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Alle Rechte und © Copyright beim Autor
Horst Reiner Menzel Dieselstraße 8 71546 Aspach
Lyriker und Aphoristiker
doremenzel@gmx.de
Website: https://horst-reiner-menzel.jimdo.com/
2. Auflage 2021
Herstellung BoD - Books on Demand GmbH, Norderstedt
ISBN- 9783755704461
Cover-Bild:
https://pixabay.com/de/photos/flugzeug-see-himmel-wasser-1718903/
Fotos: Siehe Angaben im Buch
Es gibt Situationen im Leben, wo man an einem Scheideweg steht, man weiß, dass man sich entscheiden muss, doch es fällt schwer, weil es scheinbar keinen Ausweg aus einer Sackgasse zu geben scheint. Nach großen Schicksalsschlägen ist man wie betäubt, erwacht aus einer tiefen Bewusstseinsstörung, einer Transe, in die man gefallen ist, nachdem die scheinbar heile Welt um uns herum, zusammengebrochen ist. Eben war, - wie Eric Malpass - sagte: Morgen‘ s um sieben die Welt noch in Ordnung, dann tauchen die schrecklichen Bilder, wie Gespenster im Kopfkino wieder auf und schmettern dich auf das Pflaster, von dem du gerade eben aufgestanden bist. Du hast Jahrzehnte darauf verwandt, keine Anstrengungen gescheut im Leben etwas zu erreichen, doch dann Bumm: Zurück auf Anfang. Alles was war, wird bedeutungslos - die Dinge, die dein bisheriges Leben bestimmten, verschwimmen in der Milchsuppe deines Wertekanons. Du stehst vor dem Nichts und findest keinen Neuanfang.
Es ist inzwischen zu gefährlich geworden in dieser Welt, seine Meinung zu sagen. Meine Familie hat in zwei Weltkriegen alles verloren, was Generationen in Jahrzehnten aufgebaut hatten. Was übriggeblieben war, haben dann die Kommunisten kaputtgemacht und wir flüchteten gen Westen in eine scheinbar schönere Welt. Wir hatten ja den Krieg und die Nachkriegsjahre glücklich überstanden und es wurde scheinbar immer besser und schöner, in unserer neuen Heimat, der BRD. Doch der Wohlstand, hat anscheinend den Anstand und die Moral der nachfolgenden Generationen verdorben. Sie sollten sich mal die ganzen alten Filme von Hollywood bis Babelsberg ansehen, da könnten Viele, der Jüngeren viel daraus lernen. Ob man die Zeitung aufschlägt oder einen Film anschaut, egal, nur noch Krimi, Mord und Totschlag, Durcheinander, Krawall und Hickhack. Wir haben versucht, unseren Nachkommen, die Werte unserer Altvorderen zu vermitteln und dachten, es einigermaßen hinbekommen zu haben. Aber mir glaubt das alles, was ich ihnen zu erzählen habe niemand, man hört weg, man hält mich für einen Spinner, aber so ist das mit den Sehern und Warnern, sie wurden schon immer ignoriert, bis dann der nächste Crash kam, plötzlich wissen es dann, - wie durch einen geheimen Zauber alle und suchen nach Schuldigen. Es muss eben immer einen Schuldigen geben. Früher waren es die Hexen, - einfach verbrennen, dann war alles gut. Heute sind es die bösen Ungläubigen, - einfach umbringen, wegbomben, das ist die neue Lösung, von allen Problemen dieser Welt.
Vermutlich schreibe ich nun mit 83 Jahren mein letztes Buch, einen modernen Gesellschafts-Roman in welchem auch diese Themen zur "Sprache kommen", weil sie mir auf der Zunge brennen. Wenn ich wieder mal nach Lesestoff suche, finde ich tausende Bücher, die schon durch mein gespeichertes Stichwörter-Verzeichnis aus den Suchschema herausfallen. Es gibt anscheinend auch keine guten Bücher mehr. Die Autoren sind kaum noch in der Lage einen personellen Sachverhalt, durch ein Buch hindurch so zu gestalten, dass man dem Inhalt folgen kann. Ich denke manchmal, ich bin zu alt und zu dumm geworden, - dem nicht mehr gewachsen, schreibe mir beim Lesen schon Namen und fehlende Auflösungen im Inhaltlichen auf, finde aber bis zum Ende eines Buches keine. Manche interessanten Bücher enden im Chaos, sind einfach nicht fertig geschrieben, ersticken in der Effekthascherei oder in endloser Langeweile. Na dann versuchen Sie bitte mal meinen Gedankengängen zu folgen und wenn Ihnen mein Buch nicht gefällt, klick… und schon ist das E-Book weg.
