Was ist ein Name?
Was uns Rose heißt,
wie es auch hieße,
würde lieblich duften.
(William Shakespeare, Romeo und Julia Akt II, Szene II))
Abkürzungen:
Abb. = Abbildungen
Anführungsstriche '..' = offizieller Sortenname
Aufl. = Auflage
Bd. = Band
BE - Belgien
DK – Dänemark
eigentl. = eigentlich
Farbf. = Farbfotos
FR – Frankreich
ganzs. = ganzseitig
GB - Großbritannien
GRF = Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde
GSRF - Gesellschaft Schweizerischer Rosenfreunde
Hrsg. = Herausgeber, herausgegeben
HU = Ungarn
jun. = Junior
Lit = Literaturliste
lt. = laut
NL - Niederlande
RB = Rosenbogen VDR / GRF
RJB = Rosenjahrbuch VDR / GRF
s. = siehe
S. = Seite
sen. = Senior
Syn. = Synonym
VDR = Verein Deutscher Rosenfreunde (heute GRF)
verm. = vermehrte
zahlr. = zahlreichen
z. B. = zum Beispiel
Coverfoto von links oben nach rechts unten:
'Johannes Böttner' – Rudolf Geschwind - Rosengarten Beutig
Wilhelm Kordes I - 'Bernd Weigel-Rose' - Peter Lambert - Komlossy Gemälde -
Sebastian Kneipp – Alma de L`AIgle - Pinhas – Mathias Tantau
Impressum
© Covergestaltung, Fotos und Text, soweit nicht anders vermerkt: Maria Mail-Brandt Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
Herstellung und Verlag:
BOD – Books on Demand GmbH Norderstedt 2018
ISBN 9783752819571
In den vergangenen Jahrhunderten brachten Botaniker, Händler und Pflanzenjäger immer mehr (Wild)Arten aus allen Teilen der Welt nach Europa, Deutschland. Von Ascherson über Alexander Humboldt oder Eduard August von Regel bis Leopold Trattinnick benannten sie dann in ihren Erstbeschreibungen die entdeckten Rosen mit einem lateinischen Namen.
Im Gegensatz dazu bezeichnet man die veredelten Rosen als "Sorten". Sie haben einen Sortennamen (er steht immer in 'Gänsefüßchen'), den professionelle Züchter oder Liebhaberzüchter festlegen. Die vorangestellte Sortenbezeichnung oder auch der Sortencode, das Züchterkürzel wurde im letzten Jahrhundert eingeführt; es dient zur eindeutigen Identifzierung einer Rosensorte unabhängig von ihrem Handelsnamen (z. B. TAN bei Tantau-Rosen). Der besseren Marktchancen wegen hat ein und diesselbe Rose oftmals in anderen Ländern auch anderslautende Namen - sogenannte Synonyme (Alias).
Wie werdende Eltern, so überlegen Rosenzüchter (es gibt bisher nur eine professionelle deutsche, Anni Berger), welchen Namen sie ihrer neuen Rose geben, denn ein gelungener Rosenname führt natürlich zu einem besseren Verkauf. Damals wie heute versuchen die Züchter mit berühmten Namen nach Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens den Bekanntheitsgrad und somit den Absatz ihrer Rosen zu steigern. Dabei kann man sehr gut feststellen, daß auch die Rosennamensgebung mit der Mode geht. Viele Namen offenbaren so die Züchterdynastien und ihre familiären Verhältnisse.
Inhaber von Rosenfirmen (ehemals Kunst- oder Handelsgärtnereien) sorg(t)en für die Verbreitung der Rosen – einige sind über mehrere Generationen hinweg noch heute im Familienbesitz; Heinrich Schultheis eröffnete 1868 die erste deutsche Rosenfirma. Auch sie entdeckten, züchteten einige Rosen. Bei den Rosenzüchtern, Rosenfirmen sind deren nach Personen benannten Sorten wiederum alphabetisch gelistet.
Rosenbuchautoren stell(t)en die Königin der Blumen in ihrer Vielfältigkeit vor, Schriftsteller (der Rosenzüchter Lambert benannte etliche Rosen nach deutschen Klassikern), bedichteten sie, waren oft auch gärtnerisch tätig. Von den ersten deutschen Rosenbüchern (Doeltz, Döring) bis hin zu aktuellen Autoren wie Heiko Hübscher, erinnere ich u. a. an Alma de L`Aigle, die in ihrem Buch den Duft so bildhaft beschreibt, dass man meint, ihn in der Nase zu spüren, berichte vom Autor des bisher einzigen Buches über Bourbonrosen und mehr.
Rosenliebhaber, Rosensammler gaben, geben ihr Wissen über Rosen in der Presse, in Vorträgen oder im Internet weiter. Vor allem die Artikel im RB und RJB waren wichtige Quellen!
Künstler "verewigen" die vielen Facetten der "Königin der Blumen" seit der Antike. Zu den deutschen Rosenmalern zählen z. B. Georg Dionysus Ehret mit seinen botanischen Zeichnungen, die er für Carl von Linné anfertigte als auch Lina Schmidt-Michel, die von 1890-1911 fast alle - etwa 200 - Bilder der Rosen-Zeitung malte.
Von Garten- und Landschaftsarchitekten, Parkdirektoren handeln meine Beschreibungen der Rosengärten, die entweder in ihrer alten Form erhalten, restauriert oder auch neu gestaltet sind. Erwähnt sind auch Gärtner, die sie – oft ehrenamtlich - pflegen.
Die Musiker Mozart, Joseph Haydn, Richard Strauss oder – aus neuerer Zeit - Udo Jürgens und andere lassen mit ihren Rosenliedern Melodien erklingen - Legenden erzählen von Heiligen.
Außerdem finden sich Ärzte, Bambi-Empfänger, Biologen, Entdecker, Filmstars, Forscher, Herrscher, Historiker, Ingenieure, Mätressen, Mediziner, Naturwissenschaftler, Nobelpreisträger, Päpste, Philosophen, Pioniere, Professoren, Psychologen, Schauspieler, Sportler, Techniker, Unternehmer, Wissenschaftler, Wohltätige... zeitlich gesehen vom 13. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Natürlich war die Auswahl sehr schwer und ich musste selektieren. Ich beschränkte mich auf Personen aus dem deutschsprachigen Raum (Deutschland, Schweiz, Österreich, ehemaliges Österreich /Ungarn und auf solche, die im Zusammenhang mit Rosen oder zumindest mit dem Thema Garten zu assoziieren sind.
Dank:
Danken möchte ich allen, die mir in den letzten 20 Jahren, seit ich recherchiere, neben den zahlreichen Buchautoren auch in persönlichen Gesprächen, per Post oder E-Mail, in Foren und bei Facebook mit Informationen zur Verfügung standen – sie alle aufzuführen würde Seiten füllen. Besonderer Dank gilt meinem Ehemann Wolfgang Brandt, von dem die meisten Farbfotos stammen. Er hat auch – wie meine Tochter Christine und eine liebe Gartenfreundin Frau Dorothee Schiller - Korrektur gelesen.
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichte ich auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für beiderlei Geschlecht.
Alle angegebenen Quellen, Internetadressen habe ich im März 2018 überprüft.
Lassen Sie sich
in die faszinierende Welt
der Rosen
entführen!
Der 1931 heilig gesprochene deutsche Bischof von Regensburg Albertus Magnus (auch Albertus Theutonicus; Albertus Coloniensis; Albert der Große, Albert der Deutsche, Albert von Lauingen, oft auch fälschlich Albert Graf von Bollstädt genannt; um 1200 - 15.11.1280) war ein Universalgelehrter, zugleich Philosoph, Jurist, Naturwissenschaftler, Theologe und Dominikaner.
Er hat die Werke von Aristoteles dem christlichen Abendland zugänglich gemacht in seiner "Opera omnia", dabei auch seine eigenen Beobachtungen einfließen lassen. Nach seiner Ansicht waren vor dem Tode Christi alle Rosen weiß und erst das von Christus zur Erlösung der Menschheit vergossene Blut brachte rote Rosen hervor. Sachkundige Hinweise zur Anlage eines Rasens, "dessen Umrahmung Rosen, Veilchen, Akelei, Lilien und Schwerlilien bilden" ergänzen seine Ausführungen. Durch Unterbinden von Rosenknospen gelang ihm damals schon ein Blühverzug bis zum Herbst. Er beschreibt Rosa rubiginosa, Rosa arvensis und Varietäten von Rosa canina, erwähnt die Rosa x alba 'Semiplena'. Lit 1
Nach dem deutschen Botaniker, Historiker, Ethnograph und Sprachforscher (4.6.1834-6.3.1913, Aschers.) benannt ist 'ASCHERSONIANA' (Rosa x mariae graebnerae Aschers. et Graebn.). Er war ab 1860 Assistent am Berliner Botanischen Garten, ab 1865 auch am dortigen Königlichen Herbarium, habilitierte sich 1863 für spezielle Botanik und Pflanzengeographie und wurde 1873 zum außerordentlichen Professor an der Berliner Universität ernannt. Ascherson ernannte Graebner zu seinem privaten Assistenten.
Der Botaniker Karl Otto Robert Peter PAUL GRAEBNER ([Graebener], 1871-1933, Graebn.) absolvierte eine Gärtnerlehre und begann ein Studium an der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Wildpark bei Potsdam, das er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste. 1891 ging er als Volontär zu Ascherson.
Beide botanisierten in den 1890er Jahren unter anderem im Jerichower Land und im Vorharzgebiet und gaben grundlegenden Werke über die mitteleuropäische Flora heraus. Nach dem Tod von Ascherson erfolgte die Ernennung Graebners zum Professor; er erhielt eine Lehrberechtigung an der Universität und wurde Hofgartendirektor am Botanischen Museum Berlin-Dahlem. Graebner ist Autor bzw. Mitautor und Herausgeber bzw. Mitherausgeber von ca. 170 botanischen Publikationen z. B. des 1910 schon in der 6. Auflage erschienenen Werkes "Taschenbuch zum Pflanzenbestimmen".
Das von Ascherson und ihm verfasste Werk, die "Synopsis der mitteleuropäischen Flora" (erschienen ab 1894), setzte später Graebners Sohn Paul, ebenfalls Botaniker, fort. Die Lambert-Rose bezieht sich auf seine Tätigkeit: 'HOFGARTENDIREKTOR GRAEBENER'.
HERMANN ZABEL (22.9.1832 - 26.4.1912, Zab.), von 1869 bis 1895 Direktor der Forstakademie in Hann. Münden bei Göttingen, entdeckte dort eine Wildrose und benannte sie Rosa x mariae graebnerae Aschers. et Graebn.
Die Rosendarstellungen in der Rosenzeitung von Nestel stammen neben Anna Peters auch von Otto und Hermann Baisch. Sie waren Söhne von Wilhelm Heinrich Gottlieb Baisch, der eine lithografische Anstalt in Stuttgart hatte, in der die Rosenmalereien für die Zeitschrift im Chromolithographie-Verfahren farbig gedruckt wurden.
Beide Söhne erhielten eine künstlerische Ausbildung. Hermann (12.7.1846 - 18.6.1894), der Landschafts- und Tiermaler unterrichtete ab 1880 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Otto (4.5.1840 - 18.10.1892), der Genremaler, Dichter und Kunstschriftsteller arbeitete ab 1884 als Chefredakteur der Illustrierten "Über Land und Meer" in Stuttgart.
Der Botaniker, Maler und Zeichner Franz Andreas Bauer (4.10.1758 - 11.12.1840, F.A. Bauer), Sohn des Hofmalers von Fürst Franz Joseph I. von Liechtenstein, Lucas Bauer (? 1762) aus Feldsberg/Mähren (heute Valtice, Tschechien) studierte wie seine Brüder Ferdinand Lukas (1760 - 1826) und Anton (1756 – 1831) an der Wiener Universität bei dem Botaniker und Grafiker Nikolaus Joseph von Jacquin (1727 - 1817). 1788 reiste der Künstler auf Kosten von Kaiser Joseph II. (1765 - 1790) über Prag, Dresden, Leipzig, Berlin, Göttingen, Bonn und Leiden nach London, wo er ab 1790 für Sir Joseph Banks (1743 - 1820), den Präsidenten der Royal Society, als Illustrator im Royal Botanic Garden in Kew tätig war. Seine Rosenaquarelle befinden sich u. a. in der Göttinger Uni-Bibliothek. Lit 307
Der Schweizer Botaniker (17.1.1560 - 5.12.1624, C.Bauhin) Professor Caspar (Gaspard) Bauhin stammte aus einer Medizinerfamilie, die als Hugenotten aus Paris über Amsterdam nach Basel geflohen war. Er verfasste 1620 "Pinax theatri botanici..." mit 600 Pflanzenarten. Darin erwähnt sind 19 "wilde" und 17 "zahme" Rosen.
Rosa dumalis beschrieb 1843 der deutsche Naturforscher, Botaniker, Forstwissenschaftler und Ornithologe Johann Matthäus Bechstein (11.7.1757-23.2.1822, Bechst.). Seine umfangreichen naturkundlichen Schriften – er beschrieb unter anderem erstmals mehrere Vogelarten – brachten ihm schon zu Lebzeiten den Ruf als "Vater der deutschen Vogelkunde" ein. Der Gründer und Leiter der Forstakademie in Dreissigacker war einer der Ersten, die sich für den Naturschutz einsetzten, denn er forderte den Erhalt von Tieren, die man zu seiner Zeit nicht als schützenswert ansah, der Fledermäuse (Bechsteinfledermaus, Myotis bechsteinii). Insgesamt umfasst sein Werk rund 90 Monographien mit 132 Einzelbänden sowie zahlreiche Zeit schriftenaufsätze. 1
Seit 1742 Besitzer des Schloss Lungkwitz (heute eingemeindet in Kreischa bei Dresden) hatte sich der Hof- und Justizrat Dr. Johann Christian Bennemann wohl eine beachtliche Rosensammlung angelegt. In seinem 1742 erschienen Buch "Die Rose..."listet er lt. Böhm-Krutzinna insgesamt 37 Rosen auf, davon 18 Gartenrosen. Für die "zahmen" Rosen nennt er deutsche Namen wie die "gefüllte rote Rose", die "bleichrote Samtrose", die "hundertblättrige Rose" usw., zu den wilden Rosen zählt er die Wein- und Bibernellrosen auf. Lit 3, 16, 17
Albert H. Rausch (ab 1932 Henry Benrath, 5. 5.1882 - 11. 10.1949) hatte Mitte der 1920er Jahre die Rosenfirma Schultheis besucht. Zum 60-jährigen Jubiläum der Rosenfirma verpflichtete man den Schriftsteller, späterer Träger des Georg-Büchner-Preises, als Autor für den reich ausgestatteten Band "Die Welt der Rosen", ein poetisches Werk, das die Tabelle der Crépinschen Ordnung enthält. Die Kriegszeit verbrachte er im Ausland und ließ sich dann bis zu seinem Tod in Magreglio/Italien nieder. Lit 4
1926 übernahm Walter Berger (1899 - 1960) mit seiner Frau (Anni) die Gärtnerei seines Vaters ADOLF BERGER in Aussig/Sudetenland (Tschechoslowakei, dann Deutsches Reich, heute Ústí nad Labem/Tschechische Republik). Als sein Schwager Lebrecht Rödiger starb, legte er 1942 dessen Betrieb in Ufhoven (ab 1950 eingemeindet in Bad Langensalza) dann auf Wunsch der Witwe mit dem seinen zusammen. Er züchtete zwischen 1954-1960. Nach Walters Tod ging der Betrieb unter Leitung seiner Frau Anni in die GPG (Gärtnerische Produktionsgenossenschaft) Roter Oktober über. Lit 5
'FRAU JENNY WIENKE'
Der Frau eines Blumenhausbesitzers in Suhl gewidmet, den Berger mit Schnittrosen belieferte.
'N. L. CHRESTENSEN'
(Foto S. →)
Der Gründer der in 1867 in Erfurt ansässigen Gärtnerdynastie N. L. Chrestensen Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH, in Dänemark geborene Niels Lund Chrestensen (1840 -1914) betreibt heute noch in der Erfurter Innenstadt im Stammhaus an der Marktstraße das nach eigener Aussage älteste Fleurop-Geschäft Deutschlands; Chrestensen war 1908 Mitbegründer von Fleurop. Der florierende Samenhandel machte Chrestensen um 1900 zur Weltfirma, überstand die zwei Weltkriege und die Verstaatlichung zur DDR-Zeit, wurde 1990 reprivatisiert.
Heute befindet sich der Firmensitz in einem neu errichteten Lager- und Logistikzentrum im Borntal. 2007 erschien die Festschrift im Selbstverlag: "1867 – 2007 - 140 Jahre N.L. Chrestensen, Erfurt - An der Wiege schöner Gärten!". Chrestensen bietet seinen Kunden heute über 1000 verschiedene Pflanzenarten und -sorten, darunter mehr als 200 eigene Züchtungen. Lit 32, 139
'OBERBÜRGERMEISTER BOOCK'
Während der Amtszeit von 1946-1961 legte der ehemalige Bürgermeister von Erfurt Georg Boock (1891 - 1961) den Park in Erfurt an, in dem 1961 die (IGA Erfurt (Internationale Gartenbauausstellung der sozialistischen Länder) stattfand und der seit 1991 Egapark heißt.
'Hans Berger'
'N.L.Chrestensen'
'PROFESSOR KNÖLL'
Mit dieser Rose, Motiv einer zur IGA Erfurt 1972 herausgegebenen Briefmarkenserie, setzte man HANS KNÖLL (7.1.1913 – 26.6.1978), dem geistigen Vater des Penizillin & der Streptomyzin-Produktion in der DDR zu seinem 50. Geburtstag ein Denkmal. Knöll war ein Arzt und Mikrobiologe, ab 1950 Professor für Bakteriologie an der Universität Jena. In den Jahren 1949 und 1952 erhielt er den Nationalpreis der DDR. Er begründete das Zentralinstitut für Mikrobiologie und experimentelle Therapie der Akademie der Wissenschaften der DDR, das er bis 1976 leitete. Ihm zu Ehren benannt ist das Hans-Knöll-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie e.V. in Jena
Walter Bergers Ehefrau, eine geborene Wienerin (23.10.1904 - 1.11.1990), vergrößerte nach seinem Tod den Zuchtbetrieb und die Anzahl der Kreuzungen, auch mit Hilfe ihres Sohnes Hermann. Nachdem sie posthum Züchtungen ihres Mannes auf den Markt brachte, kam 1966 ihre erste eigene Rose 'IGA Erfurt' heraus.
Zum 70jährigen Geburtstag erhielt Anni Berger in Anerkennung ihrer Arbeit 1974 die Berufsbezeichnung: "Gartenbauingenieur". Sie ist bislang die einzige professionelle Rosenzüchterin in Deutschland. Im Rosengarten Bad Langensalza (S. →) ist ihr zu Ehren eine Büste (Ausschnitt s. Porträtfoto) aufgestellt, die mit ihren Züchtungen umpflanzt ist. Wänninger widmete ihr die Rose 'ANNI BERGER'.
Annis Sohn (1939 - 1980) übernahm den Betrieb 1977 und initiierte die jährlichen "Tage der Rosenblüte". Diese Veranstaltung bekam im Volksmund den Namen "Rosenfest" und 1981 erschien seine Rose 'Rosenfest' auf dem Markt. Heute gibt es noch einen jährlichen Rosenball, auf dem alle 2 Jahre die neue Rosenkönigin gekrönt wird.
Hermanns Züchtungen sind 'Wartburg 77' und 'Salzaquelle'; die "Salza - Rosen", auch die späteren Rosen 'Salza', 'Salzagold', 'Salzajubiläum' und 'Salzaperle' der Firma sind alle nach dem Fluss Salza in Thüringen benannt, der auch durch ihre Heimatstadt Bad Langensalza fließt.
Die Gartenbauingenieurin GUDRUN DUBE (später Dube-Grosse) führte nach dem Tod von Hermann Berger die Firma dann bis 1990. Noch im Handel sind aus ihrer Zeit u. a. 'Ballade', 'Esprit' und 'Jupiter'. Eine 'GUDRUN-DUBE-ROSE' ist nur in der Bestandsliste des Rosengartens Bad Langensalza gelistet. Nach der Wende leitete dann KARSTEN KLEY kurz die Nachfolgefirma "Gartenbau GmbH Bad Langensalza"; der Betrieb wurde aus wirtschaftlichen Gründen 1990 aufgelöst.
Annis Sohn Dr. Hans Berger (1936) engagiert sich seit 1999 dafür, die Tradition der Rosenzucht in der Kurstadt nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, publizierte mehrere Artikel im RJB und Bücher über den Rosenanbau in Bad Langensalza, initiierte die Einrichtung des dortigen Rosenmuseums und ist als Kuratoriumsmitglied der Anni-Berger-Stiftung, die sich zur Aufgabe gestellt, die Rosentradition Bad Langensalzas auch im städtischen Erscheinungsbild und dem Alltag der Bad Langensalzaer lebendig zu halten, ebenso aktiv wie als Mitglied des GRF-Freundeskreises Bad Langensalza. Sein Vater widmete ihm 'HANS BERGER' (Foto S. →). Lit 5-8
Nicht verwandt mit der Rosenzüchterfamilie aus Bad Langensalza ist Vinzenz Berger (28.4.1883 - 1974), geboren in Komotau (Chomutov/Tschechoslowakei, heute Tschechien), nicht weit entfernt von der Wirkungsstätte von Geschwind, bei dem er eine Gärtnerlehre machte. Nach dem Studium an der Lehranstalt in Köstritz arbeitete er zuerst als Gärtnergehilfe in Teplitz und am Schloss Cervený Hrádek in Jirkov (Görkau/ Tschechoslowakei). 1914 wurde er Beamter in Komotau, ab 1929 Gartenoberinspektor der städtischen Gartenverwaltung.
