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Die Humuszone beherbergt Pflanzen, die einen eher nährstoffreichen, lockeren Boden mögen.
Meist handelt es sich um Küchenkräuter wie Schnittlauch, Estragon, Petersilie oder Basilikum, die in Bauern- oder Klostergärten seit Jahrhunderten kultiviert werden. Dort stehen sie traditionell neben Kohl, Salat oder Tomaten in Beeten, die man jedes Jahr mit Mist oder Kompost düngt.
Schnittlauch ist ein Kraut der Humuszone. Er benötigt einen guten, nahrhaften Gartenboden.
Auch wenn diese »klassischen« Küchenkräuter ähnliche Bedingungen brauchen, unterscheiden sie sich in manchen Ansprüchen. Grund ist ihre Herkunft aus verschiedenen Klimazonen. Schnittlauch stammt aus asiatischen Bergregionen und verträgt Minusgrade, Basilikum aus Nordafrika muss frostfrei stehen. Südlichen Ursprungs sind Zitronengras, Ananassalbei, oder Stevia. Sie bewohnen die Kräuterspirale nur in der frostfreien Zeit.
Im Gegensatz zu den mediterranen Halbsträuchern handelt es sich bei diesen Kräutern nicht um eine einheitliche Gruppe, sondern um Pflanzen mit unterschiedlichen Lebensformen. Stauden wie Zitronenmelisse, ausdauernder Rucola oder Estragon sowie alle Lauchgewächse sind mehrjährig und treiben jedes Frühjahr neu aus. Ein- und zweijährige Kräuter wie Koriander, Basilikum, Perilla und Petersilie sterben dagegen nach einem bzw. zwei Jahren ab. Sie werden immer wieder neu ausgesät.
Minze fühlt sich in Teichnähe wohl. Obwohl sie wuchert, darf sie auf der Kräuterspirale nicht fehlen.
Beim Bepflanzen und Pflegen der Humuszone sollten Sie folgendes beachten:
› Pflanzen Sie zunächst die ausdauernden Kräuter. Die Einjährigen füllen die Lücken. Am besten sät man sie direkt an Ort und Stelle aus. Säen Sie Petersilie nicht neben Schnittlauch oder andere Zwiebelgewächse. Sie vertragen sich nicht. Römischer Ampfer, Minze und Melisse breiten sich gern aus, man kann sie aber leicht eindämmen. Minzen setzt man direkt ans Wasser.
› Mehrjährige Südländer wie Zitronengras, Zitronenverbene, Ananassalbei oder Stevia müssen vor dem Frost ins Haus. Dazu setzt man sie im Spätherbst in Töpfe um. Erst nach den Eisheiligen, Mitte Mai, dürfen sie wieder auf die Kräuterspirale. Damit die Erde an ihrem Standort nicht weggespült wird, decke ich sie den Winter über mit einer Schicht aus abgeschnittenen Blättern oder Zweigen und anderen Pflanzenabfällen ab.
› Verteilen Sie in der Humuszone jedes Frühjahr zwei bis drei Schaufeln reifen Kompost. Dann setzen Sie die Überwinterer wieder ein und bepflanzen eventuelle Lücken neu.
Ein üppiges Beet mit verschiedenen Kräutern braucht einen Boden, der mit Kompost und ab und zu mit etwas organischem Dünger versorgt wird.
Für die Wasserzone eignen sich Brunnenkresse, Bachbunge oder Wasserminze. Pflanzen Sie nicht mehr als drei Exemplare in den Bottich, denn sie breiten sich stark aus. Ist die Wasserzone ein Folienteich, können Sie eine Flachwasserzone anlegen.
Die genannten Pflanzen fühlen sich dort in einem Gemisch aus Erde, Kies und Sand sehr wohl.
Die perfekte Kräutererde
Allgemein gilt: Ein guter Boden besteht aus drei Komponenten: Sand, Lehm bzw. Ton sowie dem dunklen Humus, der organischen Ursprungs ist.
BODENTEST Ihren Gartenboden können Sie mit diesem Test prüfen: Zerreiben Sie etwas Erde zwischen zwei Fingern. Wenn sie knirscht, enthält sie Sand. Das ist gut für den Kräuteranbau, denn die meisten Kräuter brauchen durchlässigen Boden.
Wenn die Erde fest zusammenklebt, handelt es sich um Lehmboden. Er ist für Kräuter nicht sehr günstig.
BODEN VERBESSERN Die beste Grundlage für Ihre Kräuter ist ein luftiger, mineralischer Boden. Je lehmiger Ihr Gartenboden ist, desto mehr Sand, Splitt oder Kies sollten Sie daruntermischen. In der Humuszone geben Sie noch etwas Kompost dazu (→>).
Am schönsten wirkt eine Kräuterspirale, wenn sie sich in die Umgebung einfügt und zum Stil des Gartens passt. Wählen Sie deshalb das Material für die Spirale sorgfältig aus, es bestimmt das Erscheinungsbild entscheidend. Auch die Form darf variieren – ob klassische Spirale, Rondell, Senke oder Dreieck.
1 Verspielt
Verspielt und mediterran wirkt diese Kräuterspirale. Die verschiedenfarbigen Materialien, die ornamentale Gestaltung und die silberlaubigen Halbsträucher ziehen die Blicke auf sich. Die Spirale besteht aus Klinkersteinen, für das Wasserbecken wurden die Klinker mit Mörtel verlegt. Der Boden ringsherum ist ein Mosaik aus Kalkschotter und Klinker. Die Gitterelemente im Hintergrund betonen die Höhe und dienen als Rankhilfe für Kletterpflanzen.
2 Senkgarten mit Flechtzaun
In diesem Senkgarten gedeihen mediterrane Kräuter besonders gut. Vom Wind geschützt und von der Sonne beschienen wirkt so ein Garten wie eine Wärmefalle mit günstigem Kleinklima für Kräuter. Der Flechtzaun verstärkt diesen thermischen Effekt. Die Steinterrassen mit den Beeten sind um eine zentrale Kiesfläche angeordnet, sodass man vom Mittelpunkt aus fast alle Kräuter erreichen kann.
3 Spirale aus Holzpalisaden
Kräuterbeete mit Holzeinfassung sehen urig aus. Allerdings muss man sich damit abfinden, dass eine Kräuterschnecke aus Holzpalisaden im Gegensatz zu einer Steinspirale höchstens eine Lebensdauer von zehn Jahren hat. Damit das Holz nicht zu schnell verrottet, empfehle ich, zwischen Palisaden und Erde eine Folie einzubringen.
4 Begehbare Kräuterspirale
Auf dieser Spirale kann man spazieren, schnuppern und ernten. Die Steinterrassen mit den aromatischen Kräutern winden sich in weiten Bögen nach oben und bieten darauf sogar Platz für einen Weg aus Trittsteinen. Ein ideales Bauprojekt in einem öffentlichen oder gemeinschaftlich betriebenen Garten, sofern genügend Fläche vorhanden ist.
5 Kräuterecke
Platznot erfordert – so wie hier – eine clevere Lösung: Die Kräuterspirale – oder besser Kräuterecke schmiegt sich in die Ecke des Gartens und lehnt sich dicht an ein Holzgitter. Sie wurde aus Kalkbruchsteinen errichtet und ist nach Süden, zur Sonne hin ausgerichtet. Durch die Höherstaffelung gedeihen hier mehr Kräuter als auf einer zweidimensionalen Fläche mit demselben Grundriss.
6 Kräuterspirale aus Feldsteinen
Eine Spirale aus Feldsteinen oder Wacken vom Flussbett passt gut in einen Naturgarten. Damit die runden Steine stabil liegen, sollte sich die Trockenmauer immer leicht zur Mitte hin neigen. Man verlegt die Steine also nicht waagrecht, sondern leicht nach hinten gekippt. Eine Hinterfüllung aus Schotter oder Scherben gibt ihnen Halt. Mit den Jahren tragen auch die Pflanzen zur Stabilität bei: Ihre Wurzeln umklammern die Steine – die Kräuterspirale »wächst sich ein«.
