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Wie aus dem Ei gepellt ...

Erzählungen, Märchen und Gedichte zur Osterzeit

Sammelband 1-5

Martina Meier (Hrsg.)

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Impressum

Personen und Handlungen sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig und nicht beabsichtigt.

CAT creativ - Redaktions- und Literaturbüro

Lektorat - Gestaltung - Buchsatz

cat-creativ.at

Im Auftrag von Papierfresserchens MTM-Verlag

© 2021 – Papierfresserchens MTM-Verlag GbR

Mühlstr. 10, 88085 Langenargen

Besuchen Sie uns im Internet - papierfresserchen.de

Alle Rechte vorbehalten. Taschenbuchauflagen Band 1-5 erschienen 2011 - 2019.

Titelbild: gestaltet mit Bildern von © sidliks – Adobe Stock lizenziert

ISBN: 978-3-99051-026-1 - E-Book

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Inhalt

Weißfell

Ostern bei Oma

Das Wunschei

Der Hase im Mond

Die Hexe und der Hase

Ostertausch

Ostergruß

Sterne für Nico

Die verstummte Osterglocke

Das Geheimnis im Schuppen

Die Hasen und die Sternfabrik

Das schwarze Ei

Lämmchen & Palmkätzchen suchen ein Zuhause

Das farblose Land

Der Osterhasenschreck

Kleiner Eisbär mit großem Mut

Gibt es den Osterhasen?

Karla und der Osterhase

Die Osterbäumchen

Oster-Anna

Der Jesus in mir

Hexe Rosina und der verzauberte Osterhase

Bankrott! Ruin! Exklusivinterview mit dem Osterhasen Mr. O

Die Geschichte vom Osterhasen

Hoothie - die Osterkatastrophe

Osterüberraschung vom Weihnachtsmann

Ein Hase namens Paulchen

Puschel hat verschlafen

Alexia und das grüne Kaninchen

Dominiks Osterüberraschung

Edward und die Osterfee

Vergiftete Schokoladeneier zu Ostern

Die Aushilfe

Der Hase mit der Schnupfennase

Warum wir dieses Jahr Ostern feiern können

Der fliegende Osterhase

Von Beruf Osterhase

Wie der Weihnachtsmann das Osterfest rettete8

Lauras Osterschweinchen

Am Ufer der Vechte

Lilo Löffels Osterfest

Ostererzählung

Aber was ist mit Belli?

Wandozh von Osterland

Fiona, das Osterküken

Frida will wissen, was Ostern ist

Der Osterhase braucht Hilfe

Carinas Suche nach dem Osterhasen

Neue Mützen für die Hasenkinder

Häschen Sausewind und der Osterhase

Ich hab den Osterhasen gesehen!

Hopps rettet Ostern

Simson

Der Osterring

Eine Ostergeschichte

Osterzauber

Osterzeit bei Pastor Plumm

Henne Henni streikt

Das schönste Osterei

Der Hasenaufstand

Die Osterhasenversammlung

Ostern mit Tante Almuth

Osterhäschens Heimweg

Wölkchen

Oster-Evolution

Osternacht

Hoppelchen und Moppelchen

Dorle und Morle

Windige Rache

Das Osterkonzert

Der geheime Osterplan

Keiner spielt mit mir

Das Osterschaf

Opa und die Osterglocken

Ostern im Schloss

Begegnungen am Osterbrunnen

Auf der Waldlichtung

Hasen hassen

Gibt es Osterhasen wirklich?

Hilfe, die Hühner haben die Grippe

Wie Pia Ostern rettete

Ostergeschenke

Das etwas andere Osterei

Oma ist die Beste

Der Zauberosterhase

Kiki sucht den Osterhasen

Hase und Henne

Oskar

Wie die Osterglocken ihren Klöppel verloren

Das kugelrunde Wunschei

Vom lachenden Hans, mutigen Bienchen und Ostern

Das Ostermädchen

Oma Herta und das Osterei

Osterhasenverstärkung

Das Osterkrokodil

Der Eierdieb

Hast du schon mal ein Ei versucht?

Michael von Marmeladenbrot

Osterzeit

Hilfe, die Hexe!

Eins, zwei, drei, Änni legt ein Ei!

Reingelegt

Das halbe Osterei

Die Rosenkönigin

Der Osterengel Gregor

Ostereier, Keks und Merle

Opa Theo und der Osterhase

Die Osterklage

Der kleine Hase Trick und die gestohlene Zeit

Das Osterlämmchen

Purzel und der Eier-Malwettbewerb

Henne Trudi rettet Ostern

Der Osterhase unterm Holderbusch

Hasenohren

Ein großer Sieg

Marathon-Moppel

Frohe Ostern, Agathe!

Meine Cousine, ihr Meerschwein und ich

Osterhasencasting

Chaotischer Herr Osterhase

Ein Osterspaziergang mit Großvater

Osterfrühstück

Kunterbunter Eiermix

Mein Osterhase

Wie Jonny die Osterhasen rettete

Aus der Traum vom Osterhasen?

Der Stadtstrand

Die Kür des Osterhasen

Skandal-Interview: Osterhase schmeißt Handtuch!

Hasenherz

Oh, du schöne Osterzeit

Schoko-Osterhasen im neuen Design

Reinecke und die Kücken

Das Osterhasenlied

Wüstenei

Als Weihnachten und Ostern auf einen Tag fielen

Ostern im Garten

Aufruhr im Hasendorf

Henne Henni und das Osterküken

Wie die Eier bunt wurden

Wo wohnt denn bloß der Osterhase?

Oh, Johnny!

Abenteuer schwer gemacht

Dem Osterhasen auf der Spur

Bunte Eier und Konfekt

Ostern

Die Osterüberraschung

Schwarzseherei

Ein Osterhase kommt selten alleine

Eier mit Rissen

Der Sieben-Eier-Pinsel

Der Osterlaus

Eier-Künstler-Maler Tobi

Eine wahre Ostergeschichte

Ikarus und Conan

Osterzeit

Das schönste Ei

Märchenhafte Freundschaft

Große Ostereieraufregung bei den Tierkindern

Das dunkelgrüne Osterei

Langohr, Knickohr und Schlappohr

Kleine Ziege Pimpelliese

Ein vergesslicher Künstler

Österliche Orientierung

Von Osterhasen und Stubenfliegen

Ostermorgen

Tatz und der Farbendieb

Bekenntnisse

Ein kunterbuntes Osterchaos

Die Maus im Hühnerei

Melli

Null Bock

Wer hat das schönste Osterei?

Der Ostergesang

Ostermorgen mit Brit

Als der Osterhase entführt wurde

Ostern

Der Zauber der Osternacht

Hoppel-7 möchte Ostereiermaler werden

Ich bin Elena

Der schusselige Osterhase

Für eine wie Alaska

Der Osterhase und die Eier

Ein neuer Freund

Das Krabbeltier

Der Osterhasenfrühling

Der schöne Erwin

Harry Hase und der Kuchen

Dichterische Pause

Die rettende Geschäftsidee

Rituale zur Osterzeit - weltweit

Ein falscher Hase

Stallgeflüster

Das Fliegenpilzhaus im Osterhasenwald

Warten auf Ostern

Kleiner Vogel

Die allererste Blume

Rot

Auch Osterhasen müssen manches lernen!

