Über das Buch

Das Handbuch für den nächsten Karriereschritt

Die Führungskultur ist derzeit im Umbruch, damit gelten auch neue Regeln für die Bewerbung um einen Führungsjob. Denn wie beschreiben Sie sich in Ihrer E-Mail-Bewerbung oder im Vorstellungsgespräch, wenn ein durchsetzungsfähiger Teamplayer gesucht wird? Oder wie formulieren Sie, um sich als begeisterungsfähiger Leader zu präsentieren? Im gesamten Bewerbungsverfahren soll Ihre Führungsstärke ebenso deutlich werden, wie Ihre Bereitschaft Verantwortung zu delegieren und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angemessen in Entscheidungen einzubinden.

Püttjer & Schnierda zeigen Führungskräften, wie sie im Bewerbungsverfahren die neuen Herausforderungen meistern.

»Zählt unumstritten zu den absolut empfehlenswerten Büchern zum Thema.« Experteer

Vita

Christian Püttjer und Uwe Schnierda kennen die Wünsche und Hoffnungen, aber auch Sorgen und Nöte von Bewerberinnen und Bewerbern seit über 25 Jahren. Ihre umfassenden Erfahrungen aus der Optimierung von Bewerbungsunterlagen, aus Einzelcoachings und aus Seminaren bringen sie in ihre praxisnahen Ratgeber ein, die exklusiv im Campus Verlag erscheinen. Die konkreten Tipps, die klare Sprache und die motivierende Unterstützung von Püttjer & Schnierda haben schon über einer Million Leserinnen und Lesern weitergeholfen

Christian Püttjer & Uwe Schnierda

Das Bewerbungscoaching für Führungskräfte

Exklusives Know-how für Ihren Erfolg

Campus Verlag
Frankfurt/New York

Inhalt

Bewerbungscoaching für Führungskräfte:
Profitieren Sie vom Insiderwissen

1. Führungskräfte gesucht

Erfolg durch Individualität

Die Wünsche der Unternehmen

Praxiswissen für Ihre Bewerbung

Teil I Strategisch vorbereiten

2. Ihre Erfolgsbilanz: Was haben Sie zu bieten?

So lassen sich Erfolge dokumentieren

Argumente für Ihre Erfolgsbilanz

Wunschposition definieren

3. Anforderungen der Unternehmen an Führungskräfte

Geforderte berufliche Qualifikation

Eigene berufliche Qualifikation

Auswertung von Stellenausschreibungen

4. Komplex: Auswahlverfahren für Führungskräfte

Kompliziert: Die Stufen im Bewerbungsprozess

5. Die Selbstpräsentation: Das Herzstück Ihrer Bewerbung

Struktur für die Selbstpräsentation

Fehler in der Selbstpräsentation

Überzeugungsregeln für Ihre Selbstpräsentation

Selbstpräsentation fokussieren und optimieren

6. Immer vor Augen: Ihre Selbstpräsentation als Mind-Map

Stressabbau durch Mind-Mapping

Ein Mind-Map Ihrer Einstellungsargumente

7. Wie begründen Sie den Stellenwechsel?

Ungünstig: Tatsächliche Wechselgründe

Besser: Akzeptierte Wechselgründe

Strategie: Der Blick nach vorn

Teil II Suche und erste Kontaktaufnahme

8. Den Wunscharbeitgeber finden

Viele Möglichkeiten: Der offene Stellenmarkt

Networking: Der verdeckte Stellenmarkt

Executive Search: Headhunter

9. Ihr Anruf: Erste Kontaktaufnahme

Die richtige Stimmung erzeugen

Telefonischer Kontakt bei Stellenausschreibungen

Telefonischer Kontakt bei Initiativbewerbungen

Teil III Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen

10. Individuell zugeschnitten: Das Anschreiben

Die richtige Form

Inhaltlich überzeugen

11. Oft wichtig: Die Gehaltsfrage

Gehaltshöhe ermitteln

Gehaltsvorstellungen im Anschreiben

12. Strukturiert und passgenau: Der Lebenslauf

Blöcke geben Struktur

Lücken im Lebenslauf

13. Weiterhin gefragt: Professionelle Bewerbungsfotos

Häufiger Optimierungsbedarf

Vom düsteren Pessimisten zum sympathischen Berater

Von der verschlossenen Grüblerin zur kompetenten Führungskraft

Vom grimmigen Miesepeter zum kontaktstarken Teamplayer

14. Leistungsbilanz statt Dritter Seite

Das stört an der Dritten Seite

Wann ist eine Leistungsbilanz sinnvoll?

15. Vollständigkeit: So stellen Sie Ihre digitale Bewerbungsmappe zusammen

Richtig sortiert

16. Gelungene Beispielbewerbungen

Bewerbung als Verkaufsleiter

Bewerbung als Leiterin Produktmanagement

Bewerbung als Leiter Qualitätssicherung

Bewerbung als Leiterin Personalentwicklung

Bewerbung als Leiter Marketing/Kommunikation

Teil IV Überzeugen im Vorstellungsgespräch

17. Präsentieren Sie Ihre Einstellungsargumente

Wer hat welche Ziele?

Ihre Antwort auf die Schlüsselfrage: Warum Sie?

18. Ihre Gesprächspartner: Personalexperten, Fachvorgesetzte, Geschäftsführer und Headhunter

Personalverantwortliche und externe Personalberater

Fachvorgesetzte

Vorstände, Geschäftsführer und Firmeninhaber

Headhunter (Executive Search)

19. Gesprächstechniken, die Sie kennen sollten

Offene Fragen

Geschlossene Fragen

Alternativfragen

Stress- und Suggestivfragen

Antworttechnik: Beispiele geben

20. Im Trend: Skalenfragen, Unterschiedsfragen und situative Fragen

21. Ihre Stärken, Ihre Schwächen

Passen Ihre Stärken zur Stelle?

Schwächen taktisch benennen

22. Training Job-Interview: Viele Fragen an Sie

Fragen zur Leistungsmotivation

Fragen zur Führungserfahrung

Fragen zum Unternehmen

Fragen zur beruflichen Entwicklung

Fragen zum Selbstbild

Fragen zur privaten Lebensgestaltung

23. Welche Informationen erfragen Sie?

Ihre Fragen sind wichtig

Wann Sie härter nachfragen sollten

24. Stress- und Fangfragen, unzulässige und unsinnige Fragen

Ihre souveräne Reaktion ist gefragt

Unter Stress zurück auf die Sachebene

25. Gehalt: Gekonnt verhandeln

Gehaltswünsche begründen

26. Nachfassmail: Sorgen Sie für positive Stimmung

Betonen Sie die Ernsthaftigkeit Ihrer Bewerbung

27. Spezielle Fragen im zweiten Gespräch

Typische Fehler: Vorzeitiges Aus!

Beispielfragen und -antworten für Runde zwei

Teil V Weitere Bewerbungshürden

28. Worum geht es im Assessment-Center?

Was wird geprüft?

Übungen im Assessment-Center

Beispielhafte Abläufe von Assessment-Centern

29. Einzelassessment

Einschätzung von Top-Kandidaten

Übungen im Einzelassessment

30. Fallstudie: Analysieren und präsentieren unter Stress

Typische Fehler

Fallstudie mit typischen Aufgabenstellungen

31. Kundengespräche: Emotionen im Griff

Typische Fehler

Typische Aufgabenstellungen in Reklamationsgesprächen

32. Tests: Machen Sie Ihr Kreuz an der richtigen Stelle

Typische Fehler

Sinnvolle Strategien

Persönlichkeitstest

33. Bewerbungsformulare im Internet

Bewerbungsformular als Online-Bewerbung

Bewerbungsformular als Stellengesuch

34. Online-Assessment und Bewerberhomepage

Online-Assessment

Bewerberhomepage

35. Bewerben mit 50-plus

Entkräften Sie Vorurteile

Das 50-plus-Anschreiben

Das 50-plus-Vorstellungsgespräch

36. Englisch: Die neue Herausforderung im Job-Interview

Die wichtigsten Fragenkomplexe im Überblick

Teil VI Arbeitszeugnisse für Führungskräfte

37. So sind Arbeitszeugnisse aufgebaut

38. Beispielzeugnisse

Beispiel 1: Zeugnis Vertriebsleiter

Beispiel 2: Zeugnis Leiterin Qualitätsmanagement

Beispiel 3: Zeugnis Produktlinienmanager

39. Formulierungen für das Führungsverhalten

Teil VII Treffen Sie Ihre persönliche Entscheidung

40. Risiken minimieren, Chancen ergreifen

Wer führt, trifft Entscheidungen

Fit für den Karrieresprung

Register

Bewerbungscoaching für Führungskräfte: Profitieren Sie vom Insiderwissen

Einfuehrung

Sie möchten Ihren nächsten Karriereschritt ohne unnötige Reibungsverluste, also schnell, zielgerichtet und professionell in Angriff nehmen? Dann nutzen Sie diesen Ratgeber, der auf unserer umfangreichen und detaillierten Erfahrung im Bewerbungs- und Karrierecoaching von Führungskräften beruht!

Seit über 25 Jahren sorgen wir dafür, dass die beruflichen Stärken von Führungskräften in Bewerbungsunterlagen auf einen Blick sichtbar werden und dass die Unterlagen passgenau auf die neuen Stellen ausgerichtet sind. Ist die erste Bewerbungshürde übersprungen, coachen wir die Führungskräfte weiter, damit sie ihr außergewöhnliches Engagement, ihre Innovationsfähigkeit, ihr unternehmerisches Denken und ihre Führungsstärke in Job-Interviews mit Headhuntern, Personalexperten, Fachvorgesetzten und Vorständen fokussiert und glaubwürdig verdeutlichen können.

Wer mit seinen Bewerbungsunterlagen und im Job-Interview von Anfang an den Eindruck eines gesuchten Top-Kandidaten beziehungsweise einer Top-Kandidatin hinterlassen möchte, sollte die zahlreichen Gestaltungsspielräume in Sachen Selbstmarketing kennen und nutzen. Die Ansprüche der Unternehmen sind hoch, aber aus unseren Coachings wissen wir, dass es sehr viele Ansatzpunkte für eine nachhaltige Optimierung der Selbstdarstellung gibt. Dies gilt auch für die Führungskräfte, deren Werdegänge Anzeichen dafür enthalten, dass nicht immer alles nach Plan verlaufen ist.

Im Bewerbungsverfahren setzen sich Führungskräfte einem Wettstreit ähnlich dem Zehnkampf aus. Wie in der Königsdisziplin der Leichtathletik müssen Sie ihre Stärken so einsetzen, dass am Ende eine optimale Punktzahl erzielt wird. Der Sieg wird Ihnen gelingen, wenn Sie sich strategisch vorbereiten, mental für ausreichend Selbstbewusstsein sorgen und in allen Einzeldisziplinen trainiert sind. Die Infobox zeigt Ihnen, wie wir Sie dabei mit unserem ausgefeilten fünfstufigen Coachingprogramm unterstützen werden.

Schritt 1: Strategisch vorbereiten

Selbstbewusst: ausführliche Erfolgsbilanz erstellen

Anforderungen: Unternehmenswünsche verstehen

Selbstpräsentation: passgenaue Einstellungsargumente

Stellenwechsel: akzeptierte Wechselgründe

Schritt 2: Suche und erste Kontaktaufnahme

Stellenmarkt: offen, verdeckt, Headhunter

Telefon: erste Kontaktaufnahme

Schritt 3: Aussagekräftige Bewerbungsunterlagen

Individuell: das Anschreiben

Wichtig: die Gehaltsfrage

Strukturiert: der Lebenslauf

Leistungsbilanz: sinnvolle Zusatzseite?

