Püttjer & Schnierda

Das große
Bewerbungshandbuch

Campus Verlag
Frankfurt/New York

Über das Buch

Das Standardwerk für die optimale Bewerbung gibt Antworten auf alle Fragen, die sich im Bewerbungsprozess stellen: von der Vorbereitung der Bewerbung mit Anschreiben, Lebenslauf, Leistungsbilanz und dem richtigen Foto über Onlinebewerbungen bis zu Vorstellungsgespräch, Assessment- Center, Gehaltsverhandlung und die erste Zeit im neuen Job.

Vita

Christian Püttjer und Uwe Schnierda kennen die Wünsche und Hoffnungen, aber auch Sorgen und Nöte von Bewerberinnen und Bewerbern seit über 25 Jahren. Ihre umfassenden Erfahrungen aus der Optimierung von Bewerbungsunterlagen, aus Einzelcoachings und aus Seminaren bringen sie in ihre praxisnahen Ratgeber ein, die exklusiv im Campus Verlag erscheinen. Die konkreten Tipps, die klare Sprache und die motivierende Unterstützung von Püttjer & Schnierda haben schon über einer Million Leserinnen und Lesern weitergeholfen.

Weitere Informationen und Materialien zum Download finden Sie auf www.karriereakademie.de

Inhalt

Zusatzmaterial zum Download

Vorwort

Auf dem Weg zum Traumjob

Ihr Training beginnt

Teil IVorbereitung der Bewerbung

1.Potenzialanalyse: Was haben Sie zu bieten?

2.Reflexion: Entdecken Sie Ihre Stärken

3.Auswertung von Stellenanzeigen

4.Warum sollten wir gerade Sie ein- stellen? Ihre Selbstpräsentation

5.Gute Gründe für den Stellenwechsel

6.Das Telefon: die erste Kontaktaufnahme

Teil IIBewerbungsunterlagen

7.Die digitale Bewerbungsmappe

8.Das Anschreiben

9.Die Gehaltsfrage

10.Der Lebenslauf

11.Das Bewerbungsfoto

12.Die Leistungsbilanz

13.Zeugnisse

14.Nach der schriftlichen Bewerbung

Teil IIIInitiativbewerbungen

15.Den verdeckten Stellenmarkt mit Eigeninitiative erschließen

16.Networking: Strecken Sie die Fühler aus

17.Mit dem Telefon zum Erfolg

18.Initiativanschreiben

19.Der Lebenslauf in der Initiativbewerbung

20.Nachfassaktionen und Telefoninterviews

Teil IVOnline-Bewerbungen

21.Bewerbungsformulare im Internet

22.Zusätzliche Online-Aktivitäten

Teil VBewerbungsmuster

23.Überzeugen Sie mit passgenauen Unterlagen

24.Kommentierte Bewerbungsvorlagen

Teil VIVorstellungsgespräch

25.Die Vorbereitung des Vorstellungsgesprächs

26. Das erwartet Sie im Vorstellungsgespräch

27.Fragen an Hochschulabsolventen

28.Fragen an berufserfahrene Bewerber

29.Problematische Bewerbungen

30.Nach dem Vorstellungsgespräch

31.Gehaltsvorstellungen taktisch durchsetzen

Teil VIIAssessment-Center

32.Arbeitsprobe Assessment-Center

33.Selbstpräsentation im Assessment-Center

34.Heimliche Übungen

35.Gruppendiskussionen

36.Interviews

37.Rollenspiele

38.Planspiele, Fallstudien und Konstruktionsübungen

39.Vorträge und Themenpräsentationen

40.Der Postkorb

41.Aufsätze

42.Selbst- und Fremdeinschätzung

Teil VIIIEinstellungstest

43.Was erwartet Sie im Einstellungstest?

