Ein Wort zuvor

Für Eltern wie für Ärzte ist es das oberste Ziel, dass Kinder rundum gesund sind, also in körperlicher, seelischer und geistiger Hinsicht. Dabei ist allen klar, dass es diese »Rundum-Gesundheit« nicht dauerhaft geben kann, weil Krankheiten, egal ob harmlose Infekte oder schwere Erkrankungen, zum Leben dazugehören, auch schon im Kindesalter. Entscheidend ist, wie wir als Eltern und Ärzte kranke Kinder begleiten und sie beim Gesundwerden unterstützen möchten.

Unser Bestreben ist es, Kinder, wann immer möglich und sinnvoll, darin zu unterstützen, aus eigener Kraft gesund zu werden. Damit dies gelingt, müssen wir dem Kind und seinen Selbstheilungskräften vertrauen und wir müssen das Einmalige und Besondere jedes Kindes sehen, anerkennen und berücksichtigen. Dabei brauchen wir Ärzte die Unterstützung von Ihnen, den Eltern, denn niemand kennt Ihr Kind so gut wie Sie. Deshalb haben wir diesen Elternratgeber geschrieben, der Sie unterstützen möchte, wenn

Sie versuchen, selbst zu verstehen und zu entscheiden, was für Ihr Kind, ob gesund oder krank, gut ist.

Sie wissen wollen, wie Ihr Kind nicht nur sanft und schnell, sondern vor allem nachhaltig gesund wird.

Sie Ihr Kind aktiv beim Gesundwerden und -bleiben unterstützen möchten, zum Beispiel durch Wickel und andere äußere Anwendungen.

Sie in der Informationsfülle von heute – die auch Ängste erzeugt – einen Weg suchen, auf dem Ihr Vertrauen und Selbstvertrauen, Ihr eigenes Wissen und Ihre eigene Kompetenz wachsen können.

Wir möchten Ihr Vertrauen in eine ganzheitliche Medizin stärken, die die Einheit von Körper, Geist und Seele anerkennt und die naturwissenschaftlich orientierte Medizin integriert. Wir möchten Ihre elterliche Kompetenz und Sicherheit im Umgang mit Ihrem kranken und gesunden Kind erweitern.

Wir möchten Sie darin bestärken, den Zusammenhang von Heilen und Erziehen anzuerkennen.

Denn Sie können mit Hilfe vieler einfacher erzieherischer Maßnahmen im Alltag die Gesundheit Ihres Kindes stärken, etwa durch altersgerechtes Spielen, durch eine vollwertige Ernährung, durch positive sinnliche Erlebnisse und Familienrituale.

Wir erheben in diesem Buch nicht den Anspruch auf Vollständigkeit. Selbst in einem so umfangreichen Ratgeber können nicht alle Krankheiten Platz finden, und auf einige Krankheitsbilder haben wir bewusst verzichtet: Krebserkrankungen, Rheuma und Epilepsie werden Sie in diesem Ratgeber nicht finden, da bei ihnen eine intensive, individuelle Therapie unabdingbar ist. Auch die aufgeführten anthroposophischen Medikamente stellen nur eine Auswahl an Möglichkeiten dar, wie die Anthroposophische Medizin Krankheiten behandeln kann. Doch wir hoffen, dass Sie bei Ihrer Suche nach einer ganzheitlichen Sicht und Therapiemöglichkeiten erfolgreich sein werden!

Dr. med. Jan Vagedes Georg Soldner

HUSTEN

Symptome

Mögliche Ursachen

Mögliche zusätzliche Symptome

Plötzlich auftretender Husten ohne sonstige Krankheitszeichen

Fremdkörper Seite >

Atemnot, pfeifendes Geräusch bei der Ein- oder Ausatmung, blutiger Husten

Trockener (Reiz-)Husten

Beginnende Bronchitis >

Kurzatmigkeit, Fieber

Beginnender Keuchhusten Seite >

Husten nachts schlimmer, anfallsartig, krampfbetont, im Verlauf typische Hustenanfälle, z. T. mit Erbrechen

Beginnende Lungenentzündung Seite >

Fieber, Kurzatmigkeit, Abgeschlagenheit, evtl. Bauchschmerzen, Ängstlichkeit

Beginnendes Asthma >

Ständiger Hustenreiz, verlängerte, angestrengte, z. T. pfeifende Ausatmung, schlimmer bei körperlicher Anstrengung, Infekten, Allergenkontakten oder seelischen Belastungen

Husten mit rasselnden feuchten Atemgeräuschen

Bronchitis >

Kurzatmigkeit, Fieber

Lungenentzündung Seite >

Fieber, Kurzatmigkeit mit anstoßender Einatmung, Abgeschlagenheit, Ängstlichkeit

Mukoviszidose

Gedeihstörung, Atemnot, pausenloser Husten, fettglänzende, faulig riechende, ungeformte Stühle

