Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Einleitung
Kapitel 1: Zähne – Ein Wunder der Natur
I. Das Wunderwerk Zähne
II. Sind Zahnerkrankungen natürlich?
III. An jedem Zahn hängt immer auch ein ganzer Mensch
Kapitel 2: Wie entsteht eigentlich Karies?
I. Karies entsteht von außen – Bakterien als Bösewichte
II. Karies entsteht von innen – Zähne als Basenpuffer
III. Karies aus ganzheitlicher Sicht
IV. Karies als Sprachrohr der Seele
V. Karies als epigenetischer Schaden
Kapitel 3: Ist Karies heilbar?
I. Die Selbstheilungskräfte unseres Körpers
II. Ist Karies vielleicht doch heilbar?
Kapitel 4: Karies heilen durch zahnfreundliche Ernährung
I. Schädliches meiden
1. Zucker meiden
2. Weißmehl meiden
II. Mineralstoffreich essen
1. Welche Mineralien und Vitamine brauchen gesunde Zähne und wo bekommen wir sie her?
a) Kalzium
→ Wie viel Kalzium braucht der Mensch?
→ Wie viel Kalzium steckt in welchem Lebensmittel?
b) Magnesium
→ Wie viel Magnesium braucht der Mensch?
→ Wie viel Magnesium steckt in welchem Lebensmittel?
→ Das Kalzium-Magnesium-Verhältnis muss stimmen!
c) Phosphor
→ Wie viel Phosphor braucht der Mensch?
→ Auf das richtige Verhältnis an Kalzium und Phosphor kommt es an!
→ Das Kalzium-Phosphat-Verhältnis einzelner Lebensmittel
d) Vitamin D
→ Wie viel Vitamin D braucht der Mensch?
→ Woher bekomme ich genug Vitamin D?
→ Wie viel Vitamin D ist in welchem Lebensmittel?
e) Vitamin K
→ Wie viel Vitamin K braucht der Mensch?
→ Vitamin-K-Gehalt verschiedener Lebensmittel
f) Vitamin A
→ Vitamin A gibt es gar nicht?
→ Wie viel Vitamin A braucht der Mensch?
→ Wie viel Vitamin A steckt in welchem Lebensmittel?
g) Drei weitere wichtige Mineralien für die Zahngesundheit
2. Nahrung ist mehr als die Summe einzelner Inhaltsstoffe
3. Wichtige Mineralien und Vitamine für die Zahngesundheit im Überblick
III. Tipps für die Gestaltung einer zahnfreundlichen pflanzlichen Ernährung:
IV. Nährstoffaufnahme verbessern
1. Gründlich Kauen für eine verbesserte Nährstoffaufnahme
2. Darm säubern für eine verbesserte Nährstoffaufnahme
3. Magensäure optimieren für eine verbesserte Nährstoffaufnahme
V. Fasten – Selbstheilungskräften eine Chance geben
Kapitel 5: Karies heilen durch die richtige Mundhygiene
I. Zahnreinigung kann schädlich sein
II. Die richtige Zahnpflege
1. Zahnbürsten
a) Die Naturzahnbürste Miswak
b) Natürliche Plaqueentfernung und Zahnaufhellung mit Spezialzahnbürsten
c) Gräser kauen – Natürlicher geht’s nicht mehr
2. Zahnpulver selber machen statt Zahnpasta kaufen
a) Das sollte ein Zahnpflegemittel können
b) Mein Geheimrezept für selbstgemachtes Zahnputzpulver
3. Mundspülungen statt Zahnseide
a) Salzwasserspülungen für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch
b) Sanguinaria – Ein Kräuterextrakt für einen gesunden Mundraum
c) MMS – Miracle Mineral Supplement
d) Ölziehen – Gegen Bakterien und für weiße Zähne
e) Mundspülungen mit Xylit
f) Mundspülungen mit Eigenurin
g) Mundspülungen mit antibakteriellen Kräutern
Kapitel 6: Karies heilen durch Aufdeckung der psychischen Ursachen
Kapitel 7: Karies heilen durch Mentaltechniken
Kapitel 8: Karies heilen durch zahnärztliche Behandlungsmaßnahmen
Kapitel 9: Kinder und Karies
I. Karies bei Kindern vermeiden
1. Kinder vor Ansteckung mit Kariesbakterien schützen
2. Kindern keine gesüßten Getränke geben
3. Feste Nahrung statt Brei
4. Kariesfreundliche Ernährung für Kinder
II. Zusätzliche Hinweise für Eltern
1. Homöopathie als sanfte Lösung bei Zahnproblemen
2. Kinder nur von speziell ausgebildeten Kinderzahnärzten behandeln lassen
3. Fehlstellungen von Zähnen mit sanften Methoden behandeln
4. Erste Hilfe bei akuten Zahnschmerzen
Ein paar Worte zum Abschluss
Anhang
I. Bonusmaterial
1. Ursachen und Hilfe bei Zahnfleischrückgang (Paradontalerkrankungen)
a) Zahnfleischrückgang durch Parodontitis
b) Zahnfleischrückgang ohne Entzündung
c) Zahnfleischrückgang durch Knirschen
d) Zahnfleischrückgang und lockere Zähne durch Pilze?
