Zum Buch
Worte können wie Magie wirken – aber auch verwirren oder verletzen. Doch worauf kommt es in unterschiedlichen Gesprächssituationen an? Wie gelingt gute Kommunikation? Und mit welchen Strategien lässt sich die Verständigung verbessern, beruflich wie privat? Ausgehend von neuesten Erkenntnissen der psychologischen Forschung und mit vielen praktischen Tipps zeigt das vorliegende Buch, was gute Kommunikation ausmacht, wie Konflikte gelöst und Gespräche gelingen können – in allen Lebenslagen und mit allen Gesprächspartnern.
Viten
Angela Gatterburg, geboren 1957, arbeitet seit 1987 beim SPIEGEL in den Bereichen Kultur und Gesellschaft. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich im Ressort Sonderthemen mit den Themen Soziologie, Neurobiologie, Erziehung und Bildung. Bei DVA hat sie das SPIEGEL-Buch Diagnose Burnout (2012) herausgegeben.
Dietmar Pieper, geboren 1963, studierte Literaturwissenschaft und arbeitet seit 1989 beim SPIEGEL, von 2001 bis 2008 als einer der Leiter des Ressorts Deutsche Politik in Hamburg. Seitdem ist er Ressortleiter für die Heftreihen SPIEGEL GESCHICHTE und SPIEGEL WISSEN. Bei DVA hat er neben zahlreichen historischen Titeln das SPIEGEL-Buch Demenz (2010) herausgegeben.
Angela Gatterburg
und Dietmar Pieper (Hg.)
Das Geheimnis guter Kommunikation
In der Liebe, im Beruf, in der digitalen Welt
Fiona Ehlers, Jan Fleischhauer, Jens Glüsing, Annette Großbongardt, Michael Hengstenberg, Alexander Jung, Hasnain Kazim, Joachim Kronsbein, Kerstin Kullmann, Kristina Maroldt, Bettina Musall, Conny Neumann, Isabell Prophet, Antonia Roch, Johannes Saltzwedel, Hilmar Schmundt, Eva-Maria Schnurr, Wieland Wagner, Susanne Weingarten, Robert Zsolnay
Deutsche Verlags-Anstalt
Die Texte dieses Buches sind erstmals in dem Heft »Versteh mich nicht falsch! Erfolgreiche Kommunikation in der Liebe, im Beruf, in der digitalen Welt« (Heft 3 / 2015) aus der Reihe SPIEGEL WISSEN erschienen.
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1. Auflage
Copyright © 2016 Deutsche Verlags-Anstalt, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München und
SPIEGEL-Verlag, Ericusspitze 1, 20457 Hamburg
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Büro Jorge Schmidt, München
Umschlagmotiv und Grafiken: Pia Bublies / SPIEGEL WISSEN
Typografie und Satz: DVA / Andrea Mogwitz
Gesetzt aus der Sabon Next
ISBN 978-3-641-18950-1
V001
www.dva.de
Inhalt
Vorwort
TEIL I
SPRECHEN UND VERSTEHEN
Ein Gespräch mit dem Psychologen Friedemann Schulz von Thun über authentische Kommunikation und unser inneres Team − Von Angela Gatterburg und Dietmar Pieper
»Zauberkraft zwischen zwei Menschen«
Sie bewegen unsere Herzen, sind nostalgisch und zeitlos zugleich − Von Angela Gatterburg
Glücksfaktor
Partnerschaftliche Lernprogramme können Paaren dabei helfen, ihre Beziehung deutlich zu verbessern − Von Michael Hengstenberg
Wie Onlineshopping
Eine attraktive Frau begibt sich mit der Dating-App Tinder auf Partnersuche und bald wird es turbulent − Von Conny Neumann
Die Kraft der Stillen
Extrovertierte Menschen bekommen gewöhnlich die meiste Aufmerksamkeit. Dabei verfügen Introvertierte über ganz besondere Qualitäten − Von Kerstin Kullmann
Der Körper spricht mit
Gestik, Stimme und Mimik spielen bei unserer Selbstdarstellung eine entscheidende Rolle − Von Robert Zsolnay
Kampf um den Kuchen
Ob es um eine Gehaltserhöhung oder einen Chefposten geht: Die Kunst des klugen Verhandelns lässt sich lernen − Von Kristina Maroldt
Nach dem Stottern … geht es weiter
Worauf es in einem Bewerbungsgespräch wirklich ankommt − Von Antonia Roch
TEIL II
SPRACHE UND ICH
»Hey, hör mir zu!«
Wie kommt die Kommunikationsfähigkeit ins Kind? Eltern sollten ein positives Beispiel geben und gute Verständigung im Alltag vorleben − Von Susanne Weingarten
Mode mit und ohne Stil
Kleidung, Schmuck und Tätowierungen senden immer eine Botschaft. Aber häufig kommt sie anders an, als wir es beabsichtigen − Von Joachim Kronsbein
»Das war eine Revolution«
Innere Monologe tragen viel zu unserer Persönlichkeit bei. Ein neues Training vermittelt mehr Selbstmitgefühl und Freundlichkeit − Von Angela Gatterburg
Ruhe im Rudel
Die Kollegen lausen oder sich stolz auf die Brust trommeln – der niederländische Biologe Patrick van Veen erläutert die Ähnlichkeit zwischen Menschen und Affen − Von Bettina Musall
Woher kommt der Small Talk?
