„Errare humanum est, sed in errore perseverare diabolicum“ (Seneca, Epistulae morales VI, 57, 12): Irren ist menschlich, aber auf Irrtümern zu bestehen ist teuflisch

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© 2017 Richard A. Huthmacher

Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH

ISBN: 9783746040882

Natürlich ist es letztendlich für unser alltägliches Leben (vordergründig fast) egal, ob die Erde nun rund ist oder flach und wir vom Affenabstammen. Oder auch nicht. Aber es ist ganz und gar nicht belanglos und beliebig, mit welch gigantischen Lügen man unsere Köpfe vernebelt und unsere Seelen vergiftet.

Bezüglich dessen, wo wir sind, wer wir sind – hier, auf dieser unserer Erde, sowie in der Weiten des Universums resp. der Schöpfung – und wohin wir gehen.

IM STROM
DER ZEIT

GEBOREN

WERDEN

VIELE

ZU

LEBEN

BERUFEN

SIND

NUR

WENIGE

UND

IST

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DIE

GEBURT

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STROM

DER

ZEIT

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BE-FREIT

(Huthmacher, Richard A: TROTZ ALLEDEM.

GEDICHTE. EIN FLORILEGIUM. Norderstedt,

2016, S. 291 f.)

INHALTSVERZEICHNIS

BAND 1: VON DER MÄR, DIE
ERDE SEI EINE KUGEL

  1. DIE ERDEFLACH ODER RUND? EIN KURZER HISTORISCHE ÜBERBLICK: DIE ANTIKE
  2. DIE ERDEFLACH ODER RUND? EIN KURZER HISTORISCHE ÜBERBLICK: MITTELALTER UND BEGINN DER NEUZEIT
  3. DIE ERDEFLACH ODER RUND? EIN KURZER HISTORISCHER ÜBER-BLICK: REZEPTION IN DER NEUZEIT
  4. SAMUEL ROBOTHAM, DIE UN-FLAGGE, DIE ATOMBOMBE UND DIE RAUMFAHRT. UND EINSTEINS RELATIVITÄTS-THEORIE. DIE ALLES NUR NOCH RELATIV MACHTE. UND DIE ERDE WIEDER RUND
  5. DIE NASA: FÄLSCHEN, LÜGEN UND BETRÜGEN
  6. EINSTEIN SEI DANK SIND ENTFERNUNGEN UND GESCHWINDIGKEITEN RELATIV
  7. GLAUBENSSÄTZE
  8. DIE ERDE IST EINE KUGEL. UND WIR GLAUBEN UNSEREN OBEREN. UND AN DEN WEIHNACHTSMANN
  9. MERKWÜRDIGE FLUGROUTENAUF EINER KUGELFÖRMIGEN, NICHT AUF EINER FLACHEN ERDE
  10. DER SÜDPOLDAS UNBEKANNTE WESEN
  11. DER SÜDPOL IM PLANATERRISTISCHEN MODELL DES UNIVERSUMS
  12. DAS PHÄNOMEN DER MITTERNACHTS-SONNEEIN WEITERER BEWEIS FÜR DIE FLACHE ERDE
  13. SOMMER UND WINTER, TAG UND NACHT LASSEN SICH IM HELIOZENTRISCHEN MODELL DES UNIVERSUMS NICHT ERKLÄREN
  14. POLARIS, DER NORDSTERN: FIX AM FIRMAMENT ODER EIN DURCH DAS WELTALL RASENDER DERWISCH?
  15. SIMILIA SIMILIBUS? SIC! GLEICHWOHL: DAS LICHT DER SONNE UND DAS DES MONDES SIND VON GRUND AUF VERSCHIEDEN. ERGO: TRAU DEINEN SINNEN. UND DEINEM VERSTAND
  16. WISSENSCHAFT? MÄRCHENSTUNDE? UND ANTWORT GEBEN WEDER PHILOSOPHEN NOCH IRGENDEINE RELIGION
  17. EINSTEIN RÜCKTE
    DIE STERNE IN WEITE FERNE
  18. SONNEN- UND MONDFINSTERNIS LASSEN SICH SEIT TAUSENDEN VON JAHREN VORHERSAGENEBENSO IN HELIO- WIE IN GEOZENTRISCH-PLANATERRISTISCHEN MODELLEN

BAND 2: DIE MÄR VON
DER EVOLUTION

VORWORT UND EINLEITUNG (ZU BAND 1 UND BAND 2)

