Souveränität und Leadership durch Master Control
Campus Verlag
Frankfurt/New York
Informationen zum Inhalt
Management ist keine Frage der Ideologien oder Moden. Management ist Handwerk − die universelle und wichtigste Disziplin des 21. Jahrhunderts. Fredmund Malik, der führende Experte auf dem Gebiet des General Managements, zeigt, was jeder immer und überall braucht, um als Führungskraft − gleich in welcher Position oder Organisation − erfolgreich zu sein.
Richtiges Topmanagement heißt nicht operative Geschäftigkeit, sondern die Etablierung einer Ordnung, die das System im Inneren zusammenhält. In diesem Teil zeigt Fredmund Malik, wie Führungskräfte die Master Controls auf sich selbst anwenden und eine verantwortliche, komplexitätsgerechte Unternehmenspolitik erarbeiten.
Fredmund Maliks Lehre ist systemorientiert und damit weltweit und zeitlos gültig. Sie funktioniert in allen Bereichen und Branchen jeder Gesellschaft, unabhängig von wechselnden Strömungen, nationalen und kulturellen Unterschieden. Mit seiner ebenso konsequenten wie fundierten Orientierung an den naturgegebenen Phänomenen komplexer Systeme, mit denen Führungskräfte ebenso wie Manager ohne Macht täglich zurechtkommen müssen, setzt Malik den Standard für solides Management im Wissenszeitalter.
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Informationen zum Autor
Zu seinen zahlreichen Auszeichnungen zählen das Ehrenkreuz der Republik Österreich für Wissenschaft und Kunst, 2009 und der Heinz von Foerster Preis für Organisationskybernetik der Deutschen Gesellschaft für Kybernetik, 2010.
Ordnung, Zeit, Ruhe
Ihre Arbeitsbedingungen: Proliferierende Komplexität
Ihre Aufgabe: Total System Master Control
Ihre Herausforderung: Change Leaders
Ihre Wahl: Nutzen von Komplexität
Ihr Konflikt: Kategorialer Wandel
Top-Management-Bezugsrahmen für Change Leaders
Im Fadenkreuz von Total System Control
Die Zukunft entsteht heute – oder wurde versäumt
Kategorialer Wandel: Logik, Chrono-Logik und Psycho-Logik
Existenzielle Alternativen und Timing
Der beste Zeitpunkt, den niemand kennt
Schicksal und Geschick
Die Konsequenz
Souveräner Umgang mit Master Controls – Quelle von Leadership
Master Control durch Corporate Policy
Master Control durch Corporate Modes
Modes of Organisation
Umgang mit Verhaltensmodi
Master Control durch Corporate Issues
Ein Blick nach vorne – Aktuelle Top-Management-Issues
Aufklären und »Erziehen« der Shareholder und Repräsentanten des Finanzbereiches
Was ist Gewinn? Was ist Wohlstand?
Unternehmertum und Top-Management
Bedeutung von Wissen
Durchdenken von Stärken
Top-Performer fördern
Was ist eine funktionierende Gesellschaft?
Was bedeutet Verantwortung?
Einkommen von Spitzenkräften
Krise der Top-Organe und ihre (R)Evolution
Fehlende Theorie für Top-Management-Strukturen
Willensbildung funktioniert schon heute anders
Nährboden für Verschwörungstheorien
Warum herkömmliche Corporate Governance nicht genügt
(R)Evolution: Vom Chief Executive Officer zur Master Control-Funktion
Super-Steuerung statt Super-Person
Total System Master Control-Funktion
Variante 1: Master Control-Funktion durch Erweitern klassischer Ressort-Gliederungen
Variante 2: Master Control-Funktion mittels Central Performance Control-Gliederung
Variante 3: Master Control-Funktion durch Change Leader
Funktionieren statt Personifizieren
Top-Management-Teams
Drei Bedingungen
Sechs Regeln
Master Controls für Leadership
Was Leader unterscheidet
Leadership passiert – aus der Situation heraus
Master Controls für echte Leadership
Echte Leader sind auf die Aufgabe konzentriert
Echte Leader zwingen sich, zuzuhören
Echte Leader arbeiten unermüdlich daran, sich verständlich zu machen
Echte Leader verzichten auf Alibis und Ausreden
Echte Leader akzeptieren ihre eigene Bedeutungslosigkeit relativ zur Aufgabe
Echte Leader stehlen ihren Leuten nicht den Erfolg
Echte Leader haben keine Angst vor starken Leuten
Echte Leader müssen keine begeisternden Menschen sein
Echte Leader sind keine Phantasten
Echte Leader sind weder geboren, noch gemacht
Charisma?
Heuristiken für Gewinner: Logik des Gelingens
Grundsätze für die Lagebeurteilung
Grundsätze für die Lenkungs- und Beziehungskapazität
Grundsätze für die Beeinflussung der Informationslage
Grundsätze für die Überzeugungsfähigkeit
Epilog
Anmerkungen
Am Ende einer hervorragenden Hauptversammlung
Investor: Ich gratuliere, eine tolle Performance …
CEO: Danke, war ein gutes Jahr.
Investor: Trotzdem habe ich noch während Ihrer Präsentation alle Aktien des Unternehmens verkauft. Der Kurs war gut –
CEO: Ja, aber warum!? Sie sagten doch eben …!
Investor: Ich sage Ihnen gerne, warum. Sie haben zwar gute Zahlen vorgelegt, das spricht für Ihre Vergangenheit. Aber ich habe keinen überzeugenden Hinweis bekommen, warum Ihre Firma auch eine Zukunft hat.
Systems are what they are and they do
what they do if you don’t like it – then change the system.
