Aphorismen
– Synthese menschlicher Erfahrungen, Gedanken und Gefühle; letzter Ring einer langen Kette; Ganzes aus kleinsten Teilen. Amen eines Lebens
Aphorismen:
Nicht die ganze Wahrheit, indes mehr als die Wirklichkeit. Komprimierte Einsichten, eher erahnt als gedacht. Worte, in Sinn getaucht. Pars pro toto. Gleichwohl Eventualitäten, Zufälligkeiten. Suchend, vielleicht auch findend. Gedanken auf dem Weg nach Hause. Fragmente, die sich als Ganzes gerieren. Im Zweifel nur eine Idee: Zum Menschsein und dazu, was den Menschen ausmacht.
Den Irrenden und Wirrenden gewidmet, die scheitern, ihrem Bemühen zum Trotz.
Nicht schicksalsgewollt, sondern durch anderer Menschen Hand, nicht zwangsläufig, sondern deshalb, weil Menschen Menschen, wissentlich und willentlich, Unsägliches antun.
Gewidmet insbesondere meiner ermordeten Frau, die ihr Leben geben musste, um ein Fanal zu setzen: gegen die Dummheit und Unmenschlichkeit derer, welche die Wahrheit für sich beanspruchen – einzig und allein deshalb, weil sie diese kaufen können.
Ihr, meiner geliebten Frau, gilt mein Respekt, gilt meine Anerkennung und mein Dank.
- Mitgefühl, Empathie, Barmherzigkeit
- Ein bisschen weniger. Ein bisschen mehr An Peter Rosegger
- Seins-Verständnis. Nicht nur Wortspielerei An Parmenides und Aristoteles
- Soziales Perpetuum mobile
- Altera pars Oder: πãν θεός
- Ecce homo, homine Oder: Begegnung im Asylantenheim
- Miezel und Molly Oder: Ein wenig an Barmherzigkeit
- Aus der Wahrheit ist eine Hure geworden An Wilhelm Busch
- Alles hat seinen Preis Oder: Du kannst wählen zwischen Skylla und Charybdis
- Sprichwort. Kleine Variation
- παρáδοξον Oder: Epimenides, der Kreter: „Kreter sind immer Lügner, wilde Tiere, faule Bäuche.“ Oder auch: „In meiner Bestürzung sagte ich: Die Menschen lügen alle“ (Psalm 116,11).
- Die Wahrheit. Und deren Zeugen. An die Richterin L.-S. am Landgericht in L.
- Aufforderung zum Nachdenken
- Geburt und Kindheit Alter
- Geburtstags-Wünsche An einen neuen Erdenbürger
- Geboren werden – Gnade oder Strafe? An Euripides
- Geburt – nur eine Möglichkeit. Nicht weniger, nicht mehr An meinen Freund Erich Fried
- Kreislauf An Hildegard von Bingen
- Phantasie eines Erwachsenen
- Weh dem, der nicht in Kinderzeit geborgen
- Das schönste Geschenk für jeden Menschen ist eine unbeschwerte Kindheit An Jean-Jacques Rousseau
- „Ein alter Mann ist stets ein König Lear!“ Nicht an Goethe, nein, an Shakespeare, will meinen Edward de Vere, den Earl of Oxford
- Einige Gedanken zum Alter. Willkürlich. Doch nicht von ungefähr
- Das alles kann nicht zeigen mein unendlich großes Leiden
- Hoffnung. Trotz Hoffnungslosigkeit
- Ich will nicht euer Hofnarr sein
- Um nichts möcht ich euch missen
- Klagend Frage Oder: Lieber Gott, wo warst Du?
- Weil im Schmerz der andren das eigne Leid man fand
- Nur was unter Schmerz geboren An Friedrich Rückert
- Einige Gedanken zu Schmerz und Verzweiflung
- Frau oder Hund? Nicht ganz ernst gemeinter Vorschlag An einen unbekannten Dichter
- Das Lob der Frauen An François Villon. Und Heinrich Heine
- Immer nur das Gleiche. Mit Mann und Frau
- „Was so ein Mann nicht alles, alles denken kann!“ Oder: Weil der Mensch nicht männlich oder weiblich ist An Goethe
Der Aphorismus als literarisches Aperçu, als Quintessenz – nicht nur eines Romans, sondern vieler Romane: derer, die das Leben schreibt.
Insofern ist das nun vorliegende Buch kein Roman, sondern – unbeschadet der Gedichtform vieler Aphorismen – die Quintessenz vieler, in „zweier Menschen Zeit“ gelebter Romane.
Sowie „philosophisch“-distanzierter Abschluss einer Trilogie, die höchst konkret die Lebenswirklichkeit in diesem „unserem“ Lande beschreibt.