44.Persönlichkeitstests

45.Wissenstests

46.Intelligenztests

47.Konzentrationstests

Teil IX Probezeit

48.So bestehen Sie die Probezeit

Teil XArbeitszeugnisse

49.Ihr berufliches Profil im Arbeitszeugnis

Schlusswort

Lösungen

Register

Zusatzmaterial zum Download

ZU DIESEM BUCH ERHALTEN SIE CHECKLISTEN, ÜBUNGEN, TESTS MIT LÖSUNGEN SOWIE MUSTERLEBENSLÄUFE UND -ANSCHREIBEN

1. Gehen Sie in den Bonusbereich zum Buch unter https://www.campus.de/isbn/9783593510545

2. Geben Sie das Passwort 8psQ3V ein und laden Sie sich die Daten herunter

Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

seit über 25 Jahren unterstützen wir – Christian Püttjer und Uwe Schnierda – Bewerberinnen und Bewerber persönlich in Seminaren und Einzelberatungen, und seit über 15 Jahren erscheinen unsere nachgefragten Ratgeber rund um die Themen Bewerbung und Karriere exklusiv im Campus Verlag. Mit diesem umfassenden Ratgeber verfolgen wir die gleichen Ziele wie in unserer Beratungspraxis: Wir werden Sie dabei unterstützen, Ihre persönlichen Stärken, Ihre besonderen Kenntnisse und Ihre individuellen Vorlieben im gesamten Bewerbungsverfahren selbstbewusst, sicher und passgenau zu präsentieren.

Auf dem Weg zum Traumjob

Die Suche nach einem passenden Arbeitsplatz mit sich fair verhaltenden Vorgesetzten, freundlichen Kolleginnen und Kollegen und einem produktiven Miteinander ist eine wirkliche Herausforderung, lohnt sich aber durchaus. So ist manche Arbeitgeberbewertung im Internet auf Plattformen wie kununu.com durchaus mit Vorsicht zu lesen. Dennoch ist klar erkennbar, dass es Firmen gibt, in denen Menschen gerne arbeiten und gute Leistungen erbringen. Und dass es ebenso destruktive Unternehmen gibt, von denen man sich besser fernhalten sollte.

Unserer langjährigen Erfahrung nach haben die Bewerberinnen und Bewerber die besten Chancen, die wissen, was sie wollen und was sie können. Selbstbewusst auftretende Jobsucher haben mehr Auswahlmöglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Und dieses Selbstvertrauen wünschen wir auch Ihnen.

Weil der Wunsch allein nicht ausreicht, stehen wir Ihnen mit Rat und Tat in diesem umfangreichen Bewerbungshandbuch zur Verfügung. In unserem »Bewerbungs-Workout« werden Sie zahlreiche Übungen durchlaufen, die Ihnen dabei helfen, ein neues Bewusstsein Ihrer vielen Stärken zu bekommen. Mit diesem neuen Selbstbewusstsein können Sie dann mit Ihren Einstellungsargumenten voll ins Schwarze treffen.

Ihr Training beginnt

Wir laden Sie ein, an unserem Praxistraining rund um das Thema Bewerbung teilzunehmen. Ganz wichtig ist uns dabei, dass Sie mit der richtigen Einstellung an dieses existenzielle Thema herangehen. Seien Sie ruhig skeptisch, wenn Sie das eine oder andere anders sehen als wir, denn jeder Mensch hat natürlich seine ganz eigenen Erfahrungen gemacht und im Lauf der Zeit seine speziellen Vorlieben entwickelt. Aber: Ohne Ihre Offenheit für die von uns vorgestellten neuen Perspektiven, praxiserprobten Tipps und positiven Erfahrungen erfolgreicher Bewerber geht es jedoch nicht vorwärts.

Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie unser Bewerbungshandbuch einfach als großes Büfett ansehen, aus dem Sie nach Herzenslust die Dinge auswählen, die Ihnen förmlich ins Auge springen, weil sie äußerst wohlschmeckend erscheinen. Scheuen Sie sich aber nicht, ebenfalls einmal die Delikatessen zu probieren, die man oft erst auf den zweiten Blick entdeckt. Oder anders, mit den Worten des Künstlers Francis Picabia, ausgedrückt: »Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.«

Viel Erfolg für Ihre Bewerbungen wünschen Ihnen

Christian Püttjer & Uwe Schnierda

Teil I

Vorbereitung der Bewerbung

1.Potenzialanalyse: Was haben Sie zu bieten?

