Franco Gorgi

 

Freiheitsdressur und Zirkuslektionen

 

Eine Anleitung für Freizeitreiter

 

 

 

Inhalt

Vorwort

Zirzensische Lektionen – Vertrauen ist der Weg zur Freiheit

Geschichte der Freiheitsdressur

Philosophie der Freiheitsdressur

Nutzen der Freiheitsdressur

Anforderungen an den Menschen –Ruhe, Entschlossenheit und Konzentration sind gefragt

Trainer

Hilfsperson

Anforderungen an das Pferd –Cool muss es werden

Rasse

Charakter

Größe

Alter

Gesundheit

Ausbildung

Haltung

Hilfsmittel –Am Schluss geht’s ohne

Übungsplatz

Material

Stimme

Belohnungswürfel

Trainingseinheiten –Freiheitsdressur allein reicht nicht

Vorübungen – Elastizität und Aufmerksamkeit sind der Anfang

Dehnungen

Aufmerksamkeit holen

Gewöhnung an Material und Hilfen

Bergziege –Das ist Dehnung pur

Grundsätzliches

Vorbereitung

Aufbau

Kompliment –Damit verabschieden Sie sich elegant

Grundsätzliches

Vorbereitung

Aufbau

Knien –Das ist der Weg zum Liegen

Grundsätzliches

Vorbereitung

Aufbau

Liegen –Das Vertrauen ist perfekt

Grundsätzliches

Vorbereitung

Aufbau

Sitzen –Ein Pferd präsentiert sich witzig

Grundsätzliches

Vorbereitung

Aufbau

Vorführungen –Das Wie ist eine Überlegung wert

Weiterführende Übungen –Sie sind noch lange nicht am Ende

Zum Schluss –Diese Grundsätze sollten Sie nie vergessen

Widmung

Danksagung

Franco Gorgi

El Aswan

Copyright 2008/2010 by Cadmos Verlag GmbH, Schwarzenbek

Layout und Satz der Originalausgabe: Ravenstein + Partner, Verden

Titelfoto: Han D. Dossenbach

Innenfotos: Han D. Dossenbach und Monika Dossenbach

E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

 

Deutsche Nationalbibliothek - CIP-Einheitsaufnahme

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

 

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

 

ISBN 978-3-86127-564-0

 

eISBN 978-3-84046-045-6

 

 

Foto: Prof. Dr. med. vet. E. Isenbügel

 

Vorwort

 

Noch nie war die hippologische Szene so facettenreich und offen wie heute. Nie haben wir über Pferde aller Länder so viel Informationsmöglichkeiten in Wort, Schrift, Film und anderen Medien gehabt.

Eine Vielzahl von Rassen mit ihren züchterisch profilierten Eigenheiten in Exterieur, Verhalten und Gangeigenschaften wird bei uns in Mitteleuropa in ganz unterschiedlichen Haltungssystemen gehalten und in unglaublicher Fülle der Reitstile und Nutzungsrichtungen eingesetzt. Bei keiner anderen Tierart ist die Spanne der Verwendung so groß, vom Pony hinter dem Haus zum Gernhaben bis zum olympischen Gold.

Viel Neues wird in Ausrüstung, in Hilfsmitteln, in Reitstilen von überall her übernommen, erfunden, angepasst, man besinnt sich neben allem Neuen, Fremdländischen in einer wahren Renaissance auf alte Schulen und Meister. Neben der reiterlichen Betätigung ist vor allem der Umgang und nahe Kontakt zu Pferden, der Beziehungsreichtum im Umgang mit ihnen in seiner ganzen Vielseitigkeit der Grund der ständig steigenden Pferdezahlen.

Wir wissen heute über das Pferd so viel wie nie zuvor, über seine Lebensäußerungen und sein Verhalten, seine Ansprüche an Bewegung, Sozialkontakt, Ernährung und seine psychische und physische Reifezeit in der Jugend, über seine Ausbildung und seine Belastbarkeit in Sport und Freizeit. Wir kennen die rassespezifischen Besonderheiten in Charakter und Bewegungsdynamik und die vielen Möglichkeiten der Ausbildungsrichtungen, der Kommunikation und des Verstehens seines Ausdrucksverhaltens.

Trotzdem haben wir oft den intuitiven Zugang zum Pferd vor lauter Wissen verloren, wir sind Kopfreiter geworden, wie der Isländer sagt, und unsere Beziehungen zum Pferd sind kompliziert geworden. Wir leben nicht mehr in vertrauensvoller, beobachtender täglicher Nähe, sondern unsere Begegnungen mit Pferden sind terminiert und von Erwartungen geprägt. In unserer Beziehung oft überfordert, suchen wir Hilfe an allen Orten. Korrekturbeschläge, Spezialfütterung, Ausrüstungsgegenstände, alternative und komplementäre Heilmethoden, wir tanzen und singen mit unseren Pferden und finden für jede Frage eine Antwort in Buch, Video, bei Ausrüstern und in Lehrgängen.

 

Der wertvollste Aspekt der Freiheitsdressur liegt in der Verfeinerung und Vertiefung der Kommunikation zwischen Mensch und Pferd und dem großen gymnastizierenden Effekt, besonders der Dehnung und Kräftigung der Rückenmuskulatur.

 

Dabei bieten viele dieser neuen Zugänge zum Pferd wertvolle andere Beziehungsmöglichkeiten und können die über Härte und Druck künstlich geschaffene Dominanz in gegenseitiges Vertrauen wandeln, ein anderes Bewusstsein bei Reitern und Pferden und andere Lernkonzepte ermöglichen, die Lösungen für Verhaltens- und Körperprobleme bieten können.

Hier bietet die Freiheitsdressur, kenntnisreich aufbauend und unter Einsatz subtiler Signale auf der Basis des Pferdeverhaltens, eine faszinierende Möglichkeit, Zugang zu Pferden zu finden, mit ihnen nicht nur verbal zu sprechen, sondern Kontakt zum Zweck der Begegnung und Beeinflussung aufzunehmen und dabei eine beglückende, gefühlvolle Antwort zu spüren.

Franco Gorgi hat ein besonderes Flair für den Umgang mit Pferden und Menschen, besonders mit Kindern. Aus seiner reichen Erfahrung in der Ausbildung von Pferden heraus und aufgrund seiner Fähigkeit, natürliche Verhaltenselemente des Partners Pferd besonders feinfühlig auslösen und anwenden zu können, hat er ein sorgfältig in Begründung und Ausbildungsschritten aufgebautes Buch verständlich und einleuchtend nachvollziehbar geschrieben.

Das Wichtigste sind seine Aussagen zu Philosophie und Nutzen der Freiheitsdressur, seine Achtung und klare Stellung zum Pferd in der kommunizierenden Arbeit und die Bedeutung der Ausführungen über „Aufmerksamkeit beim Pferd wecken und erhalten“.

Ein klar geschriebenes Buch, aus dem vieles auch für den täglichen Umgang mit Pferden zu entnehmen ist und dem ich daher eine weite Verbreitung wünsche.

 

Prof. Dr. med. vet. E. Isenbügel

Zootierarzt/Zoo Zürich

Dozent für Pferdezucht

Koautor von „Die Stallapotheke“