Mirsakarim Norbekov
Eselsweisheit
Der Schlüssel zum Durchblick
oder
wie Sie Ihre Brille loswerden
Aus dem Russischen von Felix Eder
Hier ist die fertige Liste der positiven und negativen Charaktereigenschaften. Ein Geschenk von den Hörern meiner Kurse! Sie ist natürlich nur willkürlich ausgewählt und bei weitem nicht vollständig.
Achtsamkeit
Adrettheit
Aktivität
Altruismus
Anteilnahme
Arbeitsfähigkeit
Arbeitsliebe
Aufgewecktheit
Aufmerksamkeit
Aufrichtigkeit
Ausdauer
Ausgeglichenheit
Bedächtigkeit
Begeisterungsfähigkeit
Beharrlichkeit
Behendigkeit
Beobachtungskraft
Bescheidenheit
Beständigkeit
Charme
Dankbarkeit
Duldsamkeit
Edelmut
Ehrlichkeit
Eleganz
Emotionalität
Enthusiasmus
Entschlossenheit
Erlesenheit
Ernsthaftigkeit
Fähigkeit zu träumen
Fähigkeit zuzuhören
Fantasie
Feinfühligkeit
Findigkeit
Fleiß
Freigebigkeit
Freundlichkeit
Furchtlosigkeit
Ganzheitlichkeit
Gastfreundschaft
Geduld
Gelassenheit
Gewandtheit
Gewissenhaftigkeit
Glaube
Großmut
Großzügigkeit
Grundsatztreue
Güte
Hartnäckigkeit
Herzlichkeit
Hingabefähigkeit
Höflichkeit
Humor
Intelligenz
Kommunikativität
Kompromissfähigkeit
Kontaktfreudigkeit
Konzentrationsfähigkeit
Kreativität
Kühnheit
Lebensfreude
Lebenslust
Liebesfähigkeit
Mäßigkeit
Menschlichkeit
Mitgefühl
Mitleid
Mut
Natürlichkeit
Offenheit
Optimismus
Pünktlichkeit
Reinlichkeit
Ruhe
Sanftmut
Scharfsinn
Selbstachtung
Selbstständigkeit
Sensibilität
Sinnlichkeit
Sorgenfreiheit
Sorgsamkeit
Stabilität
Stetigkeit
Strenge
Taktgefühl
Tapferkeit
Tatkraft
Toleranz
Treue
Umgänglichkeit
Unabhängigkeit
Uneigennützigkeit
Verantwortungsgefühl
Verlässlichkeit
Verschwiegenheit
Versöhnlichkeit
Verständigkeit
Verständnisbereitschaft
Wahrhaftigkeit
Weiblichkeit
Weisheit
Weitsicht
Wille
Wissbegierde
Wohlwollen
Zärtlichkeit
Zauberhaftigkeit
Zielstrebigkeit
Zufriedenheit
Zurückhaltung
Angst
Ängstlichkeit
Apathie
Beleidigtheit
Bequemlichkeit
Beschränktheit
Blutrünstigkeit
Boshaftigkeit
Dummheit
Egoismus
Egozentrismus
Eifersucht
Eitelkeit
Ekelhaftigkeit
Faulheit
Feigheit
Frechheit
Gefräßigkeit
Geiz
Geschäftigkeit
Geschwätzigkeit
Gleichgültigkeit
Griesgrämigkeit
Grobheit
Hass
Hochmut
Hochnäsigkeit
Hysterie
Inkonsequenz
Intoleranz
Jähzorn
Kleinlichkeit
Labilität
Maßlosigkeit
Missgunst
Misstrauen
Mutlosigkeit
Nachlässigkeit
Nervosität
Neugierde
Niveaulosigkeit
Nörgelsucht
Passivität
Rückständigkeit
Ruhmsucht
Schlampigkeit
Schwäche
Sentimentalität
Starrsinn
Sturheit
Trägheit
Überheblichkeit
Unachtsamkeit
Unaufmerksamkeit
Unentschossenheit
Ungeduld
Unhöflichkeit
Unordentlichkeit
Unsicherheit
Unverschämtheit
Unzufriedenheit
Verantwortungslosigkeit
Verbitterung
Verdrießlichkeit
Verklemmtheit
Verlogenheit
Verschlossenheit
Verschwendungssucht
Verzagtheit
Wichtigtuerei
Willenlosigkeit
Zerstreutheit
Zögerlichkeit
Was? In Ihnen meldet sich der Wunsch, mit dieser Liste zu arbeiten?
Ich gratuliere! Sie sind wieder einmal reingefallen. Die Prüfung auf »Verödung des Charakters« geht weiter.
Obsiegt schon wieder der innere Schweinehund?
Verstehen Sie? Mit einer fertigen Liste, wie großartig sie auch sein mag, dürfen Sie auf keinen Fall arbeiten. Für Sie ist sie tot.
Wenn Sie selbst innerlich noch nicht gearbeitet haben, noch nicht in die verborgensten Winkel Ihrer Seele geblickt haben, dann heißt das, dass Sie sich noch kein Ziel gesteckt haben, was für ein Mensch Sie werden wollen.
Und jede Ihrer Handlungen wird zum Automatismus führen.
Sie wissen doch, dass jede Handlung Nutzen oder Schaden oder gar nichts bringen kann. Was wollen Sie für sich?
Sie haben die Wahl!
Merken Sie sich: Ein fauler Mensch verpasst immer das Wichtigste im Leben und ist immer ein Verlierer!
Lieber Leser! Die Übungen zur Korrektur der Sehkraft können Sie am besten mit der Tabelle im Anhang 2 machen. Im Anhang 3 finden Sie eine umgedrehte Tabelle. Der Arbeitsvorgang ist der gleiche, wie in dem Buch beschrieben. Wenn Sie nach dieser umgedrehten Tabelle an der Sehkraft arbeiten, wird es für Sie leichter sein, weil Sie sich von unten nach oben bis an die Spitze hinaufarbeiten werden.
Auf Ihren Gipfelsieg!
Anhang 2
Anhang 3
Autor
Mirsakarim Norbekov ist Doktor der Psychologie, der Pädagogik und der Medizinphilosophie. Er ist Professor und Mitglied bzw. korrespondierendes Mitglied mehrerer russischer und ausländischer Akademien der Wissenschaften. Er hat in Moskau ein Zentrum für Augenregeneration gegründet und inzwischen mit einem riesigen Netz von Filialen in Russland und den angrenzenden Ländern ausgebaut. Er ist ehemaliger Vizemeister der UdSSR in Karate.