IXX. DIE BIG-BANG-URKNALL-THEORIEGENIALE ERKENNTNIS ODER JESUITEN-MÄRCHEN?

XX. SPEKULATIONEN ÜBER DAS ALTER DES UNIVERSUMS

XXI. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER SCHÖPFUNGS-THEORIE

Islam und Christentum

Schöpfungsmythen vorantiker Zeit

Griechische Antike

Zoroastrismus

Die Bibel – Genesis

Neues Testament

Koran

Buddhismus

Theistische Evolution

XXII. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER EVOLUTIONS-THEORIE. A. ANTIKE UND MITTELALTER

Thales von Milet und Anaximander Empedokles

Protagoras, Sokrates und Platon

Demokrit und Aristoteles

Lukrez, Plinius d. Ä. und Augustinus

Albertus Magnus, Thomas von Aquin,

Giordano Bruno und Galileo Galilei

Ibn Khaldun und Nasīr ad-Dīn at-Tūsī

Φυσιολόγος: Der Physiologus

XXIII. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER EVOLUTIONS-THEORIE. B. NEUZEIT 1. VON LEONARDO DA VINCI BIS BARON DE CUVIER

Leonardo da Vinci

Descartes

Leibniz

Carl von Linné

Der Telliamed des Benoît de Maillet

Diderot

Georges Louis Leclerc, Graf von Buffon

Erasmus Darwin

EXKURS: GEORGES CUVIER UND „DIE HOTTENTOTTEN-VENUS

XXIV. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER EVOLUTIONS-THEORIE. B. NEUZEIT 2. VON JEAN-BAPTISTE DE LAMARCK BIS CHARLES DARWIN UND ALFRED RUSSEL WALLACE

Jean-Baptiste de Monet, Chevalier de Lamarck

Étienne Geoffroy de Saint-Hilaire. Und Goethe

Johann Friedrich Meckel

Charles Lyell

Charles Darwin. Und Thomas Malthus

Zur Bedeutung der (Darwin´schen) Evolutionstheorie heute

Alfred Russel Wallace. Und Darwins Ideenklau

XXV. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER
EVOLUTIONS-THEORIE. B. NEUZEIT 3. VON ERNST HAECKEL BIS RITTER VON HERTWIG

Ernst Haeckel, der „Vater des deutschen Sozialdarwinismus´“

Richard Wilhelm Karl Theodor Ritter von Hertwig

XXVI. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER EVOLUTIONS-THEORIE. B. NEUZEIT

4. DER SOG. NEODARWINISMUS UND DIE EVOLUTIONS-BIOLOGIE

August Weismann

Gregor Mendel

Hugo de Vries, Carl Correns und Erich Tschermak

Thomas Hunt Morgan

Godfrey Harold Hardy und Wilhelm Weinberg

Organismiker und Genetiker

Sewall Wright und der Biometriker und
Populationsgenetiker Ronald Aylmer Fisher

XXVII. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: EINE KURZE GESCHICHTE DER EVOLUTIONS-THEORIE. B. NEUZEIT 5. DIE SYNTHETISCHE EVOLUTIONS-THEORIE

Theodosius Dobzhansky und Ernst Mayr – Brückenschlag zwischen Evolutionstheorie und Genetik

Julian Huxley

George Gaylord Simpson und Bernhard Rensch

Pierre Teilhard de Chardin: Le phénomène humain

Ludwig v. Bertalanffy: Biophysik des Fließgleichgewichtes

Konrad Lorenz und die „Fulguration“

Der Populationsgenetiker Motoo Kimura

Jacques Monod und die Struktur- und Regulator-Gene

Manfred Eigen: Evolution existiert bereits auf molekularer Ebene

XXVIII. WIE WIR GEWORDEN, WAS WIR SIND: „DIE EVOLUTION IM SINNE EINER GEMEINSAMEN ABSTAMMUNG ALLER LEBEWESEN MAG ZUTREFFEN; EINE EVOLUTION IM NEO-DARWINISTISCHEN SINNE INDESALS ZIELLOSER, UNGEPLANTER PROZESS ZUFÄLLIGER VERÄNDERUNG UND NATÜRLICHER SELEKTIONEXISTIERT NICHT

XXIX. DIE THEORIE VON DER EVOLUTIONNUR EIN GIGANTISCHER SCHWINDEL?

XXX. „DAS DILEMMA: VERSIEHT MAN DIE EINE SEITE DES ELEFANTEN MIT DEM ETIKETT ´INTELLIGENTES DESIGN´, SO MÜSSTE DIE ANDERE WOHL DIE AUFSCHRIFT ´GOTT´ TRAGEN

XXXI. INFORMATION UND GEIST ALS ENTSCHEIDENDE GRUNDLAGEN DES LEBENS – “THE WHOLE FRAME OF NATURE BESPEAKS AN INTELLIGENT AUTHOR” (DAVID HUME)

XXXII. ETSI DEUS NON DARETUR – FOSSILE BEFUNDE WIDERLEGEN DIE EVOLUTIONS-THEORIE

XXXIII: UNSER GESCHICHTSBILDVON DER PRÄHISTORIE BIS ZUM MITTELALTERBEDARF DER REVISION: DIE RADIOKARBON-(C14-)METHODE UND DIE DENDROCHRONOLOGIE LIEFERN EINEN ZIRKELSCHLUSS, ABER KEINE VALIDEN ALTERSBESTIMMUNGEN

