1

Ruine Kalden

Gehzeit 3.00 h

Am wilden Illerdurchbruch

Kein Abschnitt der Iller weist eine solche Mannigfaltigkeit der Formen auf wie das Altusrieder Durchbruchstal. Das bis zu 70 Meter hohe Steilufer wirkt fast wie ein Canyon.

Ausgangspunkt: Altusried, Bushaltestelle, 725 m; Parkplatz. Höhenunterschied: 230 m. Anforderungen: Zuverlässig beschilderte Wirtschaftswege und Pfade, verkehrsfreie Gemeindesträßchen, kurze Fahr- und Pfadspuren. Lediglich kleine Anstiege.

Wir gehen in Altusried (1), 725 m, von der Ortsmitte Richtung Leutkirch. Die Kaldener Straße leitet gemächlich bergan zum Dorfrand. Auf der mit »Kalden« beschilderten, verkehrsfreien Straße, einem Abschnitt des Oberallgäuer Rundwanderwegs, gleichzeitig Jakobusweg, schweift der Blick über das noch unverfälschte Bauernland und die Reicholzrieder Kirchturmzwiebel zum Illertal und hinein in die Bergwelt. Nach sanftem Talkurs bringt uns in Kalden ein Fußweg zum gewaltigen Illerdurchbruch mit dem Rundturm der Ruine Kalden (2), 710 m. Der Fluss hat hier während Jahrtausenden die Molasseschichten durchnagt, Kiesbänke abgelagert und ein Vogelparadies geschaffen. Der Pfad Richtung Fischers passiert an der Abbruchkante einen weiteren kitzligen Tiefblick. Nach einem undeutlichen Abschnitt zeigt unsere Beschilderung auf einen Wanderweg, der unterhalb des Waldes in einer Wiesenaue an der Iller wieder in einen Pfad wechselt. Im weltabgeschiedenen Örtchen Fischers (3), 630 m, folgen wir nach einem Abstecher zur solide gebauten Iller-Hängebrücke dem Sträßchen bergan zum Weiler Kuppel, von dem wir kurz nach Hörgers spazieren. Der Wegweiser »Wasserai-Stauwerk« dirigiert uns auf einen Wirtschaftsweg, der eine Wiesenebene überquert. Ein stilles Sträßchen führt anschließend durch Waldflecken zum kleinen Wasserai-Kraftwerk (4), 640 m, an der hier mächtig breiten Iller hinab. Das Täfelchen »Altusried« weist nach einer ungestörten Pause über einen Bachsteg. Auf einem Pfad, im weiteren Verlauf auf einer Fahrspur, steigen wir durch Jungwald bergan und gelangen über eine Wiese zu den Häusern von Hentsch. Das linke Sträßchen und der Schleifweg leiten zurück nach Altusried (1).

Nahe Altusried weitet sich die Iller.

2

Ehwiesmühle

Gehzeit 3.45 h

Ober- und Unterallgäuer Altmoränenland

Nach dem Motto »Aller guten Dinge sind drei« steigen wir auf dieser beschaulichen, mittelgebirgsartigen Rundwanderung der am Rand des Iller-Urstromtals bis zu 150 Meter hoch aufragenden Altmoräne bei Schrattenbach gleich dreimal aufs Dach.

Ausgangspunkt: Schrattenbach (Gemeinde Dietmannsried), Bushaltestelle Ortsmitte, 750 m; Parkplatz an der Kirche. Höhenunterschied: 320 m. Anforderungen: Meist zuverlässig beschilderte Forst- und Wirtschaftswege, Pfade und kurze Abschnitte auf stillen Sträßchen. Mäßig steile Anstiege. Einkehrmöglichkeiten: Nur in Ehwiesmühle.

Die St.-Nikolaus-Straße schwingt sich in der Ortsmitte von Schrattenbach (1), 750 m, am Gebäude der ehemaligen Wagnerei aus dem Jahr 1756 vorbei, hinauf zur Kirche. Den Wegweiser beachtend, leitet uns ein Pfad über einen steilen Waldhang zu dem auf einer markanten Altmoräne angesiedelten Weiler Hinterhalde (2), 855 m. Richtung Ehwiesmühle wandern wir an der Wirtschaftsweg-Gabelung nach dem Weiler geradeaus und auf einem erholsamen Forstweg durch ein enges Waldtal bergab, einen Steinbruch und zwei Teiche passierend, zu den Häusern von Ehwiesmühle (3), 740 m, einem Ortsteil von Bad Grönenbach. Die beliebte Unterallgäuer Einkehr mit Biergarten im Talgrund des Mühlbachs drängt sich für eine behagliche Tourenunterbrechung auf. Wir folgen nun kurz dem Talsträßchen und wählen an einem Fischweiher den mit rotem Kreuz markierten, unter einem felsdurchsetzten Wald-Steilhang ansteigenden Pfad in Richtung Bad Grönenbach. Ein Forstweg führt an einem weiteren idyllischen Weiher vorbei. Danach biegen wir auf einen Feldweg ab und nehmen gleich wieder den Pfad, der uns erneut auf die Anhöhe des Moränenzugs bringt. Bald nach den Höfen von Hintergsäng (4), 807 m, geht es auf einem verkehrsfreien Sträßchen talwärts nach Ittelsburg (5), 718 m, im Urstromtal der Iller. Der Wanderwegweiser »Pfefferhof« weist auf einen gemütlichen Wirtschaftsweg. Im weiteren Verlauf hält man sich an den mit der Nummer 5 beschilderten Forstweg. An der Gabelung vor Pfefferhof folgt man dem steigenden Waldweg zum Oberallgäuer Einzelanwesen Schilchern (6), 840 m. In Hinterhalde (2) stößt man auf die bekannte Route nach Schrattenbach (1).

Tourenziel Ehwiesmühle.

3

Schmidsreutener Windrad, 1020 m

Gehzeit 3.30 h

Bergauf, bergab über verstreute Weiler

Selten ist ein Gemisch aus Wald- und Wiesenhügeln nördlich von Kempten so stark ausgeprägt wie zwischen Wiggensbach und dem Kürnachtal. Mehrere Erhebungen wie der Standpunkt des Windrades erreichen Höhen von weit über 1000 Meter.

Ausgangspunkt: Wiggensbach, Bushaltestelle an der Kirche, 857 m; Parkhaus. Höhenunterschied: 340 m. Anforderungen: Meist gut beschilderte Wirtschaftswege und Pfade, kurze Abschnitte mit Pfadspuren und stille Gemeindesträßchen. Längere leichte Anstiege. Etwas Orientierungssinn vorteilhaft.

Wir nehmen an der Kirche in Wiggensbach (1), 857 m, den Blenderweg und wandern ab der Kuppe am Ortsende auf einem ruhigen Sträßchen über den Weiler Hino nach Haggen (2), 900 m. Dort folgen wir dem steigenden Hohlweg Richtung Kürnach-Tal. Nach einem Weidedurchgang wählen wir beim winzigen Gedenkkreuz links den »Blender-Höhenweg« am Waldrand mit Blick zum Blenderturm. Der vergnügliche Pfad mündet später wieder in den bekannten Weg. Die einsame Höhenbummelei leitet nun auf einer Fahrspur durch Jungwald zum höchsten Punkt der Runde bei einem Flurkreuz, 1045 m, mit Ruhebank, wenig unterhalb des Dürren Bichls. Über dem Einschnitt des Kürnachtals breitet sich der Buchenberger und Kürnacher Wald aus. Weiter geht es auf einer ausgetretenen Spur am Waldsaum, im weiteren Verlauf wieder auf einem Pfad, unter den gigantischen Flügeln des Windrades vorbei. Anschließend taucht der Kurs im Wald unter. In Schmidsreute (3), 980 m, halten wir uns an der Kapelle Richtung Artho und unmittelbar vor einem Einzelanwesen auf einer Wiesenspur zum Waldeck. Ein Feldweg führt nach Artho, 900 m. Auf einem stillen Sträßchen wählen wir den Kurs Schwarzachen und nehmen die wieder bergwärts leitende Zufahrt zum Golfclub. Beim Bauernhof Waldegg (4), 945 m, spazieren wir auf einem Fahrweg geradeaus über den Golfplatz (fliegende Bälle!) bis zu seinem Ende. Dort gehen wir am Golfschild »T 7« bergab, halten uns wenige Meter rechts und stoßen links auf einen Waldweg. Diesem folgen wir geradeaus talwärts nach Schwarzachen (5), 860 m. Auf dem nach Wiggensbach ausgeschilderten, kaum befahrenen Sträßchen schlendern wir durch ein freundliches Wiesental mit Gedenkstein, der uns auf den kuriosen Schatzfund von 1888 aufmerksam macht. Nach einem weiteren Abstieg gelangen wir auf einem bequemen Gehsteig von Strohmayers (6) über die Ortsteile Zur Mühle und Egg zurück nach Wiggensbach (1).

Blick vom Wiggensbacher Ortsteil Haggen auf Westenried.

4

Ursersberg, 1129 m

Gehzeit 3.45 h

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Relaxen im Kürnacher Wald

Besonders wenn die Hitze des Hochsommers das Bergwandern gelegentlich zur Plagerei werden lässt, empfehlen sich südlich des Kürnachtals die frischen, schattigen Bachtälchen und leicht geschwungenen Höhenzüge des Kürnacher Waldes zu entspannenden Rundwanderungen. Das reich gegliederte, gebietsweise bis gut 1100 Meter hoch aufragende Waldgebirge der Adelegg übt auf den Naturfreund einen ganz eigenen Charme aus.

Ausgangspunkt: Oberkürnach (Gemeinde Wiggensbach), 875 m; Parkplatz am Forstweg zur Jägerhütte. Zu erreichen von Kempten Richtung Buchenberg, hinter Rothkreuz Richtung Leutkirch abbiegen. Höhenunterschied: 250 m. Anforderungen: Durchwegs gut bezeichnete Forstwege. Wenig anstrengende Steigungen.