Sie sehen jetzt einem faulen Schüler ähnlich, der noch nicht einmal die Aufgaben durchgelesen hat, aber schon die Lösungen aufschlägt!
Wollen Sie den Inhalt des Buches erfahren? Dann lesen Sie es von vorn bis hinten durch. Aus einer Aufzählung der Kapitel werden Sie ohnehin nicht schlauer. Genau deshalb habe ich meinen Lektor gebeten, auf ein Inhaltsverzeichnis zu verzichten. Ich möchte nicht, dass unsere Beziehung gleich mit einem Missverständnis beginnt.
Lesen Sie das Buch, arbeiten Sie an sich und seien Sie erfolgreich. Ihre Fortschritte werden meine Siege sein!
Viel Erfolg!
Hinweis: Wer Russisch kann, findet weitere Informationen zu Mirsakarim Norbekov und seiner Arbeit in Russland unter www.norbekov.com .
Ich bin ein einfacher Mensch.
Nicht besser als Sie, und hoffentlich auch
nicht schlechter. Alles, was ich erreicht habe,
ist für jeden möglich. Sie müssen es nur wollen.
Aus den Lektionen von Mirsakarim Norbekov
Die Methode von Mirsakarim Norbekov zählt heute zu den effektivsten Verfahren alternativen Heilens.
Sie haben in diesem Buch eine Menge Übungen kennengelernt, die Sie selbstständig ausführen können. Es besteht aber auch die Möglichkeit, an einem Seminar teilzunehmen. Tausende Menschen in Russland und weltweit haben sich bereits auf diese Weise von vielen Krankheiten befreit. Sie haben ihre Intuition entdeckt und führen ein gesundes und glückliches Leben. Hinter der scheinbaren Einfachheit dieser Übungen stehen über Jahrtausende erworbene Erkenntnisse der östlichen Weisen.
Zu diesem Zweck wurde in Moskau das Selbstheilungsinstitut eingerichtet, das bereits über mehr als 500 Filialen in Russland und im Ausland verfügt. In Deutschland finden Norbekov-Seminare in russischer Sprache seit einigen Jahren statt.
Seit dem Erscheinen des ersten Buches von Mirsakarim Norbekov in deutscher Sprache gibt es auch für Sie die Möglichkeit, an einem Seminar nach der Norbekov-Methode in deutscher Sprache teilzunehmen!
Das Europäische Norbekov-Zentrum bietet an:
Nähere Information erhalten Sie unter:
www.norbekov-europe.de
E-Mail: info@norbekov-europe.de
Tel.: 0049 / 81 41 / 34 74 95
0049 / 171 / 24 33 326
das heißt von mir
Verehrter Leser!
Sie halten ein Buch in Händen, welches mit dem Ziel geschrieben wurde, Ihnen behilflich zu sein bei der Erneuerung Ihrer Sehkraft, bei der Weckung der in der Seele verborgenen Fähigkeiten und bei Ihrer Selbstverwirklichung als Persönlichkeit.
Aber seien Sie darauf gefasst, dass Sie das Buch von den ersten Seiten an schockieren wird und einen Sturm negativer Emotionen in Ihnen wecken wird: Unzufriedenheit, Ärger, Wut, Kränkung und Aggressionen gegen den Autor.
Ich bin bereit, das alles anzunehmen. Mehr noch, ich sage Ihnen, wenn es so sein wird, halte ich meine Mission für erfüllt.
Ich weiß im Voraus, dass Sie sagen werden, dass man ein Buch so nicht schreibt. Dass in gedruckter Form nicht zulässig ist, was in der mündlichen Rede erlaubt ist. Dass all diese Beleidigungen und Grobheiten vulgär sind und dem Autor keine Ehre erweisen.
Dass es bestimmte Grenzen und ethische und moralische Normen gibt, die es unter keinen Umständen zu überschreiten gilt, in keiner Form, und dass eine Überschreitung durch nichts zu rechtfertigen ist.
Dass man genau das Gleiche in einer delikaten Sprache und intelligent erläutern kann und dass es dann genauso verständlich wäre usw.
Ich hätte auch selbst noch vor gut zwanzig Jahren ebenso gedacht, als ich von den Ärzten abhängig war, von Behandlungen, Medikamenten, als ich im Leben meinen Platz nicht gefunden hatte, ein Mensch ohne Zukunft war, der sogar an Selbstmord dachte.
Ja! Es gab auch so etwas in meinem Leben.
Aber was wollen Sie von einem Schwerkranken, der an einen Apparat zur künstlichen Blutreinigung gefesselt war, erwarten? So oder so ein Todeskandidat! Und das mit nicht viel mehr als zwanzig Jahren!
Die Schulmedizin kann solch eine Krankheit nicht heilen. Einen Kranken, dessen Lebenszeit zu Ende geht, beobachtet sie nur, unterstützt ihn mit den verfügbaren Mitteln und sieht zu, wie er langsam erlischt.
Ist das nicht schrecklich?
Ich schätze das Leben viel zu sehr, um demütig zu bitten und zu katzbuckeln, wenn einfach keine Zeit ist, wenn man Ihnen schnell helfen muss, Ihre physische und geistige Brille loszuwerden, die Sie im Sumpf der Krankheiten und der nicht verwirklichten Möglichkeiten hält.
Sie sind ständig beschäftigt, machen irgendetwas, eilen andauernd irgendwohin, aber Sie erlauben sich nicht einmal, für eine Minute innezuhalten und sich zu fragen: »Wozu das Ganze? Wohin gehe ich und was bleibt nach mir übrig?« Obwohl aus der Tiefe Ihrer Seele, von irgendwo ganz tief drin, ein schmerzhaftes Echo kommt, dass da etwas nicht stimmt…
Aber Sie haben keine Zeit! Man muss, man muss ständig irgendwohin eilen. Die Frage ist: wohin und wozu? In Wirklichkeit treten wir auf der Stelle, gehen im Kreis und bemerken es nicht. Und alle Bemühungen enden am Ausgangspunkt.
Damit Sie diese sinnlose Bewegung im Teufelskreis der Probleme und Misserfolge unterbrechen, ziehe ich Ihnen ganz bewusst den Boden unter den Füßen weg. Das ist das Wesen meiner Methode.
Es ist eine Methode der beschleunigten Wiederherstellung der Sehkraft über die willentliche emotionale Selbstnötigung.
Die Mehrheit der Menschen ist emotional behindert, genauer gesagt, emotional kastriert. Man geht zur Arbeit und wieder heim, zur Arbeit und wieder heim, wie eine aufgezogene Puppe. Und alle Erlebnisse bleiben drin, und wenn etwas nach außen dringt, sind es in der Regel Aggressionen.