Pfeifendes Geräusch (Stridor) bei der Einatmung

Pseudokrupp Seite >

Atemnot, Ängste, Heiserkeit, bellender Husten

Kehldeckelentzündung Seite >

Kloßige Sprache, Speichelfluss, Fieber, Atemnot, Kind will nicht liegen

Fremdkörper Seite >

Plötzliche Atemnot, blutiger Husten

Pfeifendes Geräusch (Stridor) bei der Ausatmung

Asthma bronchiale Seite >

Verlängerte, angestrengte Ausatmung, schlimmer bei körperlicher Anstrengung, Infekten, Allergenen oder seelischen Belastungen

Bronchiolitis Seite >

Sehr schnelle Atmung, Atemnot, hohes Fieber (vor allem bei Säuglingen), schlechter Allgemeinzustand

Husten mit blutigem Auswurf

Fremdkörper Seite >

Pfeifendes Geräusch bei der Ein- oder Ausatmung

Nasenbluten

Blutiges Erbrechen

KOPFSCHMERZEN

Symptome

Mögliche Ursachen

Mögliche zusätzliche Symptome

Kopfschmerzen, jedoch keine sonstigen Krankheitszeichen

Sturz mit Schädelprellung (Gehirnerschütte-
rung) Seite >

Erinnerungslücke, Erbrechen

Chronische Entzündung der Nasennebenhöhlen Seite >

Schmerzen im Bereich von Stirn- und Kieferhöhlen, Husten vor allem beim Hinlegen, verstopfte Nase oder eitriger Schnupfen, geschwollene Kieferlymphknoten

Sehfehler

Zunahme der Schmerzen beim langen Lesen oder im Laufe des Tages

Migräne Seite >

Akute, anfallsartig auftretende, oft einseitige Kopfschmerzen, evtl. mit Blässe, Sehstörungen, Lichtscheu, Erbrechen, Schwindel, bei kleineren Kindern auch Bauchschmerzen

Seelischer Kummer

Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Zunahme der Kopfschmerzen je nach belastender Situation

Kopfschmerzen mit Fieber

siehe Fieber mit Kopfschmerzen

Anfallsartige Kopfschmerzen

Migräne Seite >

Sehstörungen, Lichtscheu, Erbrechen, Schwindel, oft einseitige Kopfschmerzen

Kopfschmerzen mit Durchfall

Magen-Darm-Infekt Seite >

Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen

Kopfschmerzen vom Nacken aus aufsteigend

Muskelver-
spannun-
gen, Fehlstel lungen der Halswirbel

Zunahme bei bestimmten Bewegungen, tastbare und teilweise schmerzhafte Muskelverhärtungen im Nacken

Migräne Seite >

Sehstörungen, Lichtscheu, Erbrechen, Schwindel

Starke Kopfschmerzen morgens (nüchtern)

Hirntumor

Gewichtsverlust, Sehstörungen, Erbrechen

Kopfschmerzen und starker Durst

Beginn eines Diabetes mellitus Seite >

Häufiges Wasserlassen, Bauchschmerzen, Kind will nachts trinken

Kopfschmerzen mit Zittern und beginnender Benommenheit

Unterzuckerung im Rahmen einer Diabetes-Erkrankung Seite >

Kalter Schweiß, Erbrechen, Kreislaufprobleme

LYMPHKONTENSCHWELLUGEN

Symptome

Mögliche Ursachen

Mögliche zusätzliche Symptome

Im Halsbereich

Erkältung, grippaler Infekt Seite >

Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Bindehautentzündung, Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber

Mandelentzündung Seite >

Schluckbeschwerden, Mundgeruch, Halsschmerzen, rote Mandeln, Beläge auf den Mandeln, Fieber

Vergrößerte Mandeln Seite >

Nasenatmung verlegt, Mundatmung, Schnarchen

Nasenneben-
höhlenent-
zündung Seite >

Schnupfen, Abgeschlagenheit, Schmerz im Bereich von Kieferund Stirnhöhlen

Mittelohrent-
zündung Seite >

Ohrenschmerzen, Fieber

Röteln >

Ausschlag im Gesicht beginnend, Ausbreitung über Stamm und Extremitäten, Lymphknotenschwellungen im Nacken

Achseln, in der Leiste

Erkältung, grippaler Infekt Seite >

Schnupfen, Husten, Heiserkeit, Bindehautentzündung, Ohrenschmerzen, Kopfschmerzen, Fieber

Lokale Verletzung

Sichtbar gerötete Lymphbahnen, Fieber

Impfungen

Fieber, lokale Schwellung und Rötung

Am ganzen Körper

Pfeiffersches Drüsenfieber Seite >

Weißlich-gelbe Beläge auf den Mandeln, Fieber, Abgeschlagenheit

Leukämie

Blässe, Nachtschweiß, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Knochenschmerzen, Hauteinblutungen, Fieber

Asthma bronchiale

Typische Symptome

Die Symptomatik wird meist verschlimmert durch typische Auslöser wie

Zwischen den Anfällen gibt es unterschiedlich lange Phasen ohne Beschwerden. Asthma verschlimmert sich oft in der zweiten Nachthälfte.

5 bis 10 Prozent der Kinder sind heute in westlichen Industriestaaten von Asthma bronchiale betroffen – Jungen doppelt so oft wie Mädchen.

