Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind über www.dnb.de abrufbar.
Impressum
Texte & Fotos: © Copyright by Hildegard Kiehne
Satz & Layout: “Sagenhafter Harz”, Carsten Kiehne
Veröffentlichung: Februar 2019, 2. Aufl.
ISBN 978-3-748122463
Herstellung: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
Verlag: Selbstverlag DAS TIERHAUS
Stecklenberger Str.1, 06502 Neinstedt
„Tiere können uns etwas beibringen.
Sie helfen uns, etwas über uns selbst zu lernen, indem sie unsere Aktionen durch ihr Verhalten widerspiegeln.
Sie lehren uns, wieder Verbindung zur natürlichen Welt aufzunehmen.
Und eine der wichtigsten Lehren, die wir von ihnen erhalten, ist zu lernen, auf die Art und Weise zu lieben, wie sie es tun – und zwar bedingungslos.
Meine Hoffnung ist es, dass Sie nicht nur eine innige Beziehung zu Ihren tierischen Gefährten spüren, sondern auch großen Respekt für alle Lebewesen, für die Umwelt und das Leben im Allgemeinen empfinden.“
Carol Gurney, Tierkommunikatorin
Seit 2002 wohnen und arbeiten wir in unserem Tierhaus mit vielen Tieren zusammen. Derzeit wohnen bei uns fünf Pferde, ein Hund, zwei Katzen, zwei Mini-Hängebauchschweine, drei Waschbären, vier Hühner und drei Laufenten.
Alle Tiere sind für uns nicht nur Familienmitglieder, sondern auch Arbeitskollegen. Ich arbeite für eine freie Schule als Heilpädagogische Reittherapeutin und organisiere pädagogische und therapeutische Mensch - und Tierbegegnungen zwischen den Kindern unserer Schule und unseren Tieren. Spannend finde ich die Arbeit mit den verschiedenen Tierrassen und den Kindern.
Interessante und lustige Begegnungen können wir auch immer mal zwischen unseren Tieren, auch zwischen den Tieren verschiedener Rassen beobachten, z.B. erzählt die Geschichte „Massage für Rosie“ davon.
Einige Tiere, wie die meisten unserer Katzen, oder das Fohlen Raja sind von uns mit Hand aufgezogen wurden. Wieder andere haben eine gewisse Zeit bei uns mit in der Wohnung gelebt, wie Raja, weil sie winzig und unterernährt im Winter zu uns kam, und wir draußen nur Offenställe für unsere Pferde haben. Auch die Schweine lebten mit im Haus. Als sie zu uns kamen, waren sie sehr verängstigt. Sich kennenzulernen geht am besten, wenn man viel miteinander zu tun hat und nahe aneinander „dran ist“.
Die Waschbären haben ihre Babyzeit in einer Voliere in unserer Küche verbracht und wenn im Sommerhalbjahr die Küchentür in Richtung Hof offensteht, kommen uns auch die Hühner ab und an besuchen, bevor sie im Garten wieder an ihre „Arbeit“ gehen.
So kam es, dass mein Mann Robert irgendwann einmal die Idee hatte, dass wir ja ein „Tierhaus“ sind. So bekam unser Haus seinen Namen.
Unsere Tiere haben es gut bei uns, wir bemühen uns ihre Bedürfnisse zu erfüllen und ich denke, dass sie wissen, dass wir sie lieben. Deshalb haben wir sehr freundliche, menschenbezogene Tiere. Wenn die Kinder aus unserer Schule auf den Hof kommen, versammeln sich alle Tiere, freuen sich, die Kinder zu sehen und machen den Eindruck, dass sie hoffen, von den Kindern für die nächste Stunde ausgewählt zu werden. Die Katzen kommen aus ihren „Schlafverstecken“ und streichen den Kindern schnurrend um die Beine, die Schweinchen stehen erwartungsvoll an ihrem Zaun, die Waschbären hängen am Gitter ihres Geheges und strecken ihre kleinen Händchen aus, wenn die Kinder zu ihnen kommen und sogar die Hühner versammeln sich auf dem Hof!
Unser alter, müder Hund Vincent hebt zumindest den Kopf von seiner Schlafmatte und wedelt müde mit dem Schwanz, wenn die Kinder ihn streicheln. Wenn sie dann weiter gehen wollen, stupst er sie mit seiner dicken Pranke an, gerade so als ob er sagen wollte: „Eh, Du, weiterstreicheln, bitte!“
Übrigens haben wir eine Hofregel im Tierhaus. Sie heißt:
Auf diesem Hof behandeln wir alle Menschen
und alle Tiere mit Achtung und Respekt!
Das schließt ein, dass wir auch die Tiere nicht ärgern, abfällig oder verächtlich behandeln.
Natürlich sind im Laufe der Jahre viele lustige Begebenheiten mit unseren Tieren passiert. Einige liegen schon Jahre zurück, aber wenn wir uns diese Geschichten ab und zu erzählen, haben wir nach wie vor Spaß daran und die ganze Familie hat dann gemeinsam etwas zum Lachen!
Irgendwann entstand mal die Idee, die Geschichten aufzuschreiben. Es hat mir viel Spaß gemacht, weil ich in dem Moment, als ich geschrieben, oder ein Bild dazu gemalt habe, in Gedanken diese Begebenheit noch mal durchlebt habe. Die meisten der Geschichten habe ich mit einem Lächeln im Gesicht geschrieben.
Ich hoffe und wünsche mir sehr, dass Sie beim Lesen dieser Geschichten genauso viel Spaß haben werden, wie ich ihn beim Schreiben hatte.
Unsere beiden Minischweinferkel Urmel und Rosie waren noch nicht lange bei uns.
Sie hatten aber schon gelernt, sich in der Wohnung und auf dem Hof zu orientieren und verbrachten ihre Tage damit, zu fressen, zu schlafen, ihr neues Zuhause zu erkunden und, wie kleine Ferkel das total gerne tun, herumzutollen.
Es war kein Problem für sie, mal ein, zwei Stunden allein zu bleiben, wenn wir nur zu den Fütterzeiten pünktlich wieder da waren. Denn wenn eines für kleine und erst recht für große Schweinchen wichtig ist, dann ist es das Essen – pünktlich und möglichst viel!
Eine viertel Stunde, mit dem Auto von unserem Ort entfernt, gab es einen Laden für ganz besondere Damenbekleidung. Die Sachen, welche man dort kaufen konnte, waren so richtige Hingucker. Der Laden war liebevoll eingerichtet und mit vielen kleinen Extras ausstaffiert und es dauerte schon eine Weile, bis man sich einmal durch die unzähligen hübschen Sachen „durchgearbeitet“ hatte.
Mit meiner Freundin dorthin zu fahren, war wie ein Mini – Urlaub in unserem so arbeitsreichen Alltag und wir gönnten uns dieses Vergnügen nur relativ selten. Eines Tages war es wieder einmal so weit. Aufgeregt und voller Freude wühlten wir in den feinen Sachen, probierten an, stellten uns einander in den schicken Sachen vor und berieten uns gegenseitig.
Nebenbei lief das Radio, ein regionaler Sender war eingestellt, die Musik rieselte so an uns vorbei, wir schwelgten ja in all den Kostbarkeiten. Die Nachrichten begannen. Eigentlich hörte ich nur mit einem viertel Ohr hin.
Plötzlich aber erstarrte ich! Was hatten die da gerade gesagt? „Zwei Schweine unterwegs? In Neinstedt? Auf der
Stecklenberger Straße?“
Oh Gott!
Oh nein!
Ach Du liebe Zeit!
Das werden doch nicht etwa ... unsere Schweinchen sein?
Hat noch jemand in unserer Straße Schweine?
Nein, nicht, dass ich wüsste!
All das schoss mir in Blitzesschnelle durch den Kopf! Noch nie in meinem Leben war ich so schnell aus den gerade anprobierten Sachen heraus und in meine eigenen wieder hineingeschlüpft! Im Vorbeirennen rief ich der verdutzten Verkäuferin noch einen Gruß zu, ich raste zu meinem Auto und legte die Strecke, dank einer ganzen Schutzengelkompanie, heil, in nur der halben Zeit wie sonst zurück!
Unterwegs hatte ich noch immer die Hoffnung: „Vielleicht waren´s ja doch nicht unsere!“ Am Hoftor angekommen, schwand diese Hoffnung aber, als ich sah, dass irgendjemand einen großen Stein vor das Tor gekullert hatte, so dass es von innen nicht mehr geöffnet werden konnte! Es waren unsere Schweine!