Der Autor
Navigare necesse est – Seefahrt tut not
Dünung verläuft - hin zum Felsenstrand,
Wassers Lippen schmeicheln dem Sand,
Donnernd waschen Wellen felsige Rippen,
Brandung aufschäumt an rauen Klippen.
Wasser und Luft sich brausend vermischt,
Vor dem Bug hell aufschäumt die Gischt,
Ein einsames Segel eilt unter Land,
Geführt von einer sicheren Hand,
Strebt zu dem schützenden Hafen,
Schlag um Schlag gegen die Wasserwand,
Gewinnt es Meile um Meile den Kampf.
Eine Monstersee - rollende Flut droht,
Brechende Seen heben das Boot
Hoch hinauf - tragen es fort,
Schon geborgen geglaubt, ist es in Not.
Turmhoch hinauf ragen die Wogen,
Auf dem Rücken der Welle surft das Boot,
Widerstrebend gegen das Ufer gezogen,
Bevor sich Schiff und Mannschaft versehen,
Ist es schon um sie geschehen.
Die Wasser, sie rollen mit geifernden Rachen,
Reißen hinab in die tödlichen Schatten.
Der Schiffer noch hinter dem Steuer steht,
Ein stummes Gebet seine Miene bewegt,
Die rasende Welle das Schiffchen fortträgt,
Unbrauchbar das Ruder im Brausen schwebt.
Dann – gurgelnd der Kaventsmann bricht,
Das Schiffchen stürzt in die Felsen zurück,
Zerschmettert, zerbirst Stück um Stück.
Das Wasser bricht sich seine Bahn,
Bevor der Mensch sich besinnen kann,
Ein paar Wrackteile schwimmen umher,
Langsam wieder, beruhigt sich das Meer.
Es hat sein Opfer gefunden,
Das Schifflein ist verschwunden,
Als hätt‘ man es niemals gesehen,
Als wäre es niemals geschehen.
Natur kann so grausam sein und so schön,
Seemann, du hast einen schweren Stand,
Der Feind der Seefahrt ist das Land,
Und ewig anpreien Wellen die Küste,
Gezeugt von der riesigen Wasserwüste,
Eine kurze Affäre im Zeitverbrauch,
Eine winzige Episode im Weltenlauf.
Rei©Men
Die Wolken streichelten den Horizont, als wollten sie ihn küssen, hüpften weiter, häuften, ballten sich, zerrissen und stießen in Kaskaden wieder zusammen. In den hellblauen, fernen Welten dazwischen, lagen die unerfüllten Träume der Zukunft verborgen, die entdeckt werden wollten. Frank sah ihnen sehnsüchtig nach, eines Tages würde er ihnen folgen, in eine geheime Zeit, die den anderen verborgen blieb und in die sie nie eindringen durften.
Wasser rauschte, quoll am Bug immer höher hinauf. Frank schreckte auf aus seinen Wolkenträumen, nach seinem Gefühl war es Zeit für eine Wende. Er schaute kurz auf den Plotter und stellte fest, dass sein Schiff etwas mehr als eine Seemeile über seine festgelegte Haupt-Kurslinie hinausgesegelt war. Er machte noch eine kurze Rundumsicht und rief: „Klar zur Wende“, „Ist klar“, kam es vom Vorschoter zurück. „Ree“ und die 40 Fuß Leisure Jacht ging über Stag. Der Großbaum schwank durch den Wind, der Vorschoter, Even, ein junger Mann, der vorübergehend angeheuert hatte, belegte die Schot, holte die Genua Hand über Hand dicht und dann knarrte die Winsch. Das Vorsegel kam steif und die Jacht legte sich über. Frank prüfte am Plotter den neuen Kurs und bat Even das Ruder zu übernehmen. Kurz danach hatte er den neuen Kreuz-Kurs in die Seekarte eingetragen und kam wieder zurück an Deck.