Asthma ist in den letzten 40 Jahren zu einer der häufigsten chronischen Erkrankungen des Kindesalters geworden und hat sich in dieser Zeit verdreifacht. Die Ursache für die Zunahme liegt in der Veränderung des Lebensstils und der Umwelt. Studien zum »anthroposophischen Lebensstil« haben gezeigt, dass dieser Trend sich nicht so fortsetzen muss: Wenn Sie die in diesem Buch gemachten Vorschläge zur Behandlung akuter Krankheiten im Kindesalter sowie zum Lebensstil beherzigen, können Sie das Risiko, dass Ihr Kind an Asthma erkrankt, wesentlich senken!

Beim Asthma bronchiale kommt es in den Atemwegen

Die Atemwege werden krankhaft eng, die Ausatmung ist erschwert und die Kinder bekommen Atemnot und Angst.

Am häufigsten tritt Asthma zum ersten Mal im Alter von zwei bis fünf Jahren auf. Grundlegend für das Auftreten von Asthma bronchiale ist eine Störung der Immunregulation des Kindes.

Diese kann vererbt sein, sie kann aber auch durch die Veranlagung des Kindes selbst, den familiären Lebensstil, insbesondere die Ernährung, sowie durch Umweltfaktoren hervorgerufen und gefördert werden. Hier sind besonders Zigarettenrauch und bestimmte Medikamente (zum Beispiel Antibiotika, wenn sie im ersten Lebensjahr gegeben werden) zu nennen.

WANN ZUM ARZT?

Asthma bronchiale muss immer von einem Arzt behandelt und begleitet werden!

Gehen Sie bei Atemnot Ihres Kindes umgehend zum Arzt. Diese zeigt sich durch eine Blaufärbung der Lippen, ein Pfeifen beim Ausatmen und Einziehungen der Haut zwischen den Rippen am Brustkorb.

Auch ein immer leiser werdendes Atemgeräusch, starke Unruhe oder Teilnahmslosigkeit müssen rasch vom Arzt abgeklärt werden.

Jedes asthmakranke Kind gehört in ärztliche Betreuung.

WAS MACHT DER ARZT?

Der Arzt untersucht im akuten Fall, wie ausgeprägt die Atemnot ist. Er entscheidet, welche allopathischen Medikamente verabreicht werden müssen (zum Beispiel ß-Mimetika, Vagolytika, Steroide oder Leukotrienantagonisten) und durch welche komplementären Maßnahmen die Therapie ergänzt werden kann.

Bei ausgeprägter Atemnot wird der Arzt Ihr Kind in eine Kinderklinik einweisen.

HEILUNGSCHANCEN

Das Infektasthma ist weniger hartnäckig als das allergische Asthma. Die Chancen für eine vollständige Ausheilung sind besser, wenn Asthma im Kleinkindalter beginnt, und schlechter, wenn es erst im Schulalter auftritt, besonders nach der Pubertät. Ein wichtiges Ziel der Therapie muss ein erfolgreiches Beherrschen der akuten Asthmasymptome und Einschränkungen durch die Krankheit sein (so genanntes Asthmamanagement, >). Wenn die Symptome beseitigt werden können, löst sich in der Tat viel von der so genannten asthmapsychologischen Symptomatik: Atemnot führt zu Angst, Angst führt zu Atemnot, diese wiederum zu Angst, diese wieder zu Atemnot und so fort. Vor allem kann dadurch bei richtiger Führung verhindert werden, dass die Bindung des Kindes an die Mutter und die Angst auf beiden Seiten zu einer psychisch bedingten Verschlimmerung der Erkrankung führt.

Lernt das Kind sein Asthma selbst einzuschätzen und akut zu behandeln, kann es unabhängiger von elterlicher Aufsicht leben und sich bewegen – auch das fördert die Heilung.

HINTERGRÜNDE ZU ASTHMA BRONCHIALE

Zwar konnte die Behandlung von Asthma immer mehr verbessert, die Zunahme der Asthmaerkrankungen jedoch nicht verhindert werden.

Die zentrale Frage aus ganzheitlicher Sicht muss also lauten: Warum neigen heutzutage so viele Kinder zu Asthma bronchiale? Dazu einige interessante Aspekte, die dieses Gebiet erhellen.

Mit natürlichen Materialien wie Erde und Matsch spielen zu dürfen, ist etwas Wunderbares für Kinder, und wichtig, um ihr Immunsystem reifen zu lassen.

ATMUNG UND STÖRUNGEN DES IMMUNSYSTEMS

Entscheidend für die beim Asthma typische chronische Entzündung und Überempfindlichkeit der Atemwege scheint zu sein, dass die Kinder die Reaktion ihres Immunsystems nicht richtig regulieren und im Gleichgewicht halten können. Im gesunden Zustand werden bestimmte Abwehrzellen (so genannte TH1 = T-Helferzellen 1) bei Kontakt mit Allergenen aktiv. Diese gesunde Abwehr bildet sich in der Zeit heraus, in der der Zahndurchbruch erfolgt. Kinder mit Asthma reagieren dagegen vor allem mit Hilfe so genannter TH2-Zellen (T-Helferzellen 2). Eine solche TH2-Immunantwort findet man normalerweise vor allem in Situationen, in denen etwas Fremdes Überhand nimmt und eindringt, wie bei Würmern im Darm, aber auch bei Krebserkrankungen oder bei starken Angstzuständen. (Im Positiven ist dies der Fall bei einer Schwangeren, bei der es ja gewollt ist, dass etwas Fremdes in ihr wachsen darf. Die angehende Mutter wird während der Schwangerschaft sozusagen immunologisch etwas »zahnlos«, akzeptiert mit ihrem Immunsystem einen Zustand, den sie sonst nicht tolerieren darf, nämlich dass Fremdes in sie eindringt und sich in ihr aufhält.)