Einführung

Die meisten Menschen verfügen über wesentlich mehr Erfahrungen und Kenntnisse, als sie zur Bewältigung ihrer täglichen Arbeit benötigen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre tagtäglich eingesetzten Fähigkeiten. Analysieren Sie Ihre gesamten Kenntnisse und Fähigkeiten. Durch die lückenlose Auflistung der Sta-tionen Ihres bisherigen Lebensweges erarbeiten Sie sich die Grundlage für Ihre aussagekräftige Bewerbung.

Eine umfassende Analyse Ihres Potenzials ist die Grundlage für Ihre überzeugende Bewerbung. Sie werden später immer wieder auf die hier gewonnenen Fakten zurückgreifen. Erst eine ausgearbeitete Bilanz Ihrer Erfahrungen versetzt Sie in die Lage, nicht nur formell, sondern auch inhaltlich zu argumentieren. Wir erleben es in unserer Beratungspraxis häufig, dass jemand den abstrakten Begriff seiner Berufstätigkeit in den Raum stellt und denkt, dass nun alle wüssten, was seine Aufgabe ist. Hierbei wird übersehen, dass sich hinter ein und derselben Berufsbezeichnung ganz unterschiedliche Tätigkeitsinhalte verbergen können. Es reicht nicht aus, seinem Gegenüber einfach zu sagen: »Ich bin Controller.« Weil heutige Berufsfelder immer spezieller werden, ist für Außenstehende häufig unklar, woraus der konkrete Berufsalltag eigentlich besteht. Mit Ihrer Bewerbung werden Sie aber erst dann Erfolg haben, wenn andere nachvollziehen können, was Sie zu leisten vermögen.

Erkennen Sie Ihr Potenzial

Ihr Potenzial setzt sich nicht nur aus dem zusammen, was Sie tagtäglich tun, sondern auch aus früheren Tätigkeiten, Ihren Weiterbildungsanstrengungen und Ihren Freizeitaktivitäten. Damit Sie eine breite Grundlage für die Darstellung Ihres Profils gewinnen, sollten Sie Ihre beruflichen Leistungen umfassend und lückenlos dokumentieren. Beschränken Sie sich an diesem Punkt Ihrer Vorbereitung nicht: Die für Ihre Bewerbung relevanten Erfahrungen und Erfolge wählen Sie später aus.

Beruf: Ihre Erfahrungen

Erstaunlicherweise fällt es den meisten Menschen schwer, ihren Einsatz im Tagesgeschäft detailliert zu beschreiben. Routineaufgaben gehen schnell in Fleisch und Blut über, sodass sie nicht mehr als etwas Besonderes erkannt werden. Sie sollten also zunächst einmal innehalten und versuchen, Ihre Erfahrungen aus immer wiederkehrenden Aufgabenstellungen detailliert zu beschreiben. Damit dürfte aber das Reservoir Ihrer beruflichen Tätigkeiten noch längst nicht erschöpft sein. Sicherlich haben sich die Schwerpunkte in Ihrem Einsatzgebiet schon einmal verschoben. Notieren Sie deshalb alles, was Sie an Ihrem momentanen Arbeitsplatz an Aufgaben bewältigt haben.

Denken Sie auch an die Vertretung von Kollegen, an Sonderaufgaben, die Sie übernommen haben, oder an Projektgruppen, in die Sie involviert waren, und listen Sie diese Tätigkeiten umfassend auf. Gerade Ihre über das normale Maß hinausgehenden Anstrengungen lassen sich sehr gut für Ihre Bewerbung verwerten. Denn wer zeigt, dass er gelegentlich über den Tellerrand blickt und sich auch außerhalb des Kernbereichs seiner eigenen Tätigkeiten engagiert, ist gefragt. Ihr Einsatz in anderen Firmenbereichen – und damit für das Gesamtunternehmen – ist ein Pfund, mit dem Sie später wuchern können. Außerdem: Wenn Sie wissen, welche speziellen Wünsche Entscheidungsträger in anderen Abteilungen haben, werden Sie später leichter bei ihnen Gehör finden.

Damit Ihre Analyse Substanz bekommt, sollten Sie Ihre beruflichen Erfahrungen präzise benennen. Verfassen Sie keine langatmigen Abhandlungen, sondern erarbeiten Sie eine stichwortartige Darstellung Ihrer Erfahrungen. So verdichten Sie Informationen, kommen auf den Punkt und können später schneller auf relevante Aspekte zugreifen.

Da beim bloßen Grübeln über die bisherigen Aufgabenbereiche sicherlich der eine oder andere Punkt unter den Tisch fallen würde, sollten Sie auf alle möglichen Gedächtnisstützen zurückgreifen. Als Anhaltspunkte können Ihnen Arbeitsverträge, Projektberichte, Arbeitszeugnisse, Zwischenzeugnisse, Stellenbeschreibungen und alte Bewerbungsunterlagen dienen. Werden Sie zum Detektiv in eigener Sache und durchleuchten Sie Ihre berufliche Vergangenheit! Am einfachsten ist es, wenn Sie so vorgehen, wie wir es in der Übersicht rechts vorstellen.

Übersicht

Systematische Auswertung der beruflichen Erfahrungen

  1. Wie lautet Ihre offizielle Berufsbezeichnung?

  2. Welche Unternehmensbereiche oder Abteilungen haben Sie kennen gelernt?

  3. Welche Tätigkeiten im Tagesgeschäft üben Sie aus?

  4. In welchen Abteilungen haben Sie bereits Kollegen vertreten?

  5. Welche Sonderaufgaben sind Ihnen anvertraut worden?

  6. An welchen Projekten haben Sie mitgearbeitet?

Bevor Sie am Ende dieses Kapitels selbst zur Tat schreiten, möchten wir Ihnen anhand eines Beispiels exemplarisch aufzeigen, welche Ergebnisse sich mit einer intensiven Analyse gewinnen lassen.

Beispiel

Analyse eines Mitarbeiters im Controlling

Die in der momentanen Berufsausübung eingesetzten Erfahrungen und Kenntnisse eines Controllers lassen sich in das vorgestellte Schema folgendermaßen einordnen:

  1. Offizielle Berufsbezeichnung:

    Controller

  2. Kennen gelernte Unternehmensbereiche oder Abteilungen:

    Abteilung Controlling, Unternehmensbereich Vertrieb, Marketingabteilung, Personalabteilung, Geschäftsleitung, Niederlassungen

  3. Tätigkeiten im Tagesgeschäft:

    Tätigkeit 1:

    Erstellung von Reportings

    Tätigkeit 2:

    Umsetzung der Kostenverrechnungssystematik

    Tätigkeit 3:

    Koordination des Budgetierungsprozesses

    Tätigkeit 4:

    Kommentierung der Kostenentwicklung

    Tätigkeit 5:

    Vor- und Nachkalkulation von Projekten

    Tätigkeit 6:  Analyse von Schwachstellen und Erarbeitung von Verbesserungsmaßnahmen

    Tätigkeit 7:

    Regelmäßige Erstellung von Forecasts

  4. Vertretungen:

    Wiederholte Urlaubsvertretung eines Kollegen aus dem operativen Controlling, Krankheitsvertretung des Controllingleiters

  5. Sonderaufgaben:

    Sonderaufgabe 1:

    Zusammenarbeit mit Wirtschaftsprüfern

    Sonderaufgabe 2:

    Optimierung von Controllinginstrumenten

    Sonderaufgabe 3:

    Umstellung der Bilanzierung auf US-GAAP

  6. Projekte:

    Projekt 1:  Bewertung der kurz- und mittelfristigen Geschäftsentwicklung einzelner Unternehmensstandorte

    Projekt 2:

    Weiterentwicklung des Vertriebscontrollings

    Projekt 3:  Mitwirkung bei der Umsetzung von Controllinginformationen in Steuerimpulse und Maßnahmenempfehlungen

Sie haben gesehen, welche Aktivposten sich hinter der simplen Berufsbezeichnung Controller verbergen können. Es gibt für diesen Bewerber also keinen Grund, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Schon seine jetzige Arbeitsstelle bietet interessantes und vielfältiges Material für seine Bewerbung. Doch es geht noch weiter, denn der Controller hat bei seinem früheren Arbeitgeber etwas andere Aufgaben bearbeitet. Auch diese vergangene berufliche Phase hat er intensiv durchleuchtet.

Beispiel

Der Blick in die Vergangenheit

Der Controller, der zunächst seine aktuellen Aufgaben erfasst hat, geht nun einen Schritt zurück und analysiert seine Erfahrungen aus seiner vorigen Position als Controllingassistent.

  1. Offizielle Berufsbezeichnung:

    Controllingassistent

  2. Kennen gelernte Unternehmensbereiche oder Abteilungen:

    Vertriebsinnendienst, Marketingabteilung, Produktmanagement

  3. Tätigkeiten im Tagesgeschäft:

    Tätigkeit 1:  Erstellung und Auswertung von Vertriebsstatistiken

    Tätigkeit 2:

    Abweichungsanalyse

    Tätigkeit 3:  Mitwirkung am internen Rechnungs- und Berichtswesen

    Tätigkeit 4:

    Kostenrechnung

    Tätigkeit 5:

    Budgetierung

    Tätigkeit 6:

    Erstellung von Quartalsabschlüssen

  4. Vertretungen:

    Urlaubsvertretung einer Kollegin aus dem Konzerncontrolling

  5. Sonderaufgaben:

    Sonderaufgabe 1:

    Beratung der Vertriebsleitung

    Sonderaufgabe 2:

    SAP R/3-Integration

  6. Projekte:

    Projekt 1: Analysen mit Vertrieb, Marketing und Produktmanagement

    Projekt 2:  Vorbereitung der Übernahme eines Mitbewerbers

Waren auch Sie in mehreren Stellen tätig, sollten Sie ebenso vorgehen: Nehmen Sie sich nach und nach jeden einzelnen Arbeitsplatz vor, und gehen Sie zurück bis zu Ihrer Einstiegsposition. Sie werden auf interessante Details in Ihrem beruflichen Werdegang stoßen, die Sie später in Ihre Bewerbung einbauen können. Aber nicht nur Ihre beruflichen Erfahrungen sind wichtig, auch Ihr Engagement in Sachen Weiterbildung bringt Ihnen wichtige Pluspunkte.

Weiterbildung: Ihre Lernbereitschaft

Mit Ihrer Bewerbung wollen Sie andere auf sich aufmerksam machen und ihnen signalisieren, dass Sie noch lange nicht am Ende Ihrer Entwicklung sind. Dabei kommt der Darstellung Ihrer Lernbereitschaft eine wichtige Rolle zu. Machen Sie anderen klar, dass Sie am Ball bleiben und sich aktiv um Ihre berufliche und persönliche Weiterentwicklung kümmern.

Zur Weiterbildung zählen nicht nur Seminare und Trainings, in denen Sie punktuell Ihre Kenntnisse erweitert haben, sondern auch Ihr täglicher Einsatz in Sachen Erkenntnisfortschritt. Viele Berufstätige glauben – zu Unrecht –, dass ihre Kollegen genauso viel Zeit wie sie investieren, um auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn Sie denken, dass die regelmäßige Lektüre von Fachliteratur oder das Durcharbeiten von Branchenblättern eigentlich selbstverständlich ist, unterliegen Sie jedoch einem Trugschluss.

Wenn Sie sich in Ihrem Berufsfeld aktiv um einen Ausbau Ihrer Kenntnisse kümmern, sollten Sie dies auch in Ihrer Bewerbung thematisieren. Dazu müssen Sie aber erst einmal Ihre Aktivitäten katalogisieren – orientieren Sie sich dafür an einer bewährten Systematik, die Sie in der Übersicht auf der nächsten Seite finden.

Übersicht

Systematische Auflistung des Weiterbildungsengagements

  1. (Fach-)Zeitschriften und Zeitungen, die Sie regelmäßig lesen

  2. Weiterbildungsmaßnahmen, die im Rahmen der Personalentwicklung stattgefunden haben

  3. Weiterbildungsmaßnahmen, die Sie selbst initiiert haben

  4. Selbst angeeignetes Wissen

  5. Messen, Tagungen, Kongresse

Auch für den Bereich Weiterbildung zeigen wir Ihnen anhand eines Beispiels, wie Sie selbst später vorgehen sollen.

