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Für meinen vielseitig talentierten Mann,

ohne den dieses Buch nicht möglich gewesen wäre.

»Tell me and I forget, teach me

and I may remember, involve me

and I learn.«

Benjamin Franklin 

1 Quick & Dirty

Dieses Buch ist keine Anleitung, wie man eine Wohnung keimfrei bekommt. Es geht hier nicht darum, jedes letzte Staubfitzelchen zu eliminieren und danach das Atmen einzustellen, um keine weiteren aufzuwirbeln. Dieses Buch ist keine Bibel für anale Charaktere, sondern will einfach nur möglichst praktische Tipps geben, wie man ein Haus, eine Wohnung oder ein gemeinsames Büro ohne übermäßigen Mittel- und Körpereinsatz in einem Zustand hält, den ein Großteil der darin lebenden Menschen als sauber bezeichnen kann. Sprich: Dieses Buch will einfach nur Weltfrieden.

Wobei: Was ist »sauber«? Wo die einen keinerlei Handlungsbedarf erkennen können (und zwar ehrlich und beim besten Willen nicht), verspüren andere bereits leichten Brechreiz. Die Definition »Schmutz ist Materie am falschen Ort« wird durchaus unterschiedlich interpretiert. Die meisten Streits in Wohngemeinschaften jedweden Beziehungsgrades entstehen nicht dadurch, dass der eine putzt und die andere , sondern dadurch, dass alle Beteiligten beim Thema Dreck unterschiedliche Schmerzgrenzen haben. Die eine kann über den Fleck auf dem Küchenboden fünf Tage lang locker hinwegsehen (weil sie ihn tatsächlich einfach nicht sieht), der andere bekommt deswegen schon nach einem halben Tag nervöse Pickel. Auf ein und dasselbe Waschbecken reagiert der eine mit »Wo ist das Problem?«, während die andere lieber den Seuchendienst alarmiert. Ich kenne einen Mann, in dessen Toilette die meisten Besucherinnen erst einmal hineingekotzt haben, und zwar nicht wegen eines Magen-Darm-Infekts.

Deshalb gibt es in diesem Buch für jeden Raum eine kleine Liste an Fragen, die als Hilfestellung für die Erarbeitung einer gemeinsamen Definition von »Yep, ist sauber« dienen sollen. Spoiler: Es werden sich höchstwahrscheinlich alle Beteiligten ein wenig beweglich zeigen müssen. Das Ziel ist ein kleinster gemeinsamer Nenner, um das leidige Thema nicht jede Woche neu diskutieren zu müssen. Denn auch hier ist nicht das Ungleichgewicht »Einer putzt/einer putzt nie« das Problem, sondern die moderne Version der chinesischen Tröpfchenfolter, dieselben Fragen immer wieder aufs Neue zu diskutieren.

Aus diesem Grund lohnt es sich, bestimmte Dinge ein für alle Mal zu klären. Muss der Kühlschrank bereits ausgemistet werden, wenn sich einem die Wurst nur leicht entgegenneigt, oder erst, wenn sie schon selbst rausgehen kann? Wird der Küchenboden nach jeder größeren Kochaktion gewischt oder erst, wenn ein vollständiges Menü dort liegt? Macht die Küche diejenige, die bekocht wurde (ausgleichend fair), oder derjenige, der gekocht hat (erzieherisch wertvoll).

Dieses Buch lüftet auch ein paar Geheimnisse, etwa jenes der in der Waschmaschine verschwundenen Socken. Und das größte aller Geheimnisse überhaupt: wie man weniger putzen muss, ohne auch nur einen Handgriff mehr zu tun! Kein Trick, kein doppelter Boden! Du wirst erstaunt sein!

Aber wieso soll ich eigentlich putzen, wenn ich überhaupt nicht will?

Exzellente Frage. Du lebst allein, hast nie Freunde oder Freundinnen zu Besuch und auch kein Problem damit, dass dir die Staubknäuel hin und wieder zwischen den Zehen hängen bleiben? Dann musst du natürlich auch nicht putzen. Du musst nur auf die nächste Pandemie hoffen, die dir weiterhin eine besucher/innenfreie Wohnung beschert, und solange du noch ein sauberes Stück Alufolie findest, von dem du essen kannst, ist das doch alles kein Problem.

Ach so, du lebst gar nicht allein, sondern mit mindestens einem anderen Menschen, mit dem – beziehungsweise vielleicht eher der – du schon mindestens einmal wegen Schmutz in der Wohnung gestritten hast? Dann sprechen wir jetzt einmal die erste von vielen unbequemen Wahrheiten aus: Sobald du irgendwo machst du auch Dreck. Sogar wenn du ganz still sitzt und nur atmest. Wieso sollte den andauernd jemand anderer, den du dafür nicht bezahlst, wegmachen?