Den Osterhasen gibt es nicht

Osterkleckserei

Flipps neue Freunde

Helfer für den Osterhasen

Frühlingsfeuer

Osterhasi Weißpuschel

Gibt es den Osterhasen doch?

Ostersonntag, ganz früh am Morgen

Ein Geschenk namens Sonne

Bald ist Ostern

Mathilda und der Osterhase

Eine Überraschung zum Osterfest

Der Kuckuck und das Osterei

Meister Lampe in der Stadt

Das Wunder an Ostern

Osterhase

Das neue Ostertier

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Weißfell

Das kleine Häschen Weißfell atmete tief durch und ein Seufzer entfloh seinem Innersten. Alle seine Geschwister lebten weit verstreut hinter dem großen Wald und es hatte schon seit längerer Zeit nichts mehr von ihnen gehört. Es war ganz allein und bis zum Osterfest waren es nur noch ein paar Tage.

Das Häschen Weißfell fragte sich, wie es das alles schaffen sollte. Schon jetzt hatte es heimlich beobachtet, wie einige Kinder mit leuchtenden Augen durch Feld, Wald und Wiesen stöberten, in der Hoffnung, vielleicht schon ein erstes verlorenes buntes Osterei zu finden ...

Vorsichtig streckte es schnuppernd sein Näschen aus seinem Bau, in den es sich nachts zum Schlafen einrollte. Es seufzte noch einmal und schwupps war es heraus. Zunächst hoppelte es ziellos über das nahe Feld, auf dem der Winter noch nicht ganz verschwunden war. Atemlos verharrte es am Waldesrand und kratzte seine langen Ohren nachdenklich. Gestern hatte es auf einem entlegenen Bauernhof eine Schar freundlicher Hühner getroffen, die ihm angeboten hatten, den Kindern ihre frischen Eier als Osterüberraschung zu bringen – aber die Eier waren weiß! Wie um alles in der Welt sollten daraus bloß bunte Ostereier werden?

Und wie es so grübelte und sich dabei leicht im Kreise drehte, wurden seine Augen plötzlich riesengroß. Was war denn das? Es starrte auf einen kleinen, dunkelblauen Flecken auf der Erde, und als es schnuppernd näher kam, erkannte es, wie ein kleines Glockenblümchen ganz vorsichtig seine Blütenspitzen aus dem Boden schob und versuchte, sich tapfer aufzurichten. Tau glitzerte noch auf seinem Blütenköpfchen. Fasziniert schaute Weißfell auf die Blume und berührte sie sanft mit seiner Pfote. Schnell strich sich unser Häschen über das weiße Fell, um das Pfötchen wieder zu trocknen, und hoppelte weiter, bis es leicht stolperte.

Eine Maus, die gerade aus ihrem Loch klettern wollte, rieb sich noch verschlafen die Augen und rief erschrocken: „Hey Hase, kannst du nicht aufpassen? Es wohnen noch mehr Leute in diesem Wald ... aber ... äh ... wie siehst du überhaupt aus?“

„Ich? Wieso?“ Weißfell sah an sich herunter und stutzte. Sein Fell war rechts und links an den Seiten ganz blau gefärbt. Gedankenverloren rubbelte das Häschen daran herum, aber die Farbe blieb. Schon wollte es ein wenig ärgerlich werden, als ihm ein wunderbarer Gedanke kam. „Machs gut Maus, ich hab keine Zeit!“, rief es noch und schon war es verschwunden.

Schnell war Weißfell an der großen Wiese am Waldesrand angekommen und blickte sich mit zusammengekniffenen Augen atemlos um. Es suchte etwas ganz Bestimmtes. Und da ... da war etwas! Weißfell hoppelte näher und erkannte ein zartes goldgelbes Blümchen, eine Narzisse, die gerade ihren Winterschlaf beendet hatte und freundlich in die Welt sah. Weißfell berührte sie ganz vorsichtig und sah auf sein Pfötchen ... und richtig! Es war gelb geworden.

Nun war Weißfell ganz aufgeregt. Plötzlich wusste es, wie es die weißen Eier von den freundlichen Hühnern bunt färben konnte, und dreht sich vor Glück im Kreise. Es fand noch viele andere Blümchen und zarte Pflänzchen und merkte sich die Orte gut, an denen sie schon wuchsen. Am Abend rollte es sich erschöpft vom Tag in seinem Bau zusammen, schlief sofort ein und träumte einen bunten Traum.

Am nächsten Morgen aber hopste es noch ganz, ganz früh aus seinem Bau. Sein kuscheliges weißes Fell mit den blauen Streifen stand noch ein wenig strubbelig zu berge und es wischte sich den Schlaf aus den Augen. Der Boden war feucht vom Tau und das war genau richtig.

Schnell machte sich Weißfell auf den Weg zu den freundlichen Hühnern, um die versprochenen Eier einzusammeln. Es fand auch alle bunten Blumen und Blüten wieder und begann, mithilfe des Taus und der Blumenblüten, die Eier zu färben. Sie wurden gelb und blau und rot und manche, die Weißfell im zarten Gras kullerte, wurden schön grün. Das Häschen freute sich so sehr, dass es gar nicht bemerkte, dass es sich eifrig die Pfötchen am Bauchfell abwischte.

Als es schließlich fertig war und voller Stolz die wunderschönen bunten Eier betrachtete, fiel sein Blick auch auf sein Fell. Es erstarrte. Das Häschen Weißfell war selbst zu einem wuscheligen bunten Osterhasen geworden! Und sicher hatten auch seine weißen Ohren bunte Farbe abbekommen, denn immer wieder, wenn es ein gefärbtes Ei kritisch betrachtete, strich es sich gedankenverloren über die langen Ohren. „Ach was“, dachte es dann und begann zu lachen und fröhlich Haken zu schlagen. „Bin ich eben ein Buntfell, na und? Aber ich hab die schönen bunten Eier endlich zusammen und werde sie am Ostersonntag ganz früh, wenn noch alle Kinder schlafen, vorsichtig verstecken und heimlich beobachten, wie sehr die Kinder sich darüber freuen.“

Und wer weiß, vielleicht läuft uns ja irgendwann einmal bei einem Spaziergang so ein kleines buntes Häschen über den Weg und dann wissen wir, es ist das fleißige Häschen Weißfell, das für die bunten Eier zum Osterfest zum glücklichen Häschen Buntfell wurde.

Karin Hedig wurde am 29.07.1955 in Sangerhausen/Sachsen-Anhalt geboren, wo sie auch heute noch lebt. Derzeit arbeitet sie als Sekretärin beim Amt für Veterinärangelegenheiten und Lebensmittelüberwachung. Sie hat schon immer viel und gerne gelesen, besonders Romane, Gedichte, Aphorismen, und sie liebt Märchenfilme, Theater und Musicals. Weißfell ist eine ihrer ersten, kleinen Geschichten.