2. Erste Hilfe bei Zahnschmerzen
3. Heilgeheimnisse von Jakob Lorber bei Zahnproblemen
4. Die Zahnwuchskur mit Beinwell und Eierschalen
5. Welches Material für Füllungen, Kronen und Brücken?
6. Was tun nach der Zahnextraktion: Mut zur Lücke?
7. Amalgam – Eine tickende Zeitbombe
8. Wurzelbehandlungen – nein, danke!
II. Quellenangaben und Literaturempfehlungen
III. Interessante Links
1. Allgemeine Links zum Thema Zahngesundheit
2. Links zum Thema Zähne nachwachsen lassen:
3. Links zur Auffindung ganzheitlich arbeitender Zahnärzte
Weitere Titel erschienen im Inspiriert-Sein Verlag
www.inspiriert-sein.de
Impressum
Als ich 1986 mein Zahnmedizinstudium aufnahm, hatte ich Visionen. Ich glaubte fest daran, durch meinen Beruf, Menschen helfen zu können. Bereits als Kind kam ich mit Naturheilkunde und Schulmedizin in Kontakt; meine Mutter war Heilpraktikerin und mein Vater Zahnarzt. Das hat mein Interesse an alternativen Behandlungsansätzen geweckt und so begann ich bereits kurze Zeit nach meinem Staatsexamen, mich ganzheitlich weiterzubilden.
Über den Tellerrand zu blicken, hat meinen Horizont erweitert, mich aber auch kritisch über standardisierte Behandlungskonzepte in der Schul-Zahnmedizin nachdenken lassen. Oftmals beobachtete ich einen schnelleren Heilungsverlauf, wenn ich den alternativen Weg einschlug. Meine Patienten dankten es mir und ich hatte Freude an meiner Tätigkeit.
Ein persönlicher Schicksalsschlag öffnete meinen Horizont noch weiter. Ich beschäftigte mich nunmehr mit den Themen Ernährung und Heilung, Entgiftung und Heilung sowie Bewusstsein und Heilung. Viele mutige Vorreiter haben mich in dieser Zeit beeindruckt. So zum Beispiel Dr. Bruce Lipton, Dr. Dietrich Klinghardt, Dr. Lisa Rankin und Dr. Rüdiger Dahlke. Sie alle haben eindrucksvoll belegen können, dass es mehr gibt, als das, was uns die Schulmedizin weismacht. Es gibt Zusammenhänge zwischen unserer Ernährung, unserem Umfeld, aber auch unserem Stresspegel und den Selbstheilungskräften, der Zellaktivität, aber auch unseren Genen.
Unendlich viele Beobachtungen aus meinem Praxisalltag ließen sich nun erklären. Wie oft hatte ich erlebt, dass Menschen, die perfekt Zähne putzten und regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung kamen, immer wieder Karies oder Zahnfleischentzündungen hatten. Umgekehrt gab es eine nicht zu vernachlässigende Anzahl an Patienten, deren Mundhygiene zu wünschen übrig ließ, aber weder Karies noch Parodontitis ausbildeten. Diese Dinge konnte ich mir nun erklären.
Mein Wunsch, die Menschen aufzuklären und in die Lage zu versetzen, eigenverantwortlich für die eigene Zahngesundheit einzustehen, wuchs stetig. Zunächst begann ich, in der Praxis Aufklärung zu betreiben, aber später erschienen mir viele meiner Handlungen als Zahnärztin absurd. Es fühlte sich für mich nicht mehr stimmig an und ich verließ die Praxis. Seither habe ich meine Aufklärungsarbeit ausgedehnt und habe die Vision von einer Gesellschaft ohne Zahnprobleme.
Natürlich ist der Weg dorthin noch zu gehen. Aber je früher wir beginnen, um so schneller kommen wir ans Ziel.
Ich habe die Hoffnung, dass die Generation meiner Enkel (ich bin jetzt 50) durchaus kariesfrei aufwachsen kann, wenn die zukünftigen Eltern sich informieren und das Leben verändern. Natürlich bedarf es des persönlichen Einsatzes und des Muts, etwas zu verändern. Dazu gehört die konsequente Ernährungsumstellung auf Bio-Frischkost, ohne chemische Zusatzstoffe, basenüberschüssig und mit wenig Zucker. Nur ein optimal genährter Körper kann alle Regenerations- und Reparaturaufgaben übernehmen und die Selbstheilungskräfte aktivieren. Auch die Veränderung der Mundhygiene-Produkte ist wichtig, um den Körper von Substanzen zu befreien, die ihn belasten und bei seiner Arbeit behindern.
Dr. Weston Price hat bereits in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts festgestellt, dass eine naturverbundene Lebensweise verhindert, dass Menschen Karies, Parodontitis und Zahn- bzw. Kieferfehlstellungen entwickeln. Das heißt, ein sich Rückbesinnen auf das, was uns wirklich dient ist wichtig.
Und hier kommt dieses Buch ins Spiel! Als ich es zum ersten Mal las, war ich begeistert und freute mich, dass es wunderbar recherchiert, alle wichtigen Punkte auflistet und erklärt, die meiner Meinung nach wichtig sind, um selbstverantwortlich und zahngesund zu leben. Ich bin zutiefst beeindruckt und freue mich sehr, das Vorwort zu diesem Buch schreiben zu dürfen. Ich begrüße Sie als Leser dieses Werkes auf Ihrem Weg in die Eigenverantwortung und wünsche Ihnen alles Gute, und vor allem gesunde Zähne.
Dr. Karin Bender-Gonser
www.folge-dir-selbst.com
„Wenn alle zum Zahnarzt gehen und dennoch alle krank sind, sollte dies stutzig machen.“
Zahnarzt Dr. Lars Hendrickson
Schon im Vorschulalter litt ich unter Karies, die mir, sofern sie Schmerzen bereitete, vom Zahnarzt entfernt wurde. Wie es in den 80er Jahren üblich war, wurden die so entstandenen Löcher mit Amalgam gefüllt. Trotz regelmäßiger Zahnpflege wurden bei fast jeder halbjährlichen Zahnarztkontrolle weitere kariöse Stellen festgestellt und entsprechend behandelt.
Bereits in meiner Jugend hatte ich kaum noch einen unbehandelten Backenzahn und etliche Amalgamfüllungen. Diese ließ ich mir mit Anfang 20 auf Anraten meines damaligen Zahnarztes zum Teil durch Goldinlays ersetzen – natürlich ohne Durchführung von Schutzmaßnahmen. Damals wusste ich leider noch nicht, dass bei der Entfernung von Amalgamfüllungen giftige Quecksilberdämpfe freigesetzt werden und bestimmte Schutzvorkehrungen das Risiko einer Quecksilbervergiftung minimieren können. Auch wusste ich nicht, dass unterschiedliche Metalle im Mund miteinander reagieren und den Organismus belasten können. Ich vertraute ganz einfach der Autorität Zahnarzt und ließ die von ihm ausgewählten Maßnahmen über mich ergehen.
Als ich einige Jahre später, in denen ich mich bereits intensiv mit Alternativen zur herkömmlichen Schulmedizin beschäftigt hatte, neue dunkle Flecken auf meinen Zähnen entdeckte, stand für mich fest: Dieses Mal werde ich neue Wege gehen und die Verantwortung für meine Zähne nicht länger in fremde Hände legen. Daraufhin suchte ich in Büchern, Zeitschriften und im Internet nach alternativen Behandlungsmöglichkeiten. Zum ersten Mal stieß ich dabei auf Informationen, die darauf hinwiesen, dass zahnärztliche Behandlungen keine Heilungen herbeiführen, sondern eher einer „kunsthandwerklichen“ Verschönerungsmaßnahme zur Herstellung der äußerlichen Ästhetik gleichen.
Wie sonst ist es zu erklären, dass wir bei jedem Zahnarzteingriff gesunde Zahnsubstanz verlieren, statt wieder welche aufzubauen? Wie paradox ist es, dass eine sogenannte „Wurzelbehandlung“ eine Maßnahme zur Zahnerhaltung sein soll, der Zahn dabei aber abgetötet wird, indem man die lebenswichtige Wurzel entfernt? Wie kann es sein, dass Zahnverfall, Parodontose und Fehlstellungen bei ursprünglich lebenden Naturvölkern gänzlich unbekannt waren, wohingegen heute, in unserer modernen und angeblich so zivilisierten Welt kaum noch ein Erwachsener mit einem auch nur annähernd gesunden Gebiss aufzufinden ist?
Fakt ist: Eingriffe von Zahnärzten machen die Zähne nicht gesund, sondern verlangsamen maximal deren Zerfall und schalten Zahnschmerzen durch ein Abtöten des Nervs aus. Leider ist es sogar so, dass die meisten der heute typischerweise durchgeführten Zahnarztbehandlungen wie Bohren, Wurzelbehandlungen, Metallfüllungen oder das Setzen von Implantaten erhebliche Risiken nach sich ziehen und einen Patienten zum Dauerkunden machen können.
Wussten Sie, dass beim Bohren mit einer hohen Drehgeschwindigkeit eine enorme Hitze freigesetzt wird, die den behandelten Zahnnerv nachhaltig schädigen kann? Oder, dass beim Bohren feine Mikrorisse entstehen können, über die sich Viren und Bakterien schneller und tiefer im Zahn verbreiten können als zuvor? Dass durchZahnfüllungen jeglicher Art die Neubildung von Karies (Sekundärkaries) begünstigt wird, weil an der Verbindungsfläche zwischen Füllung und Zahn ein Minispalt entsteht, in dem sich Bakterien mit Vorliebe einnisten und ausbreiten?
Zudem gibt es keine Füllung, die ewig hält und bei jeder Erneuerung muss weitere gesunde Zahnsubstanz geopfert werden! Kronen und Inlays können im Laufe der Zeit die Pulpa, also den Zahnnerv, abtöten und damit zum Zahnverlust führen. Hat Sie schon einmal ein Zahnarzt darauf hingewiesen, dass wurzelbehandelte Zähne Bakterien anziehen, die den ganzen Organismus belasten und das Immunsystem schwächen können? Oder, dass Toxine aus Kunststoff- und Metallfüllungen über die feinen Zahnkanäle in den gesamten Körper gelangen können und damit oftmals die versteckte Ursache von chronischen Erkrankungen infolge von Schwermetall- und anderen Toxinvergiftungen darstellen?
Natürlich gibt es auch Zahnärzte, die über all diese Fakten informiert sind, und die sich um alternative, weniger schädliche Behandlungsmöglichkeiten bemühen. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass Zahnarztbehandlungen lediglich die Symptome zum Verschwinden bringen und nicht die eigentlichen Ursachen behandeln. Herkömmliche Zahnarztbehandlungen heilen nicht und machen kranke Zähne nicht gesund!
Da unser Körper jedoch über erstaunliche Selbstheilungskräfte verfügt (was wir beispielsweise anhand der Heilung selbst schwerster Wunden oder Knochenbrüche sehen können) und nahezu jede Zelle unseres Körpers in gewissen Zeitabständen vollkommen erneuert wird, wieso sollte es dann nicht möglich sein, dass auch unsere Zähne regenerieren und heilen können?
Zähne sind keine leblose Materie, die vom restlichen Körper isoliert ist, auch wenn dies oft von Zahnärzten so betrachtet wird! Das komplette Gegenteil ist der Fall: Kleinste Poren, die für unsere Augen nicht sichtbar sind, verbinden die Zahnoberfläche mit unserer Mundhöhle. Unsere Zahnwurzeln sind von Lymphflüssigkeit umgeben und dadurch an sämtliche im Körperinneren ablaufenden Prozesse angebunden.
Sollte es daher nicht vielleicht doch möglich sein, Zähne selbst zu heilen oder zumindest den weiteren Verfall zu stoppen? Genau dieser Frage bin ich auf den Grund gegangen und was ich dabei herausgefunden habe, das möchte ich Ihnen nicht vorenthalten!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und mir dauerhaft gesunde Zähne und ein strahlend weißes Lächeln.
Marion Selzer im Mai 2016, La Palma
„An jedem Zahn hängt immer auch ein ganzer Mensch.“
Dr. Dirk Schreckenbach, ganzheitlich arbeitender Zahnarzt und Heilpraktiker aus Homburg
Zähne von Menschen und Säugetieren, genauer gesagt der Zahnschmelz, also der sichtbare Teil der Zähne, sind das härteste Gewebe, das lebende Organismen hervorbringen können. Der Zahnschmelz besteht zu 95 Prozent aus Mineralien und ist extremsten Bedingungen ausgesetzt. So müssen unsere Zähne zum Beispiel beim Zusammenbeißen, Pressen und Knirschen Belastungen von bis zu 400 Kilogramm standhalten. Außerdem müssen sie mit Temperaturen einer Bandbreite von null bis 75 °C sowie pH-Werten von 2 – 11 und damit ph-Wert-Schwankungen im Milliarden Bereich zurecht kommen!
Ist die Mundflora intakt, sind unsere Zähne nahezu unverwüstlich. Zehntausend Jahre und länger kann ein menschlicher Zahn nach dem Tod des Individuums allen zersetzenden Umwelteinflüssen widerstehen. Das bestätigen Funde von Überresten von Urzeitmenschen, deren Skelette sich nahezu vollständig durch Witterung und Bakterien aufgelöst hatten, wohingegen ihre Zähne nach wie vor bis heute erhalten geblieben sind.
Wenn unsere Zähne bereits zu Lebzeiten Schaden nehmen, müssen die schädigenden Einflüsse also äußert aggressiv sein. Welche Ursachen führen dazu, dass unsere Zahngesundheit immer früher leidet? Dass unsere Zähne kariös werden oder unser Zahnfleisch immer weiter zurückgeht? Und was können wir tun, um die Gesundheit unserer Zähne möglichst lange zu erhalten?
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Zähne und ihre Funktionen in unserem Körper
Zähne übernehmen verschiedene Aufgaben in unserem Körper und beeinflussen so viele Bereiche unserer Gesundheit:
Zunächst einmal dienen Zähne der mechanischen Zerkleinerung unserer Nahrung und haben damit eine direkte Auswirkung auf unsere Verdauung. Nur, wenn wir jeden Bissen gründlich kauen, können die enthaltenen Nährstoffe auch richtig aufgenommen werden.
Wie wir mit den Zähnen kauen und aufbeißen, hat eine direkte Wirkung auf unser Kiefergelenk. Durch den Druck und Gegendruck wird zum einen der Knochenstoffwechsel im Kiefergelenk angeregt und zum anderen wirkt sich die Kau- und Beißbewegung über das Kiefergelenk auf die Wirbelsäule aus. Kommt es hier zu Fehlbelastungen, können diese zu Störungen im gesamten Bewegungsapparat führen.
Zudem beeinflussen die Zähne auch unsere Psyche. Nur mit schönen Zähnen trauen wir uns, ein strahlendes Lächeln zu zeigen.
Weil jeder unserer Zähne über das Meridiansystem mit einzelnen Organen verbunden ist, hat ihr Zustand auch einen direkten Einfluss auf die entsprechenden Organe.
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Karies und entzündliche Erkrankungen des Zahnhalteapparates, sogenannte Parodontopathien, zählen zu den häufigsten Erkrankungen der Zähne. Nahezu jeder deutsche Erwachsene ist von einer der beiden Erkrankungen betroffen. Laut einer Mundgesundheitsstudie aus dem Jahr 2005 hat der 35 bis 45-jährige Durchschnittsdeutsche 14,5 kranke Zähne in seinem Mund, die entweder von Kariesbakterien angegriffen werden, Füllungen enthalten oder bereits gezogen wurden.
Wir finden es normal, dass wir im Alter ein künstliches Gebiss benötigen und stören uns nicht weiter daran, dass Zähne schon in jungen Jahren gebohrt und „repariert“ werden müssen. Karies und andere Zahnerkrankungen sind so allgegenwärtig und zum gewohnten Begleiter geworden, so dass wir sie kaum noch als Krankheit wahrnehmen. Doch ist das wirklich normal, im Sinne von natürlich oder haben wir uns einfach nur an etwas gewöhnt, was so von der Natur nicht vorgesehen war?
Wenn wir uns die Studien des renommierten Zahnforschers Dr. Weston Price ansehen, müssen wir feststellen, dass von der Zivilisation abgeschnittene Völker nahezu immun gegen Zahnerkrankungen waren. Zudem verfügten sie fast ausnahmslos über perfekt angeordnete Zähne und wiesen keinerlei Fehlstellungen auf. Auch die Funde von Schädeln unserer Urzeitvorfahren bestätigen, dass Zähne ein Leben lang gesund bleiben können. So entdeckte H. P. Pickerill bei der Untersuchung von Schädeln der australischen Ureinwohner nur einen kranken Zahn unter 2000. Und auch in Europa waren Zahnerkrankungen von der Steinzeit bis ins 16. Jahrhundert äußerst selten, was durch Schädelfunde belegt ist.
Was läuft also heute falsch, warum gelten Karies und andere Zahnerkrankungen als normal? Oder sind diese Fragen gar nicht so wichtig? Schließlich handelt es sich ja „bloß“ um unsere Zähne?
Karies und Zahnerkrankungen sind, wie wir gesehen haben, heute so weit verbreitet und allgegenwärtig, dass sie kaum noch als Krankheit wahrgenommen werden. Wir behandeln Zähne wie austauschbare Ersatzteile unseres Körpers, die repariert und durch Prothesen ersetzt werden können. Dass Zähne jedoch mit dem gesamten Organismus verbunden sind und Zahnerkrankungen keinesfalls als isoliert zu betrachtendes Symptom gesehen werden sollten, zeigt folgender Ausflug in das Innenleben unserer Zähne.
Zähne bestehen aus verschiedenen Schichten. Die drei wichtigsten werden als Zahnschmelz, Zahnbein (Dentin) und Zahnnerv (Pulpa) bezeichnet. Der Zahnschmelz, das, was wir beim gesunden Zahn sehen können, besteht aus anorganischen Substanzen, einem phosphorsaurem Kalk, der in einer kristallinen Struktur angeordnet ist. Darunter liegt das Zahnbein, das sich sowohl aus anorganischen als auch organischen Stoffen zusammensetzt und darüber hinaus elastisches Gewebe, sogenanntes kollagenes Fibrillin, enthält.
Die feinen Kanälchen, die in der Abbildung als Linien des Zahnbeins gekennzeichnet sind, sind Ausläufer des Zahnnervs, was erklärt, dass es bei einer Zerstörung des Zahnbeins z. B. durch Bohren oder Kariesbakterien zu Schmerzen kommt. Unter dem Zahnbein liegt der Zahnnerv, der das eigentliche Leben des Zahnes ausmacht. Der Nerv besteht aus organischem Gewebe, das von feinen Nervenfasern durchsetzt ist, also kleinsten Blut- und Lymphgefäßen, die in das Bindegewebe münden, das den Zahn umgibt.
Alle Zellen des Körpers sind mit dem Bindegewebe verbunden. Das Bindegewebe versorgt die Zellen mit Nährstoffen, nimmt überflüssige Stoffwechselrückstände auf und befördert diese zu den Ausscheidungsorganen, damit sie aus dem Körper ausgeschieden werden können. Nachgewiesen wurden diese Zusammenhänge bereits in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts durch den Wissenschaftler Pischinger.
Das Bindegewebe ist damit kein bloßer Füllstoff ohne konkrete Aufgabe, wie bis dato angenommen, sondern es dient sozusagen als Binde- und Transportglied für sämtliche Zellen im Körper. Pischinger bezeichnete das Bindegewebe daher als Grundlagensystem, um zu verdeutlichen, dass es sich dabei um eine Art Grundsubstanz des menschlichen Körpers handelt.