Nach und nach verblassten die Nachwirkungen, welche die sogenannte Zivilisation in ihm hinterlassen hatte. Die Gewalt-Szenen und Massenprügeleien mit der Polizei, bei der seine Freundin Sybille zu Tode kam, würde er wohl nie vergessen können. Er war mit ihr durch einen Zufall hineingeraten, hatte eigentlich mit der Demo nichts zu tun. Doch das interessierte weder die Demonstranten noch die Polizei. Sie hatten sich in einen Hauseingang gerettet, die Türe war leider abgeschlossen, aber die Nische schützte sie einigermaßen. Doch dann flog ein Molotow-Cocktail in ihre Richtung. Er konnte sich gerade noch seine Anorak-Kapuze über den Kopf stülpen, aber Sybille hatte keine Chance, ihr leichtes Sommerkleid und die Haare brannten lichterloh, die verarbeiteten Kunststoffe verschmolzen mit ihrer Haut. Er konnte sie noch aus der Nische ziehen, aber das Benzin lief die zwei Treppenstufen hinunter, auch der Löschversuch mit seinem Anorak misslang. Zwei Stunden später konnte im Krankenhaus nur noch ihr Tod festgestellt werden. Er hatte zwar auch erhebliche Verbrennungen davongetragen, aber seine dickere Baumwolle-Kleidung hatte ihn gerettet, weil er sie schnell ausgezogen und weggeworfen hatte.
Man gewinnt und man verliert,
so ist nun mal das Leben.
Wenn man die Chancen richtig kalkuliert,
sollt sich per se ein Plus ergeben.
Rei©Men
Ein kurzer Rundumblick und die Kontrolle der Wind-Steueranlage genügte ihm, dann verschwand er wieder nach unten. In diesem Seegebiet auf der Nordsee, über der sogenannten Doggerbank, waren nur ein paar Fischer unterwegs, die er aber auf dem mitlaufenden Annäherungs-Radar rechtzeitig sehen und ihnen ausweichen konnte, denn er wollte nicht, dass sie mit ihren Schleppnetzen Probleme bekamen. Dann nahm er den Druck aus den Plünnen etwas heraus und warf die Schleppangel achteraus. Er hoffte bis zum Abendessen ein paar Fische fangen zu können, damit ein wenig Abwechslung in seinen Speiseplan kam. Dann stellte er die Windsteueranlage nach und nahm sein Buch über die Astronomie in die Hand. Er hatte es sich gekauft, weil er sich über die neuesten Erkenntnisse der Forschungen schlau machen wollte.
Sein besonderes Interesse galt dem Harvard Professor Avi Loeb, der in seinem Buch „Außerirdisch“ über einen Asteroiden oder Kometen berichtete, der unser Sonnensystem durchquert hatte und durch den Gravitations-Linsen-Effekt von der Sonne abgelenkt wurde, dann aber ohne einen Kometen-Schweif zu hinterlassen, seinen Bahnverlauf veränderte und im rechten Winkel das Sonnensystem wieder verließ. Loeb vermutet deshalb, dass es sich eventuell um außerirdischen Weltraumschrott, oder ein vom Lichtdruck der Sonne abgelenktes Lichtsegel handelte. Die Astronomen hatten das Teil erst kurz vor der abrupten „Kehrtwende“ um 90 Grad bemerkt, bevor es dann wieder in den Tiefen des Universums verschwand. Genauso fühlte sich Frank, wie Weltraumschrott, den niemand mehr benötigte, wie sich doch manche Dinge gleichen, dachte er, aber es sollte nicht der letzte Zivilisationsmüll sein, der buchstäblich an ihm hängengeblieben war und um den er sich kümmern musste. Es hatte ihn schwer getroffen, alles in seinem Leben schien geordnet, nach dem Studium hatte er ein Startup Unternehmen gegründet und war zu einem schon ganz ordentlichen Vermögen gelangt.
Die Grundidee zu seiner Firma, waren die zu Tausenden in allen Häfen der Welt herumliegenden Jachten aller Art, die ein teures aber hoffnungslos unbewegtes Jachtleben führten. Ein ungeheures Vermögen, welches die Wohlstandsgesellschaft hier angehäuft hatte, kaum genutzt wurde und vor sich hin rottete. Es gab zuhauf viele jüngere Segler, die sich eine eigene Jacht erträumten, aber schon ahnten, dass sie es im Leben nie zu einer eigenen Jacht bringen würden. Andere Segler wollten Jachten für Ausflüge und Urlaubstouren chartern, Reparatur-Werften benötigten Arbeit und Bootswerften wollten ihre Erzeugnisse verkaufen. In allen Häfen der Welt lag ungenutztes Bootsmaterial herum, das man mit verschartern zu Geld machen konnte. Er musste sie nur alle zusammenbringen und das gelang ihm mit seiner Internetfirma, der >Inter-Charter-Service and Flying Company< bestens. Das Modell, das er sich ausgedacht hatte, war eigentlich sehr einfach. Die Schwachstelle war wie immer der Mensch mit seiner Nachlässigkeit, in Bezug auf das Eigentum andere Menschen. Die zukünftigen Jachteigner benötigten ein Drittel Eigenkapital, der Rest für den Ankauf der Jachten, kam von seinen Hausbanken. Der Eigner durfte mehrere Wochen im Jahr, „sein Schiff“ selbst nutzen, musste sich aber um seine Jacht selber kümmern. Rein kalkulatorisch musste eine Jacht im Monat mindestens 8.000,00 – 10.000,00 € Charter-Gebühren erwirtschaften, um die laufenden Kosten und die Amortisation zu decken. Nach fünf bis sechs Jahren, gehörten sie dann dem Eigner ganz.
Andere Jacht-Eigner, die mit ihren selten genutzten Booten zusätzlich Geld für deren Unterhalt verdienen wollten, machten mit und nutzten den Service, auch um ihre Jachten von Charter-Seglern in andere Seegebiete überführen zu lassen, um dort dann selber zu segeln. Auf diese Art, konnten die Anschaffungs- und die Unterhaltungskosten auf viele Schultern verteilt werden und vor allem, die Protagonisten konnten bei erheblich verringerten Kosten, alle selber segeln. Die Wohlstandsgesellschaft, in der jeder alles haben musste, feierte Triumphe. Jeder seine eigene Jacht, jeder sein eigenes Haus und jeder sein eigenes Auto. Besser gleich noch mehrere und obendrauf, noch eine Ferienwohnung in den schönsten Urlaubsgebieten der Erde, wo man mit Billigfluglinien hin jetten konnte.
Doch Frank war durch den Tod seiner Freundin geläutert und genehmigte sich nur so viel Umwelt, wie es ihm sein Gewissen erlaubte, von den Ressourcen der Erde zu verbrauchen. Er versuchte aber auch, anderen, Freunden und Bekannten diese Denkweise nahezubringen. Der Grundstein und die Basis für sein Start-up Unternehmen, war ein von seinen Eltern ererbtes Geldvermögen, sein einnehmendes Wesen, sein jungenhaftes, aber doch seriös wirkendes Auftreten bei Banken und nicht zuletzt sein Studium der Betriebswirtschaft, das er vorzuweisen hatte. Ein weiterer Grundbaustein seiner Firma war sein schon von frühester Jugend an, aufgebautes seemännisches Können und die Erfahrung von tausenden Seemailen, die er auf allen Weltmeeren gesegelt hatte.
Sein Vorschoter hatte wieder abgeheuert, die Wind-Steueranlage ließ ihm aber viel Zeit, über die Vergangenheit nachzudenken. Wie war es dazu gekommen, dass er die sogenannte Zivilisation hinter sich gelassen hatte. Es war ein Ereignis, das ihn wohl sein restliches Leben lang verfolgen und prägen würde. Er war eingefügt in das sogenannte Establishment zwischen Kariere, Freizeitgestaltung und Urlaub machen in den verschiedenen Regionen, welche die Urlaubsindustrie zu diesem Zweck entwickelt hatte. Nach der Schulbildung kam die Ausbildung und Weiterbildung, - alles auf das eine Paradigma ausgerichtet, Geld zu scheffeln, um es danach für die unsinnigsten Dinge, die man zum Leben eigentlich nicht benötigte, wieder auszugeben. Schon in seinem Elternhaus war einfach alles vorhanden gewesen und was fehlte, wurde gedankenlos gekauft. Für Dinge, die man meinte nicht mehr zu benötigen, waren die Müllcontainer und Kleidersammelboxen da. Immer standen die neuesten Automodelle in den umfangreichen Garagen und den Modellwechsel bemerkte man nur, wenn der Händler anrief, um nachzufragen, wann er den neuen Wagen vorbeibringen dürfe, und um das Vorgängermodell abzuholen. In den Urlaub pendelte man, je nach Jahreszeit oder Lust und Laune, zwischen den fünf Kontinenten per Privatjet hin und her. Damit man sich dies alles leisten konnte, wurde dazwischen hart gearbeitet. Allerdings war der Reichtum und das Wohlleben hart erkauft. Stillstand war ein kleiner Tod, man konnte sich wohl „etwas leisten“, war aber ein Getriebener in ständiger Sorge über Nacht alles wieder zu verlieren. Selbsternannte Freunde hatte man immer viele:
Denn wo sich viel zu viel Geld anhäuft,
wird man von ungebetenen Gästen ersäuft.
Rei©Men
Frank Stegmann gingen all diese Dinge durch den Kopf, als er sich für ein Stündchen in seine Eigner-Kabine zurückzog, das konnte er sich bei der augenblicklichen Wetterlage leisten, um wieder einmal über die Dinge des Lebens nachzudenken. Er hatte in seinem bisherigen Leben eigentlich viel Glück gehabt, hatte während des Studiums der Betriebswirtschaftslehre, einmal mit Freunden eine Segeltour unternommen und daran Gefallen gefunden. Seine Überlegungen gingen schon länger in Richtung einer eigenen Firma, aber er hatte noch keinen Ansatz gefunden, wie er seine Vorstellungen realisieren konnte. Dabei lagen die Chancen zu einer Geschäftsidee direkt vor seiner Nase. Sein Skipper schimpfte wieder einmal über den schlechten Jachtservice, der weltweit angeboten wurde.
„Frank, sagte er, wenn du mal eine Jacht chartern solltest, dann suche dir einen Eigner, der sein eigenes Schiff vermietet, nur so kannst du sicher sein, dass du nicht so einen Schrotthaufen wie diesen hier, untergejubelt bekommst. Die vielen Mängel bemerkst du erst nach dem Auslaufen, aber dann kann es gefährlich werden. Eigner halten ihre Jachten in aller Regel immer in Ordnung, damit sie auch bei einem Disstress, eine Überlebenschance haben.
Die Wege die zueinander führen,
beginnen, wo sich die Herzen berühren.
Rei©Men 2018
Nach dem Sinn des Lebens,
suchen die Klügsten meist vergebens,
doch es heißt: "Sich Regen bringt Segen",
so wird dem Leben Sinn gegeben.
Das irdische Sein auf Erden ist endlich,
das Wirken der Evolution wird verständlich,
weil das Universum lebensfreundlich,
hervorbringt neue Lebensformen ständig.
Ergebnisse und Informationen speichern,
das Wissen im Universum bereichern,
ist immer und prinzipiell das Ziel,
denn Wissen kann man nie zu viel
Diese Lebensaufgabe der Menschheit ist richtig,
für den Fortbestand des Lebens im All sehr wichtig.
Keine Informationen gehen je verloren,
sind für Ewigkeiten in Atome eingefroren.