XXXIV: AUCH MUTATIONEN UND DEREN FOLGEN WIDERLEGEN DIE EVOLUTIONS-THEORIE

XXXV: DAS CIBA-GEIGY-EXPERIMENT. INFORMATIONSÜBERTRAGUNG, GENETIK UND EPIGENETIK. AUCH IN DER EVOLUTION

XXXVI: EINIGE ANMERKUNGEN ZU ERNST HAECKELS BIOGENETISCHEM GRUNDGESETZ

NACHGEDANKEN: DARWINISMUS UND EVOLUTIONS-THEORIE ALS MORALISCHER FEHLSCHLUSS, ALS ARGUMENTATIOSFEHLER, ALS IGNORATIO ELENCHI

ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN

ANSTELLE EINES NACHWORTS

DER AUTOR. UND SEIN WERK

POSTSKRIPT

VORWORT UND EINLEITUNG
(ZU BAND 1 UND BAND 2)

Lange habe ich überlegt, ob ich die nun vorliegende ersten beiden Bände von „Wie unsere Oberen uns belügen und betrügen“, namentlich den ersten Band „Von der Mär, die Erde sei eine Kugel“ schreiben soll; allzu absonderlich schien mir anfangs die Vorstellung, die Erde könne – im Gegensatz zu dem, was wir doch angeblich wissen, was uns von Kindesbeinen an gelehrt wird und was den allermeisten Menschen so selbstverständlich erscheint wie das Amen in der Kirche –, unsere Erde könne, tatsächlich, flach und eben nicht rund sein.

Gleichwohl: Weil ich nicht (mehr) um meine Reputation fürchte (nach dem – buschschen oder auch brechtschen – Motto: Ist der Ruf erst ruiniert, lebt sich´s völlig ungeniert, aber auch, weil ich mittlerweile genügend wissenschaftlich geforscht und literarisch bewerkstelligt habe), weil mir eine von Unkenntnis und Unverständnis getragene Ablehnung durch die Mainstream-Leser – die nie versucht, zumindest aufgegeben haben, selbst zu denken, stattdessen das nach-denken, was andere, natürlich nicht uneigennützig, für sie vor-denken –, weil mir solche Art der Ablehnung unerheblich und belanglos erscheint, deshalb also wage ich, all die Beweise vorzutragen, die einem vernünftig denkenden Menschen nur die Schlussfolgerung erlauben können, dass die Erde tatsächlich flach ist. Nicht rund. Wie doch alle – angeblich – wissen. Und dass eine Evolution – jedenfalls so, wie sie von Darwin und seinen Anhängern postuliert wird – nie stattgefunden hat.

Deshalb versuche ich, eine Vorstellung – die von der Erde als Scheibe und die von Mensch und Natur als Produkt eines Schöpfungsaktes und Weltenplans – ins kollektive Gedächtnis zurückzurufen, eine Vorstellung, welche den Menschen über Jahrtausende selbstverständlich und noch vor gerade einmal 70 Jahren so präsent war, dass, beispielsweise, die Annahme einer flachen Erde sich in der offiziellen UN-Flagge manifestierte (und dort weiterhin zu finden ist).

Auch wenn Lügenmedien wie Wikipedia – und die Enzyklopädie der Fälschungen und Auslassungen möge mich ob solcher Äußerungen verklagen, ich brenne geradezu darauf, den einschlägigen Beweis für meine Behauptungen anzutreten –, auch wenn Wikipedia heutzutage behauptet: „Die Flagge ... zeigt die gesamte von Menschen bewohnte Landmasse – also ohne Antarktis. Im Mittelpunkt liegt der geographische Nordpol [Anmerkung: Ist der etwa bewohnt?] und um ihn herum die Kontinente der Nordhalbkugel; die Südhalbkugel ist durch die Projektion, welche einer mittabstandstreuen Azimutalprojektion ähnelt, verzerrt und flächenmäßig zu groß dargestellt.“

Unsinn. Die UN-Flagge zeigt schlichtweg die Abbildung der Erde als Scheibe. Nichts anderes. Nichts sonst.

Warum indes die gigantische Gehirnwäsche, die unsere „Oberen“ (nicht nur hier) mit den Menschen dieser Erde betreiben?

Indes: Wir, wir alle außer diesen wenigen Oligarchen, Plutokraten und Potentaten, sind Geschöpfe Gottes, Allahs, von wem auch immer.

Mit unveräußerlichen Rechten. Mit eben den Menschenrechten, die ebenso oft beschworen wie mit Füßen getreten werden.

Von denen, die man eher als Ausgeburten des Satans bezeichnen muss. Die unsere Köpfe beherrschen (wollen), ebenso unsere Herzen und unsere Seelen. Und sei es mit der unumstößlichen Vorstellung einer runden Erde. Oder mit der Idee, der Mensch in seiner Einzigartigkeit sei gleichwohl nicht mehr als ein beliebiges Sandkorn in den unermesslichen Weiten des Alls.

Natürlich ist es letztendlich für unser alltägliches Leben (vordergründig fast) egal, ob die Erde nun rund oder flach ist und wir vom Affenabstammen. Oder auch nicht.

Aber es ist ganz und gar nicht belanglos und beliebig, mit welch gigantischen Lügen man unsere Köpfe vernebelt und unsere Seelen vergiftet.

Bezüglich dessen, wo wir sind, wer wir sind – hier, auf dieser unserer Erde, sowie in der Weiten des Universums resp. der Schöpfung – und wohin wir gehen.

Bezüglich einer Vorstellung von Sein und Werden, die vom Urknall und der Evolution (wohin? wozu? Und, notabene: ex nihilo nihil fit) bis zum Erlöschen des Universums reicht, von der Idee einer (göttlichen) Schöpfung bis zur Rückkehr des Menschen in den Schoß derselben.

Und so ist es, für unser aller alltägliches Leben, für das, was wir glauben, für das, was wir fühlen, für das, was wir tun, ganz und gar nicht ohne Bedeutung, ob wir klein und unbedeutend sind wie ein Staubkorn – auf einer Kugel, die sich mit mehr als 1.600 km pro Stunde um sich selbst dreht und mit über hunderttausend Stundenkilometern durch das All rast, das seinerseits, seit einem (angeblichen) Urknall, sich mit der ebenso unvorstellbaren wie abstrusen Geschwindigkeit von einer Milliarde km pro Stunde ausbreitet – oder ob wir, mit all unseren Fähigkeiten und Möglichkeiten, ebenso einzigartige Geschöpfe sind wie ein-malige In-Dividuen, die sich keiner Pseudo-Wissenschaft unterordnen, sondern nur Menschen und als solche ein Abbild Gottes sein wollen.

Auf einer runden oder auch flachen Erde.

Seit je ist es das Anliegen der Herrschenden, dass Untertanen immer nur und allenfalls ein Fitzelchen der Wahrheit – hinter den Mauern der Unwissenheit, die sie, „die Oberen“, mit Bedacht und Fleiß errichtet haben – erkennen können. Infolge allgegenwärtiger wie allumfassender Täuschung irgendwie noch zu erkennen vermögen. Bestenfalls.

Deshalb prüfen Macht-Haber – aller Zeit und allen Orts, immer wieder und immer wieder aufs Neue –, ob sie und inwieweit sie imstande sind, das Volk zu belügen.

Derart, dass die breite Masse nicht einmal merkt, dass sie, wie sie und in welchem Ausmaß sie belogen und betrogen wird – bekanntlich ist niemand hoffnungsloser versklavt als der, der fälschlich glaubt, frei zu sein.

Sodass die Potentaten ihre Netze der Täuschung immer enger spinnen können. Weil die Masse nicht einmal den allergröbsten Schwindel bemerkt.

Ergo: Es ist wichtig, mehr noch, geradezu unerlässlich, sich die Frage zu stellen, ob die Erde tatsächlich rund ist. Und ob eine Evolution, in der Tat, stattgefunden hat.

Damit wir uns ein Welt- und Menschenbild erarbeiten (resp. zurückerobern, in Übereinstimmung mit unserer Intuition wiederfinden) können, das die Wahrheit, will meinen unsere ureigenen menschlichen Bedürfnisse widerspiegelt. Und nicht die Herrschaftsinteressen der Potentaten.

Damit nicht auch fürderhin gelte:

Gnade

Denen Die

Nicht Von Der

Mächtigen

Gnaden

Sondern vielmehr:

Gnade

Denen Die

Mensch Geworden

Von Gottes Gnaden

Gottes Eben-

Bild Sind

(Richard A. Huthmacher: Trotz alledem. Gedichte.

Ein Florilegium. Norderstedt bei Hamburg, 2016, S. 628)

I. DIE ERDE – FLACH ODER RUND?
EIN KURZER HISTORISCHER ÜBERBLICK:
DIE ANTIKE

In zahlreichen antiken Kulturen und deren Ursprungsmythen findet sich der Topos von der flachen Erde; diese stellte man sich (meist) als Scheibe vor, als eine ebene Fläche, die – abgesehen von Bergen und Tälern – keinerlei Krümmung aufweist.

Die Idee einer solchen flachen Erdscheibe war schon im antiken Mesopotamien präsent, ebenso bei frühgriechischen Philosophen wie Hekataios von Milet (um 500 v. Chr.), der glaubte, die Erde sei ebenso flach wie von einem Ur-Ozean umgeben (Nickel, R.: Lexikon der antiken Literatur. Tectum-Verlag, Marburg, 2014, S. 635).

Ähnliche Bilder einer geozentrischen Welt mit einer flachen Erde in deren Mittelpunkt finden sich, beispielsweise, auch in der persischen Mythologie oder im Alten Testament:

Über dem Nordpol, so die Vorstellung, stehe, unverrückbar Polaris, der Nordstern (stella polaris), der einzige bewegungslose Stern am Firmament; um ihn herum ziehe – oberhalb der flachen Erde – jedes Sternbild einen, seinen Kreis.

Mithin unterschied man zwischen Fix- und Wandelsternen: Fixstern (stella fixa) war die Bezeichnung für einen (vermeintlich) fest – also fix – am Nachthimmel stehenden Himmelskörper, der mit anderen Fixsternen unveränderbar erscheinende Sternbilder bilde; im Gegensatz hierzu änderten Wandelsterne (Planeten oder Monde) ihre beobachtbare Position (Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 16, Leipzig, 1908, S. 84 [Polarstern] und ebd., Band 16, Leipzig, 1908, S. 3-9 [Planeten]).

Sonne und Mond galten als gleichgroß und zogen – so die Vorstellung – ähnlich den Wandelsternen ihre Bahn über und um die starre Erde:

„Die Sonne begann ihre Wanderung am südlichen Wendekreis ... [während] der Winter-Sonnenwende ... [und zog zu dieser Jahreszeit] ihren schnellsten und weitesten Kreis über die Erde ...; die nächsten drei Monate verringerte die Sonne ihren ... [Weg] täglich ein wenig und verlangsamte ihre Geschwindigkeit, bis sie ... [zur Zeit] der Frühjahrs-Tag-und-Nacht-Gleiche ... [die Distanz] vom südlichen Wendekreis [bis] zum Äquator absolviert hatte.

Anschließend fuhr die Sonne damit fort, ihre ... [Wegstrecke] ... zu verringern und ihre Geschwindigkeit zu verlangsamen, bis sie ... [zur Zeit] der Sommer-Sonnenwende ihren engsten, langsamsten ... [Zyklus] am nördlichen Wendekreis absolvierte.

Wenn die Sonne [nun] ihren innersten Kreis erreicht hatte ..., begann ... [sie] mit ihrer entgegengesetzten ... Wanderung zurück zum südlichen Wendekreis. Die nächsten drei Monate erweiterte ... [sie] jeden Tag ... [die zurückgelegte Strecke] und steigerte ihre Geschwindigkeit, bis sie ... [zum Zeitpunkt] der Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche ihre Wanderung vom nördlichen Wendekreis ... zum Äquator ... [zurückgelegt] hatte.

Anschließend erweiterte die Sonne ... [ihren täglichen Weg] ... und erhöhte ihre Geschwindigkeit bis zur Winter-Sonnenwende, ... [während der sie] ihren weitesten, schnellsten ... [Umlauf] am südlichen Wendekreis absolvierte ...

Um [anschließend] die jährliche Wanderung erneut ... [zu beginnen].

[Anmerkung: Zur Veranschaulichung s. beispielsweise: https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, dort min. 2.20 bis min. 3.30; zu berücksichtigen ist auch, dass die Sonne (mit einem vermuteten Durchmesser von etwa 50 km) als sehr viel kleiner und die Entfernung zwischen Sonne und Erde (mit einer angenommenen Distanz von wenigen tausend km) als sehr viel geringer galt als heutzutage angenommen (Dubay, E.: Die flache Erde-Verschwörung, S. 64, https://www.pdf-archive.com/2016/05/17/lesen/lesen.pdf, abgerufen am 07.08. 2017).]

Der Mond [so die Vorstellung] hat ... einen ähnlichen ... Pfad über und um die Erde ..., jedoch ... verändert ... er niemals seine Geschwindigkeit, ... [er wird] also – unabhängig ... [vom jeweiligen] Breitengrad – ... beobachtet, wie er ungefähr 24,7 bis 25 Stunden für einen Zyklus braucht.

Das ist der Grund, warum wir zu unterschiedlichen Zeiten und an verschiedenen Orten ... den Mond morgens, tagsüber und nachts sehen können“ (Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 19.06.2017).

Für die Menschen des Altertums waren somit Erde und Polaris (Nordstern) die beiden bewegungslosen Mittelpunkte des Universums, um die sich Sonne, Mond und (andere) Sterne in Form einer Kuppel drehen.

„Das Weltbild, das uns in Mesopotamien und auch in der Bibel begegnet, ist das einer scheibenförmigen Erde, umgeben von Wasser und darüber sich wölbend – einer Käseglocke gleich – die Himmelsfeste, an der die Gestirne ihre Bahn ziehen.

Über der Feste und unterhalb der Erde befinden sich die Wasser, die den Regen speisen, und die Brunnen der Tiefe“ (Unsere Erde: Scheibe oder Kugel? http://www.kurtbangert.de/downloads/2_7_Unsere_Erde-Scheibe_oder_Kugel.pdf, abgerufen am 20.06.2017).

Weil die Erde nicht frei schwebe, sondern fest verankert schien, herrschte die Annahme, dass sie auf vier Pfeilern gründe (wobei nicht erklärt wurde, worauf diese Pfeiler ihrerseits standen); viele Fragen blieben offen:

„Wo warst du, als ich die Erde gründete?

Sage mir’s, wenn du so klug bist!

Weißt du, wer ihr das Maß gesetzt hat oder wer über sie die Richtschnur gezogen hat?

Worauf sind ihre Pfeiler eingesenkt, oder wer hat ihren Eckstein gelegt?“

(Hiob, 38, 4-6).

Die Erde sei weiterhin, und zwar an ihrer südlichen Peripherie, von einem riesigen Eis-Wall umgeben (welcher der heutigen Antarktis entspricht); dieser halte die miteinander verbundenen Weltmeere wie in einer Schüssel zusammen (Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 19.06.2017).

EXKURS:
EINIGE ANMERKUNGEN
ZUR ANTARKTIS

Seit 1961 gibt es einen internationalen Vertrag, den Antarktisvertrag, der nicht-staatlichen Organisationen und Personen eine unabhängige Erforschung der Antarktis und ihrer Weiten untersagt:

„Während des internationalen geophysikalischen Jahres 1957/1958, welches sich der Antarktis widmete, gaben Wissenschaftler den Anstoß für eine friedliche und rein wissenschaftliche Nutzung des Kontinents im ewigen Eis. Nachdem die Staaten Argentinien, Australien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Neuseeland und Norwegen auf ihre Gebietsansprüche (sogenannte claims) verzichteten, wurde der Antarktis-Vertrages im Jahr 1959 von zwölf Staaten (Argentinien, Australien, Belgien, Chile, Frankreich, Großbritannien, Japan, Neuseeland, Norwegen, die ehemalige Sowjetunion, Südafrikanische Union und die Vereinigten Staaten) unterzeichnet und trat 1961 in Washington D. C. in Kraft ... Die Zahl der Vertragsstaaten ist inzwischen auf 51 angewachsen ... Der Antarktis-Vertrag selbst wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen“ (Umweltbundesamt: Der Antarktisvertrag, http://www.umweltbundesamt.de/themen/nachhaltigkeit-strategien-internationales/antarktis/das-antarktis-vertragssystem/der-antarktis-vertrag, Stand: 27.01.2016, abgerufen am 21. 06. 2017).

Im Bundesgesetzblatt der Bundesrepublik Deutschland ist diesbezüglich zu lesen (Bundesgesetzblatt Nr. 58 vom 30. Dezember 1978, ausgegeben zu Bonn, S. 1517 ff.):

„Gesetz

zum Antarktis-Vertrag vom 1. Dezember 1959 ...

Der Bundestag hat das folgende Gesetz beschlossen:

Artikel 1

Dem Beitritt der Bundesrepublik Deutschland zum Antarktisvertrag vom 1. Dezember 1959 wird zugestimmt. Der Vertrag wird nachstehend veröffentlicht ...

Antarktisvertrag ...

Artikel VI

Dieser Vertrag gilt für das Gebiet südlich von 60° südlicher Breite einschließlich aller Eisbänke ...

Artikel VII

  1. Um die Ziele dieses Vertrages zu erreichen ..., hat jede Vertragspartei ... das Recht, Beobachter zu benennen, welche die im vorliegenden Artikel erwähnten Inspektionen durchführen ...
  2. Jeder nach Absatz 1 benannte Beobachter hat jederzeit völlig freien Zugang zu allen Gebieten der Antarktis ...“

Mit anderen Worten und vice versa: Eine (von den Staaten und deren Interessen) unabhängige Erforschung der Antarktis, beispielsweise durch private Forschungs-Expeditionen, wird – namentlich unter dem Vorwand des Umweltschutzes und aus (angeblich) militärischen Gründen (die Antarktis ist militärisches Sperrgebiet) – verhindert.

Zwar gibt es (vorab zu genehmigende, von Führern, will meinen: Aufpassern) begleitete Ausflüge, welche Besucher zu einigen wenigen Küstenregionen im Gebiet der Antarktis bringen und ihnen ggf. ein Fähnchen zeigen, das der geographische Südpol sein soll.

(Anmerkung: Neben diesem – angeblichen – geographischen gibt es noch den magnetischen Südpol und einen sog. Pol der Unzugänglichkeit:

„Als Pol der Unzugänglichkeit [auch Unzugänglichkeitspol oder Pol der Unerreichbarkeit oder Pol der relativen Unerreichbarkeit] bezeichnet man verschiedene Positionen auf der Erde, an Land oder auf dem Wasser, die eine möglichst große Entfernung zur nächsten Küste haben ... Der Südpol der Unzugänglichkeit befindet sich bei den Koordinaten 85° 50′ S, 65° 47′ O ... an der Stelle der von Eis überdeckten Landmasse der Antarktis, die am weitesten von den Wassermassen des Südlichen Ozeans ... entfernt ist.

Er ist 463 km vom geographischen Südpol entfernt und liegt auf einer Höhe von 3718 Metern über dem Meeresspiegel“, so, geheimnisvoll, Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Pol_der_Unzug%C3%A4nglichkeit, abgerufen am 19. 06.2017.)

Von einer Forschungsreise kann bei solcherart geführten „Expeditionen“ jedoch keine Rede sein, eher von einer – mit Verlaub – Verarsche zahlungswilliger und -fähiger Ignoranten.

Und tatsächliche Forscher, die sich – auf eigene Faust und ohne Genehmigung – in die antarktische Eiswüste wagen, werden vom Militär (Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWT-waDdq8, abgerufen am 19.06.2017) aufgebracht, verhaftet und ins Gefängnis gesteckt.

Insofern lässt sich die Antarktis heutzutage von „Normalsterblichen“ – (angeblich) militärischer Geheimhaltung geschuldet und allen Optionen moderner Technik zum Hohn (man erinnere sich an die begrenzten Möglichkeiten historischen Polarforscher) – nicht (wirklich) in Augenschein nehmen (beispielsweise fliegen Verkehrsflugzeuge nicht über den [Süd-]Pol!).

Gleichwohl gilt zu bedenken:

„Beim Erdkugel-Modell ist die Antarktis ein Eiskontinent, der den Boden der Erdkugel vom 78. Südlichen Breitengrad [bis] zum 90. bedeckt, und daher nicht mehr als 19.300 km im Umfang ... [hat].

Viele frühe Forscher wie Kapitän Cook und James Clark Ross brauchten jedoch bei ihrer versuchten Umsegelung der Antarktis 3 bis 4 Jahre und zählten dabei 80 – 100.000 km.

Das britische Schiff Challenger machte ... eine ... vollständige Umsegelung der Antarktis, dabei durchkreuzte es 111.000 km. Dies ist gänzlich unstimmig mit dem Erdkugel-Modell“ (200 Beweise, daß die Erde keine rotierende Kugel ist, http://www.ericdubay.com/?p=828, abgerufen am 19.06.2017; e. U.).

Näheres zu solchen und ähnlichen Ungereimtheiten im Folgenden.

Ungeachtet solch geozentrischer Vorstellungen wie zuvor beschrieben war Pythagoras (6. Jhd. v. Chr.) der erste (uns heute noch bekannte) Mensch, der das in der Antike (vor-) herrschende Bild der flachen unbeweglichen Erde in Frage stellte:

„Hatte Homer (8. Jhd. v.Chr.) offenbar noch eine flache Erde postuliert [in den Epen Homers war die Erde eine Scheibe, die von den Wassern des Ὠκεανός umflossen und von der Halbkugel des Himmels überwölbt wurde], so erschien dem Mathematiker Pythagoras die Kugel als vollkommenste geographische Figur, so dass er glaubte, die Erde könne nur eine Kugel sein“ (Unsere Erde: Scheibe oder Kugel? http://www.kurtbangert.de/downloads/2_7_Unsere_Erde-Scheibe_oder_Kugel.pdf,abgerufen am 20.06.2017).

Der Mathematiker und Vorsokratiker begründete sein Postulat u.a. wie folgt: „Sämtliche schweren Körper streben zum Mittelpunkt des Alls. Da sie dies von allen Seiten her gleichmäßig tun und die Erde im Mittelpunkt des Alls steht, muss sie eine kugelrunde Gestalt annehmen“ (Neidhart, L.: Falsche Behauptungen in heutigen Schul- und Sachbüchern über das „mittelalterliche Flacherde-Modell“, https://www.philso.uni-augsburg.de/institute/phi-losophie/Personen/Lehrbeauftragte/neidhart/Downloads/Faelschungen-Flacherde0.pdf, abgerufen am 20.06.2017).

(Anm.: Andere Autoren schreiben diese Begründung der Erde als Kugel Aristoteles zu – On the Heavens: Aristotle. The University of Adelaide Library. University of Adelaide. South Australia, eBooks@Adelaide, last updated Sunday, March 27, 2016, abgerufen am 20.06.2017.)

Wieder andere glaub(t)en, dass Parmenides (6./5. Jhd. v. Chr.) oder bereits Hesiod (8./7. vorchristliches Jahrhundert) die Erde erstmals als rund beschrieben: „He [Pythagoras] too was the first man who applied the universe the name kosmos, and who first called the earth round; though Theophrastus [Theophrastos von Eresos, Schüler von Aristoteles] attributes this to Parmenides, and Zeno to Hesiod“ (The Pythagorean Sourcebook and Library. An Anthology of Acient Writings Which Relate to Pythagoras and Pythagorean Philosophy. Compiled and translated by Kenneth Sylvan Guthrie. With additional translations by Thomas Taylor and Arthur Fairbanks, JR. Introduced and edited by David R. Fideler. With a foreword by Joscelyn Godwin. Phanes Press, Michigan (USA), 1988, p. 154).

ANMERKUNG.
ZU PYTAGORAS

Albert G. Mackey (1807-1881), amerikanischer Arzt, Freimaurer 33. Grades (also der höchsten Stufe der roten Schottenorden) und bedeutender Enzyklopädist der Freimaurerei, bezeichnet in seiner „Enceclopedia of Freemasonry“ (dort Buchstabe P) Pythagoras als den ersten Freimaurer überhaupt (Mackey, A. G.: An Encyclopaedia Of Freemasonry And Its Kindred Sciences. The Masonic History Company. New and revised edition, New York and London, 1914).

Gleicher Meinung waren z.B.:

Pythagoras war ordentlich in die Societät der Maurer aufgenommen worden, da er nun in den Geheimnissen der Kunst wohl unterrichtet war, und sehr zugenommen hatte, so pflanzte er die Grundsätze des Ordens auch in andere Gegenden, in die er nachhero reisete, fort. Die Annalen der Brüderschaft lehren uns, daß die Gebräuche und Sitten der Maurer, allezeit mit denen der alten Egyptier übereinkomrnen, als welchen sie sehr ähnlich sind. Diese Philosophen, welche ihre Geheimnisse nicht den gemeinen Haufen mittheilen wollten, versteckten ihre besondern Lehren und Grundsätze, die Art ihrer neuern Verfassung, unter Hieroglyphen, und drückten die Begriffe, die sie sich davon machten, durch Zeichen und Sinnbilder aus, welche sie nur bloß ihren Magis mittheileten, und diese waren durch einen Eid gebunden sie nie zu entdecken. Dahero entstand das pythagorische System, und viel andere ähnliche Sachen, neuern Ursprungs.

Diese Methode, erhabene Wahrheiten und wichtige Kenntnisse durch Allegorien einzuprägen, sicherte sie, daß selbige nicht einem jeden unaufmerksamen und unvorbereiteten Neuling zu Theil wurden, von welchen sie nie wären wahrhaft geschätzt worden“ (Das umstrittene Freimaurerverhör von 1753. Zwote vermehrte Auflage. Stendal, bey D. C. Franzen und J. C. Grosse. 1780, 63-119. Universitätsbibliothek der LMU München, 8 Sc.latom. 107).

Stellt sich mithin die Frage, inwiefern und inwieweit das überlieferte pythagoreische Weltbild mehr von weltanschaulichen Überlegungen und konkreten Interessen als von naturwissenschaftlicher Erkenntnis getragen wurde: “The records of the fraternity inform us, that Pythagoras was regularly initiated into masonry; and being properly instructed in the mysteries of the Art, propagated the principles of the Order in other countries into which he travelled” (The History of Freemasonry by Albert Gallatin Mackey. Chapter 44 – The Leland Manuscript [The Leland or Locke MS. 6 May 1696. Transcribed and Edited by R.W. Gary L. Heinmiller. April 2012], http://www.omdhs.syracusemasons.com/sites/default/files/philosophy/Locke%20MS%20-%20before%201696.doc, abgerufen am 23.06.2017) – in der Pythagoras-Schule in Kroton (heute Crotone in der Region Kalabrien) soll bereits ein heliozentrisches Weltbild (mit einer runden, sich um die Sonne drehenden Erde) gelehrt, indes – infolge freimaurerischer „Geheimniskrämerei“ (s. zuvor) – geheim gehalten worden sein und so keinen Eingang in Naturwissenschaft und Kosmologie gefunden haben (Dubay, E.: Die Geschichte der flachen Erde, https://www.youtube.com/watch?v=3LYWTwaDdq8, abgerufen am 24.06).

Nach Pythagoras postulierten auch Platon, Aristoteles und Archimedes, dass die Erde eine Kugel sei – die Gestalt der platonisch-mythischen Kugelmenschen (aus Platons Symposion, in dem Aristophanes das erotische Begehren zu erklären versucht) rekurriert auf die Vorstellung, dass Sonne, Mond und Erde kugelförmig und die Kugel ein vollkommener Körper sei (Carvalho, Mario Jorge de: Die Aristophanesrede in Platons Symposium. Die Verfassung des Selbst. Königshausen & Neumann, Würzburg, 2009).

Namentlich auf Aristoteles (4. Jhd. v. Chr.) beriefen sich im (Hoch- und Spät-)Mittelalter diejenigen, welche die Vorstellung von der Erde als Kugel verfochten (Hamel, J.: Die Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde im europäischen Mittelalter bis zum Ende des 13. Jahrhunderts – dargestellt nach den Quellen.