Vollständigkeit: passend ausgewählt

Online-Bewerbung: E-Mail-Bewerbung mit Anhang

Schritt 4: Überzeugen im Vorstellungsgespräch

Einstellungsargumente: Schnittstellen betonen

Gesprächspartner: Personalexperten, Fachvorgesetzte, Geschäftsführer, Headhunter

Gesprächstechniken: Rhetorik im Job-Interview

Trend: Skalenfragen

Wichtig: Ihre Stärken und Schwächen

Training: Fragen im Job-Interview

Ihre Fragen: Härter nachfragen?

Stress- und Fangfragen: Zurück auf die Sachebene

Gehaltsverhandlung: Argumente für das obere Drittel

Runde zwei: engagiert bis zum Schluss

Schritt 5: Weitere Bewerbungshürden

Assessment-Center: Worum geht es?

Einzelassessment

Praxisnah: Fallstudie und Business-Case

Kundengespräch

Tests: Selbstbild im Persönlichkeitstest

Internet: Schlüsselwörter für Bewerbungsformulare

Vorurteile trotz AGG: Bewerben mit 50-plus

Herausforderung: englische Job-Interviews

Ziel: Ihr neuer Arbeitsvertrag

Unser umfassendes Bewerbungscoaching wird Ihnen dabei helfen, sich den nächsten Karriereschritt zu erarbeiten. Wir werden Ihnen anhand vieler Praxisbeispiele die richtige Technik für die einzelnen Disziplinen erläutern und haben zahlreiche Übungen vorbereitet, damit Sie zielgerichtet trainieren können. Stellen Sie Ihren persönlichen Rekord auf und sichern Sie sich so den entscheidenden Vorsprung für den Sieg im anspruchsvollen Bewerbungsverfahren für erfahrene und künftige Führungskräfte.

1. Führungskräfte gesucht

Einfuehrung

Als Führungskraft können Sie nicht einfach im Bewerberstrom mitschwimmen. Man erwartet von Ihnen Höchstleistungen im Berufsalltag und ebenso im Bewerbungsverfahren. Machen Sie schon mit der Bewerbung deutlich, dass Sie mehr zu bieten haben als der Durchschnitt. Unsere Tipps aus der Praxis werden Ihnen dabei helfen, den Karrieresprung vorzubereiten.

Ihre berufliche Orientierung ist abgeschlossen und in Ihren bisherigen Tätigkeiten haben sich Bereiche herauskristallisiert, in denen Sie Experte sind. Hier setzt unser Bewerbungscoaching an, denn: Auf dem Weg nach oben steigen die Anforderungen. Der Karrieresprung wird Ihnen nur gelingen, wenn Sie herausstellen können, dass Sie in Ihren bisherigen Positionen ein Gewinn für das jeweilige Unternehmen waren.

Machen Sie interessanten Arbeitgebern mit Ihren Bewerbungsunterlagen und in Vorstellungsgesprächen deutlich, in welchen Aufgabenfeldern Sie Außergewöhnliches geleistet haben, und lassen Sie erkennen, auf welche Weise das neue Unternehmen davon profitieren wird.

Erfolg durch Individualität

Führungskräfte haben im Bewerbungsverfahren Erfolg, wenn sie ihr individuelles Profil in ihren Bewerbungsunterlagen und im Vorstellungsgespräch deutlich machen. Die Individualität der Bewerberinnen und Bewerber zeigt sich daran, über welche Kenntnisse und Fähigkeiten sie verfügen und wie sie diese bei der Lösung beruflicher Aufgaben einsetzen. Wichtig dabei ist, das eigene Qualifikationsprofil auf die Wünsche des betreffenden Unternehmens zuzuschneiden. Diese Anpassung gelingt nicht in einem einzigen Schritt. Sie werden Unternehmen erst dann von sich überzeugen, wenn Sie bereit sind, sich Ihr individuelles Profil vor dem Einstieg in die aktive Bewerbungsphase Schritt für Schritt zu erschließen.

Beratung

Aus unserer Beratungspraxis
Bewerber ohne Profil

Ein Sales-Manager suchte uns auf, weil er den Karriereschritt zum Verkaufsleiter vorbereiten wollte. Zum vereinbarten Termin brachte er mehrere für ihn interessante Stellenanzeigen, sein Anschreiben und seinen Lebenslauf mit. Er bat uns, das Anschreiben und den Lebenslauf zu überprüfen und ihm Änderungen vorzuschlagen. Dann verabschiedete er sich. Er hätte es wegen eines Termins bei einem Kunden leider sehr eilig und würde in zwei Stunden wiederkommen, um die überarbeiteten schriftlichen Bewerbungsunterlagen in Empfang zu nehmen.

Der Blick auf die Unterlagen ergab, dass der Sales-Manager sehr oberflächlich, zu allgemein und etwas zu forsch formuliert hatte. In seinem Anschreiben stellte er sich so dar: »Ich kenne die Tätigkeiten eines Verkaufsleiters. Ich bin kreativ, dynamisch und verhandlungsgewandt. Mein derzeitiges Tätigkeitsfeld füllt mich nicht mehr aus. Ich weiß, dass noch mehr in mir steckt. Sie werden es nicht bereuen, mir eine Chance zu geben. Lassen Sie sich von meinen Fähigkeiten in einem Gespräch überzeugen. Rufen Sie mich bald an.« Seine – sicherlich vorhandenen – Handlungskompetenzen bei der Bewältigung des Tagesgeschäftes stellte er ebenso wenig heraus wie besondere Erfolge oder zusätzlich übernommene Projektaufgaben. Auch auf die besonderen Anforderungen der ihn interessierenden Stellenanzeigen war er nicht weiter eingegangen. Sein individuelles Profil wurde dadurch für neue Arbeitgeber nicht deutlich.