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Ostern bei Oma

Für Tilo ist Ostern immer etwas ganz Besonderes. Am Ostersonntag nämlich treffen sich alle Cousins und Cousinen bei Oma zum Eiersuchen. Natürlich suchen sie keine echten Eier. Nein, viel besser: Schokoladeneier. Tilo läuft schon das Wasser im Mund zusammen, wenn er nur daran denkt.

„Wann sind wir denn endlich da?“, nörgelt Merle, Tilos kleine Schwester. Wenn Merle auf etwas Tolles warten muss, dann nörgelt sie immer. Das geht Weihnachten so, an ihrem Geburtstag, auf Urlaubsreise und bei jeder noch so kleinen Überraschung. Manchmal ist Tilo davon ziemlich genervt. Aber trotzdem hat er Merle sehr gerne. Sie ist ja schließlich auch erst 5. Da darf man ruhig noch ein bisschen mehr nörgeln, findet Tilo. Er dagegen ist übrigens schon fast 7. Das erzählt er jedem, der es hören will, und auch jedem, der es nicht hören will.

Hinten im Kofferraum kläfft Sammy. Er hasst Autofahren. Aber zu Hause lassen wollte Tilo ihn nicht. Sammy liebt nämlich Omas riesigen Garten. Da gibt es unheimlich viel zu entdecken und zu erschnüffeln für einen Hund.

„Ganz ruhig, Sammy. Wir sind ja bald da.“ Tilo lehnt sich nach hinten und tätschelt Sammy den Kopf. Sammy schleckt über Tilos Hand und wedelt mit dem Schwanz.„Warum freust du dich denn plötzlich so?“, fragt Tilo.

Dann bemerkt auch er es: Sie sind endlich da.

Tilo und Merle springen aus dem Auto. Sie rennen laut jubelnd auf Oma zu. Oma erwartet sie schon mit offenen Armen. Sie drücken Oma ganz fest, denn es ist schön, sie wiederzusehen. Auch Oma freut sich riesig. Das sieht man an ihren strahlenden Augen.

Papa lässt Sammy aus dem Kofferraum. Sammy schießt schwanzwedelnd auf Omas Garten zu und verschwindet zwischen den Büschen.

„Den sehen wir so bald nicht wieder“, lacht Tilo.

Oma ruft Tilo und Merle ins Haus. Dort warten schon die Cousins und Cousinen. Da sind Tina und Lisa, Annemarie und Theo und natürlich Joshua und Edgar. Die Kinder begrüßen sich stürmisch und haben sich ganz viel zu erzählen.

„Ich hab ein Puppenhaus zum Geburtstag bekommen“, sagt Lisa.

„Ich wünsche mir eine Rennbahn“, erklärt Theo.

„Ich hab ganz viele Tore beim Fußball geschossen“, prahlt Edgar.

Schließlich haben sie alle Neuigkeiten ausgetauscht (was eine ganze Zeit gedauert hat) und Oma klatscht in die Hände. „So meine Lieben. Die Ostereier sind im Garten versteckt. Ich habe sie in kleine Nester gelegt, damit sie nicht dreckig werden.“

„Geht es jetzt los?“, fragt Annemarie hektisch.

„Auf 3“, sagt Oma. „1, 2, … 3!“

Unter wildem Geschrei rennen die Kinder in den Garten.

„Ganz viele!“, brüllt Edgar.

„Edgar muss immer ganz viel haben. Dabei teilen sie doch die Eier am Ende sowieso gerecht auf“, denkt sich Tilo. Tilo rennt zuerst zu den Blumenkübeln und schaut dahinter nach.

Hinter den Blumenkübeln versteckt Oma jedes Jahr ein Nest. Aber zu Tilos großer Verwunderung ist dort diesmal keines zu finden. Dann hat Oma sich wohl etwas Neues einfallen lassen. Tilo schlägt sich in die dichten Büsche von Omas wild wucherndem Garten. Er guckt unter jeden Zweig und jedes Blatt. Aber kein Nest mit Eiern ist zu finden. Doch was ist das? Tilo schaut nach oben und sieht ein Nest in den Ästen einer Eiche. Sofort beginnt er, den Baum hinaufzuklettern. Tilo kann gut klettern. Deshalb hat er das Nest schnell erreicht.

„So ein Mist“, schimpft Tilo.

Er hat kein Nest mit Schokoladeneiern gefunden, sondern ein Vogelnest mit echten Vogeleiern. Tilo hört ein wütendes Zetern. Die Amselmama hüpft aufgeregt auf einem Ast umher. „Tut mir leid“, entschuldigt sich Tilo. „Ich lasse deine Kinder ja schon in Ruhe.“

Er klettert wieder vom Baum herunter und sucht weiter. Aber er findet und findet einfach nichts.

Da kommt ihm Edgar durch die Büsche entgegengerannt. Er ist ganz aufgeregt. „Hey Tilo, hast du schon was gefunden? Ich hab noch gar nichts gefunden, dabei will ich doch ganz viele Nester finden!“

„Das ist äußerst merkwürdig“, findet Tilo. „Edgar will nicht nur immer ganz viel finden, er findet auch immer ganz viel mehr als alle anderen. Wenn Edgar keine Nester findet, dann muss da was faul sein.“

Tilo und Edgar kämpfen sich aus dem wilden Garten und suchen nach Oma. Dabei treffen sie die anderen Cousins und Cousinen. Auch sie haben kein einziges Nest mit Eiern gefunden.

Oma schaut sie verwundert an. „Habt ihr etwa schon alle Eier aufgegessen?“

„Nein, Oma. Wir haben gar keine gefunden“, antwortet Tilo.

„Warum das denn nicht?“, wundert sich Oma. „Einige Verstecke waren doch wirklich einfach. Zum Beispiel das hinter den Blumenkübeln.“

„Aber ich habe hinter alle Blumenkübel geguckt und nichts gefunden“, meint Tilo. Er ist sich ganz sicher. Da ist doch irgendetwas faul.

„Vielleicht hat Theo sich ja alle unter den Nagel gerissen und will sie jetzt nicht hergeben“, sagt Joshua vorwurfsvoll.

„Hab ich gar nicht! Bestimmt hast du die Eier!“, motzt Theo zurück.

„Jetzt ist aber Schluss!“, schimpft Oma. „Keiner hat hier irgendetwas gestohlen.“

„Da wär ich mir nicht so sicher“, sagt Tilo.

Alle schauen ihn verwirrt an. Was kann er damit nur meinen?

Tilo zeigt auf Sammy, der gerade an ihnen vorbeistürmt. „Ich habe da einen Verdächtigen. Sammy klaut bei uns zu Hause immer die Schuhe und versteckt sie. Also warum nicht auch Osternester?“

Das leuchtet allen ein und schnell laufen sie Sammy hinterher. Das ist gar nicht so einfach, weil er kreuz und quer durch den Garten wirbelt.

Doch endlich macht Sammy an einem kleinen Busch in der hintersten Ecke des Gartens halt und lässt einen Stock, den er im Maul hatte, darunter verschwinden.

„Wenn unter dem Busch mal nicht noch ein paar andere Sachen liegen“, meint Tilo.

Edgar drängelt sich nach vorne und guckt unter den Busch. „Oh! Da sind ganz viele Ostereier drunter.“ Edgar ist begeistert.

Auch die anderen Kinder freuen sich und jeder nimmt sich drei Nester. Edgar versucht sich noch ein Viertes unter den Nagel zu reißen, aber das bemerken die anderen Kinder rechtzeitig und hindern ihn daran. Die Kinder laufen zurück zu Oma und zeigen ihr die Eier. Oma lacht herzlich und meint: „Da war Sammy euch wohl um eine Schnauzenlänge voraus.“

Auch die Kinder lachen.

„So, wer will Kuchen und Kekse?“, fragt Oma.

Eine jubelnde Menge antwortet ihr.

Nach dem Essen spielen die Kinder ausgiebig miteinander. Bis auf einen kleinen Streit zwischen Joshua und Edgar macht das riesigen Spaß. Doch auch ein solcher Tag muss zu Ende gehen. Abends verabschieden sich alle voneinander und machen sich auf den Heimweg.

Und wie immer findet Tilo, dass es ein ganz besonderes Ostern gewesen ist.

Silas Matthes wurde 1992 in Hamburg geboren. Derzeit strebt er das Abitur 2011 an. Schon früh entdeckte er seine Leidenschaft für das geschriebene Wort. Selbst schreibt er allerdings erst seit 2010. Neben vielen Kurzgeschichten arbeitet er an seinem Romandebüt „Die Essenz der Dunkelheit“, einem Fantasy-Roman für Jugendliche und junge Erwachsene, der sich mit den dunklen Seiten des menschlichen Herzens befasst.

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Das Wunschei

Es ist Ostersonntag. Miriam geht mit ihrem Hund Randy an der Mosel spazieren.

„Mein Gott, Randy! Zieh doch nicht so, ich kann dich ja kaum noch halten.“

Randy zerrt Miriam in ein Gebüsch, schnuppert interessiert und beginnt zu graben.

„Randy? Was machst du denn da? Komm wir müssen weiter.“

Doch Randy buddelt unbeirrt weiter. Plötzlich bellt er. Er hat etwas gefunden. Mit seinen Pfoten hat er ein goldenes Ei freigelegt. Er schiebt es auf die Straße.

„Was ist das denn?“, fragt Miriam und nimmt das Ei in die Hand. Auf der goldenen Schale steht mit silberner Farbe die Zahl drei. Miriam steckt das Ei in ihre Tasche und nimmt es mit nach Hause.

„Miriam! Da bist du ja endlich, wir warten schon auf dich. Wir wollen jetzt in den Garten gehen die Ostereier suchen“, sagt Miriams Mutter Klara, als sie zur Haustür reinkommt.

Gemeinsam mit ihren Eltern und ihren Brüdern, Ben und Alexander, geht sie in den Garten.

„Dieses Jahr sind die Verstecke echt gut, ich denke nicht, dass ihr alle finden werdet“, sagt Miriams Vater.

Miriam und ihre Brüder veranstalteten jedes Jahr einen kleinen Wettbewerb. Wer die meisten Eier findet, der gewinnt. Miriam hat bisher immer verloren.

Schnell beginnt Miriam zu suchen, doch ihre Brüder sind wie immer besser. „Och Mensch. Ich wünschte, ich würde nur ein einziges Mal gewinnen“, grummelt Miriam vor sich hin.

Plötzlich beginnt das Ei in ihrer Tasche zu vibrieren. Schnell zieht Miriam es raus. Es ist ganz warm. Auf einmal verschwindet die Zahl drei, die auf der Schale geschrieben steht, und eine silberne Zwei erscheint.

„Das ist ja komisch“, murmelt Miriam. Sie steckt das Ei wieder in die Tasche und hat plötzlich eine Eingebung. Wie durch Zauberei findet sie im Nu alle Verstecke und hat bei Weitem mehr Eier gesammelt als ihre Brüder. Dieses Jahr ist sie die Siegerin.

Am Abend begutachtet Miriam ihre Beute. Auch das goldene Ei liegt dabei. Es kommt ihr sehr seltsam vor, gerade als sie ihren Wunsch ausgesprochen hat, zeigt das Ei eine kleinere Zahl an und sie findet alle Eier.

Miriam wird den Gedanken nicht los, dass das Ei vielleicht Wünsche erfüllt. Genauso viele, wie die Zahl auf Schale.

Miriam nimmt das Ei in die Hand. „Ich wünsche mir drei Wünsche“, sagt sie leise.

Wieder beginnt das Ei zu vibrieren. Doch dieses Mal wechselt es auch die Farbe, es wird Rot. Mit silberner Farbe erscheinen die Wörter: „DAS GEHT NICHT!“

„Du meine Güte, das Ei kann sich mitteilen“, staunt Miriam.

Die rote Farbe und der Schriftzug verwinden wieder und das Ei ist nun wieder golden mit einer silbernen Zwei.

„Okay, noch ein Versuch, ich wünsche mir ganz viel Geld.“

Wieder verfärbt sich das Ei Rot, und in silberner Schrift kommt wieder zum Vorschein: „DAS GEHT NICHT!“

„Alles klar, das geht also auch nicht. Nun gut. Ich wünsche mir Gesundheit für mich und meine Familie.“

Das Ei beginnt endlich zu vibrieren und es wird wieder warm, langsam verschwindet die Zwei und eine silberne Eins taucht auf.

„Jetzt habe ich nur noch einen Wunsch frei“, sagt Miriam leise. Behutsam legt sie das Ei wieder hin.

Am nächsten Morgen geht Miriam in die Küche zum Frühstücken. Ihr Vater grübelt über der Zeitung und murmelt vor sich hin. Er ist schon seit über einem Jahr arbeitslos. Aufgrund der Wirtschaftskrise musste die Firma, in der er über 20 Jahre gearbeitet hat, schließen.

Miriam hat plötzlich eine Idee. Schnell rennt sie in ihr Zimmer und nimmt das Ei in die Hand. „Ich wünsche mir, dass mein Papa wieder Arbeit findet“, sagt sie.

Wieder vibriert das Ei und es wird warm. Die silberne eins verschwindet und das Ei beginnt zu schrumpfen, bis es mit einem leisen Blubb plötzlich verschwunden ist.

Rasch rennt Miriam runter in die Küche, doch nichts ist passiert. Enttäuscht isst sie ihr Frühstück.

„Warum hat das denn nicht funktioniert?“, fragt sie sich, als sie am Abend auf ihrem Bett sitzt.

Drei Tage später. Der Briefträger klingelt.

„Klara!!!“, hört Miriam ihren Vater nach ihrer Mutter rufen.

Geschwind läuft Miriam in die Küche und sieht ihre Eltern, die gebannt ein Stück Papier anstarren.

„Das kann nicht sein. Ich habe doch ein kaputtes Knie und einen kaputten Rücken“, sagt Miriams Vater fassungslos. Die Untersuchungsergebnisse seines Arztes sind gekommen und er ist kerngesund.

„Das war mein Wunsch nach Gesundheit“, flüstert Miriam und freut sich.

Es liegt noch ein weiterer Umschlag auf dem Tisch. Miriams Vater öffnet ihn.

„Das … ist ein Jobangebot“, stammelt er. „Die Firma, bei der ich mich vor zwei Wochen vorgestellt habe, bietet mir eine Stelle an. Nächste Woche soll ich anfangen. Das gibt es doch nicht. Endlich haben wir mal wieder Glück.“

Überglücklich und vor Freude strahlend geht Miriam in ihr Zimmer. Jeder ihrer Wünsche hat sich erfüllt.

„Danke, liebes Wunschei“, flüstert sie und lächelt.

Jennifer Heil wurde am 04.12.1981 in Trier geboren und ist auch dort aufgewachsen. Nach einer Ausbildung zur Krankenschwester zog sie an die Mittelmosel. Seit 2006 ist sie verheiratet. Am 14.02.2008 kam ihre erste Tochter Catharina zur Welt. Tanzen ist ihre große Leidenschaft. Seit 8 Jahren ist sie auch ehrenamtlich als Trainerin und Choreografin für Jazzdance, Gardetanz und karnevalistischen Showtanz tätig. 2010 erschien ihr erstes Kinderbuch „Catharina und der Ruf des Waldes“ bei Papierfresserchens MTM-Verlag.

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Der Hase im Mond

Vor vielen, vielen Jahren war das Eierverstecken zu Ostern noch nicht lange Brauch. Eines Mittags brach ein Streit unter den Tieren des Waldes, des Feldes und der Dörfer darüber aus, wer den Menschenkindern in Zukunft die Ostereier verstecken durfte. Dabei stritten sich die Tiere lautstark. Jedes Tier war der Meinung, dass es selbst am allerbesten dazu geeignet wäre, die Ostereier zu verstecken. Kaum noch hörte eines dem anderen zu und am Ende fingen sie sogar an, sich gegenseitig zu beschimpfen.

Das furchtbare Gebrüll unter den Tieren weckte schließlich die alte Eule auf, die für gewöhnlich bis in den Abend hinein in einem hohlen Weidenbaum schlief. Und weil die Eule wegen des Geschreis, das da vor dem Baum herrschte, ohnehin nicht mehr würde einschlafen können, kroch sie aus ihrer Höhle heraus und blinzelte in die Sonne.

Noch hatten die anderen Tiere nicht bemerkt, dass die Eule aufgewacht war und deshalb kreischten sie allesamt lauthals weiter, sodass die Eule bald begriffen hatte, was der Grund für den Streit war. „Ihr lieben Tiere!“, rief sie in die Runde. Und dann noch einmal etwas lauter: „Ruhe!“

Der Lärm verstummte, denn die Tiere hatten großen Respekt vor der Eule, weil sie so alt und klug war.

„Liebe Tiere, seid einmal still und hört mir zu!“, sprach die Eule. „Es ist doch nur zu gut verständlich, dass ein jedes von euch gerne die Eier für die Menschenkinder verstecken möchte. Und gewiss wäre auch jedes von euch hervorragend dafür geeignet. Leider aber kann letztendlich nur eines von euch diese Aufgabe übernehmen. Wir wollen diese Entscheidung gemeinsam treffen. Stellt euch also in einem großen Kreis auf. Jedes Tier soll in den Kreis treten und seine Gründe dafür vorbringen, warum es glaubt, am allerbesten zum Eierverstecken geeignet zu sein. Wenn jedes Tier an der Reihe gewesen ist, soll die Entscheidung getroffen werden.“

Die Tiere nickten, sie waren einverstanden und bildeten einen großen Kreis. Als Erstes trat das Huhn in die Runde. „Ist es nicht selbstverständlich, dass ich die Eier für die Menschenkinder verstecke?“, fragte es. „Schließlich bin doch auch ich dasjenige Tier, das die Eier legt. Niemand kann also besser mit Eiern umgehen als ich.“ Und zur Bestätigung scharrte das Huhn mit den Krallen im Sand und legte auf die Schnelle noch ein Ei.

Als Nächstes trat der Fuchs in den Kreis der Tiere. „Ihr wisst, wie listig ich bin“, sagte er zu den anderen Tieren. „Listiger als ihr alle zusammen. Ich werde den Menschenkindern die Eier so gut verstecken, dass sie lange suchen müssen, um sie zu finden. Das wird sicher ein großer Spaß, nicht wahr?“ Der Fuchs blinzelte verschwörerisch in die Runde.

Da krabbelte die Maus an ihm vorbei und stellte sich in den Kreis der Tiere. „Der Fuchs mag schlau und listig sein, ich aber bin flink und wendig“, sagte sie. „Ich kann die Eier für die Menschenkinder so schnell verstecken, dass niemand etwas davon mitbekommt. Und das ist doch wohl das Wichtigste beim Verstecken.“ Und um den anderen Tieren zu zeigen, wie schnell und flink sie war, sauste die Maus ein paar Runden durch den Kreis.

Auf diese Art und Weise ging der Tag dahin. Jedes der Tiere trat nacheinander in die Mitte und versuchte, die anderen davon zu überzeugen, dass es selbst am allerbesten dazu geeignet wäre, die Eier für die Menschenkinder zu verstecken.

Als es schließlich Abend geworden war und der runde Mond hinter den Wolken hervortrat, hoppelte der Hase in den Kreis der Tiere.

„Ostern, das Fest, bei dem die Eier versteckt werden, ist ein Fest des Frühlings und des Lebens“, sagte der Hase. „Deshalb sollte ich die Ostereier verstecken, denn kein Tier hat so viele Nachkommen wie ich.“

Der Hase wies mit den Pfoten stolz auf seine große Kinderschar, die das Geschehen von außerhalb des Kreises beobachtete. „Außerdem fällt das Osterfest immer auf die Zeit des Vollmondes. Schaut euch den Mond an!“, wies der Hase die anderen Tiere an. „Erblickt ihr nicht das Bild des Hasen im Mond?“

Die anderen Tiere blickten auf. Und tatsächlich, jetzt erkannten sie das Bild eines Hasen in den dunklen Schatten der Mondscheibe. Aufgeregt beratschlagten die Tiere untereinander. Aber der Hase hatte die anderen überzeugt. So waren die Tiere einstimmig der Meinung, dass der Hase den Wettstreit gewonnen hätte. Auch die alte Eule nickte zustimmend mit dem Kopf.

Und so geschah es, dass von da an der Hase die Ostereier zu den Menschenkindern brachte.

Simone Philipp wurde 1976 in Karlsruhe geboren und studierte klassische Archäologie, Religionswissenschaft und Kunstgeschichte in Tübingen und Heidelberg. Seit 2003 lebt sie mit ihren drei Kindern in Graz. Beruflich arbeitet sie als Trainerin im Menschenrechtsbildungsbereich, wissenschaftliche Projektmitarbeiterin und Projektkoordinatorin. Außerdem ist sie auch Schriftstellerin, bildende Künstlerin, Redakteurin, Lektorin und Jurorin. Zahlreiche Veröffentlichungen finden sich in Anthologien, Literaturzeitschriften und im Internet.

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Die Hexe und der Hase

In den Wäldern des Riesengebirges lebte einst die Hexe Gruselda Mieselinde Schierlingsgelb, Hexenmeisterin allererster Klasse. Sie ärgerte sich über lachende Kinder ebenso wie über zwitschernde Vögel. Am meisten ärgerte sie sich jedoch über den Osterhasen, der unter dem Haselbusch gegenüber wohnte. Sobald Gruselda das Wort Hase aussprach, verfärbte sich ihr Gesicht grüngelb und sie begann zu husten. Dieses Jahr wollte sie dem Osterhasen eine Lektion erteilen, die er nicht so schnell vergaß. Sie hatte schon einen Plan.

„Abraxus? Wo steckst du schon wieder?“ Die Tür des Hexenhauses knarrte und Gruselda steckte ihre lange Nase aus dem Türspalt. „Abraxus! Wenn du nicht sofort erscheinst, wirst du die nächsten Monde …“

Der Zauberlehrling erfuhr nicht mehr, welche Strafe für ihn bestimmt war. „Ich bin doch schon da, beste Madame. Was steht zu Diensten?“

„Lauf zum Bauernhof und leg dich beim Hühnerstall auf die Lauer. Sobald du weißt, wann die Eier für den Ha... chk ... chk ... Hasen geliefert werden, kommst du zurück. Und jetzt beeil dich!“

Vergnügt pfeifend machte sich Abraxus auf den Weg. Ein Ausflug zum Bauernhof war hundert Mal besser, als Zaubersprüche zu lernen oder Eulenfedern zu sammeln.

Die Hexe hingegen machte drei Schritte Richtung Haselbusch und hielt nach dem Hasen Ausschau. „Wenn ich nur an den Ha... chk ... chk ... Hasen denke, bekomme ich Magenbeschwerden“, schimpfte sie vor sich hin. „Was fällt diesem Löffeltier ein, sich so aufzuspielen? Kinder herlocken und beschenken, sonst noch was! Dann rennen die Fratzen stundenlang durch meinen Wald und stören mich bei der Arbeit. Wie soll ich bei diesem Lärm mein Buch „Wie wird man eine berühmte Hexe“ fertig schreiben? Nein, nein, diese Gören sollen bleiben, wo sie sind.“

Zornig stampfte die Hexe mit dem Fuß auf. „Warum die Menschen diesen mickrigen Ha... chk ... chk ... Hasen lieben, versteh ich überhaupt nicht. Ich beherrsche die schwierigsten Zaubersprüche, koche die beste Krötensuppe, bin die einzige Hexe, die ein Buch schreibt. Sollten sie nicht mich bewundern? Aber diesmal werde ich ihm sein Fest versalzen. Ich habe einen Plan. Ich werde …“

Die Hexe konnte den Satz nicht beenden, denn Abraxus kam im Laufschritt herangekeucht. „Madame Gruselda, pff! Madame Gruselda, es eilt!“ Der Zauberlehrling schnappte nach Luft. „Die Hennen bringen ihre Eier schon heute zum Haselstrauch. Sobald es dunkel ist, ziehen sie los.“

„So, so, heute Nacht soll die große Lieferung sein.“ Die Hexe zog ihre knöchernen Finger lang, bis sie knackten. „Ich fürchte, dass es für die Hennen heute keine Ausgangserlaubnis geben wird.“ Gruselda kicherte und klatschte in die Hände: „Husch, husch! Hol meinen Besen, Abraxus! Ich fliege zum Hühnerstall.“

„Ist es nicht zu hell zum Fliegen?“, fragte der Zauberlehrling, als er mit dem Besen zurückkam.

„Abraxerle, du bist ja ein schlaues Kerlchen“, lobte die Hexe. „Du hast völlig recht. Doch wozu gibt es Wolken?“ Sie streckte den Zeigefinger zum Himmel und murmelte einen Zauberspruch. Sogleich schwebte eine dicke graue Wolke herbei und ließ sich auf dem Dach des Hexenhauses nieder.

„Vergiss nicht die Krötensuppe auf dem Herd umzurühren“, rief die Hexe ihrem Lehrling zu. „Und lern endlich den Zauberspruch 27. Wenn ich zurückkomme, will ich ihn fehlerfrei hören.“ Sie stieg auf ihren Besen und schwebte zum Rauchfang hoch. Ein Satz und schon waren Wolke und Hexe Richtung Bauernhof unterwegs.

„Mir scheint, ich bin gerade rechtzeitig gekommen“, flüsterte Gruselda. Vor neugierigen Blicken in der Wolke geschützt, beobachtete sie, wie die Bäuerin die Hühner in den Stall sperrte. Sobald es dunkel war, schlich sie auf Zehenspitzen zum Hühnerstall, schlug die Türe zu und schob den hölzernen Riegel vor.

Dann beugte sie sich zum winzigen Guckloch und zischte: „Der Abendspaziergang ist gestrichen, meine Damen. Und Ostern fällt heuer aus!“ Zufrieden rieb sie ihre knochigen Hände. „Auf zum Mondscheinflug. Mal sehen, ob Horrifikus in seiner Burg sitzt. Seinen köstlichen Nachtschattenwein habe ich mir heute verdient.“ Sie kletterte auf ihren Besen und schwebte über die Baumwipfel dem Sternenhimmel entgegen.

Bei den Hennen herrschte unterdessen große Aufregung. Sie trippelten auf ihren Stangen auf und ab und gackerten kläglich. „Der Osterhase wartet auf uns.“

„Ohne unsere Eier gibt es kein Osterfest.“

„Können wir gar nichts tun?“

Karoline, die kleine rotbraune Henne, meldete sich zu Wort: „Helft alle mit. Ich will versuchen, durch das Guckloch zu schlüpfen.“ Sie flatterte zur obersten Stange und steckte den Kopf durch die Lücke. Die großen Hennen schoben und drückten, die kleine Henne ächzte und piepste, und schwupps war sie im Freien. „Ich hol Benno, den Hofhund. Der ist stark genug, um den Riegel wegzuschieben“, rief sie von draußen. Bei sich dachte sie: „Es hat auch sein Gutes, wenn man so dünn und mickrig ist.“

Im Nu waren alle Hennen befreit und mit den Eiern auf dem Weg zum Osterhasen. „Das ist ja noch einmal gut gegangen“, stellten die Hennen nach ihrer Rückkehr erleichtert fest.“

„Ich würde zu gern das Gesicht der Hexe sehen, wenn sie merkt, dass ihr mieser Plan fehlgeschlagen ist“, lachte Karoline.

„Ohne dich hätten wir es nicht geschafft“, lobten die anderen die kleine Henne.

Die wurde vor Verlegenheit hochrot. Nur gut, dass das bei einem rotbraunen Gefieder nicht auffiel.

Drei Tage später kam Gruselda Mieselinde Schierlingsgelb von ihrem Besuch auf der Zauberburg zurück. Beschwingt und heiter, ein Liedchen und den Geschmack des herben Weines noch auf den Lippen, schlenderte sie durch das Wäldchen. „Nun will ich mal sehen, wie es diesem Ha... chk ... chk ... Hasen ohne Eier ergangen ist. Hat er sein Bündel schon gepackt?“

Vorfreude glitzerte in ihren Augen, als sie die Zweige des Haselstrauches zur Seite schob. „Da soll doch! Wie war das möglich?“

Freudiges Glitzern verwandelte sich in zorniges Funkeln, Hexenwangen färbten sich giftgrün. Wütend starrte Gruselda auf den schmalen Grasstreifen vor dem Gebüsch. Vom Osterhasen war nicht einmal das Stummelschwänzchen zu sehen. Aber neben Farbtöpfen in Reih’ und Glied lachten wie immer die bunten Eier aus ihren Strohnestern.

„Glaub ja nicht, dass du gewonnen hast, du komisches Pelzmantelgeschöpf“, schimpfte Gruselda und verfärbte sich dunkelgrün. „Ich gebe nicht auf. Du wirst es gleich erleben!“ Wutentbrannt packte sie einen leeren Kübel und leerte einen Farbtopf nach dem anderen hinein. Flink umgerührt und im Nu floss eine braunschwarze dickflüssige Brühe über die bunten Eier. Zuletzt rollte die Hexe die Eier kreuz und quer durch das Stroh. Kein Rest der bunten Farbe sollte durchscheinen.

„Morgen feiern die Kinder Ostern ohne dich, mein Lieber“, kicherte Gruselda schadenfroh, drehte sich um und verschwand.

Als der Osterhase gut aufgelegt und ausgeschlafen aus der Grube hopste und die Bescherung sah, war seine Verzweiflung groß. „Die armen Kinder“, jammerte er. „Sie freuen sich doch so sehr auf ihr Osternest.“ Er setzte sich ins Gras, klappte die Ohren vors Gesicht und eine dicke Träne tropfte von seiner Wange.

Seine Frau nahm inzwischen ein schwarzes Ei aus dem Nest und drehte es nach allen Seiten. „Schau, einmal!“ Frau Hase hielt ihrem Mann das Ei unter die Nase. „Wie hübsch die Strohhalme auf dem dunklen Hintergrund aussehen. Wie eine Schmuckbordüre.“

Tatsächlich bildeten die hellen Halme wunderschöne Muster auf dem schwarzen Ei. Die beiden Hasen schauten sich an, sprangen auf und jubelten: „Ostern ist gerettet! Die Kinder freuen sich über schwarze Ostereier bestimmt genau so!“

Am Ostersonntag wurde Gruselda Mieselinde Schierlingsgelb vom Jubel der Kinder geweckt. Grün und gelb vor Wut packte sie ihre sieben Sachen und zog mit Abraxus fort.

Der Osterhase wohnt noch immer mit seiner Familie unter dem Haselstrauch. Manchmal legt er ein schwarzes Ei mit Strohverzierung ins Osternest. Hast du schon eines bekommen?

Gabi Eder wurde 1944 geboren, ist verwitwet und hat zwei erwachsene Söhne. Sie verfasst humorvolle, ironische Texte und Reimereien über Tiere und die kleinen Dinge des Alltags. Am liebsten schreibt sie Geschichten über und für Kinder. Zahlreiche Erzählungen wurden in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht.

*

Ostertausch

Jedes Jahr zur Osterzeit kommt der Hase und beschenkt die Kinder. Man könnte ihn schon liebevoll „den kleinen Weihnachtsmann“ nennen, denn seine Hingabe ist dieselbe. Überall auf der Erde freuen sich die Kinder über bunte Eier, Schokohasen und andere Geschenke. Der Hase hat es auch nicht leicht, denn für ihn gilt es, kein Kind zu vergessen!

Wieder ein neuer Ostermorgen, der in seiner Schönheit erblühte. Man schaute da und hier, doch das Bett des fleißigen Häschens war bereits leer. Munter zupfte der gesellige Genosse an seinem Ohr herum und machte sich schick für seinen Einsatz. Das Körbchen war schnell gepackt, nun fehlten nur noch die verzierten Eier. Geschwind sauste das Häschen mit dem weichen Fell durch den Wald. Er wollte die Hühner besuchen gehen und sie um viele Eier bitten.

Marsi, seine beste Freundin, half ihm jedes Jahr und auch heute war sie mit von der Partie. Mit viel Freude bemalte sie die Eier mit Punkten, Strichen oder Blumen. Als sie endlich fertig waren, legte Marsi die zerbrechlichen Geschenke behutsam in einen Korb.

Glücklich hoppelte der Hase in den Stall. Dieses Jahr waren die Hühner fleißig gewesen und so standen bereits 18 Körbe fertig vor ihm. Mit einem breiten Grinsen schnappte sich der Hase einen und rannte sofort los.

Der Wald war kein großes Hindernis. Durch Büsche, Hecken und über Wiesen, vorbei an Flüssen und Bergen ging sein Weg. Die Strecke war weit und der Weg beschwerlich. Eisern schleppte der Hase seine Sachen über den letzten Felsen. Da war sie, die Stadt. Glücklich verschnaufte das Häschen, doch nur einige Minuten, denn es blieb nicht viel Zeit um die Wünsche der Kinder zu erfüllen.

Leise schlich er durch die Straßen, huschte in Vorgärten hinein und versteckte die Eier. Kinderlachen erhellte den Tag, so wusste man, wo der Osterhase schon war. Ein kleines Mädchen bekam zum Beispiel eine Puppe und strahlte über beide Ohren. Der fleißige Geselle freute sich mit ihr und verabschiedete sich erst, wenn auch das letzte Ei im Garten gefunden war.

Ein neues Kind, ein anderer Ort. Doch dieser Junge war anders. Er wünschte sich viel mehr und ließ die kleinen Geschenke außer Acht. Auf seinem Zettel standen ein fernsteuerbares Auto, ein Ball, ein Kuscheltier, ein Fahrrad und etwas Süßes.

Mit großen Augen bestaunte der Osterhase die Liste und schüttelte dann nur traurig den Kopf. Wie sollte er solche großen Geschenke transportieren? Zaghaft versteckte er den Ball im Garten und wartete auf eine Reaktion. Der Junge suchte einige Minuten und fand schließlich den bunten Fußball, den er sich gewünscht hatte. Das Geschenk war entdeckt und doch schien der Junge unbefriedigt zu sein.

Traurig verfolgte der Hase das Spektakel. Nach einer Stunde hatte das Kind auch das letzte Ei endlich gefunden. Nun als er wusste, dass in dem Garten nichts mehr zwischen den Blumen und Bäumen auf ihn wartete, begann er zu weinen und zu fluchen. Frustriert schleuderte er den Ball in die nächste Ecke und schrie: „So ein dummer Osterhase! Er hat mir nicht das gebracht, was ich wollte!“

Wehmütig schaute die Mutter auf ihren Sohn hinab: „Timi, glaubst du nicht, dass die ganzen Dinge etwas schwer für den kleinen Osterhasen gewesen wären?“

Doch der Junge überlegte nicht einmal, seine Antwort stand bereits fest: „Nein! Er hat mir das zu bringen, was ich mir wünsche!“

Nun ärgerten sich auch die Eltern über ihren Sohn und gingen stumm nach drinnen. Die Chance nutze der Hase und schlich sich an Timi heran. „Hey du!“, sagte er.

Verdutzt schaute der Junge auf das Häschen. „Was hast du gesagt?“, fragte er verwirrt.

„Ich sagte: Hey du!“, wiederholte der Hase.

„Du kannst sprechen?“, hauchte der Junge ungläubig.

„Na klar, ich bin ja schließlich der Osterhase! Und du hast dich eben über mich beschwert!“

Timi zuckte gleichgültig mit den Schultern. „Ja, weil du mir nicht das gebracht hast, was ich wollte!“

Nun kochte der Hase innerlich und wurde ein wenig lauter. „Hast du dir mal vorgestellt, wie schwer ich immer zu tragen habe? Ich bin schließlich nicht der Weihnachtsmann. Zu Ostern wünscht man sich nur kleine Sachen!“

Der Junge rümpfte die Nase und verschränkte in derselben Bewegung seine Arme vor der Brust. „Ist mir aber egal, du hast mir zu bringen, was ich mir wünsche!“

Diese Worte brachten das Fass zum Überlaufen. „Weißt du was? Ich möchte, dass du selbst mal spürst, was ich immer erleiden muss. Und wie ich mich fühle, wenn ich nach all meinen guten Taten auch noch auf solche Kinder wie dich treffe! Für dieses Osterfest wirst du meine Rolle übernehmen und die Kinder an meiner Stelle beschenken.“ Sofort berührte das Häschen den Jungen und ihr beider Erscheinungsbild begann sich zu verändern.

Timi schrie auf, als seine Zähne länger wurden, sein Gesicht sich mit Fell bedeckte und an seinem Gesäß ein weißes Schwänzchen wuchs. Auch der einstige Osterhase verwandelte sich und zwar in den Menschen Timi.

„Deine Eltern werden sich wundern, denn so einen lieben Sohn haben sie sicher noch nie gehabt!“ Mit einem breiten Grinsen auf den Lippen machte sich das freundliche Wesen von dannen.

Verwirrt hockte der verwandelte Junge an Ort und Stelle. Der einstige Mensch betrachtete seinen Körper, fuhr mit der Fingerspitze über die Zähne und bedachte die flauschigen Schlappohren mit einem Aufschrei. „Komm zurück! Was hast du mit mir gemacht?!“, schrie Timi-Hase aufgebracht.

Im selben Moment klingelte seine Armbanduhr, die mit dem Fell und den Ohren gekommen war. Vorsichtig drückte er auf einen der Knöpfe und sogleich verwandelte sich das Zeigerblatt in ein Bild.

„Wo bist du denn? Die Kinder warten!“, sagte Marsi eisern.

Timi verdrehte die Augen. „Keine Ahnung und die Kinder sind mir gerade völlig egal!“

Das konnte Marsi Huhn nicht auf sich sitzen lassen und so suchte sie ihren Freund. Schon nach wenigen Minuten war sie bei ihm. „Was ist los?“, quietschte sie aufgeregt.

„Ich bin nicht der Osterhase, du komisches Federvieh!“, zischte er.

Marsi trat zurück und begann mit Gackern. „Was heißt das nun wieder?“

Timi zupfte genervt an seinen Ohren herum. „Dein Freund hat mich in diesen Fellball verwandelt, weil ich seine Geschenke als zu wenig empfand.“

Nun begann Marsi zu lachen. „Dann ist es deine Strafe und er verwandelt dich erst zurück, wenn du deine Aufgabe gut gemacht hast!“

Und so folgte Timi dem Huhn und arbeitete als Osterhase für einen Tag. Er beschenkte die Kinder und erfreute sich an ihrem Lachen. Er kümmerte sich um die bunten Eier und bemalte teilweise selbst, damit alles schneller ging.

Am Ende kam er an einem Haus vorbei, wo ein kleines Mädchen namens Luna wohnte. Sie erinnerte ihn stark an sich selbst und so begann er sich zu schämen. Denn Luna hatte nur einen großen Hasen als Kuscheltier erhalten und war unzufrieden. Fluchend rannte sie durch den Garten und drückte das Kuscheltier in den Dreck. Doch für Timi war es nun einmal unmöglich gewesen noch mehr zu tragen und so senkte er seinen Kopf und ging nach Hause.

Wie die Henne Marsi es vorausgesagt hatte, verwandelte der Hase den Jungen zurück.

„Es tut mir leid“, flüsterte Timi verlegen. „Wenn du nächstes Jahr mal Hilfe brauchst, dann komm einfach vorbei. Ich wusste einfach nicht, was da alles dran hängt!“

Nun wurde der Osterhase aufmerksamer. „Heißt das du würdest mir wirklich helfen?“

Timi nickte und brachte ein überzeugendes Lächeln hervor. „Nur noch eine Sache. Da gibt es ein Mädchen namens Luna, sie hätte diese Verwandlung auch mal nötig!“

Der Hase verschränkte die Arme vor dem flauschigen Bauch. Dann zwinkerte er dem Jungen zu und sagte: „Ich werde es mir merken!“

Und so endete ein wundervolles Osterfest. Ein Kind wurde eines besseren belehrt und gewann einen neuen Freund. Und im nächsten Jahr würde der Osterhase einem anderen Menschen zeigen, dass auch sein Leben nicht einfach ist, er aber dennoch alles tut, um liebe Kinder zu beschenken!

Marie-Luis Rönisch wurde am 26.02.1993 in Großröhrsdorf geboren. Zurzeit besucht sie die 12. Klasse des Ferdinand-Sauerbruch-Gymnasiums. Neben dem Schreiben interessiert sie sich auch für Musik und Schauspiel. Im Moment schreibt sie an unterschiedlichen Werken aus dem Bereich Kinder- und Jugendliteratur (Fantasy).

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Ostergruß

Die Sonne strahlt im Blumengarten,

Kinder können’s kaum erwarten.

Wenn’s Frühling ist in Feld und Wald,

dann kommt der Osterhase bald!

Bunt bemalte Ostereier

laden ein zur Osterfeier.

Der Osterhas’ hat viel zu tun,

hat keine Zeit, um auszuruh’n!

Mit seinen Helfern werkelt er,

und tolle Verstecke müssen her!

Im tiefen Wald unterm Eichenbaum

ist Osterhäschens Werkstattraum!

Hier entstehen tolle Sachen,

die allen Kindern Freude machen!

Doch viel Zeit hat er nicht mehr, nein,

denn bald wird Ostersonntag sein!

Endlich erwacht der Ostertag,

den Groß und Klein so gerne mag!

Schnell aus dem Bett will jedes Kind,

und seh’n, wo Osterhäschens Verstecke sind!

Wenn dann gefunden all die bunten Eier,

kommt die große Osterfeier!

Denn nach dem vielen Eiersuchen,

gibt’s zur Belohnung Kaffee und Kuchen!

Danach gehen wir spazieren dann,

und dabei es passieren kann,

dass wir sehen den Osterhas’,

er ruht sich aus im grünen Gras!

Wir sagen ihm leise „Dankeschön,

bis zum nächsten Jahr, auf Wiedersehen!“

Cosima Konrad, Jahrgang 1976, schreibt seit 2002. Ihr erstes Gedicht „100 Jahre“ erschien im Dezember 2008 in der Papierfresserchen-Anthologie „Polkappen – Die letzte Scholle“. Seitdem wurden verschiedene Gedichte und Kurzgeschichten in weiteren Anthologien veröffentlicht.

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Sterne für Nico