IMPRESSUM
Grimorium Verum
und
Der Schlüssel der Weisheit - erstes und zweites Buch
Zwei Bücher der praktischen Magie
Herstellung und Verlag: Books on Demand GmbH Norderstedt
www.BoD.de
Umschlaggestaltung: Christian Eibenstein Alle Grafiken aus alten Manuskripten sorgfältig rekonstruiert von Christian Eibenstein
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
3. erweiterte und weitreichend überarbeitete Auflage
© 2021 Christian Eibenstein
Produced in Germany
ISBN 978-3755721420
oder
Das wahre Grimoire
Die bewährtesten Schlüssel
von
Solomon, dem hebräischen Rabbi
Hier werden die verborgensten Geheimnisse, sowohl die natürlichen als auch die übernatürlichen, umgehend aufgezeigt.
Mit einer eigenartigen Sammlung von seltenen und erstaunlichen magischen Geheimnissen.
Ursprünglich veröffentlicht durch Alibeck, dem Ägypter, Memphis
1517
Übersetzt aus dem Hebräischen von Plaingière, ein dominikanischer Jesuit.
Die Anzahl der magischen Bücher, die seit der Antike König Solomon zugeschrieben werden, sind über die Jahrhunderte ins unüberschaubare gewachsen. Dennoch haben einige von ihnen einen festen Platz in den okkulten Bibliotheken gefunden. Das Wort Grimoire kommt aus dem Altfranzösischen und bedeutet so viel wie Regelwerk. Diese Bücher beinhalten genaue Anleitungen für Beschwörungen und magische Experimente. Sie hatten ihre Blütezeit im Spätmittelalter (etwa 1250) bis ins 19. Jahrhundert hinein.
Das »Grimorium Verum« (lateinisch) bedeutet soviel wie das »wahre Grimoire«. Dieses Zauberbuch wurde angeblich von »Alibeck dem Ägypter« in Memphis im Jahre 1517 geschrieben. Heute ist man sich einig, dass eine solche Behauptung falsch sein muss, denn Memphis war 1517 schon lange zerstört - das Buch stammt aus der Mitte des 18. Jahrhundert. Die ältesten Ausgaben erschienen in Französisch und Italienisch. Große Teile wurden von Arthur E. Waite (1857 - 1942) ins Englische übersetzt und im »The Book of Ceremonial Magic« im Jahre 1911 veröffentlicht. Waite schreibt dort: »Das Datum im Titel des Grimorium Verum ist unbestritten ein Betrug; die Arbeit gehört in die Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, und Memphis ist Rom.«
Das Grimorium Verum liegt im Wesentlichen in vier Fassungen vor. Die Französische, die als Herausgeber Alibeck, den Ägypter benennt, dient uns hier als Ausgangswerk. Es kam als Druckfassung in Frankreich 1817 heraus. Erweiterungen - besonders im Anhang - wurden 1830 von Simon Blocquel in Frankreich herausgebracht.
1868 erschien das Buch erstmalig auf Italienisch (die älteste Fassung von G. Bestetti in Mailand, eine weiter folgt von A. Muzzi). Diese beiden italienischen Ausgaben und deren Erweiterungen haben wir in diese französische Übersetzung eingearbeitet. Im Text sind die jeweilig von Alibeck abweichenden Stellen als solche kenntlich gemacht.