Im Kapitel »Schwerkraft« sehen wir uns diesen Dreck übrigens kurz genauer an. Glaub mir, du willst mit ihm nicht mehr Zeit verbringen als unbedingt notwendig.

Aber wir haben doch eine Reinigungshilfe!

Kommt die täglich? Okay, wenigstens alle zwei Tage? Kommt sie jeden Abend, nachdem ihr gekocht habt, und macht die Küche? Kommt sie, sobald der Berg an Schmutzwäsche hoch genug ist? Fällt die Streitfrequenz in eurem Haushalt nach ihren Besuchen radikal ab, steigt bis zu ihrem nächsten Einsatz aber wieder kontinuierlich an?

In jedem Raum, der bewohnt oder in dem gearbeitet wird, entsteht laufend Schmutz. Stimmt, manchmal sieht man ihn nicht, aber er ist da. Selbst wenn eure Reinigungshilfe wöchentlich kommt, gibt es in jedem Haushalt neuralgische Punkte, die einfach öfter geputzt werden müssen. Küche, Bad, WC. Und noch einmal: Hier sprechen wir nicht von hohen Sauberkeitsansprüchen perfekter Hausfrauen à la Mutter Beimer, sondern vom Mindeststandard.

Deswegen will dieses Buch jedem Mitglied eures Haushaltes die völlig simplen Grundlagen vermitteln, die es braucht, um eine Wohnung auch zwischen den Profi-Reinigungen sauber zu halten. Es geht ganz einfach, kostet wirklich nicht viel Zeit – und tut auch gar nicht weh!

2 Beginnen wir einfach

Die gute Nachricht: Putzen ist einfach und logisch. Putzen ist eine meditative Tätigkeit, bei der man den Kopf frei bekommt für die wahren Probleme des Lebens. Viele Putz-Handgriffe kann man ganz nebenher erledigen oder sich fast schon von allein erledigen lassen. Putzen macht außerdem fit, das ist sogar wissenschaftlich erwiesen! Und, Cliffhanger: Es gibt ein paar Tricks, wie man viel seltener putzen muss! Schlechte Nachrichten gibt es dann schon gar keine mehr.

Was man zum Putzen braucht, sind ein paar simple Hilfsmittel, ein Grundverständnis einfachster physikalischer Prinzipien – und so wenig Nachdenken wie möglich. Ein Fleck ist ein Fleck ist ein Fleck. Meistens nicht nötig, den erst einmal ausführlich zu analysieren, wenn man nicht gerade bei der Spurensuche arbeitet.

Putzen folgt einem einfachen binären Prinzip mit zwei Einstellungen: Schmutz da oder Schmutz weg. Um den Unterschied zu erkennen, brauchst du weder Talent noch besondere körperliche oder geistige Fähigkeiten, sondern einfach nur den Willen, dich in deinem Zuhause (oder an deinem Arbeitsplatz) wohlzufühlen und dabei auch noch ein sozial denkender und handelnder Mensch zu sein.

Okay, eine schlechte Nachricht gibt es doch: Fürs Putzen braucht man keine fancy Ausstattung mit sündteuren Dampfreinigern oder linksdrehenden Reinigungsmitteln. Man muss auch nicht erst einmal ein paar Kurse belegen oder sich stundenlang Youtube-Videos ansehen. Wer einen Lappen, einen Wasserhahn sowie mindestens eine freie Hand besitzt, kann loslegen. Wie gesagt, schlechte Nachricht.

Die wichtigste Grundformel fürs Putzen lautet nämlich:

 

Putzmittel = Wasser x Zeit

 

Wasser ist ein Wundermittel, das die meisten Flecken wegbekommt. Es kann auch welche erzeugen, wie Fans von poliertem Autolack nur allzu gut wissen, aber dazu kommen wir später. Die meisten haushaltstypischen Flecken gehen jedenfalls entweder durch simples Drüberwischen mit einem feuchten Lappen weg oder mit ein bisschen Einweichen, ergo: Zeit.

Wasser kriegt sogar Fett weg. Dazu braucht es nur einen Verbündeten: das Mikrofasertuch. Wir werden es im Laufe dieses Buchs lieben lernen.

Wie oft muss man putzen? Kommt drauf an. Leben Tiere oder Kinder im gemeinsamen Haushalt, dann stündlich. Bei zwei Personen genügt daumenmäßig einmal pro Woche. Und das vergessen wir auch gleich wieder, denn es gibt keinen Rhythmus, der sklavisch eingehalten werden muss. Sehr oft gilt: Geputzt wird, wenn’s schmutzig ist.

