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1. Auflage 2015
© 2015 by FinanzBuch Verlag,
ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,
Nymphenburger Straße 86
D-80636 München
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Dieses Buch will keine spezifischen Anlage-Empfehlungen geben und enthält lediglich allgemeine Hinweise. Autoren, Herausgeber und die zitierten Quellen haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung ihrer Gedanken und Ideen entstehen.
Lektorat: Judith Engst
Umschlaggestaltung: Melanie Melzer, München
Umschlagabbildung: unter Verwendung von iStock-Bildern
Satz: EDV-Fotosatz Huber/Verlagsservice G. Pfeifer, Germering
Druck: Konrad Triltsch GmbH, Ochsenfurt
Printed in Germany
ISBN Print 978-3-89879-908-9
ISBN E-Book (PDF) 978-3-86248-726-4
ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-727-1
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Vorwort
Teil I: Grundlagen
Das »Magische Dreieck« und andere Auswahlkriterien für Ihre Geldanlagen
Was Sie wissen müssen, wenn Sie in Aktien, Anleihen & Co. investieren möchten
Was tun, wenn der Crash kommt?
Teil II: Geldanlagen im Check
Tagesgeld – ein guter »Parkplatz« für Ihr Geld
Festgeld – lange Bindung bei niedrigen Zinsen
Geldmarktfonds – viel Aufwand für wenig Rendite
Sicher, aber renditeschwach: Pfandbriefe
Staatsanleihen – hohe Sicherheit nur bei extrem niedrigen Zinsen möglich
Unternehmensanleihen – gründliche Auswahl ist das A und O
Nachranganleihen: Zinsaufschlag für Schlechterstellung bei Insolvenz
Genussscheine: Zwitter zwischen Aktien und Anleihen
Wandelanleihen: Das Beste aus zwei Welten (Aktien und Anleihen)
Aktienanleihe: Als Rentenpapier getarnte Aktienspekulation
Renten- und Kapitallebensversicherungen: Niedrige Erträge, hohe Kosten
Bausparvertrag – niedriger Zins, günstiges Darlehen
Aktien: Als Vermögensbaustein in der Null-Zins-Phase unverzichtbar
Die pflegeleichte Anlagevariante: Aktienfonds
Discount-Zertifikate: Aktien mit Rabatt kaufen
Mischfonds: Leisten Sie sich einen Vermögensberater
Genossenschaftsanteile von Volksbanken & Co. – der besondere Tipp
Bewährte Beispiele zu einzelnen Anlageformen
Zu guter Letzt: Machen Sie aus der Not eine Tugend und sparen Sie Steuern!
Das Wichtigste in Kürze
Glossar
Liebe Leser,
fangen wir direkt mit einer schlechten und einer guten Nachricht an. Die schlechte Nachricht zuerst: Gewöhnen Sie sich an niedrige Guthabenzinsen für Ihr Sparguthaben. Das Drama in Zahlen: Pro Jahr verlieren deutsche Sparer aufgrund der Niedrig-Zins-Phase 60 bis 70 Mrd. € an Zinseinnahmen. Ausgerechnet hat das Professor Hans-Werner Sinn, Chef des Ifo-Instituts. Seine Zwischenbilanz im Jahr 2014 lautete: »Nach meiner Berechnung sind den Deutschen seit 2008 etwa 300 Mrd. € entgangen im Vergleich zu den Zinsen, die Ende 2007, vor dem Ausbruch der Krise, zu erzielen waren.« Sein Fazit: »Die Sparer verlieren sehr viel Geld.«
Anfang der 1990er-Jahre hat der Niedrig-Zins-Trend begonnen und sich nach Ausbruch der Finanzkrise 2007 verschärft. Im Sommer 2014 ist die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen zum ersten Mal in der Geschichte unter die 1-%-Marke gerutscht. Für Bundesanleihen mit Laufzeiten bis fünf Jahren liegt Ihre Rendite bei 0 %. Sie können dem Staat gratis Geld leihen und verzichten dabei auf Zinsen.
In einigen Jahren werden die Zinsen wieder auf 2 bis 3 % steigen, aber das Zinsniveau, das deutsche Sparer in den 1970er-, 1980er- oder 1990er-Jahren erlebt haben (Bundesanleihen brachten zum Teil über 10 % Rendite), werden Sie in diesem Geldsystem mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr erleben. Der einfache Grund: Die Schulden sind zu stark gestiegen. Unser Schuldensystem würde eine Hoch-Zins-Phase nicht mehr überleben.
Jetzt aber die gute Nachricht: Die Zinssenkung in Richtung 0 % ist ein Wachmacher – es gibt renditestarke Anlagealternativen zu den Minizins-Angeboten. Über Jahrzehnte hinweg haben sich deutsche Sparer mit relativ geringen Zinsen abspeisen lassen. Der Zinsabsturz in Richtung 0 % sorgt endlich für ein Umdenken. Laut Marktforschungs-Unternehmen GfK waren 66 % der Befragten mit der Wertentwicklung ihrer Geldanlage unzufrieden. Unzufriedenheit ist die Voraussetzung dafür, das eigene Handeln zu überprüfen und im Optimalfall zu ändern. John D. Rockefeller, einer der reichsten Unternehmer der Wirtschaftsgeschichte, hat das etwas überspitzt so formuliert: »Es ist gewinnbringender, einen Tag im Monat über Geld nachzudenken, als 30 Tage dafür hart zu arbeiten.«
Wie oben beschrieben sinkt das Zinsniveau – in der Tendenz – seit mehreren Jahrzehnten. Die Reaktion der deutschen Sparer bis zum jüngsten Zinsabsturz? Nicht messbar! Laut Bundesbank-Bericht legen die deutschen Sparer über 80 % ihres Geldvermögens in Zinsanlagen an. Aktien, also die Anlageform, die in den vergangenen gut 100 Jahren mit rund 8 % Rendite pro Jahr den höchsten Ertrag abgeworfen hat, kommen bei den deutschen Sparern nur auf einen Anteil von 5,8 %. Rund 93 % der Deutschen besitzen keine Aktien. Der Zins-Absturz auf 0 % kann und sollte dafür sorgen, dass wir unser Sparvermögen ausgewogener anlegen. Wenn sich dadurch das Verhalten der Sparer dauerhaft verändert, hat die Zinskrise sogar eine positive Seite.
Mit dem richtigen Anlagemix entkommen Sie der Zinsfalle. Daher lautet unser Appell: Verschenken Sie kein Geld!
Die Voraussetzungen, die Spargroschen aktiv anzulegen, waren nie besser. Die Informationsbeschaffung ist durch das Internet viel einfacher geworden, und die Transaktionskosten sind für Privatanleger so niedrig wie nie zuvor. Wenn Sie zum Beispiel für 2.000 € Anteile eines Indexfonds oder auch einzelne Aktien kaufen möchten, kostet Sie das bei einer günstigen Depot-Bank keine 10 € an Gebühren.
Es gibt also keine Ausrede mehr, warum über 80 % des Sparvermögens »tot« auf dem Konto liegen sollten. Als Leser dieses Buches zeigen Sie, dass Sie einen Handlungsdruck verspüren und aus eigener Kraft der Zinsfalle entkommen möchten. Selbst dann, wenn Sie nicht die Ambitionen haben, nach der Lektüre dieses Buches Aktien und Anleihen selbstständig zu kaufen, helfen Ihnen die hier zusammengestellten Informationen. Wenn Sie die folgenden rund 130 Seiten aufmerksam lesen, gehen Sie mit sehr viel Fachwissen und Selbstvertrauen in das nächste Gespräch mit Ihrem persönlichen Bankberater. Lassen Sie sich keine gebührenträchtigen Bankprodukte aufschwatzen, setzen Sie stattdessen Ihre persönlichen Anlageziele um – gerne auch mit Unterstützung eines kompetenten Bankmitarbeiters, der dann aber kein Verkäufer, sondern ein Berater sein sollte.
Abschließend noch ein Hinweis. Sie benötigen für Ihren persönlichen Anlageerfolg eine Eigenschaft: Mut! Diese Eigenschaft brauchen Sie gleich in zweifacher Hinsicht:
Es hat seine Vorteile zu wissen, dass Sie im Notfall schnell, problemlos und ohne Wertverlust eine Geldreserve verfügbar haben. Etwa dann, wenn Sie nach einem Unfall ein neues Auto brauchen. Mit einer solchen Geldreserve haben Sie nämlich auch die innere Ruhe, einen anderen Teil Ihres Sparvermögens in renditestarke Investments mit längerem Anlagehorizont zu investieren.
Die richtige Mischung aus Rendite, Sicherheit und Liquidität erleichtert Ihnen die Arbeit. Welche Anlageformen für Sie attraktiv sind, wo Gefahren lauern, wie Sie die Renditen berechnen und wie aus der langweiligen Nestlé-Aktie plötzlich eine kleines Renditewunder wird, erfahren Sie auf den folgenden Seiten.
Viel Erfolg bei der Geldanlage wünschen Ihnen
Lars Günther und Rolf Morrien
Teil I: Grundlagen