1

Über die Moosalm auf den Rossbrand, 1770 m

Gehzeit 4.45 h

8C7

Grüne Insel inmitten eines gewaltigen Panoramas

Der Rossbrand, ein weit ausladender, waldummantelter Höhenzug, ist auf etwa zehn verschiedenen Routen aus allen Himmelsrichtungen zugänglich. Der Wanderer schätzt nicht nur die schattigen Waldwege, sondern vor allem das großartige Panorama von der Moosalm und vom Gipfelplateau.

Talort/Ausgangspunkt: Filzmoos, 1055 m. Höhenunterschied: 700 m. Anforderungen: Gut beschilderte Forststraßen, Alm- und Waldsteige. Einkehr: Moosalm (bew. Pfingsten bis Anf. Okt.), Radstädter Hütte (bew. Juni bis Mitte Okt., 50 L. + B., Tel. +43 6452 6474). Varianten: 1. Rundweg von Filzmoos über die Moosalm (Aufstieg auf der hier beschriebenen Route – Abstieg über die Forststraße, »blau«, beschildert, gut 2 Std.). 2. Abstieg über die Karalm nach Filzmoos (2¼ Std., Weg 42 c): Von der Radstädter Hütte in wenigen Minuten über die Westschleife der Straße zu dem nach Norden abzweigenden Wanderweg, der zuerst einem schütter bewaldeten Rücken folgt, bald darauf die meist geschlossene Rossbrandhütte (TVN) passiert und dann die auf einer Wiesenterrasse gelegene Karalm erreicht. Zuerst über Bergweiden kurz ostwärts (rechts), dann auf oft ausgewaschenem Steig nordwärts zu einer Forststraße hinab und auf dieser ins Tal. Vom unteren Waldrand auf einem Wanderweg rechts nach Filzmoos.

In Filzmoos (1) in wenigen Minuten zum Kreisverkehr hinab und kurz in Richtung »Ramsau«. Vor dem Hotel Alpenblick rechts zu einer Brücke über die Warme Mandling. Jenseits des Baches beginnt der angenehme Waldweg zur Moosalm. Er hält sich an der ersten Verzweigung links, überquert später eine Forststraße und zieht über Bergweiden und Wald zur aussichtsreichen Jausenstation Moosalm (2). Von dieser führt der Weg schräg links zum Wald hinauf und in diesem geradewegs auf die Kammhöhe zur Moserscharte (3). Dort flacht das Gelände deutlich ab. Von links mündet die Route von Mandling ein. Zusammen mit dieser läuft unser Weg auf dem bewaldeten Kammscheitel mit seinem Nordlandcharakter leicht steigend westwärts. Er zieht dabei zwischen einer Bergstation und einer Jagdhütte hindurch, dann über das längliche Plateau des Hofereck (4) hinweg zu einer Moorlacke und zu dem weithin sichtbaren Fernsehturm (5), ehe rechts der für den Abstieg vorgesehene Dr.-März-Weg (6) einmündet. Oberhalb eines Geländesprungs treffen wir auf die von Radstadt heraufführende Rossbrandstraße. Dieser folgen wir bis zum Parkplatz und können dann auf dem Fahrweg oder – schöner – auf dem aussichtsreichen Rücken zur Linken zum Gipfelplateau des Rossbrand (7) und zur Radstädter Hütte (8) wandern, die sonnseitig unterhalb des Gipfels steht. Für den Abstieg bietet sich neben der Aufstiegsroute und dem Weg über die Karalm (Variante 2) der Dr.-März-Weg an. Dieser führt auf der Rossbrandstraße über den Parkplatz bis zur großen Rechtskurve zurück und dreht dort sowie kurz darauf bei WP 6 jeweils links ab. Als gut erkennbarer, markierter Waldsteig schlängelt er sich über die schattige Nordflanke des Berges ins Tal und trifft dabei sechsmal auf eine Forststraße, die er – gut auf die Beschilderung achten! – quert, tangiert oder kurz verfolgt. Das letzte Stück des Weges vom Ortsrand ins Zentrum von Filzmoos (1) ist durch den Straßenverlauf vorgegeben.

