RhondaNelson, JoLeigh, CindiMyers
TIFFANY EXKLUSIV BAND 64
IMPRESSUM
TIFFANY EXKLUSIV erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
| Redaktion und Verlag: Postfach 301161, 20304 Hamburg Telefon: +49(0) 40/6 36 64 20-0 Fax: +49(0) 711/72 52-399 E-Mail: kundenservice@cora.de |
| Geschäftsführung: | Ralf Markmeier |
| Redaktionsleitung: | Claudia Wuttke (v. i. S. d. P.) |
| Produktion: | Jennifer Galka |
| Grafik: | Deborah Kuschel (Art Director), Birgit Tonn, Marina Grothues (Foto) |
Neuauflage in der Reihe TIFFANY EXKLUSIV
Band 64 - 2018 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg
© 2003 by Rhonda Nelson
Originaltitel: „Show & Tell“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Sabine Stitz-Schilasky
Deutsche Erstausgabe 2004 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe TIFFANY, Band 1080
© 2005 by Jolie Kramer
Originaltitel: „A Lick and a Promise“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Sabine Stitz-Schilasky
Deutsche Erstausgabe 2006 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe TIFFANY SEXY, Band 17
© 2008 by Cynthia Myers
Originaltitel: „At Her Pleasure“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Christiane Bowien-Böll
Deutsche Erstausgabe 2009 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg,
in der Reihe TIFFANY HOT & SEXY, Band 9
Abbildungen: altrendo images / Getty Images, alle Rechte vorbehalten
Veröffentlicht im ePub Format in 07/2018 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733752972
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL
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Blake Webber schwenkte das Glas mit dem Drink hin und her, während er ungläubig auf den Bildschirm blickte. Dort gab sich gerade ein in goldenes Licht getauchtes Pärchen sexueller Ekstase hin. Die Beine der Frau waren um die Hüften des Mannes geschlungen, ihr langes blondes Haar fiel ihr weit über den nackten Rücken. Sie warf den Kopf in den Nacken und formte mit dem Mund ein perfektes „Oh“, als hätte sie gerade den Orgasmus ihres Lebens. Dazu erklang aus den Boxen die sonore Stimme des Erzählers.
„Lassen Sie die tantrische Energie fließen. Sie werden spüren, wie die Macht des Tantra Ihren Körper durchflutet, während sich männliche und weibliche Energie verbinden. Eine Welle höchster Verzückung wird Sie und Ihren Partner zu einer neuen Ebene sexuellen Genusses aufsteigen lassen. Sie werden ein neues Bewusstsein erlangen und absolute Harmonie mit Ihrem Partner und dem Rest der Welt empfinden. Synchrones, kontrolliertes Atmen ist wichtig …“
Das reichte! Blake drückte den Ausschaltknopf der Fernbedienung. Selbst auf seinem beeindruckenden Großbildschirm mit exzellentem Soundsystem konnte ihn diese Tantra-Geschichte nicht überzeugen.
Allerdings wurde das Thema zunehmend beliebter, und vielleicht verbarg sich dahinter ja die Story, die er brauchte, um der Konkurrenz mal wieder eine Nasenspitze voraus zu sein. Er zählte bereits zur Oberliga der Chicagoer Enthüllungsjournalisten, aber dauerhaft mitspielen konnte da nur, wer am laufenden Band Artikel über Trends schrieb, die die anderen noch gar nicht richtig wahrgenommen hatten. Außerdem wollte er nicht einer von mehreren guten Enthüllungsjournalisten sein, sondern der beste. Er strebte den Pulitzerpreis an. Versonnen lächelte er vor sich hin. Diese Geschichte würde ihm gewiss keinen Pulitzerpreis einbringen, aber sie könnte eine Zwischenstation auf dem Weg dahin sein.
Sein journalistischer Instinkt hatte ihn noch nie getrogen. Blake hatte ein todsicheres Gespür für eine gute Story. Dieser Begabung verdankte er seine hochdotierte Stelle beim „Chicago Phoenix“ und seinen Ruf, den Finger am Puls der amerikanischen Gesellschaft zu haben.
Auch diesmal hatte er das Gefühl, wieder einmal etwas Spannendem auf der Spur zu sein. Doch zum ersten Mal in seiner Karriere blieb aus unerfindlichen Gründen der Forscherdrang aus, der ihn sonst in solchen Momenten überkam.
Er schob seine Unlust darauf zurück, dass ihm die Recherchen in diesem Fall einiges abverlangen würden. Natürlich war dieser Umstand in seinem Job praktisch normal, und er hatte sich davon auch nie abschrecken lassen. Sein Traumberuf brachte es nun einmal mit sich, dass er sich hin und wieder in Situationen begab, die er privat tunlichst meiden würde. Vielleicht waren seine Eltern deshalb der Ansicht, seine hervorragende Ausbildung wäre verschwendet. Sie hatten sogar lauthals protestiert, als er sich für die Journalistenlaufbahn entschied, und hofften bis heute, er würde irgendwann zur Vernunft kommen und eine „richtige“ Karriere anstreben.
Nun, darauf konnten sie lange warten.
Blake war entschlossen, sich in der rauen Welt des Enthüllungsjournalismus durchzusetzen, ganz gleich, was er dafür auf sich nehmen musste. Er identifizierte sich voll mit seinem Beruf. Er war der Mann, der Fakten ans Tageslicht zerrte und sie der amerikanischen Öffentlichkeit präsentierte. Er sagte den Leuten auf den Kopf zu, was los war, und ermutigte sie, ihre eigenen Schlüsse zu ziehen.
Er hatte sich schon in den schrecklichsten Spelunken herumgetrieben, sich die merkwürdigsten Verkleidungen zugelegt, von denen einige bis an die Grenze des Zumutbaren gegangen waren. Noch heute erschauderte Blake bei dem Gedanken an das Transvestitendebakel. Bei den Recherchen hatte er sich mit den merkwürdigsten Typen anfreunden müssen, um an Informationen heranzukommen. Aber er hatte es getan.
Genau genommen störte ihn bei dieser Tantra-Geschichte auch nicht so sehr, was er sich dafür zumuten musste, sondern vielmehr die Tatsache, dass er nicht allein an der Sache arbeiten konnte. Er arbeitete am liebsten allein, doch in diesem Fall war ein Soloauftritt vollkommen ausgeschlossen. Er brauchte einen Partner, und zwar einen weiblichen. Schließlich konnte er schlecht mit einem männlichen Kollegen zum Workshop über tantrischen Sex erscheinen.
Blake blätterte noch einmal in der bunten Hochglanzbroschüre von „Tantric Love“. Dieses Institut wollte er genauer unter die Lupe nehmen. Sein journalistischer Instinkt sagte ihm, dass mit dem Tantra-Workshop etwas nicht stimmte. In der Broschüre wimmelte es nur so von Dankesschreiben glücklicher Paare, die schworen, der Workshop hätte ihre Ehe gerettet und bei ihrem Liebesleben Wunder gewirkt. Besonders die Frauen schienen überwältigt von dem, was ihnen ein verlängertes Wochenende beschert hatte, und schrieben von multiplen Orgasmen und sogar von weiblicher Ejakulation.
Das war wohl der Plan, dachte Blake und stieß einen verächtlichen Laut aus. Die ganze Technik war darauf ausgelegt, die weibliche Befriedigung zu steigern, was an sich recht spannend klang. Zumal die Männer sich währenddessen wohl darauf konzentrieren sollten, ihre Ejakulation zu unterdrücken, um längeren und innerlich befriedigenderen Sex zu haben. Ein bisschen wie Duschen ohne Wasser, dachte Blake.
An der Westküste waren tantrische Wochenendkurse beinahe so modern wie Surfen, und auch an der Ostküste ließ sich ein klarer Trend in diese Richtung erkennen. Unlängst hatte ein beliebter Musiksender eine Umfrage unter Achtzehn- bis Vierundzwanzigjährigen veranstaltet, die nach ihren sexuellen Vorlieben gefragt wurden. Wie sich herausstellte, stand tantrischer Sex ganz oben auf der Liste.
Die Zeit war also reif für eine Story darüber, und Blake würde sie schreiben. Er spürte diesen besonderen Kitzel, so wie jedes Mal, wenn er eine vielversprechende neue Idee hatte. In diesem Fall würde er sich wohl oder übel eine Menge New-Age-Gefasel von alternden Hippies in ungefärbten Hanftogas anhören müssen, die sich an diesem Humbug dumm und dusselig verdienten. Er sah sich das Foto von den Veranstaltern an: Dr. Edgar Shea und seine Frau, Dr. Rupali Shea, lächelten so verzückt, als wäre ihre Ehe der Himmel auf Erden.
Blake kaufte ihnen den Quatsch nicht ab.
Mal ehrlich, welcher Mann verzichtete freiwillig auf seinen Orgasmus, um Erleuchtung zu finden? Blake trank den Rest seines Scotchs in einem Zug aus. Nein, solche Männer gab es nicht. Sex ohne Orgasmus? Das war ja wie Eisschokolade ohne Schokolade. Was hatte man davon?
Sicher, ohne Ejakulation hielt die Erektion länger. Aber wer musste sich deswegen Sorgen machen, wenn er nicht zufällig zu den wenigen Unglücklichen gehörte, die innerhalb der ersten zwei Sekunden schon kamen? Solange man die Partnerin nicht enttäuschte – was seiner Meinung nach von unverzeihlicher Faulheit zeugte –, bestand überhaupt kein Grund, sich um den Höhepunkt zu bringen. Wo war das Problem, wenn man sich den Hauptgewinn holen wollte?
Es gab kein Problem. Tantrischer Sex war um 3000 vor Christus in Indien erfunden worden, und damals war die Technik vielleicht eine Reaktion auf echte Nöte gewesen. Heute jedoch war sie nichts weiter als eine von vielen Methoden, mit denen man verzweifelte Ehepaare um ihr sauer verdientes Geld brachte. Gierige Geschäftsleute hatten sich daraus ein Konzept geschneidert, mit dem sie das Ganze zu einem Allheilmittel erklärten.
Und er, Blake, würde den Schwindel aufdecken. Nur brauchte er dazu eine Partnerin.
Die möglichen Kandidatinnen, die ihm auf Anhieb einfielen, kamen alle nicht infrage. Seine weiblichen Bekanntschaften waren es gewöhnt, seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu genießen, und gerade bei einem solchen Workshop würde keine von ihnen weniger als das fordern. Doch hier handelte es sich um eine geschäftliche Veranstaltung und nicht um ein heißes Wochenende mit exquisitem Essen und fantastischem Sex. Absolute Konzentration war Pflicht, wenn er eine glaubwürdige Geschichte abliefern wollte.
Blake hatte gern Sex – schließlich war er ein normaler, gesunder Mann. Wenn er sich also tagelang in die tantrischen Sextechniken einweisen lassen wollte, konnte er schlecht riskieren, sich vom praktischen Teil ablenken zu lassen. Das oberste Gebot lautete Objektivität, weshalb er eine Frau brauchte, die die Sache ebenso professionell anging wie er. Er durfte sich auf gar keinen Fall zu ihr hingezogen fühlen.
Genau drei Sekunden später fiel ihm die perfekte Kandidatin ein. Allein bei ihrem Namen zuckte er schon zusammen. Savannah Reeves, seine Erzfeindin beim „Chicago Phoenix“.
Die bloße Vorstellung, bei der Story seinen Namen neben dem von Frau Allwissend ertragen zu müssen, war Furcht einflößend. Diese Frau hatte eine Zunge, die scharf genug war, um jede Rasierklinge in den Schatten zu stellen. Entsprechend konnte ein verlängertes Wochenende mit ihr ein wahrer Albtraum werden, doch Blake hatte keine Alternative.
Er musste die Story haben. Mit dieser Story würde sich sein Leben verändern, das hatte er im Gefühl. Er konnte zwar nicht sagen, was genau sich dadurch an seinem Leben verändern sollte, aber dass es so war, daran bestand für ihn kein Zweifel.
Leider musste er dafür Zeit mit einer Frau verbringen, die den Sinn ihres Lebens darin zu sehen schien, ihm auf die Nerven zu gehen. Wie dem auch sei, er musste das Opfer bringen. Außerdem konnte er mit ihr umgehen. Eigentlich konnte er mit jeder Frau umgehen, das musste ihm der Neid lassen. Ein Lächeln, ein nettes Kompliment, und sie waren Wachs in seinen Händen.
Nur bei Savannah Reeves versagte sein Charme auf ganzer Linie.
Blake betrachtete nachdenklich das leere Glas in seiner Hand. Ein einziges Mal hatte er es bei Savannah versucht. Sie hatte ihm einen Blick aus ihren strahlend blauen Augen zugeworfen, der waffenscheinpflichtig sein müsste, und ihn ausgelacht. Was für eine Erniedrigung! Er wurde heute noch rot, wenn er sich daran erinnerte. Und er hatte sich gehütet, diesen Fehler zu wiederholen. Seitdem vermied er es, ihr in die Quere zu kommen. Nicht dass er ihr direkt aus dem Weg ging – diese Genugtuung gönnte er ihr nun auch wieder nicht – aber er legte es nicht darauf an, mit ihr sprechen zu müssen. Sie machte ihn nervös.