Meine Aufgabe ist es, das Böse an die Oberfläche zu holen, das tief in Ihnen sitzt und Sie von innen auffrisst. Sie tragen diese Eiterbeule in der Seele, aber man muss sie aufreißen und den Eiter herauslassen, sich reinigen! Dann eröffnen sich die kreativen Möglichkeiten, die Möglichkeiten, zu träumen und das Ausgedachte zu realisieren, dann eröffnen sich alle Wege.
Vor allem will ich nicht, dass Sie nach der Lektüre dieses Buches gleichgültig bleiben – und weiter hinter derselben Brille bleiben, die Sie im Augenblick tragen. Das in dem Buch bewusst konstruierte emotionale Gefälle ist mein chirurgisches Instrument.
Es gibt eine einfache Formel:
Charakter und Schicksal sind identisch mit der Krankheit.
Also: Wenn ein Mensch Hämorrhoiden hat, was hat er für einen Charakter?
Das hat die Erfahrung am praktischen Beispiel bewiesen, nicht zuletzt an meinem eigenen Beispiel.
Um seine Gesundheit und das Leben insgesamt zum Besseren zu wenden, muss man seinen Charakter verändern, aber mit bloßer Überredung klappt das nicht.
Der Charakter wird von innen umgewandelt unter Ihrer unmittelbaren Mithilfe, ich spiele dabei nur den Katalysator. Stellen Sie sich deshalb auf die unerwartetsten, normalerweise nicht druckreifen Attacken an Ihre Adresse ein.
Sie hüten einen riesigen Diamanten. Sie müssen ihn nur noch finden, schleifen und so ins Licht rücken, dass er mit sämtlichen Flächen glänzt. Dann können Sie alles mit anderen Augen betrachten und im Leben neue Horizonte eröffnen. Und ich bin bereit, Ihnen auf diesem Weg zu dienen!
Das Leben ist gar nicht so ein schlechter und komplizierter Witz. Es ist, wie es ist.
Mit aufrichtiger Hochachtung und von ganzem Herzen,
Mirsakarim Norbekov
oder
Haben Sie schon die Guillotine für Ihren Kopf
bestellt?
ACHTUNG!
Die wichtigen Informationen dieses Buches werden nach der »beschleunigten Lehrmethode« dargelegt. Um eine mögliche Kränkung auszuschließen, bitte ich Sie dringend, sich mit dem folgenden Kapitel »Knuspriger Braten aus der beschleunigten Lehrmethode und wie man ihn verwendet« bekannt zu machen.
In Ihren Händen haben Sie ein klitzekleines Lehrbuch, und seine Genialität besteht darin, dass es für Faule geschrieben wurde. Also genau für Sie!
Die Sehkraft zu verbessern ist sehr leicht und einfach. Von Ihrer Seite erfordert es ein bisschen Wollen, ein winziges Zucken der Gehirnwindungen und ganz wenig Arbeit. Wenn Ihnen das zu viel erscheint, dann legen Sie das Buch gleich zur Seite! Und die minimale Gehirnmenge für einen Erfolg liegt nach unseren Berechnungen bei 50 Gramm. Ich hoffe, dass Sie das auf die Waage bringen.
In Kürze wird ein Buch für Experten erscheinen, ein Wälzer mit 600 Seiten. Dort ist alles nach Fachbereichen aufgegliedert: nach psychophysiologischen und Ursache-Wirkungs-Faktoren.
Brauchen Sie das? Ich glaube nicht.
Im Augenblick besteht die Aufgabe darin, Ihre Sehkraft wiederherzustellen.
Das Lehrbuch ist für jene geschrieben, die sich im Leben als MENSCHEN mit Großbuchstaben fühlen und mit eigenen Kräften und Anstrengungen bemüht sind, ihre Sehkraft zu verbessern oder zurückzugewinnen.
Deshalb wird der Hauptjoker in diesem Buch die Aufrichtigkeit sein, die Kürze, die Klarheit, die allgemeine Verständlichkeit, das heißt, es muss hausbacken sein und Sie stellenweise mit dem Wortschatz von stark betrunkenen Bürgern aus der Provinz konfrontieren.
Also, sehen Sie sich vor!
Die beschleunigte Lehrmethode setzt eine gewisse Grobheit und unverblümte Redeweise voraus. Erschrecken Sie nicht, ich werde meine Grobheiten nicht übertreiben. Ich nenne Sie nur das, was Sie sind, zumal Sie schon so viele Jahre Ihre ungelösten Probleme mit sich herumschleppen!
Während der Arbeit an dem Buch wurde der Versuch unternommen, es so dünn wie möglich zu halten. Und um auch noch sehr faulen Menschen entgegenzukommen, kann ich es noch weiter treiben und die Anleitung zur Wiedergewinnung der Sehkraft auf drei Worte verkürzen!
Für besonders Begabte und ausgewählte Faulenzer, denen auch das noch zu viel erscheint, kürze ich diese drei Wörter auf vier Buchstaben ab und bitte Sie, sobald wie möglich mit dem Schnellzug auf Nimmerwiedersehn abzuhauen!
Und? Was fühlen Sie, wenn Sie diese Beleidigungen lesen?
Sind Sie gekränkt? Dann haben Sie es auch nötig!
Erstens deshalb, weil es schon lange Zeit war, dass Sie sich mit sich selbst beschäftigen. Und zweitens eile ich, Ihnen auch was Positives zu berichten: Sie sind hier richtig!
Wenn meine Beleidigung Sie getroffen hat, heißt das, Sie halten sich selbst für diesen begabten Faulenzer. Der Mensch bezieht nur das auf sich, was er in sich hat.
Wenn ich eine Grobheit in einer Ihnen unbekannten Sprache ausspreche, werden Sie diese nicht verstehen. Das heißt, es gibt keine Grundlage, auf welcher Sie den Beleidigten spielen können. Das ist ein Gesetz. Also: Wenn ich Ihnen meine Grobheiten serviere, ist das sowieso nicht Ihre Sprache. Wozu also beleidigt sein?
Der Sultan erkrankte. Das Gefolge war entsetzt, das Gefolge frohlockte. Sein Leiden fesselte ihn ans Bett. Die Ärzte begannen ihn zu behandeln. Tag für Tag versuchten sie, etwas zu tun, aber besser wurde es nicht.
