Beiträge zur sächsischen Militärgeschichte zwischen 1793 und 1815

Heft 7

Abb.01 leichter 4-Pfünder in Schußstellung (Möbius II)

Bibliographische Information der Deutschen Biliothek

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Die Deutsche Bibliothek – CIP – Einheitsaufnahme

Jörg Titze

Das sächsische Artilleriekorps: Die Regimentsartillerie 1806 – 1815

ISBN 978-3-7460-5053-9

© 2017 Jörg Titze

Herstellung und Verlag:

Books on Demand GmbH, Norderstedt, 2017

Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Quellenlage
    • 2.1 Originalstücke
      • 2.1.1 Rohre
      • 2.1.2 Richtmaschinen
      • 2.1.3 Lafetten und Protzen
      • 2.1.4 Munitions- und Requisitenwagen
    • 2.2 Bildliche Darstellungen
      • 2.2.1 Deutsche Fotothek
      • 2.2.2 Rouvroy
      • 2.2.3 Borodino-Museum
    • 2.3 Schriftquellen
      • 2.3.1 Akten im Hauptstaatsarchiv Dresden
      • 2.3.2 Gedruckte Werke
  3. Organisation
    • 3.1 Die grundsätzliche Organisation
    • 3.2 Feldzug von 1806
    • 3.3 Feldzug von 1807
    • 3.4 Feldzug von 1809
    • 3.5 Feldzug von 1812
    • 3.6 Feldzüge von 1813, 1814 und 1815
  4. Geschütze
    • 4.1 Geschützrohr
      • 4.1.1 Lafette
      • 4.1.2 Protze
      • 4.1.3 Munitions- und Requisitenwagen
  5. Meßprotokoll Rohr No. 37
  6. Stellung am Geschütz
    • 6.1 Stellung am Geschütz nach dem Reglement von 1777
    • 6.2 Stellung am Geschütz nach dem Reglement von 1811
    • 6.3 Stellung der Geschütze in den Infanterie-Regimentern
  7. Quellen
  8. Anlagen
    1. Zusammengefasste taktisch/technische Angaben
    2. Einige Abänderungen zu der Exercise mit dem 4pfündigen Regimentsstück
    3. Ergänzungen zu Cap. IV Artillerie-Reglement von 1777
    4. Gewicht der neu gegossenen, gebohrten, abgedrehten und verschnittenen Rohre inkl. eiserner Nase
    5. Liste der Arbeiten und des Materials für die 4pfündige Kanonenlafette
    6. Ausrüstungs- und Laderegister für einen leichten 4-Pfünder vom 09.03.1809
    7. Reglementsmäßige Ausstattung in den Protzkasten nach dem Reglement von 1811
    8. Verzeichnis der in den Regimentern die Regimentsgeschütze befehligenden Offiziere im Feldzug von 1806
    9. Verzeichnis der in den Regimentern die Regimentsgeschütze befehligenden Offiziere im Feldzug von 1812
    10. Stärke der Artilleriedetachements zum 30.04.1812
    11. Geschütze, welche nachweisbar 1806 nicht verloren gingen

1. Einleitung

Mit der Reorganisation der Artillerie im Jahre 1766 ging auch eine Neubeschaffung von Artilleriematerial einher. An Feldgeschützen wurden neu hergestellt:

98 4pfd. Regimentsstücke (88 Stck. für 44 Bataillons und 10 Stck. Reserve)

12 schwere 12 pfd. Kanonen

6 leichte 12pfd. Kanonen

6 schwere 8pfd. Kanonen

10 leichte 8pfd. Kanonen

6 16pfd. Haubitzen

25 8pfd. Haubitzen

Die Regimentstücke sollten nach der damaligen Doktrin die Flügel der Infanterie-Regimenter und Grenadier-Bataillone stärken. Die sächsische Regimentsartillerie unterschied sich von den meisten Regimentsartillerien dieser Zeit in zwei Dingen:

  1. die Geschütze wurden nicht durch artilleristisch ausgebildete Infanteristen sondern durch richtige Artilleristen bedient, die vom Artilleriekorps detachiert wurden und
  2. die Ladeeinrichtung der Kanonen (basierend auf der Erfindung der Generals Obenaus von 1734), die ein Geschwindfeuer ohne die Nutzung des Ansetzers erlaubte

Da die Bedienung der Regimentsartillerie durch das Artilleriekorps erfolgte, wird im Heft nicht auf die allgemeine Organisation und Uniformierung eingegangen. Hier möchte ich für den Zeitraum 1806 – 1810 auf die Hefte 9 und 10 sowie für den Zeitraum 1810 – 1813 auf die Hefte 5 und 6 dieser Reihe verweisen.

Glücklicherweise haben sich an 3 Orten in Russland (St. Petersburg, Moskau und Borodino) Originalstücke auffinden lassen, ohne die der Inhalt dieses Heftes sonst ein sehr theoretischer und facettenärmerer geworden wäre.

Ohne die Unterstützung unserer russischen Freunde wäre trotz Kenntnis der Lage dieser Originale eine direkte Inaugenscheinnahme und/oder ein Vermessen nicht möglich gewesen.

Mein herzlichster Dank gilt daher den Herren Wassili Rudolfowitsch Novoselov (Staatl. Kulturhistorisches Museum des Moskauer Kremls), Konstantin Georgiewitsch Igoschin (Staatl. Historisches Museum Moskau), Frau Svetlana Wassilievna Uspenskaja und Oberst a.D. Alexander Nikolaewitsch Kaigorotzev (Artilleriemuseum St. Petersburg) und Sergej Nasarowitsch Chomtschenko (Staatl. Schlachtfeldmuseum Borodino) für deren freundliches Entgegenkommen, die überwältigende Hilfsbereitschaft und gelebte Völkerverständigung.

К счастью, оригинальные стволи саксонскых орудя были сохранены в трех местах в России (Санкт-Петербург, Москва и Бородино), без которых содержание этой книги стало бы очень теоретическим и многогранным.

Без поддержки наших российских друзей не съемки не измерения этих предметов было бы невозможным. Поэтому я хотел бы выразить мою искренную благодарность господам Василию Рудольфовичу Новоселову (Государственный историко - культурный музей-заповедник "Московский Кремль"), Константину Георгиевичу Игощину (Государственный исторический музей, Москва), госпоже Светлане Васильевне Успенской и Александру Николаевичу Кайгородцеву (Военно-исторический музей артиллерии, инженерных войск и войск связи, Санкт-Петербург) и Сергею Назаровичу Хомченко (Государственный Бородинский военно-исторический музей-заповедник) за их дружеский прием, огромную готовность оказать помощь и за живую международную дружбу.

Für die Abteilung Russland gilt mein besonderer Dank meinem Freund Alexander Steinbrecher, dessen Umtriebigkeit und Eloquenz wie immer die richtigen Leute identifiziert und dann deren Türen geöffnet hat.

Bedanken möchte ich mich auch beim Team des Hauptstaatsarchivs in Dresden für die – auch hier wie immer – problemlose Bereitstellung der Akten zur Einsichtnahme und Vervielfältigung.

Natürlich möchte ich mich auch bei Ihnen, verehrter Leser, dafür bedanken, dass Sie sich zum Kauf dieses Buches entschlossen haben. Insofern Sie Anregungen und Kritiken haben oder mir einfach nur mitteilen wollen, ob Ihnen das Buch gefallen hat, so können Sie mich via email unter sachsen-titze@t-online.de erreichen.

Sprotta-Siedlung im Oktober 2017

Ihr Jörg Titze

2. Quellenlage

2.1 Originalstücke

2.1.1 Rohre

Für Russland ist der Aufbewahrungsort von 9 Rohren bekannt:

Artilleriemuseum1 St. Petersburg

Rohr 13

Kreml Moskau2

Rohre 26, 27, 28, 30, 35, 95 und 98

Schlachtfeldmuseum Borodino3

Rohr 37

2.1.2 Richtmaschinen

Artilleriemuseum St. Petersburg

Am Rohr 13 befindet sich interessanterweise ein Teil der Richt- und Lademaschine, die vor Ort fotografiert und vermessen werden konnte.

2.1.3 Lafetten und Protzen

Hier sind – Stand 2017 – keine Originale bekannt.

2.1.4 Munitions- und Requisitenwagen

Hier sind – Stand 2017 – keine Originale bekannt.

2.2 Bildliche Darstellung

2.2.1 Deutsche Fotothek

Die DF führt in ihrem Bestand zwei s/w Bilder, die Walter Möbius 1933 in der Arsenalsammlung Dresden aufgenommen hat. Diese beiden Bilder zeigen das Geschütz No. 16 komplett mit Rohr, Richtmaschine und Lafette (Lafette in der