für meine Freunde

Danksagung

Das Coverbild hat eine sehr gute Freundin von mir gemalt noch bevor ich auf die Idee gekommen bin ein Buch zu schreiben. Danke an Celina D.

Impressum

© 2020 Anja Weiß

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7526-0142-8

Coverbild: Celina D.

Inhaltsverzeichnis

  1. Der ganz normale Wahnsinn
  2. Arroganz oder doch eher Mitgefühl
  3. Viele Probleme
  4. Plan gescheiter?
  5. Hoffnungsschimmer
  6. Sentimentale Mieze
  7. Gewitter
  8. Liebe überwindet Angst
  9. Geschenke
  10. Versprechen
  11. Moritz

Der ganz normale Wahnsinn

Draußen stürmt und regnet es und es ist kalt geworden. Für Mitte November ist das nichts ungewöhnliches. Aber ich mag dieses Wetter gar nicht. Mir ist Sonne und Wärme einfach lieber. Aber der Winter hat auch seine schönen Seiten- wenn er dann mal kommt. Das Knistern des Kachelofens und das gemütliche schlafen auf der beheizten Fensterbank sind Luxus pur. Und seine Fußspuren im Neuschnee zu hinterlassen ist einfach herrlich. Oh Entschuldigung! Ich habe mich ja gar nicht vorgestellt! Mein Name ist Kessy und ich bin eine schwarz-weiße gut gepflegte und Selbstbewusste Miezekatze. Ich bin eigentlich immer freundlich, aber verscherzen darf man es sich mit mir nicht. Ansonsten bin ich ein Pfundskerl und habe viele Freunde. Meine Familie, die mich füttert, raus in den Garten lässt und mich streicheltalleine bei dem Gedanken schnurrr mhm...- sind anderst als ich. Sie gehen nicht auf 4 Pfoten, sondern nur auf zwei und ziehen, wenn sie raus gehen, immer an den Pfoten sogenannte Schuhe an. Und alleine im Winter brauchen sie sehr lange bis sie mit raus zum spielen kommen, weil sie eine halbe Ewigkeit benötigen, um sich wie Eskimos anzuziehen. Da habe ich es schon besser. Bei mir geht das mit meinen Fell automatisch. Wird es warm wird es dünner, wird es kalt ist es schön warm und dick. Und trotzdem schwitze und friere ich nicht. Das ist toll. So was würde ich meiner Familie auch gerne wünschen. Aber ich denke sie kommen auch mit der Eskimoschicht gut zurecht.

Appropo Familie und füttern- wo sind den eigentlich alle? Ich strecke mich gemütlich und springe von meiner so geliebten Fensterbank in der Küche. Ha, die Türe zu den Kinderzimmern ist nur angelehnt. Leise und vorsichtig versuche ich mit meinen Pfoten die Türe zu öffnen und betrete das Kinderzimmer von Slina. Slina ist einer meiner besten Freundinnen. Sie ist so lieb und weiß immer was ich brauche. Suchend schaue ich mich im Zimmer um. Aber keine Slina. Na ja wahrscheinlich ist sie noch in der Schule. Na gut, dann schaue ich bei ihrem Bruder Marco vorbei. Er ist eigentlich ein ganz netter Junge, der sich aber viel zu oft hinter Bildschirmen verschanzt. .Ich verstehe nicht, was das bringt, den ganzen Tag auf ein Gerät zu schauen. Ist doch langweilig! Ich gehe da lieber raus und Mäuse fangen. Mhm Mäuse fangen wäre auch eine gute Alternative. Aber dazu müsste mich erst jemand raus lassen. Jetzt schauen wir mal, ob Marco in seinem Zimmer ist. Die Türe ist zu. Na toll. Aber aufgeben ist nicht-ich habe Hunger! Vorsichtig kratze ich an der Zimmertüre um mich bemerkbar zu machen. Es passiert nichts. Okay dann lauter. Was ist lauter als Tür kratzen? Miauen! Okay.

Miaaaaauuuuuuuuu. Miaaaaaauuuuuu. Ha! Es tut sich was in dem verschlossenen Raum! Die Türe geht auf und ein großer blonder gut aussehender junger Mensch steht an der Zimmertüre und lächelt mich an. „Na du?“, fragt er mich. „Willst du etwa in mein Zimmer?“. Ich habe zwar Hunger aber diese Einladung lasse ich mir nicht entgehen. Ich stolziere in das Zimmer und schauen nach dem Rechten. Überall auf dem Boden und auf dem Schreibtisch liegen Klamotten und Spielsachen verstreut. Ordentlich ist er nicht, aber mir gefällt es. Es ist wie ein Abenteuerspielplatz. Aber nicht jetzt. Die Mission ist Essen! Fragend und fordernd schaue ich Marco an. „Was hast du? Gefällt es dir hier nicht? Ich weiß ich sollte hier mal aufräumen, aber das macht keinen Spaß.“ Mist, er hat mich nicht verstanden. Und wehe er räumt auf! Das ist mein Spielplatz hier! Dann probiere ich es eben anders. Ich stelle mich zur Türschwelle und miauze. Fordernder Blick. „Willst du raus? Die Zimmertüre ist offen.“

Neeeeeiiiiiinnnnnn du sollst mitkommen und mir was zum Essen geben….miiiiiiaaaaaaaauuuuuuuuu. Trauriger, verhungerter Blick. „Hast du Hunger?“ fragt er endlich. Juhhuuuu er hat´s kapiert! Ein freudiges Miau. Ich laufe vor ihm in die Küche und warte ungeduldig vor meiner Schüssel. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht auch er die Futterstelle. Und endlich gibt es Essen. Ich freue mich ja so! Ich esse am liebsten Fisch und Hühnchen. Was es wohl heute gibt? Marco stellt die Schüssel mit meinem Essen auf den Boden und ich rieche...bähhhhhhh!!!! Das ist nicht Fisch und nicht Hühnchen. Das ist Rind! Bähhh das mag ich ja gar nicht. Erst mal protestieren! Ich will was anderes! Mit meiner Pfote scharre ich am Boden um meine Angewiederheit auszudrücken. Wie lange leben wir den schon zusammen? Wisst ihr immer noch nicht was ich mag? Oh man!

„Was hast du den? Das hat Papa erst gestern gekauft. Die anderen Sorten waren aus. Tut mir leid Kessy! Wenn du Hunger hast, dann iss das. Das wird dich schon nicht umbringen!“ Mit diesen Worten verschwindet Marco aus der Küche. Na bravo! Ich habe Hunger und glaube ja nicht das ich dieses ekelige Rindzeugs da esse! Da verhungere ich lieber-bäh! Trotzig laufe ich zu meiner Fensterbank und versuche meinen Hunger durch das Düsen zu unterdrücken. In meinem Traum esse ich leckeren Fisch und leckeres Hühnchen und Mäuse und...auf einmal bin ich wach! Ha! Ich fange mir Mäuse! Die sind leckerer als das Rindzeugs und wenn Papa später aus der Arbeit heimkommt, dann wird er mir was anderes leckeres auftischen als sein Sohn Marco. Perfekt. Wie komme ich aber jetzt in den Garten. Wieder hinter zu Marco und ihm verständlich machen, was ich will? Das Leben ist manchmal so anstrengend. Aber es bleibt mir ja wohl nichts anderes - In diesem Moment wird die Haustüre von außen aufgeschlossen. Ah meine Rettung! Slina ist von der Schule heimgekommen. Freudig laufe ich an ihr vorbei in die Freiheit.