Es vergingen Tage, es vergingen Monate, es vergingen Jahre, aber völlig gelähmt, wie er war, lag er immer noch darnieder. So viele Staaten hatte er unterworfen, was für Völker hatte er nicht in die Knie gezwungen! Nachdem er die halbe Welt erobert hatte, war er machtlos vor der eigenen Krankheit.
Einmal geriet er vor Hilflosigkeit in Wut:
Schlagt allen Ärzten, die mir nicht helfen konnten, die Köpfe ab und legt sie an der Stadtmauer nieder.
Die Zeit verging. Und die kilometerlange Stadtmauer erbleichte von der Unzahl eingetrockneter Schädel gelehrter Männer. Einmal rief der Sultan seinen Großwesir:
»Wesir! Wo sind deine Ärzte?«
»Mein Gebieter! Es sind keine mehr da. Ihr habt ja selbst befohlen, sie hinzurichten.«
»Ist denn wirklich kein einziger mehr da?«
»Nein. Im ganzen Reich ist kein einziger Arzt geblieben, der Eures Blickes würdig ist.«
»Geschieht ihnen recht…«
Und es folgten wieder lange freudlose Tage. Einmal fragte der Sultan wieder:
»Wesir, erinnerst du dich, es ist kein Arzt geblieben, der meines Blickes würdig ist? Erklär mir, was das bedeutet.«
»Mein Gebieter, in unserem Reich ist doch ein einziger Arzt geblieben. Er lebt nicht weit von hier.«
»Kann er denn heilen?«
»Er kann es. Ich war bei ihm, doch er ist unerzogen und unkultiviert, er ist ein Grobian! Wenn er den Mund aufmacht, kommt nur Unflat heraus. Aber kürzlich hat er gesagt, er kennt das Geheimnis der Heilung des Herrschers.«
»Warum hast du mir nichts gesagt?«
»Wenn ich ihn bringe, werdet Ihr, mein Gebieter, mich hinrichten lassen wegen seines Benehmens.«
»Ich verspreche, dass ich das nicht machen werde. Schaff ihn her!«
Nach einiger Zeit brachte der Wesir den Arzt.
»Man sagt, du kannst heilen?«
Keine Antwort.
»Warum schweigst du? Antworte!«, befahl der Sultan.
»Mein Gebieter, ich hab ihm verboten, den Mund zu öffnen«, sagte der Wesir.
»Sprich, ich erlaube es! Und? Sag bloß, deine Fähigkeiten genügen, um mich zu heilen?«
»Geht dich einen feuchten Dreck an! Du kannst an meinen Fähigkeiten zweifeln, den Staat zu lenken, weil du der Herrscher bist. Aber was hast du mit deinem Staatsverstand in der Medizin zu suchen? Wie willst du dich da zurechtfinden? Du bist groß in deiner Arbeit, aber in der Medizin bist du nicht besser als ein Schuster.«
»Wache!«, brüllte der Sultan vor Wut. »Haut ihm den Kopf ab … Nein … Erst setzt ihn auf einen Pfahl, dann schüttet siedendes Öl über ihn, und dann schlagt ihn in kleine Stücke.«
Die Wache packte den Arzt, band ihm die Hände und schleppte ihn zum Ausgang, er aber blickte über die Schulter und sagte spöttisch:
»Hör zu! Ich bin deine letzte Hoffnung! Du kannst mich töten, doch außer mir ist niemand mehr hier, der dich heilen könnte. Ich aber könnte dich heute noch auf die Beine stellen.«
Der Sultan besänftigte sich augenblicklich:
»Wesir! Bring ihn zurück!«
Sie brachten den Arzt zurück.
»Beginne mit der Behandlung. Du hast gesagt, dass du mich heute noch auf die Beine stellst.«
»Aber vorher musst du meine drei Bedingungen annehmen, danach erst fange ich mit der Behandlung an.«
Der Sultan unterdrückte den nächsten Wutanfall, biss wütend die Zähne zusammen und zischte:
»Sprich!«
»Befiehl, dass man vor dem Stadttor das schnellste Rennpferd des ganzen Reiches und einen kleinen Sack Gold bereitstellt.«
»Wozu?«
»Als Geschenk für mich, ich liebe Pferde.«
»Wenn du mich heilst, schenke ich dir eine Herde von vierzig Pferden, die mit Goldsäcken beladen sind.«
»Das kommt später. Die kannst du mir nachschicken. Meine zweite Bedingung ist, dass während der Behandlung niemand im Palast bleibt.«
»Wozu das?«
»Bei der Behandlung könntest du Schmerzen haben, du wirst schreien, und niemand soll dich schwach sehen.«
»Gut! Was noch?«
»Drittens, dass deine Diener bei Strafe des Todes nicht auf deinen Ruf hören und erst nach einer Stunde deinen Befehlen folgen.«
»Erklär mir das!«
»Sie könnten mich behindern, und die Behandlung könnte nicht zu Ende geführt werden.«
Der Sultan akzeptierte die Bedingungen und schickte alle aus dem Palast. Sie blieben allein.
»Fang an!«
»Womit soll ich anfangen, du alter Esel? Wer hat dir gesagt, dass ich heilen kann? Du bist mir in die Falle gegangen. Ich habe eine Stunde Zeit. Ich hab so lange auf einen passenden Augenblick gewartet, um dich zu bestrafen, du widerlicher Blutsauger! Ich habe drei alte Träume, drei heilige Wünsche. Der erste – dir in deine Sultansfresse zu spucken!«
Und der Heiler spuckte dem Sultan von ganzem Herzen, mit vollem Genuss mitten ins Gesicht.
Da erblasste der Herrscher vor Entrüstung und Hilflosigkeit, als er begriff, in welche Lage er geraten war. Er begann den Kopf zu bewegen, um irgendwie dieser unerhörten Niedertracht zu widerstehen.
»Ach, du fauler Klotz, du alter stinkender Rüde, du rührst dich noch? Pfui und wieder pfui sag ich dir! Mein zweiter Traum war es … Ach, wie lange schon wollte ich in deine Sultansfratze pissen!«
Und er begann, seinen zweiten heiligen Wunsch zu verwirklichen.
»Wache! Her zu mir!«, brüllte der Sultan, aber er verschluckte sich an dem Urin. Er versuchte, mit seinem Kopf dem Strahl auszuweichen, begann die Schultern hochzuziehen, um sich mit den Zähnen in den Beinen seines Beleidigers zu verbeißen. Die Wache hörte den Ruf, aber wagte es nicht, sich seiner Anordnung zu widersetzen.