Wir konnten den Sales-Manager davon überzeugen, dass er mit seinen Bewerbungsunterlagen nur dann zu Vorstellungsgesprächen eingeladen werden würde, wenn er beim Marketing in eigener Sache genauso vorgehen würde wie bei der Akquisition von Neukunden in seinem Arbeitsfeld. Um im Verkauf ein individuelles Angebot machen zu können, müsse er zunächst die Wünsche des Kunden ermitteln und dann mit seinem Angebot auf die geforderten Leistungsmerkmale eingehen. Wichtig dabei sei auch, den besonderen Nutzen der von ihm angebotenen Produkte herauszustellen, damit deutlich würde, in welcher Hinsicht sich seine Leistungen von denen der Mitbewerber absetzten.

Wir erfragten die Aufgabenbereiche, Tätigkeitsfelder und besonderen Erfolge dieses Sales-Managers und konnten auf diese Weise sein individuelles Profil definieren. Nachdem wir eine Basis für seine Anschreiben erarbeitet hatten, kam es darauf an, auf die besonderen Anforderungen einzugehen, die in den Stellenanzeigen für die Position Verkaufsleiter formuliert wurden. In einem der Anschreiben stellten wir das verlangte aktive Beziehungsmanagement von Kunden stärker in den Vordergrund, in einem anderen gaben wir zusätzliche Belege für die geforderte Erfahrung in der Initiierung von E-Commerce- und Multi-Channel-Projekten.

Der Sales-Manager hatte nun mehrere individuell ausgerichtete Anschreiben und Lebensläufe, in denen mit unterschiedlicher Schwerpunktbildung herausgearbeitet war, welchen Nutzen neue Arbeitgeber von ihm hätten. Die konkrete Beschreibung seiner Tätigkeiten, die Verweise auf seine berufliche Praxis und der individuelle Zuschnitt auf die Anforderungen der Unternehmen führten zum gewünschten Bewerbungserfolg. Der Sales-Manager wurde zu Vorstellungsgesprächen eingeladen und konnte auch dort mit passgenauen Einstellungsargumenten überzeugen. Der Karrieresprung zum Verkaufsleiter gelang.

Fazit: Führungskräfte sind sich über den Umfang und die Art der von ihnen täglich ausgeübten Tätigkeiten oft selbst nicht im Klaren. Im Bewerbungsverfahren kommt es aber darauf an, außenstehende Dritte von den eigenen Qualifikationen in kurzer Zeit zu überzeugen. Deswegen müssen sich Bewerber vor dem Einstieg in die aktive Bewerbungsphase zunächst intensiv mit den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten auseinander setzen. Auf dieser Grundlage lässt sich ein berufliches Profil entwickeln, das auf die individuellen Wünsche der jeweiligen Unternehmen abgestimmt werden muss.

Die Wünsche der Unternehmen

Für Unternehmen sind Führungskräfte in erster Linie Problemlöser. Sie werden eingestellt, um berufliche Aufgaben zu übernehmen, deren Lösung es dem Unternehmen ermöglicht, Geschäftserfolge zu erzielen und am Markt zu bestehen. Die bisher übernommenen beruflichen Aufgaben spielen bei der Beurteilung der Qualifikationen von Führungskräften eine entscheidende Rolle. Führungskräfte müssen nachweisen, dass sie sich in ihrer Berufstätigkeit die Handlungskompetenz erworben haben, die man sich nicht in einer Ausbildung oder einem Studium aneignen kann.

Der Unterschied zwischen Bewerbern mit Berufserfahrung und Berufseinsteigern liegt darin begründet, dass es bei Einsteigern ausreichen kann, wenn sie über ein ausbaufähiges Qualifikationsprofil verfügen. Führungskräfte dagegen müssen nachweisen, dass sie den Ausbau ihres Qualifikationsprofils schon in ihrer Berufstätigkeit geleistet haben.

Coaching-Tipp

Neben dem unverzichtbaren Fachwissen und gefragten persönlichen Eigenschaften spielt bei Führungskräften die methodische Kompetenz eine wichtige Rolle. Dazu gehört die Fähigkeit, Herausforderungen und Probleme zu analysieren, Strategien zu definieren, komplexe Aufgaben zu strukturieren, Vorgänge zu delegieren, Arbeitsprozesse zu gestalten und Mitarbeiter anzuleiten.

Da bei Führungskräften Hands-on-Qualitäten gefragt sind, müssen Sie nachweisen, dass Sie festgelegte Ziele in operative Teilschritte unterteilen und so die gewünschten Unternehmenserfolge erreichen konnten.

Die Darstellung beruflicher Erfolge einschließlich der davor liegenden Handlungsschritte verlangt von Ihnen inhaltliche Arbeit bei der Bewerbung. Von Unternehmen hören wir häufig die Klage, dass eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem eigenen Profil und den Anforderungen des neuen Arbeitsplatzes von vielen Führungskräften nicht geleistet wird. Aus einer Bewerbung, in der nur Berufsbezeichnungen aneinandergereiht werden und die sich darauf beschränkt, ein prinzipielles Interesse an einer neuen Stelle zu bekunden, kann ein Unternehmen nicht erkennen, ob der Absender bisher erfolgreich gearbeitet hat. Damit ist die Einschätzung unmöglich, ob der Bewerber auf der neuen Position erfolgreich arbeiten wird.

Wir werden Ihnen im Verlauf unseres Bewerbungscoachings viele Möglichkeiten vorstellen, wie Sie sich Ihr individuelles Profil erarbeiten und so präsentieren, dass Sie auf die Wünsche der Unternehmen eingehen können. Machen Sie sich zum Wunschbewerber, indem Sie im Bewerbungsverfahren durchgängig erkennen lassen, welchen Nutzen das neue Unternehmen aus Ihrer Mitarbeit ziehen wird.

Praxiswissen für Ihre Bewerbung

Im Bewerbungsverfahren liegen nicht alle Regeln offen. Bewerberinnen und Bewerber erkennen nicht unmittelbar, warum sie mit einer Bewerbung Erfolg hatten oder auch nicht. Nachfragen bei den Unternehmen nach den Gründen für das Scheitern helfen meist nicht weiter. Die Antworten bleiben in der Regel unverbindlich. Sie lauten meist: »Wir haben einen Bewerber gefunden, der besser zu der ausgeschriebenen Stelle passt« oder »Wir fanden Ihr Profil durchaus interessant, haben uns aber für eine andere Bewerberin entschieden«. Als Führungskraft sollten Sie sich damit nicht zufriedengeben.

Wir machen Sie mit den ausgesprochenen, aber vor allem mit vielen unausgesprochenen Regeln des Bewerbungsverfahrens vertraut. Als Bewerbungsberater und Karrierecoaches kennen wir die versteckten Klippen, auf die Führungskräfte immer wieder auflaufen.

Für Führungskräfte gehören die Aufbereitung von Bewerbungsunterlagen und die Selbstdarstellung im Gespräch nicht zu den täglichen Aufgaben. Oft liegt die letzte Bewerbung schon eine lange Zeit zurück. Damit Sie nicht an Hürden scheitern, die außerhalb Ihrer Wahrnehmung liegen, sollten Sie unser Praxiswissen rund um die Themen Bewerbung und Karriere für sich nutzen. Wir kennen die Sorgen und Nöten der Bewerber ebenso wie die Schwierigkeiten der Unternehmen, geeignete Mitarbeiter zu finden. Der Fokus unserer Arbeit liegt darin, für beide Seiten Zufriedenheit zu erzielen.

Deshalb ist gerade für Führungskräfte ein möglichst detaillierter Abgleich der eigenen Vorstellungen mit denen des Unternehmens wichtig. Ein Wechsel auf eine andere Position bringt Ihnen nichts, wenn Sie zwischen Abteilungsgräben geraten, bei der Umsetzung innovativer Vorhaben ausgebremst werden oder notwendige strategische Entscheidungen nicht umsetzen können.

Finden Sie deshalb heraus, was Sie durch den Wechsel auf eine neue Position erreichen wollen. Formulieren Sie die idealen Ansprüche, die Sie an Ihr berufliches Umfeld haben, und überlegen Sie dann, in welchen Bereichen Sie Kompromisse eingehen können und in welchen nicht. Definieren Sie auf dieser Basis die Schwerpunkte Ihrer neuen Tätigkeit und gleichen Sie Ihre Vorstellungen gründlich mit denen des Unternehmens ab. Wie Sie die genannten Ziele erreichen können, werden wir Ihnen im weiteren Verlauf des umfassenden Coachingprogramms Schritt für Schritt erläutern.

Zusammenfassung

Führungskräfte gesucht

Teil I

Strategisch vorbereiten

2. Ihre Erfolgsbilanz:
Was haben Sie zu bieten?

Einfuehrung

Führungskräfte, die ihren nächsten Karriereschritt vorbereiten, brauchen Argumentationsmaterial, um den Unternehmen den Wert ihrer Arbeitsleistung verdeutlichen zu können. Als Führungskraft können Sie auf vielfältige berufliche Erfahrungen und Erfolge zurückgreifen. Für das Bewerbungsverfahren kommt es darauf an, dass Sie Ihre Erfolgsbilanz anhand von konkreten Beispielen vermitteln können.

Als berufserfahrene Bewerberin oder Bewerber sind Sie in der Lage, Ihren nächsten Karriereschritt auf der Grundlage bisheriger Erfolge vorzubereiten. Es geht für Sie nicht um irgendeine neue Tätigkeit, sondern um die Fortführung Ihrer beruflichen Erfolgsstory. Um Ihren beruflichen Aufstieg voranzutreiben, müssen Sie die Basis für Ihren Erfolg vermitteln können. Aus unserer Beratungspraxis wissen wir, dass man die eigenen beruflichen Erfolge oft nicht mehr wahrnimmt. Im Gedächtnis bleiben eher Probleme und Schwierigkeiten. Erfolgreiches Arbeiten wird von Führungskräften als selbstverständlich angesehen.

Für Sie heißt dies: Für das Bewerbungsverfahren müssen Sie wieder Zugang zu Ihren bisherigen Erfolgen finden. Überzeugen Sie zuerst einmal sich selbst vom Wert des bisher Geleisteten, bevor Sie damit beginnen, andere überzeugen zu wollen.

Beratung

Aus unserer Beratungspraxis
Assistent mit Problemen

Ein Assistent der Geschäftsleitung in einem mittelständischen Unternehmen wollte den nächsten Karriereschritt machen. Nach vier Jahren Berufstätigkeit in seiner derzeitigen Position suchte er eine neue berufliche Herausforderung. Wie viele Stellenwechsler machte er sich mehr Gedanken darüber, welche beruflichen Positionen noch für ihn infrage kämen, anstatt ein aussagekräftiges Profil von sich zu erstellen. Er war der Meinung, dass er als Assistent der Geschäftsleitung mit einigen Jahren Berufserfahrung so breit aufgestellt war, dass Personalberater aus den vielen Erfahrungen schon die richtigen auswählen würden, um ihn dann an passende Unternehmen zu vermitteln.

Weder Lebenslauf noch Anschreiben vermittelten allerdings die vielen Erfolge und Erfahrungen, die der Bewerber zu bieten hatte. Mögliche Einsatzfelder in Unternehmen wurden mangels Schwerpunktbildung überhaupt nicht deutlich. Und viel schlimmer war, dass es an der dazugehörigen Motivation fehlte. Es wurde überhaupt nicht klar, welche der vielen Aufgaben den Assistenten der Geschäftsleitung begeistert hatten.

In dem Gespräch mit dem Bewerber kristallisierte sich heraus, dass er als Assistent der Geschäftsleitung gerne Controllingaufgaben wahrgenommen hatte. Er hatte nach einem Jahr Einarbeitung ein modernes Controllingsystem aufgebaut, ein Management-Informationssystem installiert und die Vernetzung von Informations- und Entscheidungsprozessen in Abstimmung mit den Abteilungsleitern vorangetrieben.