Was in Frankreich funktioniert, bewährt sich woanders noch lange nicht. Eine kleine Betrachtung − Von Annette Großbongardt
Sofort im Bild
Piktogramme sind Symbole, die wie eine international verständliche Spezialsprache funktionieren. Worauf müssen die Designer achten? − Von Johannes Saltzwedel
TEIL III
WIR UND DIE WELT
»Ich nutze das Smartphone viel, aber es ist nicht wichtig«
Jugendliche erzählen im Interview von ihren Erfahrungen in sozialen Netzwerken − Von Eva-Maria Schnurr
Instant-Glück
»Ich poste, also bin ich« – was bedeutet das? Eine Spurensuche im Fotonetzwerk Instagram − Von Isabell Prophet
»Wir überschätzen Charisma«
Wahlkampfexperte Frank Stauss über die kommunikative Macht der Gefühle und überzeugende Strategien für Politiker − Von Jan Fleischhauer
Plausch mit der Maschine
Sie können sprechen, tanzen, singen und mit der Hüfte wackeln. So sollen Roboter uns den Alltag erleichtern − Von Alexander Jung
Miss Cortanas vergoldete Phrasen
Digitale Sprachassistenten nehmen uns viele Aufgaben ab. Wie intelligent sind sie? − Von Hilmar Schmundt
Der fremde Blick
SPIEGEL-Korrespondenten über ihre Kommunikationserfahrungen in anderen Ländern
ANHANG
Buchtipps
Autorenverzeichnis
Dank
Sach- und Personenregister
Vorwort
Ob Professor, Kellnerin, Bauarbeiter oder Bundeskanzler: »Man kann nicht nicht kommunizieren«, sagte der Psychotherapeut und Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick. Mit jeder Äußerung zeigen wir etwas von uns. Aber auch wenn wir uns ausdrücklich nicht äußern, kann das sehr beredt sein.
Doch wie genau sieht gute Kommunikation eigentlich aus? Welche Voraussetzungen sind dafür notwendig, mental und emotional? Mit welcher inneren Haltung und mit welchen Strategien lässt sich die Verständigung von Mensch zu Mensch verbessern, beruflich und privat? Auf alle diese Fragen wollen die Autoren dieses Buches Antworten geben und beziehen sich dabei auf die aktuellsten Kommunikationskonzepte und psychologischen Erkenntnisse.
In den folgenden Kapiteln präsentieren sie den heutigen Forschungsstand zur nonverbalen Kommunikation und zeigen die enorme Bedeutung von Gestik, Mimik und Stimme anhand konkreter Beispiele. Denn nicht nur was wir sagen ist wesentlich, sondern auch, wie wir es mit Gestik und Mimik unterstreichen. Vieles lässt sich üben, etwa die nonverbalen Signale oder der Ablauf eines Bewerbungsgesprächs. Dennoch ist gute Kommunikation mehr als die Anwendung erprobter Techniken; sie erfordert unsere ganze Persönlichkeit.
Worte können wie Magie wirken – aber auch verwirren oder verletzen. Wer es schafft, im Gespräch den richtigen Ton zu treffen und überzeugend aufzutreten, hat in fast jeder Lebenslage einen Vorteil. Damit Kommunikation nicht ins Leere läuft, missverstanden wird oder den anderen gar gegen uns aufbringt, sind Respekt, Empathie und Humor hilfreich.
Unterschiedliche Gesprächspartner erfordern dabei ganz unterschiedliche Fähigkeiten. Eine besondere Kunst ist es, mit Kindern so zu reden, dass sie zuhören, und ihnen so zuzuhören, dass sie reden. Eltern können ihrem Nachwuchs kaum etwas Wichtigeres mitgeben als die Gabe guter Kommunikationsfähigkeit. Das vorliegende Buch zeigt deswegen auch, wie sich das Ausdrucksvermögen von Kindern entwickelt und wie wir innerlich mit uns selbst sprechen – freundlich, nachsichtig und ermutigend oder eher streng, unduldsam und fordernd. Diese verinnerlichten Gesprächsmuster, die wir meist in der Kindheit gelernt haben, prägen unser Selbstbild und unseren Kommunikationsstil mit anderen.
Auch die Kommunikation in der Partnerschaft ist mitunter konfliktreich. Der Frage, was in Gesprächen zwischen Mann und Frau schieflaufen kann, widmet sich ein Beitrag, der die Todsünden der Paarkommunikation identifiziert und auch spezielle Trainingsprogramme vorstellt, mit denen Paare lernen können, besser und liebevoller miteinander zu sprechen und offener zuzuhören.
Ein weiterer Schwerpunkt des Buches liegt auf beruflichen Fragen: Fachleute erklären, wie wir uns bei einer Bewerbung gut präsentieren, wie wir konstruktiv mit Kollegen und Chefs umgehen und geschickt verhandeln. Da wir Menschen Beziehungswesen sind, geht es auch um die Notwendigkeit von gutem Konfliktmanagement sowie den souveränen Umgang mit Kritik und ehrlichem Feedback.
Zum Einstieg in das Buch erläutert der wohl bekannteste deutsche Kommunikationsexperte Friedemann Schulz von Thun in einem ausführlichen Gespräch, worauf es bei der Anwendung der von ihm entdeckten Gesetzmäßigkeiten ankommt, zum Beispiel beim Modell des »inneren Teams« oder beim Kommunikationsquadrat. Schulz von Thun rät davon ab, auf vermeintliche Patentrezepte und rhetorische Bausteine zu setzen. Stattdessen empfiehlt er, auf die »Wahrheit der Situation« zu achten: »Eine Kommunikation ist gut, wenn sie stimmig ist.«
Hamburg, im Frühjahr 2016
Angela Gatterburg und Dietmar Pieper
TEIL I
SPRECHEN UND VERSTEHEN
Das Glück eines guten Gesprächs, die Kunst, sich klar auszudrücken, die produktive Kraft eines Streits: Das alles ist Kommunikation. Sie hat ihre Gesetze und ihre Geheimnisse, die wir entschlüsseln und für uns nutzen können.