Hiermit möchte ich mich recht herzlich bei der
Familie Weixler-Franze bedanken.
-bedanken für die zahlreichen Einblicke in das
Leben von Franz-Peter Weixler
- bedanken für die Erlaubnis die Bilder des Vater
´s, Großvater´s, Schwiegervater´s für dieses und
andere Bücher verwenden zu dürfen
- bedanken für die Genehmigung die von
Franz-Peter Weixler veröffentlichten Bücher
im Nachdruck wieder der Öffentlichkeit zugänglich machen zu können
aber auch bei der
Hans-Seidel-Stiftung
für die Überlassung zahlreicher, wichtiger Briefe,
die bislang vollkommen unbekannt waren.
Es gibt Bilder, Bilderserien, die prägen sich in das Gedächtnis der Menschheit und doch kennt kaum jemand jene Person, die hinter der Kamera stand und den Auslöser drückte.
Bilder wie das Attentat auf Präsident Kennedy, der Kniefall des deutschen Bundeskanzler Brand in Warschau, das vietnamesische Mädchen nach einem Angriff mit Napalmbomben, die Öffnung der Berliner Mauer, oder wie in diesem Buch noch näher gezeigt, die Erschießung unschuldiger Männer in Kondomari auf Kreta durch deutsche Fallschirmjäger.
Oft genug hatte der Fotograf mit den von ihm gemachten Bildern sein Leben lang zu kämpfen. Sie verfolgten ihn und wie im Fall von Franz-Peter Weixler wollte er das Unrecht irgendwie wiedergutmachen und zahlte dieses Bestreben fast mit seinem Leben.
Für uns ist es sicherlich schwer vorstellbar, wie es sein muss, den Tod von 23 Menschen dokumentieren zu müssen, zu wollen, von denen man mit Sicherheit weiss, dass diese nichts anderes getan haben, als zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort zu sein.
Für Franz-Peter Weixler stand in vielen seinen Bildern immer der Mensch im Mittelpunkt. Den deutschen Gegner im 2. Weltkrieg begegnete er immer mit Respekt, reihte sich nicht ein in die Art und Weise wie viele seiner Kollegen das machten. Ausgestattet stets mit zwei Kameras, eine Stereoscopie-Kamera und die normale Rollfilmkamera gehörte er aber auch zu den wenigen Kriegsberichterstattern, die bereits die noch sehr teuren Farbfilme verwendeten.
Der deutsche Soldat zeigt in seinen Bildern oft genug ein anderes, kein heroisches Gesicht, die Zerstörung der Städte zeugen von einem gewissen Schwermut ob dieser Sinnlosigkeit. Würde man die anderen Bilder, die Weixler nicht nur auf Kreta, sondern in Griechenland und später auch in Deutschland zeigen, dann würde jeder verstehen, warum dieses Buch, dass Erste von dreien, sich ausschließlich mit den Arbeiten von Weixler beschäftigt.
Für mich, der dieses Buch erstellt hat, ist es ein Jammer, dass es mir nie vergönnt war, diesen leider schon sehr früh verstorbenen Fotografen und mitfühlenden Menschen nicht mehr persönlich kennen gelernt zu haben.
Wäre es aber nach dem Willen von einem General Gericke gegangen, all die wertvollen Bilder wären für immer in der Versenkung verschwunden. Denn sie zeigen am Ende des Buches ein anderes, kein heldenhaftes Bild deutscher Fallschirmjäger.
Selbst heute noch werden seine Arbeiten unter den Namen Anderer in den Medien verbreitet. Doch wer genau hinsieht, sich in dieser Materie auskennt, wird schnell erkennen, dass „Kampf und Intrige um Griechenland“, eine Art von Kriegstagebuch aus der Feder von Weixler stammt. Als Pesona non Crata diskreditiert, wird ein Hünger und Straßel zu den Autoren erkoren.1
Ein sich selbst ernannter Griechenlandfachmann, Prof. Heinz Richter bezweifelt die an den Bildern sehr schnell festzustellende Richtigkeit von Weixler`s Aussage und vermeidet in jeder Passage seines Machwerkes „Operation Merkur - Die Eroberung der Insel Kreta“ die eindeutig von Weixler gemachten Bilder zu benennen.2
Selbst im Bundesarchiv werden viele eindeutige Bilder von Weixler nicht diesem Zugeordnet, erhalten einen anderen Namen, oder sind ohne Namensabgabe. Wobei die Vielzahl der angefertigten Stereoscopie-Bilder eindeutig den gleichen Blickwinkel und Motive zeigen.
Die Bilder von Kondomari sind ebenso wie die Bilder von Pancevo in Jugoslawien ein Zeitzeugnis, denn hier sagen die Bilder mehr als tausend Worte es vermögen.
Der brutale 2. Weltkrieg war zu Ende und Franz-Peter Weixler war von der Idee beseelt etwas Wiedergutmachung den Menschen von Kreta zukommen zu lassen, wie man an den veröffentlichten Dokumenten am Ende des Buches ersehen kann. Doch auch hier hatte er mit Widerständen zu kämpfen, die ihn schon während des Krieges in Gestapo-Haft gebracht hatte.
Franz-Peter Weixler ist und bleibt für mich ein „Stiller Held“
Stephan D. Yada-Mc Neal
1 Hünger Heinz und Ernst Erich Strassl: Kampf und Intrige um Griechenland: München, Eher Verlag / Zentralverlag der NSDAP, (1942) - ASIN: B002NZQKOA
2 Heinz Richter: „Operation Merkur-Die Eroberung der Insel Kreta im Mai 1941 Harrassowitz-Verlag, O; Auflage: 1 (1. Februar 2011) - ISBN-10: 3447064234
Franz Peter Weixler (geb. 31.8.1899 in München, gest. 23.4.1971 in Bad Reichenhall) war als Photograph der Wehrmacht an der Invasion Kretas beteiligt.