Warum kommt es bei Kindern mit Asthma zu einer vermehrten TH2-Immunantwort? Warum wird also zu viel Fremdes zugelassen und warum kann sich das Kind nicht genügend wehren? Die Ursache liegt zum Teil in einem Übermaß an Hygiene, wie es in unserer westlich-zivilisierten Welt schon Standard ist. Denn in einem Milieu, das zu hygienisch und sauber ist, wird das Immunsystem untätig und lernt nicht, am Widerstand stark zu werden. Es kann sich dann nicht mehr so gut wehren und lässt zu viel Fremdes zu.

Wenn Kinder nicht mit einer »gesunden Menge an Dreck« in Berührung kommen, sondern unter übertrieben hygienischen Verhältnissen erzogen werden, kommt es zu einem so genannten »TH1-zu-TH2-Wechsel«. Bei einem Nachweis von bestimmten Allergien müssen natürlich Kontakte mit den Allergenen vermieden werden. Im Hinblick auf eine generelle Gesundheitsstärkung müssen die Kinder jedoch mit »Schmutz und Dreck« in Kontakt kommen dürfen, um am Widerstand immunologisch zu reifen (»Schmutz-Impfung«). So wird auch verständlich, warum Kinder, die auf Bauernhöfen leben, am wenigsten Asthma haben, weil gerade das natürliche Leben in der Umgebung eines Bauernhofs den Körper anregt, früh zwischen »selbst« und »fremd« zu unterscheiden (siehe >). Von den so genannten Kuhstall-Studien können wir außerdem lernen, dass nicht nur das Reifen am natürlichen Schmutz wichtig ist, sondern vor allem der Umgang mit einer lebendigen und beseelten Umgebung. Mit einem Wortspiel könnte man sogar ergänzen: Das Immunsystem kommt zum »Rasten« beim Spiel mit den (Computer-)Tasten.

ATMUNG UND STOFFWECHSEL

Wie auf > bereits erwähnt, kommt Asthma im Kindesalter am häufigsten in den angelsächsischen Ländern vor, also Australien, Neuseeland, Großbritannien und den USA. Gemeinsam ist allen vier Ländern unter anderem eine bestimmte Kultur der Nahrungszubereitung, sie sind die Ursprungsländer des Fast Food. Zudem essen deren Bewohner bevorzugt Nahrungsmittel aus der Dose. Durch die dargestellten wichtigen Zusammenhänge zwischen dem Darm- und Lungensystem (zwischen Stoffwechsel und Atmung) wird verständlich, dass qualitativ minderwertige Nahrungsmittel die Atmung ungesund stark in Anspruch nehmen und diese schwächen.

Entsprechend wichtig ist es, bei Kindern mit Asthma auf eine gesunde Ernährung und einen guten Stoffwechsel zu achten, vor allem weil ihr Appetit und ihre Verdauungsprozesse nicht im Gleichgewicht sind. Viele Kinder sind von ihrer Umgebung abgelenkt und mit ihrer Wahrnehmung nach außen gerichtet, so dass sie sich wenig mit diesem wichtigen inneren Bereich verbinden. Doch nicht nur die Art des Essens, sondern auch die Qualität der Nahrungsmittel ist von Bedeutung. So hat sich herausgestellt, dass durch Nahrungsmittel aus biologisch-dynamischem Landbau (Demeter-Produkte) die Allergierate gesenkt werden kann (siehe >).

Nicht nur das innere Engagement beim Essen ist wichtig, sondern auch das bei körperlichen Bewegungen. So können zum Beispiel körperliche Anstrengungen in den ersten Minuten Atemnot auslösen, wenn die Muskulatur noch kalt ist.

Überwindet das Kind diese Phase mit kontinuierlicher Anstrengung und steigert so das innere Engagement in der Muskulatur, wodurch diese wärmer wird, lässt die Atemnot nach.

Diese Beispiele zeigen, worauf es neben der rein symptomatischen Therapie mit Bronchodilatatoren und entzündungshemmenden Präparaten in der langfristigen Behandlung ankommt: das Seelische intensiver und nachhaltig mit dem Körper zu verbinden. Das kann durch eine vollwertige Ernährung und eine konzentrierte Atmosphäre beim Essen geschehen, durch Ausdauer bei körperlichen Anstrengungen sowie durch das eigenständige Überwinden fieberhafter Infekte, und auch durch Bewegungstherapien wie beispielsweise die Heileurythmie.