Nach der Vertreibung 1945 kam er 1953 nach Deutschland und wirkte als Leiter des Gartenamts in Bad Harzburg. Er züchtete mehr als 30 Rosen, zwei davon widmete er Angehörigen der Firma Victor Teschendorff, die seine Züchtungen vertrieb: 'ERIKA TESCHENDORFF' (dessen Tochter zum 40. Geburtstag) und 'HERMANN TESCHENDORFF'. 'Catharina Klein' (S. →), 'Bergers Erfolg' und 'Dr. Eckener' sind noch im Handel.
'DR. ECKENER'
Hugo Eckener (1868 - 1954) war der Nachfolger von Ferdinand Graf von Zeppelin (1838 - 1917, "Vater der Luftschifffahrt") als Direktor der Dt. Luftschiff-Aktien-Gesellschaft. Er war der erste Pilot der (1924) ein Flugzeug über den Atlantik beförderte, welches Post und Passagiere im fahrplanmäßigen Zeitraum mit sich trug. Daraufhin ernannte man ihn zum Ehrenbürger von Flensburg, seiner Geburtsstadt. Im Einführungsjahr der Rose unternahm und initiierte er zahlreiche spektakuläre Fahrten mit dem Luftschiff "Graf Zeppelin" in die Antarktis, nach Südamerika und rund um den Globus.
'Dr. Eckener'
Dr. Ing. Wolfgang Berger (ebenfalls nicht verwandt mit der Rosenzüchterfamilie) war langjähriger Vorsitzender des GRF-Freundeskreises Schwarzwald. Er initiierte und pflanzte 1985 den 1.5 km langen Rosenweg auf dem Kienberg. Von Schwörer stammt die Rose 'DR. WOLFGANG BERGER'.
Rosenweg auf dem Kienberg in Freudenstadt
Der von Berger initiierte Rosenweg mit ca. 1.000 Wild- und historischen Rosen, ein Wanderweg vom Marktplatz in Freudenstadt bis auf den Kienberg, 2008 überarbeitet, ist der höchstgelegene Rosenweg Deutschlands. 2016 weihte man dort neu einen Duftrosenteil ein.
1993-1995 schuf der Liebhaber Alter Rosen Ralf Berster (1936) aus Karben/Hessen in der Wetterau auf einer ehemaligen Müllkippe den außergewöhnlichen "Rosenhang", ein beliebtes Ziel für Rosenliebhaber und schrieb darüber auch ein Buch. Lit 9
Rosenhang Karben
Im etwas anderen Rosengarten - eine einmalige Sammlung von über 600 historischen Rosen und Wildrosen, in einer 5000 qm großen Naturwiese angepflanzt - wird jährlich ein Rosenfest veranstaltet. Die Wege sind ins Gras gemähte Streifen - ein gewollt "wilder" Rosengarten also, in dem sich die Rosen in der freien Natur ohne Spritzung behaupten.
Der Weimarer Theologe, Jurist, Unternehmer, Verleger, Übersetzer, Mäzen und Rosenfreund (30.9.1747 - 3.4.1822) war ein "Allround-Talent". Bertuch hatte die Oberleitung bei der Gestaltung des Weimarer Parks und besaß selbst eine große Gartenanlage mit etwa 80 Rosensorten - damals eine repräsentative Auswahl der zur Verfügung stehenden Wildrosen und Rosensorten. Das Weimarer Gartenjahr erlebte mit seinem Bertuchschen Rosenfest jeden Sommer einen Höhepunkt. Heute ist sein Haus Stadtmuseum; sein 1932 umgestalteter Garten dahinter beherbergt das Congress Centrum Neue Weimarhalle.
Zu seinem 1782 gegründeten Landes-Industrie-Comptoir zählten u. a. eine Papier- und Farbenmühle, eine Buchdruckerei und ein "Geographisches Institut". Mit über 2000 Buch- und Zeitschriftentiteln war sein Verlag damals einer der größten in Deutschland. Dort erschien 1804-1811 das "Allgemeine Teutschen Garten-Magazin oder gemeinnützige Beiträge für alle Theile des praktischen Gartenwesens", wo Bertuch auch einige Rosen in Wort und Bild vorstellte. Zu den wichtigsten Veröffentlichungen Bertuchs zählen "Der Rosengarten..." und "Bilderbuch für Kinder...". Die berühmte Kinderenzyklopädie erschien in monatlichen Ausgaben. Es war das erste enzyklopädisch ausgerichtete natur- und weltkundliche Sachbuch. Darin sind ab Bd. IV No 15 bis Bd. V No 90 aus den Jahren 1804 / 1805 auch hervorragende 31 Rosenabbildungen, damals eine repräsentative Auswahl.
1802 erwähnt Bertuch darin als erster die China-Rose Rosa chinensis. 17 kleine Reproduktionen daraus sind in Hedi Grimms Artikel "Rosen der Goethezeit" abgebildet. Lit 10, 11, 66 .
Chinarosen, aus Bertuch, Bilderbuch für Kinder
In jener Zeit, als die Botanik noch eine Apothekerwissenschaft war, schuf der Apotheker (13.2.1581 - 13.3.1629, Besler) aus Nürnberg im Auftrag des reichen Bischofs von Eichstätt auf dem Gelände der Willibaldsburg einen riesigen Garten, den "Hortus Eystettensis", den er mit seinem gleichnamigen Werk, das in die Geschichtsliteratur einging "als das herrlichste Werk, das je geschaffen wurde", verewigte. Die 1.084 Pflanzen gab er mit 367 großformatigen Kupferstichen auf 850 Seiten zumeist in natürlicher Größe wieder. Als Ordnungsprinzip nahm er die saisonale Abfolge von Frühling, Sommer, Herbst und Winter.
Besler war kein Wissenschaftler, deshalb beschränkte er sich darauf, für jede Pflanze die Fundstelle in der Fachliteratur anzugeben (Fuchs, Tabernaemontanus usw.) und sie mit ihrem lateinischen und altdeutschen Namen zu bezeichnen. Darin bildet er auf sechs großformatigen Tafeln 21 Rosen ab und liefert die erste Beschreibung der (Rosa gallica) 'Versicolor'. Im 30jährigen Krieg (1618- 1648) fast ganz zerstört, ist der 1998 nach historischem Vorbild neu angelegte Garten auf der 1.500 qm großen Schmiedebastion der Willibaldsburg in Eichstätt öffentlich zugänglich. Lit 12, 40
Ein großartiges Gartenkunstwerk schufen der Maler und Grafiker Hanspeter Bethke (1935 - 2018) und Pfarrer Karl Heinrich Zahn (1939) im südlichen Brandenburg bei Bad Liebenwerda mit dem Pfarrgarten in Saxdorf, der an bestimmten Tagen zugänglich ist, in dem Konzerte und ein jährliches Rosenfest stattfinden. 2017 sind sie mit der Lenné-Medaille der Lenné-Akademie für Gartenbau und Gartenkultur geehrt worden. In ihrem Garten lasen sie einige Rosensorten aus, die durch die Baumschule ROLAND GRAEFF in Zeischa bei Bad Liebenwerda vertrieben werden - zur 'Lenné-Rose' s. S. →.
'LUCIE FÜRSTIN PÜCKLER'
Es ist ja schon seltsam - dem berühmten Landschaftsgärtner, Gartenbaukünstler, Schriftsteller, Gourmet, Weltenbummler HERMANN FÜRST VON PÜCKLER (1785 - 1871) ist keine Rose gewidmet... aber seiner Frau.
Lucia [Lucie] Anna Wilhelmine Christina Gräfin von Hardenberg-Reventlow (9.4.1776 - 8.5.1854), die Tochter des preußischen Staatskanzlers Hardenberg, geschiedene Gräfin Pappenheim, oft nur als Geldgeberin gesehen, nahm immer regen Anteil an der Parkomanie ihres Mannes und bemühte sich um die Umsetzung seiner und auch eigener gartengestalterischer Pläne. Einige Teile des Muskauer Parks sind nach ihr benannt, zum Beispiel der Lucie-See und das Schnuckental nach ihrem Kosenamen "Schnucke".
Der 1823 eröffnete, von Anfang an für die Öffentlichkeit zugängliche Muskauer Park trieb Fürst Pückler allerdings in den Ruin; er verschuldete sich in hohem Maß. Der Ausweg sollte eine reiche Heirat sein, deshalb erfolgte die "Pro-forma-Scheidung" von Lucie, denn an eine wirkliche Trennung dachten beide nicht. Die darauf angetretene Englandreise ("Brautreise") brachte zwar keine reiche Frau, aber begründete den Ruhm Pücklers als Schriftsteller, denn 1830 erschienen die ersten zwei Bände der "Briefe eines Verstorbenen", 1834 dann "Andeutungen über Landschaftsgärtnerei".
1845 musste Pückler Muskau verkaufen, wurde dadurch aber schuldenfrei. Er siedelte mit Lucie nach Schloss Branitz über, wo er den Rest seines Lebens verbrachte und den ebenfalls heute berühmten Park schuf.
Pückler zog sich schließlich immer öfter auf Reisen zurück und beschränkte sich auf briefliche Anweisungen, die Lucie - die sich währenddessen um den Park kümmerte - teilweise auch nach eigenem Ermessen ausführte. Welche Parkbereiche aber tatsächlich auf die Ideen der Fürstin zurückzuführen sind, lässt sich heute nur bruchstückhaft nachweisen.
1854 verstarb Lucie, die zuletzt an den Rollstuhl gefesselt war. Pückler war wieder einmal nicht zu Hause und auch zur Beisetzung auf dem Vorparkfriedhof kam er nicht. 1884 erfolgte ihre Umbettung in den Tumulus, die Seepyramide im Branitzer Park an die Seite ihres Mannes. Die Rose mit ihrem Namen taufte man 2010 am Schloss Branitz.
'MARIA JOSEPHA VOM ELSTERSCHLOSS'
Diese Rose wurde 2011 anlässlich der 800-Jahrfeier der Stadt Elsterwerda im Elsterschloss während der dortigen Gartentage getauft. Maria Josepha Benedikta Antonia Theresia Xaveria Philippine von Österreich, Erzherzogin von Österreich aus dem Hause Habsburg (1699 - 1757), verheiratet mit Friedrich August II. von Sachsen, den Sohn von August dem Starken, seit 1733 Kurfürstin von Sachsen sowie Königin von Polen, gehört zu den bedeutendsten Persönlichkeiten der Stadt. Das Barockschloss mit Parkanlage diente dem Paar als Sommerresidenz.
Als Blumenmaler in der Porzellanmanufaktur Meißen tätig, war der Liebhaberzüchter aus Erfurt (1861 - 1916) Gründer der VDR-Ortsgruppe Dresden. Der Redakteur der Zeitschriften "Praktischer Ratgeber im Obst- und Gartenbau", Frankfurt/Oder) und "Erfurter Führer im Obst und Gartenbau" schrieb etliche Gartenbücher, darunter auch ein Rosenbuch, das in mehreren Auflagen erschien und nach dem Ersten Weltkrieg von Robert Türke bearbeitet wurde. Die Auflagen unterscheiden sich durch die jeweiligen "neuesten Sorten", aber auch durch geschilderte Erfahrungen, z. B. über starke Frostschäden durch den sehr harten Winter 1917. Die Bücher enthalten bestechend schöne Rosenbilder von MINNA LAUDIEN (leider keine Daten verfügbar). J. C. Schmidt widmete ihm die Rose: 'ROBERT BETTEN'. Lit 13
Biedenfeld (5.5.1788 - 8. 3.1862) war ein deutscher Dichter, Dramaturg und Publizist. Er schrieb einige Gartenbücher und eines der ersten deutschsprachigen Rosenbücher: "Das Buch der Rosen: eine populäre Monographie fur Dichter, Botaniker, Gärtner und Blumenfreunde" von 1840 beschreibt 2.200 Arten und Varietäten, erfuhr 1847 eine Neuauflage. Lit 14
Der deutsche Botaniker, Arzt und lutherische Prediger Hieronymus Bock (1498 - 21.2.1554, H.Bock) nannte sich lateinisch Tragus, zählt zusammen mit Otto Brunfels und Leonhart Fuchs zu den so genannten "Vätern der Botanik". 1522 erhielt Bock eine Stelle als Lehrer und Botaniker in Zweibrücken, der Residenz des Herzogs Ludwig II, 1533 als verheirateter Laie eine Pfründe (mit Einkünften verbundenes Kirchenamt) im Hornbacher Fabianstift, die ihm finanzielle Freiheit für seine botanischen Untersuchungen gewährte. Später Pfarrer der Gemeinde, arbeitete er zwischenzeitlich von 1550-1552 als Leibarzt des Grafen Philipp II in Saarbrücken, übernahm dann bis zu seinem Tod wieder die Pfarrstelle in Hornbach.
In seinem "New Kreütter Buch... " von 1539 finden sich Angaben zum Fundort der Pflanzen; er behandelt nur Pflanzen aus seiner Umgebung, die er selbst gesehen hat. Ab der zweiten Ausgabe 1546 enthält sein Kräuter-Buch auch Abbildungen von DAVID KANDEL (um 1520-1590), doch nur eine Abbildung zeigt eine Rose. Er nennt die Rosen Rosa canina, Rosa rubiginosa und Rosa arvensis, außerdem die "ungefüllte rote Rose, die gefüllte rote und leibfarbene Rose und zum letzten die weiss gefüllte Rose". Lit 15, 86
Wohl ein Liebhaberzüchter, züchtete ein M. Boden aus Kurtscheid / Rheinland-Pfalz um 1920 drei Rosen. Seine 'Mechtilde von Neuerburg' ist noch in Sangerhausen vorhanden.
'MECHTILDE VON NEUERBURG'
Gräfin Mechthild von Sayn (um 1203-1285, auch Mechthild von Landsberg, Mechtild, Mechtildis, Mathilde von Neuerburg), einzige Tochter des Dietrich von Landsberg und der Landgräfin Jutta von Thüringen, war ab 1215 die Ehefrau von Heinrich III. von Sayn (um 1193-1247). Das Ehepaar stiftete zahlreiche Klöster, darunter 1215 das Kloster Sion in Köln. Mechthild brachte ihr mütterliches Erbe, das den Besitz der Thüringer Landgrafen am Mittelrhein umfasste, mit in die Ehe ein, z. B. die Neuerburg nahe der Ortsgemeinde Niederbreitbach im Landkreis Neuwied. Sie war die Urenkelin des Erbauers und wählte die Burg nach dem Tod ihres Mannes als Witwensitz. Die Sage erzählt, dass ihre Verwandte, die Heilige Elisabeth von Thüringen, sie dort besucht hat. 1283 verfügte Mechtild in ihrem Testament, nach ihrem Tod all ihre Besitztümer dem Erzstift Köln zu übereignen.
In seiner Ausbildung kam Boerner (9.5.1897 - 1.3.1975), u. a. mit den Botanikern Ascherson, Karl Otto Graebner und Adolf Engler in Berührung. Nach sieben Jahren im Botanischen Garten in Dorpat/Estland, wo er das Land bereiste und alle wichtigen Parks kennenlernte, arbeitete er ab 1930 bei der Baumschule Späth, ab 1935 im Botanischen Garten Göttingen, ab 1947 bis zu seiner Pensionierung, zuletzt als Direktor im Botanischen Gartens in Darmstadt. Der Geschäftsführer und anschließend Präsident der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft veröffentlichte zahlreiche dendrologische Bücher und Artikel, darunter 1938 "Laubgehölze, Rosen und Nadelgehölze". Lit 18
Die Einführung zum Buch von Lotte Günthart "Vom Ruhm der Rose" und auch Artikel im Rosenjahrbuch schrieb der Historiker Prof. Dr. phil. Gottfried Boesch (1915 - 1983). Der erste Präsident der GSRF initiierte, ab 1951 Konservator auf Schloss Heidegg den Rosengarten, wo man die nach ihm benannte Rose 'GOTTFRIED BOESCH' vom Schweizer Liebhaberzüchter HANS WÜEST aus Horw (s. auch 'Schloss Haldenstein' S. →) taufte. Lit 73
Rosengarten Schloss Heidegg Gelfingen / Schweiz
1950 schenkten die kinderlosen Witwen Mathilde von Glutz und 'BARONESSE MARIE-LOUISE DE CHAMBRIER' (Wüest) das Schloss Heidegg in Gelfingen dem Kanton Luzern, der es öffentlich zugänglich machte. Der von Boesch angeregte, im barocken Stil angelegte Rosengarten am Schloss zeigt ca. 3.000 Rosen in 310 Sorten. Lit 299
Rosengarten Heidegg
Ostdeutscher Rosengarten Forst
1913 organisierte der Schlesier ROBERT JULIUS PAUL ENGWICHT (7.5.1876 - 8.6.1947) mit dem 1902 von ihm gegründeten Forster Verein der Gärtner und Gartenfreunde eine Rosen- und Gartenbauausstellung in der heutigen Rosenstadt Forst, dessen stellvertretender Vorsitzende und Schriftführer Alfred Boese (1879 - 1939), von 1912 bis zu seinem Tod in Forst zuerst als Stadtgärtner, dann 1913-1933 als Gartenbaudirektor tätig. Boese war maßgeblich an der Gestaltung des 1913 anlässlich des 25. Krönungsjubiläums von Kaiser Wilhelm II eröffneten Rosengartens beteiligt. Zum 25-jährigen Jubiläum des Forster Vereins organisierte er 1927 eine große Schnittrosen- und Neuheitenschau. Aus der von ihm organisierten Deutschen Rosenschau Forst 1938 gingen die "Rosengartenfestspiele" hervor, die von 1939 bis in die Kriegsjahre hinein stattfanden.
Ostdeutscher Rosengarten Forst(Foto S. →)
Das Ausstellungs-Areal gliederte sich 1913 in zwei Abschnitte, die eigentliche Wehrinsel und das hinzu gepachtete Vorgelände. Der Wehrinselpark war im Stile eines englischen Landschaftsgartens angelegt, der durch ein geschwungenes Wegesystem und aufgelockerte Baumgruppen als "natürliche" Landschaft inszeniert wurde. Nach der Ausstellung kaufte die Stadt Forst die Rosenpflanzungen auf und sicherte damit ihren Bestand. Der VDR stellte das Gelände Anfang 1914 unter seinen Ehrenschutz und verlieh ihm den Namen, den die Anlage seitdem trägt: "Ostdeutscher Rosengarten". Vieles von der Rosen- und Gartenbauausstellung von 1913 hat sich über die Jahrzehnte hinweg, trotz Not- und Kriegszeiten, erhalten.
Der Wiederaufbau des Rosengartens nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte unter Werner Gottschalk. 2006 kam der Spielplatz "Dornröschenpark", umsäumt von Rosenhecken und Kletterrosen, dazu. Zwei Gedenksteine erinnern an die Gründer Engwicht und Boese.
Zum 100jährigen Bestehen fand 2013 wieder eine Deutsche Rosenschau statt, zu der die Deutsche Post eine Briefmarke herausbrachte. Heute bietet der Rosengarten (auch ADR-Prüfgarten) ca. 40.000 meist moderne Rosen in ca. 400 Arten und Sorten, jährlich wird ein Rosenfest veranstaltet. Ein Gartenteil ist Viktor Teschendorff gewidmet. Lit 53, 217, 251
Der Publizist, Handelsgärtner und Ökonomierat ('JOHANNES BÖTTNER', Kordes, Foto S. →) aus Geußen/Thüringen (3.9.1861 - 28.4.1919) in Brandenburg war ein erfolgreicher Obst- und Gemüsezüchter, Buchautor, Gründer und Chefredakteur der Zeitschrift "Der praktische Ratgeber im Obst- und Gartenbau". Sein "Gartenbuch für Anfänger" von 1895, erreichte 32 Auflagen bis 1967. Böttner gab auch zwei Rosen heraus: 'NATALIE BÖTTNER' und 'Fragezeichen'. Genders berichtet, er habe mit seinen Kollegen über den Namen seiner Rose diskutiert - Fragezeichen auf den Mienen. Man konnte sich nicht einigen, so gab man der heute noch beliebten Rose 1910 diesen ungewöhnlichen Namen. Lit 55
Der Schweizer gestaltete den Rosengarten in Genf und veröffentlichte ein Rosenbuch mit Zeichnungen der Rosenmalerin Anne Marie Trechslin. Lit 284
Roseraie du Parc de la Grange Genf / Schweiz
Der nach Plänen von ARMAND AUBERSON unter Eric Bois 1945/1946 verwirklichte, öffentlich zugängliche Rosengarten Roseraie de Genève mit über 200 Sorten wird zur Zeit neu gestaltet. Er ist auch der Schweizer Rosenprüfgarten; der seit 1947 veranstaltete Wettbewerb Concours International de Roses Nouvelles de Genève kürt jährlich die beste Neuzüchtung. Der Schweizer Rosenliebhaber 'YVES PIAGET' (Meilland, FR), ehemaliger Chef des berühmten Schmuckunternehmens, agierte 1976 als Mitglied der Jury und Schirmherr und ließ in seiner Manufaktur eine goldene Rose als Siegestrophäe anfertigen.
Der reiche Hugenotte, Schweizer Gelehrte, Botaniker aus Genf (25.5.1810 - 25.9.1885, Boiss.) war ein Student von Augustin-Pyramus de Candolle und besaß später eines der größten Herbarien seiner Zeit; das "Herbar Boissier" umfasste 6.000 Pflanzenarten. Er unternahm viele botanische Forschungsreisen, beschrieb zahlreiche Arten, so auch Rosa phoenicia, die "Rose aus Phönizien", deren Name sich auf die antike Region bezieht, die heute in etwa dem Libanon entspricht.
1795 wurde die Baumschule Booth von dem gebürtigen Schotten, Landschaftsgärtner Jacob James Booth (16.2.1772 - 25.12.1814) in Flottbek gegründet. Flottbek (auch: Flottbeck) ist heute ein Stadtteil von Hamburg und Teil des Bezirks Altona; damals gehörte es zu Holstein, das seit 1806 mit Dänemark durch Personalunion verbunden war.
Der Hamburger Kaufmann, Hanseat und Sozialreformer. Baron Caspar Voght (1752 – 1839) hatte ihn im väterlichen Betrieb kennengelernt und veranlasst, seine schottische Heimat zu verlassen, um ihm bei seinen Plänen für die Planung seines Landguts, der sogenannten "Orgamented Farm" (auf dem Gelände des heutigen Jenisch Parks), zu helfen. Voght überließ ihm in Erbpacht ein großes Gelände für den Aufbau einer eigenen Baumschule, die auch Verbreiter der damaligen Rosen-Neuheiten war; Fürst Pückler gab bei ihm Gehölzbestellungen für seine berühmte Parkanlage in Muskau auf. Der Katalog von 1807 führt 17, dann 1831 über 1.100 Rosensorten auf. Die Zentifolie 'Bleu Rouge de Flottbeck' ("Blau-Rote von Flottbeck", nicht mehr im Handel) ist wahrscheinlich die einzige Sorte, die James Booth selbst züchtete.
'KÖNIGIN VON DÄNEMARK'
Ein wichtiger Markstein in der Geschichte der deutschen Rosenzüchtung war 1816 der bei Booth auftauchende Sämling von 'Maidens Blush'. Zuerst wurde er 'New Maidens Blush' genannt, dann umgetauft in 'Königin von Dänemark'. Um den neuen Namen führen zu dürfen, führte Booth sogar einen Rechtsstreit, denn der Botaniker Johann Georg Christian Lehmann (1792 - 1860, Direktor des Botanischen Gartens Hamburg) beschuldigte ihn, eine ältere Rose unter neuem Namen eingeführt zu haben. Booth gewann den Prozess und die Rose blieb unter ihrem "königlichen" Namen im Handel.
Die anfangs vom dänischen Königshof abgelehnte Heirat von Marie Sophie Friederike von Hessen-Kassel (28.10.1767 - 21.3.1852) mit dem dänischen Kronprinzen Frederik (1768 - 1839), Sohn des geisteskranken Christian VII, fand 1790 statt. 1808 wurde Frederik VI dann König von Dänemark. Das Königspaar war sehr sozial und unterstützte z.B. den mittellosen Dichter 'HANS CHRISTIAN ANDERSEN' (Olesen, DK). Während der Napoleonischen Kriege übte Marie Sophie Friederike in Abwesenheit ihres Mannes die Regentschaft aus. Die letzten Jahre verbrachten sie auf Schloss Frederiksborg, sie starb auf Schloss Amalienburg in Kopenhagen.
Der Naturwissenschaftler, Botaniker (3.12.1760 - 30.11.1806, Borkh.) bearbeitete 1793 als Assessor der Landesökonomiedeputation zu Darmstadt eine Naturgeschichte Hessens. In seinem Werk "Versuch einer forstbotanischen Beschreibung der in Hessen-Darmstädter Landen im Freien wachsenden Holzarten" führt er unter "Laubgehölze mit bedekten Saamen" die Rosen auf, "welche ich Gelegenheit hatte, zu untersuchen ... andere übergehe ich". Er beschrieb 1790 erstmals Rosa corymbifera. Lit 19
Die Erforschung der Flora des Rheinlandes war ein Anliegen des Lehrers, Floristen und Buchautors (1815 - 1882), der als Lehrer in Marienborn bei Siegen und in Derschlag, Bezirk Köln tätig war. Er veröffentlichte 1882 "Deutschlands wilde Rosen...". Lit 20
In San Remo/Italien eröffnete der gebürtige Deutsche Paul Bräuer eine Rosenfirma und züchtete zwischen 1898-1912 etwa 15 Rosen, hauptsächlich Teerosen und Teehybriden. 1891 berichtete er in der Rosen-Zeitung über den "Rosenflor an der Riviera". Lit 21
'FÜRSTIN BÜLOW'
Maria Anna Zoë Rosalie Beccadelli di Bologna (1848 - 1929), heiratete 1867 in Lugano den preußischen Diplomaten Karl August Graf von Dönhoff (1833 - 1906), dem sie eine Tochter gebar. 1886 ehelichte sie nach der Scheidung den preußischen Diplomaten Bernhard Heinrich Martin Karl von Bülow (1849 - 1929) aus Hamburg. Da Maria sowohl nach protestantischem als auch nach katholischem Recht getraut worden war, musste sie sich nicht nur scheiden lassen, sondern auch die päpstliche Annullierung ihrer ersten Ehe erreichen, was 1884 schließlich gelang. Die begabte Pianistin und Wagner-Anhängerin folgte Bülow, der 1905 zum Fürsten erhoben wurde, nach Bukarest, Rom, Berlin und schließlich wieder nach Rom. Bis zu Beginn des Ersten Weltkriegs spielte sie eine prägende Rolle in der Berliner Gesellschaft.
In Rom wohnte das Ehepaar in der "Villa Malta", aufgrund der Gartengestaltung auch "Villa delle Rose" genannt. Bezahlt wurde die Villa vom Ullstein-Verlag als Honorar für die Überlassung der "Denkwürdigkeiten" in drei Bänden von Fürst von Bülow, die der Verlag aber erst nach dem Tod Bülows 1930 veröffentlichen durfte. Maria und ihr Gatte wurden nebeneinander auf dem Friedhof in Hamburg-Nienstedten beigesetzt.
Als sachsen-weimarischer Hofgärtner in Leipzig erwarb der Kunstgärtner und Botaniker Christian August Breiter (6.8.1776 - 8.4.1840, Breiter) 1809 nordöstlich der Stadt Leipzig neben dem Georgen-Vorwerk ein Grundstück und legte einen Wintergarten mit botanischen Raritäten an, deren Besichtigung ab 1815 mit dem Besuch einer gastronomischen Einrichtung verbunden werden konnte. In seinem "Hortus Breiterianus ..." befindet sich lt. Christine Meile auf den Seiten 415-433 eine Rosenliste mit über 200 Sorten. Lit 22, 153
Der ehemalige NDR-Redaktionsleiter Hartmut Brinkmann (1941) ist ein passionierter Rosenfreund, Mitglied beim Rosenfreundeskreis Hannover und hat mit seinen Gartensendungen (auch in seiner persönlichen grünen Kolumne "Mit Hartmut im Garten") im Programm von NDR 1 Niedersachsen Millionen Gartenfreunde unterhalten, informiert und bei ihrer Gartenarbeit begleitet. Am Tag der Taufe der Rose 'NDR 1 Radio Niedersachsen' spielte der Rundfunk 24 Stunden lang ausschließlich Rosenlieder. In seinem Buch "Der mit den Rosen spricht" erzählt Brinkmann dies und mehr aus seiner Tätigkeit beim Rundfunk, von Begegnungen, Ereignissen, Erlebnissen und seinen Lieblingsrosen. Lit 23
Der Gartenarchitekt Max Bromme (18.8.1878 - 9.9.1974) war unter Fritz Encke in Köln, dann als Stadtgartendirektor in Erfurt, ab 1912 im Palmengarten Frankfurt tätig, von 1931 - 1945 Gartendirektor. Der Planer bekannter Frankfurter Grünflächen weitete während seiner Amtszeit die städtischen Grünflächen von 200 auf 450 Hektar aus. Eine seiner Aktivitäten war die Ausrichtung einer Topfrosenschau 1932 im neuen Haus 3 der Pflanzenschauhäuser, dem späteren Orchideenhaus. Wirtz & Eicke führte 1928 eine 'FRAU MARIE BROMME' ein.
Der deutsche Apotheker, Botaniker und Weinbaupionier (11.2.1792 - 4.12.1864, Bronner) lebte im baden-württembergischen Wiesloch. Bronner bekam wegen seiner Verdienste und Forschungen über den Weinbau den Titel eines Ökonomierats verliehen. Wie die Rebenpflege und -zucht betrieb Bronner auch die Rosenzucht so engagiert, dass er in sein Testament eine eigene Klausel aufnahm, die nach seinem Ableben den Erhalt und die Pflege seiner Rosen sicherstellen sollte. Diesen Wunsch erfüllten ihm seine Nachkommen aber nicht.
Rund 150 Jahre später hat sich aber der "Kulturverein Johann Philipp Bronner" an die Rosenleidenschaft Bronners erinnert und etliche Vereinsprojekte danach ausgerichtet. Die 'JOHANN-PHILIPP-BRONNER-ROSE' von Wänninger taufte man am 14.9.2014 im Rahmen des Tag des offenen Denkmals vom Kulturverein in Gegenwart des Züchters. Gepflanzt hat man sie am wieder errichteten Bronnerschen Gartenhaus, das heute als Museum fungiert. Das kleine Häuschen, das Bronner zur Aufbewahrung seiner Werkzeuge und als Rückzugsort für seine Studien diente, liegt mitten im rund 100 ha umfassenden englischen Landschaftspark des Psychiatrischen Zentrums Nordbaden auf dem ehemaligen Besitz von Bronner. 2
Durch Eintritt in den Augustinerorden 1895 wurde der Liebhaberzüchter Franz Karl Brümmer (29.1.1874 - 7.12.1948) zum Bruder Alfons. Er züchtete unter seinem Ordensnamen eine Reihe von Kletterrosen und übergab sie dem Rosarium Sangerhausen zur Überprüfung, von wo sie in den Handel gelangten.
1902-1904 verbrachte er im Kloster Germershausen in Eichsfeld und legte einen Rosengarten an. Als Gärtner arbeitete er 1904-1908 in Münnerstadt und in Würzburg 1908-1922, war bis 1927 wieder in Germershausen - dies war die Zeit seiner intensivsten Rosenzucht – von 1928-1930 schließlich im Augustinerkloster Weiden/ Oberpfalz.
Ab 1911 schrieb er für die Rosen-Zeitung des VDR. International bekannt und bis heute eine der wenigen noch im Handel erhältlichen Rosen ist seine Kletterrose 'Maria Lisa' (Maria Liesa), die von Liebau 1936 in den Handel gebracht wurde. Von Vibert (FR) stammt die Rose 'BRUDER ALFONS BRÜMMER'.
'EMMERICKROSE'
Nach der stigmatisierten Augustiner-Ordensschwester und Mystikerin aus Dülmen, Anna Katherina Emmerick (1774 - 1824) benannte Bruder Alfons zum 100. Todestag die 'Emmerickrose' - im Handel oft ohne zwei m). 1802 trat sie im Kloster Agnetenberg in Dülmen bei Münster als Novizin ein. Ab 1811, nach Aufhebung des Klosters im Zuge der Säkularisation, führte sie den Haushalt des aus Frankreich emigrierten Priesters Lambert, wurde aber schwer krank und konnte das Haus nicht mehr verlassen. Bald erschienen an ihrem Körper die Wundmale Jesu Christi, hatte sie mystische Visionen. Sie wurde an ihrem 180. Todestag 2004 durch Papst Johannes Paul II. seliggesprochen. 3
'SANKTA RITA'
Weniger bekannt als das Rosenwunder der Elisabeth von Thüringen ist das der RITA VON CASCIA. Von der heiligen Nonne und Mystikerin - mit vollem Namen wohl Margherita Lotti Mancini - heißt es, sie habe in ihren letzten Stunden gebeten, ihr eine Rose aus dem Garten zu bringen; obwohl es bitterkalter Winter gewesen sei, habe ein Rosenstrauch geblüht. In Erinnerung daran werden in Italien an ihrem Gedenktag am 22. Mai sogenannte "Rita-Rosen" geweiht.
Nach dem Abitur und der Ausbildung zur Gärtnerin erlangte die Tochter eines Landwirtes Hella Brumme (1946) im Institut für Pflanzenzüchtung in Quedlinburg erste gärtnerische Berufserfahrung. Von 1976 bis 1980 studierte sie an der Fachhochschule in Erfurt Gartenbau und betreute ab 1981 die Rosensammlung Sangerhausen. Nachdem Ingomar Lang 1998 in den Ruhestand gegangen war, übertrug man ihr die Leitung. 2004 ernannte die Stadt Sangerhausen sie zur Direktorin, was sie bis zum Eintritt in den Ruhestand blieb. Nach der Wende hielt sie auch viele Vorträge im Westen; 2004 erhielt sie den Steinfurther Rosenring.
Mit dem deutschen Botaniker, Biologen und Ökologen DR. THOMAS GLADIS benannte sie mehrere Wildrosen, z. B. Rosa majalis var. plena (Weston) Brumme et Gladis und verfasste auch mit ihm das Verzeichnis der Wildrosen im Europa-Rosarium Sangerhausen im Rosenverzeichnis des Rosariums von 2011.
Die Rose 'HELLA BRUMME' von Schmadlak ist von 1982; die Kordes-Rose 'HELLA' (Foto S. →) taufte sie selbst 2010 im Rosarium Sangerhausen. Lit 24-27, 45
Der Mainzer Theologe, Arzt und Botaniker Otto Brunfels (23.11.1488 - 23.11.1534, Brunfels) gilt als Begründer der modernen Botanik, eröffnete die Reihe der "deutschen Vater der Botanik", womit sich im XVI. Jahrhundert eine bessere Kenntnis der einheimischen Flora anbahnte.