Für ihn selbst waren seine bisherigen Leistungen schon in den Hintergrund getreten. Stattdessen hatte er das Gefühl, sich in Problemen aufzureiben. Eine eigene Abteilung für das Controlling war bisher entgegen gegebener Zusagen nicht geschaffen worden und er verantwortete das gesamte Controlling immer noch alleine. Diese Situation bot jedoch für eine Bewerbung eine gute Ausgangsbasis, da er sehr umfangreiche Aufgaben im Controlling bearbeitet hatte.

Wir erarbeiteten mit ihm eine aussagekräftige Darstellung seiner bisherigen beruflichen Erfahrungen und Erfolge. Mit dieser Erfolgsbilanz konnte er neue Arbeitgeber für sich interessieren und seine schriftlichen Bewerbungen hatten Erfolg. Nachdem er gelernt hatte, seine Erfolge auch im Gespräch herauszustellen, und darauf verzichtete, Probleme am alten Arbeitsplatz zu thematisieren, gelang ihm der Sprung auf eine Abteilungsleiterposition im Controlling.

Fazit: Der Erfolg im Bewerbungsverfahren beruht auf der aussagekräftigen Darstellung beruflicher Erfolge. Das Profil des Bewerbers muss deutlich werden, damit Unternehmen überhaupt einen Abgleich von Bewerberprofil und Stellenprofil vornehmen können.

So lassen sich Erfolge dokumentieren

Ihre momentane Position spielt bei Ihrer Bewerbung die größte Rolle. Stellen Sie die von Ihnen bearbeiteten Aufgaben heraus und vollziehen Sie Ihre Entwicklung in diesem Unternehmen noch einmal nach. Auch die in vorangegangenen beruflichen Positionen wahrgenommenen Aufgaben sollten Sie aufschreiben. Als Anhaltspunkte können Ihnen Arbeitszeugnisse, Zwischenzeugnisse, Stellenbeschreibungen, Projektberichte und Protokolle von Sonderaufgaben dienen. Denken Sie auch an herausragende Erfolge, die am besten aktuell sind, aber auch schon ein paar Jahre zurückliegen dürfen. Nehmen Sie sich genügend Zeit für die Erstellung Ihrer Erfolgsbilanz. Gehen Sie Ihre gesamte Berufstätigkeit von Ihrem Berufseinstieg bis heute durch und erstellen Sie eine umfassende Dokumentation Ihrer bisherigen beruflichen Leistungen.

An diesem Punkt Ihrer Vorbereitung sollten Sie sich nicht beschränken. Die Auswahl der für eine Bewerbung relevanten Erfahrungen und Erfolge findet später statt. Erarbeiten Sie sich zunächst eine möglichst lückenlose Aufstellung der bewältigten Aufgaben und Projekte, auf die Sie im Bewerbungsverfahren immer wieder zurückgreifen können. Sie erarbeiten sich jetzt die Basis für die spätere inhaltliche Ausgestaltung der einzelnen Bewerbungsschritte.

Arbeiten Sie Ihre Erfolgsbilanz in der folgenden Form aus:

  1. Abteilung
  2. Offizielle Berufsbezeichnung
  3. Personalverantwortung
  4. Tagesaufgaben
  5. Projekte/Sonderaufgaben
  6. Besondere Erfolge

Wie sich eine Erfolgsbilanz ausarbeiten lässt, zeigen wir Ihnen beispielhaft anhand eines Senior Managers Business Development.

Beispiel

Die momentane Position

Ein Senior Manager Business Development, der sich um eine Stelle als Abteilungsleiter Business Development bewirbt, könnte seine momentane Position analysieren und so darstellen:

1. Abteilung

Abteilung Business Development

2. Offizielle Berufsbezeichnung

Senior Manager Business Development

3. Personalverantwortung

direkt: zwei Manager Business Development

indirekt: regelmäßige Projektleitung, bis zu fünf Projektgruppen parallel, bis zu vierzehn Projektmitglieder in der Projektgruppe

4. Tagesaufgaben

Aufgabe 1: Durchführung von globalen Markt- und Wettbewerberanalysen

Aufgabe 2: Bewertung aktueller Geschäftsfelder hinsichtlich Chancen und Risiken

Aufgabe 3: Identifizierung von neuen nachhaltigen Wachstumsfeldern

Aufgabe 4: Bewertung neuer Wachstumsfelder hinsichtlich Chancen und Risiken

Aufgabe 5: Ausarbeitung von Entscheidungsvorlagen und Handlungsempfehlungen

Aufgabe 6: Präsentationen, teilweise vor dem Vorstand

5. Projekte/Sonderaufgaben

Projektleitung 1: Post-Merger-Steuerung: Definition und Etablierung gemeinsamer Strukturen im Anschluss an die Übernahme eines Mitbewerbers

Projektleitung 2: Reorganisation der globalen Vertriebsstruktur

6. Besondere Erfolge

Erfolg 1: Aufbau einer strategischen Allianz mit einem chinesischen Komponentenlieferanten

Erfolg 2: Nachhaltige Kostensenkung durch gezielte Post-Merger-Steuerung (Etablierung gemeinsamer Strukturen)

Erfolg 3: Erfolgreiche Leitung interdisziplinärer und internationaler Projektteams

Der Senior Manager Business Development hatte vorher als Manager Business Development gearbeitet. Seine Erfahrungen und Erfolge in dieser Position könnte er so bilanzieren.