Die genannten Fassungen sind offensichtlich nicht vollständig. Dies zeigt sich beispielsweise an genannten Geistern, die dann leider keine weiter Erwähnung mehr finden (z. B. Singambuth). Das größte Problem sind die in den Skripten erwähnten Grafiken. Diese werden manchmal auf Seiten referenziert, auf denen man sie nicht findet (z. B. Seite 27, Abb. 5). Diese Stellen wurden oft aus anderen Ausgaben abgeschrieben. Manchmal lassen sich die Grafiken an anderer Stelle im Buch finden, manchmal fehlen sie vollends. In diesen Tagen war es üblich, bestimmte Stellen aus verschiedenen Zauberbüchern herauszuschreiben und zu neuen Büchern zusammenzusetzen. Dieses Baukastensystem führte dazu, dass viele Namen von Geistern und so manche magische Praxis in unterschiedlichen Büchern auftauchen. Ich empfehle hier die lesenswerte Doktorarbeit von Stephan Bachter: »Anleitung zum Aberglauben: Zauberbücher und die Verbreitung magischen „Wissens“ seit dem 18. Jahrhundert« (2005). Wegen dieser gewissen Verteilung der magischen Praktiken und Geister lassen sich einige Grafiken aus anderen Werken, die deutlich sauberer gearbeitet wurden, rekonstruieren. Dazu gehört zum einen das »Grimoire des Papstes Honorius« und das »Grande Grimoire«. Um ein gewisses Maß an Vollständigkeit zu erlangen, habe ich an manchen Stellen aus anderen Büchern die fehlenden Puzzleteile hinzugefügt und diese entsprechend referenziert.
Eine weitere, ganz eigen Fassung des Grimorium Verums liegt in der British Library, es handelt sich um das Lansdowne Manuskript 1202. Dies ist eine interessante Abwandlung des Grimorium Verums. Es beinhaltet andere Bezeichnungen der Geister und andere Grafiken. Es ist in Französisch geschrieben und zeigt zahlreiche Siegel und Zeichen, die sehr sauber gearbeitet sind. Es stellt einige Geister und deren Kompetenzen vor sowie die Bereitung eines Zauberstabs. Darüber hinaus beschreibt es nur wenige magische Experiment. Eine Übersetzung folgt dem eigentlichen Grimorium Verums als eigener Teil. Es betitelt sich selbst als »Der Schlüssel von König Salomon«
Im Anhang der Bücher wurden zusätzlich eine Sammlung von »Magischer Geheimnisse« abgedruckt. Dies wurde besonders bei französischen Veröffentlichungen oft praktiziert. Diese »Geheimnisse« bestehen aus einigen kurzen Rezepten oder magischen Anweisungen für allgemeine Probleme des Alltags, zum Schutz, zum Glück beim Spiel oder für die Liebe. Diese Sammlung hat nichts mehr mit dem eigentlichen Buch zu tun. Trotzdem geben wir der Vollständigkeitshalber diese Sammlung wieder. Viele dieser Rezepte waren zahlreich im Umlauf und tauchten in einigen Büchern auf – manchmal in einer gewissen Abwandlung oder auch nur in Teilen.
Als Ergänzung zu den Fassungen des Grimorium Verums geben wir zum Schluss den »Schlüssel der Weisheit« wieder. Diese Handschrift findet sich ebenfalls in der British Library als Manuskript Sloane 3645. Es ist ganz in dem Geist des Grimorium Verums geschrieben und ergänzt einige Praktiken. So wird im »Schlüssel der Weisheit« die Bereitung der magischen Werkzeuge, das Zeichnen der Kreise und Siegel sowie das Weihen und Räuchern erklärt und leistet für die Beschwörungen der Geister im Grimorium Verum gute Dienste.
Das Grimorium Verum und der Schlüssel der Weisheit bilden eine eigentümliche Einheit – nicht nur auf der spirituellen Ebene – auch in der praktischen Anwendung ergänzen sie sich.