»O du elendes Vieh«, sagte der Heiler und trat ihn mit dem Fuß. Der Sultan empfing den Schlag und fühlte den Schmerz. Er erinnerte sich plötzlich, dass neben seinem Kissen ein Tisch mit Waffen stand. Gleich würde er sein Schwert ergreifen und dem Majestätsbeleidiger die Beine abhacken. Getrieben von dem einzigen Wunsch, den Unhold zu bestrafen, begann er nach der Waffe zu greifen.
»Du regst dich also noch immer?«, bemerkte der Heiler verächtlich. »Mein dritter Wunsch…«
Aber als der Sultan den dritten Wunsch dieses Usurpators hörte, brüllte er los wie ein verletztes Tier und knirschte mit den Zähnen! Mit titanischer Anstrengung bewegte er sich vom Platz, stützte sich mit den Ellbogen auf den Boden und robbte zu der Waffe.
»Ich stech dich ab!«, brüllte er, »höchstpersönlich schneide ich dich in Stücke!!«
An die Wand gestützt, erhob er sich auf seine tauben Füße und erreichte den Waffentisch. Mit zitternden Händen zog er das Schwert, aber als er sich umdrehte, war keiner mehr im Palast. Mit letzter Kraft schaffte er es bis zur Veranda.
Ach, wie bedauerte er, dass er diesem Feigling in die Falle gegangen war und ihm das schnellste Rennpferd gegeben hatte. Er sah die Hoffnungslosigkeit seiner Lage, schleppte sich zu dem erstbesten Pferd und versuchte, in den Sattel zu steigen. Aber die Kraft reichte nicht! Die Kraft reichte nicht! Er klammerte sich mit den Zähnen an die Mähne, zog sich mit seinen schwachen Händen hoch und setzte sich in den Sattel.
Der Geist des großen Kriegers war erwacht, der Geist des großen Herrschers war erwacht, der Geist des großen Feldherrn war erwacht.
»Wo ist er?«, schrie er die umstehenden Diener an.
Die aber hatten Angst, auch nur ein Wort zu sagen, und zeigten nur mit ihren Köpfen in die Richtung, wohin der Flüchtling geritten war.
Der Sultan machte sich an die Verfolgung. Mit jeder Minute fühlte er, wie er mehr und mehr an Kraft gewann. Er ritt durch das Stadttor und strebte weiter, Meile um Meile.
Und plötzlich erinnerte er sich: »O Gott! Zwanzig Jahre habe ich nicht im Sattel gesessen! Zwanzig Jahre habe ich keine Pferdemähne vor mir gesehen! Zwanzig Jahre hab ich kein Schwert in der Hand gehalten! Zwanzig Jahre hab ich keinen Wind im Gesicht gespürt!«
Plötzlich hörte er hinter seinem Rücken längst vergessene Geräusche. Das Getrappel von Hufen und begeisterte Schreie näherten sich. Hunderte seiner Heerführer ritten hinter ihm her, zogen die Schwerter und riefen: »Es lebe der Sultan!«
Als sie ihn erreicht hatten, sahen sie, dass er sich im Straßenstaub wälzte, mit Armen und Beinen zuckte und kaum Luft bekam vor Lachen:
»Du Saukerl! Du Hundesohn! Du hast dir deine Goldkarawane verdient!«
Verstehen Sie jetzt, worum es geht?
Um Ihren wahren Geist als Herrscher zu wecken und zu mobilisieren, spucke ich auf Sie, aber Sie können nicht behaupten, dass ich auf Sie pisse oder gar …
Aber jetzt holen wir die Krone des Herrschers und Schöpfers vom Himmel und pflanzen sie mit großer Geste auf Ihren Kopf bis an die Ohren.
Wir korrigieren ganz bewusst die Schulterhaltung, damit Sie von diesem Augenblick an die Welt wie ein Herrscher und Schöpfer betrachten.
Ärgern Sie sich nicht über mich. Denn um Ihre Stimmung zu ändern, fällt es mir leichter, Aggressionen in Ihnen hervorzurufen, als Sie zum Lachen zu bringen. Meine Aufgabe ist es nur, Sie aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Wenn auf einem blütenweißen Hemd ein Schmutzfleck ist, achten Sie in erster Linie auf den Fleck, nicht wahr? Gleich und Gleich gesellt sich gern!
Deshalb ist es am einfachsten, in Ihnen ein Gefühl der Kränkung hervorzurufen. Wenn ich Ihnen erkläre, dass Sie ursprünglich ein Diamant sind, verstehen Sie es so, dass ich künstlich Ihre Stimmung heben will und Ihnen bloß Komplimente mache, und Sie werden an mir zweifeln und mir nicht glauben.
Aber wenn ich Sie einen Hundesohn nenne, reagieren Sie augenblicklich, und Sie haben gar keine Zeit für Zweifel! So erreichen wir für ein Minütchen den erforderlichen Zustand.
Was ist das für ein Zustand? Das ist ein Geheimnis des Trainers nach der beschleunigten Lehrmethode!
aus der beschleunigten
Lehrmethode und wie man
ihn verwendet
Beantworten Sie mir bitte die Frage, in welcher Zeit man eine fremde Sprache erlernen kann. In einem Jahr? In zwei? Vielleicht dauert es noch länger?
Hier meine Antwort:
Mithilfe Ihrer verborgenen genialen Fähigkeiten erlernen Sie in einem Monat sogar die Sprache der Pinguine! Das ganze Problem besteht darin, wie man diese Fähigkeiten freilegt und nutzbar macht.
Genau damit werden wir uns hier beschäftigen.
Dieses Lehrbuch ist unter besonderer Berücksichtigung des Verfahrens der beschleunigten Unterweisung verfasst, damit der Leser sich leicht und für immer alle Schlüsselmomente des Systems aneignet und sie unter Kontrolle hält, sie richtig und zum eigenen Nutzen anwendet und sich die erforderliche Information gut einprägt.
Wenn Ihnen also grobe Wörter und starke Ausdrücke begegnen (und sie sind Ihnen schon begegnet!) oder Dinge, die Sie schockieren, so ist das absichtlich so gemacht!
Jaja, ich lasse die Etikette gezielt weg und nenne alle Dinge bei ihrem Namen.
Wenn Sie wollen, kriegen Sie hier Ihre erste Hausaufgabe. Die sollten Sie unbedingt machen, wenn Sie keinen Sinn für Humor haben.
Erinnern Sie sich detailliert an jeden Menschen, den Sie gestern gesehen haben. Im Auto, auf der Straße – wo auch immer. Wie waren diese Menschen gekleidet? Welche Farbe hatte ihr Gesicht? Welche Farbe hatten ihre Augen? Was für Haare hatten sie? Worüber sprachen sie? Und so weiter.
Ich versichere Ihnen, Ihr löchriges Gedächtnis wird für jedes Loch eine Ausrede finden! Ich aber schlage Ihnen ein Experiment vor, dessen Ergebnisse zu analysieren wären.
Setzen Sie sich in einen Bus oder ein beliebiges anderes Verkehrsmittel mit automatischen Türen. Gehen Sie ins Wageninnere und warten Sie. Wenn die Türen anfangen, sich zu schließen, halten Sie augenblicklich Ihren Kopf hinaus, sodass Ihnen der Hals eingeklemmt wird.
So sollten Sie eine ganze Station fahren. Frage: Werden Sie diese Fahrt jemals vergessen?
Nein! Weil das ein außergewöhnliches Ereignis war, das sich von anderen abhebt. Und auch an jeden, der Ihnen helfen wollte, werden Sie sich erinnern, an sämtliche Komplimente für Ihre Dummheit, an den verräucherten Geruch einiger Passagiere, an jedes vorbeifahrende Auto, mit einem Wort, alle Details der Reise werden Sie sich präzise und für immer einprägen.
In der beschleunigten Lehrmethode wird genau dieser Mechanismus angewandt. Natürlich nicht buchstäblich, keine Angst, aber Sie kriegen genug dabei ab!
Es wurde festgestellt, dass schon bei einem geringfügigen Stress die Aufnahme von Information und die Merkfähigkeit sich etwa um das Tausendfache erhöhen!
Das bedeutet, dass man jeden Menschen für einen kurzen Augenblick zu einer genialen Persönlichkeit mit hervorragendem Gedächtnis und fantastischer Aufnahmefähigkeit machen kann. Und Sie werden auf der ganzen Welt kein zweites vergleichbares Genie finden! Also, halten Sie Ihren Kopf bereit, ich werde ihn in Metall gießen …
Und wenn Sie aufhören, sich selbst zu betrügen, und wenn Sie, Hand aufs Herz, Ihre Ambitionen und Kränkungen abgelegt haben und den Mut gefunden haben, sich von der Seite zu betrachten, dann werden Sie mir recht geben, dass es da noch was zu tun gibt, und das ist bereits der erste Schritt zum Erfolg.
Bevor man mit dem Bau eines neuen Hauses anfängt, muss man erst die alte Hütte abreißen, den Platz frei räumen und den ganzen Müll beseitigen. Erst dann kann man den Platz für das Fundament vorbereiten.
Aber wenn Sie gekränkt sind, lieber Leser, sage ich Ihnen eins: Mit einem Menschen, der nach einem Vorwand sucht, sich über irgendjemand zu beschweren, oder nach einem Grund, nicht zu arbeiten und nicht seinen … zu bewegen – ja was eigentlich?
Sie dachten: seinen Kopf, aber ich spreche mit wahrhaftigen Worten: seinen Arsch. Ich sehe schon, wir haben nichts mehr zu besprechen. Gehen Sie Ihren Weg, gute Reise!
Also, erlauben Sie, welches Buch auch immer dabei herauskommt, ich werde mich immer so ausdrücken wie in meinen Seminaren.
Und für jene, die nicht den anderen Weg gegangen sind, sondern entschlossen sind, voranzukommen, fahre ich fort!
Mein Lehrer hat oftmals wiederholt: »Füttere mich nicht mit Gift, indem du fremde Aussagen wiederholst.« In Europa ist es üblich, »unter dem Schutz großer Weiser« zu sprechen, das heißt, sie zu zitieren.
Im Osten gilt das als unfein, weil ein Zitat, das durch das Bewusstsein des Sprechers geschleust wurde, eine Second-Hand-Information ist. Jede Speise, die durch den Magen verdaut wird, hat die Tendenz, ihr Wesen zu verändern.
Sollten Sie nicht meiner Meinung sein, essen Sie ein Stück einer köstlichen Torte, warten Sie, bis sie verdaut ist, und versuchen Sie, das Stück nochmals zu essen. Genau das ist ein Zitat.
Und, haben Ihnen Geruch und Geschmack zugesagt?
Mein Guter! Der Seelenflug in den Vierzeilern Omar Chajjams über Liebe und Ewigkeit und seine Gefühle sind nur wahr, wenn sie aus seinem eigenen Mund stammen.
Ist das klar?
Wenn es noch nicht reicht, so präsentiere ich Ihrer Aufmerksamkeit eine Fangfrage: Woran hat Desdemona im letzten Augenblick ihres Lebens gedacht? Was meinen Sie?
Natürlich werden Sie jetzt allerhand Schwachsinn daherbrabbeln: »An das Leben.« »An die Regierung.« »An das Wetter.«
Wenn Sie nicht von Othello persönlich gewürgt wurden, so wird jede Antwort auf diese Frage eine Erfindung sein. Aber wenn er Sie gewürgt hat, dann sollte er Sie auch erwürgt haben. Wie ist es dann möglich, dass Sie noch in diesem Buch lesen?
Oder eine andere Frage: Woran denkt ein Mensch, der wie ein Stein vom zehnten Stock herunterfällt?
Wenn ich im Hörsaal diese Frage stelle, kommen von den Zuhörern unterschiedliche Antworten: Das ganze Leben fliegt vor seinen Augen vorbei, Angst und Entsetzen …
Und noch kein einziges Mal hat irgendeine Meinung mit meinen Empfindungen zusammengepasst. Meine persönliche Erfahrung mit dem Fallen aus dem dritten Stock zu meiner Studentenzeit erlaubt mir zu sagen, woran ich in diesem Moment gedacht habe. Ich schaffte es, ein Wort auszusprechen, nicht mehr, und dann wartete ich eine Ewigkeit.
Obwohl ich überhaupt keine Kultur habe, weigert sich meine Zunge, dieses Wort zu wiederholen, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, es aufzuschreiben.
Ich mache Ihnen eine winzige Andeutung! Sch …
Deshalb sind in dem Buch Überzeugungen niedergeschrieben, die ausschließlich aus meiner persönlichen Erfahrung und den Erfahrungen meiner Hörer und Patienten stammen!
Eine kleine Geschichte, die hier nicht hergehört
Ich beginne mit dem Porträt eines meiner ersten Lehrer. Er schlug großzügig mit seinen Fäusten auf mich ein, und dann auch noch mit seinen Kenntnissen, dank derer ich es im Leben zu etwas gebracht habe.
Und dieser Said Muhammed Hassan – Frieden seiner Seele – ging im Alter von 112 Jahren aus dem Leben.
Er wurde in Usbekistan geboren, und schon im Kindesalter war er mit seinen Diplomateneltern in England. Dort erwarb er eine hervorragende Bildung. Er machte Karriere, aber im Alter von 46 verließ er aus Gesundheitsgründen die Diplomatenwelt Großbritanniens. Er beschäftigte sich ernsthaft mit östlicher Philosophie, war 47 Jahre in den Klöstern Nepals und Indiens, davon 19 Jahre als nackter Einsiedler hoch oben in den Bergen.
Mit 95 kehrte er in seine Heimat zurück, zu den Gräbern seiner Vorfahren.
Er war eine herausragende Persönlichkeit. Für ihn war der Mensch wie ein offenes Buch. Manchmal sagte er seufzend: »Was für einen feierlichen Einband hat dieser Mensch. Schade, dass drinnen nicht mehr ist als ein Dickdarm.«
In meiner Jugend, als ich ihm zum ersten Mal begegnete, sagte er einmal einen Satz, an den ich mich noch heute erinnere:
»Geh mit Gott, mein Sohn. Ich behandle keine Leichen. Du bist gekommen, um deine Wampe an meinen alten Hals zu hängen, damit ich auf der Suche nach Wegen zu deiner Heilung was zu leiden habe. Nein – so nicht! Wenn du wieder zu leben begonnen hast, dann komm!«
Was blieb mir zu tun? Ich ging, nachdem ich zu guter Letzt kräftig geflucht hatte. Aber meine Krankheit zwang mich, mich wieder mit meinem grausamen Lehrer zu treffen.
Ich tauchte zwar nach einem Monat wieder bei ihm auf, aber der Sinn seiner Aussage erreichte mich erst etwa zehn Jahre später. Als ich selbst anfing, den Charakter von chronisch kranken Menschen zu verstehen, begriff ich, dass sie immer nur auf Hilfe von außen warten und damit sich selbst als schöpferische Persönlichkeit blockieren.
Wie schwer es auch immer für mich war, meine eigene Bequemlichkeit zu überwinden, wie schwer es mir auch fiel, all seine einfachen Ratschläge und Aufgaben zu erfüllen, Tatsache ist, er hat mich mit seiner riesigen Seele und Liebe gezwungen, an die eigenen Kräfte zu glauben, und zusammen haben wir bereits nach einem Jahr meine Invalidität besiegt, und nach weiteren sechs Jahren war ich vollständig gesund.
Dann wollte ich mich bei ihm als Schüler bewerben – und er hat mich natürlich mit großem Vergnügen – zum Teufel gejagt.
Doch ich kam wieder und wieder, was merklich zur Verschlechterung seiner Laune beigetragen hat. Endlich gab er einmal nach und widmete mir 15 Minuten, um mir zu erklären, er könne vor Gott nicht die Verantwortung über mich übernehmen, er sei schon 106 Jahre und werde früher oder später sterben und mich im halb fertigen Zustand zurücklassen – und ich würde dann meine Schüler zu Krüppeln machen. Nach diesen Worten setzte mich der Greis wieder vor die Tür.
Wenn Sie denken, ich hätte aufgegeben, so irren Sie sich. Ich klebte mich an ihn wie eine Klette an ihr Opfer, weil ich ihm kein Wort glaubte. Von welchem Sterben redet der, er war kräftig und frisch, und wenn ich seinen ältesten Sohn nicht gekannt hätte, der 86 war, hätte ich meinem Peiniger nicht mehr als sechzig Jahre gegeben.
Aber ich hab ihn gekriegt! Nachdem er vor meiner Hartnäckigkeit ein Stück zurückgewichen war, änderte er seine Taktik. Er stellte mich seinen Freunden vor und verkündete feierlich, dass er mich zum Schüler nehmen wolle, und bat sie, Zeugen dafür zu sein. Die alten Herren grinsten selbstgefällig, nickten, und meine Freude war grenzenlos! Na endlich!
Inzwischen holte mein zukünftiger Lehrer ein dickes Buch des arabischen Universalgelehrten Abu-Raihan Al-Biruni aus der Tasche und befahl mir, es zu studieren. Vor den Weißbärten musste ich mein Wort geben, nie wieder bei ihm zu erscheinen, wenn ich es nicht schaffte.
Arglos gab ich mein Einverständnis, was hätte ich auch tun können? Was hier Sache war, kapierte ich bereits eine halbe Minute später, als er mir mit süßem Lächeln die Hand reichte und mir riet, keine kostbare Zeit zu verlieren, denn die Prüfung sei … morgen.
»W-a-a-a-s?« Meine Kinnlade fiel mir bis zum Nabel hinunter. Ich hatte naiverweise angenommen, dass mir zumindest eine Frist von einem Jahr zugestanden würde. Aber was kann man an einem Tag lernen? Vielleicht ein paar Gedichte, aber nicht so ein riesiges Traktat. Absurd ist das! Er achtete nicht auf meine Empörung und sagte in aller Deutlichkeit:
»Wenn’s dir nicht passt, dann geh!«
Und damit ich mir nicht für morgen irgendeine wichtige Ausrede ausdenken konnte wie das Begräbnis meiner vor einem halben Jahr verstorbenen Großmutter, befahl er mir, mich in seinem Haus auf die Prüfung vorzubereiten!
Er setzte mich in der Mitte des Hofs unter einen Weinstock an einen sehr niedrigen Tisch und kehrte zu seinen Freunden zurück, um zu plaudern, als wäre nichts gewesen.
Und ich machte mich ans Büffeln. Ich überwand die erste Seite, die zweite, die dritte, die zehnte …
Die Nacht brach ein. Die anderen hatten schon längst zu Abend gegessen – mich hatten sie nicht eingeladen. Einer hatte sich schlafen gelegt, und die beiden anderen begannen Tee zu kochen und mich aufmerksam zu beobachten. Wenn ich aufstehen wollte, um mich zu strecken, unterbrachen sie meine Versuche mit ihren ätzenden Bemerkungen: »Was, ist der Geduldsfaden schon zu Ende?«
Gut, dann bleibe ich eben sitzen, dachte ich, und wenn ihr platzt von eurem Tee.
Morgen, Mittag. Ich schaue mit meinen halb blinden Augen ins Buch und fange unwillkürlich Gerüche aus der Küche auf: erst nach Milch, dann nach Pilaw. Mein Kopf beginnt sich zu drehen…
Die Weißbärte aßen, tranken ohne mich und legten sich zur Ruhe, während sie fröhlich in meine Richtung blickten. Nichts von einer Prüfung. Meine Augen wurden immer schwächer, einer von den Alten passte auf mich auf, die anderen schnarchten friedlich.
In meinem Kopf reifte der Wunsch, noch bis zum nächsten Morgen sitzen zu bleiben und mich dann in ihre Bärte zu verkrallen. Und ich stellte mir schon deutlich vor, wie ich sie der Reihe nach an ihren dicken Bärten hinter mir her ziehe, dann die Hände sinken lasse und hier unter dem Weinstock einschlafe.
Ich weiß nicht, wie ich diese zweite Nacht durchgestanden, nein, durchgesessen habe. In meiner Brust brodelte der Hass. Und in den Strahlen der aufgehenden Sonne ging ich – mein Buch hatte ich längst vergessen – mit dem Blick eines Stiers auf meine Peiniger los und überlegte, wen ich als Ersten würgen sollte, meinen Quälgeist von Lehrer oder seinen spitzzüngigen Freund, der ständig seinen einzigen Zahn zur Schau stellte, so breit war sein Grinsen.
Jemand rüttelte an meiner Schulter, und ich begriff nicht gleich, dass das die Einladung zur Prüfung war. Im Hof hatten sich bereits die Söhne des Meisters versammelt, die Enkel, sogar die Nachbarn waren gekommen, um die kostenlose Vorstellung anzuschauen.
Ich wollte mit Würde aufstehen, da fiel ich auch schon wie ein alter Sack zu Boden. In meinem Kopf der entsetzliche Gedanke, dass ich keine Beine habe. Ängstlich begann ich mich zu betasten: Die Beine waren am Platz, aber sie bewegten sich nicht. Wie denn auch – sitzen Sie einmal zwei Tage, ohne sich zu bewegen.
Ich erhob mich, fiel auf die Knie, stand dann auf allen vieren und fiel wieder unter dem Lachen der Zuschauer hin. Ich biss meine Zähne vor Schmerz und Scham zusammen, ich verfluchte meine Peiniger und den Tag, als ich die Schwelle dieses Hauses überschritten hatte.
Ohne mich unter Kontrolle zu haben, kroch ich zu diesen Greisen und schleppte das verdammte Buch mit. Sie lächelten, richteten mich auf und begannen zu fragen.
Wie viele Fragen sie mir stellten, weiß ich nicht. Ich konnte mich an nichts von dem Gelesenen erinnern. Schließlich bat mich der Meister:
»Nenne mir wenigstens den Titel des Buches, dann nehme ich dich als Schüler.«
Ich versuchte mich anzustrengen und mich wenigstens an irgendetwas zu erinnern – vergeblich!
»Du Hirnloser«, schloss der Hauptblutsauger, und die anderen nickten freundlich dazu.
Es war mir schon völlig wurscht, ob er mich nahm oder nicht. Ich wollte möglichst weit weg von diesem Ort der Schande und der Qualen. Aber der Lehrer beriet sich mit seinen Freunden und verkündete plötzlich, dass er mich nehme, weil ich ein seltenes Exemplar blinder Sturheit sei. Es würde interessant für ihn sein, wie Hodscha Nasreddin zu versuchen, einen Esel auf zwei Beinen zu unterrichten.
In den Jahren der Unterweisung lobte er mich kein einziges Mal und rügte mich auch nicht – er schlug mich. Sein Stecken war öfter auf meinem Rücken als an seinem Bein.
Ich entsinne mich, als ich einmal zu ihm kam mit einem Bericht. Ich hatte mich so gefreut, weil es mir gelungen war, von hundert Menschen vierzig zu heilen. Er hörte mich an und resümierte:
»Mörder! Du brüstest dich, dass du vierzig gerettet hast, aber was wird aus den anderen? Du hast in ihnen vielleicht die letzte Hoffnung auf Genesung ausgelöscht!«
Ich wollte einwenden, dass die Schulmedizin diese Patienten schon abgeschrieben hatte:
»Und sogar bei Ihnen kommt es vor, dass zwei oder drei von Hundert hoffnungslos sind…«
Er diskutierte nicht lange – das ist Weibersache. Der Stock war schon wieder auf meinem Rücken. Damals hasste ich diese Erziehungsmethode, aber alsbald sollte ich begreifen, dass sie durchaus gerechtfertigt war.
In den Jahren meiner Praxis meldete sich immer wieder der Wunsch, nach dem Stock zu greifen, auch heute noch.
Jaaaa! So einem Klugscheißer ein paar über den Scheitel zu ziehen, wenn er über die Exklusivität seiner Krankheit philosophiert und nicht bereit ist, auch nur einen Finger zu rühren für seine Gesundung.
Arbeiten wollen sie nicht – zu bequem! Eine Tablette schlucken oder eine Spritze in den Hintern – das ist einfacher. Aber Gesundheit lässt sich nicht kaufen, und umsonst ist sie auch nicht. Man muss sie sich entweder im Schweiße seines Angesichts verdienen, oder sie ist ein Schnäppchen von Mutter Natur oder von deiner geliebten Krankenkasse.
Ich sage das mit vollem Recht, weil ich selbst den Weg vom invaliden Nörgler zum Akademiemitglied gegangen bin, und ich glaube nicht an Ihre Unheilbarkeit! Ich glaube nicht daran!
Nur der Gehende bewältigt den Weg!
Dank meinem Lehrer und meiner hartnäckigen Arbeit an mir selbst bin ich den Krallen des Todes entkommen. Und dann, als ich begonnen hatte, selbstständig zu arbeiten, führte ich mehrere Jahre lang Untersuchungen durch. Ich beobachtete und verglich und analysierte die Ergebnisse von Zehntausenden Kranken mit den ausgefallensten Diagnosen, mit unterschiedlicher Dauer des Leidens und mit unterschiedlicher Schwere der Erkrankung.
Die Aufgabe bestand darin, die Charakterzüge der Menschen herauszufinden, welchen es gelungen war, die Krankheit zu besiegen. Wodurch unterscheiden sie sich von allen anderen?
Mit anderen Worten, ich brauchte das detaillierte Bild eines Siegers.
Wenn man die typischen Fehler eines chronisch Kranken auf seinem Weg zur Heilung kennt, ist es auch nicht mehr schwer, die Gründe für die Erkrankung zu finden und die Möglichkeit, sie loszuwerden.
Wer suchet, der findet! Ich habe elf Gesetzmäßigkeiten festgestellt, aufgrund derer die unterschiedlichsten Lern- und Gesundungssysteme in die Welt gesetzt wurden.