Tour 3: Von der Inselmitte zum Heiligen-Geist-Hospital
Tour 4: Vom Hansemuseum zum ehemaligen Hafen
Tour 5: Vom Museumshafen zu St. Marien
Unbekanntes Lübeck
Travemünde
Nachlesen & Nachschlagen
Stadtgeschichte
Lübecker Küche(n) und Spezialitäten
Kultur- und Nachtleben
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Lübeck mit Kindern
Lübeck (fast) umsonst
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Lübeck von A bis Z
Lübeck kompakt
Über dieses Buch
Übersichtskarten und Pläne
Index
Alles im Kasten
42 zu 41 – Abstimmung über ein Wahrzeichen
Weißes Gold
Die Lübecker Märtyrer
Die Carlebachs
Erich Mühsam (1878–1934)
Mit Storm gegen die Karriere: Thomas Mann und das Katharineum
Lübecker Gänge und Höfe
Günter Grass
300 Mio. Euro für Lübeck: Emil Possehl und seine Stiftung
Mehr Demokratie für mehr Frieden – der Weltbürger Willy Brandt
Das Genie und der Augenarzt: Edvard Munch in Lübeck
Carl Hans Lody – ein Amateurspion für die Propagandamaschinerie
Der legendäre Lübecker Münzschatz – ein Numismatikerkrimi
Dr. Dorothea Rodde-Schlözer – die erste Doktorin der Philosophie in Deutschland
Hering, Bier und Wirtschaftskrise – die Häfen Lübecks damals und heute
Buddenbrooks: Verfall einer (Lübecker Kaufmanns-)Familie
Lübecker Totentanz
Die „Schein-Heiligen“ von St. Marien – Lothar Malskats geniale Kunstfälscherei
Lübecker Marzipan: das „Haremskonfekt“ aus dem Orient
Gustav Radbruch
Die Wakenitz – der urwüchsige Amazonas des Nordens
Thomas Mann und Travemünde
Die Anfänge der Travemünder Woche
Die Kaufmannschaft zu Lübeck
Jürgen Wullenwever – ein gescheiterter Populist
Marzipan selbst gemacht – ein Rezept
Kartenverzeichnis
Tour 1: Vom Holstentor zum Dom
Tour 2: Vom Museumsquartier zu den Einkaufsmeilen
Tour 3: Von der Inselmitte zum Heiligen-Geist-Hospital
Tour 4: Vom Hansemuseum zum ehemaligen Hafen
Tour 5: Vom Museumshafen zu St. Marien
Travemünde
Lübeck Innenstadt
Zeichenerklärung
Lübeck Übersicht
Unterwegs mit Matthias Kröner
Seit 2007 lebt Matthias Kröner im Norden der Republik, genauer: in der Nähe von Lübeck. Er schreibt u. a. Prosa und Lyrik für den Bayerischen Rundfunk, 2014 erschien sein Erzählband „Junger Hund. Ausbrüche und Revolten“ im Stories & Friends Verlag, 2016 gab’s einen ITB-BuchAward für seinen Verlagserstling „Lübeck MM-City“, außerdem kam sein erster Mundartband bei ars vivendi heraus, Titel: „Dahamm und Anderswo“.
Nähere Infos unter www.fair-gefischt.de
Lübeck hat sich gewaltig verändert. So sehr, dass ich manchmal staune, wenn ich die 1. Auflage dieses Reiseführers von 2011 durchsehe. Damals bezeichnete ich „meine“ Minimetropole am Meer als die am meisten unterschätzte Stadt Deutschlands. Zwischenzeitlich reichen die jährlichen Übernachtungszahlen an die 1,8-Millionen-Grenze heran, und die Stadt an der Trave wird von 18 Millionen Tagesausflüglern besucht.
Aber, keine Angst, was sich so groß anhört, ist es auch wieder nicht. Lübeck ist sich - trotz seiner neuen Beliebtheit - treu geblieben. Aufgeregtheit würde auch gar nicht passen: zum stets gelassenen und dabei offenen Hanseatenherz.
Trotzdem haben das neue Europäische Hansemuseum, die Hansetage von 2014 (eine Party, wie sie Lübeck selten erlebt hat) und die bevorstehende 875-Jahr-Feier ihre Spuren in der DNA der Lübecker hinterlassen. Haben sich damals noch einige, mit denen ich gesprochen habe, beinahe dafür entschuldigt, dass sie hier leben, ist man jetzt schon ein wenig stolz - auf sich und diese kleine Stadt. Ein Stolz, der nichts, aber auch gar nichts mit Patridiotie zu tun hat.
Neben der Altstadt, die auf lässige Weise immer schicker wird, hat auch Travemünde entdeckt, dass dem alten Charme eine Auffrischung guttut, und einige spannende Projekte gestartet. Aber sehen und lesen Sie selbst!
Orientiert in Lübeck
Stadt und Stadtviertel
Die Hansestadt an der Ostsee ist mit 220.000 Einwohnern auf 214 km² größer, als man vermuten könnte. Es lohnt sich, hier mehrere Tage zu verbringen. Denn: Wer nur die Altstadt und Travemünde ansteuert, verpasst viel. Zumal schon allein diese zwei Stadtteile prallvoll mit Kunst- und Naturschätzen sind.
In 5 Etappen durch die Altstadt
Die vorgeschlagenen 5 Touren erschließen die gesamte Altstadt. Besucht man unterwegs die spannenden Ausstellungen, dauert jeder Spaziergang zwischen 2 und 4 Std. Wenn man die Touren „nur“ erläuft, sind sie bedeutend kürzer. Es ist sogar denkbar, alle als Etappen einer einzigen großen Altstadtrunde an einem Tag zu gehen. Sie knüpfen bewusst aneinander an, und man kann immer wieder von einer zur anderen wechseln.
Die Altstadtinsel
Lübecks Herzstück und touristisches Zentrum ist die von Backsteinarchitektur geprägte Altstadt. Sie liegt auf einem Hügel, der inselartig von Trave und Wakenitz umflossen wird. Nach dem dritten Stadtbrand von 1276 hatte der Rat die feuerfesten Ziegelsteine zum Baumaterial der Stunde erhoben - das „Haupt der Hanse“ wurde zu einer Großbaustelle des Mittelalters. Dabei galt das mittelalterliche Fischgrätenmuster der Straßen als geradezu perfekt umgesetzt. Der Stadthügel wurde von einer Hauptverkehrsader in nord-südlicher Richtung vom Burg- zum Mühlentor (heute Große Burgstraße, Königstraße und Mühlenstraße) durchzogen, Gruben und Twieten bildeten die davon abzweigenden Seitenarme. Der Ratserlass aus dem 13. Jh. bewährte sich bis 1942, als 240 englische Flieger die gefährlichen Phosphorbomben auf Lübeck warfen. Es sollte der einzige Angriff dieser Art auf Lübeck bleiben, weshalb vier Fünftel (!) der mittelalterlichen Bausubstanz noch erhalten und 1000 Altstadthäuser im kleinen, sehr feinen Zentrum denkmalgeschützt sind.
Wer das verzweigte System aus engen Gassen und schönen Höfen betritt, begibt sich auf eine Zeitreise durch die Jahrhunderte: Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Rokoko und Klassizismus befinden sich Tür an Tür. Es ist nicht zuletzt dieser Stilmix auf engstem Raum, der den Zauber von Lübeck ausmacht. Den Altstadtauftakt bildet das spätgotische Holstentor, das vielleicht bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Die imposante Marienkirche könnte diesen Titel ebenso beanspruchen, gefolgt vom Buddenbrookhaus und dem brandneuen Europäischen Hansemuseum. Doch auch die Prachtfassaden an den kleinen Sträßchen sind weltweit einzigartig. Nicht umsonst wurden weite Teile des 1,2 mal 1,7 km großen Zentrums mit seinem Sieben-Türme-Ensemble (das man heute nur noch von oben gut sehen kann) als UNESCO-Weltkulturerbe ausgezeichnet.