Höre mir aufmerksam zu, mein Sohn Roboam, wie ich, Salomon, Weisheit und Erkenntnis über alle Dinge von Gott empfangen habe. »Warum (antwortete Roboam) erhalte ich den gleichen Verdienst wie mein Vater Salomon, der durch den Engel Gottes das Wissen über alle erschaffen Dinge erhalten hat?«, und Salomon antwortete: »Höre auf meine Stimme, mein Sohn, du wirst schöne Dinge hören; eines Nachts, als ich ins Bett ging und im heiligen Namen Gottes nachsann, bat ich um die unfehlbare Erkenntnis aller Dinge; dann erschien mir der Engel Gottes und er sagte zu mir: ,Salomon, dein Gebet vor Gott war nicht vergebens; und umso mehr, da du nicht darum gebeten hast, um viele Jahre zu leben, um großen Reichtum, um den Ruin deiner Feinde, sondern für die Klugheit, um ein gutes Urteil zu fällen2, darum hat dir der Herr ein weises Herz und so viel Verstand gegeben, wie es noch nie gegeben hat, noch jemals nach dir geben wird.‘
Merke dir diese Worte und siehe, dass ich das gesamte Wissen und die Erkenntnis über alle Geschöpfe und himmlische Dinge habe. Ich weiß, dass alle Wissenschaften eitel sind, und da es keine vollkommene und beständige Kunst gibt, habe ich ein unbestreitbares und wahres Werk zusammengestellt, das ich betitele mit: der Schlüssel, in dem ich alle Geheimnisse der magischen Kunst verborgen und eingeschlossen habe, ohne die man keine dieser Wissenschaften erwerben oder ausüben kann. Ich habe also diesen Schlüssel niedergeschrieben, denn wenn mit diesem Schlüssel kann man den Schatz öffnen, er öffnet das Wissen und das Verständnis für die magischen Künste. Siehe, oh mein Sohn! und profitiere von meiner Arbeit und auf dass alles gut vorbereitet sei. Darum, oh mein Sohn! gebiete ich dir durch den Segen, den du von mir erwartest, dass du eine Kassette aus Ebenholz machst, in die du meinen Schlüssel legen sollst; und wenn ich von diesem Leben zum anderen hinübergehe, sollst du sie in mein Grab legen, damit es niemals in die Hände der Unrechtschaffenen fällt.« Es geschah, wie Salomon es befohlen hatte.
Schließlich, nach dem sie lange verborgen lag, ließen einige Philosophen aus Babylon das Grab renovieren, um es zu verschönern. Als sie gruben, wurde diese Kassette gefunden, sie wurde von den Philosophen genommen und geöffnet; aber keiner von ihnen konnte etwas wegen seiner Dunkelheit begreifen, mit Ausnahme von einem von ihnen, genannt Jroë Greco. Er betete und bat Gott mit Tränen in den Augen, er solle ihm die Gnade gewähren, zu dieser Wissenschaft zu gelangen, damit er, durch seine Hilfe würdig sein würde, diese Wissenschaft und die Geheimnisse dieses Schlüssels zu verstehen. Auf der Stelle erschien ihm der Engel des Herren, und er sagte zu ihm: »Sei nicht verwundert, wenn die Geheimnisse Salomons so verborgen sind, denn der Herr hat gewollt, dass dieses Wissen niemals in die Hände der Unrechtschaffenen und Unreinen falle. Versprich mir stattdessen, keinem Lebewesen zu offenbaren, was ich dir zeigen werde, und wissen, wie man es bewahrt, sonst werden die Geheimnisse entweiht und haben keine Wirkung.«
Dies versprach Jroë; sofort darauf verschwand der Engel Gottes und sagte: »Geh und lies den Schlüssel; die Worte, die für dich so obskur waren, werden sich dir offenbaren und sich zu erkennen geben.« Jroë verharrte in großer Freude, als er sah, dass es der Engel des Herrn war. Als er dann das Werk sah, fand er es verändert vor, so dass er leicht alles verstehen konnte. Als Jroë ahnte, dass diese Arbeit leicht in die Hände der Unrechtschaffenen und Unwissenden fallen könnte, sagt er: »Ich beschwöre all jene, in dessen Hände dieses Geheimnisse fallen könnte, durch die Macht Gottes und seine Weisheit, dass dieser Schatz nicht in die Hände der Ungerechten falle und sich denen offenbart, die nicht weise und gottesfürchtig sind; darum bete ich, dass sie es niemals erlangen werden.«
Jroë verstaute den Schlüssel zurück in die Ebenholzkassette. Die Worte dieses Schlüssels lauten wie sie nun in diesem Buch gefunden werden und beschrieben stehen.
Die Geheimnisse dieser Wissenschaft wurden jahrhundertelang von den Despoten und Führern des italienischen Landes verschmäht, um das Volk in Unwissenheit gebunden zu halten, obwohl gerade diese Führer selbst in abergläubischer Bigotterie und irrigen Überzeugungen geboren und aufgewachsen waren und nicht begierig darauf waren die Wahrheit zu erforschen. Es ist jedoch an der Zeit, den Nebel der Unwissenheit zu lichten, um dem Licht der Wahrheit Platz zu machen. Sie haben sich nach einer Zeit gesehnt, in der den Menschen die Freiheit gegeben wird, die Grundlagen dieser wahrhaft göttlichen Wissenschaft zu studieren und zu entdecken – die so genannt wird, weil sie von einem Engel Gottes offenbart wurde – die sonst okkult genannt wird.
Ich habe ein tiefes Vertrauen und gelobe zum Wohle der Menschheit, damit es von den Gelehrten sorgfältig studiert werden kann, damit unser Italien wie andere Nationen auf Menschen zählen kann, die in den okkulten Wissenschaften versiert sind.
Hier beginnt das Sanctum Regum3, genannt König der Geister, oder die Schlüssel Salomons, ein sehr gelehrter Nekromant und Rabbi der Juden.
Der ersten Teil enthält verschiedene Anweisungen zu Charaktere, durch deren Kraft die Geister, oder besser gesagt, die Teufel, angerufen werden können, um sie erscheinen zu lassen, wann imm du es willst, jeder gemäß seiner Macht, um sie zu zwingen, alle Forderungen zu erfüllen, wonach sie gefragt werden, ohne jedes Ärgernis, sofern sie besänftigt werden, denn diese Art der Wesen geben nichts umsonst.
Auch finden sich im ersten Teil die Mittel, diese Geister wieder zurückzuschicken, ob nun die Elementargeister der Luft, der Erde, der See oder der Hölle, wie du es in den Mitteln, die gelehrt werden, sehen wirst.
Hier werden die natürlichen und übernatürlichen Geheimnisse gelehrt, wie die Macht der Dämonen wirkt; du wirst auch die Mittel finden, sie anzuwenden, ohne getäuscht zu werden.
Du findest im dritten Teil den Schlüssel zum Werk, zusammen mit der Methode, wie er angewendet wird. Aber bevor du in die Materie eintauchst, ist es notwendig, über folgende Charaktere unterrichtet zu werden.
Es gibt drei Mächte, sie heißen Luzifer, Beelzebuth und Astaroth. Du musst den hier abgebildeten Charakter auf die richtige Weise und in den passenden Stunden zeichnen4.
Videas et fades. Crede mihi, nihil præter mittendum est5.
Du musst die besagten Charaktere bei dir tragen. Wenn du ein Mann bist, dann in der rechten Tasche, und sie müssen mit deinem eigenen Blut geschrieben sein oder mit dem der Meeresschildkröte. Füge die beiden Anfangsbuchstaben deines Namens und deines Taufnamens in die beiden unteren Ecken schreiben6.
Alternativ: Füge in die beiden Halbkreise den ersten Buchstaben deines Vornamens und deines Nachnamens ein7.
Und wenn du mehr wünschst, kannst du den Charakter auf einen Smaragd oder Rubin zeichnen, weil beide Steine eine große Sympathie den Geistern entgegenbringen, besonders bei den Geistern der Sonne, da sie die klügsten und vertrautesten und sogar besser als die anderen sind. Wenn du eine Frau bist, dann trage den Charakter an der linken Brust wie eine Reliquie; und pass immer gut darauf auf. So wie das andere Geschlecht, zeichne den Charakter am Tag und in der Stunde des Mars. Fac, obedias spiritibus qui tibi obedient8.
Die Vorbereitung wird im Kapitel über die Beschreibung der Geister erklärt, was unbedingt gelesen und beachtet werden muss, um Kenntnis über dieses göttliche Werk zu erlangen. Die Geister, die mächtig und erhaben sind, dienen nur ihren vertrauten und innigsten Freunden durch einen Pakt, der durch bestimmte Charaktere geschlossen wurde, durch den Willen von Singambuth9 oder seines Dieners. Caveas, lector vel operator, ne tales Spiritus te in promptu accipiant10.