Der einfachste Trick ist also zu schauen, ob überhaupt sauber gemacht werden muss. Die Fensterbänke werden im Sommer, wenn die Fenster offen sind und mehr Dreck reinkommt, vermutlich öfter gewischt werden müssen als im Winter. Gehe mit offenen Augen durch deine Wohnung, schau hin und wieder nach unten (Boden!) und nach oben (Spinnweben!), ergreife die entsprechende Maßnahme, fertig.

Immer dann, wenn du das Gefühl hast: »Ist eh sauber«, solltest du dir deine Wohnung mit den Augen eines Menschen ansehen, den du gern beeindrucken würdest. Woran hast du dich selbst schon so gewöhnt, dass es dir gar nicht mehr auffällt? (Die Haare auf dem Badezimmervorleger, die verkalkte Küchenspüle, die Staubschicht auf dem Fernseher … du hast verstanden?) Käme jetzt spontan jemand zu Besuch, in welche Räume würdest du sie oder ihn lieber nicht hineinlassen?

Putzen muss nicht der große Sisyphus-Fels sein, den du vor dir her rollst, ohne jemals ans Ziel zu kommen. Oder sagen wir besser: nicht unbedingt. Stimmt, die Wohnung wird immer wieder dreckig, und dann muss man von vorn beginnen. So gut kann niemand aufpassen. Aber man kann nicht nur die Dreckentstehung hemmen, sondern auch die Dreckbeseitigung so organisieren, dass sie beispielsweise nicht gleich das komplette Wochenende in Anspruch nimmt. Denn viele Kleinigkeiten lassen sich tatsächlich so nebenher erledigen, dass die Hauptarbeit schon einmal getan ist. Während du dir die Zähne putzt, kannst du mit der anderen Hand schon einmal die eingetrockneten Zahnpastaflecken im Waschbecken mit dem Badezimmerlappen einweichen. Während langweiliger, sorry, Telefonate kannst du wunderbar nebenher stille Arbeiten erledigen, etwa die Fensterbänke wischen. Während du darauf wartest, dass dein Teewasser kocht, ist die Spüle gewischt, und bis der Kaffee endlich durchgelaufen ist, hast du längst den Geschirrspüler ausgeräumt. Was erledigt ist, ist erledigt.

Effizienz ist besser als Sex, glaub mir.

Das Equipment

Mikrofasertücher sind Göttins Geschenk an alle faulen Menschen. Es gibt die Tücher in jedem Super- und Drogeriemarkt, und am besten kauft man gleich ein paar, sagen wir: zehn Stück. Die kosten nix, halten ewig und es gibt sie in unterschiedlichen Farben, sodass man jedem Raum oder jedem Putzobjekt seinen Lappen zuweisen kann. Denn wir wollen nicht die Arbeitsflächen in der Küche mit demselben Lappen putzen wie das WC. Oder auch nur den Boden. (Wenn dir das jetzt zwänglerisch vorkommt, blättere vertrauensvoll zum Kapitel 4, wo wir uns ansehen, woraus ganz normaler Staub so alles besteht.)

Es gibt nämlich, das sei gleich an dieser Stelle gesagt, eine Schmutz-Hierarchie, also eine absteigende Ekel-Skala. Wir wollen beispielsweise Dinge, die mit unserem Essen in Berührung kommen, nicht mit denselben Utensilien reinigen wie Dinge, die mit unseren Füßen in Kontakt geraten – oder mit dem, was aus unserem Essen nach ein paar Stunden geworden ist. Du wirst schnell ein Feingefühl dafür entwickeln, was für dich auf derselben Schmutz-Hierarchiestufe steht.

Warum genau Mikrofasertücher so gut reinigen, muss man jetzt nicht studiert haben. Die Kurzversion lautet: Sie haben durch ihren Mikrofaseraufbau eine sehr große Oberfläche, die viele Schmutzpartikel aufnehmen kann. Die noch kürzere Version lautet: Sie putzen einfach genial gut. (Wer noch nach einer Marktlücke sucht: Die Dinger dürfte es gern auch in etwas schickeren Farben geben.)

Vorsicht jedoch: Für empfindliche Flächen wie Kunststoff-Brillengläser gibt es spezielle Ausführungen, die Mikrokratzer vermeiden. Und immer darauf achten, dass sich nicht vom letzten Putzdurchgang eventuell noch irgendetwas Hartes wie ein kleines Steinchen auf dem Tuch befindet. Das könnte auch robustere Materialien zerkratzen.

Für Notfalleinsätze deponierst du in jedem Raum, in dem mit Flüssigkeiten hantiert wird, ein Tuch, um beispielsweise bei umgekipptem Kaffee sofort eingreifen zu können.

Warum Mikrofasertücher doch nicht schlecht für die Umwelt sind

Wenn beim Stichwort »Mikrofasern« die Alarmglocken bei dir läuten: Ja, auch Mikrofasertücher geben beim Waschen Mikroplastik ab, das schlussendlich in den Gewässern landet, was dringend vermieden werden sollte. Aber: Im Vergleich zu anderen Mikroplastikquellen wie etwa dem Abrieb von Autoreifen oder Verwehungen von Sportplätzen mit Kunststoffbelag liegen die Anteile der Textilfasern laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik auf den hinteren Plätzen. Und dank der Tatsache, dass Mikrofasertücher auch ohne (chemische) Putzmittel gut reinigen, machen sie diese Emissionen wieder wett. Genug jedenfalls, um von der Wiener Umweltberatung empfohlen zu werden.

 

 

Im Drogeriemarkt kannst du auch gleich Geschirrschwämme (mit grober und sanfter Seite), einen Neutralseifenreiniger, Scheuermilch und Zitronensäure sowie Haarsiebe für Abflüsse mitnehmen. Davon kommt eines in die Küchenspüle, um die Kanalisation vor Speiseresten zu bewahren, und eines im Bad über jenen Abfluss, in dem üblicherweise die meisten (längeren) Haare landen. Wenn du diese Metallsiebe zu öde findest, kannst du auch stylishere im Versandhandel bestellen.

Brauchst du ein Staubtuch oder einen Staubwedel? Wenn, dann eher ein Staubtuch, die halten den Schmutz besser, die meisten Wedel verteilen ihn nur gerecht im Raum. Ein gutes Staubtuch kostet in der Regel weniger als fünf Euro und hält sehr lange. Aber beginne erst einmal mit den Mikrofasertüchern und warte ab, ob sie für deine Ansprüche nicht ohnehin genügen. Aufstocken kannst du dann immer noch.

Manche Drogeriemärkte, auf jeden Fall aber Baumärkte bieten außerdem Bodenwischer unterschiedlicher Systeme an. Bei einigen ist gleich ein Eimer fürs Putzwasser dabei, oft sogar noch mit einer Vorrichtung, in der man den Wischmopp bequem und ohne Bücken auswringen können soll. Damit macht man sich vielleicht die Hände weniger schmutzig, allerdings bekommt man den Mopp selten gut genug ausgewrungen, um damit auch Holzböden wischen zu können. Die sollen nämlich maximal »nebelfeucht« gewischt werden, weil Holz + Wasser = aufgequollene Stellen. (Mehr zur richtigen Wischtechnik im Kapitel »Das Wohnzimmer«.) Vielleicht also doch lieber auf den Eimer verzichten und stattdessen gleich zwei Ersatzbespannungen für den Mopp kaufen, die man nach jedem Einsatz einfach reihum in die Waschmaschine wirft.

Vor allem: das bisschen Bücken? Im Fitnessstudio nennt man’s Kniebeugen und verlangt Geld dafür. Putzen macht, wie gesagt, auch fit. Das haben Alia J. Crum and Ellen J. Langer, zwei Psychologinnen an der Harvard University, 2007 gezeigt, als sie 84 Raumpflegerinnen aus sieben Hotels für eine Studie rekrutierten. 44 von ihnen erzählten die Psychologinnen, dass Putzen von Gesundheitsexpertinnen und -experten als aktiver Lebensstil, ja, geradezu als Work-out und somit gesundheitsfördernd angesehen werde. Zusätzlich bekamen die Frauen eine Liste, wie viele Kalorien sie bei welcher Tätigkeit verbrennen würden (15 Minuten staubsaugen: 50 Kalorien; 15 Minuten Badezimmer putzen: 60 Kalorien). Der anderen Gruppe wurde nichts dergleichen gesagt. Beiden Gruppen boten Crum und Langer dann an, sie bezüglich weiterer Gesundheitstipps zu beraten, wozu sich die Probandinnen nur untersuchen lassen mussten.

Diese Untersuchung wurde vier Wochen später erneut durchgeführt, wobei sich herausstellte, dass die sogenannte »informierte Gruppe« im Durchschnitt zwei Pfund (darunter Körperfett) verloren, einen niedrigeren Blutdruck und allgemein bessere gesundheitliche Werte hatte, obwohl keine der Frauen plötzlich angefangen hatte, außerhalb der Arbeit mehr Sport zu betreiben. Vor allem: Die uninformierte Kontrollgruppe hatte dieselben Werte wie vorher.

