Der Band legt eine Auswahl bekannter und weniger bekannter Texte Heiner Müllers zum Kapitalismus vor. Die Gliederung orientiert sich an fünf grundlegenden Aspekten der Kritik, die das Gesamtwerk durchziehen: die Dialektik des Kapitals, der Affekt des Ekels, die Kritik der Sprache, die Frage der Religion, die Permanenz des Krieges. Eingeleitet werden die einzelnen Kapitel jeweils durch ein kurzes Vorwort, das einen möglichen Zugriff auf die Texte eröffnen soll. Es geht darum, der Chance, die Heiner Müller als Dialektiker noch in der völligen »Ratlosigkeit des Denkens« erkannt hat, einen Denkraum zu geben.
Heiner Müller (1929-1995) war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dramatiker und Theaterregisseure nach 1945. Berühmt wurde er unter anderem durch die Stücke Der Lohndrücker, Germania 3 Gespenster am Toten Mann und Die Hamletmaschine sowie – insbesondere nach 1989 – durch zahlreiche Interviews und Gespräche. Sein Werk, das auch Lyrik und Prosa umfasst, ist im Suhrkamp Verlag erschienen.
Helen Müller und Clemens Pornschlegel sind germanistische Literaturwissenschaftler; sie lehren an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Heiner Müller
»Für alle reicht es nicht«
Texte zum Kapitalismus
Herausgegeben von Helen Müller und
Clemens Pornschlegel in
Zusammenarbeit mit Brigitte Maria Mayer
Suhrkamp
eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2017
Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der edition suhrkamp 2711.
© Suhrkamp Verlag Berlin 2017
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das
der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.
Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar.
Umschlag gestaltet nach einem Konzept
von Willy Fleckhaus: Rolf Staudt
eISBN 978-3-518-75174-9
www.suhrkamp.de
Vorwort
I
Kapitalismus und Kapitalismuskritik
Der doppelte Betrug
Texte
II
Ekel
Leben in diesem trüben Menschenbrei
Texte
III
Sprache
Die Wahrheit ist konkret, ich atme Steine
Texte
IV
Religion
Gott ist die Wüste
Texte
V
Krieg
Ich glaube an Konflikt. Sonst glaube ich an nichts.
Texte
Nachwort
Nachweise
SOLANGE ES HERREN UND SKLAVEN GIBT, SIND WIR AUS UNSEREM AUFTRAG NICHT ENTLASSEN.
Das Grundprinzip der Wirtschafts- und Sozialordnung, die im Dienst der Erwirtschaftung von Mehrwert steht, des Kapitals also, ist ebenso einfach wie dunkel. Heiner Müller hat es 1994/95 umschrieben: »Und jetzt heißt es in den reichen Ländern, mit Blick auf die wachsenden, übervölkerten und näher rückenden Armutszonen: ›Für alle reicht es nicht.‹ Daraus folgt die Selektion.«1 Die Sätze betreffen den dunklen, negativen Kern einer Produktions-, Arbeits- und Konsumordnung, die davon lebt, dass permanent Ungleichgewichte, Differenzen, Konkurrenzen, Niveauunterschiede, Armut und Mangel entstehen: »ein paar müssen verhungern, damit die andern essen können«.2 Denn Mehrwert entsteht zwar dadurch, dass die Angebote die Nachfragen befriedigen, aber eben nur für die, die dafür zahlen können. Die Nachfrage aller anderen bleibt unbefriedigt, und das in Permanenz: Es wird nie ganz reichen für alle, ganz gleich, wie viel Überfluss vorhanden ist. Das Lebensprinzip des Kapitalismus ist gerade nicht die Befriedigung der sogenannten Bedürfnisse. Es ist ihre auf Dauer gestellte Nichtbefriedigung, die allein die Dynamik der fortgesetzten Wertschöpfung gewährleistet. Müllers lakonische Wendungen formulieren keine frohe Botschaft. Sie widersprechen dem Optimismus eines politisch-ökonomischen Systems, das sich selbst als emanzipatorische Fortschrittsdynamik, den Garanten individueller Freiheit, des friedlichen Tauschhandels und des allgemeinen Wohlstands beschreibt. Müller bestreitet diese Selbstpräsentation mit Marx sowohl theoretisch als auch – mit dem traumatisierten Blick auf die Geschichte – empirisch. Im Gespräch mit Frank Castorf zeichnet er die historische Linie der kapitalistischen Selektionswirklichkeit – explizit gemacht im dramatischen Text Germania 3 Gespenster am toten Mann und im Langgedicht Ajax zum Beispiel – unmissverständlich nach.