ATMUNG UND SEELISCHE PROZESSE

Zunächst die gute Nachricht: Viele betroffene Kinder sind sehr sensibel und überdurchschnittlich intelligent. Sie sind oft auch künstlerisch begabt und wissen als Erwachsene besser als andere, was sie wollen. Es ist wichtig für Eltern, diese beruhigende Nachricht bei allen Sorgen um das asthmakranke Kind im Kopf zu behalten.

Erkrankte Kinder sind abends oft unruhig und innerlich angespannt. Sie schlafen deshalb schwer ein oder wachen nachts auf – dann haben sie oft Angst, auch ohne Atemnot. Zudem reagieren asthmakranke Kinder gegenüber den unterschiedlichsten Einflüssen von außen sensibler als andere: Ob Klima, Pollenflug, Hausstaubmilbe, Bestandteile der Nahrung (Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten) oder das »Klima« in ihrer Umgebung, die Atmosphäre in der Familie oder der Schule – ihr Seelisches wirkt schutzlos dagegen und überempfindlich.

Allgemein kann man sagen, dass Kinder mit Asthma seelisch »eine dünne Haut« haben. Sie zeigen sich oft als eindrucksvolle und differenzierte kleine Persönlichkeiten, können aber auch anstrengend sein und die erwachsenen Bezugspersonen, vor allem ihre Mutter, stark mit ihren Ängsten in Anspruch nehmen. Die Kinder wirken in ihrem seelisch wachen Aspekt »zu groß«, ganz dem Atem entsprechend, der sich ohne scharfe Grenzen in die Umwelt erstreckt und alles aufnimmt, was »in der Luft liegt«.

Auf der anderen Seite fällt auf, dass Kinder mit Asthma bronchiale oft zielstrebig und erfolgreich ihr Leben meistern! Viele zeigen ein reiches seelisches Leben und oft berühren diese Kinder ihre Eltern und ihre Umgebung besonders intensiv.

Diese Qualität eines intensiven Seelenlebens kann ein ganz anderer, positiver Grund dafür sein, dass das Eintauchen des Seelischen in den Körper erschwert verläuft. Auf gar keinen Fall kann man kindliches Asthma bronchiale einfach darauf reduzieren, »dass die Eltern etwas falsch gemacht haben«!

»SPURENSUCHE«

Um den tiefer liegenden seelisch-körperlichen Auslösern des Asthma auf die Spur zu kommen, können Sie versuchen, folgende Frage zu beantworten: Welche Gründe und Ereignisse hat es im Leben Ihres Kindes gegeben oder gibt es, die das Eintauchen seiner Seele in den Körper erschwert haben? Möglich sind zum Beispiel Schocks in der Schwangerschaft oder der frühen Kindheit, eine Ambivalenz der Eltern bei einer Fruchtwasseruntersuchung oder einem negativen Ultraschallbefund, die (zeitweilige) Ablehnung der Schwangerschaft, Partnerschaftskonflikte, Todesfälle in der Familie oder traumatische Umzüge. Denkbar ist auch, dass der Vater die Schwangerschaft abgelehnt oder die Mutter verlassen hat. Oder dass diese sich von ihm seelisch im Stich gelassen fühlte.

Gelingt es, die auslösenden Gründe und Ereignisse zu benennen, ist ein wichtiger Schritt getan.

Die erweiterte Therapie wird darauf abzielen, das Eintauchen der Seele in den Körper, das in entscheidenden, traumatischen Momenten gestört worden ist oder im Alltag latent gestört wird, dauerhaft zu ermöglichen und zu verbessern.

Dabei muss neben der Störung der Atmung, der Immunregulation und der Verdauung auch auf die Wärmeverhältnisse geachtet werden: Ein Kind mit Asthma kann seinen eigenen Leib nicht differenziert genug durchwärmen. Die Körperwärme ist nicht richtig verteilt, oder das Kind hat eine gestörte Wärmeempfindung. Dort wird eine anthroposophische Therapie ansetzen. Bewährte Behandlungsmöglichkeiten finden Sie auf den folgenden Seiten.

ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE

Insgesamt zielt die ganzheitliche Therapie bei Asthma bronchiale darauf ab, das Gleichgewicht des Kindes (wieder) herzustellen. Das kann nur sehr individuell nach einer ausführlichen Anamnese bei jedem Kind geschehen. Dabei wird eine allopathische Therapie nicht abrupt reduziert oder abgebrochen, da sie in vielen Akutsituationen notwendig und hilfreich ist. Gemeinsames Ziel von Arzt und Eltern ist, dass die Fähigkeiten des kindlichen Organismus dahingehend angeregt, gelenkt und entwickelt werden, dass er auf Dauer selbst mit den Anfällen fertig wird. Das dauert oft Jahre. Hilfreich sind bei der Dauerbehandlung neben den allopathischen Medikamenten verschiedene potenzierte Medikamente, die die Selbstregulation und Funktion der Atemorgane anregen und unterstützen. Auch eine über längere Zeit angewendete Heileurythmie (siehe Kasten >) kommt in Betracht, ebenso künstlerische Therapien wie Sprach-, Musik- oder auch Maltherapie. Vermutet man die Ursache für das Asthma in der Psyche des Kindes, wird eine ausführliche Gesprächstherapie mit den Eltern oder auch mit dem Kind empfohlen. Nicht vergessen werden darf eine gute Ernährungsberatung. Die intensive und liebevolle Pflege eines asthmakranken Kindes ist bei psychosomatischen Ursachen von großer Bedeutung, damit das Seelische nachreifen kann.