Stafford Beer, Begründer der Management-Kybernetik
Es gibt Top-Management-Etagen, die selbst bei business as usual einem Bienenstock gleichen, und es gibt solche, die unter gleichen Umständen die Ruhe einer Kathedrale ausstrahlen. In den einen muss man ständig alles unter Kontrolle bringen, in den anderen sind die Dinge unter Kontrolle. Komplexität, Aufgaben und Anforderungen sind in beiden Fällen gleich, ihre Handhabung jedoch ist grundverschieden.
Es liegt vollständig in den Händen der Top-Manager, die eine oder die andere Welt zu schaffen. Nur sie können – if they don’t like it – das System ändern, indem sie durch die richtige System- oder Unternehmenspolitik die Grundsatzregelungen etablieren, die komplexitätsgerechtes Funktionieren bewirken.
Wirksame Führungskräfte treffen nicht viele Entscheidungen, sondern sie lösen die Probleme durch Policies. Richtiges Top-Management ist nicht operative Geschäftigkeit. Jeder weiß das, aber nicht allen gelingt es, auf die ganz andere Lösung umzusteigen, die ich hier vorschlage. Je größer die Komplexität ist, desto wichtiger ist es aber, weil operative Geschäftigkeit die schlechteste Lösung für das Lenken eines komplexen Systems ist.
Richtiges Top-Management heißt Etablieren von Master Control mit den Mitteln, die ich beschrieben habe. Damit etabliert man eine Ordnung, die das »System im Innersten zusammenhält« sowie Kohäsion und Alignment im ganzen Geschehen bewirkt. Insoweit das gelingt, kann man sich gewissermaßen zurücklehnen, weil das System sich selbst organisiert und reguliert. In den Top-Etagen stellt sich Ruhe ein und in solchen Organisationen haben die Spitzenkräfte Zeit.
Diese Zeit verwenden Top-Manager dann weniger zum Agieren als zum Reflektieren. Sie beobachten das System aus einer gewissen Distanz und mit ständigem Blick auf die Außenwelt. Sie beschränken sich auf das Wesentliche, nämlich drei Aufgaben:
Das sind Probleme und Chancen, die unvorhersehbar aus »dem Blauen« auftauchen, dann aber von der Spitze zu behandeln sind, weil sie wichtig sind und auch weil sie sonst vorerst nirgendwo hinpassen.
Wer sind die Führungskräfte, die für die Unternehmens- oder Systempolitik verantwortlich sind? Es sind die Personen an der Spitze von Organisationen, egal welcher Art, seien es einzelne Personen oder Mitglieder der obersten Führungsorgane – Eigentümer und Geschäftsführer, an den Universitäten die Rektoren und Wissenschaftsminister, in den Konzernen und Aktiengesellschaften die Vorstände und Aufsichtsräte, im öffentlichen Dienst die obersten Verwaltungsgremien, in den Kultureinrichtungen Intendanten und Kulturpolitiker, Mitglieder von Bundes- und Landesregierungen usw. Ihre Top-Management-Funktionen tragen die unterschiedlichsten Bezeichnungen, ihre grundlegenden Funktionen sind aber dieselben. Verallgemeinernd spreche ich in der Regel von Executives, obwohl ich mit diesem Begriff nicht ganz glücklich bin, worauf ich noch eingehen werde.
Typischerweise hat die Unternehmensspitze, gemessen an den Anforderungen ihrer Aufgaben, noch denkbar ungünstige Arbeitsbedingungen. Konzepte, Wissen, und Technologie für eine ganz andere Art der Unternehmenslenkung sind aber vorhanden. Es ist so gut wie gewiss, dass radikaler Wandel die Funktionsweise des Top-Managements REvolutionieren wird.
Misst man die Lage der meisten Executives an den gegebenen Möglichkeiten der Management-Kybernetik, so ist diese vergleichbar mit Flugzeugpiloten, denen nur die bescheidenen Mittel der Luftfahrt der 1960er Jahre zur Verfügung stehen, verglichen mit der voll entwickelten Avionik und Satellitennavigation von heute.
Mit anderen Worten sind die meisten Executives zur erforderlichen Komplexitätsregulierung weder systemmethodisch noch technisch weit genug aufgerüstet. Das liegt weniger an ihren Aufgaben selbst, als daran, wie diese auch in hochkomplexen Umfeldern noch erfüllt werden können.
Das Problem von Führungskräften liegt weniger daran, wie groß ihre Organisationen sind, als daran, wie komplex die Systeme sind, für deren Funktionieren sie verantwortlich sind. Das Management kleiner Unternehmen kann viel komplexer sein als das von großen, so wie Jagdflugzeuge in mehrfacher Hinsicht viel komplexere Anforderungen an die Piloten stellen, als die großen Passagiermaschinen, um im Luftfahrtbild zu bleiben.
Aus den bisherigen Überlegungen ergibt sich die nicht delegierbare Aufgabe an der Unternehmensspitze wie folgt:
Die logische Abfolge dieser Aufgaben ist – nicht überraschend – vom Prinzip her die eines klassisch-kybernetischen Regelkreises. Die den Executives eigenste Funktion kann auf diese logische Weise so klar und einfach formuliert werden, dass sie jedem selbstverständlich erscheint. Aber sie unter den gegenwärtigen Bedingungen auch wirksam zu organisieren, ist alles andere als einfach.
Die Bedingungen heute schon gegebener Komplexität und naturgesetzlich fortschreitender Komplexifizierung zwingen das Top-Management somit auf eine höhere Ebene von Wirksamkeit. Entweder es erwirkt die erforderlichen Master Controls der Selbstorganisation und macht so seine Organisation der Natur komplexer Systeme gleich oder es erwirkt diese Systemqualität nicht und scheitert daran.
Die tiefgreifenden Veränderungen, die diese Evolution erzwingen, sind längst programmiert: