Gehzeit 4.30 h
7
Ein Torfsee in großartiger Bergumgebung
Der Anstieg durch das Tal des Barranco de Culibillas führt durch eine reizende Bachlandschaft auf ein weitläufiges, von weichen Grashügeln durchzogenes Hochplateau mit dem Ibón de Anayet. Es wird im Westen und Süden von einem Bergzug mittlerer Höhe eingerahmt, in dem der steilwandig aufgeworfene Pico Anayet hervorsticht, der mit dem im Hintergrund thronenden Pic du Midi d’Ossau auf französischer Seite wetteifert. Dieser lässt sich vom nur wenige Kilometer entfernten Portalet-Grenzpass an der A-136 in voller Größe besichtigen. Beide Berge sind übrigens vulkanischen Ursprungs.
Talort: Sallent de Gállego, 1325 m. Ausgangspunkt: Corral de las Mulas, 1625 m, an der Straße zum Col du Pourtalet. 2 km hinter der Abfahrt nach Formigal ist links die Zufahrt zu den Liftanlagen »Anayet« ausgeschildert. Außerhalb der Skisaison ist die Straße meist gesperrt, sodass auf der Parkfläche gleich links der Zufahrt geparkt werden muss. Höhenunterschied: 660 m. Anforderungen: Bequeme und kräftige Steigetappen im Wechsel. Schattenlos. Markierung: GR-11 (rot-weiß). Einkehr: In Sallent de Gállego. Variante: Vértice de Anayet, 2555 m. Großartiger Aussichtspunkt. Auf dem Weg am Südufer des Sees auf den westlich gelegenen Cuello de Anayet zuhalten. An der beschriebenen Verzweigung ist auf dem Sattel ein markanter Felsblock auszumachen. Zu ihm steigen steile Kehren an. Auf dem grasigen Pass (2414 m) hebt sich rechts der Pico Anayet ab. Auf ihn läuft ein Pfad zu, die Ersteigung erfordert solide Kletterfertigkeiten im Bereich II-III. Nach links führen deutliche Pfadspuren entlang des Kamms hinauf zum Vértice de Anayet. Ab/bis Ibón de Anayet ca. 2½ Std.
Vom Corral de las Mulas (1) laufen wir knapp 2 km auf dem Asphaltsträßchen zur Liftstation »Anayet«. Auf einem Fahrweg unterqueren wir eine Liftanlage und biegen dahinter auf den markierten Wanderpfad (2), 1740 m, links ab. Er hält sich eine Weile oberhalb des Baches, nähert sich ihm, schwenkt nach Westen und betritt das breite Tal des Barranco de Culibillas. Nach einer kleinen Talschwellle geht es wieder flacher weiter. In der Talmitte vor uns erhebt sich ein »Drachenrücken«; der Weg zieht kräftig bergan, umsteigt den Rücken rechts und läuft dann erneut gemächlich durchs Tal bis zu dem großen Absatz, der das Tal abschließt. Eine steile Hangquerung bringt uns hinauf zu dem Torfplateau mit den Seen und dem Pico de Anayet. Der Weg verzweigt sich. Wir bleiben links am südlichen Seeufer und stoßen auf eine Gabelung (3), 2230 m, bei der sich geradeaus die Variante (durchgestrichene GR-Markierung!) fortsetzt. Von hier aus hat man den westlich gelegenen Pass mit dem auffälligen Felsblock gut im Auge. Wir gehen nach rechts stets nahe dem See weiter. Kurz bevor unser Weg den Abflussbach an der Nordseite erreicht, ist linker Hand und etwas abseits ein Wegweiser (4), 2227 m, zum »Canal Roya« auszumachen. Dieser Weg steigt durch den steilen Talschluss der Nordseite ins obere Valle de Canfranc ab (vgl. WF Pyrenäen 4: Tour 4). Nach dem Bach setzen wir auf dem Weg fort, der nun an der Ostseite des Ibón de Anayet zurück zur ersten Wegverzweigung führt. Ab hier auf gleichem Weg zurück zum Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 4.45 h
8
Zum Wahrzeichen von Sallent de Gállego
Wie uneinnehmbare Wachtürme thronen die Zwillingsgipfel der Peña Foratata hoch über der Niederung von Sallent de Gállego. Ein landschaftlich überaus reizvoller Wanderweg führt vom Skiort Formigal zu dem engen Sattel zwischen den Felsspitzen, auf dem man wie aus einem Adlerhorst den Blick über das Valle de Tena und das Grenzgebirge schweifen lässt. Wer es sich zutraut, kann mit Klettergeschick (I–II) noch die westliche Spitze der Foratata erobern, leichter als der Aufstieg zum etwas höheren Ostnachbarn.