Moosalm und Bischofsmütze über dem Kessel von Filzmoos.
Biotop am Rossbrand, hinten die westlichen Schladminger Tauern.
Der Rötelstein in Bildmitte, dahinter das Dachstein-Dreigestirn vom Rossbrand.

2

Schwarze Lacke und Aualm, 1366 m

Gehzeit 4.00 h

8C7

Ein verträumtes Feuchtbiotop und ein Almkessel wie im Bilderbuch

Wer an der Schwarzen Lacke den darin versenkten und von einem Lindwurm bewachten, goldenen Wagen – so die Sage – nicht zu Gesicht bekommt, soll deshalb nicht enttäuscht von dannen ziehen, sondern sich von der imponierenden Gestalt der Bischofsmütze in den Kessel der Aualm führen und von dem einzigartigen Bild dieses Winkels verzaubern lassen.

Ausgangspunkt: Filzmoos, 1055 m. Parkplatz gegenüber der Tankstelle. Höhenunterschied: Knapp 400 m. Anforderungen: Straßen und Forststraßen sowie kurzzeitig ein Jägersteig. Einkehr: Kleinbergalm (Mo. Ruhetag), Kirchgasshütte. Auf den Varianten: Neuberger Hof, Hofpürglhütte, Hofalmen. Varianten: 1. Von der Schwarzen Lacke in 1½ Std. nach Neuberg und von dort mit dem Wanderbus nach Filzmoos zurück. 2. Von der Aualm auf Weg Nr. 611 in ¾ Std. zur Hofpürglhütte und von dort am »Waldweg« Nr. 634 (»rot«) in 1¼ Std. zum Marcheggsattel oder von der Hofpürglhütte auf Weg Nr. 612 in ¾ Std. zur Unterhofalm und von dort mit dem Wanderbus bzw. in 1½ Std. zu Fuß nach Filzmoos. Siehe dazu die Touren 3 und 4.

Von der Tankstelle in Filzmoos (1) gehen wir am bequemsten auf der Straße links an der Volksschule vorbei zum Kleinberggut hinauf oder mühen uns hinter der Kirche vom Hotel Bischofsmütze auf einem steilen Wanderweg über die Kapelle am Kalvarienberg dorthin, wo beide Routen zusammenlaufen. Dahinter wandern wir über eine Forststraße (Rodelbahn im Winter) zur Kleinbergalm (2) hinauf und bleiben bei Verzweigungen immer am breiteren Sträßchen (Weg Nr. 37). Zur Kleinbergalm ist von Ende Juni bis Mitte Sept. bei Schönwetter am Di. und Do. ab Filzmoos ein Sessellift in Betrieb. Hinter der Alm gehen wir auf einer leicht fallenden Forststraße weiter, die später in einen anderen Forstweg mündet. Gleich gegenüber der Einmündung liegt die von Wald und Latschen gesäumte Schwarze Lacke (3). Hier und bei einer weiteren Gabelung kurz darauf halten wir uns rechts. Nach einer längeren, ziemlich eben verlaufenden Wegstrecke gewinnen wir einen sehr guten Ausblick auf den von der Bischofsmütze dominierten Aualm-Kessel. Kurz darauf dürfen wir links die Abzweigung zum Jägersteig nicht übersehen, der uns zum Marcheggsattel (4) hinabführt (dreifache Straßenteilung). Dort wählen wir für einen lohnenden Abstecher zur Aualm (5) (Kirchgasshütte) oder gar bis zur Hofpürglhütte (Variante 2) den oberen der beiden linken Fahrwege (AV 611). Nach unserer Rückkehr zum Marcheggsattel (4) wandern wir links zur Hofalm-Mautstraße (6) hinab und auf dieser rechts nach Filzmoos (1) hinaus (AV 611).

An der Schwarzen Lacke, zwischen den Bäumen erkennt man die Bischofsmütze.
Die Pehabhütte auf der Aualm mit der Bischofsmütze, an der 1993 eine Felsflanke abbrach.

3

Aualm – Sulzkaralm – Mahdalm – Hofpürglhütte, 1705 m

Gehzeit 4.15 h

8C7

Begeisternde Alm- und Hüttenwanderung am Fuß der Bischofsmütze

Die Hütten und Bergweiden um die Aualm lassen das Herz eines jeden Naturfreundes höherschlagen. Schaustück dieses Landstriches ist immer noch – oder gerade – die den Almkessel überragende Bischofsmütze, von deren Süd- und Ostwand 1993 ein Teil abgebrochen ist.

Talort: Filzmoos, 1055 m. Ausgangspunkt: Aualm, 1357 m. Zufahrt von Filzmoos (Kreisverkehr) in Richtung Hofalmen (Mautstraße). 1,4 km hinter der Mautstelle links abzweigen und auf den Marcheggsattel, dort rechts zur Aualm (ca. 2,5 km von der Mautstelle). Höhenunterschied: Gut 450 m in mehrfachem Auf und Ab. Anforderungen: Almsträßchen und Wanderwege (»blau«). Von der Sulzkaralm zur Mahdalm teilweise »rot«. Einkehr: Kirchgasshütte (Aualm, bew. Juni bis Mitte Okt.), Sulzkaralm (bew. Mitte Juni bis Ende Sept.), Mahdalm (Mitte Juni bis Anf. Okt.), Hofpürglhütte (AV, Pfingsten bis Mitte Okt., ca. 150 L. + B., Tel. +43 6453 8304).

Vom Parkplatz auf der Aualm (1) am Sträßchen links weiter in Richtung Sulzkaralm. Nach einigen Schleifen quert es einen Graben und verliert sich auf einem vom Leckkogel herabziehenden Weiderücken und Sattel. Der Wanderweg quert dann einige Gräben, entlässt zuerst einen Steig nach rechts zur Hofpürglhütte und gleich darauf einen nach links zur Arzbergalm. Wenige Meter oberhalb der zweiten Verzweigung erreichen wir die Kehre einer Almstraße, deren oberer Ast uns westseitig um den Leckkogel herum in den Kessel der Sulzkaralm (2) führt. Man kann hier ohne die Mahdalm-Losegg-Schleife gleich rechts über eine Grasmulde zum Austriaweg hinaufsteigen und ¾ Std. abkürzen. Zur Mahdalm (3) geht es an der Sulzkaralm links vorbei und nach einem leichten Gefälle im Auf und Ab quer über die steile, z.T. brüchige Südflanke des Losegg zur reizvollen Alm. Parallel zur begangenen Route steigen wir oberhalb derselben ostwärts aufs Losegg (4), das wir zuletzt im Linksbogen über einen Grasrücken erreichen, sofern wir es nicht ausklammern wollen. Ein von Latschen gesäumter, welliger Grasrücken führt uns ostwärts zu einem Sattel und zum Austriaweg (5) hinab. Diesem folgen wir rechts durch einen Latschengürtel und am oberen Rand der Bergweiden der Sulzkaralm zu einer Latschenrippe. Hinter dieser geht es leicht wellig über die freie Süd- und Südostflanke des Leckkogel in den weiten Karkessel südlich der Bischofsmütze. Dort treffen wir nach der Querung zweier wilder Gräben auf eine Wegteilung. Mit einem zehnminütigen Gegenanstieg erreichen wir die prächtig gelegene Hofpürglhütte (6). Dann kehren wir wieder zur Wegteilung zurück und wandern über eine Grasmulde zur Aualm (1) hinab.

An der Sulzkaralm: Hinten links der Hochkönig, in der Mitte das Tennengebirge.
Mahdalm und Tennengebirge mit dem Großen Fritzerkogel in der Mitte.
Vom Austriaweg blickt man auf die Hofpürglhütte (rechts) und den mächtigen Torstein.

4

Hofpürglhütte und Steiglpass, 2016 m

Gehzeit 5.00 h

8C

Schauen, Rasten, Träumen zwischen Bischofsmütze und Torstein

Die Rundtour von den Hofalmen zur Hofpürglhütte und – nach einem Abstecher zum Steiglpass – am Linzer Weg übers Rinderfeld und den Almsee zum Ausgangspunkt zurück begeistert nicht nur zur Alpenrosenblüte (Juli) und zur Lärchenfärbung (Oktober), sondern hat während der gesamten Wandersaison viele Anhänger. Eine imposante Felskulisse zwischen der kühnen Bischofsmütze und dem Felsklotz des Torstein bildet den Rahmen auf der einen und eine weite Schau auf die Niederen und Hohen Tauern auf der anderen Seite des Weges. Eine Tour zum Schauen, Rasten und Träumen. Mit dem Steiglpass, der nur trittsicheren Wanderern empfohlen werden kann, erfährt die Tour eine besondere alpine Note. Am Weg zur aussichtsreichen Hofpürglhütte dagegen, aber auch auf der Rundtour sind auch Kinder anzutreffen.