Rei©Men
Außerdem war auf seinen elektronischen Vorschoter Verlass. Der führte die Jacht als wäre es seine eigene. Dabei war diese Anlage nur ein sehr gut ausgeklügeltes System von Kameras, elektronischen Überwachungsanlagen und vor allem der Windsteueranlage. Sie überwachte auch alle anderen Funktionen einer Jacht, wie den Frischwasserbestand, den Motoröl- und den Kühlwasserstand, führte die Jacht durch alle Weltmeere und protokollierte alle Bewegungen. Privatsphäre genoss man nur in den Schlafkabinen. Hinzu kam die Satteliten-Überwachung, ein spezielles System, dass er sich ausgedacht hatte, um die Bewegungen der Jachten in seiner Firma jederzeit kontrollieren und eingreifen zu können, wenn die Anlage Navigation-Fehler meldete. Die Überwachung oblag seinen Angestellten in der Hamburger Zentrale, die rund um die Uhr im Einsatz waren. Mittlerweile hatte er rund um den Globus Zentralen eingerichtet, welche die Jachten betreuten. Das hatte den Vorteil, dass sein Personal nur in zwei Schichten arbeiten musste und nie ihre Ruhephasen und den Nachtschlaf versäumten. Die zwischen 500 und 600 Jachten zählenden Charter-Gemeinschaft, von denen sich in der Regel immer nur 20 bis 25 Prozent auf hoher See befanden und der Rest in Hafenanlagen lagen, wurden von Home-Office Mitarbeitern betreut und am Laufen gehalten. Nur die Hamburger Haupt-Zentrale, war rund um die Uhr besetzt und übernahm Notfälle. Sein Vorschoter Even hatte im Mittelmeer abgeheuert und sein Studium wieder aufgenommen, nachdem sie zusammen den Kanal, die Biskaya und Gibraltar geschafft hatten. Deshalb er war mit sich selber wieder allein und konnte über seine weiteren Lebens-Ziele nachdenken.
Es war im Mittelmeer vor Samos, als er von einem Schlag an die Ruderanlage wach wurde. Nanu, dachte er sich, dass Annäherungsradar hatte nicht angesprochen, aber vorsichtshalber zog er schnell seine Wetterjacke an, kletterte dann vorsichtig an Deck und machte erst einmal einen Rundumblick aus dem Niedergang. Die Jacht driftete beigedreht mit geringer Geschwindigkeit durch die mondhelle Nacht. Er konnte aber keine Störung erkennen, die den Schlag ans Ruder ausgelöst haben konnte. Vielleicht ein Stück Holz oder anderer schwimmender Müll, dachte er. Gerade, als er sich umwandte, hörte er ein leises Stöhnen hinter dem Spiegel, was ihn veranlasste nochmal etwas genauer nachzusehen.
Ohne Leiden keine Lebensfreude,
Ohne Schmerz kein Wohlbefinden,
Ohne Sehnsucht nie Erfüllung,
Ohne Sorgen gibt's kein Glück.
Ohne Streit keine Versöhnung,
Ohne Lebewohl kein Wiederseh'n,
Ohne Lüge keine Wahrheit,
Ohne Liebe niemals Treue.
Ohne Tod gäb' es kein Leben,
Ohne Krieg auch keinen Frieden,
Ohne Not keine Erlösung,
Ohne Licht nur Dunkelheit.
Das Böse mahnt zum Guten,
Chaos zur Vollkommenheit,
Schuld verlangt nach Sühne,
Dissonanz nach Harmonie.
Rei©Men
Trotz der klaren Nacht, konnte er nur den gelben Kragen einer Rettungsweste erkennen, aber ein weiteres stöhnen signalisierte ihm, dass da ein Mensch drinhängen musste. Anscheinend war er unter die Jacht geraten und an der Ruderanlage hängengeblieben. Von der Badeleiter aus, legte er nun einen Sicherheitsgurt um die Person, damit konnte er sie mit Muskelkraft so weit hochziehen, dass ihr Gesicht über Wasser schwebte. Danach stellte er den Großbaum aus und kurbelte sie mit der Winsch an Deck hoch. Als der Großbaum wieder über dem Heck schwebte, ließ er sie herunter.
