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SILVIA HÖFER

Schwangerschaft

Was eine Hebamme
ihrer Tochter
mitgeben würde

Kösel

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Copyright © 2018 Kösel-Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Neumarkter Straße 28, 81673 München

Covergestaltung: Weiss Werkstatt München

Covermotive: © pashabo / shutterstock.com | BildNR. 622042049
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Satz und Layout: Veronika Preisler, München
Außenlektorin: Melanie Hartmann, Fürstenfeldbruck
Illustrationen: Daphne Patellis, München;
iStock.com: 1, 2, 3 (macrovector); Shutterstock.com: 4 (adike)

978-3-641-22511-7
www.koesel.de

 

 

Schöner als der wertvollste Besitz
ist die Erwartung des Glücks.
Emanuel Geibel

Inhalt

Die ersten 10 Wochen

In allem Anfang liegt ein Zauber – zwei Linien in Pink

Eine »To-do-Liste« für die ersten 10 Wochen

Welche Betreuung passt zu mir?

Was bedeutet »ausgewogene Ernährung« für mich?

Mir ist sooo schlecht – Hilfen und Tricks

Tipps für Restaurantbesuche

Überleben bei Hochzeits- und Weihnachtsfeiern

Was passiert mit meinen Brüsten?

Schwangerenvorsorge und Pränataldiagnostik

Die zweiten 10 Wochen

Eine »To-do-Liste« für die nächsten 10 Wochen

Die Mysterien Mutterpass und Ultraschall

Top-Tipps für Partner und Partnerinnen

Wann offenbare ich die »gute Hoffnung«?

Möchte ich das Geschlecht unbedingt wissen? Pro und Kontra

Kindsbewegungen oder Blähungen?

Es ist immer noch kaum etwas zu sehen – ist das normal?

Was schadet dem Baby, was tut ihm gut?

Warum es großartig ist, schwanger zu sein!

Die häufigsten Fragen zu Sport in der Schwangerschaft

Rückenschmerzen und andere typische Beschwerden

Veränderungen in Freundschaften und in Paarbeziehungen

Let’s talk about Sex

Wohin noch einmal ohne Baby verreisen?

Worauf du als schwangere Frau Anspruch hast: Rechtliches und Finanzielles

Was für eine Familie wollen wir sein?

Die dritten 10 Wochen

Eine »To-do-Liste« für die nächsten 10 Wochen

Styling für die neuen Kurven

Mehrlinge – zwei, drei …

Alleinerziehend – und nun?

Top-Tipps für Partner und Partnerinnen

Braucht unser Baby sein eigenes Zimmer?

Wie finde ich den für mich passenden Gebärort?

Fragen an euch und an den Gebärort

Vaginale Geburt oder Kaiserschnitt?

Beschwerden und besondere Umstände

Hilfe, ich bin krank!

Welche Impfungen sind möglich und sinnvoll?

Übungswehen oder vorzeitige Wehen?

Jetzt erst einmal Entspannung

Wozu nur all diese Kurse?

Die vierten 10 Wochen

Eine »To-do-Liste« für die nächsten 10 Wochen

Geschwister vorbereiten – aber wie?

Unterstützung für dich jetzt und in der ersten Zeit mit Baby

Top-Tipps für Partner und Partnerinnen

Entspannungsübungen

Babybewegungen zählen?

Endspurt – und wie liegt das Baby im Bauch?

Muss ich mich für die Geburt rasieren?

Wie möchte ich unser Baby ernähren?

Positive Stillvorbereitung

Und wie geht das mit der Flasche?

Was sind nur Vorzeichen, was wirkliche Startsignale für die Geburt?

Was tun, wenn es länger auf sich warten lässt?

Top-Tipps zur Beschäftigung beim Warten aufs Baby!

Nein, keine 10 Wochen mehr!

So könnte es losgehen …

Kann ich selber etwas tun, damit es losgeht?

Was bedeutet »Übertragung«?

Über die Autorin

Internetadressen, die weiterhelfen

Register

Einleitung

Seit vielen Jahren habe ich die Freude, Tausende Menschen auf ihrer Reise zum Elternwerden begleiten zu dürfen. Diese echten Individualreisen – egal ob beim ersten Baby oder auch wenn schon mehrere Kinder geboren wurden – sind für mich als eingeladene Mitreisende aufregend, voller Gefühle und eine große Ehre, weil ich ein Teil dieser lebensverändernden Momente sein darf.