Gegen die kommunistische Lebenslüge ›Keiner oder alle‹ hat Hitler gesetzt: ›Für alle reicht es nicht‹. Das hat Hitler auf den Punkt gebracht, schon in seiner Rede vor dem Industrieclub 1932: Der Lebensstandard der weißen Rasse kann nur gehalten werden, wenn der der anderen Rassen sinkt. Die Selektion ist nach wie vor das Prinzip der Politik der Industriestaaten. Insofern hat Hitler gewonnen.3
1994/95, im Jahrzehnt der boomenden New Economy, der privatisierten Telekommunikation, der Börsengänge und irren Gewinnmargen, der Abwicklung der öffentlichen Dienste und strategischen Fusionen, fielen jene Sätze Müllers, welche den Triumph des kapitalistischen Prinzips der Selektion über das Prinzip einer gerechten Verteilung für alle konstatierten, in taube, unverständige Ohren. Die Behauptung, dass es einen systematischen Zusammenhang gebe zwischen Hitlers massenmörderischen Selektionen und der kapitalistischen Wirtschaftsordnung, zwischen Auschwitz und der Deutschen Bank (aber auch: I. G. Farben, VW, Thyssen, Bertelsmann, Audi, Hugo Boss, Oetker usw.), erschien verrückt. Sie wurde als vollkommen obsolete, irrige und bösartige Geschichtsauffassung disqualifiziert, die mit dem zur Evidenz geronnenen politischen Konsens unvereinbar war. Im bundesrepublikanischen Westen hatte man derlei zuletzt in den 1970er Jahren aus dem Mund verblendeter RAF-Terroristen gehört. Diese hatten (aufgrund mangelnden historischen Differenzierungsvermögens) nicht vergessen wollen, dass (und weswegen) Hanns-Martin Schleyer, der ehemalige SS-Untersturmführer und nachmalige Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, ab dem 1. April 1943 als Sachbearbeiter im Zentralverband der Industrie für Böhmen und Mähren mit der Arisierung der tschechischen Wirtschaft und der Beschaffung von Zwangsarbeitern für das Deutsche Reich befasst gewesen war.
Die Mehrheit der deutschen Intelligenz hielt Müllers Äußerungen für postmodernen Trash-Talk beziehungsweise für das apokalyptische Bühnenbild eines zynisch verzweifelten DDR-Dramatikers, dem gerade Land und Publikum abhandengekommen waren. Oder aber man denunzierte ihn als politisch unverbesserlichen Stalinisten, SED- und Stasi-Sympathisanten, der von Demokratie, Marktwirtschaft, Freiheit, reflexiver Moderne, Menschenrechten, Eigenverantwortung usw. (noch immer) nichts verstand und der überdies die ehrlichen deutschen Bemühungen um Vergangenheitsbewältigung und Versöhnung böswillig ignorierte. Hatte die BMW-Group nicht gerade eine Studie zur Aufarbeitung ihrer Verstrickungen in das NS-Regime in Auftrag geben wollen? – Müllers Behauptungen erschienen als boshafte Verleumdung: als Theater-Donner eines DDR-Nostalgikers oder – so die andere Seite der Kritik – als schamlose Selbstvermarktungsaktion eines Radical chic-Autors, der den internationalen Erfolg von Stücken wie Germania Tod in Berlin, Mauser, Hamletmaschine, Wolokolamsker Chaussee auf die Leichenberge der Weltkriege und der Lager gebaut hatte. Im Kontext der Berliner Republik, des Postnationalismus und ökumenischen Multi-Kulturalismus, der friedlichen deutschen Revolution und der Beendigung der Konfrontation der Blöcke, des globalen Welthandels und des Endes der kommunistischen Illusion schienen Müllers blutige Katastrophenszenarien längst überholt zu sein, angestaubte Dokumente einer »enigmatischen Gestrigkeit«,4 die demnächst nur noch mit Hilfe spezialisierter Historiker zu entziffern sein würden.
Doch dann ist alles ganz anders gekommen. Die DDR war zwar 1990 untergegangen, aber gewonnen hatten nicht allein Demokratie und Freiheit, sondern auch das von Müller als strukturimmanent verstandene Selektionsprinzip. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts klingt seine provokante Faustformel zum Kapitalismus – Für alle reicht es nicht – jedenfalls entschieden weniger enigmatisch als die Triumph- und Wohlstandsreden der Sieger aus dem Kalten Krieg. In den Jahrzehnten nach 1990 haben nicht Frieden und Wohlstand, nicht blühende Landschaften und das kindlich-naive Vertrauen in die Gesetzlichkeiten oder harmonischen Gleichgewichte des freien Marktes zugenommen, sondern zugenommen haben (vom Reichtum der Reichen und Superreichen einmal abgesehen) Arbeitslosigkeit, Armut, Kriege, soziale und politische Gewalt; die Beschäftigungsverhältnisse sind in einem bisher ungeahnten Ausmaß prekär geworden; die Jugendarbeitslosigkeit hat in Teilen der europäischen Welt beschämende Prozentziffern erreicht; Deutschland hat sich den Ausbau eines Niedriglohnsektors geleistet; die weltweit ungleiche Verteilung der Reichtümer hat massiv zugenommen. »Das reichste Prozent der Weltbevölkerung«, so die Oxfam-Studie aus dem Jahr 2016, »verfügt über mehr Vermögen als der Rest der Welt zusammen – dies zeigt eine Analyse der Zahlen des Credit Suisse Wealth Reports 2015. 2015 besaßen 62 Einzelpersonen (davon 53 Männer) genauso viel wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung, das heißt rund 3,6 Milliarden Menschen.«5
Auch hat der Sieg des realexistierenden Kapitalismus über den realexistierenden Sozialismus nicht zu einem friedlicheren Miteinander sowohl innerhalb der Gesellschaften als auch zwischen ihnen geführt. Die Fragen, die sich ein Vierteljahrhundert nach dem Triumph stellen, lauten anders: »Warum beklatschen Leute in Sachsen brennende Asylbewerberheime? Warum marschieren 5000 Menschen durch Zagreb und rufen den Ustaša-Gruß ›Fürs Vaterland bereit‹ – das ist unser ›Sieg Heil!‹? Warum schießen junge Leute in Paris in volle Konzertsäle?«6 Genauso wenig hat der Sieg des Kapitalismus zu einem globalen Konsens über das Telos oder das Ende der Geschichte geführt.
Was 1990 begann, war lediglich – hier ist die marxistische Diagnose des Dramatikers Müller genauer als die Spekulationen des Neoliberalismus – eine weitere Epoche innerhalb der kapitalistischen Krisengeschichte, die mit neuen dramatischen Zusammenbrüchen, neuen sozialen Konflikten und neuen Nationalismen aufwartete, mit Finanzkrisen ungeahnter Größe, mit ökologischen und soziopolitischen Katastrophen, mit neofeudalen Formen der Lohnabhängigkeit und Tagelöhnerei und, last but not least, mit dem Aufbrechen einer Unzahl neuer, ebenso asymmetrisch wie barbarisch geführter Terrorkriege mitsamt den entsprechenden Flüchtlingsströmen: in Afrika, Südosteuropa, Asien, im Nahen und im Mittleren Osten. In deutschen Tageszeitungen finden sich seit der Finanzkrise von 2007 Sätze, die in den 1990er Jahren noch als linksradikale Delirien denunziert worden wären: »Verteilungskämpfe sind in dieser Gesellschaft unvermeidlich. […] Sie werden den Alltag der Menschen bestimmen, die die vergleichsweise schlechtesten Lebensbedingungen haben.«7 Der römische Papst gibt im Jahr 2014 Erklärungen zur Lage der Welt ab, die in den Ohren der Aufsichtsräte und Vorstandsvorsitzenden der DAX-NIKKEI-NASDAQ-DOW-JONES-Konzerne wie Reden des einstigen großen kommunistischen Widersachers klingen:
Wenn man Fotos von unterernährten Kindern in verschiedenen Teilen der Welt sieht, dann fasst man sich an den Kopf. Das ist nicht zu verstehen! Wir befinden uns in einem Weltwirtschaftssystem, das nicht gut ist. Im Zentrum jedes Wirtschaftssystems muss der Mensch stehen […]. Aber wir haben das Geld zu Gott gemacht. Wir sind […] dem Götzendienst des Geldes verfallen. Die Wirtschaft wird nur vom Bestreben in Gang gehalten, immer mehr zu haben. […] Jetzt ist es Mode geworden, die Jugendlichen durch Arbeitslosigkeit auszuschließen. Die Arbeitslosenquote in manchen Ländern beträgt mehr als 50 Prozent. Jemand hat mir gesagt, dass in Europa 75 Millionen Jugendliche unter 25 Jahren arbeitslos sind. Das ist Wahnsinn, es ist barbarisch. Wir schließen eine ganze Generation aus, um ein Wirtschaftssystem aufrechtzuerhalten, das nicht mehr zu ertragen ist; ein System, das Krieg führen muss, um zu überleben, wie es die großen Imperien immer getan haben. Aber weil man keinen Dritten Weltkrieg führen kann, führt man regionale Kriege. Und was bedeutet das? Dass Waffen produziert und verkauft werden. Dadurch wird offenbar die Bilanz der Wirtschaft saniert, und so sanieren sich die wichtigsten Wirtschaftsblöcke der Welt, die dem Götzen Geld den Menschen als Opfer vor die Füße legen.8
Kurzum, Müllers ätzender Satz aus dem Jahr 1995 war alles andere als ein zu spät gekommenes stalinistisches Hirngespinst. Es war die hellsichtige Beschreibung einer mörderischen geschichtlichen Realität, die vor den Küsten Lampedusas und Siziliens, in den Transitzonen der Flughäfen, in allen Auffang- und Durchgangslagern, an den Grenzzäunen Spaniens, Ungarns oder Mazedoniens Alltag geworden ist. Selbst den allerletzten Anhängern der Open Society dürfte das allmählich einleuchten – wie dunkel und unbehaglich auch immer.
Reden, die von den historischen Zeitgenossen für verrückt erklärt werden, ein paar Jahre später aber alle Evidenz des Realen auf ihrer Seite haben, sind prophetische Reden. Prophetien sind Einspruch, nicht Irrsinn. Sie haben – wie ein Blick in die Bibel zeigt, auf Moses oder Jonas – mit der Zerstörung von Götzen, Kultpraktiken und Ideologien zu tun, mit dem Außerkraftsetzen von Wahrnehmungsroutinen, dem Anprangern von Ungerechtigkeit und Ignoranz, mit dem Zorn auf unerträgliche Verhältnisse. Gilles Deleuze und Félix Guattari haben die Figur des Propheten deswegen auch als Figur des antiimperialen Widerstands und des ideologischen Verrats charakterisiert.
Der Prophet, der wahre Mensch, hört in seinem göttlichen Zorn nicht auf – das ist die Positivität seiner Fluchtlinie –, Gott zu verraten, so wie Gott umgekehrt nicht aufhört, den Menschen zu verraten. […] Der Prophet ist kein Priester, er interpretiert nicht. […] Er spürt stattdessen die Mächte des Kommenden auf, die Zukunft, die sich bereits ankündigt.9
Die Wirklichkeit, wie sie sich in der semiotischen Ordnung der Prophetie zeigt, geht prinzipiell aus einem geschichtlichen Auftrag hervor: Knechtschaft und Unterdrückung zu beseitigen, ideologische Götzenbilder zu stürzen, Gerechtigkeit herzustellen. Während die intellektuellen Angestellten der herrschenden Mächte die Welt stets nur im Rahmen der etablierten Ordnung rechtfertigen, erklären und auslegen, zielt die prophetische Rede auf etwas anderes, nämlich auf etwas, das jene mit allen Mitteln zu verhindern suchen: das Ende der Welt, wie sie ist, kurz, auf den revolutionären Zusammenbruch und ein noch ungesehenes Jenseits der historisch gegebenen Welt. Ein prophetischer Blick auf die Wirklichkeit sieht immer auch – das trägt ihm prompt den Vorwurf des Nihilismus, der Zerstörungswut und des Größenwahns ein – ihre Vergänglichkeit in der Geschichte; einfacher gesagt, er nimmt sie als veränderliche, wandelbare Wirklichkeit wahr, als Welt, die gekommen ist, die aber auch wieder gehen wird. Er hängt nicht an ihr – und er ist ihr nicht zu Diensten.
Dass Heiner Müller die Welt mit prophetischen Augen sieht, dass sein Blick aus der Welt des Auftrags stammt, nicht aus der Welt der staatstragenden Intellektuellen, der Experten, Journalisten, Pressesprecher und Kommunikationsstrategen, wird nicht nur an Texten wie dem des Engels der Verzweiflung deutlich: »Meine Rede ist das Schweigen, mein Gesang der Schrei. Im Schatten meiner Flügel wohnt der Schrecken. Meine Hoffnung ist der letzte Atem.«10 Ebenso bilden Müllers Sätze zum Kapitalismus kein ökonomisches Theorem und keine wissenschaftliche, theoretische Hypothese, sondern sind Einspruch gegen die »schaurige kapitalistische Welt«.11 Es ist ein analytischer, zersetzender Blick, der die heraufziehenden Verteilungskämpfe sieht, wie sie aus dem Ausschluss derjenigen entstehen, für die es nicht gereicht haben wird. Weil es schon da und absehbar war, konnte Heiner Müller im Jahr 1991 lapidar beschreiben, was spätestens seit dem zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sichtbare Realität für jedermann geworden ist.
Das [Horkheimers Vision der Zukunft als total verwalteter Welt und Aldous Huxleys Schöne neue Welt] ist die pessimistische Variante der Hoffnung, dass die Festung Europa auf Dauer gehalten werden kann. All diese Visionen unterschlagen, dass die dritte Welt eine Macht ist; dass die, auf deren Kosten man lebt, dem nicht ewig tatenlos zusehen werden. Dazu bedarf es keiner militärisch-ökonomischen Stärke. Es reicht völlig, wenn sich Millionen Verelendeter in Bewegung setzen.12
Und nicht weniger prophetisch ist der Blick, den Müller auf diejenigen wirft, die von der Verelendung, die sie geschäftig vorantreiben, nichts wissen wollen, die dennoch aber – jetzt schon, auch wenn niemand es sehen und hören will – gerichtet sind:
NACHTFLUG FRANKFURT TOKYO
Stewardessen trippeln
Durch den fliegenden Sarg
Die Leichen
Schlafen
MORGEN FRÜH WENN GOTT WILL
Die Geschäfte13
Im Rückblick wird deutlich, wie ungenau Heiner Müllers präzise formulierten Texte in der gerade verflossenen Postmoderne der 1990er und 2000er Jahre gelesen worden sind, wie unverständlich sie im Kontext des ruchlosen Optimismus waren, der das Ende des Kalten Krieges begleitete, und wie wenig ernst man seine Bilder und Szenen, seine analytischen Überlegungen und prognostischen Beobachtungen in einer Welt nehmen konnte, die Kapitalismuskritik für eine überwundene Kinderkrankheit hielt.
