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© 2015 Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München.
All rights reserved.
Umschlaggestaltung: zeichenpool
Layout, Vignetten und Satz: Katharina J. Haines
Kö ∙ Herstellung: IH
ISBN 978-3-641-13689-5
V003

www.mosaik-verlag.de

INHALT

Vorwort für FRAUEN

Vorwort für MÄNNER

01 Warum ist labern so wirkungsvoll?

02 Grundlagen für erfolgreiches Dampfplaudern

03 Sülzklassiker – allgemeine Phrasen für jede Gelegenheit

04 Die Fachbereiche

05 Phrasen dekodieren

06 Die ultimativen Psychotests

Zu guter Letzt: eine Warnung

Vorwort für FRAUEN

Ihr Mann. Gepflegtes Äußeres, gute Manieren, stilsicher, lässig und selbstbewusst. Beliebt, belesen und ein gern gesehener Gast bei jedem gesellschaftlichen Anlass. So weit Ihr Traum. Die Realität ist anders. Ihr Kerl ist schüchtern, und wenn er mal in Gesellschaft etwas anderes sagen soll außer »Ich würd wohl noch ’nen Bierchen trinken«, druckst er schüchtern rum und zuckt bloß hilflos mit den Schultern. Und haben Sie nicht neulich erst gedacht: Warum sagt er überhaupt etwas? Verzagen Sie nicht – mit diesem Buch wird alles anders. Bewundernde Blicke, anerkennendes Nicken oder einfach nur ehrfürchtiges Schweigen – gezählt sind die Tage, als das noch Reaktionen auf sein Trinkvermögen oder Ihre Geduld mit ihm waren. Wir bringen Ihr bestes Stück wieder auf Kurs. Ob Logik, Lagos oder Leggins – egal wie kompliziert das Gesprächsthema auch sein mag, – Ihr Mann weiß nach der Lektüre (hat er das nicht neulich noch mit Marmelade verwechselt?) dieses Buches Bescheid. Hier bekommen Sie kurz und knapp die besten Sprüche, lockersten Jokes, intelligentesten Zitate, die wertvollsten Phrasen und nur schwer zu widerlegenden Behauptungen für smarte Gesprächsrunden, bei denen Ihr Partner punkten kann. Und dazu gibt es jede Menge Grundlagenwissen über die faszinierende Welt der Kommunikation. Und auch noch zwei tolle Psychotests, die keine Fragen offenlassen.

Vorwort für MÄNNER

Kennen Sie das? Dieses Gefühl, irgendwie von nix richtig Ahnung zu haben? Sie fühlen sich dumm und nutzlos? Ihre Partnerin verschraubt verzweifelt die Augen, wenn Sie in der Öffentlichkeit reden? Sie denken bei jedem Thema: Mann, warum kann ich nicht mitreden? Keine Angst, Sie sind nicht allein. Die Welt ist kompliziert. Keiner steigt richtig durch. Aber trotzdem gibt es ein paar smarte Top-Checker, die Meinungen absondern wie Schweiß. Die auf jeder Party im Mittelpunkt stehen. Die mit den schönsten Frauen nach Hause gehen, während Sie wieder nur mit Ihrem verranzten Steiff-Teddy in der Hand einschlafen. Verzagen Sie nicht. Ihre Tage als stiller Lulli sind gezählt. Ob Mao, Maoam oder Mau-Mau – egal, wie kompliziert das Gesprächsthema auch sein mag – Sie wissen nach dem Lesen dieses Buches Bescheid. Hier bekommen Sie kurz und knapp die besten Sprüche, lockersten Jokes, intelligentesten Zitate, die wertvollsten Phrasen und nur schwer zu widerlegenden Behauptungen für smarte Gesprächsrunden, bei denen Sie punkten wollen.

Und zudem kriegen Sie hier – wenn Sie endlich mal was lesen, verdammt noch mal – auch noch jede Menge Grundlagenwissen über die faszinierende Welt der gelungenen Kommunikation. Das heißt »miteinander sprechen«. Und außerdem auch noch zwei tolle Psychotests, die keine Fragen offenlassen.

Herzlichst,

Ihre Autoren

Die Phrase ist die kleine Königin im Reich der Kommunikation. Eine semantisch nahezu völlig entkernte Worthülse. Sie simuliert Inhalt. Sie klingt gut, hat aber meist wenig oder fast gar nichts zu sagen. Oder aber der Phraselnde wiederholt kluge Gedanken anderer, ohne sie im Ansatz zu verstehen. Muss er auch nicht. Die Phrase soll blenden, Eindruck machen, Wissen vorgeben und manche Bildungs- und Gesprächslücke oder Lüge auch nur dezent verhüllen.

Im häufig emotional leeren, schwarzen Raum zwischenmenschlicher Kommunikation sorgt die gut eingesetzte Phrase für ein warmes soziales Hintergrundrauschen. Wenn wir uns auf Firmenfeiern, Hochzeiten, runden Geburtstagen oder anderen gesellschaftlichen Anlässen mit vielen Unbekannten befinden und die meisten Gesprächspartner im Raum nicht gut oder kaum kennen, stellen wir oft ernüchtert fest: Wir haben uns ja eigentlich alle nicht allzu viel zu sagen, aber das daraus resultierende Schweigen halten wir auch nicht aus. Der daraus oft entstehende Smalltalk befasst sich dementsprechend mit Themen, von denen der Gesprächsbeginnende der Ansicht ist, sie könnten die Mehrheit der Anwesenden interessieren: Politik, Fußball, Kultur oder zum Beispiel Wein. Aber wer hat schon wirklich Ahnung von Wein? (Wir, die Autoren, zum Beispiel nicht!) Na ja, ein paar Brocken zum Thema hat man vielleicht irgendwo einmal aufgeschnappt. Um nicht als Hinterwäldler, Kulturbanausen oder Vollidioten dazustehen, fangen wir also an, dieses aufgeschnappte Pseudowissen im Gespräch zu benutzen.

Vereinfacht formuliert: Wir sülzen. Das Sülzen, auch Labern, Plaudern, Pumpen oder Phraseln genannt, ist von der Sprachwissenschaft bis heute wissenschaftlich nicht ausreichend untersucht worden. Linguistische Erklärungsmodelle wie die generative Transformationsgrammatik versagen hier beinahe vollständig. (Dieser Satz ist übrigens hier ernst gemeint, eignet sich aber auch hervorragend als Phrase. Lernen Sie ihn bitte gleich auswendig.) Wo waren wir? Ah ja, also die generative Transformationsgrammatik gibt es wirklich. Sie versucht modellhaft zu erklären, wie aus den Tiefen unserer Sprachkompetenz schließlich an der Oberfläche, also aus dem Mund heraus, sinnvolle Sätze entstehen. Da aber das Sülzen meist reines Labern ohne wirklichen semantischen Gehalt ist, versagen hier diese erprobten Modelle. Zwar gibt es beim Phrasendreschen selbstverständlich logisch klingende Aussagen, aber der Phrasendrescher will ja eigentlich keinen Inhalt transportieren, er will nur schön sprechen und gut dastehen.

Und das können Sie auch! Hören Sie auf, das Opfer Ihrer Bildungslücken zu sein. Setzen Sie Ihr gesundes Halbwissen geschickt ein. Fangen Sie endlich an, sämtliche Zweifel an Ihrer Eloquenz an den Nagel zu hängen. Was Franz Beckenbauer, der Kaiser des charmanten Plauderns ohne wirklichen Inhalt (»Man hat gesehen, dass die Holländer keine Brasilianer sind.«) kann, können Sie auch! Überlassen Sie das brutalstmögliche Dampfplaudern nicht mehr den Smarties dieser Welt. Vollgelabert werden – das war gestern. Ab heute wird zurückgesülzt!

