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Dieses Buch ist meiner lieben Mutter und meinem lieben Vater gewidmet.

Mein größter und tiefster Dank gilt meinen Eltern, die immer für mich da gewesen sind
und denen ich alles zu verdanken habe.
Mein Leben.

Danke
aus tiefstem Herzen!

Ich liebe Euch,

ich vermisse Euch und

ich denke immer an Euch.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Theorie von Allem

Seit ca. 100 Jahren sucht die Wissenschaft, speziell die Physik, nach einer vollständigen Beschreibung der Theorie von Allem, die im Allgemeinen auch als Weltformel bekannt ist. Entgegen der gängigen Auffassung vertreten namhafte Wissenschaftler die Meinung, dass es sich bei der Theorie von Allem nicht um eine Formel, sondern um ein Prinzip handelt. Die schwierigste Aufgabe besteht darin, die richtigen Prinzipien zu entdecken. Bereits Albert Einstein suchte bis zu seinem Tod vergeblich nach dieser Theorie. Auch der populäre Astrophysiker und Mathematiker Stephen Hawking scheiterte an diesem Versuch.

Das vorliegende Buch erhebt den Anspruch die Theorie von Allem gelöst zu haben.

Kein Mensch, auch kein Höchstbegabter dieser Welt, wird die vorliegende Theorie von Allem widerlegen können. Folgt man der Auffassung einiger Wissenschaftler, dann existieren in jeder Population ca. 0,1% Höchstbegabte. Seit dem 31. Oktober 2011 leben nach einer Hochrechnung der Vereinten Nationen ca. 7 Milliarden Menschen auf unserem Planeten. Auch 7 Millionen Höchstbegabte werden nicht in der Lage sein, die vorliegende Theorie zu widerlegen und das aus einem unübersehbaren Grund: Die sieben Prinzipien, mit denen die Theorie von Allem formuliert wurde, sind in der Wissenschaft mehrfach bewiesen, belegt und anerkannt worden. Es sind die höchsten und zugleich grundlegendsten Gesetze einer jeden Wissenschaft. Einzig und allein die Tatsache, dass die Wissenschaft die sieben Prinzipien bislang noch nicht als die höchsten Prinzipien erkannt hat, führte zum Scheitern der größten und vollkommensten Theorie aller Zeiten.

Das Grundproblem der theoretischen Physik basiert auf vier Grundkräften, von denen sich die Gravitationskraft mit den anderen drei Grundkräften, der elektromagnetischen, der starken und der schwachen Grundkraft nicht vereinen lässt. Hinter diesem Grundproblem stecken zwei große Theorien, die allgemeine Relativitätstheorie auf der einen und die Quantentheorie auf der anderen Seite. Beide Theorien beschreiben zwei polare Gegensätze (groß – klein). Aus diesem Grund stellte man in der Wissenschaft die Frage, ob die Gesetze im Kleinen oder die Gesetze im Großen die fundamentaleren sind? Diese grundlegende Fragestellung wurde jedoch falsch formuliert. Die richtige Fragestellung muss lauten: Welche fundamentalen Gesetze gelten sowohl im Kleinen als auch im Großen? Nur solche Gesetze können als die grundlegendsten und zugleich höchsten Gesetze erklärt werden und das Grundproblem der Theorie von Allem lösen.

Das vorliegende Buch ist ein Zusammenschluss aus sechs wissenschaftlichen Arbeiten (fünf Büchern und einer Beweisführung) in der Reihenfolge ihrer Entstehung und Veröffentlichung. Im Einzelnen handelt es sich um:

Die Bücher Nr. 2 bis Nr. 5 sowie die Beweisführung zur Riemannschen Vermutung sind Weiterentwicklungen des 1. Buches und damit Bestandteil der Theorie von Allem. Demzufolge trägt das vorliegende Buch ebenfalls den Haupttitel:

Die Theorie von Allem und die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands

Wie man den einzelnen Buchtiteln entnehmen kann, geht die Theorie von Allem weit über die physikalischen Erkenntnisse hinaus, was durchaus Sinn macht, schließlich behandeln wir die Theorie von Allem. Dementsprechend kann sich diese Theorie nicht nur auf die physikalischen Phänomene beschränken.

Aus systematischen Gründen mussten die Bücher nach ihrer Entstehung und Veröffentlichung strukturiert werden, da die einzelnen Bücher größtenteils aufeinander aufbauen.

Hinsichtlich ihrer Bedeutung präferiert der Verfasser jedoch diese Reihenfolge:

Alle Arbeiten wurden zwischen 2009 und 2012 den neun größten Akademien der Wissenschaften in Deutschland eingereicht.

Historischer Überblick der eingereichten Arbeiten:  
Die Theorie von Allem (1. Auflage) 09.09.2009
Die Bundeslade 24.03.2010
Der Masterplan 07.07.2010
Die Theorie von Allem (2. Auflage) 24.03.2010
Die Pyramidentechnik 15.10.2010
Die Pyramidenzeit, oder was ist Zeit? 15.10.2010
Die Genesis (1. Auflage) 21.12.2010
Das Gesetz der Zahl 7 23.11.2011
Die Beweisführung der Riemannschen Vermutung 06.01.2012
Die Theorie von Allem (5 Bücher und 1 Beweisführung) 22.12.2014

„Die Pyramidentechnik“ und „Die Pyramidenzeit, oder was ist Zeit?“ wurden am 21.12.2010 Bestandteil des Buches „Die Genesis“.

Leider hat sich herausgestellt, dass einige wenige Quellen ungenau oder nicht korrekt wiedergegeben waren. Um sich vor Plagiatsvorwürfen zu schützen, war die nochmalige Überarbeitung aller Arbeiten notwendig geworden. Mit der vollständigen Beschreibung der Theorie von Allem lassen sich viele wissenschaftliche Problemstellungen lösen, was insbesondere das 5. Buch „Das Gesetz der Zahl 7“ hervorhebt.

2. vollständig überarbeitete Gesamtauflage, Köln 2015

Die Theorie von Allem

und

die hermetische Philosophie

des alten Ägyptens und Griechenlands

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Kai Gebhold

Die Theorie von Allem

und

die hermetische Philosophie

des alten Ägyptens und Griechenlands

Wissenschaftliche Arbeit von:

Kai Gebhold

Köln, den 23. Juni 2015

„Wenn Alles im All ist, so ist es in gleicher Weise wahr, daß das All in Allem ist. Derjenige, der diese Wahrheit richtig versteht, hat ein großes Wissen erlangt.“
(Kybalion)

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Die wissenschaftliche Arbeit mit dem Titel:

Die Theorie von Allem

und

die hermetische Philosophie

des alten Ägyptens und Griechenlands

wurde erstmals am 09.09.2009 den nachfolgenden Institutionen eingereicht:

Des Weiteren wurde die Arbeit versendet an:

Dieses Buch ist die 1. wissenschaftliche Arbeit der Theorie von Allem.

Copyright © Kai Gebhold             Köln, seit dem 09. September 2009

 

 

4. vollständig überarbeitete Auflage, Köln 2015

3. vollständig überarbeitete Auflage, Köln 2014

2. überarbeitete Auflage, Köln 21. Dezember 2010

1. Auflage und Veröffentlichung im Internet, Köln 09. September 2009

i. G. Köln, 23 Juni 2013 †   

i. G. Köln, 23. November 1998 †  

Die Theorie von Allem und die hermetische Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands

1. Die Beschreibung der Theorie von Allem

1.1. Einleitung

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Beschreibung der Theorie von Allem (engl. Theory of Everything) auf Grundlage der hermetischen Philosophie des alten Ägyptens und Griechenlands.

Im Allgemeinen kennt man die Theorie von Allem auch als Weltformel, die es zu lösen gilt. Doch in jüngster Zeit häufen sich die Meinungen, dass eine solche Weltformel überhaupt nicht existieren könne – namhafte Physiker von Albert Einstein bis Stephen Hawking seien schließlich an dieser Theorie gescheitert.1

Folgen wir dem Wissenschaftshistoriker Ernst Peter Fischer, dann kann eine Weltformel deshalb schon nicht existieren, weil das Weltverständnis auf Dualität angelegt ist. Unsere Denktradition trennt Geist und Materie, Leib und Seele. Diese Dualität entdecken wir auch auf der physikalischen Ebene.2

Der Physik-Nobelpreisträger Robert Laughlin macht emergente Phänomene in der Natur für das Scheitern einer Weltformel verantwortlich. Seiner Meinung nach ist eine vollständige Beschreibung der Welt allein aufgrund der Kenntnis der Elementarteilchen und allgemeiner physikalischer Gesetze nicht möglich. Nach der Emergenztheorie ist die Aufmerksamkeit auf das kollektive Verhalten der einzelnen Teile zu lenken, das oft über deren Summe hinausgeht. Laughlin bezeichnet mit Emergenz alle Phänomene, die sich nicht auf atomare Gesetze zurückführen lassen, weil sie die Folge von Selbstorganisation der Materie sind. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage diskutiert, ob die Gesetze im Kleinen oder die Gesetze im Großen die fundamentaleren sind. Laughlin sucht die Brücke zwischen Materie und lebenden Sachen [sic].3

Der Physik-Nobelpreisträger Steven Weinberg ist dagegen der Ansicht, dass es gar keine Formel gibt, sondern sich um ein Prinzip handelt. Folgen wir seinen Ausführungen, dann besteht der schwierigste Teil der Arbeit darin, die richtigen Prinzipien zu entdecken, auf deren Basis sich vielleicht irgendwann einmal Rechnungen anstellen lassen können.4

Der Astrophysiker und ehemalige Inhaber des Lucasischen Lehrstuhls Stephen Hawking gab 2002/2003 die Hoffnung eine Theorie von Allem zu finden, mit den Worten auf: „Manche Leute werden enttäuscht sein, wenn es keine endgültige Theorie gibt, die mit einer endlichen Zahl von Prinzipien formuliert werden kann. Ich gehörte in dieses Lager, aber ich habe meine Meinung geändert. Jetzt bin ich froh, dass unsere Suche nach Erkenntnis nie enden wird und wir stets die Herausforderung zu neuen Entdeckungen haben.“5 [Hervorh. d. Verf.]

Wiederum andere argumentieren mit dem heraklitischen Ansatz panta rhei (‘alles fließt’). Danach gibt es kein Sein, sondern nur ein Werden. Auch das Gesetz der Unvollständigkeit wird angeführt, wonach sich in einem System nicht alle Aussagen beweisen oder widerlegen lassen.6 Doch wer hat nun Recht?

Einige Wissenschaftler, darunter der Quantenphysiker Anton Zeilinger, fordern sogar neue physikalische und philosophische Ansätze, um wesentliche Fortschritte erzielen zu können.7 Aber welcher Ansatz ist der Richtige? Diese Arbeit wird dieser Frage nachgehen.

Die vorliegende Beschreibung der Theorie von Allem basiert auf einer verloren gegangenen (hermetischen) Philosophie, welche als Kybalion bekannt war. Aus dem alten Ägypten und Griechenland sind die Grundzüge der okkulten Lehren überliefert, welche die Philosophien aller Nationen und Völker jahrtausendelang maßgeblich beeinflusst haben. „Kein Teil der okkulten Lehren, die die Welt besitzt, ist so fest behütet worden, wie die Bruchstücke der hermetischen Lehren.“8 Dem Inhalt nach sind es Wahrheits- und Weisheitslehren, die auf genau sieben Prinzipien basieren.

Unter einem Prinzip (von lat. principium ‘Anfang, Ursprung’) versteht man ein Gesetz, das anderen Gesetzen übergeordnet ist.9 Das Besondere an diesen Prinzipien ist, dass sie allen anderen Gesetzen auf allen Ebenen und in allen Wissensgebieten übergeordnet sind. Sie gelten immer, überall und ewig. Deshalb nennt man sie auch universelle Prinzipien: Prinzipien, die im gesamten Universum und in allen Welten ihre Gültigkeit haben. Im Einzelnen handelt es sich um:

Die Wissenschaft kennt die Begrifflichkeiten. Die umfassende Bedeutung und den Stellenwert dieser Prinzipien hat sie bisher allerdings nicht erkannt. Das hat verschiedene Ursachen: Zum einen liegt es im Okkultismus selbst begründet. Seine Gesetze wurden stets im Verborgenen gelehrt und weitergegeben. In der modernen Forschung gilt der Okkultismus zudem als Pseudowissenschaft.11 Das hängt unter anderem damit zusammen, dass die Lehren der Kybalion in den meisten Fällen falsch interpretiert werden, sofern man es auf die Esoterik reduziert.12 Neben dem esoterischen Ansatz beinhaltet es aber auch – dem Prinzip der Universalität folgend – physikalische, biologische, chemische und okkultistische Aspekte. So gilt es die Kybalion neu zu positionieren und der Wissenschaft nahezubringen.