Talort: Filzmoos, 1055 m. Ausgangspunkte: Unterhofalm, 1280 m, bzw. Oberhofalm, 1278 m. Von Filzmoos (Ww. »Hofalmen«) auf einer Mautstraße mit Pkw oder Wanderbus erreichbar. Höhenunterschied: Gut 750 m, ohne Steiglpass etwa 500 m. Anforderungen: Insgesamt gut markierte Wanderwege. Zur Hofpürglhütte »blau«, am Linzer Weg stellenweise Trittsicherheit erforderlich (»rot«), zum Steiglpass sollte man auch schwindelfrei sein (Steilgelände und seilgesicherte Felsbänder). Einkehr: Unter- und Oberhofalm, Hofpürglhütte (AV, bew. Pfingsten bis Mitte Okt., ca. 150 L. + B., Tel. +43 6453 8304).

Unmittelbar vor der Unterhofalm (1) zweigt links der Wastl-Lackner-Weg Nr. 612 zur Hofpürglhütte ab. Er führt gleich über einen Bach und windet sich dann über Almwiesen, durch einen Lärchenstreifen und einen Latschengürtel sowie ein Alpenrosenfeld zur Hofpürglhütte (2) hinauf. Wenige Minuten davor quert unsere Route rechts in einen Schuttkessel und erreicht nach einer Geländestufe eine Wegteilung (3). Links geht es zuerst über viel Schutt, zuletzt über seilgesicherte Felsbänder auf den Steiglpass (4) und auf gleichem Pfad wieder zurück. Ostwärts führt der Linzer Weg Nr. 601 sehr abwechslungsreich zuerst über eine Terrasse, dann in mehrfachem Auf und Ab über Rippen und Gräben auf ein großes Schuttfeld, an das sich die Matten des Rinderfeldes (5) anschließen (Wegteilung). Hier halten wir uns rechts und steigen durch lichtes Lärchengehölz auf einen zauberhaften Boden (Bachmäander der Warmen Mandling) und dahinter durch den Wald und über eine Wiese zu einem Sträßchen ab, das direkt zur Oberhofalm hinabläuft. Wesentlich reizvoller ist es aber, schon nach wenigen Minuten vom Fahrweg rechts abzuzweigen und die Rundtour mit einem Besuch des großartigen Almsees (6) ausklingen zu lassen. Hinter diesem erreichen wir in wenigen Minuten die Unterhofalm (1) und jenseits der Warmen Mandling die Oberhofalm.

Hofpürglhütte unter der Bischofsmütze.
Im Almsee spiegelt sich die Bischofsmütze.

5

Eiskarlschneid, 1990 m

Gehzeit 4.15 h

8C7

Zauberhafte Matten, Alpenrosen und Lärchen vor einer Prachtkulisse

Zur Zeit der Alpenrosenblüte, vor allem aber, wenn nach Saisonschluss die Stille in den Festsaal des Dachsteingebirges zurückgekehrt ist und sich ab Mitte Oktober in der milden Herbstsonne mit dem Goldglanz der Lärchen schmückt, erlebt der Wanderer auf der Rundtour über die Sulzen- und Eiskarlschneid vor einer wahren Prachtkulisse unvergessliche Stunden.

Talort: Filzmoos, 1055 m. Ausgangspunkt: Oberhofalm, 1278 m. Mautstraße von Filzmoos (Ww. »Hofalmen«). Höhenunterschied: Gut 750 m. Anforderungen: Gut markierte Wanderwege und Steige ohne nennenswerte Schwierigkeiten; nur stellenweise »rot«. Einkehr: Hofalmen, Wallehenhütte. Variante: Hohes (Oberes) Hochkesseleck, 2283 m, »rot«, ca. 1½ Std. vom Rinderfeld: An der 2. Wegteilung am Rinderfeld links, mühsam über ein Schuttfeld zu einer Biwakhöhle und durch eine Schlucht (Drahtseil, Steinschlaggefahr) auf die Reißgangscharte. Im Zickzack rechts über einen Schrofenrücken und südseitig um den Reißgangkogel herum. Nach einer Flachpassage auf einem gesicherten Band diagonal über einen Plattenpanzer und zuletzt in einer Rinne aufs Niedere ( Untere) Hochkesseleck, 2208 m. Am Rand des Hochkessels zuerst flach, dann steil aufs Hohe Hochkesseleck (Scheitelpunkt des Linzer Weges). Ausführliche Wegbeschreibung im Wanderführer Dachstein-Tauern West.

Von der Oberhofalm (1) auf einem Almsträßchen in Richtung »Linzer Weg«. Dabei halten wir uns an der ersten Gabelung rechts und an der zweiten links. Ca. 100 m nach der Einmündung des Weges von der Unterhofalm über den Almsee zweigen wir links ab und steigen über einen steilen Weidehang, dann durch Wald auf einen kleinen, von Bachmäandern durchzogenen Boden und hinter diesem durch einen Lärchenwald zum Unteren Rinderfeld (2) und zum Linzer Weg hinauf. Diesem folgen wir über den welligen Mattenteppich nach rechts, passieren die Quelle der Warmen Mandling und winden uns durch große Felsblöcke zu einer Weggabelung am Oberen Rinderfeld (3): links Linzer Weg 601 zum Hohen Hochkesseleck (Variante) und zur Adamekhütte – rechts »Sulzenhals 617«. Letzterer überquert einen Boden und läuft dann am Gegenhang entlang, ehe er durch ein Labyrinth von Felsblöcken, Alpenrosen, Latschen und Lärchen in ein Kar hinabführt und hinter einem Riedel eine Mulde erreicht. In zahlreichen Serpentinen windet sich der Steig über einen gut gangbaren, grasdurchsetzten Schutthang auf die Sulzenschneid und links zu einem großen Gedenkkreuz am Beginn der Eiskarlschneid (4). Der Abstieg führt südwärts über einen Gras- und Latschenhang zum Sulzenhals (5), dort rechts durch lichten Wald zur Wallehenhütte (6) und auf einem Almsträßchen bis zur übernächsten Hütte. Hinter dieser geht’s rechts ab, im Linksbogen über mäßig geneigte Bergweiden zu einer Geländekante und über eine Rippe zu einem Almsträßchen hinab, das links zur Oberhofalm (1) führt.

Bei der Wallehenhütte, hinten die Bischofsmütze.

6

Rötelstein, 2247 m

Gehzeit 5.15 h

C

Königsloge für den kleinen Mann

Die Farbe des rötlichen Gesteins hat dem Berg seinen Namen verliehen. Wer Probleme im steilen, brüchigen Gelände hat, sollte vom Rötelstein Abstand nehmen bzw. am Aufstiegsweg wieder zurückkehren, wo er sich beim Anstieg »testen« konnte. Trotzdem ein toller Aussichtsberg!

Talort: Filzmoos, 1055 m. Ausgangspunkt: Rettensteinhütte, ca. 1310 m. Anfahrt: Vom Kreisverkehr in Filzmoos 300 m in Richtung Hofalm, gleich hinter der Brücke rechts (Ww. »Gasthof Reit/Rettenstein«) und 2,9 km zur Rettensteinhütte. Dabei fährt man unmittelbar am Reithof vorbei! Parkmöglichkeit hinter der unbewirtschafteten Rettensteinhütte. Höhenunterschied: 950 m. Anforderungen: Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung am SW-Grat unerlässlich (Stellen I). Abstieg zum Sulzenhals unangenehm steil und brüchig. Im Almbereich unschwierige Wege. Einkehr: Wallehenhütte, nur beim Abstieg über den Sulzenhals; Reithof am Anfahrtsweg.

Von der Rettensteinhütte (1) auf Weg 670 fast 250 Hm zuerst am Rand einer Skipiste, anschließend im lichten Wald und im Bereich einer Hangmulde ansteigen. Dann links um eine Schulter herum zu einem Brunnen unterhalb der etwas verdeckten Ahorneggalm (2) und zu einer Wegteilung. Ostwärts an einer Hecke entlang zu einer Latschenzone (Rastbank) und etwa 100 Hm zum Südwestgrat hinauf. Zunächst rechts des Grates, ab der ersten Schulter meist auf der abwechslungsreichen Schneide mit kurzen Kletterstellen und einer Flachpassage auf den Vorgipfel. Zuletzt am Grat und über Matten zum Kreuz am Rötelstein (3). Abstieg über die kürzere Aufstiegsroute oder Rundtour über den Sulzenhals. Dazu vom Gipfel auf Weg 239 kurz über einen harmlosen Grasrücken ostwärts, dann nach Norden (links) und – im Abstieg unangenehmer als im Aufstieg! – etwa 250 Hm über sehr brüchiges Steilgelände, dann in einer Rinne und anschließend über eine Rippe hinab. Auf den letzten 120 Hm etwas flacher und angenehmer zum Sulzenhals (4). Dort nach links und auf Weg 638 durch eine Wald- und Wiesenmulde zur Wallehenhütte (5) auf der Sulzenalm. Dahinter auf einem Sträßchen bis zur nächsten Hütte. Davor links ab in Richtung »Filzmoos« und durch Wald (mächtige Lärchen!), teilweise auch über Weidegelände zu einem Bachgraben und zu einer Forststraße. Auf dieser – bei Verzweigungen am oberen Weg! – ziemlich flach über den Ahorneggbauer zur Rettensteinhütte (1).

Die Dachstein-Südwand vom Rötelstein im Spätherbst.

7

Am Fuß der Dachstein-Südwand

Gehzeit 3.45 h

8C7

Von der Bachlalm zur Glösalm

Nicht nur zur Hauptsaison, sondern ganz besonders zum Ausklang einer Wandersaison, wenn die Dachstein-Südwand an milden Oktobertagen aus einem goldenen Lärchensockel zu wachsen scheint, erlebt man am Fuß dieser riesigen Wandflucht zwischen Bachl- und Neustattalm sowie bis zur Austriahütte (Tour 8) eine Galavorstellung der Natur. Eine Steigerung an großartigen Landschaftsbildern schenkt die Variante auf dem Pernerweg über das Tor zur Dachstein-Südwandhütte, sie verlangt aber auch gute Kondition in alpinem Gelände.

Talorte: Filzmoos, 1055 m, und Ramsau am Dachstein, 1135 m. Ausgangspunkte: Bachlalm-Parkplatz und Bushaltestelle Dachsteinruhe (km-Marke 17,2), 1115 m, bzw. Bachlalm, 1495 m. Hierher ab 8.30 Uhr mit Wander- oder Shuttle-Bus, Auskunft über Tel. +43 6453 8235. Höhenunterschied: 550 m ab Parkplatz, 250 m ab Bachlalm bzw. Schaidlalm. Anforderungen: Gut ausgebaute, markierte Wege und holperiger Almsteig. Einkehr: Bachlalm, Jagahofalm, Glösalm, Dachsteinruhe. Nur auf der Variante: Südwandhütte. Variante: Pernerweg über das Tor (»rot«, 5½ Std. bzw. 6½ Std., 830 Hm bzw. 1150 Hm): Mit einem Shuttle-Bus oder in 1 Std. zu Fuß zur Schaidlalm, dahinter auf AV-Weg 671/ 614 am Talboden geradeaus weiter und durch Lärchenwald zu einer weiteren Wegteilung im Windlegerkar (Schnittlauchmoosboden). Am rechten Weg zuerst durch einen Latschenstreifen, dann am Rand einer riesigen Schuttzunge bergwärts, die weiter oben zu queren ist. An zwei Gabelungen geradeaus weiter und am Pernerweg 617 etwas mühsam durch ein von Latschen, Blockwerk und Schutt gefülltes Trogtal auf das Tor. Über zwei schuttreiche Geländestufen auf zwei Karböden hinab und dahinter zur Dachstein-Südwandhütte hinauf. Rechts in Richtung »Schönbühel« in den Klausgraben und zur Neustattalm hinab. Auf der Hauptroute links über Glösalm und Luxwiesen zum Ausgangspunkt. Eine detaillierte Routenbeschreibung finden Sie im Wanderführer Dachstein-Tauern West und im Wanderbuch Dachstein-Tauern. Hinweis: Der Steig über die Luxwiesen ist für Trittschwächere im Bereich der unteren Geländestufe im Aufstieg angenehmer als im Abstieg (bei Nässe glatt und dann »rot«). Sie sollten die Tour in Gegenrichtung durchführen. Der Shuttle-Bus zwischen Bachlalm und Dachsteinruhe kann zur Talfahrt genutzt werden.

Von der Bushaltestelle Dachsteinruhe (1) (Parkplatz) auf der für Pkw gesperrten Straße 3 km zur Schaidlalm (2) hinauf. Hierher kürzer und bequemer mit Kleinbus ab Dachsteinruhe. Etwas unterhalb der Schaidlalm auf dem Wanderweg Nr. 671 (Ww. »Glösalm, Neustattalm«) zuerst in einen Graben hinab und jenseits über eine längere Strecke leicht steigend zur Martinsbrücke (3). Dahinter über einen länglichen Grasboden zu einer Wegteilung. Auf dem Sträßchen ohne nennenswerte Steigung rechts weiter, über den Klausgraben hinweg und über die reizvollen Hütten der Neustattalm (4) zur Dachsteinstraße hinauf. Zur Rechten bietet sich dort ein viertelstündiger Abstecher auf die Latschenkuppe des Satteleck (5) an. Von der Dachsteinstraße führt etwa 100 m weiter unten rechts ein Wanderweg zur Glösalm (6) hinab und von dieser ein Sträßchen rechts auf einen Geländeeinschnitt. Dabei halten wir uns an der ersten Wegteilung rechts, auf der Einsattelung links und folgen zuerst einem Fahrweg, anschließend einem Almsteig über die von Lärchen gesäumten Luxwiesen. Dann überqueren wir zweimal einen Forstweg und steigen anschließend im Wechsel von Bergweiden und Wald – auf der letzten Geländestufe etwas steil – zu einem Quellfluss der Kalten Mandling ab. Auf einem flachen Fahrweg geht es am Bach entlang zum Ghs. Dachsteinruhe hinaus und von dort auf der Straße rechts zum Parkplatz mit Bushaltestelle (1) zurück.

Hütte auf der Neustattalm im Blumenschmuck. Über dem Dach das Tor (Pernerweg) und die Dachstein-Südwand mit Torstein und Mitterspitz (von links).
Die Luxwiesen im Lärchengold. Dahinter das riesige Kar der Schwadering mit dem Hunerkogel und seiner Bergstation sowie dem Koppenkarstein.

8

Dachstein-Südwandhütte, 1871 m, und Austriahütte, 1638 m

Gehzeit 2.30 h

8C7

Zwei reizvolle kleine Wanderungen von der Dachsteinbahn

Groß ist die Zahl der Besucher auf der Dachsteinstraße, und die Parkplätze reichen an schönen Tagen oft kaum aus, deshalb verkehrt auch ein Bus von Ramsau zum Parkplatz am Fuß der Kalkmauern des Dachsteingebirges. Auf bequemen Wanderwegen ohne großen Höhenunterschied kann hier auch der Wanderer den Hauch gewaltiger Kletterwände spüren und riesige, öde Kare neben grünen Almmatten und lichten Lärchenwäldern durchstreifen. Die Austriahütte auf der einen und die Dachstein-Südwandhütte auf der anderen Seite des Parkplatzes sind leicht erreichbare Wanderziele, zu denen bei gutem Wetter von der Talstation der Dachsteinbahn herauf viele Leute unterwegs sind. Als Erweiterung der Hauptroute stellen wir in der Variante 2 eine Rundtour vor, die sechs Hütten tangiert, auf den Passagen abseits der Hauptroute aber wesentlich weniger frequentiert und nur unbedeutend länger ist.

Talort: Ramsau am Dachstein, 1135 m. Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Talstation der Dachsteinbahn (Mautstraße 5,3 km), 1680 m. Zufahrt mit Pkw von Ramsau oder Filzmoos bzw. mit Bus von Ramsau. Höhenunterschied: Dachstein-Südwandhütte 200 m, Austriahütte 100 m. Variante 2 (Rundweg) 400 m. Anforderungen: Gut ausgebaute Wanderwege mit meist mäßiger Steigung. Einkehr:Varianten:Tipp: