Vorwort

Liebe Ukulelenfreundin,

lieber Ukulelenfreund,

fast mein ganzes Leben habe ich der Gitarre gewidmet, die mir über fünfzig Jahre nicht erlaubte, mich einem anderen Instrument - und sei es auch nur hin und wieder - zuzuwenden. Nur bei ihrer kleinen Schwester, der Ukulele, hat sie überraschenderweise eine Ausnahme gemacht.

Als mich der hüpfende Floh (was vermutlich Ukulele im Polynesischen bedeutet) das erste Mal zwickte, war ich sofort angetan von der einfachen Handhabung sowie dem überaus fröhlichen und lebensbejahenden Klang. Immer öfter griff ich, anstatt zu meiner Gitarre, zu diesem kleinen Instrument - und seine große Schwester ließ es zu.

Schon bald bemerkte ich, dass die Ukulele nicht nur ein Spielzeug ist, auf der man lediglich ein paar Akkorde zur Liedbegleitung oder einfache Melodien spielen kann, sondern dass es sich bei ihr um ein ernstzunehmendes Musikinstrument handelt, dass sich vor keinem anderen zu verstecken braucht.

Während ich mich immer intensiver mit der Ukulele beschäftigte, spielten meine Finger, fast unwillentlich, zunehmend gern einige meiner Musikstücke, die ich ursprünglich für Gitarre komponiert hatte. Nicht zuletzt aufgrund der unterschiedlichen Saitenstimmung, des kleinen Klangkörpers sowie des daraus resultierenden lieblichen Tones klangen die Gitarrenkompositionen auf der Ukulele völlig anders, aber für mich nicht weniger reizvoll, mitunter sogar so schön, als wären sie anstatt für sechs für vier Saiten geschrieben worden.

Nachdem ich erste private Unterrichtsstunden, Wochenendseminare und Workshops mit der Ukulele durchgeführt hatte, wagte ich mich an die Transkription mir geeignet erscheinender Kompositionen, um stets ein kleines, aber feines Vorspielrepertoire für die Ukulele zur Verfügung zu haben.

Nur die - wie ich hoffe - schönsten Gitarrenkompositionen (die der ein oder andere noch aus der Zeit meiner Konzerte und Tourneen kennen wird, die ich entweder allein, im Gitarrenduo oder mit kleinem Ensemble durchgeführt habe) wurden für die vorliegende Notenausgabe ausgesucht. Dabei habe mich bemüht, dem Notensatz die Fingersätze für beide Hände so ausführlich wie nur irgend möglich, der übersichtlichen Darstellung halber jedoch nur so oft wie nötig beizufügen.

Alle Fingersätze sind wohldurchdacht und kommen bei meinem eigenen Spiel wie notiert zur Anwendung. Trotzdem sollten sie nur als Vorschläge verstanden werden und niemanden davon abhalten, nach individuell angepassten Greif- und Anschlagsmöglichkeiten zu suchen.

Über konstruktive Verbesserungsvorschläge (nicht nur die Fingersätze betreffend) würde ich mich aufrichtig freuen (contact@lobito.direct), diese allen anderen Spielern auf meiner neuen Website (www.lobito@direct) zur Verfügung stellen und ggf. in die nächste Druckauflage übernehmen.

In diesem Sinne wünsche ich Dir mit meinen Transkriptionen viel Spiel- und dem aufmerksamen Publikum ebenso viel Hörvergnügen.

Im Januar 2019