Rabidanadas: über ihm werden wir dich noch informieren und dir vollkommene Kenntnis geben, um ihn anzurufen, ihn zu beschwören und ihn zu zwingen, wie du im Schlüssel noch sehen wirst11. Später wird dir gesagt, auf welche Weise man einen Pakt mit den Geistern schließt, je nach Charakter und Temperament desjenigen, der sie anrufen will; dieses wird schwer zu erkennen sein, denn … sic volo, sic jubeo, sic pro ratione voluntas12.
Die dunklen und verborgenen Sachen werden zu klar, wenn sie weiter erklärt werden. Das sage nicht ich, sondern auch durch die Untertanen, weil Rabidinadap betreffend, das heißt, es geschieht auf seinen Erlass hin.
Biete danach feinen Weihrauch an, befeuchtet mit deinem eigenen Blut oder mit dem eines jungen Ziegenbocks, und an diesem Ort wird der Geist des Ostens angerufen.
Somit ist dieser Text eine kleine Unterrichtung, aber es ist sicher, wenn du zu ein wenig Schmerz und Sorgfalt bereit bist, dann wird er sogleich erscheinen14.
Es gibt nur zwei Arten eines Paktes, den stillschweigenden und den ausdrücklichen. Du wirst den einen vom anderen unterscheiden können, wenn du meine kleine Arbeit gelesen hast. Wisse jedoch, es gibt viele Arten von Geistern, einige sind angebunden, die anderen sind nicht angebunden oder aber nur wenig.
Bei den angebunden bedeutet es, dass du ihnen etwas geben musst, das dir gehört, wenn du einen Pakt mit ihnen schließt, dann sei auf der Hut, quia amicus fiet capitalis, fiet inimicus15.
Hinsichtlich der Geister gibt es die Übergeordneten und die Untergeordneten. Die Namen der Übergeordneten sind: Luzifer, Beelzebuth, Astaroth. Der Fürst beherrscht drei Grafen, die Geister können alles tun. Die Untergeordneten von Luzifer leben in Europa und Asien, dort folgen sie ihm. Beelzebuth lebt in Afrika, und Astaroth bewohnt Amerika. Jeder von ihnen hat zwei, die ihren Untergeordneten alles befehlen, was der Fürst beschlossen hat, damit es in der ganzen Welt ausgeführt wird, und umgekehrt.
VOM SICHTBAREN ÄUßEREN DER GEISTER.
Geister erscheinen nicht immer in derselben Gestalt. Das kommt daher, weil sie aus geheimer Materie sind, aus aller Materie, deshalb brauchen sie etwas, das ihnen einen Körper verleiht, um uns erscheinen zu können und um die Gestalt annehmen zu können, der ihnen gefällt. Aber pass auf, damit sie dich nicht erschrecken.
Luzifer erscheint in der Gestalt und Figur eines blonden Jungen. Ist er böse, erscheint er rot, dennoch gibt es nichts Monströses an seiner Erscheinung.
Beelzebuth erscheint manchmal in furchterregender Gestalt, manchmal wie ein riesiges Kalb, zuweilen wie ein Ziegenbock mit einem langen Schwanz, meist erscheint er in der Form einer riesigen Fliege16. Wenn er böse ist, spuckt er Feuer und heult wie ein Wolf.
Astaroth erscheint in den Farben Schwarz und Weiß, meistens in einer menschlichen Gestalt, aber manchmal auch in der Gestalt eines Esels. Unten sind die drei Charakter von Luzifer unter seinem Kreis abgebildet.
Es ist einzig notwendig, sie durch ihre von ihnen selbst offenbarten Charaktere anzurufen. Und wenn du von ihnen etwas haben oder erhalten möchtest, rufe sie mit der Methode, wie sie im dritten Buch erklärt wird, aliter frustra laborares.17
die Luzifer unterstellt sind, das sind Satanakia und Agalierap18. Die Geister unter Beelzebuth sind Tarchimache19 und Fleruty. Die beiden unter Astaroth sind Sagathana, Nesbiros. Ihre Charaktere sind wie folgt20.