Trotzdem ließ sie sich bestimmt keine tolle Story entgehen, bloß weil sie dabei mit ihm Zusammenarbeiten musste. Savannah war ihre Karriere entschieden zu wichtig. Seit sie vor etwas über einem Jahr in die Redaktion gekommen war, hatte sie es immer wieder geschafft, ihm die besten Geschichten vor der Nase wegzuschnappen. Und er musste zugeben, dass sie wirklich gut in ihrem Job war. Vor Savannah war er beim „Chicago Phoenix“ konkurrenzlos gewesen. Davon konnte jetzt gar keine Rede mehr sein. Doch sosehr ihr hintergründiges Lächeln und ihre ätzend scharfen Bemerkungen ihn auch irritierten, im Grunde taten sie ihm gut. Die Rivalität stachelte seinen Ehrgeiz an, und er wurde besser und besser.
Blake klopfte mit der aufgerollten Broschüre auf seinen Schenkel und überlegte. Nein, er hatte keine andere Wahl. Für diese Recherche kam ausschließlich Savannah infrage. Egal, wie sehr er sich davor fürchtete, er musste sie bitten, ihn nach Kalifornien zu begleiten und dort die Rolle seiner Partnerin zu spielen. Er lächelte grimmig. Er konnte sich lebhaft vorstellen, wie begeistert sie über seinen Vorschlag sein würde.
Im Allgemeinen fühlte sich Blake zu ziemlich jeder Frau hingezogen, die das richtige Alter und eine halbwegs passable Figur aufzuweisen hatte. Na schön, das klang recht oberflächlich, aber so war er nun mal. Außerdem fing er nicht mit jeder Frau, die er attraktiv fand, eine Beziehung an. Was Beziehungen betraf, war er wählerisch. Deshalb hatte er bisher nur wenige gehabt und sich zumeist auf kurze Affären beschränkt. Schließlich wollte er nicht auf alles verzichten.
Ungeachtet seiner recht aktiven Libido war er sicher, bei der umwerfenden Savannah Reeves reichte ein Blick oder ein unterkühltes Lächeln, um jede Erregung zunichte zu machen. Savannah war relativ klein, hatte pechschwarzes kurzes Haar und sah immerzu auf betörende Weise zerzaust aus, so als käme sie direkt aus dem Bett. Sie trug kaum Make-up, was sie bei ihrem cremefarbenen Teint, den leuchtend blauen Augen und den dichten schwarzen Wimpern auch nicht nötig hatte. Sie war fraglos wunderschön, aber davon durfte er sich nicht ablenken lassen.
Schließlich war Aussehen nicht alles.
Savannah Reeves mochte noch so attraktiv sein, sie war und blieb gefährlich. Nein, er konnte sich bestimmt nicht in sie verlieben. Der bloße Gedanke war vollkommen abwegig. Und ihrem Benehmen nach konnte er sicher sein, dass sie keine Gefühle für ihn hegte, zumindest keine positiven. Diese Tatsache hatte sie hinreichend deutlich gemacht. Aber die Story dürfte sie reizen.
Alles in allem war sie die perfekte Partnerin für diesen Job. Der Ruhm, den sie beide damit ernten konnten, würde sie überzeugen. Savannah war nicht der Typ, persönliche Gefühle über ihren Ehrgeiz zu stellen. Wenn er wollte, konnte er sie vielleicht dazu bringen, ihn regelrecht darum zu bitten, dass er sie mitnahm.
Diese Idee war verlockend.
„Ich sagte nicht Nein, sondern ausgeschlossen“, wiederholte Savannah gelassen, während sie sich den Weg durch die belebte Redaktion bis zu ihrem Schreibtisch bahnte.
Blake folgte ihr, was ihr ganz und gar nicht behagte.
„Aber warum denn nicht? Ein Bombenjob, eine klasse Story und eine Chance auf Journalistenruhm. Welchen Grund kannst du haben, nicht mitmachen zu wollen?“
Weil ich dich nicht ausstehen kann, dachte Savannah verärgert. Sie blieb neben ihrem Schreibtisch stehen und sah ihn an. Dabei versuchte sie, den Impuls zu unterdrücken, sein Aussehen in allen Einzelheiten zu registrieren, scheiterte jedoch kläglichst.
Blake Webber hatte leicht welliges braunes Haar und dunkelgrüne Augen, in denen in diesem Augenblick ein verführerisches Funkeln lag. Sein Mund war sinnlich und schien fortwährend von einem Lächeln umspielt, als wollte er absichtlich die Fantasien jeder Frau wecken. Welche Frau dachte wohl nicht bei diesem Anblick daran, was dieser Mund alles konnte?
Immerhin passierte es sogar ihr, obwohl sie eigentlich dagegen immun sein sollte.
Und als wäre das noch nicht genug, hatte er auch noch den knackigsten Po, den sie je gesehen hatte. Außerdem war er groß, sehr gut gebaut und legte eine Lässigkeit an den Tag, die eine gehörige Portion Selbstbewusstsein signalisierte. Er stammte aus einer sehr reichen Familie, hatte sein Leben lang Privilegien genossen, von denen andere nur träumen konnten, und genau diese Aura umgab ihn auch.
Auf Savannah hatten Männer wie Blake Webber alle dieselbe Wirkung: Ihre Selbstschutzmechanismen gingen in Alarmbereitschaft. Sie war im Alter von sechs Jahren verwaist, als ihre Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen. Da sie keine näheren Verwandten gehabt hatte, war sie von einer Pflegefamilie zur nächsten gezogen. Sie hatte sich gefühlt wie ein Stück Ramsch, das jeder schnellstmöglich wieder loswerden wollte.
Wusste Blake überhaupt, was für ein Glück er hatte? Hatte er eine Ahnung davon, wie privilegiert er war? Wohl kaum. Soweit sie es mitbekommen hatte, genoss er es, das schwarze Schaf der Familie zu spielen. Und das Schlimmste daran war, dass Blake so tat, als wäre das Leben ein Kinderspiel. Er hatte beachtliches Talent als Journalist, das musste sie zugeben, aber diese Tatsache machte ihn ihr nicht unbedingt sympathischer.
„Komm schon, Vannah“, sagte er und benutzte absichtlich die Kurzform ihres Namens, weil er wusste, wie sehr er sie damit auf die Palme brachte. Niemand sonst beim „Chicago Phoenix“, traute sich, sie Vannah zu nennen, und die damit angedeutete Vertrautheit machte sie wütend. „Das wird eine Superstory.“
Daran zweifelte sie nicht eine Minute. Blake Webber verschwendete seine Zeit nicht an irgendetwas, das keine Chance auf die Titelseite hatte. Und er musste wirklich in der Bredouille sitzen, wenn er ihre Hilfe brauchte. Sie um einen Gefallen zu bitten kam bei ihm einer echten Verzweiflungstat gleich.
Trotzdem wollte sie unter keinen Umständen mit ihm an einer Story arbeiten, Titelseite hin oder her. Sie musste keinen Psychologen befragen, um zu erkennen, dass die Folgen katastrophal wären. Ein verlängertes Wochenende bei einem Sex-Workshop mit Blake Webber? Mit dem einzigen Mann, dem sie nie und nimmer widerstehen könnte? Mit dem Mann, um den all ihre heimlichen Fantasien kreisten? Vor ihrem geistigen Auge sah sie Blake und sich nackt und eng umschlungen, und sofort bekam sie Lust auf ihn.
„Vergiss es, Blake. Frag eine andere.“ Sie drehte sich um und setzte sich an ihren Schreibtisch.
„Ich will aber niemand anderen fragen, sondern bitte dich, mit mir zu kommen.“
Als sie ihn erneut ansah, hatte sein Gesicht einen seltsam ernsten Ausdruck angenommen. Das war untypisch für ihn und irritierte sie.
„Ich fasse nicht, dass du es nicht mal in Erwägung ziehst“, fuhr er fort. „Ich dachte, du wärst begeistert, wenn ich dir anbiete, bei der Story mitzumachen.“
Savannah stieß einen kurzen verächtlichen Laut aus. „Wie ich dir bereits sagte: Lass das Denken. Es schadet deiner zarten Gemütsverfassung, Webber.“
Er murmelte etwas, das sich verdächtig nach „Klugscheißerin“ anhörte, doch sicher war sie sich nicht.
Eigentlich hatte er ja recht. Bei jedem anderen Kollegen hätte Savannah ohne Zögern zugesagt. Außerdem hatte sie in den letzten Wochen selbst schon mit dem Gedanken gespielt, einen Artikel über Tantra-Workshops zu schreiben. Sie fand es beinahe unheimlich, dass sie beide dieselbe Idee gehabt hatten, und das nicht zum ersten Mal. Aber sie würde ihm die Lorbeeren überlassen, was ausgesprochen selten vorkam. Sonst setzte sie nämlich alles daran, ihm seinen Rang als Topjournalist abzulaufen.
„Du weißt gar nicht, was das ist, oder?“, fragte er mit einem frechen Grinsen.
Savannah hätte ihn am liebsten geohrfeigt. Nun beugte er sich zu allem Überfluss auch noch seitlich über ihren Schreibtisch. „Was was ist?“, entgegnete sie. „Sex?“ Sie verdrehte die Augen und schaltete ihren Laptop ein, um Blake nicht mehr ansehen zu müssen. „Nun, vielleicht verfüge ich nicht über so umfassende praktische Erfahrung wie du. Ich schätze, du hältst die Damenwelt reichlich auf Trab. Aber gänzlich unbedarft bin ich nicht, falls du das meinst. Ich weiß, was Sex ist.“
Allerdings lag ihre letzte praktische Erfahrung eine ganze Weile zurück. Bei zwölf bis vierzehn Stunden Arbeit täglich blieb nicht viel Zeit für Romantik übrig. Und seit Gibson Lyles III. hielt Savannah ohnehin nicht mehr viel von Romantik und von Männern schon gar nicht. Sie seufzte. Männer kosteten entschieden zu viele Nerven für das bisschen Spaß, das man mit ihnen haben konnte.
„Ich meine nicht einfach Sex“, sagte Blake. „Ich meine tantrischen Sex. Was weißt du darüber?“
Savannah klickte sich ins Internet ein, um sich endlich ihren Recherchen zu widmen. „Einiges. Es geht um die perfekte Verbindung von Yoga, Ritualen, Meditation und Geschlechtsverkehr.“ Er sah zunächst erstaunt, dann beeindruckt aus. „Sehr gut. Du bist die ideale Co-Autorin, begreifst du das nicht?“
„Mag sein, aber ich mache trotzdem nicht mit. Und jetzt muss ich arbeiten, also lass mich in Ruhe.“
Sie strich sich das Haar hinter die Ohren und tat so, als wäre er gar nicht mehr da. Doch ihn zu ignorieren war nicht leicht, denn da war dieses seltsame Kribbeln, das sie jedes Mal in seiner Nähe verspürte. Warum fühlte sie sich zu einem Mann hingezogen, den sie nicht ausstehen konnte? „Lass mich in Ruhe“, wiederholte sie wütend.
Blake betrachtete sie, und schon wieder erschien dieses gefährliche Funkeln in seinen Augen. „Verstehe. Du hast Angst.“
„Wovor sollte ich wohl Angst haben?“
„Vor mir, wie es aussieht. Ein anderer Grund fällt mir zumindest nicht ein, weshalb du dir eine Story wie die hier durch die Lappen gehen lässt. Immerhin scheinst du dich selbst schon mit dem Thema befasst zu haben.“
„Oh, du hast mich erwischt. Gute Arbeit, Columbo. Aber bilde dir bloß nichts ein. Ich habe keine Angst vor dir“, erwiderte sie und rang sich ein spöttisches Lachen ab. „Ich kenne Typen wie dich. Nichts an dir kann mir Angst einjagen.“ Einen Moment lang rechnete sie damit, für diese Lüge mit einem Blitzschlag bestraft zu werden. Glücklicherweise geschah nichts dergleichen.
Blake schwieg eine Weile, bevor er fragte: „Willst du es dir nicht noch mal überlegen?“
„Nein.“
„Ich will die Story und brauche dich dafür. Zwing mich also bitte nicht, mit harten Bandagen zu kämpfen.“
„Kämpf meinetwegen, womit du willst, Blake, aber mich kriegst du nicht dazu, deine absurden Spielchen mitzumachen. Ich bin schließlich keine deiner Verehrerinnen aus der Nachrichtenredaktion. Und jetzt lass mich endlich in Ruhe arbeiten.“
Er sah wirklich enttäuscht aus, als er sich schließlich abwandte. Wahrscheinlich ging er jetzt eine andere Kollegin überreden. Wenigstens war sie ihn los, auch wenn ein Teil von ihr ehrlich bedauerte, dass ihr die Story jetzt entging.
Doch selbst wenn sie gewollt hätte, konnte sie unmöglich mit an dem Artikel arbeiten. Sie war im Moment hoffnungslos überlastet. Chapman, ihr tyrannischer Boss, war derzeit schlecht auf sie zu sprechen und verdonnerte sie dazu, laufend kleine nichts sagende Artikel zu schreiben.
Der Zwist mit Chapman gründete in einer Verleumdungsklage, die der „Chicago Phoenix“ sich mit einem von Savannahs Artikeln eingehandelt hatte. Trotz massiver Drohungen war Savannah bei ihrer Geschichte geblieben, weigerte sich jedoch, ihren Informanten preiszugeben. Sämtliche Einschüchterungsversuche Chapmans, einschließlich angedrohter Kündigung, waren bei Savannah vergebens gewesen. Wenn sie ihre Quelle nannte, war ihre Glaubwürdigkeit dahin, was das Ende ihrer Karriere bedeuten würde. Also schwieg sie.
Außerdem hielt sie es schlicht für unanständig, ihren Informanten zu verraten. Sie hatte jemandem ihr Wort gegeben und stand dazu. Und wofür beschäftigte die Zeitung ihre Spitzenanwälte? Sollten die sich doch darum kümmern. Savannah hatte nichts als ihre Arbeit gemacht, und das so gut wie möglich. Sie war nicht bereit, Fehler einzugestehen, die sie nicht begangen hatte. Eher ließ sie sich vor die Tür setzen.
Savannah war durch eine harte Schule gegangen. Seit ihrem achtzehnten Geburtstag war sie auf sich gestellt gewesen, hatte sich das College selbst finanziert, indem sie nebenher drei Jobs machte, von denen einer schlimmer als der andere gewesen war. Falls Hugh Chapman jetzt also annehmen sollte, er erniedrigte sie, indem er sie zu einem Artikel über das neue Einkaufszentrum verdonnerte, hatte er sich geirrt. Savannah hatte genug Rückgrat, um noch ganz anderes wegzustecken, was ihr übellauniger Boss ihr auftischen konnte.
Aber was konnte Blake mit „mit harten Bandagen“ gemeint haben? Savannah hatte plötzlich ein ganz ungutes Gefühl, als sie daran dachte.
Nein, sie mochte ziemlich abgehärtet sein, aber gewiss nicht genug, um einen Sex-Workshop mit Blake Webber ohne fatale Folgen zu überstehen.
„Ich denke, ich bin da einer richtig guten Story auf der Spur. Und ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass die ‚Chicage Tribüne‘ ihre Leute auch schon darauf angesetzt hat.“
Blake wusste, welche Wirkung die Erwähnung des Konkurrenzblattes auf Hugh Chapman hatte.
„Was Sie nicht sagen“, grummelte der Chefredakteur.
Chapman war genauso groß wie breit, hatte einen teigig blassen Teint, hervorstehende, wässrig blaue Augen und eine Knollennase. Er erinnerte Blake an einen fettleibigen Albino-Guppy, nur dass Hugh Chapman kein harmloser Fisch war. Er war seit Jahren im Zeitungsgeschäft und so berechnend und gerissen, wie Blake es noch bei keinem Mann zuvor gesehen hatte. Glaubte man den Gerüchten, war Chapman auch dafür bekannt, extrem nachtragend zu sein.
Mit diesem Mann spielte man nicht. Andererseits hatte Blake es bereits auf die anständige Tour versucht und damit keinen Erfolg gehabt. Da Savannah nicht freiwillig mitmachen wollte, musste er sich eben eine andere Taktik ausdenken – auch wenn sein Gewissen ihm sagte, dass es falsch war. Und falls er Chapman richtig einschätzte, würde Savannah es in wenigen Minuten bitter bereuen, ihn abgewiesen zu haben.
„Tja, ich würde der ‚Tribüne‘ ja gern zuvorkommen, aber dafür brauche ich eine Kollegin, die sich als meine Partnerin ausgibt. Schade, dass Savannah sich nicht für diese Geschichte interessiert“, fuhr Blake fort. „Na ja, ohne sie ist die Story wohl geplatzt. So ist es halt: Mal gewinnt man, mal verliert man. Ich bin sicher, bei der nächsten großen Sache werden wir wieder die Ersten sein.“ Demonstrativ schlug er die Hände auf die Oberschenkel und stand auf.
„Rufen Sie sie herein“, befahl Chapman streng.
Blake blickte ihn betont ahnungslos an. „Wie bitte?“
„Ich sagte, rufen Sie sie herein. Sie wollen sie dabeihaben, also werde ich dafür sorgen, dass sie Sie begleitet. Sie bewegt sich momentan auf zu dünnem Eis, um einen Auftrag abzulehnen.“
„Sir, ich weiß nicht“, wandte Blake ein. „Ich wollte nicht…“
„Webber, tun Sie, was ich Ihnen sage“, unterbrach Chapman ihn gereizt.
„Ja, Sir.“ Blake ging zur Glastür, öffnete sie und rief: „Savannah, Mr. Chapman möchte dich sprechen.“
Savannahs Kopf tauchte hinter der halbhohen Trennwand auf. Sie schien sofort Unheil zu wittern, denn ihre Augen sprühten förmlich Funken, und sie kniff die Lippen zusammen. Mit kleinen, hastigen Schritten kam sie auf ihn zu.
„Ich habe dich gewarnt“, flüsterte Blake ihr zu, als sie vor ihm stand.
„Wenn du das getan hast, was ich glaube, wird es dir noch sehr, sehr leidtun“, zischte sie lächelnd zurück. „Ich werde deinen ‚Lichtstab‘ vernichten.“
Blake hatte Mühe, sich das Lachen zu verkneifen, als sie an ihm vorbei in Chapmans Büro rauschte. Im traditionellen Tantra benutzte man das Sanskritwort Ungarn für das männliche Geschlechtsteil, was übersetzt so viel wie „Lichtstab“ bedeutete. Sie kannte sich also aus! Sein Instinkt war richtig gewesen, sie für diesen Job auszuwählen. Sosehr sie ihm auch auf die Nerven ging, Savannah Reeves war eine Spitzenjournalisten. Was sie machte, machte sie gründlich.
„Sie wollten mich sprechen, Sir“, sagte sie.
Blake stellte sich neben sie, während Savannah tat, als gäbe es ihn überhaupt nicht. Als er sah, mit welchem bitterbösen Blick Chapman sie musterte, meldete sich prompt sein schlechtes Gewissen zurück. Was hatte Chapman gesagt? Sie bewegte sich auf dünnem Eis? Warum?
„Wie ich höre, hat Blake Sie gebeten, ihn bei einer Recherche zu unterstützen, was Sie ablehnten“, begann Chapman frostig.
Sie nickte. „Ja, Sir, das stimmt.“
„Ich werde Sie nicht nach dem Grund fragen, denn der interessiert mich nicht. Sie werden an der Story mitarbeiten, verstanden?“
Savannah versuchte zu protestieren. „Aber, Sir, ich …“
„Kein Aber.“ Chapman warf Blake einen kurzen Blick zu. „Es kommt Ihnen nicht zu, mir zu widersprechen.“
Obwohl sie offensichtlich genau das vorgehabt hatte, gab Savannah klein bei. „Natürlich nicht, Sir“, sagte sie leise.
Blake war erstaunt. Was ging hier vor? Wie hatte Savannah es fertig gebracht, dass ihr Name ganz oben auf Chapmans Abschussliste stand? Was konnte sie bloß verbrochen haben?
„Dann haben wir uns also verstanden“, sagte Chapman. „Sie, Blake, lassen Rowena alle Formalitäten erledigen. Und Sie beide sollten sich zusammensetzen und besprechen, wie Sie die Sache angehen wollen.“
Blake lächelte. „Machen wir, Sir. Vielen Dank.“
Savannah ging stumm aus dem Büro. Nein, sie rannte, sodass Blake ebenfalls rennen musste, um sie einzuholen.
„Was war denn da los?“, fragte Blake.
„Das geht dich überhaupt nichts an.“ Savannah schüttelte den Kopf. „Ich fasse es nicht, dass du tatsächlich zu Chapman gegangen bist. Ich wusste ja immer, was für ein verwöhnter, arroganter Schnösel du bist, doch dass du so tief sinken würdest, hätte ich nicht gedacht.“
Blake freute sich nicht direkt über den „verwöhnten, arroganten Schnösel“, aber darauf wollte er im Moment nicht näher eingehen. „Falls du es nicht bemerkt haben solltest“, sagte er, als er ihr wieder einmal zu ihrem Schreibtisch gefolgt war, „geht uns alles etwas an. Wir sind Journalisten, da gehört es zu unserem Job. Außerdem hatte ich dir Gelegenheit gegeben, von dir aus das Richtige zu tun.“
Savannah warf ihm einen eisigen Blick zu. „Falsch. Du hattest mir Gelegenheit gegeben zu tun, was du willst.“ Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, woraufhin es noch zerzauster aussah als ohnehin schon. Dann atmete sie tief durch. „Ist dir jemals der Gedanke gekommen, ich könnte Pläne fürs Wochenende haben? Vielleicht hatte ich etwas anderes vor, als mit dir nach Kalifornien zu jetten.“
Blake war auf Beschimpfungen vorbereitet gewesen, aber nicht auf das hier. Er war sprachlos.
„Dachte ich mir“, sagte sie und setzte sich auf ihren Stuhl. „Ihr reichen Internatszöglinge seid doch alle gleich. Blake Webber, gewöhn dich langsam an die Tatsache, dass du nicht der Nabel der Welt bist! Das Fußvolk hat nämlich auch Anspruch auf ein Privatleben.“
Fußvolk? Blake wurde rot. Er hatte tatsächlich keine Sekunde darüber nachgedacht, dass sie an diesem Wochenende etwas vorhaben könnte. Er war einfach davon ausgegangen, sie würde ihr Privatleben genauso dem Beruf opfern wie er. „Hör mal, es tut mir leid, wenn ich deine Pläne durchkreuzt habe. Das wollte ich nicht.“
„Hast du nicht, da ich keine Pläne hatte“, entgegnete sie knapp, wandte sich ihrem Bildschirm zu und tat so, als wäre Blake gar nicht da.
Er sah sie verwundert an. „Aber wenn du nichts vorhattest, warum bist du dann so sauer?“
„Ich hätte etwas vorhaben können. Darum geht es.“
Blake gab auf. „Na gut. Wann wollen wir unsere Vorbesprechung machen?“
„Nie.“
„Vannah!“, mahnte er sie.
„Savannah“, verbesserte sie ihn. „Die Details können wir auf dem Flug besprechen. Bis dahin lässt du mich bitte in Ruhe.“
„Was soll das?“
Savannah sah ihn an. „Die Schlacht hast du gewonnen, aber den Krieg noch lange nicht. Ich will nicht mehr mit dir reden, und solltest du mir wieder in Quere kommen, darfst du allein nach Kalifornien fliegen, egal, was Chapman befiehlt.“
Blake war noch keiner Frau begegnet, die ihn so in Rage bringen konnte. Ihm fielen tausend Dinge ein, die er ihr sagen wollte, doch er ließ es besser nicht drauf ankommen. Die Story war ihm zu wichtig, um sie zu vermasseln, indem er Savannah provozierte.
Widerwillig nickte er kurz und ging.
Savannah hatte im Stillen gehofft, Blake würde etwas sagen und ihr damit einen Grund liefern, die Sache doch noch abzulehnen. Stattdessen nahm er ihre Drohung ernst und sprach sie kein einziges Mal an, bevor sie zusammen ins Flugzeug stiegen. Seitdem tat er so, als wäre nichts gewesen.
Typisch Mann. Probleme, die man nicht lösen konnte, ignorierte man eben.
Um fünf Uhr morgens waren sie aus Chicago abgeflogen und sollten gegen halb zehn in Sacramento landen. Am Flughafen wartete ein Mietwagen auf sie, mit dem sie zum fünfzig Meilen entfernten Riverdale fahren würden. Wenn alles glatt ging, würden sie zeitig genug ankommen, um sich vor dem Begrüßungsbrunch noch frisch zu machen. Der Kurs begann um zwei Uhr nachmittags.
Savannah wurde es mulmig, wenn sie daran dachte, was sie erwartete. Außerdem war sie unglaublich wütend. Dass Chapman sie so erniedrigt hatte, würde sie gewiss nicht allzu schnell verwinden. Andererseits war sie überrascht, weil sie viel früher damit gerechnet hatte, von ihm vor den Kollegen bloßgestellt zu werden. Vielleicht hatten die Anwälte ihm geratendes nicht zu tun. Dabei war Chapman ein Mensch, der sich im Unglück anderer suhlte. Sie hatte ihn von Anfang an nicht ausstehen können. Dass er sich auf Blakes Seite stellte, wunderte sie nicht. Blake Webber war schließlich der Goldjunge mit Freunden und Bekannten in den obersten Kreisen.
Andererseits wäre sie verrückt gewesen, eine Stelle beim „Chicago Phoenix“, einer der renommiertesten Zeitungen der USA, abzulehnen. Sie wollte Karriere machen, da konnte selbst der widerlichste Vorgesetzte sie nicht bremsen. Zwar würde Chapman ihr bestimmt kein berauschendes Zeugnis ausstellen, aber ihre Artikel sprachen für sich.
Was Blake betraf, war sie nach wie vor fassungslos, dass er ein Nein von ihr nicht akzeptierte. Er hatte ja keine Ahnung, in welche Lage er sie damit brachte. In dem Augenblick, als er ihr die gemeinsame Arbeit an dieser Story vorschlug, hatten bei ihr sämtliche Alarmglocken geschrillt.
Einen Sex-Workshop mit ihm mitzumachen war der helle Wahnsinn. Savannah machte sich nichts vor. Sollte Blake Webber sie auch nur berühren, würde sie auf der Stelle dahinschmelzen, und dann wüsste er, was sie ihm seit über einem Jahr verheimlichte – dass sie verrückt nach ihm war.
Savannah hätte heulen können vor Wut. Warum war sie nur in diesen Flieger gestiegen? Warum war sie nicht zu Hause geblieben? Lieber wollte sie ihre Wohnung putzen, ihre Pflanzen begießen und ihre Konserven sortieren, statt hier neben Blake zu sitzen. Ja, alles wäre ihr lieber gewesen als das.
Obwohl sie sich redliche Mühe gab, Blake nicht zu beachten, reagierte jede Faser ihres Körpers auf seine Nähe. Sie spürte seine Wärme, atmete den Duft seines Aftershaves ein. Der Mann zog sie magnetisch an. Sie warf ihm einen verstohlenen Seitenblick zu, und sogleich fühlte sie eine Welle sinnlichen Verlangens, die sie von Kopf bis Fuß durchflutete.
In ihrer Fantasie erschienen die wildesten Bilder, und sie musste sich zusammenreißen, um nicht laut aufzustöhnen. Wieso musste Blake auch so umwerfend gut aussehen? Es war ein Fehler, einem Mann wie ihm zu verfallen. Und dennoch hatte es bei ihr gleich bei ihrer ersten Begegnung vor einem guten Jahr gefunkt. Dass er den Mund aufmachte war gewissermaßen ihre Rettung gewesen.
Ihre Erfahrungen mit Gibson Lyles III. hatte sie gelehrt, Söhne reicher Eltern am Tonfall zu erkennen. Natürlich hatte es auch andere Anzeichen gegeben, wie beispielsweise seine Kleidung, aber auf die hatte sie gar nicht geachtet, weil sie so überwältigt gewesen war. Eine Minute später jedenfalls hatte sie seinen Namen ihrer Nie-im-Leben-Liste hinzugefügt.
Seitdem war sie ganz wild darauf, Fehler an ihm zu entdecken, hatte kleine Schwächen aufgebauscht und es sich ausdrücklich verboten, ihn zu mögen.
Savannah wusste, was passierte, wenn Söhne ihren reichen Eltern ein armes Waisenkind als Freundin präsentierten. Man schickte den Spross nach Europa, wo er so lange bleiben musste, bis er sich seine unpassende Freundin aus dem Kopf geschlagen hatte.
Savannah hatte ihre Lektion gelernt und war nicht erpicht darauf, denselben Fehler ein zweites Mal zu begehen.
Warum hatte Blake ausgerechnet sie für diesen Artikel gewollt? Es gab schließlich genügend andere Frauen in der Redaktion, die nicht weniger geeignet gewesen wären.
Sie mochte gar nicht daran denken, was er ihr abverlangte. All das Gerede über Sex, das gemeinsame Zimmer und seine ständige Nähe reichten, um sie schon jetzt halb wahnsinnig zu machen. Wie konnte sie bei einem Sex-Workshop verheimlichen, was in ihr vorging?
Sie wusste, dass sie außer Stande sein würde, ihm zu widerstehen. Wenn er sie auch nur mit dem Finger antippte, wäre sie verloren. Und bei dem Workshop musste er noch ganz andere Dinge mit ihr tun.
Savannah kannte sich mit den Grundlagen des tantrischen Sex’ aus. Sie hatte genug gelesen, um zu wissen, welche Rolle dem Mann und welche der Frau zukam. Es ging dabei um Intimmassagen, langes Vorspiel und Rituale. Und das war erst die Spitze des Eisbergs.
Tantriker glaubten, dass jeder Mensch sieben Chakras oder Energiezentren besaß – und dass diese Chakras durch traumatische Erlebnisse blockiert sein konnten. Sobald man aber die Blockaden überwand, wurden die Energien freigesetzt. Vereinten sich Mann und Frau dann, wurden auch die Energien eins, und Sex wurde zu einem spirituellen Erlebnis.
Nahm irgendjemand diesen Unsinn ernst? Allein die fragwürdige Sprache widersprach jeglicher Vernunft. Da hieß der Penis Lingam oder „Lichtstab“ und die Vagina „Yoni“, was so viel bedeutete wie „heiliger Ort“.
Das war einfach zu lächerlich.
Wer konnte seinem Partner ins Gesicht sehen und solchen Unsinn reden, ohne einen Kicheranfall zu bekommen? Savannah ganz gewiss nicht. Sie konnte sich schwerlich vorstellen, wie sie zu einem Mann sagte: „Willkommen in meinem heiligen Raum. Erleuchte mich, Liebster, mit deinem Lichtstab!“
Sie wusste zwar nicht, wie Blake zu diesem Quatsch stand, aber für sie war es ausgemachter Blödsinn. Sie mochte wilden, heißen Sex, und dafür brauchte sie keine blumigen Wortgebilde. Was war nur aus dem guten altmodischen Quickie geworden?
Die Recherche setzte natürlich voraus, dass sie die Sache möglichst unvoreingenommen anging. Trotzdem glaubte sie nicht, dass ein paar Singsangübungen und ein bisschen Massage Sex zu einem spirituellen Erlebnis für sie machen konnten. Andere mochten dem etwas abgewinnen können, sie nicht.
Blake tippte sie an. „Möchtest du etwas zu trinken?“
Savannah erschrak und blickte auf. Die Stewardess stand mit dem Servierwagen neben ihnen. „Ach so, ja, ich hätte gern ein Wasser.“
„Für mich bitte auch“, sagte Blake und lächelte charmant. „Und ich hätte gern noch ein paar Erdnüsse, falls Sie welche haben.“
Die Stewardess errötete und reichte ihm eine Tüte Erdnüsse. Savannah traute ihren Augen kaum. Und da sagte man immer, Frauen setzten ihre Reize rücksichtslos ein! Männer hingegen durften ihren Charme nach Lust und Laune versprühen.
„Du auch?“, fragte Blake und hielt ihr die Tüte hin.
„Nein danke.“
„Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“, fragte er.
Savannah schob den Strohhalm in ihre Wasserflasche. „Ich weiß nicht, was du meinst.“
„Natürlich weißt du das. Die Temperatur um deinen Sitz fällt gerade unter den Gefrierpunkt, dabei schien bis eben noch alles halbwegs normal. Keine falsche Scheu. Du darfst mir offen sagen, was ich nun wieder ausgefressen habe.“
Savannah hatte Mühe, nicht zu lächeln, als sie antwortete: „Du atmest.“
Blake lachte und lehnte sich in seinem Sitz zurück. Dabei streifte sein Arm ihren, woraufhin ihr schlagartig heiß wurde. Sie schloss die Augen und atmete einmal tief durch.
„Tja, ich bekenne mich schuldig. Ich werde allerdings keine Besserung geloben, denn Atmen bekommt meiner Gesundheit ausgezeichnet.“
„Mich in Ruhe zu lassen ebenfalls“, konterte Savannah.
„Wie lange willst du eigentlich noch schmollen?“
„Ich weiß nicht. Kommt drauf an, wie lange ich mit dir Zusammenarbeiten muss.“
„Du musst aber wenigstens zugeben, dass die Story ein Knüller werden kann. Und davon profitieren wir beide.“
Er hatte recht. Im Grunde konnte sie froh sein, endlich mal wieder an einer interessanten Geschichte dran zu sein. „Ich habe kein Problem damit, das zuzugeben. Mich stört lediglich die Art, wie du mich für diese Story gewonnen hast. Ich schätze es nämlich nicht, von dir als Sprosse deiner Karriereleiter benutzt zu werden.“
Blake rutschte unruhig auf seinem Sitz hin und her, schüttete sich die letzten Erdnüsse in die Hand und trank einen Schluck Wasser, bevor er antwortete. „Tut mir leid“, murmelte er schließlich.
Savannah sah ihn an. „Wie bitte?“
„Ich sagte, es tut mir leid“, wiederholte er ein wenig lauter.
Sie legte sich eine Hand ans Ohr und tat, als hätte sie ihn immer noch nicht verstanden. „Entschuldige, was hast du gesagt?“
„Ich sagte, dass es mir leidtut!“ Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. Blake Webber war offensichtlich nicht daran gewöhnt, sich für irgendetwas entschuldigen zu müssen. „Ich hätte nicht zu Chapman gehen dürfen, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte die Story haben und brauchte dich dafür.“
„Warum ausgerechnet mich?“, fragte sie ruhig. „Du hättest doch auch Claire oder Whitney fragen können.“
„Weil ich …“, begann er, brachte den Satz jedoch nicht zu Ende.
„Weil du was?“, hakte sie nach.
Er atmete tief durch, ehe er antwortete: „Weil ich keine Frau dabeihaben wollte, die mich womöglich attraktiv findet – oder ich sie.“
Savannah war viel zu perplex, um gekränkt zu sein. Selbst als ihr klar wurde, was er da gesagt hatte, brachte sie immerhin noch ein Schmunzeln zu Stande. „Bist du unwiderstehlich?“
„Für dich wohl kaum“, antwortete er und wurde rot. „Du wirst keine Schwierigkeiten damit haben, mir zu widerstehen. Um nicht zu sagen, du hast nichts unversucht gelassen, mir zu beweisen, wie gut du mir widerstehen kannst. Also warst du die ideale Partnerin. Ich brauche jemanden, der bei der Sache bleibt. Und du weißt genauso gut wie ich, dass jede andere Frau mein Angebot als Verführungsversuch gedeutet hätte. Während du bestimmt nicht auf diese Idee gekommen bist, oder?“
Savannah hätte ihm gern eine bissige Bemerkung entgegengeschleudert, aber ihr wollte keine einfallen. Er hatte schon wieder recht. Ihr war keine Sekunde der Gedanke gekommen, er wollte sie womöglich verführen – weil sie zu sehr mit der Frage beschäftigt war, wie sie es vermeiden wollte, ihn zu verführen.
Ihr war klar, dass er an ihr als Frau kein Interesse hatte. Sie hatte schließlich hart daran gearbeitet, ihre kollegiale Beziehung so frostig wie irgend möglich zu gestalten. Leider freute sie sich in diesem Moment kein bisschen über ihren Erfolg. Er hatte sie ausgesucht, weil er sie nicht attraktiv fand und sie ihn glauben gemacht hatte, sie ihn auch nicht.
Ironie des Schicksals! Sie hatte ganze Arbeit geleistet und wurde dafür nun mit diesem Albtraum belohnt.
„Können wir jetzt vielleicht das Kriegsbeil begraben und endlich Zusammenarbeiten?“, fragte er.
Savannah seufzte theatralisch. „Na gut, aber nur so lange, wie du mir mit deinem Lichtstab nicht zu nahe kommst.“
Blake schenkte ihr ein Lächeln, das jede Frau ihren Verstand verlieren ließ – einschließlich Savannah. „Treffen wir ein Abkommen: Ich zeig dir meinen nicht, wenn du mir deinen nicht zeigst.“
„Klingt annehmbar, zumal ich gar keinen Lichtstab besitze. Abgemacht.“
Er lachte. „Abgemacht.“
„Können wir jetzt über unsere Tarnung als Rat suchendes Ehepaar sprechen?“, fragte Blake, als er mit dem Mietwagen auf die Stadtautobahn einbog.
Er hätte lieber im Flugzeug alle Einzelheiten geklärt, wo er nicht mit Savannah allein gewesen war. Aber sie hatte nach seiner Entschuldigung so getan, als schliefe sie. Mit ihr im Auto befürchtete er, sie würde sich furiengleich auf ihn stürzen, wenn er ihr erzählte, welche Geschichte er sich für sie ausgedacht hatte. Als er das Anmeldeformular ausfüllte, war er wütend auf sie gewesen, was sich ziemlich deutlich in den Angaben niederschlug. Ihm graute davor, ihr mitzuteilen, welche sexuellen Defizite er „seiner Frau“ angedichtet hatte.
Sie würde ihn umbringen.
Savannah holte ihre Sonnenbrille aus der Handtasche und setzte sie sich auf. Sie trug einen blauen Hosenanzug mit ärmellosem Oberteil, der perfekt zu ihrer Augenfarbe passte und ihre Figur sehr vorteilhaft betonte. Ihr Lippenstift war seit dem Frühstück im Flugzeug weggewischt, und sie hatte ihre Lippen nicht neu angemalt. Irgendwie fand er das erfrischend natürlich und sympathisch.
Er überlegte noch, wie viel er ihr verraten musste, als sie sagte: „Na, dann schieß mal los. Wer sind wir?“
Er schluckte. „Wir sind als Mr. und Mrs. Blake Weston angemeldet. Dein Vorname ist Barbie. Wir hatten in letzter Zeit ein bisschen …“
„Barbie!“, wiederholte sie empört.
Blake zuckte zusammen. „Stimmt.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn wütend an. „Und warum ist mein Vorname Barbie?“
Blake suchte verzweifelt nach einer halbwegs plausiblen Lüge, aber ihm wollte keine einfallen. „Weil ich sauer auf dich war und wusste, dass du bei dem Namen an die Decke gehst. Eine blöde Idee, das gebe ich zu, und ich bereue es auch. Aber ich kann schlecht den Leuten dort sagen, beim Ausfüllen der Anmeldung wäre mir dein Name nicht eingefallen. Das könnte ein bisschen komisch aussehen.“
Savannah sah nicht aus, als wäre sie mit der Antwort zufrieden. „Eine blöde Idee nennst du das, ja? Gibt es sonst noch etwas, was du über mich angegeben hast, weil du sauer auf mich warst?“
Er verzog das Gesicht, antwortete aber nicht.
„Blake, raus damit!“, forderte sie streng.
Er blickte sich zunächst um, ob der rechte Standstreifen frei war. Falls sie gleich auf ihn losging, wollte er wenigstens keine unschuldigen Dritten in Gefahr bringen. „Na ja, ich musste ja einen Grund angeben, weshalb wir an so einen Workshop teilnehmen wollen. Und ich denke, sie könnten meine Begründung so auslegen, dass du frigide bist, also keinen Orgasmus bekommen kannst.“
Er hörte sie entsetzt nach Luft schnappen und machte sich darauf gefasst, dass sie ihn jeden Moment ohrfeigen würde.
„Tja, das dürfte ziemlich glaubwürdig wirken, wenn ich ihnen erzähle, dass du oft impotent bist und unter verfrühtem Samenerguss leidest.“
Blake wand sich innerlich vor verletzter Eitelkeit. „Also … das ist nun wirklich nicht nötig“, entgegnete er heiser. „Es reicht vollkommen, wenn einer von uns vorgibt, Probleme im Bett zu haben.“ Er fand sein Argument stichhaltig, sie aber nicht – wenn er ihr Lachen richtig interpretierte.