An Trave und Wakenitz
Um die Altstadt herum bis zum Meer gruppieren sich neun weitere Stadtteile: im Uhrzeigersinn sind das St. Gertrud, St. Jürgen, Moisling, Buntekuh, St. Lorenz Süd und Nord; Richtung Lübecker Bucht an der Trave entlang ziehen sich Schlutup und Kücknitz, und last, not least, berührt Lübeck mit Travemünde die Ostsee. Neben Altstadt und Seebad sind vor allem die Quartiere rund um die zwei Stadtflüsse spannend. Während sich die 124 km lange Trave in west-östlicher Richtung zum Meer hinschlängelt, windet sich die gerade mal 15 km lange Wakenitz nach Südosten. Die Trave, durch die früher die großen Handelsschiffe zur Altstadt fuhren, kommt dabei an Gothmund, einem kleinen Fischerdorf, und am Naturschutzgebiet Dummersdorfer Ufer in Kücknitz vorbei, wo in geringer Entfernung ein faszinierendes Großsteingrab zu sehen ist. In Schlutup verlief die Zonengrenze zur DDR, woran ein aufschlussreiches Museum erinnert - Lübeck war die nördlichste Grenzstadt der Republik. Der „Amazonas des Nordens“, die Wakenitz, mündet im Ratzeburger See und passiert St. Gertrud und St. Jürgen, beliebte Wohngegenden der Hansestadt.
Der Stadtrand
In St. Gertrud liegt z. B. das Brahms-Institut in einer hervorragend restaurierten Villa: ein guter Ort für die weltweit größte private Brahms-Sammlung. In St. Jürgen, dem größten Lübecker Stadtteil, befindet sich eine kleine Oase der Erholung, wenn man vom Backsteinmeer der Altstadt einmal genug haben sollte: „Lübecker Schulgarten“ klingt zwar etwas bieder, die Anlage ist jedoch sehr schön aufgemacht und mit lauschigen Plätzen versehen. Moisling wiederum, ein etwas vernachlässigter Stadtteil im Westen, ist unauslöschlich mit der Geschichte der Lübecker Juden verknüpft. Dort stößt man auf den größten israelitischen Friedhof von Schleswig-Holstein, mit über 1000 Grabsteinen.
Lübeck am Meer
20 km nördlich der Altstadt und damit direkt an der Ostsee liegt Travemünde, Lübecks Außenposten am Meer. Dank der Infrastruktur und Lage des Ostseeheilbads in der Lübecker Bucht wähnt man sich beinahe in einem Vorort bzw. einer eigenständigen Stadt: Es gibt einige maritime Sehenswürdigkeiten, sehr gute Restaurants und nicht ganz günstige Unterkünfte. Besuchenswert sind hier vor allem das sympathische Seebadmuseum oder die „Passat“, einer der letzten Großsegler, der Fahrten zu anderen Kontinenten unternommen hat. Außerdem kann man auf dem Priwallstrand bis nach Mecklenburg-Vorpommern laufen, im Strandkorb entspannen, das Brodtener Steilufer erklimmen - und selbstverständlich ins Wasser hüpfen.
Sightseeing-Highlights
Ist das Hansemuseum wirklich ein Muss? Lohnt sich ein Besuch des Holstentors? Gibt es in der einstigen Mittelaltermetropole auch modernste Kunst? Wie interessant ist Travemünde? Diese Liste weiß Rat.
Lübeck vor der Linse
Denken Sie an Ihr Weitwinkelobjektiv oder an eine Kamera mit einem guten Zoom! In Lübeck ist alles gedrängt, und manche Gebäude wie z. B. die Marienkirche oder die Doppelturmfassade des Doms setzt man tatsächlich nur mit kameratechnischen Extras ins allumfassende Bild.
Drei Wahrzeichen
Europäisches Hansemuseum: Ziemlich neu ist es noch - und sogar in der Tagesschau war es schon: das 2015 eröffnete Museum rund um den Städtebund. So gelungen die Architektur auch ist, die Ausstellung ist leider überladen und extrem gut besucht. Doch das angeschlossene Burgkloster macht einen wieder ruhig und aufnahmefähig. → Tour 4
Holstentor: Es reicht, wenn man das windschiefe Wahrzeichen Lübecks von außen sieht! Das Museum in der einstigen Wehranlage ist kein Muss. → Tour 1
St. Marien: Wer nicht dort war, der war nicht in Lübeck! Die „Bürgerkathedrale“ aus Backstein zeigt, weshalb Lübeck zur Hansezeit das „Venedig des Nordens“ war. So eine prächtige Kirche haben höchstens noch die Ulmer und die Kölner, wobei das Deckengewölbe von St. Marien sogar höher ist ... → Tour 5
Moderne und mittelalterliche Kunst
Overbeck-Gesellschaft: Wer modernste Kunst sehen will, ist hier richtig. In dem kleinen Bauhausgebäude stellen sogar Künstler aus, die sonst auf der Biennale in Venedig sind. → Tour 3
Museumsquartier St. Annen: Die vielleicht schönsten Klappaltäre Deutschlands sind hier zu sehen, darunter der epochale Memling-Altar. In der angeschlossenen Kunsthalle sieht man - mit Glück - das Holstentor von Andy Warhol. → Tour 2
Drei Häuser, drei Nobelpreisträger
Willy-Brandt-Haus: Das Haus zu Ehren des Friedensnobelpreisträgers ist unbedingt zu empfehlen. Man lernt auf unterhaltsame Weise sehr viel über die (deutsche) Nachkriegszeit und die Lebensstationen des Haupthelden. Eintritt frei! → Tour 3
Buddenbrookhaus: Das Haus zum Roman. Ein Muss für Literaturfreunde! → Tour 5
Günter-Grass-Haus: Außergewöhnlich vielschichtig ist diese kleine, feine Werkschau zum dritten Nobelpreisträger. Dabei wird Günter Grass auch kritisch gesehen, Respekt! → Tour 3
Niedliche Einkaufsmeilen
Hüx- und Fleischhauerstraße: Edel geht es zu, aber auch charmant und unaufgeregt. Die Hüx- und die Fleischhauerstraße lassen sich nicht in das gängige Klischee einer Einkaufsmeile pressen, sondern sind wirklich etwas Besonderes. → Tour 2
Auf Trave und Wakenitz
Per Kanu um die Altstadt: Wer keines der vielen Ausflugsschiffe bemühen, sondern die Altstadt in einem Kanu umrunden mag, wird im Kanu Club Lübeck e. V. fündig. Das Beste: Man muss kein Mitglied sein, Bezahlung auf Spendenbasis. → Kanu Club Lübeck e. V.
Bootstour auf der Wakenitz: Die schönste Bootstour kann man auf dem zweiten Lübecker Stadtfluss unternehmen. Auf dem 15 km langen, urwüchsigen „Amazonas des Nordens“ geht es bis zum Ratzeburger See. → Unbekanntes Lübeck
Travemünde
Passat: Ein Viermaster, der ein ganzes Schiffszeitalter symbolisiert. Dabei ist besonders die Ausstellung in Luke 1 hervorragend, doch auch die Ausblicke vom Deck auf die Travemünder Altstadt und den neu gestalteten Priwall haben was! → Travemünde
Ostseestation Priwall: Auch nach der Neueröffnung im März 2018 wird es das sein, was es schon vorher war: ein Vorzeigemuseum, in dem man äußerst unterhaltsam über die Fauna der Ostsee in Kenntnis gesetzt wird. Die guten Führungen von Thorsten Walter sorgen dafür. → Travemünde
Uferwelten
Brodtener Steilufer und Priwall: Ein Spaziergang am Brodtener Steilufer in Travemünde ist ein Erlebnis. Hier zeigt sich das Meer von seiner genialsten Seite. Alternativ lässt es sich auf dem Priwall an der Wasserkante entlanglaufen, Wellenrauschen und Meeresgeruch inklusive. → Travemünde
Dummersdorfer Ufer: Das abwechslungsreichste Naturschutzgebiet Lübecks liegt in Kücknitz. Wie in Travemünde sind auch hier die riesigen Fähren und Hotelschiffe aus nächster Nähe zu bestaunen. → Unbekanntes Lübeck
Gothmund: Ein versteckter kleiner Fleck, den selbst die Franzosen während der Fremdbesetzung nicht gleich entdecken konnten. Bei diesem charmanten Fischerdorf lässt es sich auch gut wandern. → Unbekanntes Lübeck
Essen und Ausgehen
Die schönsten und spannendsten Abendaktivitäten erlebt man in der Altstadt, die vielen Kneipen, Theater, Kinos und Clubs sind gut über die ganze „Insel“ verteilt. Travemünde mit seinen Restaurants kann dafür in Sachen Essen gehen mithalten.
Ausführliche Restaurantbeschreibungen finden Sie im Kapitel Lübecker Küche(n) und Spezialitäten ab hier.
Alle Clubs, Bars und Kneipen sowie Theater- und andere Bühnen werden im Kapitel Kultur- und Nachtleben ab hier vorgestellt.
Lübeck kulinarisch
Die Königin der Hanse besteht nicht nur aus Marzipan und Rotspon. In Lübeck gibt es drei (!) Sterneköche, erstklassige Fischrestaurants, internationale (Spitzen-)Küche und gute Lokale für regionale Gerichte, außerdem: stilvolle und stylische Cafés für die Kuchen- und Tortenfraktion.
Jugendliche und Junggebliebene zieht es zu einem sehr guten Latte macchiato in die lässige Cole Street oder in das vegane Café Erdapfel. Sehr gut frühstücken kann man im Grenadine in der Altstadt und in der Strandperle in Travemünde. Die besten und abgefahrensten Eis-Erfindungen bekommt man im Soulmade.
Und wer wirklich nur seinen Marzipanvorrat auffüllen mag, kann nicht nur bei Niederegger, sondern auch im winzigen Laden von Mest einkaufen. Dort gibt es das Mandelmus sogar in Bio-Qualität ...
5 Einkehr-Tipps
Schabbelhaus: Sicher, zu zweit zahlt man 70 Euro, doch die gediegenen Räumlichkeiten und die feinen italienischen Speisen sind diese Ausgabe wert. Wer möchte, kann den günstigeren Mittagstisch ausprobieren.
Leo’s Juice & Burger: Reden wir nicht lange herum! Hier gibt es die mit Abstand besten Burger der Stadt, und das (Hipster-)Lokal kann es sogar mit den Hamburger Läden dieser Kategorie aufnehmen. Auch die selbstkreierten Säfte, serviert in Marmeladengläsern, sind sehr gut.
Balthazar: Ein ganz anderes Klientel zieht die Sterneküche von Oliver Pfahler in Travemünde an. Wer sich noch nie in diese hohen kulinarischen Gefilde begeben hat, kann hier ein 4-Gänge-Menü zu gerade einmal 59 Euro testen. Das ist deutschlandweit einzigartig.
Holstein’s: In diesen Räumen haben bereits die Manns gespeist. Und heute? Hervorragender Meerblick, angenehmer Service, sehr gute (Fisch-)Speisen.
Engelsbäckerei: Der ideale Koffeinaufenthalt in der Großen Petersgrube! Man genießt die hervorragenden Brownies und Tartelettes und stellt sich vor, wie seinerzeit die Pferdekarren hier vorbeiholperten.
Kultur- und Nachtleben
Die beliebteste Stadt Schleswig-Holsteins ist seit der Jahrtausendwende zu einem kleinen Kulturzentrum aufgestiegen. Science-, Preacher- oder Poetry-Slams sind genauso populär wie die vielen (kleinen) privaten Theater - sogar ein Zaubertheater gibt es -, die über den gesamten Altstadthügel verstreut sind.
Dann sind da noch die zahllosen Events, von denen der stilvolle Weihnachtsmarkt vor der UNSECO-Kulisse die meisten Besucher anzieht. Andere kommen wegen der Travemünder Woche, immerhin die zweitgrößte Segelregatta der Welt. Mir gefallen die etwas unbekannteren Veranstaltungen besser: die Große Kiesau Literaturnacht etwa, die in 18 privaten Wohnhäusern stattfindet. Auch das Travejazz-Festival braucht sich nicht zu verstecken: 2018 geht es bereits in die fünfte Runde.
Selbst die Club- und Kneipendichte ist für eine kleine Großstadt beachtlich. Neben Kneipen mit Livemusik und dem legendären Tablequiz im Tonfink ist mit einigen echten Kultclubs auch für richtige Discogänger das Passende dabei.
5 Tipps für 5 Abende
Dietrich’s: Ganz klar, wer gepflegt Cocktails in Gin-Varianten trinken will, kommt hierher. Der Barmixer war bereits bei den Europameisterschaften.
Kulturwerft Gollan: Das neue Kulturzentrum wird immer beliebter. Warum? Industrieflair trifft auf Backsteincharme - und bisweilen sehr besondere Events.
Strandsalon: Eine gut gemachte Sommerlocation und einzigartig in Lübeck. Man chillt in beachartiger Atmosphäre vor der Silhouette der Altstadtinsel.
Treibsand: Wer nach fetzigen Livekonzerten sucht, die sogar ziemlich günstig sind, wird in den etwas abgeranzten Räumen einer alternativen Wohnwagensiedlung fündig.
Poetry- und andere Slams: Ich mag das, wenn man mit Worten gegeneinander „kämpft“. Die besten Schlachten dieser Art rocken im Filmhaus über die Bühne. Der hervorragende Preacher-Slam (Popen gegen Poeten) steigt allerdings in St. Petri.