Neben den offiziellen Stufentherapieplänen (siehe >) haben sich als Grundbehandlung bei Anstrengungsasthma bewährt

2-mal tägl. 1 Msp. früh und nachmittags und

2-mal tägl. 5–7 Globuli mittags und abends über mehrere Monate hinweg gegeben.

Als Anfangsmittel allgemein geeignet, vor allem dann, wenn ein trocken-krampfbetontes Asthma vorliegt

anfangs viertelstündl. 3–5 Globuli einnehmen, dann seltener.

Bei allergischen Asthmaformen, die in besonderem Maße einer individuell-ärztlichen Führung bedürfen

3- bis 5-mal tägl. 7–15 Tropfen

Bei akutem Asthma, besonders Infektasthma, das einhergeht mit Krampf, Schwellung und Verschleimung der Atemwege, nächtlicher Verschlimmerung und Störungen der Verdauung bewährt sich die folgende Arzneikomposition, zum Beispiel als Sonderanfertigung der Apotheke an der WELEDA

anfangs stündlich, bei Besserung 5-mal tägl. 5 – 10 Tropfen in etwas Wasser gelöst einnehmen.

Bei geschwächter Vitalität, unzureichender Wärmebildung und chronischer Infektanfälligkeit der unteren Atemwege wird die Behandlung sehr wirksam unterstützt durch

1:1 mit physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) verdünnt in ein Inhaliergerät geben (siehe >).

1-mal tägl. als Langzeittherapie

3-mal tägl. 5–15 Tropfen, sowie durch

1 Ampulle 1:1 mit physiologischer Kochsalzlösung (NaCl 0,9 %) verdünnt 2- bis 3-mal tägl. durchgeführt (siehe >).

Allgemein ist die Pflege der Haut und der Wärmeorganisation wesentlich, vor allem abendliche Ganzkörpereinreibungen (ohne Kopf) zum Beispiel mit

das durchwärmend wirkt oder mit

das beruhigend und entkrampfend wirkt.

WIE SIE ALS ELTERN HELFEN KÖNNEN

Am besten ist es, wenn Sie gemeinsam mit Ihrem asthmakranken Kind an einer Asthmaschulung in kleinen Gruppen teilnehmen. So lernen Sie, die Schwere des Asthmas einzuschätzen und gemäß offiziellen Stufentherapieplänen (dazu gehören unter anderem Inhalationen mit allopathischen Mitteln wie Beta-Sympathikomimetika, Vagolytika, Leukotrienantagonisten und Steroiden) zu beherrschen. Sie werden dort außerdem über die Auslöser informiert sowie über den Ablauf der Anfälle, die medizinischen Anwendungen und die eigenen Behandlungsgrenzen.

Ziel der Therapie ist es, akute Anfälle zu durchbrechen und sie auf Dauer zu vermeiden. Dazu lassen Sie Ihren Säugling am besten mit Maske inhalieren, Ihr Kindergartenkind mit Spacer und Ihr Schulkind mit Sprays (Dosier-Aerosole oder Pulverinhalationen).

Die Behandlung von Asthma dauert lange, meist zwischen zwei und vier Jahren.

Hilfe durch Heileurythmie

Heileurythmie spricht die kindliche Eigenaktivität besonders gut an, was die Heilung des Asthmas begünstigt. In der Heileurythmie steht eine ausgewählte Lautfolge im Zentrum der Übungen. Bestimmte Sprachlaute, zum Beispiel »L-A-O-U-M«, werden nicht gesprochen, sondern in einer dem Laut entsprechenden Weise als körperliche Bewegung durch das Kind ausgeführt. So lernt das Kind durch bewusst ausgeführte Bewegungen, auf den Körper und die seelische Verbindung zu ihm positiv einzuwirken. Das Kind gewinnt zusehends an Eigenständigkeit.

In der Akutphase können Sie als Eltern neben den offiziellen oben schon genannten Stufentherapieplänen noch Folgendes tun:

Nach der Akutphase:

Um als Eltern die Mitte Ihres Kindes zu stärken und ein Gleichgewicht herzustellen, können Sie vor allem für einen geordneten, regelmäßigen Tages- und Wochenrhythmus in einer warmen und herzlichen Atmosphäre sorgen. Dabei sollten sich intellektuelle, künstlerische und körperliche Betätigungen gleichmäßig abwechseln.

Besprechen Sie mit Ihrem Arzt auch, ob eine Diät sinnvoll ist oder ob eine Sanierung der Wohnräume (vor allem des Bettes!) gegen Allergene helfen könnte. Achten Sie außerdem auf gesunde Luft, indem Sie nicht rauchen und mögliche Schadstoffe aus der Luft, von Möbeln und Farben oder durch eine Fußbodenheizung vermeiden. Weitere Vorschläge finden Sie im Allergiekapitel ab >.