Von Oberkürnach (1), 875 m, begleitet der sanft steigende Forstweg Richtung Jägerhütte einen kleinen Bach. Die Mischwaldsohle der Großen Goldach ist bestens geeignet, um Erholung zu tanken. Ab dem Talschluss zieht der einsame Weg dann deutlich an. Unser anschließend querlaufende Forstweg verspricht wieder reines Vergnügungsbummeln. An einer Verzweigung geht es nochmals kurz bergauf zur Jägerhütte (2), 1104 m, mit kleinem Teich. Die Diensthütte steht auf einer sonnigen Lichtung und belohnt mit Ausblicken zu den Bregenzerwaldbergen. Die mit »Eschacher Weiher« ausgeschilderte Route wartet nun mit einer letzten Steigung auf, die uns zur Großen Schwedenschanze (3), 1126 m, bringt. Die Schutzanlage aus dem Dreißigjährigen Krieg lässt noch deutlich Gräben und Wälle erkennen. Und schon wieder folgt ein bequemer Höhenspaziergang. Bald nach der betafelten Witzgall-Linde auf dem Ursersberg (4), 1129 m, dem höchsten Punkt des Höhenzugs und gleichzeitig Kulminationspunkt des Forstamtes Kempten, ist auf die Abzweigung zum Blockhäusle zu achten. Nach längerem, leichtem Auf und Ab stoßen wir auf die bekannte Route, die uns zurück nach Oberkürnach (1) führt.

Im kühlen Kürnacher Wald.

5

Gräbelesmühle

Gehzeit 3.15 h

Stadtausflug am großen Fluss

Zu allen Jahreszeiten zieht es die Städter in die Iller-Auen, quasi die Pulsader des Allgäus. An einem riesigen Prallhang hat der Gebirgsfluss Sandsteinwände blank geschürft und so die Schichtstruktur deutlich sichtbar gemacht.

Ausgangspunkt: Kempten, Bushaltestelle an der Nordbrücke, 665 m; Parkplatz im Augartenweg am östlichen Illerufer. Höhenunterschied: 40 m. Anforderungen: Gut beschilderte Wirtschaftswege, Anliegersträßchen, kurzer Waldweg und Pfad. Kleine Steigung.

Wir beginnen unseren unbeschwerten Iller-Spaziergang unter der Nordbrücke in Kempten (1), 665 m, und folgen der Anliegerstraße Richtung Ursulasried. Nach ein paar Haken geht es von den Schrebergärten auf einem Wirtschaftsweg über ein Bächlein. Es folgt ein kurzer Wanderweganstieg. In Ursulasried (2), 682 m, beachten wir das Schild »Illersteilufer« und nehmen rechts den Gehweg der Dieselstraße. An der Landschaftsschutzgebiets-Tafel hinter dem Umspannwerk entfliehen wir auf einem Waldweg schon wieder in die Einsamkeit. Nach Passieren des Schießplatzes und des Einzelanwesens Seifriedsberg findet man bei einer Wegbiegung über den Illerfluten einen Gedenkstein an die Fliehburg Efriedsberg. Nun wechselt der Kurs in einen Pfad am Illersteilufer entlang. Ab den beiden Höfen von Hafenthal (3) wandern wir auf einem Anliegersträßchen talwärts. Ein kleiner Abstecher bringt uns von der Leubasbrücke zum Weiler Gräbelesmühle (4) mit der vormaligen Mühle. Wir wandern zurück zur Leubasbrücke und kommen wenig später zum kleinen Weiler Nasengrub (5) bei der nahen Leubasmündung, dem Laichplatz der »Nasen«, einer Weißfischart. Gleich danach überqueren wir die Iller. Beim Soldaten-Denkmal kurz vor Hirschdorf geht es unter der Flussbrücke hindurch. Der uferbegleitende Wirtschaftsweg führt uns durch prächtigen Auwald mit alten, stämmigen Pappeln und ausladenden Weiden um die Ajener Flussbiegung. Kiesbänke laden zum Faulenzen ein. An dem riesigen Prallhang ist die Schichtstruktur der Felsen deutlich sichtbar. Ganz in der Nähe verstecken sich die Häuser von Zollhaus und Härtnagel. Nach der noch weitgehend unverbauten Wiesenebene der Unterwanger Illerschleife treffen wir wieder in Kempten (1) ein.

Illersteilwand nahe dem Kemptener Stadtteil Hafenthal.

6

Ruine Wagegg

Gehzeit 3.45 h

Genießertour über dem Leubastal

Auf diesem unterhaltsamen Rundkurs drängt sich in Priors der Abstecher am Anwesen Dickenbühl vorbei zum idyllischen Wagegger Fischweiher auf. In dem sauberen Gewässer fühlen sich noch Krebse und Wasserratten wohl.

Ausgangspunkt: Leubas (Stadt Kempten), 684 m, Bushaltestelle Ortsmitte; Parkplatz an der Kirche. Höhenunterschied: 190 m. Anforderungen: Meist beschilderte und anfangs geteerte Wirtschaftswege, Forst- und Radwege, Gemeindesträßchen und kurzzeitig Pfadspuren. Kleine Anstiege. Einkehrmöglichkeiten: In Wagegg (ganz kurzer Abstecher) und Börwang.