Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

© 2021 Karlheinz Huber

Bildquelle Internetplattform Pixabay

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7534-7557-8

Anmerkung des Autors:

Personen und Handlung sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt. Ähnlichkeit mit fiktiven Personen aus Filmen oder Comics ist gewünscht und soll zum Kauf anregen.

In eigener Sache:

Leser der Reihe Galaxy Rulers kennen den Planeten Drachin, doch neue Leser lernen ihn erst jetzt in diesem Buch kennen.

Daher einige wichtige Informationen vorab:

Drachin befindet sich in einem weit entfernten Sonnensystem. Der Planet ist in etwa so groß wie die Erde. Doch der Abstand zur Sonne ist wesentlich geringer, und das wiederum sorgt dafür, dass es dort recht heiß ist. Die mittlere Oberflächentemperatur liegt bei ca. 50°C. Das Volk der Drachiner konnte sich nur langsam in Höhlen entwickeln, wo sich auch heute noch die fortschrittlichsten Städte befinden. Man hält sich nur außerhalb der schützenden Felsen auf, wenn es unbedingt sein muss - und wenn schon, dann in einem Schutzanzug. Man hat ein System etabliert, um die Fortpflanzung den extremen Umweltbedingungen anzupassen. Die Nachbarplaneten wurden durch die technische Überlegenheit der Drachiner unterworfen.

Die Sternzeit auf Drachin ist vergleichbar mit den Jahren auf der Erde. Ein Jahr bedeutet ein Zyklus, eine Periode einen Monat und eine Drehung symbolisiert einen Tag.

Nun viel Spaß beim Lesen!

Du schaffst es auch dieses Mal, denn

du warst immer eine Kämpferin.

Du warst immer stärker als die Hindernisse.

Du warst immer mutiger als deine Ängste.1


1 Autor unbekannt

Inhaltsverzeichnis

Prolog

STERNZEIT 7721,9

Jaka erwachte und streckte sich. Sie hatte das Gefühl, einen kompletten Wettkampf absolviert zu haben. Alle Glieder schmerzten, doch sie biss die Zähne zusammen und öffnete ihre Augen. Wo war sie? Es sah aus wie ihr Schlafgemach auf Drachin, doch ihre Ohren nahmen das typische Geräusch der Lüftungsanlagen auf Raumschiffen wahr.

„Hallo“, sagte plötzlich eine vertraute Stimme hinter ihr.

„Hallo Majko“, antwortete Jaka und drehte sich langsam misstrauisch um. Hinter ihrer Schlafstätte stand wirklich Majko und lächelte sie an. Aber Jaka war sich bewusst, dass irgendetwas nicht stimmen konnte. Vorsichtig stand sie auf und blickte Majko erwartungsvoll an.

„Herzallerliebste Jaka, willkommen auf dem Schiff der Rulers. Du hast bestimmt schon längst gemerkt, dass du dich nicht mehr auf Drachin befindest!“

„Wer sind die Rulers? Und was mache ich hier?“, fragte Jaka - nun im vollen Kampfmodus.

„Die Galaxy Rulers sind, wie der Name schon sagt, die Herrscher der Galaxy. Sie waren so großzügig und haben dich zu ihrem Tribunal eingeladen. Damit du sie auch verstehen kannst, hat diese Operationskugel hier neben mir, hinter deinem Ohr einen Kommunikator eingesetzt“, erwiderte Majko.

Jaka griff instinktiv an ihr Ohr und spürte die frische Narbe sowie eine leichte Erhebung.

„Ich mag es nicht, wenn man an mir herumschnipselt. Außerdem seid Ihr gar keine Heilerin. Also sag mir, was seid Ihr?“

„Ich wurde nur für dich erschaffen und soll dafür sorgen, dass du dich wohlfühlst.“

„Das ist nicht die Antwort auf meine Frage.“

„Mehr kann ich dir nicht sagen, da ich nicht mehr weiß.“

„Gut, dann zeige mir, wo ich mich wirklich befinde.“

Auf einen Schlag verschwand Jakas Schlafgemach und ein trister Raum mit einer Pritsche erschien.

„Wohin führt diese Tür?“

„Sie führt über einen Gang in den Gesellschaftsraum des Schiffes.“

„Kann ich dort hingehen, oder bin ich eine Gefangene?“

„Jaka, du kannst dich auf dem Schiff frei bewegen. Die Rulers haben dich eingeladen, und sie werden dir ein unglaubliches Angebot unterbreiten.“

„Scheiß auf das Angebot, immerhin wurde ich entführt“, sagte Jaka und hieb ihre Hand blitzschnell auf Majkos Hals. Doch zu ihrer Überraschung fand ihre Hand keinen Widerstand! Sie glitt mit ihrem Arm einfach durch Majko hindurch, als wäre sie nicht existent. Jaka konnte sich gerade noch auf den Beinen halten und starrte Majko verblüfft an.

„Ach Jaka, ich bin nicht dein Feind. Ich bin ein Hologramm, ein künstlich erzeugtes Wesen. Ohne diverse Helfer kann ich nichts, außer dir freundlich zusprechen.“

Jaka hatte schon von einigen Priestern gehört, die mit so etwas experimentierten. Sie stand wieder auf, drehte sich um und ging wortlos zur Tür hinaus, die sich automatisch geöffnet hatte.

Ohne ihre Schwerter fühlte sie sich nackt! Immerhin hatte sie noch die beiden Gürtel, prall gefüllt mit Götterstäben, umhängen. Dieser Umstand verlieh ihr die nötige Selbstsicherheit, und so schritt sie unerschrocken auf eine weitere Tür zu. Auch diese öffnete sich automatisch, und Jaka trat ein.

Vor ihr befanden sich mehrere Sitzgelegenheiten - und sie waren nicht unbesetzt! Stumm wurde sie von mehreren Augen angestarrt. Jaka sah auch das große Fenster und die Schwärze des Universums, die nur durch kurze Lichtblitze unterbrochen wurde.

Mit erhobenem Haupt schritt sie auf die Gruppe zu, als ein weibliches Wesen, das viel kleiner war als sie, aufstand und sagte:

„Hallo, willkommen - wer bist du?“

Jaka schaute genauer hin und hob erstaunt ihre Augenbrauen, als sie das Grünzeug bemerkte, mit der die Frau umhüllt war. Es schien ein Eigenleben zu haben. Als die Frau ihren Blick bemerkte, sagte sie:

„Ich bin Biljka - und das Grün hier ist meine Partnerin, Grm. Ich stamme vom Planeten Isizalo. Und wer bist du?“

„Ich bin Jaka, die Hüterin der Götterstäbe des Planeten Drachin“, antwortete Jaka, lauter und arroganter als beabsichtigt. Plötzlich fiel ihr der Kommunikator wieder ein. Nach der Reaktion der Gruppe zu urteilen, besaßen wohl alle so ein Gerät.

„Hi, ich bin Kakhulu von Ulik und das hier ist Ubofa“, antwortete ein Muskelpaket von einem Mann, der nur halb so groß wie sie war.

Das Wesen Ubofa schwebte auf einem Bord und hatte einen rechteckigen Rumpf, aus dem vier Arme ragten. Auf seinem kahlen Schädel blickten sie anmaßende Augen an.

‚Wo bin ich da nur gelandet?‘, dachte Jaka und lauschte den weiteren Worten:

„Und ich bin Tripod, der Künstliche hier.“

Jaka blickte sich um, doch sie sah niemanden, bis etwas an ihr Bein stieß. Als sie erschrocken nach unten blickte, sah sie ein Wesen, das auf mehreren Kugeln balancierte und sie mit drei Augen abwechselnd anstarrte.

Als Jaka klar wurde, dass ihr niemand das Wasser reichen konnte, entspannte sie sich etwas.

Biljka bot ihr einen Platz an und redete auf sie ein. Auch die anderen setzten ihre Unterhaltungen fort, als sich plötzlich die Tür öffnete.

Ein männliches Wesen betrat den Raum. Zuerst starrte es aus dem Fenster, dann wanderte sein Blick zu ihnen.

Plötzlich lächelte das Wesen und schritt auf sie zu. Es räusperte sich und sagte mit fester Stimme:

„Hi, ich bin Lars vom Planeten Erde, auch Terra genannt.“

Kapitel 1

STERNZEIT 7660

Einundsechzig Sternzeiten zuvor:

Aufgeregt lief Olukoni immer wieder in seinem Zimmer auf und ab. Heute war es soweit, er würde endlich seiner eigentlichen Bestimmung übergeben. ‚Wo bleiben sie nur?‘, dachte er und schaute zum wiederholten Male aus dem Fenster. Sein Blick blieb am Palast der Priester hängen, inmitten der Millionenstadt Grad, seinem Ziel, seinem neuen Zuhause. Endlich war die Grundausbildung vorbei und er würde sich den wichtigen Aufgaben widmen dürfen. Dann sah er ihn, den Gleiter mit dem Zeichen der Priester, der auf das Haus zuhielt. Jetzt war er nicht mehr zu halten. Blitzschnell drehte er sich um, lief zur Tür und hätte beinahe seine Aufzuchtmutter umgerannt, die plötzlich vor ihm stand.

„Langsam Junge, du kannst es wohl kaum erwarten?“

„Verzeiht mir, edle Dame“, stotterte Olukoni und blickte dabei verlegen zu Boden.

„Ich kann dich ja verstehen. Doch du wirst mir fehlen. Du warst ein gelehriger Schüler. Ich hoffe, dass deine Wünsche in Erfüllung gehen werden.“

Als unten die Tür geöffnet wurde, gab sie den Weg frei, und Olukoni sprintete die Treppe nach unten.

Zwei Männer in Uniform standen im Türrahmen. Als sie ihn sahen, mussten sie lächeln. Einer sagte:

„Sie sind doch alle gleich. Zuerst können sie es nicht abwarten, dann wollen sie wieder zurück, diese jungen Wilden.“

Olukoni hatte gar nicht zugehört und lief mit erhobenem Haupt an ihnen vorbei auf die Straße, zum Gleiter. Ohne Aufforderung stieg er ein, setzte sich auf die Bank und wartete.

„Der kann es aber wirklich nicht abwarten“, sagte der Uniformierte und schüttelte den Kopf. Ohne weitere Worte begaben sich auch diese zwei zum Fahrzeug, starteten und fuhren davon.

Oben am Fenster stand die Aufzuchtmutter. Eine Träne kullerte über ihre hohen Wangen. Insgeheim hatte sie gehofft, er würde sich noch einmal umdrehen. Doch sie wurde enttäuscht!

„Leb wohl, Junge – ich wünsche dir nur das Beste“, sagte sie, und eine weitere Träne fand den Weg über ihre Wange. Wortlos drehte sie sich um, ging nach unten und nahm ihre Hausarbeit wieder auf.

‚Das dauert ja ewig‘, dachte Olukoni. Doch bald schon hatte der Gleiter sein Ziel erreicht. Vor dem Haupteingang stieg er aus und lief auf das Tor zu. Irritiert starrte er die geschlossene Tür an und wusste nicht, was er als nächstes tun sollte.

„Du musst klopfen“, rief einer der Uniformierten und fuhr lachend mit dem Gleiter davon.

Olukoni nickte, erhob seinen Arm und klopfte dreimal kräftig an die Tür.

„Wer ist da draußen?“, ertönte eine helle Stimme. Und er sagte den Satz, den er schon tausendmal aufgesagt hatte, voller Ehrfurcht und mit fester Stimme: „Ich, Olukoni, Anwärter auf ein Priesteramt, erbitte Einlass in die heiligen Hallen der Priester von Drachin.“

Quietschend öffnete sich die Tür und die Stimme antwortete: „Olukoni, wir haben dich erwartet, tritt ein und werde einer der Unseren.“

Mit zitternden Knien schritt er durch die Tür - von nun an würde sich sein Leben ändern!

***

„Schaut euch das an, so ein Ergebnis habe ich ja noch nie gesehen. Das müssen wir dem Hohen Priester melden, sofort!“, sagte eine aufgeregte Stimme.

„Ihr habt recht, diese Werte sind wirklich außergewöhnlich. Aber schaut, auch die anderen Werte sind höher als gewöhnlich, er könnte auch eine Gefahr für uns werden“, antwortete sein Gegenüber.

„Du mit deinen Zweifeln. Die Hauptwerte sind eindeutig, er könnte der zukünftige Hohe Priester werden. Jedenfalls wird er ein sehr ergiebiger Samenspender werden, bei den Werten“, erwiderte die Stimme lachend.

Während einer in Hochstimmung versetzt war, übermannte den anderen ein ungutes Gefühl.

Sie wurden beide aus ihren Gedanken gerissen, als sich die Tür öffnete und ein Melder vor ihnen stand.

„Melde dem Hohen Priester, dass der Junge Zlo die Inkoloprüfung mit den höchsten Werten seit langem bestanden hat.“

„Ja, Herr“, antwortete der Melder und rannte davon.

Wenig später stand der Hohe Priester persönlich vor den beiden Wissenschaftlern und studierte die Ergebnisse.

„Seid ihr sicher, dass sich kein Fehler eingeschlichen hat?“, fragte er.

„Wir haben es mehrfach überprüft, es ist eindeutig.“

„Gut, dann werden wir diesen Zlo entsprechend vorbereiten. Sucht die beste Aufzuchtmutter für ihn aus“, sagte der Hohe Priester und drehte sich zu dem Baby, das gerade drei Zyklen alt war, um. Friedlich, mit geschlossenen Augen, lag es auf der Inkolotestvorrichtung. Nicht nur aus seinen vorhandenen Körperöffnungen ragten Schläuche und Kabel. Der Anblick widerte ihn an. Er konnte sich einfach nicht daran gewöhnen, obwohl er wusste, dass das System es genauso verlangte. Dann sah er den Behälter, der in der Ecke stand, und ein kalter Schauer kroch über seinen Rücken. Eine kleine zierliche Hand ragte über den Rand. Er wusste: Dieses Kind hatte den Inkolotest nicht überstanden!

Ein Räuspern holte ihn in die Wirklichkeit zurück.

Er stammelte ein kurzes „danke“. Dann verließ er den Raum, um sich seinen Aufgaben zu widmen. Bald schon hatte ihn der Alltag wieder fest im Griff, und der Name Zlo entschwand seiner Erinnerung. Die Hand des Kleinkindes aber blieb in seinem Gedächtnis haften und sorgte für so manch schlechten Traum.

***

Olukoni konnte sich an der Pracht des Palastes nicht satt sehen. Immer wieder entrang sich seiner Kehle ein „Oh“ oder ein „Ah“.

Als er tiefer in den Palast geführt wurde, wäre er beinahe auf seinen Führer aufgelaufen, der plötzlich stehenblieb.

„Warte hier, bis du gerufen wirst“, sagte dieser und ging davon.

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sein Namen erklang. Voll freudiger Erwartung öffnete er die Tür und trat ein. Mit offenem Mund starrte er in den Saal, der gefüllt war mit mehr als hundert Priestern.

„Olukoni, du darfst die Tür schließen“, sagte eine freundliche Stimme neben ihm. Langsam schritt er auf den glatten Felsen zu, auf dem er sich niederlassen sollte.

‚Wie viele Anwärter haben hier schon vor mir gesessen‘?, ging ihm durch den Kopf, als er auf den abgewetzten speckigen Stein zuschritt. Unsicher nahm er darauf Platz und blickte in die vielen Gesichter.

Dann sah er, wie der Hohe Priester den Saal betrat - und sein Herz rutschte in die Hose!

„Olukoni, dein Inkolotest war sehr außergewöhnlich. Wir haben beschlossen, wenn der Hohe Priester einverstanden ist, dich der Diplomatie zuzuordnen. Was sagt du dazu?“

Olukoni stand auf und antwortete:

„Hoher Priester, hoher Rat, wenn der Inkolotest und Eure Weisheit diesen Beschluss gefasst haben, werde ich mich dem beugen. Ich werde mich aufrichtig, mit all meinem Wissen, der Herausforderung stellen und Sie nicht enttäuschen.“

Der Hohe Priester beugte sich lächelnd zu seinem Nachbarn und flüsterte: „Er scheint als Diplomat geboren worden zu sein.“

„Olukoni, durch die gewählte Aufgabe wird dir kein direkter Mentor zugestellt. Du wirst jedes Inkolosystem, jede Instanz und jede Aufgabe, die ein Priester zu bewältigen hat, durchlaufen. Deine Ausbildung wird hart werden, lange dauern und viel von dir abverlangen. Ziel deiner Ausbildung wird sein, als Berater des Hohen Rates zu dienen. Bei einem Scheitern…“

„Ich werde nicht scheitern – verzeiht, Hoher Rat“, rief Olukoni dazwischen.

Ein Raunen ging durch den Saal.

Nachdem der Hohe Priester dem Redner zunickte, fuhr dieser fort: „Wenn du dir dessen bewusst bist, dann frage ich dich, Olukoni: Nimmst du die Ausbildung an?“

‚Mit dem größten Vergnügen‘, wollte er gerade sagen. Doch dieses Mal zügelte er sich und antwortete mit einem einfachen „ja“.

„Kirk wird dich in das Inkolosystem einweihen“, sagte der Redner. Ein älterer Mann, mit einem langen Bart und einem griesgrämigen Gesicht, stand auf. Mit bösen Augen funkelte er Olukoni an und rief in die Runde: „Dein vorlautes Maul werde ich dir schneller stopfen als dir lieb ist, junger Mann.“

„Ich kann es kaum erwarten“, ließ sich Olukoni hinreißen zu sagen. Wieder ging ein Raunen durch den Saal.

Selbstsicher fuhr Olukoni fort: „Die Aufgabe meinte ich, nicht das Stopfen.“

Jetzt musste selbst Kirk schmunzeln, und damit war die Zeremonie zu Ende.

Ein Diener trat neben Olukoni und nahm ihn mit zu seinem neuen Heim, einer kleinen lieblosen Kammer ohne Fenster, im Kellergewölbe des Palastes. Nachdem er wieder allein war, ging er nach draußen auf den Flur. Links neben seiner Kammer befand sich eine weitere Tür. Neugierig klopfte er an und eine Stimme rief: „tretet ein.“

Damit hatte er nicht gerechnet! Doch er traute sich, die Tür zu öffnen und einzutreten. Ein Mann in mittlerem Alter saß hinter einer Apparatur auf einem Tisch und schaute ihn fragend an.

Olukoni räusperte sich und sagte: „Ich bin Olukoni und neu hier. Meine Kammer ist direkt neben dir“. Dabei zeigte er auf die Wand, an der mehrere Säcke mit einem hellen feinen Pulver standen.

„Hallo, ich bin Rod, der Hülsenmacher.“

Davon hatte Olukoni noch nie gehört, obwohl er alle Schriften, die es auf Drachin gab, studiert hatte.

„Ich sehe dir an, junger Mann, dass du noch nie etwas von dem Hülsenmacher gehört hast.“

Olukoni nickte und Rod fuhr fort:

„Die Aufgabe des Hülsenmachers ist die Herstellung der Götterstäbe. Nur wenige kennen das Geheimnis der Zusammensetzung. Wir werden in keiner Niederschrift erwähnt, und alle Informationen existieren nur mündlich. Daher kannst du uns auch nicht kennen. Nun weißt du Bescheid und kannst mich wieder meine Arbeit machen lassen. Der neue Hüter oder die Hüterin der Götterstäbe braucht Nachschub. Es war nett, mit dir zu plaudern. Leb wohl.“

Etwas verwirrt ging Olukoni nach draußen und schloss die Tür. In seiner neuen Kammer angekommen, sah er das grüne Vorpriestergewand und hatte die Begegnung schon wieder vergessen. Zu viele Eindrücke an seinem ersten Tag machten ihn müde.

Nachdem er das Gewand angezogen hatte, legte er sich auf seine Schlafstätte und harrte der Dinge, die da kommen würden.

***

„Seht Herrscher, dieser neue Junge ist außergewöhnlich.“

„Mich interessiert euer System nicht. Was willst du mir sagen? Los, rede und verschwende nicht meine Zeit.“

„Dieser Junge könnte Euer zukünftiger Mittelsmann auf Drachin werden. Er hat die Fähigkeit, ganz nach oben zu gelangen und somit die Macht, für Euch die besten Krieger auszuwählen.“

„Dann behaltet ihn im Auge. Wenn er die geistige Reife hat, meinen Anblick zu ertragen, melde dich wieder.“

„Ähm, was ist mit meiner versprochenen Belohnung?“

„Warum solltest du eine Belohnung verdient haben, du niedriger Wurm vom nutzlosen Planeten Drachin?“

„Aber Herrscher, ich habe alle Informationen beschafft, die Ihr verlangt habt.“

„Bist du in eine Position aufgestiegen, in der du mir nützlicher bist? - Dein Schweigen beantwortet meine Frage ausreichend. Sollte der Junge sich als würdig erweisen, dann können wir über eine Belohnung reden. Ansonsten bete zu deiner Gottheit, dass ich dich am Leben lasse.“

***

Olukoni wurde am nächsten Morgen abgeholt und zu Kirk gebracht, der ihn schon erwartete. Ungeduldig zupfte er an seinem Bart, als Olukoni eintrat. Mit einer Geste gab er ihm zu verstehen, dass er sich setzen sollte.

„So, Jungpriester! Wir beide kümmern uns nun um die Inkologruppe Null. Oder anders ausgedrückt - um die Nichtwürdigen! Das klingt hart. Doch für unser System ist es unabdingbar, so zu handeln. Ich gehe davon aus, dass du weißt, wie unser System funktioniert. Daher schlage ich vor, wir gehen gleich vor Ort.“

„Gerne, Priester Kirk“, antwortete Olukoni.

Beide liefen los. Wenig später standen sie in einem Raum, der mit allen möglichen Instrumenten vollgestopft war.

„Das ist unsere Inkolobestimmungsmaschine. Sie wurde von unseren Wissenschaftlern erbaut, um unser Volk stark zu machen, was wiederum bedeutet: Schwache werden nicht benötigt!

Es gibt fünf Inkologruppen:

Gruppe 0 die Nichtwürdigen
Gruppe 1 die Arbeiter
Gruppe 2 das Volk
Gruppe 3 die Befehlshaber
Gruppe 4 die Priester.

Als zukünftiger Priester wirst du auf alle Gruppen zurückgreifen müssen, denn jede hat ihre zugewiesene Aufgabe oder Funktion. Nur gemeinsam sind wir in der Lage, ein starkes Volk zu sein, denke immer daran! Diese Maschine also entscheidet auch über Leben, den Tod oder dem, was du als nächstes sehen wirst. Ich verspreche dir, dass es dir nicht gefallen wird. Deshalb noch einmal: Denke immer daran, das System funktioniert nur so.“ Dann lief er mit einem Seufzer in den Flur.

Olukoni folgte ihm, nach der Ansprache sichtlich irritiert, daher zögerlich.

Als Kirk die nächste Tür öffnete, verschlug es Olukoni die Sprache. Kirk kicherte, denn genau das hatte er erwartet.

„Jeder, der diesen Raum betritt, ist zuerst geschockt. Also alles gut, mein Junge.“

Olukoni versuchte zu begreifen, was er sah. Doch das war nicht so einfach!

Er erfasste zuerst die mehr als hundert Käfige, die in dem Raum in Dreierreihen übereinander standen. Dann sah er die nackten Kinder in den Käfigen und hatte Mühe, seinen Mund wieder zu schließen.

Ein Pfiff, den Kirk ausstieß, holte ihn zurück und er sah, wie ein Mann mit einem Heiligen Stab zu ihnen eilte. Kirk nickte kurz und der Mann schlug das Kind, welches sich höchstens im vierten Zyklus befand, mit dem Stab. Kirk musste Olukoni festhalten und flüsterte ihm ins Ohr: „Schau nur, jetzt weint es. Die Tränen werden über die Vorrichtung unter seinem Auge aufgefangen. Die Tränen der Unschuld! Jetzt weißt du, woher sie kommen, diese besonderen Tränen.“

Mit einem Handzeichen beendete er die Prozedur und zog Olukoni zurück in den Flur.

Kirk musste ihm mehrmals ins Gesicht schlagen, bis er wieder bei Sinnen war. Das war das Grausamste, was er je gesehen hatte. Aber es sollte nicht das Grausamste sein, was er in seinem Leben noch sehen würde!

„Aber es sind doch Kinder“, stammelte er.

Kirk antwortete: „Aber sie sind nicht würdig. Die Maschine hat sie als nicht würdig gezeichnet - und die Maschine hat immer recht.“

„Was wird aus den Kindern, wenn sie erwachsen werden?“

„Sie kommen ins Bergwerk, da ihre Lebenserwartung nicht so hoch ist, wie bei einem vollkommenen Drachiner. Du musst die Logik dahinter begreifen.

Diese, nennen wir sie ausnahmsweise Lebewesen, sind krank, fehlgebildet oder einfach nicht intelligent genug. Es ist für sie eine Ehre, für die Tränen zu sorgen. Immerhin haben sie den Test überlebt, was nicht jedem gelingt, wie du weißt.“

Olukoni nickte zustimmend und war erleichtert, als Kirk sagte: „Das war genug für heute. Morgen widmen wir uns den restlichen Klassen.“

In dieser Nacht schlief Olukoni nicht. Immer wieder sah er die Käfige mit den weinenden Kindern darin. Doch langsam begann er zu verstehen, dass es sein musste! Was wäre das für ein Volk, das nur aus schwachen Lebewesen besteht? Die Umweltbedingungen auf Drachin erforderten starke Lebewesen. Der Aufenthalt in der Hitze außerhalb der Höhlen war ohne Schutzanzug nur sehr kurz möglich.

Immer und immer wieder sagte er sich, dass es sein musste, und irgendwann schlief er vor Erschöpfung doch ein.

Kapitel 2

STERNZEIT 7675

Zlo starrte seine Aufzuchtmutter hasserfüllt an und schrie: „Du willst es mir also wirklich verbieten?“

Die Frau zuckte zurück, doch sie wollte unbedingt Standhaftigkeit zeigen und quetschte zwischen ihren zusammengebissenen Zähnen ein „ja“ hervor. Immer öfter fragte sie sich, was sie nur verbrochen hatte, als ihr Zlo anvertraut wurde. Sie hatte immer wieder zu Mkali gebetet und darum gefleht, dass sich alles zum Guten wendet. Doch mit jedem Zyklus wurde es schlimmer.

„Ich warne dich, Frau! Du wirst es bereuen, wenn ich erst einmal Priester bin. Also gebe ich dir noch etwas Bedenkzeit“, sagte Zlo plötzlich gefährlich leise, stand auf und verließ den Raum.

Schluchzend brach die arme Frau zusammen. Es dauerte sehr lange, bis sie sich wieder gefangen hatte und klar denken konnte. Sie setzte sich auf und überdachte ihre Position. Schnell wurde ihr klar, dass sie eigentlich keine Chance gegen den Jüngling hatte. Er war für sein Alter schon so klug, sein Aufbegehren nur ihr gegenüber aufzuführen. Sobald ein Fremder dabei war, gab er sich als höflicher und zuvorkommender Jüngling.

Sollte sie einen Priester einweihen, oder war es besser, einfach nachzugeben? Das waren die Fragen, die sie sich stellte. Sie wusste, dass er niemals aufgeben würde. Als sie die Sportgeräte in der Ecke erblickte, wurde ihr schlagartig bewusst, dass er in der Lage war, sie mit bloßen Händen zu töten. Seine Intelligenz würde einen Unfall konstruieren, und mit seinem einnehmenden Wesen würden ihm alle Glauben schenken. Sie war verloren!

Nachdem sie wieder einen Schwall Tränen vergossen hatte, traf sie ihre Entscheidung - entgegen ihrer Verantwortung und ihrer bestimmten Aufgabe. Aber sie hatte keine andere Wahl. Langsam erhob sie sich - nicht in der Lage, ihren Rücken mit der ihr auferlegten Bürde zu strecken, und schlürfte gebrochen zu Zlos Zimmer.

„Ich habe mich entschieden, Zlo. Ich werde es dir nicht verbieten“, sagte sie. Dabei dachte sie: ‚Ich werde dir nie mehr etwas verbieten‘.

„Eine weise Entscheidung, Frau“, antwortete Zlo zufrieden und dachte: ‚Trotzdem werde ich dich töten, wenn ich an der Macht bin‘.

Und als ob sie seine Gedanken hören könnte, überlief sie ein kalter Schauer. Sie wusste, sie hatte das Spiel verloren!

***

Zufrieden mit sich und seiner Ausbildung stand Olukoni vor seiner letzten Prüfung. Niemand wusste, um was es sich handeln würde. Doch er hatte mittlerweile schon so viel erlebt, dass er nicht daran zweifelte, auch diese Prüfung zu bestehen. Schnell hatte er sich einen Namen als ausgezeichneter Schüler mit überdurchschnittlichen Fähigkeiten gemacht. Er war sehr beliebt. Selbst der Hohe Priester hatte ihn schon mehrmals um Rat gefragt.

Nun saß er auf der schlichten Bank und wartete. Plötzlich stand Kirk vor ihm, und er schluckte den Kloß hinunter, der sich gebildet hatte. Schlagartig kamen die Bilder der Kinder im Keller in sein Gedächtnis zurück, die Tränen der Unschuld.

Kirks Grinsen trug nicht unbedingt zu seiner Beruhigung bei.

„So, da ist er ja wieder, der angehende Priester, und zittert vor der letzten Prüfung.“

Olukoni stand auf und erwiderte: „Hallo, ehrwürdiger Priester Kirk, ich bin bereit.“

„Das sieht aber nicht unbedingt so aus.“

„Lasst Euch nicht täuschen – ich bin wirklich bereit für jede Aufgabe!“

„Gut, dann lass uns gehen. Vergiss niemals den Satz, den ich dir beigebracht habe: Das System ist gut für uns, auch wenn es grausam sein kann.“

„Ja Kirk, ich habe diesen Satz niemals vergessen. Ich danke Euch für diese Weisheit.“

„Danke mir erst nach der Prüfung“, antwortete Kirk und lief los.

Genauso wie Olukoni vermutete, gingen sie in den Keller. Doch nicht der Raum mit den Käfigen war ihr Ziel, sie standen plötzlich in einem völlig anderen Raum.

Olukoni starrte auf eine Vorrichtung, an der mehrere Schläuche und Kabel hingen. Dahinter befand sich ein noch schwarzer Monitor, der ihn grinsend anzublicken schien. Mit einem Mal verstand er, wo er sich befand, und wie zur Bestätigung betrat ein Wissenschaftler den Raum. Vorsichtig legte er ein höchstens drei Zyklen altes Mädchen auf die Vorrichtung. Das Mädchen weinte und sabberte, was den Wissenschaftler nicht davon abhielt, die Kabel und Schläuche an dem kleinen Lebewesen anzubringen. Angewidert schloss Olukoni seine Augen, bis er bemerkte, dass Kirk ihn genau beobachtete. Sofort öffnete er die Augen wieder und wartete, was als Nächstes kommen würde. Nachdem der Mitarbeiter alles Erforderliche erledigt hatte, gab er den Blick für Olukoni frei und zog sich in eine Ecke zurück.

Da lag das Mädchen, betäubt und übersät mit Messkabeln, auf der Pritsche. Ihre Augen waren geschlossen und sie lächelte.

„Inkolotest starten“, rief Kirk. Olukoni zuckte zusammen. Schneller als erwartet, wurde ihm klar, dass diese Prüfung über alles entscheiden würde. Wenn er hier versagte, war alles umsonst. Alles, wofür er einstand, wofür er gelernt hatte, einfach alles.

Lautstark nahm die Maschine ihre Arbeit auf. Mit Entsetzen musste er ansehen, wie das kleine Wesen am ganzen Körper zu zittern begann. Plötzlich bäumte sich das Mädchen mehrmals auf und wäre ohne die Gurte schon längst von der Vorrichtung heruntergefallen. Dann wurde es still, und der Monitor blinkte. Mit aller Macht versuchte sein Geist, seine Augen daran zu hindern, auf den Monitor zu blicken. Doch es half nichts und er starrte auf die Schrift.

Laut las er vor: „Nichtwürdig“.

Insgeheim dachte er: ‚Wenigstens hat sie den Test überlebt‘.

Irgendwie wurde ihm bewusst, dass es noch nicht vorbei war. Ihm wurde vom Wissenschaftler ein Ausdruck der Messergebnisse überreicht. Langsam überflog er die Zeilen, als er plötzlich an einer Zeile hängenblieb.

‚Das ist ihr Todesurteil‘, dachte er. Seine Hände zitterten leicht.

„Na, was empfiehlt der neue Priester Olukoni dem Wissenschaftler?“, riss ihn Kirks Stimme aus der Lethargie.

Olukoni atmete tief ein, straffte sich und sagte mit fester Stimme: „Zeile 17 - kein funktionsfähiger Tränenkanal, daher nicht würdig zu leben. Das System ist gut für uns, auch wenn es manchmal grausam sein kann.“

Als der Wissenschaftler die Todesspritze ansetzte, schloss Olukoni kurz die Augen, um seine Tränen zu unterdrücken.

Wenig später standen er und Kirk auf dem Flur.

Kirk legte seine Hand auf Olukonis Schulter und sagte: „Olukoni, ich weiß, dass es eine schwere Prüfung ist, wenn nicht die Schwerste überhaupt. Ich kann dir versichern, du hast dich tapfer geschlagen. Nun geh in deine Kammer und drücke deine Tränen der Schuld heraus. Morgen kommt der zweite Teil der Prüfung. Ich verspreche dir, das Schlimmste hast du hinter dir. Geh nun, mein Junge.“

Olukoni nickte dankbar und tat, wie ihm geheißen.

Die ganze Nacht träumte er von dem Mädchen - nichts konnte es verhindern! Dieses Bild würde sich zu dem Bild der Käfige einreihen, tief in seinem Gewissen.

Am nächsten Morgen holte ihn Kirk persönlich ab. Gemeinsam gingen sie zum Tempel des Nebels, dem größten Geheimnis der Drachiner. Keiner wusste, was sich hinter den Mauern wirklich abspielte.

Natürlich gab es unzählige Geschichten darüber, doch keiner wusste es wirklich – außer den Priestern.

Normalerweise wurden nur die Priester eingeweiht, die später dort arbeiteten. Doch für den zukünftigen Berater des Hohen Priesters gehörte dazu, dass er alles wusste. Wieder überkam Olukoni ein ungutes Gefühl. Er fragte sich, welche Grausamkeit ihn hier erwarten würde. Doch diesmal kam es anders als erwartet, denn sie liefen am Tempel vorbei, zum Gemach des Hohen Priesters.

Ein Diener nahm sie in Empfang und führte sie in einen Sprachraum, in dem der Hohe Priester schon auf sie wartete. Sie nahmen Platz, und ohne große Vorrede sagte der Hohe Priester:

„Zukünftiger Berater Olukoni, wie ich hörte, hast du den ersten Teil der letzten Prüfung sehr gut bestanden. Kirk könnte dir unglaubliche Geschichten erzählen, wie sich andere verhalten haben. Aber lassen wir das. Weißt du, warum du hier bist?“

„Ich mutmaße, dass es um den Tempel des Nebels geht, Hoher Priester.“

„Richtig. Du wirst aber nicht nur eingeweiht in das große Geheimnis des Nebels, sondern du wirst heute ein Teil davon.“

Erstaunt hob er seine Augenbrauen und lauschte den weiteren Worten: „Zuerst musst du ein Schweigegelübde ablegen: Bist du bereit, alles, was du nun erfahren wirst, für dich zu behalten, für immer und ewig, außer der Hohe Priester autorisiert dich, so wie ich jetzt Kirk autorisieren werde?“

„Ja, ich bin bereit“, flüsterte Olukoni ehrfürchtig.

Kirk begann zu erzählen: „Als das Volk der Drachiner das Licht der Welt erblickte, war alles anders als es jetzt ist. Wie du weißt, leben wir auf einem widrigen Planeten. Ohne die Höhlen wäre unser Volk niemals entstanden, und nur durch die Höhlen sind wir vor der Hitze geschützt. Es gibt nur wenige Stellen auf unserem Planeten, an denen man sich im Freien bewegen kann. Doch diese Flächen sind für das Mazarlik, unseren Friedhof, reserviert. Sollte jemand die Reise im Tabut überleben, soll er wenigstens die Ehre haben, noch ein wenig zu überleben, bevor er sich zu den Gebeinen der anderen begibt.

Doch kommen wir zu den Lebenden zurück. Unser Fortpflanzungstrieb ist auf einem sehr niedrigen Niveau. Die Sterblichkeitsrate der damals geborenen Kinder war sehr hoch, was kein Wunder ist bei der körperlichen Belastung durch unsere Umwelt.“

Olukoni sagten die Begriffe „Fortpflanzungstrieb“, „Sterblichkeitsrate“ und „geboren“ rein gar nichts. Spätestens jetzt widmete er seine volle Aufmerksamkeit den Erläuterungen Kirks.

„Was ich dir nun erzähle, steht nirgendwo geschrieben und wird nur durch uns mündlich weitergegeben. Also hör gut zu, damit du in der Lage bist, die Informationen genauso weiterzugeben.

Unsere Urahnen hatten ein völlig anderes System, um für Nachwuchs zu sorgen. Sie nannten das die „Fortpflanzung“. Es beruhte darauf, dass sich ein Mann und eine Frau vereinten und Körperflüssigkeiten austauschten. Diese Art der Volksvermehrung, wie wir es nennen, kennst du vielleicht von unseren Nachbarplaneten.“