Bevor wir nun zu den einzelnen Phrasen-Fachgebieten kommen, lassen Sie uns noch kurz ein paar grundsätzliche Dinge in Sachen Kommunikation klären. Besonders Männer neigen in Gesprächen, sofern man davon bei ihnen überhaupt sprechen kann, zu exzessiver Maulfaulheit. Vielen von ihnen ist das Sprechen so fremd, dass sie sogar die sogenannten Minimalbestätigungen weglassen. Minimalbestätigungen sind zustimmende und zum Weiterreden auffordernde Laute wie etwa »Aha«, »So, so«, »Hmm«, »Guck an« oder auch nur ein simples Kopfnicken. Man sollte sie nie weglassen, außer man macht es absichtlich, um andere aus dem Konzept zu bringen. Am Telefon ist das besonders lästig. Bleiben zustimmende oder auch ablehnende Minimalbestätigungen aus, denkt man, der andere habe aufgelegt oder sei plötzlich verstorben. Die richtige Minimalbestätigung ist sozusagen die kleine Schwester der Phrase, eine Art Phrasenzellkern. Mit Lauten nichts sagen, das aber auf die denkbar knappste Weise. Gerade wenn man gnadenlos von anderen vollgepumpt wird, das Gespräch aber nicht abbrechen kann, helfen Minimalbestätigungen, dem Gegenüber das Gefühl zu geben, er habe sich gerade wunderbar mit einem unterhalten. Sie können natürlich auch sagen: »Ich glaube, Sie brauchen mich eigentlich gar nicht, um sich mit mir zu unterhalten, ich lasse Ihnen hier mal ein Foto da.« Aber das wäre ja ein unfreundlicher Akt. Nein, wenn ab und an eine zünftige kleine Minimalbestätigung eingestreut wird, ist das wie Benzin für den Gesprächsmotor. Ihr Gegenüber kann zünftig weitersülzen, und Sie können auf Autopilot schalten.

Es reichen schon ein paar »Ach was?« oder »Guck an!« und alles läuft wie am Schnürchen.

Minimalbestätigungen

Wenn Sie nun nicht einfach nur höflich das Gespräch am Laufen halten, sondern Ihrem Gesprächspartner ein richtig gutes Gefühl geben wollen, dann sollten Sie die Minimalbestätigungen für Fortgeschrittene anwenden (siehe unten). Diese bringen eine höhere emotionale Ebene in das Gespräch. Es sind rhetorische Umarmungen. Kleine linguistische Likörchen, die runtergehen wie nix. Hier ein paar Klassiker, die Sie alle gut zum Ölen von Gesprächen nutzen können:

Für Anfänger

»Hmm …«

»Tja …«

»Heijeijei …«

»Manometer!«

»Watt?«

»Oha!«

»Nee, ne?«

»Hammer!«

»Umphf …«

»Manno!«

»Menno!«

»Donnerknispel!«

»Scheibenkleister!«

»Heidewitzka!«

»Leckomio!«

»Herrschaftszeiten!«

»Donnerlittchen!«

»Heidenei!«

»Wow!«

»Mega!«

»Krass!«

»Heftig!«

»Geilomat!«

»Okay?«

»Ui(uijujujui)!«

Für Fortgeschrittene

»Alter Schwede!«

»Meine Herren!«

»Alter Falter …«

»Is ja ’n Ding!«

»Hast du Worte …?«

»Ach du dickes Ei!«

»Also wirklich!«

»Nein, so was!«

»Leute gibt’s!«

»Junge, Junge!«

»Heiliges Kanonenrohr!«

»Gütiger Himmel!«

»Ja, leck mich fett!«

»Haste Töne?«

»Au Backe!«

»Sack Zement!«

»Gibt’s doch nicht!«

»Oh haue haue ha.«

»Meine Fresse!«

»Teufel auch!«

»Du grüne Neune!«

»So isses!«

»Du kriegst die Motten!«

»Ich krieg die Krise!«

»Mach Sachen!«

»Mach keine Sachen!«

»Und ich sach noch …«

»Man fasst es nicht!«

»Ich glaub, ich lüge.«

»Mein lieber Schwan!«

»Ja, leck mich …«

»Na, Mahlzeit!«

»Nee, echt jetzt?«

»Mein lieber Scholli.«

»Mensch, Meier.«

»Leck die Ziege!«

»Is’ nicht dein Ernst?«

»Holla die Waldfee!«

»Heilig’s Blechle!«

»Er nun wieder!«

»Hol mich der Kuckuck!«

»Jesses, Maria und Joseph!«

Für Experten

»Alter, geht gar nicht …«

»Aber hundertprozentig …«

»Das können die doch nicht bringen …«

»Ich schmeiß mich weg!«

»Ich spring ins Schwert!«

»Bei mir war es exakt dasselbe …«

»Kenn ich, kenn ich!«

»Mein lieber Herr Gesangsverein!«

»Du haust aber auch Dinger raus …«

»Ja, ja, man steckt ja nicht drin.«

»In was für einer Gesellschaft leben wir eigentlich?«

»Du bist mir ja vielleicht einer!«

»Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt.«

»Am Arsch hängt der Hammer!«

»Ich krieg Hörner!«

»Ich brech ins Essen!«

»Scheiß die Wand an!«

»Mach doch keine Sachen!«

»Ich glaub, mein Hamster bohnert!« (veraltet)

»Ich glaub, mein Grottenolm hobelt!«

(nur unter Höhlenforschern)

»Da boxt der Papst im Kettenhemd.« (evangelisch)

»Pikus heißt der Waldspecht!«

Bevor wir nun gleich mit ungeheurem Drive in äußerst komprimierter Form zu einzelnen Themenbereichen kommen, in denen wir Sie plaudertechnisch ausbilden wollen, gilt es ein paar grundsätzliche Dinge klarzustellen. Die Inhalte sind die Kür. Hier aber ist das Pflichtprogramm, das Sie als erfolgreicher Smalltalker und Top-Checker-Darsteller einfach draufhaben müssen.

DIE RICHTIGE MIMIK

Bevor Sie reden, müssen Sie das richtige Gesicht machen. Keine großen Augen, kein unsicheres Zittern um die Mundwinkel. Nein, machen Sie zum Beispiel die EXPERTENFRESSE. Blicken Sie Ihrem Gegenüber fest ins Auge. Blinzeln Sie nicht. Lächeln Sie sparsam. Das fällt Ihnen schwer? Sie sind oft so furchtbar unsicher? Macht nix. Kennen wir. Das muss eisenhart überspielt werden. Stellen Sie sich einfach vor, Ihr Gegenüber lässt abends beim Einschlafen auch das Licht im Flur an und schläft nur mit seiner »Sandmännchen«-Kassette ein.

Verwandt mit der EXPERTENFRESSE ist das POKERFACE. Hier darf gar nicht mehr gelächelt werden. Sprechen Sie mit einem Gesicht, das von völliger Ausdruckslosigkeit gezeichnet ist. Richtige Laberprofis wissen: Keine Antwort ist auch eine Antwort – und niemand kann auf die Schnelle einschätzen, ob Sie ein Checker sind oder einfach nur keine Ahnung haben. Denken Sie an den Terminator oder stellen Sie sich einfach vor, man hätte Ihre Rübe komplett schockgefroren. Genau so cool müssen Sie rüberkommen.

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der Gesichtsausdruckstyp GÜTIGER GROSSONKEL. Hier gilt es, dem anderen mit einem bräsig-seligen Dauerlächeln und völlig entspannten Gesichtszügen das Gefühl zu geben, er sei ein kleines Kind, das zu einem sehr viel älteren, weisen Verwandten spricht. Der GÜTIGER GROSSONKEL ist sehr wirkungsvoll und kann andere schier in den Wahnsinn treiben, erfordert aber höhere mimische Fertigkeiten, die Sie (bitte allein) gut vor einem Spiegel trainieren mögen.

Einer der schwierigsten – und damit bitte auch nur vom absoluten Phrasendrescherprofi einzusetzende Gesichtsausdruck – ist der leicht spöttische, dominant überlegene und gleichzeitig angewiderte DU-VOLLPFOSTEN-HAST-KEINE-AHNUNG-KILLERBLICK. Die Mundwinkel zucken amüsiert, der Blick der Augen ist weit offen und dokumentiert die ungläubige Fassungslosigkeit über den gerade vernommenen Schwachsinn, und eine Augenbraue ist hochgezogen bis zur ersten, strengen sowie Verachtung ausdrückenden Stirnfalte. Diesem Blick muss eine absolute K.o.-Phrase folgen. Das kann ein Kalauer, ein erhabenes Zitat oder eine dreiste intellektuelle Phrase sein – wichtig ist nur, dass danach jedem in der Gesprächsrunde klar wird, dass Sie der Chef an der Verbal-Flak sind.

Die richtige Körpersprache

Stehen Sie doch mal gerade! Drehen Sie Ihre Füße nach außen und bilden ein »V«, sonst hält Sie jeder ordentliche Mann gleich für eine verweichlichte Husche. Verschränken Sie die Arme gebieterisch vor Ihrer Brust und legen Sie den Kopf etwas in den Nacken. Stehen Sie fest auf dem Boden, quasi in Kampfstellung. Falls Sie nicht wissen, wovon wir hier überhaupt sprechen, schauen Sie sich einfach ein paar Filme mit Clint Eastwood an. Eine Ausnahme ist der Gesichtsausdruck GÜTIGER GROSSONKEL. Wenn Sie den einsetzen, müssen Sie eine sackartige, extrem entspannte Haltung einnehmen und den Kopf etwas senil seitlich wegknicken lassen.

Der richtige Tonfall

Merken Sie sich: Sie sind kein Sittich. Sie dürfen nicht piepsen. Besser ist es, wenn Sie brummen. Sprechen Sie also stets eine Oktave tiefer als sonst. Wie Batman, nur ohne Cape. Sprechen Sie langsam und mit der richtigen Betonung. Vermeiden Sie zu lautes Sprechen. Wer etwas Wichtiges zu sagen hat, ist gewohnt, dass seine Gesprächspartner ehrfurchtsvoll lauschen. Das Gleiche gilt also auch für nur scheinbar wichtige Aussagen. Auch hier sind Western mit Clint Eastwood eine gute Schulungsmöglichkeit. Denn der hat einmal etwas gesagt – und wer es dann nicht kapiert hatte, der wurde einfach erschossen.

Die richtige Eröffnung

Vermeiden Sie relativierende Gesprächseröffnungen wie »Also, ich weiß ja nicht, was ihr meint, aber …« oder »Ich denke …« – das sind absolute Tabus. Ebenfalls daneben sind zustimmungsheischende Schwächeleien à la »Meint ihr nicht auch, dass …« Das ist alles Mist und eines smarten Phrasendreschers unwürdig. Auch viel verbreitete und verunsichert klingende Bekundungen wie »Ich will ja nicht stören« oder »Falls jemand meine Meinung mal hören will« haben den Geschmack der Gesprächslusche am Gaumen. Komplett indiskutabel ist jedoch das leider viel verkündete »Ich sag mal« und das nicht minder entsetzliche »Also, ich sag mal so«. Denken Sie doch mal selber darüber nach, wie unsinnig es ist »Ich sag mal« zu sagen, wenn Sie dann etwas sagen. Natürlich sagen Sie »was«, dass ist ja nicht zu überhören. Ganz klar: Wer am Anfang der Nahrungskette steht, eröffnet ohne Zweifel und mit Führungsanspruch in der Stimme: »Die Sache ist die …«, »Ich kann dir ganz genau sagen …«, »Es besteht doch kein Zweifel daran, dass …« oder »Wir Experten sind uns einig, dass …«. Entgegnungen beginnen je nach Bedarf immer mit einem Spruch oder Zitat aus unseren Themengebieten.

Weitere Top-Eröffnungen SIND:

»Ich bin der festen Überzeugung …«

»Ihr könnt alle labern, was ihr wollt …«

»So, jetzt mal zum Mitschreiben …«

»Ich habe mir euren Unsinn lange genug angehört …«

»Wer hat denn diesen Unfug erzählt …«

»Wenn ich noch einmal höre …«

»Blödsinn!«

»Quatsch mit Soße!«

»Bullshit!«

»Das glaubst auch nur du …«

Vermeiden Sie unbedingt Sätze, die mit folgenden Wörtern beginnen:

»Na ja …«

»Vielleicht …«

»Interessant …«

»Schon möglich …«

»Unterbrecht mich …«

»Haltet mich nicht für …«

»Kann es sein …«

»Normalerweise …«

»Komisch …«

»Entschuldigung, aber …«