Nachdem er die Person dann von ihrer Rettungsweste und den nassen Klamotten befreit hatte, konnte die Überraschung nicht größer sein, als er eine Frau unter dem ganzen zerfetztem Kleidermüll ausgegraben hatte. Sie war bewusstlos, völlig unterkühlt und dehydriert. Sie atmete nur noch schwach, der Herzschlag war kaum noch zu spüren, aber offensichtlich lebte sie noch. Er schleppte sie, wie sie war, in die Borddusche und drehte den Hahn erst mal auf lauwarm. Nach und nach erhöhte er die Wassertemperatur und legte die Manschette eines Blutdruckmessers um ihren Oberarm. Nun konnte er mittels „chinesischer Messtechnik“ nachverfolgen, wie ein fast schon toter Mensch, nach und nach wieder zum Leben erwachte. Als sie mit dem Fieberthermometer gemessen, wieder „Betriebstemperatur“ hatte, versuchte er sie wachzurütteln, hatte aber keinen Erfolg. Deshalb startete er einen neuen Versuch und goss ihr etwas Brandy über Nase und Mund und siehe da, sie fing an kräftig zu niesen. Für den Fall hatte er schon eine Nährlösung, zusammengemixt aus Zitronensaft, Wasser, kaltem Kaffee und Jogurt. In einer Art Babyflasche zurechtgemacht, flößte er ihr das Gebräu ganz vorsichtig und in kleinen Schlucken ein. Ganz kurz öffnete sie die Augen und oh Wunder des Lebens, langsam erwachten ihre Lebensgeister wieder. Allerdings schaffte er es nicht, ihr seinen neuesten warmen Schlafanzug anzuziehen. Für eine solche Prozedur, einem schlaffen Körper anzukleiden, benötigt man wohl mindestens zwei Personen. Weil er sie auch in der Nacht ständig unter seiner Kontrolle haben wollte, steckte er sie so wie sie war in einen extra dicken Schlafsack und packte sie in seine Eigner-Kajüte.
Irgendwann musste er wohl eingeschlafen sein, doch dann bemerkte er, dass sich neben ihm etwas rührte. Eine Hand griff in sein Gesicht und eine fremde Sprache, die er nicht verstand, sagte etwas. Er antwortete auf Englisch: „Hey, there you are again.“ „Where am I“, kam es zurück. „You are on a german ship“. „Oh God, how did I get there?“ „I fished you out of the sea.“ Langsam hob sie den Schlafsack an und merkte, dass sie völlig nackt war. „And you have me here....?“ „Yes I did, you were unconscious, hypothermic and dehydrated." „And now, do you have a few things forme?“ „Sure, I'll take a look.“
Nach ein paar Minuten legte er ein ganzes Packen Damenwäsche, Oberbekleidung und andere Utensilien, die Frauen so benötigen, um sich wohl zu fühlen auf die Matratze und verschwand wieder. „There you have everything I found.“
The Sanitary room is amidships and I showered you yesterday, you were so filthy and full of mud that I couldn't put you to bed like that. If you need anything else, let me know.“ „Oh my dear, You showered me....“, „yes I have.“
Als sie nach zwanzig Minuten wieder auftauchte, hatte er das Frühstück schon fertig und lud sie ein zuzulangen. Beide musterten sich mit verstohlenen Blicken, doch dann kam ein kleines Lächeln über ihre Lippen und sie bedankte sich für ihre Rettung: „Thank you for saving my life.“ „No problem, anyone would have done that, where are you from and what languages do you speak?“ „I speak arabic, english and german.“ „Was du sprichst auch deutsch? sagte er überrascht und sie antwortete etwas gebrochen: Ja, ich gewesen war in deutsche Katholische Missions-Schule, für lernen.“ Nach und nach kamen auch ihre Gesichtszüge wieder eine natürliche Farbe, aber es würde wohl noch ein paar Tage dauern, bis man die wahre Schönheit ihres ebenmäßigen Antlitzes erkennen konnte. Dass sie eine besonders schöne Frau, mit einem wachen Gesichtsausdruck war, hatte er ja genügend Gelegenheit gehabt, festzustellen.