Beispiel

Weiterbildung eines Controllers

  1. (Fach-)Zeitschriften und Zeitungen, die er regelmäßig liest:

    Zeitschrift 1:

    managermagazin

    Zeitschrift 2:

    WirtschaftsWoche

    Zeitschrift 3:

    Controller Magazin

    Zeitung 1:

    Frankfurter Allgemeine Zeitung

  2. Weiterbildungsmaßnahmen, die im Rahmen der Personalentwicklung stattgefunden haben:

    Maßnahme 1:

    Führen von Analyse- und Abweichungsgesprächen

    Maßnahme 2:

    SAP R/3-Basiskurs

    Maßnahme 3:

    SAP R/3-Aufbaukurs

    Maßnahme 4:

    SAP R/3 im Controlling

    Maßnahme 5:

    Effizientes Projektcontrolling

    Maßnahme 6:

    Seminar Sensitivitätsanalysen

    Maßnahme 7:

    Seminar Bilanzierung nach US-GAAP

  3. Weiterbildungsmaßnahmen, die selbst initiiert wurden:

    Maßnahme 1:

    Präsentationstraining

    Maßnahme 2:

    Ausbildereignungsprüfung

    Maßnahme 3:

    Verhandlungsseminar

    Maßnahme 4:

    Evaluierung von Marktanalysesystemen

    Maßnahme 5:

    Business-Englisch

  4. Selbst angeeignetes Wissen:

    PC-Kenntnisse 1:

    PowerPoint-Präsentationsgrafiken

    PC-Kenntnisse 2:

    Adobe Illustrator Grafikprogramm

    PC-Kenntnisse 3:  Regelmäßige Aktualisierung der Anwenderkenntnisse in MS Office

  5. Messen, Tagungen, Kongresse:

    Tagung 1:  Regelmäßiger Besuch der Jahrestagung
    Deutsche Gesellschaft für Controlling

    Kongress 1:  Marketing und Controlling, zwei Welten oder ein Universum?

    Kongress 2:

    Controlling im Vertrieb

Bei den meisten Berufstätigen kommt im Lauf der Jahre einiges an Einsatz für die Weiterbildung zusammen. Für eine erfolgreiche Bewerbungsstrategie ist es wichtig, auch diesen Bereich zu durchleuchten. Wer engagiert daran arbeitet, sein Wissen nicht veralten und sich nicht von neuen Entwicklungen überrollen zu lassen, ist aus Unternehmenssicht besonders interessant. Schließlich können Unternehmen nur dann überleben, wenn sie Mitarbeiter in ihren eigenen Reihen haben, die sich auf veränderte Rahmenbedingungen einstellen können.

Freizeit: Ihre Bonuspunkte

Ihre Persönlichkeit lässt sich nicht ausschließlich aus Ihrem Berufsleben erkennen. Die meisten Menschen haben mehr Potenzial, als sie an ihrem Arbeitsplatz einbringen können. Dies liegt zum Teil an fehlenden Freiräumen, zu vielen Routineaufgaben oder an einer ständigen Unterforderung. Es lohnt sich für Sie, Ihre außerberuflichen Aktivitäten einmal daraufhin zu überprüfen, ob nicht verborgene Talente in Ihnen schlummern, zu denen Sie sich auch im Berufsleben bekennen können. Machen Sie sich klar, was Sie in Ihrer Freizeit alles leisten. Lassen Sie sich dabei von unseren Kategorien aus der folgenden Übersicht inspirieren.

Übersicht

Systematische Erfassung der Freizeitaktivitäten

  1. Hobbys

  2. Interessen

  3. Vereinsmitgliedschaften

  4. Ehrenamt

Auch der Controller aus den vorhergehenden Beispielen hat sich die Mühe gemacht, seine Freizeitaktivitäten detailliert zu erfassen. Seine Anstrengungen erbrachten dieses Ergebnis:

Beispiel

Auch Controller haben Freizeit

  1. Hobbys:

    Surfen, Wasserski, Joggen, Motorradreisen

  2. Interessen:

    Motortuning, Auswertung von Prüfstandsdiagrammen, technische Börsenanalyse

  3. Vereinsmitgliedschaften:

    Anlegerclub »Die wilden Bären«, Motorradclub »Bad Segeberger Rebels«

  4. Ehrenamt:

    Stellvertretender Vorsitzender der Wirtschaftsjunioren Ostholstein

Auf den ersten Blick ist der Controller vielseitig interessiert und engagiert sich in mehreren Vereinen. Allerdings wird deutlich, dass er auch außerhalb des Berufsalltags bevorzugt seine analytischen Fähigkeiten einsetzt. Sowohl beim Motortuning als auch bei der Börsenanalyse sichtet er Datenmaterial, um anderen die richtigen Schlüsse daraus vermitteln zu können. Seine Arbeit ist also nicht von seiner Persönlichkeit abgekoppelt. Erkennbar wird auch sein Streben nach Verantwortung und der Übernahme von Leitungsfunktionen wie bei den Wirtschaftsjunioren.

Ihre Potenzialanalyse

Überzeugen Sie sich nun selbst vom Wert Ihrer bisherigen Leistungen. Nehmen Sie sich dazu die Zeit, die nachfolgenden Übungen gründlich durchzuarbeiten. Sie werden sehen, dass Sie einen neuen Zugang zu Ihrem Leistungsvermögen finden. Erstellen Sie in diesem Abschnitt Schritt für Schritt eine Bilanz Ihrer Fähigkeiten und Kenntnisse, um sich die Ausgangsbasis für Ihre Bewerbungsstrategie zu erarbeiten.

Merksatz

Das sollten Sie sich merken:

Ihr individuelles Profil ist der Schlüssel zum Erfolg.

Ihre momentane Position spielt für Ihr Profil eine zentrale Rolle. Außerdem können Sie auf relativ frische Erinnerungen zurückgreifen. Der Einstieg in die Analyse wird Ihnen leichter fallen, wenn Sie mit Ihren gegenwärtigen Aufgaben starten und dann rückwärts schauen.

Übung

Auswertung Ihrer momentanen Position

Füllen Sie Ihre Berufsbezeichnung mit Inhalten. Schreiben Sie auf, welche Aufgaben Sie an Ihrem Arbeitsplatz übernehmen. Als weitere Anhaltspunkte können Ihnen auch Ihr Arbeitsvertrag, Zwischenzeugnisse und Ihre Stellenbeschreibung dienen. Denken Sie besonders daran, den dritten Block – Ihre Tätigkeiten – sehr umfassend darzustellen. Lassen Sie aber auch Vertretungen, Sonderaufgaben und Projekte nicht unter den Tisch fallen. Blättern Sie noch einmal in Projektberichten, wenn Ihnen Ihre Rolle im Team nicht mehr klar vor Augen steht.

1.

Offizielle Berufsbezeichnung:  

2.

Kennen gelernte Unternehmensbereiche oder Abteilungen:  

3.

Tätigkeiten im Tagesgeschäft:

Tätigkeit 1: …………………………………

Tätigkeit 2: …………………………………

Tätigkeit 3: …………………………………

Tätigkeit 4: …………………………………

Tätigkeit 5: …………………………………

Tätigkeit 6: …………………………………

Tätigkeit 7: …………………………………

4.

Vertretungen: 

Vertretung 1: …………………………………

Vertretung 2: …………………………………

5.

Sonderaufgaben:

Sonderaufgabe 1: …………………………………

Sonderaufgabe 2: …………………………………

Sonderaufgabe 3: …………………………………

6.

Projekte:

Projekt 1: …………………………………

Projekt 2: …………………………………

Projekt 3: …………………………………

Im nächsten Schritt beschäftigen Sie sich mit Ihrer vorhergehenden Position. Hier sind Ihre grauen Zellen besonders gefragt, denn die Erinnerung an zurückliegende Tätigkeiten verblasst im Lauf der Jahre. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie sich fragen, welche der damaligen Erfahrungen die Voraussetzung für die Bewältigung Ihrer momentanen Aufgaben sind. Nutzen Sie für die Erfassung der Tätigkeiten in Ihrer vorhergehenden Position das gleiche Schema wie zur Auswertung Ihrer derzeitigen Tätigkeit.

Erinnern Sie sich noch an Ihren Berufseinstieg? Unmittelbar verwertbar für Ihre Bewerbung ist Ihr Berufseinstieg vor allem dann, wenn er vor zwei oder drei Jahren stattfand. Aber auch wenn Ihre erste Stelle schon länger zurückliegt, lohnt sich die Beschäftigung damit: Schließlich ist für die Darstellung Ihrer beruflichen Entwicklung von Relevanz, wo Sie gestartet sind. Haben Sie den damals eingeschlagenen Weg konsequent fortgesetzt oder längst verlassen? Definieren Sie einen Fixpunkt, um sich Gewissheit über Ihren heutigen Stand zu verschaffen. Nutzen Sie auch hierzu das gleiche Schema wie in der Übung zur Auswertung Ihrer derzeitigen Position.

Nachdem Sie sich einen Überblick darüber verschafft haben, was Sie an beruflichen Erfahrungen vorweisen können, geht es jetzt um Ihre Weiterentwicklung. Stellen Sie die Belege zusammen, mit denen Sie sich als lernbereit, interessiert und engagiert darstellen können.

Übung

Auflistung Ihres Weiterbildungsengagements

Bilanzieren Sie Ihre Lernbereitschaft. Öffnen Sie den Ordner mit Ihren Weiterbildungszertifikaten, oder nehmen Sie sich das Weiterbildungsangebot Ihrer Firma zur Hand, um sich an alle Maßnahmen zu erinnern, die Sie durchlaufen haben. Oftmals werden Sie sich auch in Eigenregie Wissen angeeignet haben. Auch dieser Einsatz darf nicht unter den Tisch fallen. Ebenfalls festgehalten werden sollte Ihre Teilnahme an Messen, Tagungen oder Kongressen.

  1. (Fach-)Zeitschriften und Zeitungen, die Sie regelmäßig lesen:

    Zeitungen: …………………………………

    Zeitschriften: …………………………………

2.

Weiterbildungsmaßnahmen, die im Rahmen der Personalentwicklung stattgefunden haben:

Maßnahme 1: …………………………………

Maßnahme 2: …………………………………

Maßnahme 3:…………………………………

3.

Weiterbildungsmaßnahmen, die Sie selbst initiiert haben:

Maßnahme 1: …………………………………

Maßnahme 2: …………………………………

Maßnahme 3:…………………………………

4.

Selbst angeeignetes Wissen:

Wissensbereich 1: …………………………………

Wissensbereich 2: …………………………………

5.

Messen, Tagungen, Kongresse:

Messen: …………………………………

Tagungen:…………………………………

Kongresse: …………………………………

Die letzte Übung wird Ihnen leichtfallen: Halten Sie Ihre Hobbys und Interessen fest, um das Bild Ihrer Persönlichkeit abzurunden. Erfassen Sie Vereinsmitgliedschaften und Ehrenämter, um auch gesellschaftliches Engagement nachzuweisen.

Übung

Erfassung Ihrer Freizeitaktivitäten

  1. Hobbys: ………………………………………… 

  2. Interessen: ………………………………………… 

3. Vereinsmitgliedschaften: ………………………………………… 

4.

Ehrenamt: ………………………………………… 

Checkliste

Checkliste für Ihre Potenzialanalyse

Haben Sie eine lückenlose Bestandsaufnahme Ihrer beruflichen Positionen in Gegenwart und Vergangenheit erstellt?

Geht aus Ihrer Liste hervor, in welchen Abteilungen Sie gearbeitet haben?

Haben Sie aufgelistet, welche verschiedenen Tätigkeiten zu Ihrem Tagesgeschäft gehören?

Haben Sie vermerkt, in welchen Abteilungen Sie bereits Kollegen vertreten haben und welche zusätzlichen Aufgaben dabei von Ihnen bewältigt wurden?

Sind alle Sonderaufgaben erfasst, die man Ihnen anvertraut hat?

Ist die Liste Ihrer Projekte vollständig?

Haben Sie alle Fachzeitschriften aufgeführt, die Sie regelmäßig lesen?

Ist die Liste Ihrer Weiterbildungsmaßnahmen vollständig?

Geht aus der Aufstellung Ihrer Weiterbildungsmaßnahmen hervor, welche Sie selbst initiiert haben?

Haben Sie aufgeführt, welches Wissen Sie sich aus eigener Initiative angeeignet haben?

Ist die Liste der von Ihnen besuchten Tagungen, Messen und Kongresse vollständig?

Finden sich unter Ihren Freizeitaktivitäten alle Ihre Hobbys, Interessen, Vereinsmitgliedschaften und Ehrenämter?