Naturwissenschaftler werden sicherlich an einem der sieben Prinzipien Anstoß nehmen. Gemeint ist das Prinzip der Geistigkeit, das im Weiteren noch näher erläutert wird. Soviel aber vorweg: Die Theorie von Allem muss alles enthalten, auch den geistigen Aspekt – andernfalls wäre sie nicht allumfassend. Ausdrücklich nicht gemeint sind hier die theologischen Auslegungen der Kirche! Nach den hermetischen Lehren ist die Geistigkeit frei von Persönlichkeits- und Charaktermerkmalen, Emotionen wie Eifersucht, Empfänglichkeit für Lob und Wünschen hinsichtlich Opfergaben und Verehrungen, wie sie die Menschen dem Begriff beilegen. „Solche Ideen sind erwachsenen Männern und Frauen nicht würdig und müssen (…) abgelegt werden.“13 Diesem Ansatz wird durch das „Prinzip der Geistigkeit“ Rechnung getragen. Für das weitere Verständnis ist daher eine kurze Definition der Prinzipien notwendige Voraussetzung. Aus diesem Grund sollen die Prinzipien der Kybalion unverändert wiedergegeben werden.

1.2. Die sieben Prinzipien der Kybalion (Schlüssel Solomons)

Das Prinzip der Geistigkeit:

Das All ist Geist, das Universum ist geistig.

„Dieses Prinzip enthält die Wahrheit: ‚Alles ist Geist‘. Es erklärt, daß das All – das die substantielle Realität ist, welche allen äußerlichen Manifestationen und Erscheinungen zugrundeliegt, die wir unter den Bezeichnungen ‚materielles Universum‘, ‚Erscheinungsformen des Lebens‘, ‚Materie‘, ‚Energie‘ kennen, kurz alles, was für unsere materiellen Sinne in Erscheinung tritt – daß das All, sagten wir, Geist ist, der selbst unerkennbar und unerklärbar ist, der aber als universaler, schöpferischer Geist angesehen und gedacht werden kann. Das erklärt auch, daß die ganze Erscheinungswelt oder das Universum nur eine geistige Schöpfung des Alls ist, unterworfen den Gesetzen aller geschaffenen Dinge, und daß das Universum als Ganzes und auch in seinen Teilen und Einheiten seine Existenz im Geiste des Alls hat, in welchem Geiste wir ‚leben, uns bewegen und unser Dasein haben‘. Dieses Prinzip erklärt, indem es die geistige Natur des Universums festlegt, leicht alle die verschiedenen geistigen und seelischen Phänomene, die die öffentliche Aufmerksamkeit in so großem Maße beschäftigen und die ohne solche Erklärung unverständlich sind und sich wissenschaftlicher Behandlung entziehen. Das Verständnis dieses großen hermetischen Prinzips der Geistigkeit befähigt den Menschen, die Gesetze des geistigen Universums leichter zu begreifen und sie zu seinem Wohlbefinden und Vorwärtskommen anzuwenden. Der hermetische Schüler ist in der Lage, die großen geistigen Gesetze verständnisvoll anzuwenden, anstatt ihre Anwendung dem Zufall zu überlassen. Mit dem Hauptschlüssel in der Hand kann der Schüler die vielen Tore des geistigen und psychischen Tempels des Wissens öffnen und ihn frei und verständnisvoll betreten. Dieses Prinzip erklärt die wahre Natur von ‚Energie‘, ‚Kraft‘, ‚Stoff‘ und warum und wie sie alle der Herrschaft des Geistes unterworfen sind.“ Vor langer Zeit schrieb einer der hermetischen Meister: Derjenige, der die Wahrheit der geistigen Natur des Universums begreift, ist weit auf dem Wege der Meisterschaft fortgeschritten‘. Und diese Worte sind heute so wahr wie damals, als sie zum ersten Male geschrieben wurden. Ohne diesen Hauptschlüssel ist die Meisterschaft unmöglich und der Schüler pocht vergeblich an die vielen Tore des Tempels.“14

Das Prinzip der Entsprechung:

Wie oben, so unten; wie unten, so oben.

„Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß es zwischen den Gesetzen und Erscheinungsformen der verschiedenen Ebenen des Seins und Lebens eine Entsprechung gibt. Der alte hermetische Grundsatz lautete: ‚Wie oben, so unten; wie unten, so oben‘. Das Begreifen dieses Prinzips gibt einem die Mittel in die Hand, manchen unklaren Widerspruch zu lösen und manch verborgenes Geheimnis der Natur. Es gibt Ebenen jenseits unseres Wissens, aber wenn wir das Prinzip der Entsprechung auf sie anwenden, können wir viel verstehen, was sonst unbegreiflich für uns wäre. Dieses Prinzip tritt auf den verschiedenen Ebenen des materiellen, geistigen und rein geistigen Universums in Anwendung und Erscheinung – es ist ein universales Gesetz. Die alten Hermetiker betrachten dieses Prinzip als eines der wichtigsten geistigen Werkzeuge, mit dem der Mensch die Hindernisse beiseite räumen könnte, die das Unbekannte dem Blick entzogen. Seine Anwendung zog sogar den Schleier der Isis so weit beiseite, daß man für einen Augenblick das Antlitz der Göttin erblicken konnte. Wie die Kenntnis dieses Prinzips der Geometrie den Menschen befähigt, weit entfernte Sonnen und ihre Bewegungen – in seinem Observatorium sitzend – zu erkennen, so befähigt die Kenntnis des Prinzips der Entsprechung den Menschen, verständnisvoll vom Bekannten zum Unbekannten seine Schlüsse zu ziehen. Indem er die Monate erforscht, lernt er den Erzengel verstehen.“15

Das Prinzip der Schwingung:

Nichts ist in Ruhe, alles bewegt sich, alles ist in Schwingung.

„Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß alles in Bewegung ist, schwingt, ‚nichts in Ruhe ist‘, eine Tatsache, denen die moderne Wissenschaft beipflichtet und die jede neue wissenschaftliche Entdeckung zu bestätigen scheint. Und doch war dieses hermetische Prinzip schon vor Tausenden von Jahren von den alten ägyptischen Meistern verkündet worden. Dieses Prinzip erklärt, daß alle Unterschiede zwischen den verschiedenen Manifestationen des Stoffes, der Energie, der Gedanken und sogar des Geistes im weitesten Sinne von den verschiedenen Graden der Schwingung abhängen. Vom All, das reiner Geist ist, bis herunter zur gröbsten Form der Materie ist alles in Schwingung – je höher die Schwingungszahl, desto höher die Position in der Skala. Die Schwingung des Geistes hat einen so unendlichen Stärkegrad und eine solche Schnelligkeit, daß sie sich praktisch in Ruhe befindet – genauso, wie ein sich reißend schnell bewegendes Rad bewegungslos zu sein scheint. Und am anderen Ende der Skala sind die groben Formen der Materie, deren Schwingungen so langsam sind, daß auch sie in Ruhe zu sein scheinen. Zwischen diesen beiden Polen gibt es Millionen über Millionen verschiedener Grade von Schwingungen. Vom körperlichen im Elektron, Atom und Molekül zu Welten und Universen ist alles in schwingender Bewegung. Dies ist auch auf den Ebenen von Energie und Kraft – die nur verschiedene Grade von Schwingung sind – wahr, ebenso auf den geistigen Ebenen – deren Zustände von der Schwingung abhängen – und schließlich auf den rein geistigen Ebenen. Das Verständnis dieses Prinzips befähigt die hermetischen Schüler unter Anwendung der entsprechenden Vorschriften – Formeln –, ihre eigenen geistigen Schwingungen sowie die anderer zu beherrschen. Die Meister wenden dieses Prinzip auch in verschiedener Weise an, um Naturphänomene zu überwinden. ‚Derjenige, der das Prinzip der Schwingung versteht, hat das Zepter der Macht ergriffen‘, schrieb einer der alten Meister.“16

Das Prinzip der Polarität:

Alles ist zweifach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten; gleich und ungleich ist dasselbe; Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad; Extreme berühren sich, alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten; alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden.

„Dieses Prinzip enthält die Wahrheit: ‚Alles ist zweifach; alles hat zwei Pole; alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten‘ – alles dies sind hermetische Grundsätze. Es erklärt die alten Paradoxe, die so viele in Erstaunen gesetzt haben und die folgendermaßen aufgestellt wurden: These und Antithese sind identisch in der Natur; Gegensätze können in Einklang gebracht werden; Extreme berühren sich; alles ist und ist nicht zu gleicher Zeit; alle Wahrheiten sind bloß halbe Wahrheiten; jede Wahrheit ist zur Hälfte falsch; jedes Ding hat zwei Seiten usw. Es erklärt, daß in allem zwei Pole sind oder gegensätzliche Aspekte und daß die Gegensätze in Wirklichkeit nur die Extreme ein und desselben Dinges sind mit verschiedenen Graden dazwischen. Z.B. Hitze und Kälte, obgleich ‚Gegensätze‘, sind in Wirklichkeit dasselbe, die Unterschiede bestehen lediglich in den verschiedenen Graden desselben Dinges. Sieh Deinen Thermometer an und schau, ob Du entdecken kannst, wo die ‚Hitze‘ aufhört und die ‚Kälte‘ beginnt. Es gibt nicht so etwas wie ‚absolute Hitze‘ oder ‚absolute Kälte‘, die beiden Ausdrücke ‚Hitze‘ und ‚Kälte‘ bezeichnen lediglich verschiedene Grade desselben Dinges und dieses ‚selbe Ding‘, das als ‚Hitze‘ und ‚Kälte‘ in Erscheinung tritt, ist nur eine Form bzw. ein Grad der Schwingung. So sind ‚Hitze‘ und ‚Kälte‘ nur die beiden Pole dessen, was wir ‚Wärme‘ nennen – und die Erscheinungen, die sich daraus ergeben, sind nur Manifestationen des Prinzips der Polarität. Wo hört die Dunkelheit auf und wo beginnt das Licht? Was ist der Unterschied zwischen ‚groß‘ und ‚klein‘, zwischen ‚hart‘ und ‚weich‘, zwischen ‚schwarz‘ und ‚weiß‘, zwischen ‚scharf‘ und ‚stumpf‘, zwischen ‚laut‘ und ‚leise‘, zwischen ‚hoch‘ und ‚niedrig‘, zwischen ‚positiv‘ und ‚negativ‘? Das Prinzip der Polarität erklärt diese Widersprüche und kein anderes Prinzip kann es ersetzen. Dasselbe Prinzip wirkt auf der geistigen Ebene. Nennen wir ein radikales und extremes Beispiel – das von ‚Liebe‘ und ‚Haß‘, zwei geistige Zustände, die augenscheinlich völlig verschieden sind. Und doch gibt es Grade von ‚Liebe‘ und ‚Haß‘ und einen mittleren Punkt, wo wir die Ausdrücke ‚Zuneigung‘ und ‚Abneigung‘ gebrauchen, die so allmählich ineinander übergehen, daß wir manchmal in Verlegenheit sind, zu wissen, ob wir ‚gern mögen‘ oder ‚nicht mögen‘ oder ‚keines von beiden‘. Alles dies sind lediglich Grade desselben Dinges, was man erkennt, wenn man nur ein wenig nachdenkt. Und mehr als das – und was von den Hermetikern für noch wichtiger gehalten wird – es ist möglich, die Schwingungen von Haß in Schwingungen von Liebe zu verwandeln, bei sich und bei anderen. Viele von Euch, die diese Zeilen lesen, haben persönliche Erfahrungen über den unfreiwillig schnellen Übergang von Liebe in Haß und umgekehrt, bei Euch selbst und anderen. Und ihr werdet darum die Möglichkeit erkennen, daß dies durch die Inanspruchnahme des Willens bewirkt werden kann, unter Anwendung der hermetischen Formeln. ‚Gutes‘ und ‚Böses‘ sind nur die Pole ein und desselben Dinges, und der Hermetiker versteht die Kunst, Böses in Gutes zu verwandeln unter Anwendung des Prinzips der Polarität. Kurz, die ‚Kunst der Polarisation‘ ist ein Teil der ‚geistigen Alchemie‘, gekannt und angewandt von den alten und neuen hermetischen Meistern. Das Verständnis dieses Prinzips befähigt einen, seine eigene Polarität zu ändern sowie die von anderen, falls man die Zeit und das Studium darauf verwendet, diese Kunst zu lernen.“17

Das Prinzip des Rhythmus:

Alles fließt aus und ein, alles hat seine Gezeiten, alle Dinge steigen und fallen, das Schwingen des Pendels zeigt sich in allem; das Maß des Schwunges nach rechts ist das Maß des Schwunges nach links; Rhythmus kompensiert.

„Diese Prinzip enthält die Wahrheit, daß sich in allem eine abgemessene Bewegung zeigt, hin und her; ein Hin- und Zurückfließen, eine pendelgleiche Bewegung, eine gezeitengleiche Ebbe und Flut, ein hoher und niedriger Stand, das alles zwischen den beiden Polen, die gemäß dem Prinzip der Polarität bestehen, das soeben beschrieben wurde. Es gibt immer eine Aktion und Reaktion, ein Vorwärtsschreiten und Zurückgehen, ein Steigen und Fallen. Und dies in den Geschehnissen des Universums, Sonnen, der Welten, der Menschen, Tiere, des Geistes, der Energie und der Materie. Dieses Gesetz offenbart sich im Entstehen und Vergehen von Welten; im Aufstieg und Untergang von Nationen; im Leben aller Dinge; in den geistigen Zuständen der Menschheit und im Hinblick auf letztere finden die Hermetiker das Verständnis dieses Prinzips ganz besonders wichtig. Die Hermetiker haben dieses Prinzip erkannt und gefunden, daß es allgemein angewandt wird, und sie haben auch die Mittel entdeckt, die Wirkung, desselben auf sie selbst zu überwinden durch den Gebrauch entsprechender Formeln und Methoden. Sie wenden das geistige Gesetz der ‚Neutralisation‘ an. Sie können das Prinzip nicht annullieren oder bewirken, daß seine Ausübung aufhöre, aber sie haben durch Beherrschung des Prinzips gelernt, der Wirkung auf sie selbst bis zu einem gewissen Grade zu entgehen. Sie haben gelernt, es auszunutzen, statt von ihm ausgenutzt zu werden. Auf dieser und ähnlichen Methoden beruht die Kunst der Hermetiker. Der hermetische Meister polarisiert sich selbst an dem Punkt, wo er zu ruhen wünscht, und dann neutralisiert er den rhythmischen Schwung des Pendels, der ihn sonst zum anderen Pol hintragen würde. Alle Menschen, die ein gewisses Maß von Selbstbeherrschung erreicht haben, tun dies bis zu einem gewissen Grade mehr oder weniger unbewusst, der hermetische Meister tut das bewusst und unter Anwendung seines Willens und erreicht damit eine Gewichtigkeit und geistige Festigkeit, die den Massen nahezu unmöglich erscheint, die hin- und hergeschwungen werden wie ein Pendel. Dieses Prinzip und das der Polarität sind von den Hermetikern besonders studiert und die Methoden der Gegenwirkung, des Neutralisierens und Ausnutzens, bilden einen wichtigen Teil der hermetischen geistigen Alchemie.“ 18

Das Prinzip von Ursache und Wirkung:

Jede Ursache hat ihre Wirkung; jede Wirkung ihre Ursache; alles geschieht gesetzmäßig, Zufall ist nur der Name für ein unbekanntes Gesetz. Es gibt viele Ebenen der Ursächlichkeit, aber nichts entgeht dem Gesetz.

„Dieses Prinzip enthält die Tatsache, daß es für jede Wirkung eine Ursache gibt und für jede Ursache eine Wirkung. Es erklärt: alles geschieht gesetzmäßig, nichts ereignet sich zufällig, es gibt nicht so etwas wie Zufall; es gibt verschiedene Ebenen von Ursache und Wirkung, die höheren beherrschen die niedrigeren Ebenen und doch kann nichts völlig dem Gesetz entgehen. Die Hermetiker verstehen die Kunst, sich über die gewöhnliche Ebene von Ursache und Wirkung zu erheben; indem sie geistig sich zu einer höheren Ebene erheben, werden sie Ursache statt Wirkung. Die Massen des Volkes werden dahingetragen, sind ihrer Umgebung untertan. Wille und Wünsche der anderen sind stärker als sie. Und andere äußere Ursachen bewegen sie wie Figuren auf dem Schachbrett des Lebens. Aber die Meister beherrschen, indem sie sich auf eine höhere Ebene erheben, ihre Stimmungen, ihre Charaktere, ihre Eigenschaften und Kräfte sowie ihre Umgebung und werden Spieler statt Figuren. Sie helfen, das Spiel des Lebens zu spielen, anstatt daß mit ihnen gespielt wird und sie durch einen anderen Willen oder durch ihre Umgebung bewegt werden. Diese Feststellung birgt einen Reichtum hermetischen Wissens. Entnehme ihn, wer kann!“19

Das Prinzip des Geschlechts:

Geschlecht ist in allem, alles hat männliche und weibliche Prinzipien, Geschlecht offenbart sich auf allen Ebenen.

„Dieses Prinzip enthält die Wahrheit, daß sich das Geschlecht in allem offenbart. Die männlichen und weiblichen Prinzipien sind immer am Werk. Dies ist nicht nur auf der physischen Ebene wahr, sondern auch auf den geistigen und sogar den rein geistigen Ebenen. Auf der physischen Ebene offenbart sich das Prinzip der Geschlechtlichkeit, auf den höheren Ebenen nimmt es höhere Formen an, aber das Prinzip ist immer dasselbe. Keine Schöpfung physischer, geistiger und oder rein geistiger Art ist möglich ohne dieses Prinzip. Das Verständnis dieses Gesetzes wirft Licht auf manche Frage, die die Menschen in Erstaunen gesetzt hat. Das Prinzip des Geschlechts arbeitet stets in der Richtung der Zeugung, Wiedererzeugung und Schöpfung. Jedes Ding, jede Form enthält zwei Elemente oder Prinzipien oder, besser gesagt, dieses große Prinzip in sich. Alles Männliche besitzt auch das weibliche Element, jedes Weibliche enthält auch das männliche Prinzip. Wenn man die Philosophie der geistigen und rein geistigen Schöpfung, Zeugung und Wiedererzeugung verstehen will, muß man dieses hermetische Prinzip kennen und studieren. Es enthält die Lösung vieler Mysterien des Lebens. Wir bitten Euch, zu beachten, daß dieses Prinzip keine Beziehung zu den vielen niedrigen, zerstörenden und erniedrigenden lüsternen Theorien, Lehren und Praktiken hat, die unter märchenhaften Titeln gelehrt werden und die eine Entweihung des großen natürlichen Prinzips des Geschlechts bedeuten. Solch niedrige Wiederauferstehungen der alten schändlichen Form des Phallizismus neigen dazu, Geist, Körper und Seele zu verderben, und die hermetische Philosophie hat stets ihre warnende Stimme erhoben gegen die erniedrigenden Lehren, die sich an die Lüsternheit, Wollust und Umkehrung der natürlichen Prinzipien wenden. Wenn Ihr solche Lehren meint, so müsst Ihr woanders suchen – der Hermetizismus enthält nichts für Euch in diesen Zeilen. Dem Reinen ist alles rein, dem Gemeinen sind alle Dinge gemein.“20

Soweit zu den sieben Wahrheits- und Weisheitslehren der Kybalion. Weil Wahrheit und Weisheit Wissen voraussetzen, kann das Kybalion21 auch als „Buch des Wissens“ bezeichnet werden.22 Da die Bezeichnung „Kybalion“ über die Jahrhunderte in Vergessenheit geriet, haben auch die Prinzipien an Bedeutung verloren. In meinem zweibändigen Werk Licht & Wahrheit konnte ich den Namen aber schließlich wiederentdecken.23 Daraus geht hervor, dass es sich bei den Lehren der Kybalion um die legendären Schlüssel Solomons handelt, die seit über 2 000 Jahren als verschollen galten. Die Herleitung des Begriffs erfolgt im Anschluss an die Beschreibung der Theorie von Allem. Obwohl die Schlüssel Solomons weitaus bedeutender sind, soll der Theorie aus aktuellem Anlass der Vorrang eingeräumt werden. Aus didaktischen Gründen müssen an dieser Stelle zwei Begriffe aus dem Okkultismus erläutert werden, die im Zusammenhang mit den Schlüsseln Solomons stehen und eine nicht unerhebliche Rolle bei der Beschreibung der Theorie von Allem spielen. Im Okkultismus stehen die Begriffe „Om“ oder „On“ für den Geist, der mangels Messbarkeit als Licht symbolisiert wird. Sie werden an einigen Stellen verwendet, um die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Okkultismus aufzuzeigen. Trotz dieser Verweise bleibt die vorliegende Beschreibung der Theorie von Allem eine wissenschaftliche Arbeit.

1.3. Das Grundproblem hermetisch geordnet

Allgemein geht die Physik davon aus, dass das Universum im Urknall aus einem allumfassenden Zentrum entstanden ist, und dass alle bekannten Kräfte einer gemeinsamen Urkraft entstammen. Nach dieser Definition sind sie nichts anderes als verschiedene Erscheinungsformen dieser einen Kraft.24

Das gilt es zu beweisen!25

Die Theorie, die alle Grundkräfte berücksichtigt, wird „Theorie von Allem“ genannt. Dazu sollen die Erkenntnisse der beiden großen Theorien des 20. Jahrhunderts, die allgemeine Relativitätstheorie einerseits und die Quantentheorie andererseits, zu einer dritten Theorie zusammengeführt werden. Das Wort Theorie (griechisch θεωρείν, theorein ‘betrachten’, wörtlich ‘die Schau des Göttlichen’) bezeichnete ursprünglich die Betrachtung der Wahrheit durch reines Denken.26 Schauen wir also, wie weit wir mit dem Denken kommen, klären aber zunächst Grundsätzliches.

Die allgemeine Relativitätstheorie beschreibt den Aufbau des Universums im Großen und ist bei großen Massen und Beschleunigungen praktikabel. Sie erklärt eine der vier Grundkräfte des Universums, die „Gravitation“. Die Grundlagen wurden maßgeblich von Albert Einstein gelegt.27

Die Quantentheorie hingegen beschreibt die Wechselwirkung im Kleinen, also zwischen kleinsten Teilchen und auf begrenztem Raum. Sie erklärt die anderen drei Grundkräfte, die „elektromagnetische Wechselwirkung“, die „starke Wechselwirkung“ und die „schwache Wechselwirkung“. Die Vereinigung dieser drei Grundkräfte wird als große vereinheitlichte Theorie (GUT = Grand Unified Theory) bezeichnet.28 Die Grundlagen wurden von Max Planck, Niels Bohr, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Wolfgang Pauli, Erwin Schrödinger und anderen Physikern erarbeitet.29

Somit beschreiben beide Theorien zwei polare Gegensätze (groß – klein). Im Sinne der hermetischen Lehre unterliegen sie damit dem Prinzip der Polarität. In dem Streben, beide Theorien im Großen wie im Kleinen zu vereinen, kommt auch das Prinzip der Entsprechung zur Anwendung. Schließlich gilt der Lehrsatz „wie oben, so unten; wie unten, so oben“ für alle Polaritäten.30 Da die Weltformel alle physikalischen Phänomene erklären soll, will sie alle Wechselwirkungen erklären und verknüpfen können. Derzeit kennt die Physik vier Wechselwirkungen, auch „elementare Grundkräfte“ oder „Elementarkräfte“ genannt:

Der Begriff „Gravitation“ scheint auf den ersten Blick nicht in diese Aufzählung zu passen. Gleichwohl haben wir es aber auch hier mit einem physikalischen Prinzip zu tun: der schwächsten Form der Wechselwirkung. Für das bessere Verständnis sollten die Grundkräfte deshalb wie folgt sortiert und beschrieben werden:

Mit der graduellen Abstufung von der stärksten zur schwächsten Wechselwirkung werden die beiden erwähnten Prinzipien (Polarität und Entsprechung) auch in den Grundkräften bestätigt. Dass die elektromagnetische Wechselwirkung die erste Position einnimmt, ist ausschließlich auf die Begrifflichkeit zurückzuführen. Die Lichtkraft hat hier durchaus einen symbolischen Charakter. Bei der Betrachtung rein physikalischer Phänomene muss die elektromagnetische Wechselwirkung jedoch als „mittelstarke“ Wechselwirkung eingestuft werden. Ihre graduelle Abstufung liegt dann zwischen der starken und schwachen Wechselwirkung.

1.4. Der Begriff „Wechselwirkung“

Für das weitere Verständnis sollten wir uns aber zuerst mit dem doch sehr abstrakten Begriff der „Wechselwirkung“ auseinandersetzen. Die gesamte Physik scheint heutzutage nur noch aus Wechselwirkungen zu bestehen. Was ist das also: „Wechselwirkung“? Einfach ausgedrückt handelt es sich um einen Wechsel der Wirkung oder einen Wechsel der Kraft. In der Physik ist „Wirkung“ gleichbedeutend mit „Kraft“.31 Unter Einwirkung von Kraft durch Energieaufwand entsteht Bewegung. Den Verlauf einer Bewegung bezeichnet die Physik üblicherweise als Schwingung.

Abb. 1: Welle/Schwingung

Da nach den Kybalion alle sieben Prinzipien universelle Gültigkeit besitzen, lassen sie sich auch auf die physikalischen Phänomene anwenden. In den Lehren der Kybalion finden wir die Wechselwirkung im Prinzip der Schwingung beschrieben, das besagt, dass Energie und Kraft nur verschiedenartige Grade von Schwingungen sind.

Energie – Kraft
Nur verschiedenartige Grade von Schwingung
32

Der Zusammenhang von Energie und Kraft wird deutlicher, wenn wir uns bewusst machen, woher die Energie kommt beziehungsweise was sie ursprünglich bedeutet. Der Begriff „Energie“ leitet sich aus den griechischen Worten έv ‘in, innen’ und έργον ‘Werk, Wirken’ ab und wurde von dem schottischen Physiker William John Macquorn Rankine im Jahr 1852 in die Physik eingeführt.33 In der Physik war der Energiebegriff notwendig, um eine Abgrenzung zum Begriff „Kraft“ zu ermöglichen. Wenngleich der Kraftbegriff in der Diskussion um die Weltformel zunehmend im Vordergrund steht, dürfen wir nicht vergessen, dass man unter Energie noch immer eine „innere Wirkung“ (d.h. eine Wirkung innerhalb einer Materie) versteht. Mit einer Wechselwirkung ist also immer ein Wechsel der „inneren Wirkung“ gemeint: ein Wechsel der Energie oder der Kräfte, abhängig vom Grad der Schwingung. So gilt aus Sicht des Prinzips der Schwingung folgender Grundsatz:

Wechselwirkung

=

Wechsel der inneren Wirkung

=

Wechsel in der Energie

<=>

Wechsel der Kraft

=

Wechsel der elementaren Kraft

=

Wechsel der Grundkräfte

Soweit zum grundsätzlichen Begriff „Wechselwirkung“. Da die Physik zwischen Energie und Kraft unterscheidet, ist es durchaus gestattet, am Übergang von Energie zu Kraft statt eines Gleichheitszeichens ein Äquivalenzzeichen einzufügen. Aus Sicht des Schwingungsprinzips ist diese Differenzierung allerdings irrelevant, da das Prinzip beide Pole (Energie – Kraft) vereint.

1.5. Die Gravitation

Die Physik kann derzeit noch nicht alle physikalischen Wechselwirkungen verknüpfen. Probleme bereitet ihnen die Gravitation, weil sie quantentheoretisch nicht erklärbar ist.34 Die Gravitation „im Großen“ beschreibt die Anziehung von Massen, oder anders ausgedrückt: Jedes Teilchen oder jede Masse der Materie ist an jedes andere Teilchen oder jede andere Masse gebunden.35

Damit widersetzt sich die Gravitation beharrlich den Versuchen der Physiker, sie in die Quantentheorie einzufügen, welche darauf beruht, dass alle Kräfte in Elementarproportionen, die Quanten, aufgeteilt werden. Ein Quant (von lat. quantus ‘wie groß, wie viel’) ist die kleinste unteilbare Einheit einer physikalischen Größe, wie zum Beispiel der elektrischen Ladung (Elementarladung), der Wirkung oder des magnetischen Flusses, die nach der Quantentheorie nur als Vielfache dieser Einheit auftritt.36 Deshalb soll eine relativ neue Theorie, die Quantengravitation, die beiden großen Theorien vereinen.37

Am Begriff „Quantengravitation“ erkennen wir bereits, worauf es hinauslaufen soll: Sie soll die Gravitation „im Kleinen“ beschreiben. Nach Albert Einstein wird die Gravitation auf eine geometrische Eigenschaft der Raumzeit zurückgeführt, die von jeder Form von Energie auf unterschiedliche Weise gekrümmt wird. Diese Theorie sagt Gravitationswellen voraus.38 Vor Einstein wurde die Schwerkraft nur als Kraft angesehen. Die Energiewelle als entgegengesetzter Pol war bis 1852 nicht formuliert worden. Fassen wir die zentralen Begriffe im gerade Gesagten einmal zusammen, dann ergibt sich für die Gravitation folgendes Schema:

Welchem Prinzip würde man diese Begriffe intuitiv und sachlich zuordnen? Da nach den Kybalion vom Körperlichen im Elektron, Atom und Molekül bis zu den Welten und Universen alles in schwingender Bewegung und alles in einem permanenten Wechsel ist, und wir die ersten vier Begriffe „Welle“, „Krümmung“, „Energie“ und „Kraft“ eindeutig dem Schwingungsprinzip zuordnen können, gilt:

Das Geheimnis der Gravitation
unterliegt dem Prinzip der Schwingung.

Im Begriff „Wechselwirkung“ erkennen wir sofort den einen Teil des Prinzips von Ursache und Wirkung, nämlich die „Wirkung“. Nicht sofort sichtbar ist die Ursache. Da Kraft aber einen Einfluss auf einen Körper ausübt, dessen Bewegungszustand nur durch Energie ausgelöst werden kann, haben wir auch die Ursache gefunden.

Da jede Kraft nur ein verschiedenartiger Grad von Schwingung und nichts anderes als Energie ist, erkennen wir, dass alle vier Grundkräfte, also auch die der Gravitation, dem Prinzip der Schwingung unterliegen. Somit liegt die Ursache von Kraft und Energie in der Schwingung verborgen!

Da alle Wechselwirkungen Kräfte sind und nur verschiedenartige Grade von Schwingungen, sind alle vier Grundkräfte dem Prinzip der Schwingung unterzuordnen.

1.6. Die vierte Dimension

Die Raumzeit ist auf den ersten Blick nicht direkt zuzuordnen. Stellen wir uns allerdings vor, dass jede Welle einen Raum krümmt, finden wir schnell die Lösung: Die von Albert Einstein beschriebene vierte Dimension der Raumzeit ist nichts anderes als die Dimension der Schwingung.

Wir wissen, dass es verschiedene Dimensionen gibt. „Die gewöhnlichen Dimensionen des Raumes sind Länge, Breite, Höhe oder […] Länge, Breite, Höhe und Dichte oder Umfang.“ Neben dieser existiert noch eine Dimension „erschaffender Dinge.“39 Sie wird als vierte Dimension bezeichnet und dient als Maßstab zur Unterscheidung der Grade oder Ebenen.

Die vierte Dimension ist die Dimension der Schwingung.

Diese Erkenntnis findet man im hermetischen Prinzip der Schwingung verankert, welches lautet: „Alles ist in Bewegung, alles schwingt, nichts ist in Ruhe.“40 Dieses Prinzip hängt mit dem Prinzip des Rhythmus zusammen, aus dem sich der heraklitische Leitsatz panta rhei ‘alles fließt’ (vgl. oben) entwickelte. Von der höchsten bis zur niedrigsten Erscheinungsform ist alles in Bewegung – in verschiedenen Richtungen, verschiedener Art und verschiedener Schwingungszahl. Dabei ist die Höhe der Schwingungszahl der Maßstab auf der Skala der Schwingungen. Sie bestimmt die Grade der vierten Dimension. „Diese Grade sind das, was die Hermetiker Ebenen nennen. Je höher die Schwingungszahl, desto höher die Ebene und desto höher die Erscheinungsform des Lebens auf dieser Ebene.“41 Alle Kräfte und Energien lassen sich somit auf das Prinzip der Schwingung zurückführen – auch die Quanten! In der Physik ist die quantenmechanische Zustandsfunktion eines freien Teilchens wellenförmig. „Man spricht in diesem Zusammenhang vom Welle-Teilchen-Dualismus. Ein Quantenteilchen ist sowohl Welle als auch Teilchen.“42 Somit unterliegt der Wellencharakter der Quanten eindeutig dem Prinzip der Schwingung; der Teilchencharakter hingegen dem Prinzip der Polarität. Sie sind nur verschiedenartig im Grad der Schwingung und damit verschiedene Erscheinungsformen dieser einen Urkraft, der universalen Kraft der Schwingung.

Was zu zeigen war!
(Beweis)

Aus physikalischer Sicht wäre die Weltformel an dieser Stelle bereits belegt. Schließlich will die Physik derzeit nur vier Grundkräfte vereinen, die sich alle auf das Prinzip der Schwingung zurückführen lassen (partieller Monismus). Das wurde gezeigt! Es ist jedoch ein gewaltiger Unterschied, das Prinzip der Schwingung bloß zu kennen oder es als höchstes Prinzip zu erkennen! Alle Versuche, ob String-, Loop- oder M-Theorie, basieren auf diesem Prinzip.43 Doch die Schwingung ist nicht das einzige Prinzip – schließlich existieren noch sechs weitere „höchste“ Prinzipien. Sie alle sind Bestandteil der wahren Weltformel. Das soll gezeigt werden.

Die vierte Dimension der Schwingung findet sich auch in der wohl bekanntesten Gleichung der Physik bestätigt: in der Einsteinschen Beziehung zwischen Energie und Masse eines Teilchens:

E = m *c2

Dass (die polaren Gegensätze) Energie (E) und Masse der Materie (m) eins (gleich) sind und sich nur im Grad der Schwingung (c2) voneinander unterscheiden, zeigt sich in der Formel!44 Die Wissenschaft verwendet diesen Begriff der Dimension so noch nicht. Und doch ist es das, was Physiker meinen, wenn sie von „Raumzeit“ sprechen. Die Vereinigung von Raum und Zeit führt in der Physik zur vierten Dimension.45 In den hermetischen Lehren ist die Zeit im Schwingungsprinzip bereits enthalten. Das liegt in der Natur der Sache. Bewegung ist ohne den zeitlichen Faktor nicht denkbar. In Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie wird die Gravitation oder Schwerkraft als Krümmung der Raumzeit beschrieben. „Gravitationswellen entstehen immer dann, wenn sich Massen beschleunigt bewegen.“46 Und so gilt:

Im Vakuum breiten sich Gravitationswellen mit Lichtgeschwindigkeit aus. In der Elektrodynamik (also im Kleinen) findet dieser Vorgang sein Pendant: „Dort lösen beschleunigte Ladungen elektromagnetische Wellen aus.“47 Während es in der Elektrodynamik jedoch positive und negative elektrische Ladungen gibt, hat die Masse nur ein Vorzeichen: Nach den Gesetzen der Physik existieren nämlich keine negativen Massen.48 Das stimmt allerdings nur für die sichtbare, nicht aber für die unsichtbare Welt. Negative Massen finden wir nur in der dunklen Materie der „unsichtbaren Welt“. Was aber sind diese unsichtbaren Welten?

1.7. Die unsichtbaren Welten

Die Physik bezeichnet dunkle Materie als eine Materieform, die kein Licht aussendet – weder optische noch andere elektromagnetische Wellen.49 Um die dunkle Materie besser verstehen zu können, sollten wir uns daher zunächst mit dem Licht befassen.

1.7.1. Das Licht

Eine zentrale Rolle spielt dabei die elektromagnetische Wechselwirkung. Dieser abstrakte Begriff meint nichts anderes als die Lichtwirkung beziehungsweise die Lichtkraft. Entgegen der allgemeinen Auffassung bezeichnet „Licht“ in der Physik aber nicht nur das sichtbare Licht: Es gibt auch unsichtbares. Letzteres darf aber nicht mit der oben erwähnten „unsichtbaren Welt“ verwechselt werden. In der Physik steht der Begriff „Licht“ für das gesamte elektromagnetische Wellenspektrum. Jegliche elektromagnetische Strahlung, von Radiowellen bis zur Gammastrahlung, ist in Photonen (griechisch φως, phos ‘Licht’) quantisiert. Das für die Menschen sichtbare Licht liegt ungefähr zwischen 400 und 700 Nanometern. Eine genaue Grenze lässt sich nicht festlegen, da die Empfindlichkeit des menschlichen Auges an den Grenzen des Lichtspektrums nur allmählich abnimmt. Das sichtbare Lichtband enthält sieben Spektralfarben.

Abb. 2: Elektromagnetisches Spektrum

Abb. 3: Lichtspektrum

Die Farben verlaufen von außen nach innen von Rot über Orange, Gelb, Grün, Blau und Indigo zu Violett.50 Da unser Weltverständnis auf Dualität (Prinzip der Polarität) beruht, nach deren Definition alles zweifach ist und zwei Pole hat, existieren je nach Blickwinkel des Betrachters unterschiedliche Lichtgrenzen. Die Grenzen des sichtbaren Lichts verlaufen im langwelligen Rot und kurzwelligen Violett – die des unsichtbaren Lichts zwischen den Radiowellen und den Gammastrahlen. Die Radiowellen liegen am unteren Ende des elektromagnetischen Spektrums. Dahinter findet man kleinste Teilchen des Wechselstroms (Strom), die so genannten Elementarteilchen (Elektronen, Ionen und Protonen). Bei weiterer Teilung gelangen wir zu den Quarks und zu den derzeit kleinsten Teilchen, den Myon-Neutrinos.51 Auch dort findet man die derzeit kleinsten Teilchen, die Myon-Neutrinos. Zwischen diesen beiden Grenzen der elektromagnetischen Wellen – besser gesagt: der Lichtwellen – spielt sich der größte Teil der Physik ab.