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Herstellung und Verlag

BoD Books on Demand GmbH

Norderstedt

ISBN 9783741217074

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Viele Menschen pilgern von Zahnarzt zu Zahnarzt, ohne daß sie Hilfe für ihre speziellen Probleme finden. Diese Patienten sind auf der Suche nach Informationen, um Näheres über ihr Leid zu erfahren. Eine große Anzahl von Vertretern der Schulzahnmedizin kann und will diese Patienten nicht verstehen, da sie nicht in das normale Raster passen. Allzu schnell besteht dann die Gefahr, daß die Betroffenen auf die »psychische Schiene« abgeschoben werden. Sicherlich gibt es eingebildete Kranke, aber das Gros der suchenden Patienten ist tatsächlich krank bzw. fühlt sich krank oder hat Schmerzen im Zahn-Mund-Kiefer-Gebiet, obwohl die zahnärztlichen Untersuchungsmethoden keine faßbare Ursache ergeben. Auch die Überweisung zu anderen medizinischen Disziplinen bleibt nicht selten ergebnislos. Andere Patienten wollen einfach eine sachliche Aufklärung, bevor sie sich in irgendeine Behandlung begeben. Sie möchten auch wissen, was neben der normalen Zahnmedizin unterstützend mit sogenannten alternativen Heilmethoden getan werden kann. Die täglichen Fragen und Telefonanrufe in meiner Praxis zeigen den Informationsbedarf der Patienten deutlich auf. Für all diese Menschen ist dieses Buch gedacht.

Wann immer möglich, habe ich versucht, nicht die häufig verschleiernde Sprache der sogenannten wissenschaftlichen Zahnmedizin zu benutzen, sondern die Dinge bei ihrem Namen zu nennen, so daß sie von jedermann verstanden werden.

Der Titel „Zähne bis ins hohe Alter“ ist natürlich vom Inhalt kein Selbstläufer, sondern erfordert schon Engagement, Einsatz und Eigeninitiative. Geschenkt wird einem dabei nichts.

Ebenso ist es wenig sinnvoll für eigene Probleme immer andere verantwortlich zu machen: Die bösen Umstände, die Eltern (wobei diese natürlich in der Kindheit ein gewisse Verantwortung hatten) oder die Zahnärzte.

Wenn man diese Schuld-Projektionen ablegt, ist man schon ein gutes Stück weit zum Thema Eigenverantwortung.

Warum ist Biologische Zahnheilkunde gerade heute so wichtig?

Unsere heutige Zeit ist durch eine enorme Zunahme der allergischen Erkrankungen geprägt. Weiterhin steigt die Anzahl der chronischen Krankheiten. Eine der Ursachen ist, so merkwürdig das klingen mag, die Erhöhung der mittleren Lebenserwartung. Denn je älter man wird, desto intensiver und länger kommt man mit den vielen Stoffen in Kontakt, die eine vom Menschen veränderte und manipulierte Umwelt bereithält.

Die Zahnmedizin ist diejenige medizinische Sparte, die die meisten Fremdstoffe in den Körper einbringt. Das beginnt mit den ersten Füllungen, führt über die kieferorthopädischen Geräte weiter zu Kronen und Brücken, den Teilprothesen, den Vollprothesen und reicht eventuell bis zu Implantaten. Nicht einbezogen sind Materialien, Medikamente und sonstige Hilfsmittel, die der Zahnarzt im Rahmen seiner Tätigkeit im Mund an- und verwendet. Auch andere medizinische Berufe, etwa die Chirurgen, verwenden Materialien, die im Körper verbleiben (denken Sie an die Metallnägel bei Knochenbrüchen oder die immer öfter eingesetzten künstlichen Hüftgelenke). Im allgemeinen wird jedoch ein Patient den Zahnarzt im Lauf seines Lebens wesentlich häufiger aufsuchen als einen Chirurgen, so daß den Zahnärzten auf diesem Gebiet eine besondere Verantwortung zukommt.

Was bedeutet nun der Begriff »Biologische Zahnheilkunde« in diesem Zusammenhang? Die Vertreter dieser Richtung innerhalb der Zahnmedizin bemühen sich bei ihrer Tätigkeit, den Patienten eine möglichst geringe Belastung zuzufügen und den Körper von allem zu verschonen, was in der Zahnmedizin als unverträglich oder gar toxisch, also giftig, gilt. Darüber hinaus ist man bestrebt, bereits im Körper bzw. im Zahn-Mund-Kiefer-Gebiet befindliche belastende Faktoren oder Stoffe aufzuspüren, diese schonend zu entfernen und dafür zu sorgen, daß sie möglichst gänzlich aus dem Körper ausgeschieden werden.

Dabei werden eine Reihe von Diagnose- und Therapieverfahren verwendet, die Ihnen erst einmal neu und fremd vorkommen mögen, da sie in der klassischen oder Schulzahnmedizin nicht verwendet bzw. heftigst abgelehnt werden. Die normale Medizin geht immer von der wissenschaftlichen Beweisführung aus - ein Verfahren, das sicher seine Berechtigung hat. Sie wissen bestimmt, daß in Ihrem Körper sehr viele Strukturen und Gebilde vorhanden sind, die man messen, wiegen und zählen kann. Man kann Röntgenaufnahmen verwenden, Ultraschall, das Computertomogramm oder die Kernspintomographie.

Aber das eigentliche Leben, Ihr Fühlen und Denken, das ja untrennbar mit Ihnen verbunden ist, entzieht sich sämtlichen klassischen Untersuchungsmethoden. Zudem sind die immer wieder geforderten Statistiken und Doppelblindversuche in hohem Maße unzulänglich, da immer nur ein oder zwei Parameter geprüft werden können. Ein Mensch in seiner ungeheuren Vielfalt läßt sich aber nicht auf so wenige Faktoren reduzieren. Was bei einem Menschen wirkt, mag vielleicht bei einem anderen überhaupt keine Wirkung zeigen. Gerade bei der Homöopathie, um ein Fach herauszugreifen, mit ihrer Betrachtung des Individuums ist eine Statistik überhaupt nicht denkbar.

Die Diagnoseverfahren, die in der Biologischen Zahnheilkunde sowie in der Biologischen Medizin allgemein verwendet werden, zeigen dem Kundigen weitere wichtige Bereiche Ihres Körpers, z. B. die sogenannte Regulationsfähigkeit. Diese sagt aus, wie der Körper mit sämtlichen Belastungen aus dem Außen und auch aus dem Innen umzugehen vermag.

Ebenso ist es bei der Behandlung: Verfahren wie die Akupunktur und die Homöopathie versuchen den Körper bei der Heilung zu unterstützen und nicht ausschließlich die Symptome zu unterdrücken oder wegzuwischen, damit sie bei der nächstbesten Gelegenheit wiederauftauchen.

Das Ziel der Biologischen Zahnheilkunde ist es

* Ihnen bei allen Behandlungen die geringstmögliche Belastungzuzufügen,

* Ihnen die Kaufähigkeit zu erhalten,

* Ihnen Hilfestellung mit naturheilkundlichen Methoden bei einer Reihe von Problemen zu gewähren und Ihnen zusätzlich einige Tips zu einer ausgewogenen Ernährung zu geben.

Da wir, um zum Beginn dieses Kapitels zurückzukehren, eine Reihe von Umweltproblemen nicht so ohne weiteres aus der Welt schaffen können, ist es wichtig, zumindest in den Bereichen, die Sie mitgestalten und auf die Sie Einfluß ausüben können, möglichst »innenweltfreundliche« Verfahren zuzulassen. Dazu zählt in jedem Fall auch eine Zahnheilkunde, die sich biologischer Möglichkeiten bedient.

Biologische Zahnheilkunde ist demzufolge

* normale Zahnmedizin

* abzüglich einer Reihe von schädlichen Komponenten

* zuzüglich einer Menge biologisch-ganzheitlicher Aspekte

Zähne - Funktion und Aufgabe

Viele Menschen sind der Ansicht, daß die Zähne gar nicht so wichtig, ja sogar überflüssig sind, da es offenbar auch ohne sie geht. Das ist mit Sicherheit ein Trugschluß, weil die Natur noch nie etwas entworfen hat, was keinen Sinn hat. Denken Sie einmal, sofern Sie Kinder haben, an die erste Zahnung zurück. Mit Schmerzen und Fieber bricht der erste Zahn durch, und auch um Ihre Nachtruhe war es damals nicht zum besten bestellt. Wenn sich etwas mit Schmerzen den Zutritt in diese Welt verschafft, dann muß ein tiefer und wichtiger Grund dahinterstehen.

Sie wissen sicherlich, daß die Verdauung im Darm erfolgt, wobei der Löwenanteil der Nahrungsaufspaltung in kleinere, aufnahmefähige Bestandteile im Dünndarm vor sich geht.

Abb. 1 Reihenfolge der Verdauung

Für diese Zerkleinerung der Eiweiße ist zuerst der Magen mit seiner Säure zuständig, dann wird der Nahrungsbrei an den Dünndarm und später an den Dickdarm weitergegeben. Bei den Kohlenhydraten und Fetten findet die Aufspaltung in Kleinstbestandteile im Dünndarm statt. Stellen Sie sich jetzt einmal vor, die Ernährung würde in großen Brocken in den Magen und in den Darm rutschen. Die Folge wäre: Beide Organe wären überlastet und müßten ein Übermaß an Arbeit leisten. Um diesen inneren Organen mit ihren weichen Schleimhäuten die Arbeit zu erleichtern, sind für die Vorverdauung im Sinn einer mechanischen Zerkleinerung von der Natur die Zähne geschaffen worden.

Die Frontzähne sind für das Abbeißen gedacht, d. h., aus einer großen Portion kann der Mensch (oder auch das Tier) kleinere Teile abbeißen oder abreißen. Deswegen heißen sie auch Schneidezähne. Die Backenzähne übernehmen dann die eigentliche Aufgabe des Zerkleinerns und Zermahlens, daher ihr anderer Name Mahlzähne.

* Tip: Geben Sie den Mahlzähnen auch die Chance, ihre Aufgabe zu erfüllen. Hastiges Kauen und schnelles Herunterschlingen führen immer zu einer Überlastung von Magen und Darm.

Die jeweiligen Zähne haben für diese unterschiedlichen Aufgaben eine bestimmte Form. Die Frontzähne besitzen die Form eines Meißels oder eines Keils, damit sie sich leicht in die Nahrung hineinschieben können. Die Backenzähne hingegen sind voluminöser und haben auf ihrer Kaufläche eine Reihe von Höckern und kleinen Furchen, Fissuren genannt, die eine wirksamere mechanische Zerkleinerung der Nahrung ermöglichen.

* Tip: Zum Nüsseknacken oder Entfernen von Flaschen-Kronkorken sind die Zähne nicht vorgesehen. Es besteht die Gefahr, daß sich Risse im Schmelz bilden, die der Karies Vorschub leisten, oder daß ganze Teile des Zahnschmelzes abplatzen. Dieses Risiko besteht besonders bei großen Füllungen.

Der äußerste Bereich des sichtbaren Teils des Zahns ist der Schmelz, die härteste Körpersubstanz überhaupt. Trotz der Härte ist diese Substanz gegen bestimmte Einflüsse außerordentlich empfindlich. Darunter liegt das Dentin oder Zahnbein, eine etwas weichere Schicht, und dann erst kommt der Teil, der für die Zahnschmerzen verantwortlich ist: im Volksmund einfach Nerv genannt, im Fachjargon heißt es Zahnmark oder Pulpa. Immer dann, wenn dieser Bereich in Mitleidenschaft gezogen ist, kommt es zu den mehr oder weniger starken Beschwerden, die den Patienten zum Zahnarzt treiben. Weiteres zu diesem Thema siehe unter Volkskrankheit Karies.

Abb. 2 Anatomie und Form der Zähne

Abb. 3 Anatomie und Form der Zähne

Gesunde Zähne ein Leben lang?

Realität oder Fiktion?

Der Schmelz der Zähne ist, wie erwähnt, die härteste Substanz im Körper. Aber er hat einen großen Feind. Das ist der offenbar noch härtere Zahn der Zeit. Theoretisch wäre es durchaus denkbar, daß jeder Mensch die zweite Garnitur Zähne, die nach den Milchzähnen aus dem Kiefer herauswächst, bis an sein Lebensende behält. Lassen wir einmal Unfälle usw. außer Acht, so müßten die Zähne eigentlich halten. Doch hat das Schicksal eine Reihe von Süchten und Krankheiten erfunden, die dem entgegenstehen.

Manch einer glaubt, es handle sich dabei um reine Zivilisationskrankheiten, die es früher nicht gegeben habe. Das ist ein Trugschluß, denn Karies und Parodontose gibt es schon seit Anbeginn der Menschheit. Auch die alten Ägypter hatten bereits mit diesem Problem zu kämpfen, wie man an einer Reihe von Mumien sehen konnte, ja einige Pharaonen sind offenbar sogar an entzündlichen Prozessen im Kiefergebiet und deren Folgen gestorben. Der Vater des berühmten Pharaos Echnaton scheint eines der Opfer gewesen zu sein. Der Honig, dem sie offenbar alle genußsüchtig zusprachen, hat damals kräftig mitgewirkt. Es gibt also keine Garantie auf lebenslange Zahngesundheit.

Doch dieses Buch möchte Ihnen zeigen, daß Sie das Ihrige dazu tun können, möglichst lange gesunde Zähne zu haben und nicht zum Dauergast beim Zahnarzt zu werden.

Prophylaxe ist entscheidend!

Prophylaxe heißt Vorsorge und umfaßt neben vorbeugenden Maßnahmen des Zahnarztes in allererster Linie Ihr eigenes aktives Tun. Damit könnten auch die Beiträge der Krankenkassen und Versicherungen drastisch gesenkt werden, und Sie würden es am Monatsende an der Höhe Ihrer Gehaltszahlung positiv spüren.

Zur aktiven Prophylaxe zählen:

* Regelmäßiges und gründliches Zähneputzen

* Zahnpasten, die weitgehend frei von Chemie sind, .

* Verwendung von Zahnseide und einer Munddusche

* Weitgehend zuckerfreie Ernährung

*Ausgewogene frische Kost mit Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen und Ballaststoffen

* Regelmäßige Überprüfung der Zähne durch Ihren Zahnarzt

* Professionelle Reinigung der Zähne und Entfernung von Zahnstein durch Ihren Zahnarzt oder dessen dafür geschultes Personal

Weiteres zu diesem Thema siehe unter Ernährung und Biologische Zahnheilkunde.

Jetzt noch eine ungemein wichtige Information für alle Eltern und alle, die es werden wollen:

* Prophylaxe für Zähne fängt bereits vor der Zeugung an.

* Prophylaxe kann schon im Mutterleib betrieben werden.

* Prophylaxe ist ab der Geburt wichtig.

Zu diesen Aussagen einige Details zum weiteren Verständnis. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte in den USA ein Zahnarzt namens Dr. Weston A. Price. Wie jeder andere Zahnarzt entfernte er Karies, zog Zähne usw. Irgendwann wurde er ob der ständigen Flickschusterei nachdenklich. Hatte er einen Patienten mit Füllungen versorgt und kam dieser später wieder, so mußte er erneut zum Bohrer greifen. So beschloß er, den Dingen auf den Grund zu gehen. Er wollte es jedoch anders machen als die Wissenschaftler, die sich immer nur des kranken Falles annehmen, aber nie fragen, warum bestimmte Menschen von manchen Krankheiten verschont bleiben. Nach seiner Meinung konnte man die Antwort nur bei gesunden Menschen finden, die keine Karies und Parodontose aufwiesen. So brach er zu einer Reihe von Stämmen und Völkern auf, die noch nicht mit der Zivilisation in Berührung gekommen waren und in Gemeinschaft mit der Natur lebten.

Seine Ergebnisse sind so aufrüttelnd, daß die Lektüre des Buches »Gefährdete Menschheit« (Autor Albrecht von Haller), aus dem ich meine Informationen entnommen habe, zur Pflichtlektüre jedes angehenden Zahnarztes und Arztes, speziell der Kieferorthopäden, Orthopäden und Gynäkologen, gehören müßte. Leider ist dem nicht so!

Was fand Dr. Price heraus?

* Kinder und Erwachsene dieser Völker hatten in der Regel gesunde Zähne und gut ausgeformte Zahnbögen.

* Kamen sie jedoch in Kontakt mit der sogenannten Zivilisationskost (Dosenwaren, Fertigkost, denaturierte Nahrungsmittel wie Zucker und Weißmehl), so begann die Karies bei ihnen ebenso zu grassieren wie in den USA.

* Und das Allerwichtigste: Kinder von Eltern, die ihre Ernährung auf die westliche Industriekost umgestellt hatten, wiesen verstärkt Zahnfehlstellungen und Kiefermißbildungen auf.

Geht es Ihnen nicht ebenso wie mir? Müßte man darüber nicht nachdenklich werden? In einer Zeit, in der fast jedes Kind eine kieferorthopädische Spange tragen muß und das unbehandelte Kind die Ausnahme ist, müßten solche Fakten die Menschen aufrütteln. Aber es tut sich nichts! Es ist einfach zu unbequem! Jetzt wird Ihnen sicher verständlich, warum Prophylaxe bereits vor der Zeugung anfängt. Weiteres zu diesem Thema siehe unter Volkskrankheit Karies und Ernährung und Biologische Zahnheilkunde.

Fluor – ein umstrittenes Mineral

Es gibt Wissenschaftler, die die Trinkwasserfluoridierung befürworten, und andere, die dies vehement ablehnen. Das Mineral Fluor soll in seinen Verbindungen schmelzhärtend sein. Da es aber auch eine Reihe von Nebenwirkungen gibt, prallen die Meinungen der Fluoranhänger und der Fluorgegner seit langem unversöhnlich aufeinander. Sie als Patient stehen zwischen den Parteien und sind verunsichert. Was soll man eigentlich glauben? Sicherlich, Fluor in seinen Verbindungen hat offenbar eine Wirkung auf die Härte des Zahnschmelzes und damit auch auf die Kariesanfälligkeit. Aber bei einer Überdosierung kommt es als erstes Warnzeichen zu einer Zahnfluorose in Form von weißen, gelben und braunen Flecken auf den Zähnen. Dem Thema Fluor widmen sich häufig Wissenschaftler zahnärztlicher Fakultäten. Die Gefahr liegt darin, daß diese oft nicht in der Lage sind, über ihren fachlichen Tellerrand zu schauen, und vor lauter Zähnen den Rest des Körpers vernachlässigen. Das heißt, daß man nicht wahrhaben will, daß neben den eventuell positiven Auswirkungen auf den Zahn im restlichen Organismus Schäden entstehen. Sie sollten deshalb bedenken:

* Wenn angeblich nur ein einziges »Wundermittel« bei einer Erkrankung hilfreich sein soll, ist es angebracht, die Ohren zu spitzen und mißtrauisch zu werden.

* Das Problem mancher sogenannter Prophylaxemittel liegt darin, daß der Zeitraum zwischen der Einnahme des Mittels und der Entstehung möglicher Folgeschäden derart lang ist, daß man die Zusammenhänge nicht mehr erkennt. Wenn Spätschäden unter Umständen erst nach zehn Jahren auftreten, dann werden sie von der wissenschaftlichen Medizin meist nicht mehr als ursächlich angesehen. Man spricht dann nicht mehr von »Kausalzusammenhang«, weil sich die Zusammenhänge offenbar verwischen.

Der amerikanische Wissenschaftler Dr. Yiamouyiannis weist in seinem Buch »Früher alt durch Fluoride« auf folgende mögliche Schäden durch Fluor hin:

* Schwächung des Immunsystems

* Störung der Bindegewebsstrukturen, die für den Zusammenhalt der Zellen wichtig sind, und weiterhin Ablagerungen im Bindegewebe

* Knochenerkrankungen (Knochenfluorose), Folgewirkungen: Arthritis und verstärkte Bruchgefahr

* Vorzeitiges Altern der Haut und frühzeitige Faltenbildung

* Ganz wichtig: Schädigung von Körperenzymen, die für sämtliche Stoffwechselvorgänge von außerordentlicher Bedeutung sind

Der Nürnberger Zahnarzt Dr. Kramer, einer der Väter der modernen Elektroakupunktur, vermutet durch Beobachtungen an seinen eigenen Kindern, daß Fluorpräparate sogar zu einer Verlangsamung der geistigen Entwicklung führen, die sich durch homöopathisches Fluor beheben läßt. Das sind nur einige Warnungen. Jetzt werden Sie fragen: Wie steht es dann eigentlich um die Wirksamkeit von Fluorzahnpasten oder Fluorlacken?

Die meisten Menschen setzen zu hohe Erwartungen in diese Mittel. Kein Wunder, die Reklame verspricht ja auch so viel.

Um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, müßten Sie die Zähne ungefähr eine Viertelstunde lang putzen. Aber Hand aufs Herz: Haben Sie soviel Zeit dafür?

Fluorlacke erscheinen mir besonders ungesund, da man nie genau weiß, wieviel von dem Lack und seinen Bestandteilen während und nach derBehandlung verschluckt wird. Auf diese Lacke gehört eigentlich ein Giftsymbol.

Schon im Jahr 1984 wies der deutsche Arzt Dr. Bruker, der sich um das Thema Ernährung große Verdienste erworben hat, auf die Fluorproblematik hin. Sein damals erschienenes Buch »Vorsicht Fluor!« fand allerdings keine große Zustimmung bei der sogenannten wissenschaftlichen Zahnmedizin. Welche Folgerungen ergeben sich nun daraus für Sie?

* Lassen Sie bei einem Zahnarzttermin nicht alles unkritisch über sich ergehen, sondern fragen Sie, wenn Ihnen etwas nicht ganz »geheuer« erscheint.

* Lesen Sie die Aufdrucke und Beipackzettel von Zahnputz- und Zahnpflegemitteln, denn Sie wollen ja etwas für die Pflege Ihrer Zähne tun und nicht irgendeine Medizin einnehmen.

* Stehen Sie dem Thema Fluor durchaus kritisch gegenüber.

Weiteres zu diesem Thema siehe unter Anwendungsgebiete der Homöopathie in der Biologischen Zahnheilkunde und Ernährung und Biologische Zahnheilkunde.

Volkskrankheit Karies

Wenn man Karies als Krankheit bezeichnet, dann ist sie zweifelssohne die am weitesten verbreitete. Bedenkt man die Zusatz- und Folgekosten (Füllungen, im Volksmund Plomben genannt, Kronen, Brücken, Prothesen etc.), so ist diese Erkrankung auch absoluter Spitzenreiter hinsichtlich der Kosten.

Bislang hat sich noch niemand die Mühe gemacht, die durchschnittlichen Ausgaben eines Menschen während seines gesamten Lebens für diese »Volksseuche« zu berechnen. Die Zeitschrift »Der Spiegel« betitelte einmal einen Artikel: 32 Zähne – teurer als der ganze Mensch?

Was ist Karies eigentlich? Das deutsche Wort »Zahnfäule« sagt es treffender als der lateinische Begriff. Bei dieser Erkrankung handelt es sich in erster Linie um eine Auflösung des Zahnschmelzes. Auslöser ist die sogenannte Plaque, ein Belag, der sich auf den Zähnen bei mangelnder Mundpflege bildet. Er ist klebrig und besteht aus den nicht entfernten Nahrungsmittelresten, z. B. von zuckerhaltiger Kost oder Weißmehlprodukten, aber auch aus Rückständen von stark zuckerhaltigen Früchten wie Bananen oder Trockenobst. Darin siedeln sich Bakterien an. Meistens sind es Streptokokken. Die klebrige Nahrung und die Ausscheidungsprodukte der Bakterien zersetzen durch Säuren die Oberfläche des harten Schmelzes. Bei anhaltendem Zustand bildet sich ein immer größer werdender Defekt aus. Wird er nicht entdeckt, herausgebohrt und gefüllt, frißt er sich regelrecht bis an das Gebiet des Nervs heran. Die Folge sind dann die berüchtigten Zahnschmerzen, eine der unangenehmsten Schmerzempfindungen des Menschen.

Bevorzugte Stellen der Karies sind:

* Fissuren, also die feinen Grübchen auf der Kaufläche

* Zahnzwischenräume

* Zahnhälse, besonders wenn das Zahnfleisch zurückgeht. Diese Region ist nämlich nicht so hart wie der Schmelz.

* Kronenränder, besonders wenn sie nicht sauber abschließen

* Stellen an den Zähnen, an denen Prothesenklammern entlangschaben Ihr Zahnarzt spürt diese Defekte mit der Sonde auf. Dringt die spitze Sonde an der meist braun verfärbten Stelle in den Schmelz ein, dann muß er tätig werden. Eine weitere Möglichkeit sind sogenannte Bißflügel-Aufnahmen. Da man die Karies in den Zahnzwischenräumen im Anfangsstadium und bei eng stehenden Zähne auch in einem späteren Stadium nur schwer entdecken kann, behilft man sich mit dieser Art von Röntgenaufnahme. Nun werden Sie sagen: Eigentlich möchte ich Röntgen vermeiden! Das ist verständlich. Diese Röntgenaufnahmen sollten daher auch nicht jedes halbe Jahr angefertigt werden. Ein akzeptabler Zeitraum wäre, eine gute Mundpflege vorausgesetzt, zwei Jahre.