Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
ISBN 9783750448117
© 2019 Christian Wedewardt
karatepraxis.com
Herstellung und Verlag:
BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt
Design & Illustration:
Alcis Szabo-Reiss
designeiig.de / alcis.de
Bildnachweise:
Alcis Szabo-Reiss / designeiig.de
(Seite →, →, →, →, →, →, →, →, →, →);
Christian Wedewardt (Seite →, →, →);
Ulrike Fox (Seite →, →)
1. Auflage
Alle Rechte vorbehalten.
Kein Teil dieser Veröffentlichung darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Urhebers in irgendeiner Form genutzt werden, einschließlich auszugsweisen Nachdrucks, Speicherung oder Übertragung sowie Fotokopie, photomechanische Wiedergabe oder Digitalisierung.
Hinweis:
Die Ratschläge in diesem Buch sind vom Autor sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors und seiner Beauftragten für Personen, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Christian Wedewardt, geboren 1974, lernt seit 1988 Karate und hat sich seitdem intensiv mit Karate-Do und anderen Kampfkünsten beschäftigt. Über viele Jahre hat er sich dem Wettkampfsport gewidmet und nach seiner aktiven Zeit sein Hauptaugenmerk auf die Trainertätigkeit gelegt.
In seiner Prüfung zum 4. Dan 2009 stellte er Kata-Anwendungsmöglichkeiten und ein komplettes partnerbezogenes Trainingskonzept für alle Karateka vor. Das war der Startpunkt von ‚Karatepraxis‘. Die Idee: Karate-Techniken zur Selbstverteidigung und Partnertraining als Mittelpunkt des Lernens. So begann die Entwicklung von Karatepraxis, wie es heute bekannt ist. Im Dezember 2009 stellte er sein Projekt in Lindlar mit dem ersten ausgeschriebenen Karatepraxis-Lehrgang vor.
CHRISTIAN WEDEWARDT
6. DAN KARATE (WCA, DKV) GRÜNDER VON KARATEPRAXIS
Innovativ & zeitgemäß – von Iain Abernethy
Mutig & interessant – von Ludwig Binder
Lern- & trainierbar – von Jürgen Höller
In eigener Sache – von Christian Wedewardt
Karate befindet sich zur Zeit in einem Veränderungsprozess. Es greift auf seine Wurzeln zurück und wendet gleichzeitig moderne Trainingsmethoden an.
Christian Wedewardt ist ein sehr einflussreicher Karateka und mit seiner Lehre ist er mit führend in dieser Weiterentwicklung. Sein Unterricht basiert stark auf den Wurzeln des traditionellen Karate – insbesondere im Hinblick auf die Lehren aus den traditionellen Kata – und ist dennoch innovativ und zeitgemäß. Für mich ist es ein perfektes Beispiel dafür, was Karate sein sollte!
Ein Baum braucht gesunde und kräftige Wurzeln. Es sollte jedoch dabei nie vergessen werden, dass eines der Hauptziele dieser Wurzeln darin besteht, neues Wachstum zu fördern. Wenn keine neuen Zweige entstehen, ist dies ein sicheres Zeichen dafür, dass die Wurzeln tot sind. Die wahre Tradition des Karate war schon immer Wachstum und ständiger Wandel. Gichin Funakoshi schrieb in Karate-Do „My Way of Life“: „Die Zeiten ändern sich, die Welt ändert sich, und auch die Kampfkünste müssen sich ändern.“ Wir sprechen hier nicht von Veränderungen an sich, sondern von stetigen Weiterentwicklungen über die Generationen hinweg. Ein weiteres Zitat, dass ich an der Entwicklung des Karate liebe, ist das von Choshin Chibana: „Karate, wie es übertragen wird, ändert sich alle paar Jahre.“
Dies ist ein weit verbreitetes Phänomen. Es passiert, weil auch ein Lehrer stetig weiter lernen muss und seine Persönlichkeit zu seinen Lehren hinzufügt. Es gibt eine alte Kampfkunst-Weisheit, die besagt, dass Karate einem Teich sehr ähnlich ist. Damit der Teich leben kann, muss er Bäche haben, die ihn auffrischen und auffüllen. Ohne diese Bäche steht der Teich still und stirbt.
Christian ist sicherlich jemand, der seine Persönlichkeit zu seinen Lehren hinzufügt! Es ist eine große Freude, mit ihm im Dojo zu sein. Seine Begeisterung ist enorm ansteckend und sein Wissen und seine Erkenntnisse sind inspirierend. Seine Techniken und Kombinationen sind praktisch und innovativ. Sie sind gemacht um zu funktionieren. Es macht einfach Spaß so zu lernen. Es gibt nicht viele wie Christian und ich freue mich, dass er dieses Buch geschrieben hat! Christians Herangehensweise an die Heian (Pinan) Kata ist ein Zeichen für seine umfassende Herangehensweise an das Karate: Traditionell, innovativ und zeitgemäß.
Der auf diesen Buch-Seiten niedergeschriebene Ansatz ist absolut solide. Es zeigt als Gesamt-System, was diese Katas ursprünglich repräsentieren sollten, denn Funakoshi sagte uns in Karate-Do Kyohan: „Wenn man die Heian-Serie erst einmal gemeistert hat, kann man sicher sein, dass man sich in den meisten Situationen selbst verteidigen kann.“ Christian bestätigt die Richtigkeit dieser Aussage.
Iain Abernethy – 7. Dan Karate BCKA, WCA, EKF
"DIESES BUCH ZU KAUFEN WAR EINE WIRKLICH GUTE ENTSCHEIDUNG. SIE HABEN EINEN SEHR KLUGEN SCHRITT GEMACHT!"
"EIN GELUNGENES
BUCH FÜR MENSCHEN,
DIE BEREIT SIND,
NEUE WEGE ZU GEHEN."
„Wer in den Fußstapfen anderer Menschen wandelt, kommt auch nur dort hin, wo diese Menschen schon waren!“
Wenn Karate durch weitere Generationen trainiert werden soll, dann ist es dringend erforderlich, geeignete und interessante Methoden und Inhalte den Trainierenden für das Karatetraining anzubieten.
Gerade für den Bereich des Katatrainings ist das nicht immer ganz einfach. Der Inhalt des Katatrainings ist durch den Ablauf und den feststehenden Techniken der Kata bereits vorgegeben.
Nur über die Methode und über die Möglichkeit der vielfältigen Anwendung einer Kata kann man Neugierde hervorrufen und weitere Anregungen für das Katatraining geben. Christian hat sich in dem vorliegenden Buch mit den Abläufen, Anwendungen und möglichen Verknüpfungen der Heian Kata untereinander intensiv auseinander gesetzt.
Die Idee, die Kata der Heian-Reihe miteinander auch anwendungstechnisch zu verknüpfen war mutig und entbehrt nicht einer gewissen Logik.
Bereits beim Lesen der ersten Seite war mein Interesse an dem Buch geweckt. Es ist kurzweilig und verständlich geschrieben. Kennt man die beschriebenen Kata, sind auch die Bilder, die man in einem Buch über Kata erwartet, nicht erforderlich.
Das Buch macht Lust, das Beschriebene auszuprobieren und tatsächlich neue und interessante Wege im Bereich des Katatrainings zu beschreiten.
Ludwig Binder – 7. Dan Karate DKV
Es ist sowohl eine Freude als auch eine Herausforderung, ein Vorwort für ein Buch zu schreiben, dessen Inhalt – bis auf einen kurzen Ausflug in das Shotokan-Karate – mir nur theoretisch und oberflächlich bekannt ist.
Da mein Karate-Zuhause Ashihara International Karate (ein Spin-off von Kyokushinkai) ist, in dem Heian-Katas nicht gelernt werden und die Katas im Ashihara International Karate grundsätzlich mit einem oder mehreren Partnern sowie mit Kontakt geübt werden, war mir die Aussage „Kata ist der Boss!“ ursprünglich mehr als fremd.
Durch die Zusammenarbeit im Karate-Netzwerk und die Freundschaft mit Christian erhielt diese Aussage eine andere Bedeutung als ursprünglich gedacht.
Nicht die mechanische, ästhetische Ausführung der Kata ist wichtig, sondern die Interpretation der Konzepte und deren Auflösung in lernbare und trainierbare Übungen ist das entscheidende Kriterium, ob die Kata als Trainingswerkzeug und „Schatzkiste„ des Karate zu Recht ihre Berechtigung in einem modern und praktikabel Karate hat.
Als ehemaliger und einigermaßen erfolgreicher Wettkämpfer im Formlauf in Taekwondo habe ich vor mehr als zwanzig Jahren das Formtraining wegen der Sinnlosigkeit in Bezug auf echte Kampffähigkeiten abgebrochen.
Christian schafft es, die Lücke zwischen abstrakter und strenger Ausführung der Kata und ihrer Bedeutung die Praktikabilität im Kampf zu schließen. So wird die Kata wieder zu dem, wofür sie ursprünglich gedacht war: Eine Speicherung der Grundkonzepte und Kampferfahrungen der Vorgänger, die es ermöglicht, das unter gefährlichen Umständen erworbene Wissen weiterzugeben oder zu vermitteln, ohne diese Erfahrungen mühsam wiederholen zu müssen.
Osu!
Jürgen Höller – 5. Dan Karate (WCA), 4. Dan Jujitsu, 4. Dan Taekwondo, 2. Dan Judo, 2. Dan Combat Hapkido, 1. Dan Gongkwon-Yusul
"ICH WÜNSCHE DIESEM BUCH MIT HÖCHSTEM RESPEKT EINE WEITE VERBREITUNG!"
DIESES BUCH WIRD KEINE ODER NUR WENIGE QUERVERWEISE ZU ANDEREN WERKEN ENTHALTEN, DA ALLE INHALTE AUF MEINEN PERSÖNLICHEN ERFAHRUNGEN, GEDANKEN UND ENTWICKLUNGEN BASIEREN.
Als Gründer und Leiter des Teams möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass alles, was heute zum Thema Karatepraxis bekannt ist, auf private Initiative erfolgte.
Karatepraxis ist innerhalb des deutschen und internationalen Karate unabhängig und erhielt bisher keinerlei Förderung oder Unterstützung von offizieller Seite.
Weiter möchte ich meinem besten Freund und Trainer, Ludwig Binder danken, der mich seit sehr vielen Jahren im Karate und auch privat begleitet und unterstützt. Ohne ihn wäre ich nie in die Situation gekommen, dieses Buch zu schreiben!
Weiter möchte ich mich bei meinem Karatepraxis-Team bedanken, dass mich bei der Umsetzung vieler Maßnahmen und bei der Arbeit, die im Hintergrund stattfindet, tatkräftig unterstützt. Ohne mein Team wäre Karatepraxis nicht so sichtbar wie es das heute ist.
Zu guter Letzt möchte ich nicht versäumen mich bei meinem Freund Alcis Szabo-Reiss (Karatepraxis-Trainer, Grafikdesigner und Illustrator) zu bedanken, denn ohne ihn und seine kreative Leistung hätte Karatepraxis kein Corporate Design und damit kein professionelles Erscheinungsbild nach außen. Weiter wäre dieses Buch nicht derartig schön anzusehen. Dankeschön, Alcis!
Christian Wedewardt –
6. Dan Karate (WCA & DKV)
Moderne Tradition
Die Idee zur Thematik
Warum schreibe ich dieses Buch?
Karatepraxis ist eine stilunabhängige und sportpolitisch unparteiische Plattform zum Trainieren eines Karate in ‚moderner Tradition‘.
Karatepraxis wird heute nicht mehr von Christian Wedewardt alleine repräsentiert. Mittlerweile handelt es sich um ein Team aus hoch graduierten Karateka, die die Idee eines praktischen Karate teilen. Mit immer neuen Angeboten zu einem Karate, das im 21. Jahrhundert angekommen ist, im Alltag hinsichtlich des Selbstschutzgedankens funktioniert, Freude bereitet, fit macht und dabei nicht die traditionellen Wurzeln und die Charakterschulung vergisst, macht das Projekt immer wieder neu auf sich aufmerksam.
Christian und sein Team stehen heute national und international für ein frisches modernes Karate Training, das die Menschen begeistert und sich erfolgreich neben den modernen Hybrid Systemen wie Krav Maga und MMA behaupten kann.
Das Verständnis verbreitet sich immer mehr –
Karatepraxis ist ‚moderne Tradition‘!
Von Christian Wedewardt geprägte Begriffe, Prinzipien und Angebote, sind längst in der Karate-Szene bekannt geworden und stehen für ein „gutes Gefühl“, Karate zu lernen.
Die Idee zu dieser Thematik, die schließlich zu diesem Buch führte, entstand bereits 2015.
Es waren einige Aussagen von Iain Abernethy, dem britischen Experten für Kata-Bunkai, dem ich an dieser Stelle herzlich für den Impuls danken möchte. Sie brachten mich gedanklich in eine neue Richtung bezüglich Kata, deren Sinn und Anspruch. Iain erklärte auf einem Lehrgang, den ich in der Nähe von Bremen besuchte, zwei Dinge, die mich inhaltlich sehr beschäftigt haben.
1. Zum einen war es die Aussage, dass die Richtung, in die wir uns in der Kata-Form bewegen, nicht zwangsläufig die Richtung sein muss, aus der wir angegriffen werden, sondern möglicherweise und sinnvollerweise die Position die wir relativ zum Angreifer einnehmen sollen.
IAIN ABERNETHY
7. DAN WCA, INTERNATIONAL RENOMMIERTER
KATA BUNKAI EXPERTE AUS GROSSBRITANIEN
2. Zum anderen faszinierte mich sein „what if“ und damit verbunden die zahlreichen Alternativen, die uns innerhalb einer Kata für eine gleichbleibende Situation, bzw. eine leicht veränderte Situation angeboten werden.
Folglich drehten sich meine Gedanken über Wochen und Monate um genau diese beiden Grundaussagen, die mein Verständnis von Kata tatsächlich grundlegend verändern sollten.
Seit früher Kindheit betreibe ich selber Karate und habe dies über einige Jahre sehr engagiert als Sport betrieben.
Dies war eine wertvolle Zeit für mich, die mich sehr ausgefüllt und zu neuen Zielen angespornt hat. Der ein oder andere Turnier-Erfolg blieb dabei nicht aus, was zu weiterer Motivation und neuen Zielen führte.
Wettkampf-Karate ist ein sehr wertvoller und öffentlichkeitswirksamer Bereich, der dem Karatesport Präsenz in den Medien sichert. Meiner Überzeugung nach lernen die meisten allerdings nicht aus diesem Grund Karate. In einem bestimmten Lebensalter kann es die richtige Ausrichtung sein.
Insgesamt gesehen betrifft dieser Bereich aber bekanntermaßen lediglich einen relativ kleinen Anteil der Karateka. Dennoch sind die karatepolitischen Organisationen, vermutlich aus Imagegründen und auf Zuschüsse der Behörden angewiesen, seit jeher maßgeblich auf diesen kleinen Teil ausgerichtet. Ich habe den Eindruck, als würde Karate in Deutschland von oben nach unten strukturiert. Das heißt, es regiert der Spitzensport; die Masse ist lediglich mit dabei. Sie hat kaum eigene Ziele, eine Ausrichtung oder Perspektiven zur Weiterentwicklung.
Meiner Meinung nach sollte der Spitzensport jedoch aus der Masse heraus entstehen und finanziert werden. Die Logik sagt mir dabei:
Lasst uns die Basis stärken und unser Hauptaugenmerk
auf die Großzahl der Mitglieder richten.