In Wirklichkeit wollten Crum und Langer mit ihrem Trick herausfinden, ob es eine Art psychologischen Placeboeffekt gibt. Nebenbei haben sie jedoch herausgefunden, dass Putzen Sport ist – und im Kopf beginnt.

3 Ein Psychotest zum Aufwärmen: Welcher Putztyp bist du?

Wie dringend notwendig ist es, dass du dieses Buch durcharbeitest, und wie wahrscheinlich, dass du dabei viele neue Dinge lernst? Dieser Test kann dir darüber Aufschluss geben – und vielleicht auch gleich erklären, wieso bei euch so oft übers Putzen gestritten wird.

A:

Das war der erste Satz, den unser Baby sagen konnte.

1 Punkt

B:

Ich höre nicht, ich sage.

5 Punkte

C:

Nur, wenn ich bei meiner Mutter zu Besuch bin.

3 Punkte

A:

Was ist das hier, der Putz-Kindergarten?

5 Punkte

B:

Yep, hab mir extra eine Markierung drangemacht!

3 Punkte

C:

Wir haben gar keine Waschma… Oh, ich höre gerade, wir haben eine! Geil!

1 Punkt

A:

Staubsauger? Ich suche immer noch nach einem Bleistift für diesen Test!

1 Punkt

B:

Nicht nur das, ich kann auch mit verbundenen Augen den Staubsack wechseln!

5 Punkte

C:

Ich kann zumindest sagen, wo er nach dem Gebrauch wieder hingestellt werden sollte.

3 Punkte

A:

Ich kann sogar spontan neue kaufen, weil ich die Modellnummer auswendig weiß!

5 Punkte

B:

Ich weiß, wo sie liegen – und dass wir neue brauchen.

3 Punkte

C:

Ersatz-Staubsäcke! Was kommt als Nächstes? Dass man jedes Jahr eine neue Zahnbürste braucht?

1 Punkt

A:

… weniger als 3 Tagen.

5 Punkte

B:

… weniger als 7 Tagen.

3 Punkte

C:

Welcher Putzlappen?

1 Punkt

A:

10 Sekunden

5 Punkte

B:

5 Minuten

3 Punkte

C:

Habe leider immer noch keinen Bleistift gefunden.

1 Punkt

A:

Ist weniger als einen Monat her.

5 Punkte

B:

Ich habe kein Sofa.

3 Punkte

C:

Muss ich meine Mutter fragen, wenn sie das nächste Mal zu mir putzen kommt.

1 Punkt

A:

1- bis 2-mal

3 Punkte

B:

Monatlich

5 Punkte

C:

Gilt Autoshampoo auch?

1 Punkt

A:

Seit der letzten Pandemie reicht mein Vorrat noch für drei Jahre.

3 Punkte

B:

Mein Nachbar hat schon automatisch eine Rolle in der Hand, wenn ich bei ihm klingle.

1 Punkt

C:

Nie.

5 Punkte

A:

Leider nur 20.

5 Punkte

B:

Mehr als genug, eigentlich brauche ich nur drei davon.

3 Punkte

C:

Inklusive Privatsender oder ohne?

1 Punkt

 

 

34–50 Punkte:

Du brauchst dieses Buch nicht, aber jede/r, der/die mit dir in friedlicher Koexistenz zusammenleben will. Putzen ist fast schon dein Hobby und du machst es auch gern. Aber ungefähr alle drei Monate stauchst du deine Familie dann doch zusammen, weil sie dich alle Putzarbeit erledigen lässt. Nur: Überlässt sie dir wirklich alle Arbeit? Oder reißt du sie an dich? Vielleicht brauchst du dieses Buch ja doch – schon allein, um ein paar Aufgaben an die anderen zu delegieren.

16–33 Punkte:

Cool, du gehörst zu den sauberkeitstechnisch entspannten Menschen. Du zeigst eine gesunde Toleranzschwelle gegenüber Schmutz und verfällst nicht in Schnappatmung, wenn die Petersilie doch einmal auf den Küchenboden gerieselt ist. Mit dir wohnt man gern zusammen!

10–15 Punkte:

Du bist leider schmutzblind. Pandemien sind dein Freund, weil dich dann ohnehin niemand besuchen darf. Sie sind aber bald auch dein einziger Freund, weil sich sonst niemand mehr zu dir in die Wohnung wagt. Du magst Putzen ja als spießig empfinden, aber deine Umgebung empfindet dich dafür als eklig.