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Kräuterspirale zu bepflanzen. Ich habe mich zum Beispiel für eine Spirale nur mit mediterranen Stauden und Halbsträuchern entschieden. Sie besteht nur aus der Trocken- und der Normalzone. Genauso gut können Sie eine Heilpflanzen-, eine Duftpflanzen- oder eine Teekräuterspirale anlegen.
Dieses Pflanzbeispiel soll Lust auf die internationale Küche machen. Es versammelt einige der gebräuchlichsten Küchen- und Teekräuter aus Südeuropa, Nordafrika und Asien.
Das Besondere an dieser Variante besteht in ihrem kulinarischen Nutzen. So enthält sie etwa Zatar oder Arabischen Majoran, der in Gewürzmischungen Vorderasiens oft verwendet wird. Unverzichtbar für arabischen Tee ist Nane-Minze. Klassiker aus der Thaiküche sind Thai-Basilikum (→ Abb. unten) und Koriander. Schnittknoblauch und Chinesischen Lauch zieht man in Asien wegen ihres Knoblaucharomas dem europäischen Schnittlauch vor.
Das Pflanzbeispiel besteht nur aus der Trockenzone und der Humuszone, die etwa zwei Drittel der Spirale einnimmt. Normal- und Wasserzone fehlen. In der Trockenzone wachsen Bergbohnenkraut, Griechischer Bergtee, Arabischer Majoran und Salbei. Alle anderen Kräuter kommen in die Humuszone. Dort füllt man vor der Pflanzung den Boden mit reifem Kompost auf. Außer Knoblauch, den man bereits im Vorjahr steckt, beginnt man mit der Bepflanzung Anfang April. Setzen Sie zuerst die Lauchgewächse, Wilde Rauke, die Minzen und Petersilie. Mitte Mai, wenn es keinen Frost mehr gibt, folgt das Zitronengras, und Sie säen Basilikum, Koriander und Perilla aus.
Da diese Pflanzung viele einjährige und frostempfindliche Arten enthält, muss man jedes Frühjahr einige Kräuter neu säen bzw. setzen.
Kräuter aus drei Kontinenten
Auf eine Kräuterspirale mit etwa 1,6 m Durchmesser passen diese kulinarischen Genüsse:
TROCKENZONE
1 Arabischer Majoran / Zatar (Origanum syriacum)
1 Echter Salbei (Salvia officinalis)
1 Berg- oder Winterbohnenkraut (Satureja montana)
1 Griechischer Bergtee (Sideritis syriaca)
HUMUSZONE
1 Chinesischer Lauch (Allium ramosum)
3–5 Knoblauch (Allium sativum)
1–2 Schnittknoblauch (Allium tuberosum)
1–3 Koriander (Coriandrum sativum)
1 Zitronengras (Cymbopogon citratus)
1 Wilde Rauke (Diplotaxis tenuifolia)
1 Nane-Minze (Mentha spicata var. crispa)
1–3 Genoveser Basilikum (Ocimum basilicum)
1–3 Thai-Basilikum (Ocimum basilicum)
1 Indisches Basilikum / Tulsi (Ocimum sanctum)
1 Perilla, bronze oder rot (Perilla frutescens)
1–2 Petersilie. glatte (Petroselinum crispum var. neapolitanum)
Dieses Ensemble besteht aus Steingartenpflanzen und Kräutern, die sich zu einer Blütenspirale vereinen. Die meisten Pflanzen sind mehrjährig. Die Spirale besteht aus allen vier Zonen. Das Substrat in der Humuszone enthält in diesem Fall jedoch nur die halbe Menge Kompost als sonst üblich, da die Bepflanzung nicht so viele Nährstoffe benötigt.