Der vorliegende Band schlägt deswegen vor, die Texte noch einmal neu zu lesen, und zwar nicht nur als das abgeschlossene literarische Werk eines Klassikers, zu dem Müller inzwischen geworden ist, sondern als weiterhin aktuellen Eingriff in die geschichtliche Wirklichkeit und ihre Widersprüche, Konflikte und Kriege. Der Band enthält eine anthologische Zusammenstellung von lyrischen, dramatischen und Prosatexten sowie von Auszügen aus den Gesprächen, die Müller seit den siebziger Jahren mit Vertretern der Intelligenz aus Ost und West zur Wirklichkeit des Kapitalismus geführt hat. Es geht darum, den prophetischen, Konflikt- und Zerstörungslinien präzise nach- und vorauszeichnenden Blick Müllers für die Gegenwart präsent und kritisch offen zu halten.
Die fünf Kapitel der vorliegenden Anthologie greifen spezifische Aspekte der Auseinandersetzung Müllers mit dem Kapitalismus auf. Im Einzelnen geht es um die kapitalismuskritische Analyse der Konfrontation der Blöcke, wie sie nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind (1), um den Affekt des Ekels angesichts der unmenschlichen Verelendung und des kannibalischen Konsums, die der Kapitalismus erzeugt (2), um die kapitalistisch instrumentalisierte Sprache (3), um die nach wie vor virulente Frage der Religion (4) und schließlich um die kontinuierliche Gegenwart des Krieges (5).
Eingeleitet werden die Kapitel jeweils von einem knappen Problemaufriss, der einen theoretischen Horizont bieten will, innerhalb dessen die ausgewählten Texte – vielleicht anders als bisher – kontextualisiert werden können. Im besten Fall sind die Einleitungen als Lesehilfen zu verstehen, während die Texte und Textauszüge aus dem Werk für sich selbst sprechen und sprechen sollen. Müllers Texte folgen keiner Idee systematischer Ganzheit oder Geschlossenheit, auch keiner theoretisch ausgearbeiteten Ästhetik; dementsprechend wird auch mit der vorliegenden Auswahl kein Anspruch auf systematische Vollständigkeit erhoben. Es geht nicht um die Rekonstruktion einer Müller'schen Theorie des Kapitalismus (die es nicht gibt), sondern um die kritische Problematisierung einer Welt, die es verdient hat, wahrgenommen, gedacht und verändert zu werden.
Die Zusammenstellung der Texte nach thematischen Aspekten führt jenes Prinzip fort, das sich bei der Sichtung der Manuskripte des Autors als dessen Arbeitsprinzip gezeigt hat: die konstellative Zusammenstellung von Namen, Gedanken, Zitaten, Zeiten, Orten, Stückfragmenten zu graphischen Gebilden, die vielleicht den Denkbildern von Walter Benjamin am nächsten kommt; eine schwebende Vermittlung von Poesie und Reflexion, im Sinne anschaulicher Erkenntnis. Denn, wie Müller 1991 formulierte,
in dieser Ratlosigkeit des Denkens liegt auch die Chance, zu etwas anderem zu kommen – zur Verbindung von Kunst und Philosophie, die nicht mehr auflösbar ist. Bislang hatte die Philosophie keine Chance, in Kunst aufzugehen, und die Kunst keine in Philosophie. Das ist seit Jahrhunderten der Normalzustand. Nach dem Ende der Aufklärung bleibt nur noch die Kunst. Alles andere ist ruiniert, der Glaube und das Denken. Jetzt wird es möglich, das zusammenzubringen, was die Aufklärung so sorgsam getrennt hat.14
1 | Heiner Müller, »›Die Wahrheit, leise und unerträglich‹. Ein Gespräch mit Heiner Müller. Von Peter Becker«, in: Werke, Band 12: Gespräche 3. 1991-1995, herausgegeben von Frank Hörnigk, redaktionelle Mitarbeit: Kristin Schulz, Ludwig Haugk, Christian Hippe und Ingo Way, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2008, S. 767. | |