Nun stehe ich als eure Buchhebamme vor euch, und es treibt mich am meisten die Frage an, was ich nach 40 Jahren als Hebamme meiner schwangeren Tochter mit auf dem Weg geben würde. In dem manchmal undurchsichtigen Dschungel der Angebote und Tipps möchte ich ihr und auch euch erzählen, welche Gefühle, Erlebnisse und Veränderungen euch in den kommenden Monaten erwarten. Ich will euch die Inhalte und den Sinn von Untersuchungen und die wichtigen Entscheidungen, die für euch anstehen, erklären, bevor ihr euch davon überrumpelt fühlt.

Es geht mir hier um die wirklich wichtigen Dinge, die ihr euch vielleicht nicht zu fragen traut (dabei könnt ihr alle Hebammen und viele Mütter alles fragen!), bei denen ihr vielleicht zu aufgeregt seid, wenn ihr euren Begleiterinnen gegenübersitzt (vorher die Fragen aufschreiben!) und auch um ein paar Dinge, bei denen eine Prioritätenliste hilft. Als Leitfaden dienen mir die häufigsten Fragen »meiner« schwangeren Frauen und die Zeiträume, in denen ich typischerweise von ihnen angesprochen wurde.

Dieses Buch soll alles andere als ein umfassendes Werk sein, da ihr bei solch einem Anspruch in Wahrheit am Ende der Schwangerschaft immer noch nicht alles gelesen haben könntet …

Als eure Buchhebamme möchte ich euch mit Informationen zur Seite stehen, die helfen zu verstehen, welche Optionen existieren. Wünschen würde ich mir und euch, dass ihr mit euren gewählten Entscheidungen dann die Erfahrungen machen dürft, die für euch und euer Baby genau die richtigen sind – und das sind nicht die Erlebnisse der Nachbarin, Bloggerin oder der Arbeitskollegin, sondern jene Erfahrungen, die genauso einzigartig sind, wie ihr es seid.

Seit Anbeginn aller Zeit sind Frauen schwanger und gebären Babys. Auf unsere Körper zu vertrauen und die Schwangerschaft und spätere Geburt ohne Ängste oder Stress erleben zu dürfen, ist ein lohnendes Ziel – dabei möchte ich euch, genauso wie meine Tochter von Herzen gerne unterstützen.

Alles Gute für die ganze Familie wünscht euch
eure Silvia Höfer.

PS. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit habe ich keine geschlechtergerechte Schreibweise verwendet, sondern meistens spontan und abwechselnd eine Form. Dabei gelten sämtliche Personenbezeichnungen gleichermaßen für alle Geschlechter.

Die ersten
zehn Wochen

Alles-oder-nichts-Prinzip To-do-Liste Betreuung Ernährung Übelkeit Im Restaurant Auf Feiern Meine Brüste Vorsorge

In allem Anfang liegt ein Zauber – zwei Linien in Pink

Wie auch immer euer Baby entstanden sein mag: Wenn die Linien auftauchen, wird euch höchstwahrscheinlich eine Menge durch den Kopf schwirren. Vom totalen Kopfkino über zwei Tage Unfähigkeit einen vernünftigen Satz zu formulieren bis zu einem leichten Schockzustand, bei dem alle Gedanken erst einmal eingefroren sind.

Und es macht natürlich einen Unterschied, wie es entstanden ist: Beim One-Night-Stand müsst ihr eure naheliegenden Zukunftspläne über den Haufen werfen und euch vielleicht auf die Realität der Alleinerziehenden vorbereiten, während beim Kinderwunschpaar das Kinderzimmer schon für das/die Baby(s) eingeplant ist.

Versucht all das erst einmal zu vergessen und einen Moment innezuhalten. Es ist der Anfang von etwas ganz Großem. Ihr erwartet ein Baby – vielleicht Babys. Ihr werdet Mütter.

Und das Ganze dauert noch gute neun Monate, bis ihr so weit sein müsst. Also lasst es langsam angehen. Versucht dieses kleine Wesen in euch positiv anzunehmen und gönnt euch ganz bewusst diesen Moment der Ruhe, um euch an ihn erinnern zu können, wenn es in der nächsten Zeit etwas turbulenter wird.

Alkohol zu Beginn der Schwangerschaft

Bei einer geplanten Schwangerschaft wirst du die Finger von Alkohol, Nikotin und sonstigen Drogen sowie Medikamenten ja wohl eher lassen. Aber das ist manchmal fernab der Realität. Und dass es nun gerade jetzt zur Hochzeit der besten Freundin funktioniert hat – und keiner ja weiß, wann es wirklich so weit ist …

Zum Glück gibt es bei der Entwicklung neuen Lebens eine Art Sicherheitsfunktion. So sind in den ersten Tagen der Kindesentwicklung, also bevor der Schwangerschaftstest positiv ist, die kleinen Zellen noch pluripotent. Das heißt, dass sie sich in alle möglichen Zelltypen (zum Beispiel Haut, innere Organe, Nervenzellen etc.) differenzieren können. Ist eine Zelle geschädigt, kann sie meist noch repariert oder durch eine andere Zelle ersetzt werden. Wenn die Schäden gravierend sind und kein gesundes Baby mehr entstehen kann, stirbt der Embryo ab. Das nennt man auch das Alles-oder-nichts-Prinzip, das für die ersten ca. 15 Tage gilt. Danach beginnt die Ausbildung der Organe. Dies ist das empfindlichste Stadium der Schwangerschaft. Sobald du also von der Schwangerschaft weißt, ist es sinnvoll, die Finger von Drogen aller Art zu lassen.

Doch keine Panik, solltest du erst später erfahren haben, dass du schwanger bist, und »gesündigt« haben: Selbst dann ist eine Schädigung durch Alkohol oder Nikotin und die meisten Medikamente nicht sehr wahrscheinlich. Der kleine Embryo wird erstaunlich gut geschützt.

Marie

Ich starrte auf den Test mit den beiden Streifen für gefühlt eine Stunde. Ich drehte und schüttelte ihn und hoffte auf das Wunder, dass er einen Streifen verliert. Aber es war und blieb ein fettes POSITIV und es machte mir klar, dass sich meine Pläne für immer ändern würden.

Eine »To-do-Liste«
für die ersten 10 Wochen

Wenn dein Test positiv war, kannst du den sogenannten errechneten Geburtstermin berechnen. Nach dem ersten Tag der letzten Regel dauert es ca. 280 Tage (266 Tage nach der Befruchtung), bis ein kleiner Mensch zur Welt kommt. Wenn du nicht mehr weißt, wann der erste Tag deiner letzten Regel war, ist ein früher Besuch bei deiner Gynäkologin sinnvoll. Eine frühe Ultraschalluntersuchung hilft, den errechneten Geburtstermin zu finden. Sonst reicht die erste Untersuchung in der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche, wenn du keine Beschwerden wie Blutungen oder starke Schmerzen hast. Ach ja, nur vier Prozent der Babys kommen wirklich an dem errechneten Termin. Manche sind ein wenig gemütlich und kommen auch mal zehn Tage später. Also, den Termin auf jeden Fall noch nicht in der Welt verbreiten.

Spätestens wenn du den errechneten Termin kennst, empfehle ich natürlich neben deinem Partner oder deiner Partnerin eine Hebamme zu kontaktieren, wenn du eine begleitende oder ausschließliche Betreuung durch diese Berufsgruppe wünschst. Solch eine aufregende Nachricht nicht noch weiter zu teilen, kann wirklich sehr schwer sein. Trotzdem kann es sinnvoll sein, erst einmal nur mit den Menschen die frohe Botschaft zu teilen, die es wirklich wissen müssen.

Folsäuretabletten werden allen Frauen mit Kinderwunsch und allen werdenden Müttern bis zum Ende der 12. Schwangerschaftswoche empfohlen. Fachleute empfehlen, ein Präparat mit 400 Mikrogramm Folsäure pro Tag zusätzlich zur ausgewogenen Ernährung einzunehmen. Ab der 13. Woche musst du sie nicht mehr einnehmen.

Eine ausreichende Jodaufnahme ist schon im Vorfeld der Schwangerschaft gesund. Zu einer guten Versorgung tragen Jodsalz und Lebensmittel mit Jod, zum Beispiel zwei Portionen Meeresfisch pro Woche und der regelmäßige Verzehr von Milch- und Milchprodukten, bei. In der Schwangerschaft wird dazu geraten, zusätzlich Jodtabletten einzunehmen (100 bis 150 Mikro gramm Jod pro Tag, wenn du keinen Fisch isst). Falls du aber eine Schilddrüsenerkrankung haben solltest, musst du vorher mit deinen Ärzten sprechen.

Eine genaue Dokumentation der Medikamenten-/Nahrungsergänzungseinnahme in der Schwangerschaft ist sinnvoll. Du findest unter: www.embryotox.de/wirkstoffe-auswahl.html ein Formular für deine eigene Übersicht. Am besten ausdrucken und vor deinem ersten Ärztinnen-/Hebammenbesuch ausfüllen.

Geh viel raus! Frische Luft und Bewegung fördern dein Wohlbefinden, stärken das Immunsystem und helfen dir, ein Normalgewicht zu halten. Sport wie Yoga, Schwimmen, Fahrradfahren und Spaziergänge helfen dir, fit zu bleiben.

Verabschiede dich von Tabak, Alkohol und weiteren Drogen. Wem das zu schwerfällt, dem bieten Krankenkassen, besonders geschulte Ärzte und die Bundeszentrale für Gesundheitliche Bildung Entwöhnungsprogramme und Telefonberatung an.

Lass das Katzenklo von jemand anderem reinigen. Und trage Handschuhe bei der Gartenarbeit. In seltenen Fällen kann im Katzenkot ein Parasit namens Toxoplasma gondii leben und auf dich und das Baby übertragen werden.

Und nun, zuletzt und kein bisschen unwichtig: Gehe gelassen mit dir um und setze dich nicht unter Druck. Diese müde Anfangsphase wird nicht für immer bleiben. Denke immer daran, was du an Großartigem leistest!

Welche Betreuung passt zu mir?

Erst einmal durcheinander? Kein Wunder bei allen Informationen, die nun auf dich einstürmen. Neben der besten Freundin, die schon Mutter geworden ist, und vielleicht auch der eigenen Mutter können Hebammen und Fachärztinnen für Frauenheilkunde dich durch das Dickicht geleiten. Mit diesen Begleiterinnen kannst du herausfinden, welcher Weg der Betreuung für dich der richtige ist, welche Untersuchungen dir helfen können, dich rundum wohlzufühlen, und auch welche du nicht in Anspruch nehmen möchtest.

Die Fähigkeit ein Baby auszutragen und zu gebären, ist seit Jahrtausenden im Erfahrungswissen aller Frauen verankert. Eine Unterstützung in dieser Lebensphase durch erfahrene Mütter und später durch Hebammen ist seit vielen Jahrhunderten in den meisten Teilen dieser Welt etabliert. Dagegen ist die medizinische Betreuung eine sehr neue Variante. Die medizinischen Angebote zu Schwangerschaft, Geburt und Wochenbettzeit sind kein Zwang für dich. Aber dann, wenn du diese Angebote wünschst, kannst du sie kostenfrei nutzen.

Höre dich frühzeitig in deiner Umgebung nach professioneller Begleitung um: Du findest Fachärztinnen für Frauenheilkunde unter www.frauenaerzte-im-netz.de und Hebammen unter www.hebammenverband.de/familie/hebammensuche/.

Viele werdende Mütter lieben speziell die aufsuchende Betreuung zur Schwangerenvorsorge oder zur Hilfeleistung bei Beschwerden durch Hebammen. Gerade, wenn schon Kinder im Haushalt leben, fällt die Alltagsorganisation durch die Hebammenhausbesuche dann leichter. Die meisten Frauen finden es ideal, wenn sie von beiden Berufsgruppen – aufeinander abgestimmt – betreut werden. Sowohl Ärztinnen als auch Hebammen verfügen über spezielle fachliche Kompetenzen und Erfahrungen, die sich bestens ergänzen, aber oft nicht ersetzen können.

Hebammen

Die Hebamme ist Expertin für alle Themen angefangen, vom Beginn der Schwangerschaft über Geburt und Wochenbett bis zum Ende der Stillzeit. Du kannst also zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft mit deiner Hebamme in Verbindung treten und sie um Rat fragen.

Hebammen beraten zu Ernährung, Lebensweise in der Schwangerschaft, Partnerschaft und Sexualität, sozialen Hilfen in der Schwangerschaft und nach der Geburt, Wahl des Geburtsortes und Vorbereitung auf das Kind, Leben mit dem Baby und Betreuung in besonderen Lebenssituationen vor und nach der Geburt. Sie bieten Schwangerenvorsorge, Hausbesuche bei Schwangerschaftsbeschwerden und vorzeitigen Wehen, Geburtsvorbereitung, Schwangerschaftsgymnastik, Babypflege, Rückbildungsgymnastik und Babymassage an. Auch Geburtshilfe im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zu Hause bieten einige meiner Kolleginnen an. Nach der Geburt machen sie Hausbesuche zur Wochenbettbetreuung und beraten bei Stillbeschwerden. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen alle medizinisch notwendigen Kosten. Und falls du privat versichert bist, frage bei deiner Krankenkasse nach, welche Hebammenleistungen übernommen werden.

Frauenärztinnen

Deine Frauenärztin ist Ansprechpartnerin bei allen Fragen zur weiblichen Gesundheit. Deine Ärztin begleitet dich durch die Schwangerschaft und überwacht deine Gesundheit und die deines Babys mit einem umfangreichen Angebot medizinischer Diagnoseverfahren.

Die ärztliche Ausbildung und Tätigkeit schult insbesondere den Blick für alle Risiken, abweichenden Entwicklungen und möglichen Krankheiten.

Zum Beratungs-, Untersuchungs- und Leistungsspektrum deiner Frauenärztin gehören vor allem: Vorsorgeuntersuchungen, Labor- und Ultraschalluntersuchungen, Verfahren der pränatalen Diagnostik, die Fehlbildungen und Krankheiten an ungeborenen Babys ermitteln sollen, Untersuchungen im Wochenbett (sechs bis acht Wochen nach der Geburt), Verhütungsberatung, Krebsfrüherkennung und Impfungen.

Die Kosten aller als notwendig definierten Untersuchungen werden von den Krankenkassen übernommen.

Was bedeutet »ausgewogene Ernährung« für mich?

Wundert euch nicht, dass ihr in den nächsten Monaten von allen Seiten mit Ernährungstipps bedacht werdet. Da fällt es natürlich schwer, die Vielzahl an Ratschlägen richtig einzuschätzen. Auch ich entdecke in meiner Fachliteratur ständig neue Empfehlungen, die sich zum Teil widersprechen. Ich beobachte das inzwischen sehr skeptisch. Ein zu stark eingeschränkter Speiseplan ist eher kontraproduktiv. Schließlich müssen du und dein Baby alle wichtigen Nährstoffe bekommen.

Mach dich nicht verrückt! Mit einigen Ausnahmen kannst du deine Lieblingsmahlzeiten auch weiter genießen. Abgesehen vom erhöhten Bedarf an Jod und Folsäure brauchst du gerade einmal zehn Prozent mehr Kalorien, um dein Baby über deinen Stoffwechsel gut zu versorgen – und das auch erst ab dem vierten Monat der Schwangerschaft. Für diesen Mehrbedarf an Kalorien reicht ein Käsebrot mit einer Tomate oder einem Apfel dazu. Dem erhöhten Bedarf an einzelnen Nährstoffen kannst du im Alltag leicht gerecht werden, indem du viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte in deinen Speiseplan einbaust.

Wenn du grundsätzlich deinen Nahrungsplan überdenken möchtest, finde ich das wundervoll! Es ist einfach eine hervorragende Gelegenheit, dich schon jetzt auch auf die gesunde Ernährung deines Kindes vorzubereiten.

Für dich und dein ungeborenes Baby gilt genau das, was in jeder Lebensphase guttut: bewusst, abwechslungsreich und ausgewogen essen und trinken!

Genieße reichlich kalorienfreie/kalorienarme Getränke und pflanzliche Lebensmittel.

Iss tierische Lebensmittel nur in Maßen und bevorzuge dabei fettarme Milch und Milchprodukte, fettarmes Fleisch, fettarme Fleischwaren und fettreiche Meeresfische. Zweimal pro Woche Fisch, davon einmal eine fettreiche Sorte wie Wildlachs, Hering, Makrele oder Sardinen. Die meisten Fischarten und Meeresfrüchte kannst du in der Schwangerschaft ohne Probleme essen, sofern sie vorher gründlich gegart wurden. Größere Raubfische wie Hai, Heilbutt, Thunfisch, Hecht, Seeteufel, Schwertfisch und Steinbeißer aber besser meiden, da sie stärker mit schädlichem Quecksilber belastet sein können.

Fette mit hohem Anteil gesättigter Fettsäuren sowie Süßigkeiten und Snackprodukte nur sparsam verzehren.

Gönne dir regelmäßige Mahlzeiten für ein besseres Wohlbefinden.

Lebst du vegetarisch?