Zu meinen besten Zeiten wog ich 150 Kilogramm – bei einer Körpergröße von 183 Zentimetern. Zwar war viel davon Muskelmasse, trotzdem war es kein Spaß, diese Last mit mir herumzuschleppen, auch als Leistungssportler nicht. Du schwitzt ständig. Schon bei der kleinsten Anstrengung wird dein Kopf hochrot. Dir fließt der kalte Schweiß von der Stirn, deine Hemden sind ständig klamm, vor allem im Rücken- und Brustbereich. Du brauchst ein Stofftaschentuch als ständigen Begleiter … Du bist nicht mehr so beweglich, das Einsteigen ins Auto fällt schwerer und das Aussteigen noch viel mehr. Du atmest wie eine Dampflokomotive – auch nachts.
Bei mir kam noch hinzu, dass meine Muskulatur auf Schnellkraft und nicht auf Ausdauer trainiert war. Gemütlich spazieren gehen konnte ich ja noch, aber sobald ich etwas zügiger unterwegs war, machte meine Muskulatur „dicht“, und es wurde unangenehm.
Nicht nur bei Olympischen Spielen zu finden: das „Deutsche Haus“, wie hier in Freiburg. Hauptsache, es gab was zu essen ...
In Restaurants sind die Stühle oft zu eng oder ächzen so unter deiner Last, dass du Angst haben musst, es bricht gleich alles zusammen. Mit dem Flugzeug fliegen ist eine Katastrophe, weil du dich fühlst wie eine Sardine in der Büchse.
Klamotten kaufen – ein Albtraum! Meist gibt es nur in größeren Städten Läden mit Mode für große Größen, und was dort angeboten wird, gehört eher in die Outdoor-Abteilung eines Sportgeschäfts: Zelte. Und ehrlich gesagt ist es selbst in solchen Spezialgeschäften keine Freude, nach XXXL (jawohl, drei XL!) oder Größe 64/66 zu fragen. Das tragen auch hier nur die wenigsten, und so konnte ich froh sein, wenn ich auf Anhieb eine einigermaßen vernünftig sitzende Hose und einen einigermaßen ansehnlichen Pulli fand. Über den Preis für das bisschen mehr Stoff wollen wir lieber gar nicht reden!
Bei meiner Figur kam noch erschwerend hinzu, dass meine Oberschenkel- und die Gesäßmuskulatur sagen wir mal „stark ausgeprägt“ war: Oberschenkelumfang 86 Zentimeter – das sind fast beide Oberschenkel meiner Frau zusammengenommen. Deshalb musste ich Hosen kaufen, die vom Knie abwärts viel zu weit und zu lang waren.
Meine Oberarme und meine Nackenmuskulatur waren ebenfalls gut trainiert, daher waren die Oberteile, die mir dort obenherum passten, meist im Brust- und Bauchbereich zu weit und hingen sackartig herunter. So wirkte ich häufig wie ein zusammengestauchtes Michelin-Männchen. In der Folge musste ich deshalb meist auch noch eine Änderungsschneiderei aufsuchen.
Um es auf den Punkt zu bringen: Mode für Dicke ist häufig altbacken und kostet meist doppelt so viel wie Mode in handelsüblichen Größen, und du fühlst dich darin wie eine Wurst in der Pelle. Was für ein Genuss ist es heute, dass ich einfach in jedes x-beliebige Geschäft laufen und wieder alles kaufen kann, was mein Herz begehrt. Inzwischen trage ich Kleidergröße M!!! (Ab und zu, wenn ein Teil enger geschnitten ist, auch noch L.)
Ja, ich weiß, wie es sich anfühlt, mit zu viel Masse unterwegs zu sein. Und das, obwohl ich austrainiert war, das heißt, 8–10 Mal die Woche trainiert und bis zu 100 Tonnen Eisen in der Woche bewegt habe. Ich war stark, sehr stark sogar, aber so richtig wohlgefühlt in meinem Körper habe ich mich nicht. Auch wenn ich mir das selbst eingeredet habe. An dieser Stelle wage ich aufgrund meiner Erfahrungen zu behaupten, dass sich die wenigsten stark Übergewichtigen in ihrer Haut wohlfühlen.
In meinem Fall war die Gewichtszunahme Mittel zum Zweck: Schließlich wollte ich nicht der „schönste Mann der Welt“, sondern der „stärkste Mann der Welt“ werden! Also war es für mich ein notwendiges Übel. Eine Entscheidung, die mir damals nicht leichtfiel, die aber unausweichlich war auf meinem Weg zu Olympischem Gold.
Bei den Olympischen Spielen in Athen 2004 startete ich noch im Schwergewicht, das heißt, in der Gewichtsklasse bis 105 Kilo. Damals noch für Österreich. Deutscher wurde ich erst im Januar 2008, gerade noch rechtzeitig für Peking … „Gewichtsklasse bis 105 Kilo“ heißt, in dieser Klasse ist jedes Körpergewicht von 94,1 Kilo bis 105,0 Kilo erlaubt. Im Training hatte ich um die 110 Kilo Körpergewicht, bei noch gerade einmal 10 Prozent Körperfettanteil, was so gut wie nichts ist, und zum Wettkampf hin musste ich mich immer auf knapp unter 105 Kilo runterhungern.
Wer schon mal gehungert hat, weiß, dass das nicht gerade leistungsfördernd ist. Man fühlt sich körperlich schlapp, ist müde, den Muskeln fehlen die Elektrolyte, was sich in Form von Krämpfen bemerkbar macht, und dann soll man auch noch Höchstleistungen abrufen. Dieses Runterhungern fiel mir im Lauf der Jahre immer schwerer. Bereits Tage vor dem Wettkampf und am Wettkampftag selbst habe ich gehungert und bin zusätzlich noch in die Sauna gegangen, um Wasser zu verlieren. In Athen sogar bei einer Außentemperatur von 40 Grad Celsius … Mit meinem ausgehungerten und dehydrierten Körper bin ich dann zur Abwaage, die zwei Stunden vor dem Wettkampf mit geeichten Waagen erfolgte. Die Waage zeigte die erforderlichen „bis 105 Kilo“ an. Bingo, der Wettkampf war gerettet! Jetzt hieß es, dem Körper schnell Energie zuzuführen. Also aß und trank ich so viel ich konnte, am besten noch Kohlenhydrate in Form von Nudeln, um schnell Energie zur Verfügung zu haben – aber das funktionierte leider nicht immer. Mein Magen hatte sich der geringeren Nahrungsaufnahme in den Wochen davor angepasst. In Athen kam alles schneller wieder heraus, als ich es unten hatte, und zudem konnte ich nicht dieselbe Leistung abrufen wie im Training.
Nicht nur ich war schwer, die Gewichte waren es auch!
Natürlich war ich stolz, einfach nur dabei zu sein. Es waren schließlich Olympische Spiele mit ihrem Motto: „Dabei sein ist alles!“ Aber wenn man sich erst einmal qualifiziert hat und schon weit oben mitspielt, dann denkt man doch noch weiter. Mein Ziel damals: Ich wollte unter die besten Zehn der Welt kommen. Mit Platz 7 hatte ich dieses Ziel erreicht. Insofern war der Plan erfüllt. Eigentlich ein Riesenerfolg, weil ich zudem der jüngste Starter in dieser Gewichtsklasse war. Und überhaupt waren nur sieben Athleten der gesamten österreichischen Olympiamannschaft bei diesen Spielen besser platziert als ich. Trotzdem war nach Athen klar, dass es so nicht weitergehen konnte.
Im Training merkten mein Trainer und ich, dass ich noch sehr viel Potenzial für höhere Lasten hatte, weil mein Körper eine gute Kraftentwicklung zeigte und ich von ihm die entsprechende Leistung abrufen konnte. Aber in den Wochen vor dem Wettkampf und am Wettkampftag selbst hatte ich aufgrund der Gewichtsreduktion Federn lassen müssen. Noch mehr hungern ging nicht mehr. Der logische Schluss: Ich musste die Gewichtsklasse ändern.
Und das hieß „+ 105 Kilo“, also Superschwergewicht. In dieser Gewichtsklasse starten die „Dicken“, die „Superschweren“. Mindestens 105,1 Kilo Körpergewicht muss man dazu auf die Waage bringen. Aber um mit den ganz Großen mithalten zu können, sollte man dann schon eher 140 Kilo oder mehr wiegen – die Skala ist nach oben offen … Denn je mehr Körpermasse du auf die Waage bringst, desto einfacher ist es, die ungeheuren Gewichte, die du stemmen musst, unter Kontrolle zu bringen. Dabei gibt es allerdings eine natürliche Grenze, weil die Beweglichkeit und die Dynamik des Körpers erhalten bleiben sollten.
Nun bin ich eitel, mein durchtrainierter Körper hat mir gefallen. Jeder einzelne Muskel war definiert. Auch wenn es, wie bereits gesagt, beim Gewichtheben nicht darum geht, einen Schönheitswettbewerb zu gewinnen – mein muskulöser Körper war dennoch ein positiver Nebeneffekt. Diesen Vorzeigekörper musste ich nun aufgeben – für meinen großen Traum.
Bis Peking 2008 sollte ich 40 Kilo mehr auf den Rippen haben. Im Prinzip konnte ich essen, was und so viel ich wollte.
Damit ich leistungsfähig blieb, durfte die Gewichtszunahme aber nicht allein durch Essen erreicht werden.
Essen macht müde, denn der Körper ist mit Verdauen beschäftigt. Der Verdauungstrakt ist in dieser Zeit intensiv durchblutet und entzieht dem Muskelgewebe und dem Gehirn Energie, wodurch man träge wird. Hätte ich also ununterbrochen gegessen, wäre mein Körper nur noch am Verdauen gewesen. Insofern nahm ich vor allem auch Kohlenhydrat- und Eiweißshakes zu mir, um zu den jeweiligen Trainingseinheiten mit nicht ganz so vollem Magen antreten zu können.
Insgesamt hat mein Zunehmen drei Jahre gedauert. Bei einem untrainierten Körper wäre dies sicherlich schneller gegangen, doch ich verbrannte beim Training sehr viele Kalorien.
Ein 80 Kilogramm schwerer Mann benötigt pro Tag etwa 2000 bis 2900 Kilokalorien, je nach körperlicher Anstrengung. Eine 60 Kilo schwere Frau etwa 1300 bis 2300 Kilokalorien. Ich musste durchschnittlich 6000 Kilokalorien pro Tag zu mir nehmen – an harten Trainingstagen sogar bis zu 8000!
Im Lauf der Jahre bemerkte ich, dass viele Menschen eine völlig falsche Vorstellung vom Gewichtheben haben. Vorurteile waren an der Tagesordnung. Zum Beispiel: Gewichtheber, vor allem die „Dicken“ im Superschwergewicht, essen viel Fleisch – mindestens ein halbes Rind am Tag –, trinken Unmengen Weißbier und fressen auch sonst alles Mögliche in sich rein, um möglichst dick zu sein, damit sie die Hantelstange problemlos nach oben bringen. „Mit Sport hat Gewichtheben nicht viel zu tun“, so oder so ähnlich dachten viele. Wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs war, riefen mir Leute hinterher: „Sportlich, sportlich!“ Oder: „Kompliment, Herr Steiner, heute sind Sie aber sportlich unterwegs!“ Kurzum, nach allgemeiner Ansicht wurden wir Kolosse ausschließlich durch Essen stark.
Gerne möchte ich an dieser Stelle einen kleinen Exkurs über das Gewichtheben im Allgemeinen und im Superschwergewicht im Besonderen einfügen: Natürlich hatte ich mehr Masse als die Mehrheit der Menschen, aber das allein reicht nicht aus, um 258 Kilo zu stoßen und 203 Kilo zu reißen. Dahinter stecken harte Arbeit und jahrelanges Training: Zum Aufwärmen beginnen wir mit Übungen mit der leeren Hantelstange, die 20 Kilo wiegt. Die erste Last beim Aufwärmen hat in der Regel 70 Kilo, und dann wird in 10-Kilo- oder 20-Kilo-Schritten hochgesteigert, bis die Anfangslast des Trainingsplans erreicht ist. Diese Kilos werden in der Statistik nicht mitgerechnet. Erst ab der Anfangslast, die je nach Übung bei 100 bis 200 Kilo liegt, wird gezählt.
Laut Statistik stemmte ich pro Woche zwischen 50 und 100 Tonnen. Das sind, um es einmal bildlich darzustellen, 50 bis 100 Kleinwagen oder 10 bis 20 prächtig gewachsene Afrikanische Elefantenkühe. In meiner gesamten aktiven Laufbahn kamen so gezählte 40.000 Tonnen zusammen: ungefähr das Gewicht eines modernen Kreuzfahrtschiffs. Oder vier Mal das Gewicht des Eiffelturms in Paris.
Gewichtheben ist eine Sportart, die einem alles abverlangt. Das liegt vor allem daran, dass der ganze Körper arbeiten muss, sobald man die Hantel vom Boden weghebt. Nicht umsonst steht Gewichtheben bei anderen Sportarten, wie Diskuswerfen, Sprint, Weitsprung, Basketball und vielen anderen, auf dem Trainingsplan. Denn mit kaum einer anderen Sportart werden der ganze Körper und die Schnellkraft so effektiv trainiert.
Leider wird die Technik von vielen unterschätzt, weshalb Gewichtheben im Ruf steht, es sei schlecht für Gelenke und Knochen. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall! Da wir kontrollierte Bewegungen ausführen – die richtige Technik vorausgesetzt –, ergeben sich kaum Abnutzungserscheinungen. Fußballer, Handballer, Tennisspieler und Leichtathleten plagen sich mit Knie-, Hüft- und vor allem Sprunggelenksbeschwerden herum, weil sie ihren Körper unkontrolliert abbremsen müssen, einseitige Bewegungen machen oder Körperkontakt mit ihren Gegnern haben.
Ich kann nur für mich sprechen. Nach meinem Unfall bei den Olympischen Sommerspielen in London 2012, wo mir durch einen technischen Fehler (und blinden Ehrgeiz, ich gebe es zu …) die Hantelstange mit 196 Kilo in den Nacken krachte und über den gesamten Körper rollte, wurde ich von oben bis unten durchgecheckt: MRT, Röntgenbilder, CTG. Die Ärzte konnten nicht glauben, dass ich mir nicht alle Knochen gebrochen hatte. Doch es waren lediglich meine Nackenbänder angerissen, mein Brustbein geprellt und gequetscht und die Muskeln im Bereich der Brustwirbelsäule gezerrt. Sicher hatte ich in London ein Riesenglück – Fakt ist aber auch, dass ein Mensch mit einem weniger trainierten Körper dies nicht überlebt hätte. (Ein Mensch mit einem weniger trainierten Körper hätte das Gewicht vermutlich gar nicht erst vom Boden hochbekommen …)
Die Untersuchungen ergaben zudem, dass meine Wirbelsäule jungfräulich ist und ich eine besonders hohe Knochendichte habe. Die Qualität meiner Muskulatur ist extrem hoch. Das erklärt auch, warum ich trotz angerissener Nackenbänder keine Halskrause tragen musste: Meine Muskulatur war stark genug, um meinen Kopf zu halten.
Jetzt, wo ich wieder „erschlankt“ bin, werde ich sehr häufig gefragt: „Was sagt denn Ihre Frau dazu, dass Sie jetzt so schlank sind? Die muss Sie doch jetzt richtig toll finden.“ Oder Leute sagen zu mir: „Wow, Sie sehen jetzt richtig sportlich aus!“ oder: „Toll, Sie scheinen so fit zu sein wie schluss so: Als Gewichtheber war ich offenbar nicht sportlich und fit, und meine Frau muss wohl dauerbenebelt gewesen sein, als sie Ja gesagt und später zwei wunderbare Kinder mit mir in die Welt gesetzt hat.
So, jetzt habe ich genug über das Gewichtheben erzählt. Bitte sieh mir nach, dass es mir ein Bedürfnis war, hier einmal klarzustellen, dass die Gewichtheber im Superschwergewicht wirklich alles andere sind als umherwandelnde Fleischklopse.
Es gibt aber auch viele Menschen, die sagen: „Sie sehen jetzt zehn Jahre jünger aus!“ – und das freut mich. Mit 150 Kilo kann man durchaus alt aussehen, wie ich jetzt beim Betrachten von Bildern aus meiner aktiven Zeit feststellen muss. Dessen war ich mir damals gar nicht bewusst, denn meine Eigenwahrnehmung hatte sich verändert. Als so alt und so dick hatte ich mich während dieser Zeit nie empfunden.
Mein Tagesablauf hat sich seit der Beendigung meiner Profisportkarriere komplett gewandelt. In meiner Zeit als aktiver Sportler war er durchgetaktet: 8 Uhr ausgiebiges Frühstück, 9:30 – 12 Uhr Training, ausgiebiges Mittagessen, Mittagsschlaf, um Körper und Geist zu erholen, 15 Uhr Kaffeepause, 16 – 18:30 Uhr Training, 18:30 – 19:30 Uhr Physiotherapie, Sauna und andere Regenerationsmaßnahmen, 20 Uhr ausgiebiges Abendessen, und ab 23 Uhr war Bettruhe angesagt. Lediglich Mittwoch und Sonntag hatte ich meine freien Tage, aber sie dienten primär der Erholung – also viel schlafen oder auf der Couch faulenzen, nur regenerativ bewegen, gut und viel essen. Häufig waren wir auch mehrere Wochen am Stück im Trainingslager, um dieses „monotone Sportlerleben“ noch intensiver gestalten zu können. Wichtig ist ja auch, nach dem „Eisenbiegen“ mal etwas anderes zu erleben: zum Beispiel auf Teneriffa ins Meer zu springen oder einen wunderbaren Jamón Serrano, einen spanischen Schinken, zu verzehren.
Sieht aus wie Pizza, ist aber Spargel mit Erdbeeren und Mozzarella. Und schmeckt mindestens genauso gut!
In meinem „neuen“ Leben ist jedoch kein Tag wie der andere. Nach wie vor gewöhnungsbedürftig sind für mich die Stunden, die ich jetzt sitzend verbringen muss – sei es vor dem Computer, bei Geschäftsessen oder auf Banketts, Preisverleihungen oder anderen Veranstaltungen. Dafür bin ich einfach nicht geboren. Langes Sitzen ist für mich eine Qual. Meine Mahlzeiten kann ich oft nur unregelmäßig einnehmen. Da ich Termine in ganz Deutschland und Österreich habe, verbringe ich viel Zeit auf Flughäfen, Bahnhöfen, in Zügen, Flugzeugen und im Auto. An ein ausgewogenes Kochen zu Hause ist an diesen Tagen nicht zu denken. Nicht zu vergessen die Dreharbeiten, wo es zwischendurch viel zu essen gibt: Den ganzen Tag über liegen Süßigkeiten, Sandwiches oder belegte Brote für „den kleinen Hunger“ griffbereit, sodass man irgendwann doch versucht ist, zuzugreifen. Daneben stehen Softgetränke aller Marken, die einen anlächeln. Für das Mittagessen sind, wenn überhaupt, nur kurze Pausen eingeplant, wo man sein Essen schnell hinunterschlingt. Zu meinen Motivationsvorträgen habe ich meist eine lange Anreise, dann gibt es eine kurze technische Einweisung, und schon geht der Vortrag los – danach drängt dann häufig die Zeit, weil die Fragerunde mit anschließender Autogrammstunde doch wieder etwas länger gedauert hat. Oft wird es hektisch für mich, die Bahn oder den Flieger noch rechtzeitig zu erreichen. Im Prinzip geht es mir so wie Millionen anderen Arbeitnehmern, die wie ich viel reisen müssen, unregelmäßige Arbeitszeiten haben oder den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen müssen. Trotzdem habe ich es geschafft, 45 Kilo abzunehmen!
Natürlich ist es einfacher, wenn ich jeden Tag zu Hause gemütlich kochen kann und mein Kühlschrank nur mit gesunden Sachen gefüllt ist. Das geht aber nicht so oft, wie ich das gern möchte. Die Realität sieht halt anders aus. Also muss ich ganz einfach schauen, wie ich es trotzdem schaffen kann, mich einigermaßen ausgewogen zu ernähren und mehr zu verbrennen, als ich zu mir nehme.
Die kleinen Mahlzeiten zwischendurch summieren sich ...