2 | Ders., »Die Reflexion ist am Ende, die Zukunft gehört der Kunst«, in: Werke 12, S. 12. | |
3 | Ders., »Endlich hat Hitler den Krieg gewonnen. Gespräch mit Heiner Müller über Hitler und Stalin und den Humanismus als letzten Mythos (Teil 2)«, in: Werke 12, S. 689f. | |
4 | Eleonore Büning, »Wolfgang Rihm in Zürich. Plaste-Haie singen sie zur Ruh«, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Januar 2016. | |
5 | Ein Wirtschaftssystem für die Superreichen. Wie ein unfaires Steuersystem und Steueroasen die soziale Ungleichheit verschärfen, herausgegeben von Oxfam Deutschland e. V., Berlin: Selbstverlag 2016, S. 2. | |
6 | Nenad Popovic, »Neue Rechte. Ein Gespräch«, in: Die Zeit, Nr. 10, 26. Februar 2016, S. 40. | |
7 | Frank Lübberding, »Verteilungskämpfe werden unvermeidlich«, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. Februar 2016. | |
8 | Papst Franziskus, in: La Vanguardia, 9. Juni 2014. | |
9 | Gilles Deleuze, Félix Guattari, Capitalisme et schizophrénie. Mille Plateaux, Paris: Les Éditions de Minuit 1980, S. 155f. (Aus dem Französischen von C. P.); vgl. dies., Kapitalismus und Schizophrenie. Tausend Plateaus, aus dem Französischen von Gabriele Ricke und Ronald Vouillié, Berlin: Merve 1992, S. 172f. | |
10 | Heiner Müller, »Ich bin der Engel der Verzweiflung«, in: Warten auf der Gegenschräge. Gesammelte Gedichte, herausgegeben von Kristin Schulz, Berlin 2014, S. 76. | |
11 | Vgl. Gottfried Benn, »Können Dichter die Welt verändern?«, in: Essays und Reden. In der Fassung der Erstdrucke, herausgegeben von Bruno Hillebrand, Frankfurt am Main: Fischer 1989, S. 148. | |
12 | Heiner Müller, »Die Reflexion ist am Ende, die Zukunft gehört der Kunst«, in: Werke 12, S. 12. | |
13 | Ders., »travelnotes«, in: Gesammelte Gedichte, S. 337. | |
14 | Ders., »Reflexion«, S. 12. |
»Das Kapital ist schlauer / Geld ist die Mauer« zitiert Heiner Müller ein »Westberliner linkes Flugblatt« in seinem Plädoyer für den Widerspruch,1 darin er sich erklärt – erklärt, wieso er am 4. November 1989 auf einer der größten Demonstrationen der DDR-Geschichte statt eines eigenen Redebeitrags den kurzen Aufruf einer Initiative zur Gründung unabhängiger Gewerkschaften verlesen hat. Neben Friedrich Schorlemmer, Günter Schabowski, Gregor Gysi, Lothar Bisky, Christa Wolf, Stefan Heym, Jens Reich, Ulrich Mühe, Jan Josef Liefers, Steffi Spira und anderen, die mit mehr oder auch weniger Herzblut von der Sache sprachen, fordert Müller auf dem Berliner Alexanderplatz Solidarität statt Privilegien, verliest, die Forderung konkret machend, den Aufruf, den er mit eigenen Worten beendet: »Wenn in der nächsten Woche die Regierung zurücktreten sollte, darf auf Demonstrationen getanzt werden«2 – und geht ab.
Seit Monaten schon brechen die Vorgänge auf den Straßen des zusammenbrechenden Staates in die Proben Müllers von Hamlet/Maschine am Deutschen Theater ein.3 Diese stören die Arbeit auf der Bühne weniger, als dass sie die Inszenierung in ein neues Licht rücken und sie zum Kommentar eben jener Ereignisse werden lassen. »Dunkel«, rezensiert Henrichs am 30. März 1990 die Aufführung in der Zeit, »überglänzt« Hamlet »den fahlen Zerfall um sich herum. Seine Einsamkeit wirkt grenzenlos, unbeschreiblich – die Verlorenheit des denkenden Menschen in einer dumpfdämmernden Welt.«4 Müller dagegen lakonisch: »Aus Stalins Geist, der in der ersten Stunde auftrat, wurde in der letzten Stunde der Aufführung die Deutsche Bank.«5 Von der Tragödie also bleibt nur mehr ein deutsches Trauerspiel, in welchem die eine Ideologie die andere ersetzt.
Nicht umsonst fällt der Blick des Dramatikers am 4. November auf jenes Flugblatt einer linken Gruppierung aus Westberlin, dessen Aufschrift dann als Zitat im Plädoyer wiederkehrt. Und nicht ganz zufällig verliest er den Aufruf. »Ich stand«, heißt es in Krieg ohne Schlacht,
mit andern Nationalpreisträgern, Vertretern der Opposition und zwei Funktionären auf der Rednerliste, und als ich hinkam, hatte ich das ungute Gefühl, dass da ein Theater inszeniert wird, das von der Wirklichkeit schon überholt ist […]. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, das nicht wie ein Nachvollzug geklungen hätte. Ich hatte daran gedacht, den Brecht-Text »Fatzer komm« vorzutragen, mit der Aufforderung an die Staatsmänner, den Staat herauszugeben, der sie nicht mehr braucht. Ich hatte den Text in der Tasche, aber vor den 500 000 Demonstranten kam es mir plötzlich albern vor, dem kranken Löwen einen Tritt zu versetzen, der mir sicher Applaus eingetragen hätte. Ich habe Wodka getrunken und gewartet, ratlos. Die Kulturverantwortliche der Bezirksleitung Berlin wollte mit mir diskutieren über einen Satz von mir in einem Interview, über die Trennung der Kommunisten von der Macht als der einzigen Chance für den Kommunismus. Sie hatten nichts begriffen. Dann kamen drei junge Leute mit einem Flugblatt zu mir, das sie verfasst hatten, es war ein Aufruf zur Gründung unabhängiger Gewerkschaften, und sie fragten mich, ob ich das für sie vorlesen könnte, weil sie keine Redezeit kriegten. Das Programm wäre so dicht, es gab keinen Platz mehr für sie. Ich sah keinen Grund, nein zu sagen. Also habe ich es vorgelesen, mit einem Satz über die Trennung der Intelligenz von der Bevölkerung durch Privilegien. […] Das klang sicher fremd aus meinem Mund, und es war kein Text für 500 000 Menschen, die glücklich sein wollten. […] Als ich nach Pfiffen und Buh-Chören von dem Podest herunterstieg, stand unten ein alter Ordner und sagte zu mir: »Das war billig.« Auch Stefan Heym hat mir den Text übelgenommen. Für ihn war es ein glücklicher Tag. Die Arbeiter hatten die ökonomische Daumenschraube kommen sehn, er sah die endliche Heraufkunft eines demokratischen Sozialismus.6
An jenem Freudentag blickt Heiner Müller auf das, was größer ist als dieser Tag, größer als die historisch-politischen Ereignisse dieser Umbruchszeit, die das Ende des Kalten Krieges markieren, größer als die mit diesem Umbruch einhergehenden Debatten um Worte und Positionen, größer als die Hoffnung auf die Heraufkunft eines demokratischen Sozialismus, größer noch als die deutsche und größer als die deutsch-deutsche Geschichte, größer, weil es nicht nur vor zwanzig Jahren, sondern je schon nur international zu denken gewesen ist: auf das Kapital – das Kapital ist schlauer.
Und dieser Blick ist sowohl im Kleinen als auch im Großen stets ein doppelter. Zum einen umfasst er beide deutsche Staaten zugleich, zum anderen die durch die Mauer des Kapitals gespaltene Welt. Vom Kapital, mehr noch vom Scheitern, von Tierlauten, von Ekel, Sprachlosigkeit und Tod, aber auch vom Warten, von Flaschenpost und Hoffnung sprechen nicht nur die späteren und späten, sowohl dramatischen als auch lyrischen Texte, die in ihrer verdichtenden Lakonie eine immer geopolitischer und zeitloser werdende Dimension durchschreiten. Auch umkreisen die zahllos geführten Gespräche jener Jahre dieses harte Segment, unnachgiebig und mit dialektischem Witz. Diesen Texten und Gesprächen zugrunde liegt, mit der auf das Ende des Kalten Kriegs voranschreitenden Geschichte, ein zunehmend skelettierender, Geschichte zum Modell zuschneidender Blick, der dann genauso gnadenlos und hart ist wie die Welt, auf die er fällt. Denn diese Welt, zeigt er, ist nicht gut – noch nicht, vielleicht nie: »Die Wahrheit ist konkret. Ich atme Steine.«7 Nicht mehr, wie noch in den ganz frühen Arbeiten, fällt der Blick des Dramatikers – im Bewusstsein des Scheiterns – auf das Mögliche einer Zukunft, vielmehr – im Angesicht des Scheiterns – auf die Gespenster, die nun vermehrt nicht allein aus der Vergangenheit, sondern auch aus der Zukunft kommend die Gegenwart bedrängen: all die busybodies des pausenlosen Konsums.8 Das heißt, dass nach dem Fall der Mauer zur von den Toten der Vergangenheit eingeforderten Schuld nun noch die Verschuldung der Zukunft tritt. Die Lage: ausweglos.
Doch nicht nur – »Mein Blick aus dem Fenster fällt auf den Mercedesstern«9 – zitiert Müller die kapitalismuskritische Aufschrift des Westberliner Flugblatts, auch verliest er eben jenen Aufruf der Initiative zur Gründung unabhängiger Gewerkschaften. Damit ordnet er sich als Privilegierter in die Genealogie der ewig Nichtprivilegierten ein – Die Arbeiter hatten die ökonomische Daumenschraube kommen sehen –, und zwar in die Tradition der deutschen Arbeiterbewegung, in der auch Vater und Großvater standen. Vater und Großvater im Angesicht des doppelten Betrugs (vom vielbesprochenen »Verrat« des Sohnes am Vater ganz zu schweigen). Betrogen zum einen von der Sozialdemokratie, zum anderen von DDR-Stalinismus und LENINDADA, der Sohn, wenn auch wissend, betrogen vom Phantom des Arbeiter- und Bauernstaates, der als ideologische Fratze einer politischen Idee genau das reproduziert, was in jenem eigentlich aufgehoben sein sollte: die »Trennung von Wissen und Macht«.10 Diese systembedingte Spaltung zwischen Macht und Intelligenz führt einerseits zur fatalen Trennung des Dramatikers von seinem Publikum, dessen Sprache er dann nicht mehr spricht, zum anderen zu jenem Privileg, das ihn diesem Publikum zugleich so entfremdet, dass er seine Sprache notwendig verfehlen muss.
Dennoch bleibt die Lage für Müller alternativlos, denn die Geschichte, die sich aus der Perspektive des doppelten Betrugs heraus weiter als eine Geschichte der Klassenkämpfe fortschreibt, wird bis auf weiteres nicht an ihr Ende kommen. Vielmehr schreibt sie sich – mitten im Kalten Krieg und über das Ende dieses Krieges hinaus – entlang eben jener Mauer weiter, die in Form von Eigentums- und Produktionsverhältnissen die Welt teilt. Anders gesagt: Sie hat zu siegen nicht aufgehört, oder wie es Brecht in dialektischer Wendung im Fatzer-Fragment formuliert: »Und von jetzt ab und eine ganze Zeit über / Wird es keinen Sieger mehr geben / Auf eurer Welt, sondern nur mehr / Besiegte«.11 So erkennt im Anschluss an diese Tradition auch Müller in dialektischer Verkürzung im Kapital weiterhin den Feind, der sich bereits im geteilten Deutschland in seiner hässlichen Doppelfratze gezeigt hat: Tierlaute dort wie hier.
1 | Heiner Müller, »Plädoyer für den Widerspruch«, in: Werke, Band 8: Schriften, herausgegeben von Frank Hörnigk in Zusammenarbeit mit der Stiftung Archiv der Akademie der Künste, Berlin, redaktionelle Mitarbeit: Kristin Schulz, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1999, S. 361-363. | |
2 | Vgl. Christoph Rüter, Die Zeit ist aus den Fugen [DVD mit Beiheft], Frankfurt am Main 2009. | |
3 | Vgl. ders., »Was man auf der Bühne gesagt hat, kann man nicht mehr zurücknehmen. Christoph Rüter erinnert sich an die Dreharbeiten zu Die Zeit ist aus den Fugen«, in: Rüter, Zeit [Beiheft], S. 5-13. | |
4 | Benjamin Henrichs, »Acht Stunden sind kein Theater. Tod um Mitternacht: Premiere am Deutschen Theater in Ost-Berlin«, in: Die Zeit, Nr. 14, 30. März 1990. | |
5 | Heiner Müller, Krieg ohne Schlacht. Leben in zwei Diktaturen. Eine Autobiographie, in: Werke, Band 9: Eine Autobiographie, herausgegeben von Frank Hörnigk, redaktionelle Mitarbeit: Christian Hippe, Kristin Schulz, Ludwig Haugk und Ingo Way, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005, S. 278. | |
6 | Ebd., S. 278f. | |
7 | Ders., »Das Gefühl des Scheiterns«, in: Werke 8, S. 87. | |
8 | Vgl. Bertolt Brecht, Der Untergang des Egoisten Johann Fatzer [Bühnenfassung von Heiner Müller], in: Heiner Müller, Werke, Band 6: Die Stücke 4. Bearbeitungen für Theater, Film und Rundfunk, herausgegeben von Frank Hörnigk, redaktionelle Mitarbeit: Kristin Schulz, Christian Hippe, Ludwig Haugk und Ingo Way, Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, S. 104 sowie Eric L. Santner, The Weight of all Flesh. On the Subject-Matter of Political Economy, Oxford: Oxford University Press 2015. | |
9 | Heiner Müller, »Ajax zum Beispiel«, in: Warten auf der Gegenschräge. Gesammelte Gedichte, herausgegeben von Kristin Schulz, Berlin 2014, S. 180. | |
10 | Ders., »Plädoyer«, S. 362. | |
11 | Vgl. Brecht, Fatzer, S. 139. |