Ausgangspunkt: Formigal, Parkplatz beim Holzschild nahe dem großen Hotelkomplex am Rand des obersten Ortsteils, 1610 m. Auf der Hauptstraße durch Formigal hinauf zu einem großen Steinkreuz, hier links in die Calle Juan de Lanuza bis zum Parkplatz. Busverbindung ab Biescas. Höhenunterschied: 680 m. Anforderungen: Kräftig steigende Wegabschnitte; teils Geröllgelände, das Trittsicherheit verlangt. Markierung: PR-90 (gelb-weiß); Steinmännchen. Einkehr: Formigal und Sallent de Gállego.
Bei dem Holzschild am oberen Ortsrand von Formigal (1) folgen wir dem Fahrweg zu einem Viehgatter, dahinter geht es weiter auf Grasspuren und sogleich auf einem Erdpfad. Er führt steil den Hang hinauf, erreicht weiter oben einen Grasabsatz, umgeht links eine Anhöhe und hält mit einem Schwenk auf die langen Wände der Peña Foratata zu, die Orgelpfeifen gleichen. Durch Blumenwiesen steigen wir hinauf zum Cuello dero Foratón (2), 2036 m. Auf dem Sattel teilt sich der Weg: Wir nehmen den rechts abbiegenden Pfad und wechseln ansteigend zur Rückseite der Steilwände, wo sich der Weg unterhalb der Kammlinie durch Geröllterrain hinzieht, mehrfach mit Gelegenheit zum kurzen Anstieg auf die auskragenden Felsspitzchen. Auf klarem Weg, zwischendurch gering ausgesetzt, halten wir auf die Rücken der beiden Hauptgipfel zu und gelangen nach einer kurzen Kraxelei zu der engen Scharte des Collado de la Foratata (3), 2209 m, die den Blick nach Süden freigibt. Auf dem Hinweg zurück.
Gehzeit 4.30 h
7
Unscheinbarer »Gipfel« mit prächtigem Weitblick
Auf den ersten Blick scheint die Punta del Pacino alles andere als ein attraktives Ziel zu sein. Doch die strategische Lage macht den unauffälligen »Gipfel« zu einem erstklassigen Aussichtspunkt, von dem aus die bedeutenden Gebirgszüge des Valle de Tena in alle Himmelsrichtungen zu überschauen sind. Der Rückweg durch die Schlucht des Río Escarra rundet die Wanderung perfekt ab.
Talort: Sallent de Gállego, 1325 m. Ausgangspunkt: Von Escarrilla auf der A-136 in Richtung Formigal, etwa 1 km nach der Abfahrt nach Sallent de Gállego zweigt gut 100 m nach einer grünen Rohrleitung links ein Fahrweg ab (PR-Wegweiser »Collado del Pacino«), auf diesem 100 m zu einer kleinen Parkausbuchtung, 1390 m. Höhenunterschied: 670 m. Anforderungen: Überwiegend moderate Steigungen, kräftiger Gipfelanstieg. Zur Hälfte schattig. Markierung: PR-91 (gelb-weiß); im letzten Teil des Rückwegs blau-weiß. Einkehr: In Sallent de Gállego. Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 5.
Am Parkplatz (1) folgen wir dem Fahrweg und bleiben bei einer Verzweigung links. Ein wenig weiter zweigt links der beschilderte Wanderweg zum »Collado del Pacino« ab. Auf ihm erreichen wir alsbald dichten Wald. Sobald wir wieder in freies Gelände kommen, befinden wir uns auf Höhe des Wasserturms, den unser Weg rechts passiert. In Kehren zieht der Weg nun durch Weidehänge hinauf zum sanften Pass. Auf dem Collado del Pacino (2), 1826 m, sind die Wegspuren in der Nordflanke des Gipfels gut sichtbar. Mit recht kräftiger Steigung und von Steinmännchen geleitet kommen wir zum Kamm und dort weiter zur Punta del Pacino (3), 1965 m, die durch ein paar aufgehäufte Brocken gekennzeichnet ist. Wieder zurück am Collado del Pacino (2) folgen wir nun dem Wegweiser in Richtung »Sallent«. Der aussichtsreiche Weg schlängelt sich hinunter zu einer beschilderten Wegkreuzung (4), 1680 m. Der Weg scharf rechts steigt ab zur Staumauer des Embalse de Escarra. Wir bleiben jedoch geradeaus auf dem schmalen Weg hoch über der Schlucht des Río Escarra. Weitgehend auf gleicher Höhe, teils durch üppigen Bewuchs, kommen wir zu einer weiteren Gabelung (5), 1660 m, bei der nach rechts unten »Escarrilla« ausgeschildert ist. Dies ist der »Camino de los Forzados«, der in Tour 5 begangen wird. Wir behalten die Richtung »Sallent« bei und verlieren nun sukzessive an Höhe. In einem Buchenhain mit altem Bestand muss auf die entscheidende Wegverzweigung (6), 1560 m, geachtet werden: Geradeaus ist unser Parkplatz mit »P Chiminea« (blau-weiß markiert) ausgewiesen, scharf rechts und durch gelb-weiße Holzpfosten markiert setzt sich der PR fort. Da dieser im weiteren Verlauf ungenau gekennzeichnet ist und am Ende auf der viel befahrenen Straße zurück führt, nehmen wir vorzugsweise den blau-weiß markierten Pfad, der stets gut markiert durch die Nordhänge des Pacino führt, am Ende die Wasserleitung quert und auf dem Fahrweg endet. Hier ein kurzes Stück rechts zum Parkplatz (1).
Gehzeit 2.30 h
87
Ein beeindruckender Wasserfall des Río Escarra
Der tief eingeschnittene Schluchtausgang der Garganta del Río Escarra bietet mit seinem imposanten Wasserfall und den steilen Felswänden ein reizvolles Schauspiel, das gerne besucht wird. Die schattige Umgebung lädt zu Rast und Picknick ein. Auf eine Erfrischung im Wasser muss man leider verzichten, da dieses zur Versorgung von Escarrilla genutzt wird.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Tunnel von Escarrilla, 1180 m. Von Escarrilla in Richtung Sallent de Gállego, direkt vor dem Tunneleingang links auf eine kleine Parkfläche (Vorsicht beim Abbiegen, Gegenverkehr aus dem Tunnel!). Bus ab Biescas. Höhenunterschied: 430 m. Anforderungen: Teils kräftige Steigungen. Teilweise schattig. Markierung: PR-91 (gelb-weiß). Einkehr: In Escarrilla. Variante: Auf dem Rückweg lässt sich bei einem markanten Richtungsschwenk des Wegs, der ein Bächlein quert, unmittelbar dahinter auf dem rechts abzweigenden Trampelpfad abkürzen. Steinmännchen und blau-weiße Zeichen weisen auf den Abzweig hin. Der Pfad ist im weiteren Verlauf gut markiert, er trifft auf den Anstiegsweg zur Punta Cochata (siehe Tour 3). Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 5, Rundtour über die Punta Cochata.
Vom Parkplatz (1) gehen wir auf der Straße über die Brücke zurück und biegen rechts in den Fahrweg mit dem Wegweiser »El Saldo« ein. Bei der folgenden Gabelung bleiben wir links bergan, queren zwei Bacharme und erreichen nach stetem Anstieg bei einer Metalltür einen Fahrweg (2), 1435 m. Auf diesem rechts weiter und nach 50 m durch ein Gatter; 50 m weiter kommen wir zu einem sehr unscheinbaren Pfad, der nach links den Fahrweg verlässt (Steinmännchen). Hierbei handelt es sich um die Wegfortsetzung zur Punta Cochata (siehe Tour 5). Wir bleiben auf auf dem Fahrweg, vor uns nimmt der markante Klotz der Punta Cochata den Blick ein, rechts präsentieren sich die Steilwände des Río Escarra. Unser Weg senkt sich langsam ab, bei der beschilderten Verzweigung nehmen wir den links abgehenden Weg, der hinunterführt zum Sturzbecken des El Saldo (3), 1440 m. Auf dem gleichen Weg zurück zum Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 4.45 h
8
Eine Fülle an Landschaftsbildern und Besteigung einer kuriosen Felsburg
Auf dieser spannenden Rundtour mit Gipfeleinlage ist Abwechslung garantiert. Die Punta Cochata mit ihrer unverkennbaren Gestalt drängt sich auf den verschiedensten Wanderwegen der Region immer wieder in den Blick. Der Berg scheint nur für Kletterer zugänglich, und erst sehr spät zeigt sich, dass die Westseite gar nicht so schwer zu schaffen ist. Vom Gipfel aus winkt als Lohn der Anstrengung ein grandioser Rundumblick über das Valle de Tena. Der Rückweg führt vorbei am Embalse de Escarra und steigt dann durch die steilen Schluchtwände ab ins Tal – auf einem Weg namens »Camino de los Forzados«: dem »Weg der Zwangsarbeiter«. Diesen mussten politische Gefangene unter dem Franco-Regime anlegen, um darauf das Material zum Bau des Staudamms heraufzuschaffen. Wer auf der Rundtour noch den Abstecher zum »El Saldo« einschiebt, hat eine auslastende Tageswanderung hinter sich.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Tunnel von Escarrilla, 1180 m. Von Escarrilla in Richtung Sallent de Gállego, direkt vor dem Tunneleingang links auf eine kleine Parkfläche (Vorsicht beim Abbiegen, Gegenverkehr aus dem Tunnel!). Bus ab Biescas. Höhenunterschied: 810 m. Anforderungen: Teils kräftige Steigungen; die halbe Tour verläuft im Schatten. Sehr steiler Aufstieg zur Punta Cochata, der gute Trittsicherheit verlangt. Kleinere Kletterstellen (I). Ohne Gipfelanstieg eine mittelschwere, aber ebenfalls sehr attraktive Tour. Markierung: PR-91 (gelb-weiß). Der Weg zum Collado de la Cochata ist mehrfarbig markiert. Einkehr: In Escarrilla. Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 4, El Saldo. Der Rückweg vom Wasserfall lässt sich abkürzen: Wo der Weg einen deutlichen Richtungsschwenk nach links macht und ein Bächlein gequert wird, geht unmittelbar danach rechts ein blau-weiß und mit Steinmännchen gekennzeichneter Trampelpfad ab. Er steigt an und mündet in den Weg zur Punta Cochata. Siehe Texthinweis.
Vom Parkplatz (1) gehen wir wie in Tour 4 auf der Straße über die Brücke zurück und biegen rechts in den Fahrweg mit dem Wegweiser »El Saldo« ein. Bei der folgenden Gabelung bleiben wir links bergan, queren zwei Bacharme und erreichen nach stetem Anstieg bei einer Metalltür eine Piste. Auf dieser rechts weiter und nach 50 m durch ein Gatter; 50 m weiter kommen wir zu einem sehr unscheinbaren Pfad (2), 1440 m, der nach links den Fahrweg verlässt (Steinmännchen). Auf ihm setzen wir unseren Weg zur Punta Cochata fort. Unterwegs stößt von rechts der Abkürzungspfad aus Tour 4 (El Saldo) dazu. Auf dem weiteren Anstieg begleitet uns ein Markierungschaos aus gelber, roter und rosa Farbe sowie alter GR-Zeichen. Am Fuß der Punta Cochata dehnt sich ein Meer aus riesigen Gesteinsbrocken aus, unter dem Felssturz soll laut Legende ein Dorf begraben liegen. Wir betreten den offenen breiten Sattelhang, nehmen bei einer Wegverzweigung die rechte Spur und erreichen so den flachen und breiten Collado de la Cochata (3), 1753 m. Von hier laufen wir in nordwestliche Richtung hinüber zu den Westabschwüngen der Punta Cochata, bis wir unterhalb der breiten Schneise im Felsgürtel stehen. Auf sie zuhaltend, steigen wir den Steilhang bis zur Felsbasis an, wo uns eine kleine Kletterei erwartet. Danach leiten vereinzelte Steinmarkierungen durch grasiges und felsiges Steilgelände (zuerst mehr rechts, weiter oben wieder etwas nach links haltend) schnell zur Punta Cochata (4), 1911 m, auf deren schmalem, lang gestrecktem Rücken sich ein fantastischer Ausblick genießen lässt. Zurück am Ausgangspunkt des Anstiegs folgen wir dem die Westhänge der Punta Cochata querenden Pfad, steigen zum Stausee ab und nehmen dort den Uferweg nach rechts auf. Hinter einer Hausruine wechseln wir auf der Staumauer zur anderen Seite, dort weiter auf dem leicht ansteigenden Weg durch den Talhang oberhalb des Río Escarra. Bei einer Wegverzweigung bleiben wir rechts und erreichen eine Wegkreuzung (5), 1685 m, mit Richtungsschildern: Hier ließe sich über den Collado de Pacino zur Punta del Pacino aufsteigen (siehe Tour 3); wir aber nehmen den gelb-weiß markierten PR-91 nach Escarilla. Weitgehend auf gleicher Höhe, teils durch üppigen Bewuchs, kommen wir zu einer weiteren Wegverzweigung (6), 1660 m, bei der nach rechts unten Escarrilla ausgeschildert ist. Dies ist der von den Zwangsarbeitern angelegte »Camino de los Forzados«. Wir folgen ihm bergab; alsbald geht er in eng gezogene Serpentinen über, die in den Fels geschlagen sind. Dem steilen Abstieg in der Schluchtwand, deren Farben und Formen den Blick anziehen, folgen längere durch Mischwald ziehende Hangkehren. Schließlich mündet der Weg in einen alten Fuhrweg, wir treffen auf eine Piste, folgen ihr rechts und kommen zur alten Umgehungsstraße des Tunnels, dort rechts und in Kürze sind wir zurück am Parkplatz (1).
Gehzeit 5.30 h
C
Durch das Tal des Río Aguas Limpias zu einem mächtigen Bergrund
Das Balaitús-Massiv im Norden und die Gipfelreihe um die Gran Facha im Osten sind die prägenden Elemente des Circo de Piedrafita, der von einem großen Gletscher gebildet wurde. Heutzutage werden die zahlreichen Wasserläufe im Embalse de Respomuso aufgestaut, an dessen Ufer die gleichnamige Hütte liegt. Sie ist bei Wanderern als Tagesziel sehr beliebt und darüber hinaus zentraler Anlaufpunkt für klassische Gebirgs- und Mehrtagestouren, weshalb das Refugio im Sommer entsprechend gut frequentiert ist. Wer höhere Ziele angehen will, dem sei der Anstieg zum Pico de la Facha (frz. Grande Fache) empfohlen, der sich mit einer Übernachtung in der Hütte oder im Zelt rund um die Seen der Umgebung gut machen lässt.
Talort: Sallent de Gállego, 1325 m. Ausgangspunkt: Parkplatz am Ende des Embalse de La Sarra, 1445 m. Am Ortseingang von Sallent de Gállego bleibt man geradeaus, dann am Ende der Straße links hoch und immer den Schildern »La Sarra« folgend bis zum E-Werk. An diesem vorbei zum Parkplatz am Ende der Straße. Höhenunterschied: 770 m. Anforderungen: Bis zum Plano Cheto unbeschwerlich, danach kräftige Steigungsabschnitte. Teilweise schattig. Markierung: GR-11 (rot-weiß). Einkehr und Unterkunft: Bar und Restaurant am Embalse de La Sarra (nur im Sommer). Im Refugio de Respomuso, Tel. 974 337 556. Variante: Pico de la Facha, 3005 m (Anforderungen: Kondition, gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit; Klettergrad I–II. Gehzeit ab Refugio de Respomuso und zurück ca. 5–6 Std.). Der Grenzberg zum französischen Vallée de Marcadau ist von beiden Seiten wegen der fulminanten Aussicht ein erstklassiges Ziel, das sich für geübte Wanderer relativ leicht erreichen lässt: ab dem Refugio de Respomuso ein kurzes Stück weiter auf dem GR-11 bis zu dem links abzweigenden Pfad kurz vor dem alten Refugio Alfonso XIII. Hier links ab vom GR, vorbei am idyllisch liegenden kleinen Ibón de las Ranas und am Südufer des Ibón de Camporoplano weiter. Gleich dahinter trennt sich der Weg: Der links abzweigende Steig zum Collado de San Martín im Nordosten wird nicht beachtet; geradeaus weiter durch hügeliges Gelände auf den im Osten herabziehenden Barranco de Camporoplano zu. Dort immerzu an der rechten Seite hinauf zu einer steilen Talverengung. Hier können sich im rechten Hang bis in den Sommer Schneefelder halten, die je nach Lage eine Traverse mit der passenden Ausrüstung erfordern (Info im Refugio!). Der Weg erreicht die Ibones de la Facha, danach setzt er durch Geröllgelände zum Passanstieg an. Auf dem Collado de la Facha, 2665 m, steht man an der Grenze zum Marcadau-Tal. Im Kammbuckel setzt in Richtung Süden ein kurviger Pfad an und weicht dann in die Westflanke aus. Hier über große Felsblöcke entlang von gut postierten Steinmännchen zum Gipfel. Hinweis: Nach mehreren Lawinenabgängen ist das Refugio de Respomuso im Winter und Frühjahr vorerst geschlossen. Der aktuelle Stand ist auf der Homepage (alberguesyrefugios.com) angegeben. Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 7.
Am Parkplatz beim Embalse de La Sarra (1) queren wir sogleich den Río Aguas Limpias (wörtlich »saubere Wasser«). Direkt nach der Brücke ist unser Ziel ausgeschildert. In leichtem Auf und Ab laufen wir entlang der ehemals kultivierten Flussniederung. Vor einem von links abfallenden Sturzbach nimmt die Steigung zu, diesen wie den gleich darauf folgenden Bach queren wir auf Betonbrückchen, danach flacht der Weg wieder ab und tritt in einen hübschen Buchenwald ein. Wir laufen nun nahe der tiefen Schlucht, die hin und wieder den Blick auf schöne Kaskaden erlaubt. Auf dem gemütlich ansteigenden Weg, der nur wenige Male kurzfristig etwas kräftiger anzieht, gelangen wir zum Zusammenfluss des Barranco de Soba mit dem Río Aguas Limpias, der an dieser Stelle schöne Wasserfälle am Ausgang der engen Schlucht zeigt. Wir überqueren den von links zulaufenden Barranco de Soba auf der Betonbrücke, den bald danach links abzweigenden Pfad zum Pico Arriel lassen wir unbeachtet. Gleich danach beginnt der Paso del Onso, ein tief eingeschnittener Abschnitt des Flusses. Der bisweilen ein wenig ausgesetzte Weg durch diese Passage (Geländer waren Juli 2018 zerstört) ist breit genug, um sicher zu gehen. Dann weitet sich das Tal zum Plano Cheto: Die lauschige Talebene mit kleinen Wiesen und lockerem Buchenwald erlaubt rechter Hand den Anblick der breiten Kaskadenfolge, an der wir links zum Respomuso-See aufsteigen werden. Vor uns stürzen die Wasser des Barranco de Arriel tief ab, wir queren den breiten Auslauf entlang der mit GR-Zeichen markierten Felsblöcke (Vorsicht bei hohem Wasserstand!). Wenige Minuten später treffen wir auf eine Weggabelung (2), 1774 m, an der nach links die »Ibones de Arriel« angezeigt sind (siehe Tour 7). Wir folgen dem GR nun im Wechsel von starker und wieder abnehmender Steigung. Kurz vor der Staumauer teilt sich der Weg: Wir bleiben links ansteigend und gehen mit Abstand vorbei an der auf einem Buckel sitzenden Ermita de la Virgen de las Nieves bis zum Scheitel des Stausees. Hier zweigt linker Hand der beschilderte Verbindungswegweg hinüber zu den Ibones de Arriel ab (siehe Tour 7). Weiter auf dem GR, der noch einmal kurz ansteigt und dann in einer Hangquerung hinüber zum Refugio de Respomuso (3), 2200 m, führt. Der Rückweg verläuft auf dem Hinweg.
Gehzeit 6.00 h
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Klare Bergseen in majestätischer Umgebung
Ganz zu Recht zählen die Ibones de Arriel zu den schönsten Seenlandschaften der Pyrenäen. Die auf verschiedenen Ebenen liegenden vier Seen werden rundum von prächtig geformten Granitbergen und steilen Gipfelbauten eingeschlossen, unter denen der Pico Palas zweifelsohne die herausragende Stellung einnimmt. Am Ibón de Arriel Alto, dem größten und schönsten der Seen, hat man den wahrhaft majestätischen Berg direkt vor sich.
Talort: Sallent de Gállego, 1325 m. Ausgangspunkt: Parkplatz am Ende des Embalse de La Sarra, 1445 m. Am Ortseingang von Sallent de Gállego bleibt man geradeaus, dann am Ende der Straße links hoch und immer den Schildern »La Sarra« folgend bis zum E-Werk. An diesem vorbei zum Parkplatz am Ende der Straße. Höhenunterschied: 930 m. Anforderungen: Bis zum Plano Cheto unbeschwerlich, später steiler Hanganstieg in einer mühseligen Geröllbahn. Bis zum Plano Cheto schattig, dann weitgehend offenes Gelände. Markierung: GR-11 (rot-weiß); Steinmännchen. Einkehr: Bar und Restaurant am Embalse de La Sarra (nur im Sommer). In Sallent de Gállego. Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 6.
Ab dem Parkplatz (1) folgen wir wie in Tour 6 der Beschilderung in Richtung »Refugio de Respomuso« bis zur Weggabelung (2), 1774 m. An dieser Stelle verlassen wir den GR nach links (geradeaus geht es zum Refugio de Respomuso, vgl. Tour 6) und steigen nun den Steilhang hinauf. Nach Überwindung der ersten scharfen Steigungsetappe flacht der Weg merklich ab, um sich dem Barranco de Arriel zu nähern. Er verläuft ein wenig am rechten Ufer und wechselt dann bei einer Steinmarkierung an die andere Seite. Nun beginnt der mühsame Anstieg in dem Geröllhang, mit dem wir den großen Felssturz des Wasserfalls umgehen. Steinmännchen geben den »Weg« vor. Nachdem die etwa 150 Höhenmeter überwunden sind, schwenkt der Weg langsam nach Osten und geht in eine leichter ansteigende Hangquerung über, die zum Barranco de Arriel zurückführt. Wir begleiten den Schluchteinschnitt durch den linken Geröllhang und erreichen einen kleinen gestauten Vorsee, an dessen Ende in der rechten Hangseite ein scharf abzweigender befestigter Weg (3), 2168 m, zu sehen ist: Dieser führt ohne große Höhenunterschiede in gut 1 Std. hinüber zum Refugio de Respomuso (siehe Tour 6). Wir passieren diesen Verbindungsweg und laufen durch den Felskorridor am linken Bachufer, dahinter liegt der Ibón de Arriel Bajo (2180 m), an dem wir nun rechtsufrig entlangwandern. Am Ende des Sees überqueren wir den Bach erneut und halten auf die Felserhebung zu, auf der die Staumauer des höher gelegenen Sees auszumachen ist. Eine durch Steinmännchen markierte Abzweigung links führt hinauf zur Staumauer und weiter zum linken Ufer des Sees, wir bleiben aber vorerst auf dem breiten befestigten Weg geradeaus, laufen am Fuß des Felsaufschwungs entlang und dann nach einer scharfen Wende des Wegs auf eine Überlaufwand zu. Kurz davor zweigt rechts ein ziemlich schwach ausgeprägter Graspfad ab (auf Steinmarkierung achten), der den Granitbuckel ansteigt. Oben angelangt, stehen wir ein paar Meter über dem wunderschön gelegenen Ibón de Arriel Alto (4), 2230 m, und können uns in dem leicht hügeligen Gelände wohlverdient den schönsten Aussichtsplatz suchen. Auf dem Hinweg zurück zum Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 3.45 h
8C
Entlang des Río Calderés hinauf zur Berghütte
Die Bergregionen des Valle de Tena sind voll von kleinen und größeren Seen, fast alle Überbleibsel der letzten Eiszeit. Eine beträchtliche Zahl liegt in den Gebirgssenken oberhalb von Baños de Panticosa. Zu den Seen führt ein gut ausgebauter Maultierweg, der für den Staudammbau am Ibón Alto de Bachimaña angelegt wurde. Auf ihm erschließt sich das bezaubernde Tal des Río Caldarés bis zu dem am Wochenende gern besuchten Refugio. Wer mit dieser Tour noch nicht ausgelastet ist, dem sei die Verlängerung zu den bekannten Ibones Azules empfohlen, die vom Gipfeltrio der Picos del Infierno, allesamt knapp über der Dreitausendergrenze, überragt werden.
Ausgangspunkt: Baños de Panticosa, 1640 m. Obligatorische Parkplätze am Ortseingang. Busverbindung ab Biescas. Höhenunterschied: 570 m. Anforderungen: Kräftige Steigungsetappen. Im ersten Drittel schattig. Markierung: GR-11 (rot-weiß). Einkehr und Unkterkunft: Im Refugio de Bachimaña, Tel. 692 126 967. In Baños de Panticosa. Variante: Ibones Azules, 2410 m. (hin und zurück ca. 2 Std., moderate Steigungen): An der letzten Weggabelung links und mit kurzem Anstieg zum großen Ibón Alto de Bachimaña. Der gut befestigte Weg verläuft zumeist flach oberhalb des Sees durch den mit Felsbrocken durchsetzten Uferhang und senkt sich erst am Ende hinunter zum Bach, der in den Stausee läuft. Auf Steinen wird der links zulaufende Bach gequert, auf der anderen Seite stößt man bei einem großen Steinmännchen auf eine Wegverzweigung: Rechts ist der Weg zum Puerto de Marcadau (Richtungsschild »Bramatuero«; Kombinationsmöglichkeit mit Tour 9) angezeigt. Man bleibt jedoch auf dem Pfad bachaufwärts und steigt den Hang mit der breit gefächerten Kaskade an. Am Ibón Azul Bajo, 2360 m, (Blechbiwak, nur Notquartier) folgt man dem rechts des Sees ansteigenden Weg hinauf zum 50 m höher gelegenen Ibón Azul Alto, 2410 m. Kombinationsmöglichkeit: Mit Tour 9.
Vom Parkplatz vor Baños de Panticosa (1) gehen wir zum Ortseingang und nehmen die Calle Balneario. Vor dem Hotel Continental biegen wir links ab und queren auf einer Brücke den kanalisierten Río Caldarés. Gleich danach rechts weiter zum Refugio Casa de Piedra. Rechts davon steht ein Wanderschild mit unserem Ziel. Der felsige Steig legt kräftig los, kommt an einem Mirador vorbei und biegt weiter oben in die Schlucht des Wildbachs ein. Es folgt ein mit Seil versichertes Wegstück, danach entfernt sich der Weg vom Bach und erreicht einen breiten grasigen Talboden namens Prado de Bozuelo (2), 1860 m, mit reizenden Rastplätzchen am Bach. Nach der kurzen Talweitung steigen wir wieder an, passieren zwei gesicherte Abschnitte, dann senkt sich der Weg auf Bachhöhe, um sogleich wieder anzusteigen. Nach einer letzten gesicherten Passage passieren wir ein Lawinenwarnschild (»aludes«). Vor uns erhebt sich die steile Talstufe mit dem aus dem oberen See ablaufenden Wasserfall. Wir umgehen sie links im Hang auf langen Kehren, die über den Scheitel des Wasserfalls führen. Kurz danach kommt eine Weggabelung: Links sind die Ibones Azules ausgewiesen (siehe Variante), wir gehen rechts über die Brücke zum nahen Refugio de los Ibones de Bachimaña (3), 2200 m.
Gehzeit 7.30 h
8C
Erstklassiger Panoramaweg auf den Pass zum französischen Marcadau-Tal
Im Vergleich zu den benachbarten Ibones Azules verlaufen sich nur wenige Wanderer zum Puerto de Marcadau. Dabei hat der abwechslungsreiche Weg eine Menge hervorragender Blickattraktionen zu bieten, darunter die bekannte Gran Facha mit ihren Nachbargipfeln, die Batanes-Berge und das von Gletschern ausgeschliffene Granitbecken mit seinen Seenmulden. Dass die Aussicht vom Grenzpass ins Marcadau-Tal dann eher enttäuschend ausfällt, weil der Pico de la Muga den Blick verstellt, lässt sich leicht wettmachen: Von dem kaum mehr als hundert Meter höheren Gipfel genießt man eine blendende Aussicht!
Ausgangspunkt: Baños de Panticosa, 1640 m. Obligatorische Parkplätze am Ortseingang. Busverbindung ab Biescas. Höhenunterschied: Bis Puerto de Marcadau 960 m; bis Pico de la Muga 1140 m. Anforderungen: Lange und insgesamt anstrengende Wanderung. Der Aufstieg vom Puerto zum Pico de la Muga erfolgt auf dem zum französischen Marcadau-Tal steil abfallenden Kamm. Gute Trittsicherheit erforderlich. Zumeist ohne Schatten. Markierung: GR-11 (rot-weiß). Steinmännchen. Einkehr und Unterkunft: Siehe Tour 8.
Von Baños de Panticosa (1) bis zur Weggabelung (3), 2180 m, nahe dem Refugio de los Ibones de Bachimaña folgen wir Tour 8 und ab dort weiter mit der Variante von Tour 8 bis zur nächsten Gabelung (4), 2230 m, zu den Ibones Azules. Dort angelangt, laufen wir nun auf dem mit »Bramatuero« ausgeschilderten Weg weiter. Er beginnt sogleich anzusteigen und überwindet den in den See abfallenden Felshang. Danach senkt sich unser Weg wieder etwas ab und läuft oberhalb des Sees weiter, bei der folgenden Weggabelung bleiben wir links ansteigend (der in die Talsenke ablaufende Weg führt hinüber zu den Granithängen, hinter denen der Embalse de Bramatuero Bajo liegt). Während eines längeren Stücks schneidet unser Weg den Hang, flache Wegstrecken wechseln sich mit kräftiger steigenden ab, dann treffen wir auf eine weitere Wegverzweigung, bei der wir abermals auf dem links ansteigenden Weg bleiben und durch Gelände mit auffällig rot gefärbtem Gestein laufen. Nach einem neuen längeren Anstieg quer durch den Abhang folgen einige kurze Wegschleifen, die uns auf einen kleinen Hangabsatz mit Wiesen und Tümpeln bringen. Wir durchwandern die reizende Landschaft, während nach Südosten ein weiter Blick über die Seen und die sie einrahmenden Bergzüge geboten wird. Nach kurzem Auf und Ab des Wegs nähern wir uns dem aus den Seen des Circo de Pecico abfließenden Barranco de la Canal (5), 2448 m, überschreiten den Bach und begleiten ihn rechts bis zu dem lang gezogenen kleinen Ibón de Pecico. Die idyllischen Seen vor dem Hintergrund des Gipfelrunds mit der Gran Facha als dominantem Mittelpunkt reizen zu einem kleinen Abstecher. Der Weg beginnt nun mit dem Anstieg zum Pass, dreht rechts von den Seen weg und erreicht nach wenigen, ausgreifenden Serpentinen den Puerto de Marcadau (6), 2545 m. Von hier steigen wir in nordöstlicher Richtung entlang der steilen Abbruchkante hinauf zum Pico de la Muga (7), 2675 m, dem westlichen der Zwillingsgipfel Picos de Marcadau.
Gehzeit 4.30 h
87
Ein Maultiersteig mit schönsten Ausblicken
Der alte Maultierweg hinauf zum Embalse de Brazato diente ehemals zum Bau des Staudamms und wird heute als beliebter Wanderweg gepflegt. Auch wenn der See selbst von einem eher unspektakulären Bergrund eingerahmt wird – die weitläufigen Ausblicke auf die prächtigen Bergkulissen und der Wechsel der landschaftlichen Umgebung garantieren ein eindrucksvolles Wandererlebnis auf mühelosen Pfaden.
Ausgangspunkt: Baños de Panticosa, 1645 m. Obligatorische Parkplätze am Ortseingang. Busverbindung ab Biescas. Höhenunterschied: 740 m. Anforderungen: Leichte und problemlose Tour. Anfangs schattig. Markierung: GR-11 (rot-weiß). Einkehr: In Baños de Panticosa. Varianten: