© 2021 Florian Fink 2. Auflage

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

ISBN: 978-3-7557-0278-8

Illustration: Florian Fink

Inhaltsverzeichnis

Ätzender Arrest

Als Sitka und Seleni von ihrem Abenteuer in der Einhornwelt zurückkamen, bekamen sie von Florian Arrest und das eine ganze Woche lang. Und das auch noch ohne Fernsehen. Beide befanden sich in ihrem Zimmer und schmollten. „Toll! Das haben wir jetzt von unserem Abenteuer in der Einhornwelt. Ätzenden Arrest!“, fluchte Sitka. „Sitka, höre bitte auf zu fluchen. Davon wird es auch nicht viel besser“, bat Seleni. „Ich finde Arrest aber echt blöd.“ „Ja, das ist schon blöd, aber den Arrest haben wir wirklich verdient“, sagte Seleni. „Wir haben in der Einhornwelt unseren Hals riskiert, um zu den goldenen Einhörnern zu kommen. Ich darf gar nicht erst an Todesschweif und diese grauenhaften schwarzen Einhörner denken. Todesschweif wäre es ja auch fast gelungen, unsere Lebensenergie auszusaugen, wenn Silberschweif nicht zur Hilfe gekommen wäre“, erinnerte sich Sitka zurück und schüttelte sich. „Ja, wir hatten wirklich Glück.“ „Das Abenteuer war schon echt abgefahren. Ich hätte nicht gedacht, dass es in der Einhornwelt so einen gruseligen Ort, wie den Schattenwald gibt“, fing Sitka dann an zu erzählen. „Siehst du Sitka, wir brauchen keinen Fernseher, um uns die Zeit zu vertreiben. Wir können uns über unsere Abenteuer in der Drachenwelt und uns über das Abenteuer in der Einhornwelt unterhalten“, sagte Seleni. „Ja schon, aber irgendwann geht uns der Erzählstoff aus und der Arrest wird wieder genauso ätzend, wie schon die ganze Zeit“, erwiderte Sitka.

Anschließend klopfte es an die Tür, eine Stimme ertönte die dann fragte: „Sitka, Seleni. Kann ich zu euch rein kommen?“ „Natürlich kannst du zu uns reinkommen - Flozi“, antwortete Seleni mit sehr hoher Stimme. Florian betrat dann den Raum und trug in der rechten Hand einen Teller mit Chips und anderen Naschereien. „Da hat wohl einer ein schlechtes Gewissen“, kam es von Sitka, der dann grinste. Florian stellte den Teller mit den Süßigkeiten ab. „Sitka, ich habe kein schlechtes Gewissen. Der Arrest war schon gerechtfertigt“, sagte dann Florian. „Oh doch – du hast ein schlechtes Gewissen. Dafür kenne ich dich schon zu lange“, erwiderte Sitka. Florians Gesicht färbte sich dann leicht rötlich. „Siehst du, dein Gesicht färbt sich rötlich und das sagt mir, dass du ein schlechtes Gewissen hast“, errät Sitka. „Na schön Sitka, du hast mich kalt erwischt. Ich habe ein schlechtes Gewissen“, gab Florian zu. „Wusste ich’s doch. Und jetzt kommst du mit Süßigkeiten zu uns, um dein Gewissen zu erleichtern. Aber das funktioniert so nicht. Nur wenn du uns die Strafe erlässt, ist dein Gewissen wieder erleichtert. Schließlich haben wir das alles nur getan, um euch zu helfen“, erklärte Sitka. „Das ist ja alles schön und gut, aber die Strafe darf ich euch leider nicht erlassen, wie sehr mir das auch leidtut. Sie ist gerechtfertigt“, erklärte Florian. „Aber Flo, wenn wir nicht in die Einhornwelt aufgebrochen wären, dann hätten wir jetzt nicht die Magie eines goldenen Einhorns. Wie gesagt, das haben wir nur getan um euch zu helfen“, erklärte nochmals Sitka. „Sitka, ich weiß, aber trotzdem werde ich euch die Strafe nicht erlassen. Ihr habt euch in Gefahr gebracht und ihr habt mich in Gefahr gebracht. Ich hätte genauso gut auch tot sein können, wenn Kristallhuf nicht rechtzeitig da gewesen wäre.

Und außerdem war auch noch etwas von der Strafe übrig, die ihr nach eurem Abenteuer in der Drachenwelt hattet. Und ihr habt euch wieder beim roten Kristallschlüssel bedient“, erinnerte Florian und atmete kurz auf. „Wenn jetzt Tara und Talia von diesen ganzen Aktionen etwas mitgekriegt hätten oder gar König Malik, dann wärt ihr nicht mehr hier und müsstet im Serengeti Land eure Strafe absitzen. Seid also froh, dass sie nichts davon wissen“, fuhr Florian fort und verließ damit wieder das Zimmer.

„Na super. Er bleibt eisenhart“, bedauerte Sitka. „So ist es jetzt halt nun mal. Wir müssen uns damit jetzt abfinden und das Beste daraus machen“, sagte dann Seleni. „Dieser Arrest ist einfach nur ätzend!“, jammerte Sitka weiter. „Er geht auch bald wieder vorüber“, ermunterte Seleni.

Die Magie der Karte

Niklas befand sich mit Florian zusammen im Zimmer, wo sie ihre Forschungen in Angriff nahmen. Dort saß Niklas mit der magischen Karte an seinem Arbeitsplatz. „Diese Karte ergibt einfach keinen Sinn. Es tut sich einfach gar nichts darauf“, ärgerte sich Niklas. „Trixi hat aber gesagt, dass es sich bei dieser Karte um eine hinterhältige Zauberkarte handelt“, erinnerte sich Florian zurück. „Das kannst du laut sagen, dass die Karte hinterhältig ist. Trotzdem ergibt das überhaupt keinen Sinn. Wir haben unser Leben für diesen Schatz von der geheimnisvollen Insel riskiert und damit auch für diese Karte. Wir wären fast draufgegangen“, erklärte Niklas. „Ich weiß, das musst du mir nicht zweimal sagen.“ „Ich geb’s auf! Wir werden nie dahinter kommen, wie man diese Karte hier aktiviert!“, fluchte Niklas und schmiss die Karte auf. „Vielleicht benötigt die Magie, die in dieser Karte steckt, einen magischen Auslöser“, vermutete dann Florian. „Magischer Auslöser.“ Plötzlich änderte sich der Blick von Niklas. Er setzte sich in Bewegung und holte das magische Geschenk von Kristallhuf. Mit der Spitze des Horns berührte er dann die Karte. Dies hätte er aber lieber lassen sollen, denn plötzlich erfasste ihn ein magischer, blendend heller Schlag und dieser schleuderte Niklas mit voller Wucht in das Bücherregal. Sämtliche Bücher fielen heraus und begruben Niklas unter einem Haufen.

„NIKLAS! Ist mit dir alles in Ordnung?“, fragte Florian besorgt. Dieser stand dann wackelig auf und sagte: „Was zum Teufel war das?“ „Das war wahrscheinlich ein magischer Überschuss, denn die Magie die in diesem Horn steckt, ist sehr, sehr stark“, antwortete Florian. „Das hat mich eben gerade voll weggeschleudert. Ich habe gerade nichts mehr gesehen. Das war viel mehr, als nur ein magischer Überschuss“, sagte dann Niklas. „Wie meinst du das, es war noch mehr?“, fragte Florian dann.

In diesem Moment stürmten Sitka und Seleni in das Zimmer. „Wir haben es eben gerade richtig krachen gehört! Was … ist hier passiert?“, fragte Seleni, aber ihre Frage wurde mit dem Blick auf das umgefallene Regal schon beantwortet.

„Es gab eben gerade einen kleinen magischen Unfall“, erklärte Florian. „Kleiner magischer Unfall? Der war nicht klein. In dieser Karte steckt ein großer Haufen verborgener Magie, Magie von der wir nichts wissen“, sagte Niklas zum Schluss. „Ähm, auch dunkle Magie?“, fragte dann Sitka. „Das ist durchaus möglich“, antwortete Niklas. „Man müsste dieser Karte folgen müssen“, sagte dann Florian. „Und schauen, wo genau sie uns hinführt.“ „Trixis Worte waren ja damals, dass es sich um eine hinterhältige Zauberkarte handelt die entweder in eine Verirrung führt oder zu einem Schatz“, erinnerte sich Sitka zurück. „Dazu muss die Karte erst mal einen Weg anzeigen, der zu einem Kreuz führt, aber momentan zeigt die Karte gar nichts an“, sagte Niklas.

Unter Beobachtung

Der Tag klang schließlich aus. Nach dem Abendessen gab es für Sitka und Seleni nur noch eine Sache zu tun und zwar sich müde in das Bett zu legen.

Mitten in der Nacht tauchte im Wald aber wieder der schwarze Meister mit seinem dunklen Gewand auf und begab sich mit wehendem Umhang in Richtung Hauptquartier der Mysterietruppe, um sie zu beobachten. Innen war es stockdunkel, so schien es. Der schwarze Meister schlich sich von Busch zu Busch und versuchte in das Quartier mit Hilfe seiner dunklen Magie einzudringen. Er wollte das magische Geschenk von Kristallhuf stehlen und die Magie in das Böse umkehren. Damit würde er noch mächtiger werden und genau das war sein Ziel. Mächtiger werden, damit man ihn nicht mehr besiegen konnte. Doch dann sah er doch noch ein schwaches vereinzeltes Licht. Dieses kam aus dem Zimmer von Sitka und Seleni. Sofort sprang er in Gestalt von einer schwarzen Katze in die nächstgelegenen Büsche.

Sitka und Seleni unterhielten sich über die magische Karte und über andere Dinge. Zum Beispiel sprachen sie auch über Meisa, die Ameise, der sie ja auch noch etwas versprochen hatten. „Wann meinst du ist dieser ätzende Arrest jetzt endlich wieder vorüber?“, fragte Sitka seine Freundin. „Das kann ich dir leider nicht beantworten“, antwortete Seleni und gähnte herzhaft. „Ich möchte aber, dass dieser ätzende Arrest endlich vorbei ist. Ich wollte wieder in die nächste …“ „In die nächste magische Welt aufbrechen. Sitka, du bist ja förmlich süchtig danach. Ohne die Erlaubnis von Florian und Niklas dürfen wir das jetzt leider nicht mehr“, erklärte Seleni. „Erinnerst du dich noch an des Versprechen, dass wir Meisa gegeben haben?“, fragte Sitka. „Ja, natürlich erinnere ich mich noch an das Versprechen. Wir wollten mit ihr spielen, wenn wir mehr Erfahrung mit magischen Welten gesammelt haben und das haben wir ja jetzt schon ein zweites Mal. Aber jetzt haben wir nun mal Arrest und dürfen das nicht“, erklärte Seleni. „Das ist einfach nur doof.“ „Aber leider gerechtfertigt“, erwiderte Seleni.