Beispiel

Die vorhergehende Position

1. Abteilung

Abteilung Business Development

2. Offizielle Berufsbezeichnung

Manager Business Development

3. Personalverantwortung

direkt: keine

indirekt: regelmäßige Projektleitung, bis zu drei Projektgruppen parallel, bis zu sieben Projektmitglieder in der Projektgruppe

4. Tagesaufgaben

Aufgabe 1: Identifizierung neuer Marktpotenziale

Aufgabe 2: Entwicklung von Mehrwert-Strategien

Aufgabe 3: Weiterentwicklung der Netzwerk-Strategie (Make or Buy, Netzwerkflexibilität, Produktionsentscheidungen)

Aufgabe 4: Koordination der Entwicklung von strategischen Optionen für Joint-Ventures

Aufgabe 5: Zusammenarbeit mit relevanten Schnittstellenpartnern

Aufgabe 6: Ergebnispräsentationen

5. Projekte/Sonderaufgaben

Projekt 1: Neudefinition von Kennzahlen für »Make or Buy«-Entscheidungen

Projekt 2: Globale Benchmarks durch externe Dienstleister in Osteuropa

Sonderaufgabe: Stellvertreter des Teamleiters (Urlaub und sechswöchige Abwesenheit durch Sportverletzung)

6. Besondere Erfolge

Erfolg 1: Kostensenkung durch Einsatz externer Dienstleister

Erfolg 2: Realisierung des Joint-Ventures mit einem slowakischen Komponentenlieferer

Erfolg 3: Betreuung von BWL-Praktikanten einschließlich Bachelor-Thesis

Und vor der Tätigkeit als Manager Business Development hatte er die Position Projektmanager strategische Allianzen inne, in der er die folgenden Aufgaben zu bewältigen hatte.

Beispiel

Die Position vor der vorhergehenden Position

1. Abteilung

Unterstützung der Geschäftsleitung

2. Offizielle Berufsbezeichnung

Projektmanager strategische Allianzen

3. Personalverantwortung

direkt: keine

indirekt: regelmäßige Projektleitung, bis zu drei Projektgruppen parallel, bis zu fünf Projektmitglieder in der Projektgruppe

4. Tagesaufgaben

Aufgabe 1: Vorbereitung und Umsetzung strategischer Allianzen

Aufgabe 2: Durchführung ganzheitlicher Unternehmensanalysen im In- und Ausland

Aufgabe 3: Mitarbeit bei M&A-Aktivitäten

Aufgabe 4: Marktanalysen einschließlich Potenzialermittlung und Wettbewerbsbeobachtung

Aufgabe 5: Mitarbeit Strategieentwicklung

Aufgabe 6: Repräsentation des Unternehmens während Geschäftsreisen und Messen

5. Projekte/Sonderaufgaben

Projekt 1: Bewertung von Markteintrittschancen für neue Produktlinie

Projekt 2: Aufbau Wissensdatenbank »Marktanalysen«

Sonderaufgabe: Kontaktpflege zu Verbänden

6. Besondere Erfolge

Erfolg 1: Neue Produktlinie erfolgreich eingeführt

Erfolg 2: Erfolgreiche Unternehmensbewertung: Übernahme eines US-amerikanischen Zulieferers

Abgerundet wird die Erfolgsbilanz durch die Darstellung von Weiterbildungsmaßnahmen, PC- und Fremdsprachenkenntnissen und die Teilnahme an Messen, Kongressen und Tagungen. Der Senior Manager Business Development aus unserem Beispiel hat diese Zusatzkenntnisse zu bieten.

Beispiel

Weiterbildungsmaßnahmen, PC- und Fremdsprachenkenntnisse, Messen, Kongresse und Tagungen

1. Weiterbildungen

Weiterbildung 1: Projektmanagement

Weiterbildung 2: Rhetorik für Manager

Weiterbildung 3: Make-or-Buy-Analysen

Weiterbildung 4: Kalkulationstemplates in MS Excel

Weiterbildung 5: English (Business Focus)

2. PC-Kenntnisse

PC-Kenntnisse 1: Microsoft Office (ständig in Anwendung)

PC-Kenntnisse 2: SAP ERP (CO, CO-PA, SD), BW, SEM BPS (ständig in Anwendung)

PC-Kenntnisse 3: Maestro Ressourcen-Planungssystem (ständig in Anwendung)

3. Fremdsprachenkenntnisse

Fremdsprache 1: Englisch sehr gut

Fremdsprache 2: Spanisch Grundkenntnisse

4. Messen, Kongresse und Tagungen

Tagung: Strategische Allianzen – Chancen und Risiken

Kongress: Trends im M&A

Nachdem Sie mithilfe der Beispiele eine Vorstellung davon bekommen haben, wie sich berufliche Erfahrungen und Erfolge systematisch erfassen lassen, geht es jetzt mit Ihrer persönlichen Erfolgsbilanz weiter.

Argumente für Ihre Erfolgsbilanz

Nun geht es darum, dass Sie die von Ihnen in Ihrem bisherigen Berufsleben bearbeiteten Aufgaben und Projekte lückenlos darstellen. Der passgenaue Zuschnitt Ihrer Erfolgsbilanz erfolgt erst im Kapitel »Die Selbstpräsentation: Das Herzstück Ihrer Bewerbung«.

Dokumentieren Sie jetzt Ihr berufliches Können, indem Sie Ihre berufliche Entwicklung der letzten Jahre noch einmal Revue passieren lassen. Damit Sie genügend Material für die Ausarbeitung Ihrer Erfolgsbilanz haben, können Sie auch Arbeitszeugnisse und Zwischenzeugnisse heranziehen oder Projektberichte und Protokolle von Sonderaufgaben auswerten. Nutzen Sie auch die Jobbörsen im Internet. Geben Sie dort sowohl Ihre aktuelle als auch die vorhergehende Positionsbezeichnung ein und drucken Sie jeweils bis zu sieben Stellenausschreibungen aus. Dann bekommen Sie viele Anregungen dafür, wie Sie Ihren Erfahrungsschatz in passende Worte fassen können.

Uebung

Ihre momentane Position

Beschreiben Sie – wie vorgestellt – jetzt Ihre momentane Position, damit Ihre Erfolgsbilanz die gewünschte aussagekräftige Form bekommt.

1. Abteilung  

   

2. Offizielle Berufsbezeichnung  

   

3. Personalverantwortung  

   

   

4. Tagesaufgaben  

   

   

   

   

5. Projekte/Sonderaufgaben  

   

   

   

   

6. Besondere Erfolge  

   

   

   

   

Weiter geht es mit der Darstellung Ihrer vorhergehenden Position.

Uebung

Ihre vorhergehende Position

1. Abteilung  

   

2. Offizielle Berufsbezeichnung  

   

3. Personalverantwortung  

   

   

4. Tagesaufgaben  

   

   

   

   

5. Projekte/Sonderaufgaben  

   

   

   

   

6. Besondere Erfolge  

   

   

   

   

Erfassen Sie auch die Position vor der vorhergehenden Position. Wenn Sie sehr lange in einem Unternehmen gearbeitet haben und dabei nicht formal aufgestiegen sind, können Sie sich an dieser Stelle auch überlegen, wie sich Ihre Arbeitsaufgaben im Laufe der Zeit erweitert und verändert haben, und diese Veränderungen dokumentieren.

Uebung

Ihre Position vor der vorhergehenden Position

1. Abteilung  

   

2. Offizielle Berufsbezeichnung  

   

3. Personalverantwortung  

   

   

4. Tagesaufgaben  

   

   

   

   

5. Projekte/Sonderaufgaben  

   

   

   

   

6. Besondere Erfolge  

   

   

   

Abgerundet wird Ihre Erfolgsbilanz mit der Darstellung der von Ihnen besuchten Weiterbildungsmaßnahmen, der Auflistung Ihrer PC- und Fremdsprachenkenntnisse und der von Ihnen besuchten Messen, Kongresse und Tagungen.

Uebung

Ihre Weiterbildungsmaßnahmen, PC- und Fremdsprachenkenntnisse, Messen, Kongresse und Tagungen

1. Ihre Weiterbildungsmaßnahmen  

   

   

   

   

2. Ihre PC-Kenntnisse  

   

   

   

   

3. Ihre Fremdsprachenkenntnisse  

   

   

   

   

4. Von Ihnen besuchte Messen, Kongresse und Tagungen  

   

   

   

   

Ihr Einsatz hat sich gelohnt! Ihre ausgearbeitete Erfolgsbilanz ist die Grundlage für die Ausarbeitung Ihres Anschreibens, Ihres Lebenslaufes und Ihrer Selbstpräsentation am Telefon oder in Vorstellungsgesprächen. Sie werden später an vielen Stellen auf die hier gewonnenen Fakten zurückgreifen. Ihre Erfolgsbilanz wird Ihnen dabei helfen, im gesamten Bewerbungsverfahren mit Beispielen aus der Praxis zu argumentieren. Sie vollziehen damit den ersten Schritt zur inhaltlichen Ausgestaltung Ihrer Bewerbung.

Wunschposition definieren

Nachdem Sie sich einen Überblick darüber verschafft haben, welche beruflichen Erfolge Sie in den letzten Jahren vorweisen können, sollten Sie nun den Blick nach vorne richten. Überlegen Sie sich, welche Tätigkeiten Sie in Zukunft intensiver ausüben möchten und auf welche Sie verzichten wollen.

Wenn Sie Ihre Erfolgsbilanz in Ruhe durchgehen, wird Ihnen klar werden, bei welchen beruflichen Aufgaben Sie besondere Erfolge erzielt haben, an welche Aufgaben Sie sich gerne erinnern, wo Sie Ihre Stärken sehen, welche Tätigkeitsbereiche Sie ausbauen möchten, welche Tätigkeiten Ihnen nicht lagen und was Sie noch erreichen wollen.

Erarbeiten Sie sich eine Vorstellung davon, was Sie mit Ihrem Stellenwechsel erreichen wollen. Gehen Sie dazu anhand der nachstehenden Übung unsere Fragen zum gewünschten neuen Arbeitsfeld durch und definieren Sie daraus die neuen Anforderungen an Ihre Wunschposition. Es ist typisch für Führungskräfte, dass die Motive für die Suche nach einem neuen Arbeitsplatz vielschichtig sind. Werden Sie sich darüber klar, was Ihre Hauptmotive für den Karrieresprung sind und woran Sie Ihre Wünsche nach Veränderung festmachen.

Uebung

Wunschposition im Blick

Setzen Sie sich intensiv mit den nachfolgenden Fragen auseinander. Nutzen Sie dabei Ihre Erfolgsbilanz, um über Ihre bisherigen beruflichen Erfahrungen zu reflektieren. Definieren Sie an dieser Stelle ruhig Maximalforderungen, um sich über Ihre Wünsche an die neue Stelle klarer zu werden.

Wenn Sie die aufgeführten Fragen für sich beantwortet und geklärt haben, sind Ihnen die Wünsche, die Sie an Ihre neue Position stellen, klarer geworden. Überlegen Sie sich nun, welche Ihrer Wünsche schon in Ihrer momentanen Berufstätigkeit verwirklicht sind und welche Wünsche Ihnen eine neue Position erfüllen müsste. So können Sie bei persönlichen und telefonischen Kontakten zu neuen Arbeitgebern oder Personalberatern gezielt Ihre Erfahrungen und Erwartungen herausstellen und die gegenseitigen Vorstellungen vor der Aufnahme weiterer Bewerbungsaktivitäten schon einmal grob abklären.

Zusammenfassung

Ihre Erfolgsbilanz

3. Anforderungen der Unternehmen an Führungskräfte

Einfuehrung

In diesem Kapitel setzen Sie sich mit den aktuellen Anforderungen der Unternehmen an Führungskräfte auseinander. Wir erläutern Ihnen die Bedeutung fachlicher, sozialer und methodischer Kompetenz für das gesamte Bewerbungsverfahren. Anschließend werden Sie Ihre individuelle fachliche, soziale und methodische Kompetenz erfassen. So erarbeiten Sie sich eine Übersicht über Ihre berufliche Qualifikation, auf die Sie im schriftlichen und mündlichen Bewerbungsverfahren zurückgreifen werden.