Die folgenden Charaktere sind von Beelzebuth und Astaroth unter ihren Kreisen, die du nutzt, wenn du sie anrufen möchtest21.
Beelzebuths Charakter.
Astaroths Charakter.
Diese Grafiken der drei genannten Geister finden sich bei Blocquel.
Abgesehen von diesen gibt es noch weitere Dämonen, die unter dem Fürsten Syrach stehen. Von ihnen gibt es achtzehn, ihre Namen lauten23:
Alibeck | Blocquel | Bestetti/Muzzi |
1. Bechard | Clauneck | Bèchard |
2. Frimost | Musisin | Frimost |
3. Klepoth | Bechaud | Klepoth |
4. Khil | Frimost | Khil |
5. Merfilde24 | Klepoth | Merfilde |
6. Clisthert | Khil | Clistheret |
7. Silcharde | Merfilde | Silcharde |
8. Segal | Clisthert | Segal |
9. Hicpacth25 | Sirchade | Hicpacth |
10. Humots | Segal | Humots |
11. Frucissière | Hicpacth | Frucissière |
12. Guland | Humots | Guland |
13. Surgat | Frucissière | Surgat |
14. Morail | Guland | Morail |
15. Frutimière | Surgat | Frutimière |
16. Claunech | Morail | Claunech |
17. Musifin | Frutimière | Musifin26 |
18. Huictugaras | Huictiigaras | Huictugaras |
Es folgen ihre Charaktere.
Nahezu alle Siegel werden teils auf dem Kopf stehend oder spiegelverkehrt dargestellt. Eine »richtige« Positionierung ist kaum zu recherchieren; ich habe mich hier nach der mehrheitlichen Darstellung gerichtet. In verschiedenen Ausgaben sind folgende alternative Siegel zu finden:
Dieses Siegel von Merfilde findet sich in den italienischen Ausgaben und in manchen französischen. Dieses Siegel von Segal findet sich bei Blocquel; Frutimière wird mal mit und mal ohne »Kopf« dargestellt. Außerdem stellt Blocquel das Siegel von Khil mit dem Zeichen von Segal, der doppelten Schlaufe (ganz oben), dar.
1 Diese Präambel findet sich nur in den italienischen Fassungen; sie ist uns aus »Das Buch der wahren schwarzen Magie« bekannt.
2 Vgl. 2 Chr 1,11 »Gott antwortete Salomo: Weil dir das am Herzen liegt, weil du nicht um Reichtum, Vermögen, Ehre oder um den Tod deiner Feinde, auch nicht um langes Leben gebeten hast, sondern weil du um Weisheit und Einsicht gebeten hast, um mein Volk zu regieren, zu dessen König ich dich bestellt habe …«
3 Lat. für »heiliger König«; in anderen Zauberbüchern findet man »Sanctum Regnum«, das wäre eigentlich passender: »Heiliges Königreich«.
4 Leider fehlt eine eindeutige Zuweisung zu einem Charakter.
5 Lat.: Glaube mir, alles ist von Bedeutung, nichts darf vergessen werden.
6 Die folgende Grafik ist bei Alibeck zumindest auf der vorhergehenden Seite abgebildet und hätte auch Ecken.
7 Nach dieser Beschreibung nach Blocquel könnte es sich um die übernächste Figur handeln, sie hat einen Halbkreis mit einem N.N. Die Grafik stammt aus dem »Grimoire des Papstes Honorius«, aus der franz. Druckfassung von 1670. Interessanter Weise befindet sich dieses Siegel im besagten Buch ohne Bezug auf irgendeine Textstelle.
8 Tu es so, sei den Geistern gehorsam, dann sind sie dir gehorsam.
9 Leider erhalten wir über diesen Geist keine weiteren Informationen mehr.
10 Der Leser oder Operateur möge aufpassen, damit die besagten Geister ihn nicht überrumpeln.
11 Leider sehen wir auch von diesem Geiste in diesem Buche nichts mehr.
12 Ich will es, ich befehle es; mein Wille ist Grund genug.
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