Das Zusammenspiel von Atmung und Sprache

Was bedeutet die Atmung für Kinder, außer dass dabei Gas ausgetauscht wird? Die Lungenatmung ermöglicht uns das Sprechen, sodass wir uns seelisch-geistig offenbaren können. Beim Sprechen ist der ganze Leib tätig.

Sprache wird nicht nur im Kopf erzeugt, sondern über den gesamten Bewegungsorganismus und die Atmung ermöglicht. Zum Sprechen gehört jedoch immer auch Zuhören.

Auch das Zuhören ist nicht nur ein zerebraler Vorgang, sondern geschieht durch den gesamten Bewegungsorganismus und die Atmung in feinster Resonanz. Das Kind ist beim Sprechen und Zuhören geistig, seelisch und leiblich tätig. Die Atmung vermittelt ebenso wie die Wärme zwischen dem Seelisch-Geistigen und dem Leiblichen des Kindes. Ist also die Atmung eines Kindes gestört, gelingt auch diese wichtige Vermittlung nicht. Rudolf Steiner hat im Rahmen der Waldorfpädagogik großen Wert darauf gelegt, dass die Kinder richtiges Atmen lernen. Auf vielen Ebenen kann die Atmung im Alltag positiv beeinflusst werden, gerade bei Kleinkindern. Deswegen sind Lieder so wichtig, Kinderreime mit künstlerisch-rhythmisierter Sprache und vor allem eine miteinander sprechende und einander zuhörende Gemeinschaft, in der das Seelische authentisch mitschwingt.

Wenn das Kind dauerhaft eine Umgebung erlebt, in der nicht mehr wirklich miteinander gesprochen, nicht mehr gespielt und miteinander gelacht oder gesungen wird, in der das Sprechen nur für intellektuelle Tätigkeiten instrumentalisiert wird, zum Austauschen von Informationen, zum Besprechen von Sachzwängen, wird sich auf Dauer beim Kind auch die Atmung verändern.

Morbus Crohn

Typische Symptome

Der Morbus Crohn ist die zweithäufigste chronische Darmerkrankung im Kindesalter. Seit 1960 hat er sich versechsfacht. Auch beim Morbus Crohn spielt eine Störung der Schleimhautbarriere gegenüber dem Darminhalt eine Rolle.

Die Toleranz des Immunsystems gegenüber der Darmflora und gegen körpereigenes Gewebe ist gestört. Die fehlgeleitete Aktivität des Immunsystems attackiert jedoch nicht nur die Schleimhaut, sondern wahrscheinlich auch die kleinen Gefäße in der Darmwand, so dass die Entzündung alle Schichten der Darmwand erfasst. Die Erkrankung beginnt oft am Übergang zwischen Dünndarm und Blinddarm. Im Verlauf breitet sie sich über alle Darmabschnitte aus, dabei sind alle Schichten der Darmwand entzündet. Befallene Abschnitte wechseln sich mit nicht befallenen ab.

Komplikationen sind Abszesse (abgekapselte Eiteransammlungen) und krankhafte Verbindungen (Fisteln) zwischen verschiedenen Darmabschnitten, zwischen Darm und Haut oder den Harnwegen und der Scheide. Besonders typisch sind solche Fisteln im Bereich des Darmausgangs. Nach Abklingen der Entzündung kann es zu Vernarbungen und dadurch zu einem Darmverschluss kommen.

AUS GANZHEITLICHER SICHT

Im Gegensatz zu der »aus- und zerfließenden« Colitis ulcerosa (siehe >), bei der das Kind sich im Darmbereich zu sehr der Außenwelt öffnet, sind Kinder mit einem Morbus Crohn gar nicht richtig in der Lage, sich im Darmbereich der Welt gegenüber angemessen zu öffnen. Anstatt eine Verbindung zwischen sich und der Umgebung zu schaffen, verbinden sich Organteile miteinander, zum Beispiel in Form röhrenartiger Brücken (Fisteln).

In seelisch-geistiger Hinsicht sind Kinder mit einem Morbus Crohn im Vergleich zu Kindern mit einer Colitis ulcerosa eher verschlossen, skeptisch, abweisend und eigenständig. Diese Kinder konzentrieren sich so sehr auf sich selbst, dass sie Schwierigkeiten haben, ihre Außenwelt wahrzunehmen. Sind Kinder mit Colitis ulcerosa eher an die Ratschläge anderer angepasst, aber wenig konsequent in deren Umsetzung, kann man bei Kindern mit Morbus Crohn beobachten, dass sie weniger vernünftig, jedoch sehr konsequent in ihrem Handeln sind.

In der anthroposophisch erweiterten Therapie werden Medikamente, vor allem aber Kunsttherapien und die Heileruythmie (siehe ab >) zur Gesundung eingesetzt. Dabei wird das Kind angeleitet, aus seiner Abgrenzung, die sowohl im Körperlichen (im Darm betont) als auch im Seelisch-Geistigen zu beobachten ist, herauszukommen und sich gegenüber der Umgebung auf gesunde Art zu öffnen. Hier ist viel Geduld gefragt, aber der Weg lohnt sich.

WANN ZUM ARZT?

Gehen Sie bei länger andauernden Durchfällen immer zum Arzt! Der Verdacht auf einen Morbus Crohn wird ausgelöst, wenn Bauchschmerzen, anhaltende Durchfälle und ein Gewichtsstillstand oder -verlust zu beobachten sind.

Leider dauert die Diagnose auch heute noch oft ein Jahr, da die betroffenen Kinder zu Verschlossenheit neigen und die Symptome lange verschweigen. Deshalb ist es wichtig, diese drei leitenden Symptome der Erkrankung in ihrem Zusammenhang zu kennen und darauf hinzuweisen, wenn mehrere der genannten Symptome gleichzeitig auftauchen.

WAS MACHT DER ARZT?

Neben einer ausführlichen Erhebung der Vorgeschichte und einer körperlichen Untersuchung führt der Arzt eine Blutentnahme, Stuhluntersuchung und Ultraschalluntersuchung durch. Bei Verdacht auf Morbus Crohn erfolgt eine Darmspiegelung (Endoskopie) und in der Regel auch eine Magenspiegelung. Röntgenuntersuchungen des Darms können sich anschließen, um die Lage des Darms in der Bauchhöhle sowie möglicherweise vorhandene Fisteln zu sehen. Ebenso erfolgt eine augenärztliche Untersuchung, da Entzündungen an den Augen als Komplikationen auftreten können.

Bei Morbus Crohn ist die Ernährungstherapie von großer Bedeutung. Es gibt Spezialnahrungen, die auf die Darmentzündung eine ähnliche Wirkung wie die gebräuchlichen entzündungshemmenden Arzneimittel haben. Sie werden vor allem bei Krankheitsschüben oder im Anfangsstadium der Erkrankung eingesetzt.

Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl können sich günstig auf die chronische Entzündung auswirken. Die betroffenen Kinder befinden sich infolge ihrer Erkrankung oft in einem Zustand der Mangelernährung. Daher wird der Arzt nach eingehenden Laboruntersuchungen eine ausführliche Ernährungsberatung durchführen.

Medikamentös werden üblicherweise entzündungshemmende Immunsuppressiva gegeben, vor allem Kortison sowie Azathioprin und in schweren Fällen Hemmer einzelner entzündungsfördernder Botenstoffe (Infliximab) oder Zytostatika (Methotrexat).

ANTHROPOSOPHISCH-HOMÖOPATHISCHE THERAPIE

Potenziertes Kupfer wirkt entkrampfend und lösend. Es spielt auch bei der Behandlung eines Morbus Crohn eine wichtige Rolle

3-mal tägl. 1 Tablette

(ab dem Schulalter auch 5 %) dünn auf die schmerzhaften Bereiche auftragen (auf ein Läppchen geben, am besten über Nacht).

Weiter helfen

3-mal tägl. 1 Tablette zur Belebung erstarrter Bindegewebsprozesse.

3-mal tägl. 1 Tablette vor dem Essen kauen. Zur Anregung und Regulierung der Verdauungstätigkeit.

3-mal tägl. 5 Globuli. Zur Unterstützung des Darmbereichs in Kombination mit der wechselnden Einnahme von

im akuten Stadium in absteigenden Potenzen von D15 bis D6 (bei Dauertherapie)

1-mal tägl. 1 Ampulle oral, bei gleichzeitigem Befall des Dickdarms im tägl. Wechsel mit

im akuten Stadium in absteigenden Potenzen von D15 bis D6 (bei Dauertherapie)

1-mal tägl. 1 Ampulle oral

Bei akuten Bauchschmerzen

auf eine Kompresse aufgetragen als Bauchwickel (siehe >)

bis zu 5-mal tägl. 5–10 Tropfen

Bei Fistelbildung wichtige Medikamente

im Wechsel mit

entweder oral gegeben oder – bei Jugendlichen – vom Arzt in die Unterhaut injiziert.

Bei Analfissuren helfen vorrangig Sitzbäder mit

anschließend mit

den After einreiben

Weihrauchpräparate zur Entzündungshemmung lösen bei Kindern und Jugendlichen schnell Übelkeit aus, weshalb sie sich weniger als bei Erwachsenen für die Therapie eignen (zum Beispiel H 15 Gufic 3-mal 400 mg)

DARMENTZÜNDUNGEN: GEMEINSAMKEITEN UND UNTERSCHIEDE

In der folgenden Gegenüberstellung können Sie nochmals deutlich sehen, dass in beiden Fällen eine chronische Entzündung des Darmes vorliegt, die aus schulmedizinischer Sicht bei beiden Erkrankungen eine relativ ähnliche entzündungshemmende Therapie nötig macht (zum Beispiel Cortison, Sufasalazin, Azathioprin). Sie sehen jedoch auch, dass die Krankheitsbilder – vor allem unter Einbeziehung der seelisch-geistigen Konstitution – vollkommen gegensätzlich sind. Aus einem ganzheitlichen Krankheitsverständnis heraus folgen daher auch ganzheitliche therapeutische Ansätze wie die, die wir Ihnen vorgestellt haben.

Adressen für zusätzliche Informationen finden Sie im Anhang auf >.