Mirsakarim Norbekov ist Doktor der Psychologie, der Pädagogik und der Medizinphilosophie. Er ist Professor und Mitglied bzw. korrespondierendes Mitglied mehrerer russischer und ausländischer Akademien der Wissenschaften. In Moskau gründete er ein Zentrum für Augenregeneration, das heute über ein riesiges Netz von Filialen in Russland und den angrenzenden Ländern verfügt. Seine Bücher wie »Eselsweisheit« oder »Meine russische Energiedusche« sind weltweit Bestseller.
Mirsakarim Norbekov
Leben
ohne Pillen
Das 40-Tage-Programm
zur Aktivierung des inneren Arztes
Aus dem Russischen von Franziska Zwerg
Die russische Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel Glavnye pravila zdorovoi zhizni Главные правила здоровой жизни bei AST in Moskau, Russische Föderation.
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© der deutschsprachigen Ausgabe 2020 Wilhelm Goldmann Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München
© by Mirzakarim Norbekov
Agreement by Wiedling Literary Agency
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagmotiv: FinePic®, München
Foto Autor Klappe hinten: © privat
Lektorat: Anne Nordmann, Berlin
JG ∙ Herstellung: cb
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN 978-3-641-24482-8
V001
www.goldmann-verlag.de
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Inhalt
Vorwort des Herausgebers
LEKTION 1
Das Wesen der Methode
Grundlegende Regeln, Gebote und Verbote
LEKTION 2
Aufwärmen
Augengymnastik
Palmieren
Bildhaftes Atmen
Atmen mit den Augen
Die Wahrnehmung der grundlegenden Empfindungen – Wärme (W), Prickeln (P), Kälte (K)
Vorbereitung zur Verbesserung des Sehvermögens
LEKTION 3
Übungen zur Entwicklung der Konzentration und des bildhaften Denkens
Arbeit an den Emotionen: Übung »Pendel«
Verbesserung des Sehvermögens
Verlagerung der Empfindungen von W, P, K vom Nacken zu den Augen
Verbesserung des Hörvermögens
LEKTION 4
Wir erklimmen einen Gipfel nach dem anderen
Die drei Etappen auf dem Weg zur Gesundheit
Wahrnehmung der Empfindungen W + P + K in einer bestimmten Körperregion
Die gynäkologische Selbstmassage
Die urologische Selbstmassage
LEKTION 5
Was die Arbeit mit den Empfindungen W, P, K bewirkt
Übung »Pendel«
Die Verlagerung der drei Empfindungen
Konzentration und Zerstreuung der Empfindungen W + P + K, die aus dem gesamten Körper in das kranke Organ gelenkt werden
Arbeit mit Narben und anderen Hautdefekten
Das Bild von Gesundheit und Verjüngung
LEKTION 6
Über die Ernährung
Übung »Pendel«
Übung »Lieblingsorgan«
Übung »Zickzack«
Übung »Spirale«
LEKTION 7
Tadel und Belobigungen
Wir verschmelzen mit dem Bild von Jugendlichkeit
Und wieder das »Pendel«
Übung »Dreiblätter«
Übung »Lärmende Stadt«
LEKTION 8
»Lieblingsorgan«: Über die Schilddrüse
Übungen zur Verjüngung des Gesichts
LEKTION 9
Was das Training der Emotionen bewirkt
Arbeit mit dem Bild »Die dritte Hand«
Verbesserung der Figur
Übungen zur Verjüngung des Gesichts
Kanon des Familienglücks
LEKTION 10
Übungen mit dem Bild »Die dritte Hand«
Übungen zur Verjüngung des Gesichts
Über die Liebe
Wie man Selbstzweifel überwindet
Beginn der selbstständigen Arbeit
Programm für die selbstständige Arbeit
Arbeitsplan für die ersten zwei Wochen
Arbeitsplan für die darauffolgenden zwei Wochen
Übungen der 1. Stufe aus dem Buch Kanon für künftige Herrscher
Häuser der Blütenblätter
Erster Übungskomplex, 1. Stufe
Übungen mit zielgerichteter Wirkung
Ergänzungen
Korrektur des Stotterns
Korrektur der Biorhythmen
Spielarten der Meditation
Wir lernen das Wünschen – oder: Wie man allen Ärger loswird
Niemand kann euch etwas eröffnen, was nicht schon im Morgendämmer eures Wissens ruht.
Der Lehrer, der zwischen seinen Jüngern im Schatten des Tempels umhergeht, schenkt ihnen nicht seine Weisheit, sondern nur Glauben und die Fähigkeit zu lieben.
Wenn er wirklich weise ist, lädt er euch nicht ins Haus seiner Weisheit ein, sondern führt euch zur Schwelle eures eigenen Geistes.
Und so wie jeder vor euch allein vor Gott steht, so ist jeder von euch allein in seinem Wissen um Gott, wie auch in seinem Verständnis der Erde.
Khalil Gibran, Der Prophet
VORWORT DES HERAUSGEBERS
Liebe Leserin, lieber Leser!
Das Buch, das Sie in den Händen halten, richtet sich an alle, die nach dem suchen, was auf dieser Welt von unschätzbarem Wert ist – Gesundheit und physische Jugend.
Der Autor des Buches, Mirsakarim Norbekov, arbeitet mit seinem internationalen Team seit vielen Jahren mit einem einzigartigen System, welches das von antiken Philosophen überlieferte Verständnis von der Natur des Menschen mit modernen Vorstellungen über die Möglichkeiten des Organismus verbindet. Dieses sich kontinuierlich weiterentwickelnde System dient zur Regeneration des Organismus.
Auf den Menschen wird dabei nicht direkt eingewirkt, alle Übungen sollen ihm vielmehr dabei helfen, sein seelisches Gleichgewicht und seine körperliche Gesundheit aufrechtzuerhalten und seinen Platz in der Welt zu erkennen. Wenn das gelingt, verschwinden viele Krankheiten wie von selbst.
Klinische Studien belegen, dass die Anwendung des Systems bei zahlreichen Krankheiten hervorragende Ergebnisse liefert, zum Beispiel bei Geschwüren, chronischen Krankheiten des Verdauungstrakts, bei bakterieller Fehlbesiedlung des Darms, Bronchialasthma, Diabetes II, bei Erkrankungen der Schilddrüse u.a.
Es hilft auch bei Krankheiten, die von der Medizin nicht geheilt werden können, zum Beispiel Entzündungen des Hör- oder Sehnervs, gutartige Geschwülste (besonders im gynäkologischen Bereich – Zysten, Myome) und sogar Krebserkrankungen. Hier der Brief einer Schülerin, die den Übungskurs nach dem Norbekov-System absolvierte:
»Ich hatte bereits einen Operationstermin: ein Myom von mittlerer Größe und zwei Knötchen im Unterbauch. Nach zehn Übungen war das Myom weniger als einen Zentimeter groß, die Knötchen waren nicht mehr nachweisbar. Außerdem hatte ich vorher eine Brille mit +3 Dioptrien, jetzt sind es +1,5. Vielen Dank auch von meiner ganzen Familie.«
Bevor Sie das Buch lesen und mit den Übungen beginnen, möchte ich noch kurz darüber sprechen, was Sie bei der Erreichung des Ziels, Gesundheit und Jugend wiederzuerlangen, behindern könnte. Schon die antiken Denker sprachen von der Kunst des Hörens und Zuhörens. Die meisten von uns hören etwas wie durch einen Filter des Widerstands. Uns stören unser Wissen, unsere Erfahrungen, unsere Vorurteile – religiöser, wissenschaftlicher oder psychischer Natur –, und wir tragen die Last alltäglicher Sorgen, Wünsche, Ängste. Dadurch werden neue Erkenntnisse häufig bis zur Unkenntlichkeit verzerrt oder erreichen unser Bewusstsein erst gar nicht.
Sollten Sie also bei der Lektüre dieses Buchs auf etwas stoßen, das Ihren Denkmustern widerspricht, bitte ich Sie, dem Autor dennoch zu vertrauen und mit ihm den Weg zu gehen, den schon Tausende Menschen gegangen sind, um sich selbst zu erkennen und zu helfen. Weisheit kommt nicht von außen, Sie müssen sie selbst entdecken. Sie ergibt sich aus dem Verständnis dessen, was ist, ohne Verurteilung und Rechtfertigung.
Wenn ich davon spreche, dass Wissen ein Hindernis ist, das beim gegenseitigen Verständnis stört, will ich damit keineswegs die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik herabwürdigen. Ich spiele hier auf die Empfindung der Kreativität an, die sich nicht im Wissen erschöpft. Eine kreative Persönlichkeit zu sein bedeutet, sich von der Vergangenheit zu befreien, weil die Vergangenheit einen Schatten auf die Gegenwart wirft.
Fragen Sie sich selbst, welche Stimmung bei Ihnen vorherrschend ist. Legen Sie auf eine Waagschale Ihre Reizbarkeit, Ihren Trübsinn, Ihre Angst, Ihre Feindseligkeit sich selbst und anderen gegenüber, und schauen Sie, ob das alles nicht die Waagschale des Guten, der Seelenruhe und der Liebe überwiegt. Gedanken als Spiegel von negativen Empfindungen bergen ein ungünstiges Potenzial, das zu Alterung führt.
Um etwas Neues in sich zu entdecken, müssen Sie sich von der Last vergangener Jahre befreien, von Fehlern, Kränkungen, Schmerz. Es kann sein, dass Sie auf diesem Weg auf Informationen stoßen, die Ihrem bisherigen Wissensstand über Ihre Krankheit widersprechen. Fragen Sie sich in einem solchen Moment Folgendes: Woher wissen Sie, dass Ihre Krankheit schwer und unheilbar ist? Vielleicht ist das Ihr altes Wissen, das keineswegs der Realität entspricht. Seien Sie versichert, dass vor Ihnen Tausende Menschen diesen Weg gegangen sind, und sich so ihre Gesundheit zurückgeholt haben.
LEKTION 1
Das Wesen der Methode
Jeder von uns war schon einmal krank oder litt an Unwohlsein, wurde dadurch aus dem gewohnten Gleis geworfen, musste seine Pläne ändern und etwas gegen das Kranksein unternehmen. Gehorsam haben wir die verordnete Medizin geschluckt und uns davon Besserung erhofft. Und seien wir ehrlich: Wenn es nur ein kleines Unwohlsein war, haben wir uns manchmal sogar gefreut – sich krankschreiben lassen und ein paar Tage ausruhen, sich um den Haushalt kümmern … Erkennen Sie sich wieder? Bestimmt.
Wenn Ihre Gesundheit jedoch ernsthaft angegriffen war, haben Sie sich selbst bedauert und bemitleidet: Was für ein Unglück, welches Pech ich doch habe!
Das Unwohlsein wächst sich nicht selten zu einer chronischen Krankheit aus, es wird zur Gewohnheit, sich krank zu fühlen, abhängig zu sein von Medikamenten, von Ärzten, vom Wetter. Schließlich finden wir uns damit ab und können uns gar keinen anderen Zustand mehr vorstellen.
Doch wir sollten uns fragen: Gibt es wirklich keinen Ausweg? Wo liegt der Fehler? Warum können wir eine Krankheit nicht ein für alle Mal loswerden?
Schauen wir in die Natur. Tiere spüren instinktiv, was ihnen hilft; ohne dass ihnen das jemand beigebracht hätte, tun sie nie etwas, das für sie nutzlos oder schädlich ist. Die Fähigkeit, das Richtige für ihre Gesundung zu finden, ist ihnen angeboren.
Und was machen wir Menschen? Wir hoffen auf Hilfe von außen, nehmen Medikamente ein, auch wenn wir wissen, dass jede künstlich hergestellte Arznei ungenügend ist und schädliche Nebenwirkungen hat, also gleichzeitig auch ein Gift ist. Dabei vergessen wir völlig, dass der menschliche Organismus über die Fähigkeit zur selbstständigen Regeneration verfügt.
Hier zwei einfache Beispiele: Wenn uns ein Staubkorn ins Auge gerät, spülen unsere Tränen es unwillkürlich wieder heraus. Kleinere Hautverletzungen heilen innerhalb weniger Tage. Auf diese Weise kommt unser Organismus auch ohne Eingriffe von außen mit den »Bruchstellen« zurecht.
Schon lange machen sich Menschen über all dies Gedanken. Die Ärzte des Alten Orients sahen Krankheit als Ergebnis schädlicher Einwirkungen, gegen die die Abwehrkräfte des Organismus ankämpfen. Sind diese stark genug, so wird nach ihrer Auffassung eine Krankheit im Keim erstickt. Ist aber die Schutzschicht »durchbrochen«, dringt die Krankheit ein. Zunächst nur oberflächlich, dann kann sie leicht überwunden werden. Ist die Krankheit jedoch tiefer eingedrungen, kann sie, nachdem sie zunächst ein oder mehrere Organe befallen hat, schließlich chronisch werden. Man meinte, der wichtigste Gegner von Krankheiten, das Mittel, um gegen sie anzukämpfen, sei eine gesunde Lebensführung.
An diesem Punkt zeigt sich der Unterschied im Verständnis von Heilung in den medizinischen Systemen des Ostens und des Westens. Einem Patienten in der westlichen Medizin wird nach der Diagnosestellung eine Behandlung verschrieben – also Medikamente, die auf die Beseitigung der Krankheitssymptome abzielen. Viel seltener bekommt er Empfehlungen und Auflagen, die die Ursache der Erkrankung angehen. Der Patient bleibt in der Regel passiv und verlässt sich voll und ganz auf den Arzt und die verordnete Behandlung.
In der östlichen Medizin wird, nachdem die »Einbruchstelle« am Schutzschild des Organismus festgestellt wurde, die Ursache beseitigt, die dazu geführt hat. Das geschieht mithilfe der aktiven Beteiligung des Patienten.
Worin besteht hier also das Geheimnis? Was kann dabei helfen, eine Krankheit loszuwerden? Die Antwort ist einfach: Das sind Sie selbst, Ihre inneren Kräfte, von denen Sie nichts wissen oder die Sie bestenfalls diffus wahrnehmen, von denen Sie aber fast nie Gebrauch machen.
Wo diese Kräfte sind? Zuallererst in unserer Seele. Wenn Sie das für Unsinn halten und nicht an solche Möglichkeiten glauben, dann sollten Sie dieses Buch jetzt besser zuklappen und nicht mehr zur Hand nehmen, das würde nichts nutzen … Aber wenn Sie an sich glauben, wenn Ihre Seele lebendig ist und etwas annehmen will, und wenn Sie bereit sind, uns zu folgen, dann lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam weitergehen.
Achtung: Während der Schwangerschaft oder bei den folgenden Erkrankungen sollten Sie nicht selbstständig anhand des Buches üben:
Jetzt kommen wir zum Wesen dessen, was erlernt werden soll.
Achtung: Dies ist kein Heil-, sondern ein Lernsystem.
Ich habe nicht vor, jemanden zu heilen. Meine Übungen lassen sich am besten mit Wegweisern vergleichen, an denen Sie sich orientieren können. »Geht man nach rechts … geht man nach links …« Sie wählen selbst. Zu Recht wird gesagt: Tausend Heiler bieten tausend Wege, und alle führen zum Tempel der Gesundheit. Dieses Buch zeigt einen dieser Wege.
Bevor Sie weiterlesen, möchte ich Sie bitten, feste Urteile und Meinungen abzulegen und unserem Lernsystem zu vertrauen. Das ist ganz wichtig. Es ist, wenn Sie so wollen, die Grundbedingung, dass Sie das, was Sie nicht sofort überprüfen können, nicht gleich verwerfen.
Worin besteht der wesentliche Unterschied meiner Methode und meines Lernsystems gegenüber anderen Wegen aus der Krankheit?
Grundlage meines Gesundungssystems ist, dass der Mensch die Notwendigkeit einer inneren, geistigen Umgestaltung, die Veränderung seiner selbst in Einklang mit den Gesetzen der Natur erkennt. Erweckt wird die Fähigkeit des Organismus, sich selbst zu regenerieren und zu regulieren, um die innere Harmonie, das seelische Gleichgewicht wiederherzustellen. Darin besteht das Ziel und der Sinn der Arbeit an sich selbst.
Worum geht es bei unserer Arbeit?
1. Die Arbeit am Körper ist der einfachste und bekannteste Weg zur Gesundung und Verjüngung des Organismus.
Zuallererst ist die Wirbelsäule von Interesse: Ihr Zustand beeinflusst den Organismus als Ganzes; Probleme mit der Wirbelsäule rufen eine Menge verschiedenartiger Erkrankungen hervor, zum Beispiel eine »Zivilisationskrankheit« wie Bandscheibenschäden, die man bei praktisch jedem Erwachsenen und sogar bei Jugendlichen finden kann. Für unsere Bequemlichkeiten zahlen wir mit Rückenschmerzen.
Aber das ist noch nicht alles. Die Nerven, die zu den inneren Organen führen, werden an der Austrittstelle an der Wirbelsäule eingeklemmt. Das führt zu Veränderungen der normalen Lage und zu Funktionsstörungen praktisch aller inneren Organe, zu Herzschmerzen, einer Verschlechterung des Sehvermögens usw. Deswegen sind die Übungen für die Wirbelsäule wie auch die Massage der bioaktiven Punkte am Kopf bei der Aneignung unseres Gesundungssystems unverzichtbar.
2. Die Wiederherstellung des seelischen Gleichgewichts durch ein spezielles Training der Emotionen, Empfindungen und der Fantasie.
Wozu ist das nötig? Der russische Neurophysiologe Iwan Setschenow schrieb, dass ein Gedanke eine angehaltene Bewegung darstellt, dass also der Gedanke den gesamten Organismus auf eine bevorstehende Aktion vorbereitet.
Selbst wenn ein Mensch nur vorhat, etwas zu tun, spannt sich eine bestimmte Muskelgruppe an, und die entsprechende Menge Hormone und anderer Stoffe, die für diese Aktion notwendig sind, wird produziert. Das bestätigt, dass ein Gedanke materiell ist.
Mittlerweile ist die direkte Verbindung zwischen negativen Gefühlen und Gedanken sowie vielen bedrohlichen Krankheiten wissenschaftlich erwiesen. Im Organismus vollziehen sich dabei äußerst schädliche biochemische und bioenergetische Verschiebungen, vor deren Hintergrund Erkrankungen entstehen. Ebenso ist erwiesen, dass positive Gefühle und Gedanken einen günstigen Einfluss auf unseren Körper ausüben und zur Gesundung beitragen. Längst weiß man, dass »die Wunden des Siegers schneller heilen«.
Emotionen und die Fantasie lassen sich mithilfe spezieller Übungen zur Entwicklung des bildhaften Denkens trainieren. Wie geht das? Versuchen wir, es an einem Beispiel zu veranschaulichen.
Schließen Sie die Augen (damit Sie sich besser konzentrieren können und nicht abgelenkt werden), und stellen Sie sich vor: Vor Ihnen liegt auf einem Tellerchen eine Zitrone, die in appetitliche Scheiben geschnitten ist. Sie nehmen eine Scheibe, legen sie sich in den Mund und beginnen zu kauen …
Stellen Sie sich das so deutlich wie möglich mit allen Empfindungen vor … Und? Sicher haben Sie schon Speichel heruntergeschluckt. Sie können die Augen wieder öffnen.
Analysieren wir nun, was geschehen ist. Sie haben sich an ein bekanntes Bild erinnert – das Bild einer Zitrone. Es ist nicht wichtig, ob Sie Zitronen mögen oder nicht (falls nicht, dann entsteht sogar mehr Speichel, oder? Und es schüttelt Sie: brrr!). Sie kauen zwar nur in Ihrer Vorstellung auf der Zitrone, aber der Speichel im Mund ist real.
Je klarer Sie sich das Bild der Zitrone vorstellen, umso schneller und stärker reagiert Ihr Körper, der ganz ohne Ihren Willen und ohne dass Sie ihn steuern, jene Prozesse in Gang setzt, die dabei helfen, die von Ihnen »gegessene« Zitrone zu verdauen.
Und jetzt stellen Sie sich bitte das Meer vor und wie Sie auf Wellen schaukeln. Rufen Sie sich das Bild von Wellen ins Gedächtnis – und mit geschlossenen Augen werden Sie sanft hin- und hergeschaukelt.
In der ersten Phase der Schulung schlage ich vor, nur an angenehme oder neutrale Bilder zu denken, nicht an etwas Unangenehmes oder Unerwünschtes. Alles zu seiner Zeit. Warum?
Stellen Sie sich vor, Sie sehen auf einmal eine Maus, Ratte oder Schlange. Wenn Ihnen diese Tiere gleichgültig sind, reagieren Sie ruhig und neutral. Wenn Sie jedoch Angst vor ihnen haben, springt Ihnen fast das Herz aus dem Brustkorb.
Dazu kommt es, weil das Bild einer Maus–Ratte–Schlange für Ihren Verstand Gefahr oder zumindest etwas sehr Unangenehmes und Abstoßendes bedeutet. Ihr Körper gerät unwillkürlich in den entsprechenden Zustand – er will reagieren, sich retten, das allseits bekannte Adrenalin ausschütten. Sie können gar nicht mehr nachdenken, schon erschallt Ihr Aufschrei.
Deswegen bitte ich Sie darum, erst einmal nur angenehme Bilder und Vorstellungen in sich hervorzurufen. Negative Emotionen und unangenehme Erinnerungen setzen in unserem Körper Prozesse in Gang, die Sie bereits gut kennen, allerdings noch nicht steuern können.
Sie fragen: Wozu soll ich meine Emotionen und das bildhafte Denken trainieren, wenn ich ein Leberleiden habe oder mir das Knie wehtut? Die Antwort: Damit Sie ein klares und deutliches Bild von Gesundheit erschaffen. Wie wir schon festgestellt haben, sind Gedanken materiell.
Unsere Gefühle, Empfindungen, Gedanken sind das Aktionsprogramm für unseren Organismus. Deshalb werden Angst, Kränkungen, Selbstzweifel oder Unversöhnlichkeit oft zum Auslöser für verschiedene Krankheiten. Hat man gelernt, seine Emotionen zu lenken – die gesamte Skala der Emotionen, der positiven und negativen –, bekommt man den Schlüssel, um den Mechanismus der Gesundung in Gang setzen zu können.
3. Die Gesundung des Organismus mithilfe der Empfindungen von Wärme, Prickeln und Kälte.
Wir haben bereits angesprochen, dass unser Organismus sich selbst regenerieren kann. Bekanntlich regeneriert sich die Magenschleimhaut innerhalb von sieben bis zehn Tagen, das Blut innerhalb drei bis vier Monaten. Das heißt, Ihr Organismus ist in Bewegung wie ein Fluss.
Wenn unser Körper ein Fluss ist, dann sind die Gedanken sein Flussbett. Verlegen Sie das Flussbett in die gewünschte Richtung – hin zu Gesundheit und Jugend –, stärken Sie Ihren Glauben an eine solche Möglichkeit und aktivieren Sie Ihren Willen. Ja, auch Willen und Selbstvertrauen lassen sich trainieren.
Beginnen wir damit, über Ihre Lebensweise nachzudenken. Welche Einstellung haben Sie zu Ihrem Organismus, wie gehen Sie mit ihm um? Wie ist Ihr Verhältnis gegenüber der sterblichen Hülle, in der Ihre ewige Seele steckt?
Wahrscheinlich werden viele zugeben, dass sie in ihrem Körper wie Mieter hausen und nicht wie Besitzer, dass sie nicht über die Folgen ihrer Lebensweise nachdenken und sich nicht schonen. Dann kann man ihre Krankheit als Ergebnis dieses nachlässigen Umgangs mit sich selbst und mit ihrem Körper sehen, als Strafe und Rache der Natur für die Missachtung ihrer Gesetze, wenn man so will.
Gleichzeitig sagt uns Mutter Natur, wie man den Weg zu Gesundheit und Jugend findet, wenn man sich Genesung wünscht und sich auf seine Fähigkeit stützt, Gefühle und Gedanken in die nötige Richtung zu lenken.
Aus bestimmten Gründen produziert der Organismus in einem kranken Organ oft von allein eine Empfindung von Wärme oder beim anderen ein Frösteln. Oder denken Sie daran, wie eine heilende Wunde kribbelt und juckt. Diese Empfindungen kann man auch zielgerichtet hervorrufen, trainieren und dem Organismus »auf einem Silbertablett« servieren – damit er selbst wählen kann, was er gerade braucht. Auf dieser Möglichkeit basiert unser Übungssystem.
Wir lernen, in einem kranken Organ oder an einer beliebigen Stelle des Körpers die Empfindung von Wärme, Prickeln oder Kälte bewusst hervorzurufen. Mithilfe dieser Empfindungen kann man wie mit einer »dritten Hand« das kranke Organ in der Vorstellung massieren und darüber streichen, wie wir es tun, wenn wir über eine Verletzung reiben.
Was geschieht während der Übungen?
Lassen Sie uns jetzt über die Veränderungen sprechen, die sich in uns im Verlauf der Übungen – abhängig von unseren Gedanken – vollziehen. Bereits nach einigen Tagen Training erwachen die »Reparaturbrigaden« des Organismus, und es setzt eine zügige Generalüberholung ein. Dann heißt es erst einmal: Nur Mut! Sie werden meinen, die Krankheit habe sich verschlimmert, aber Gott sei Dank ist das von kurzer Dauer, ein »Aufflammen« für nicht länger als vierundzwanzig Stunden.
Was fühlen Genesende, wie ist ihr Zustand, welche Empfindungen entstehen bei ihnen?
An einem bestimmten Punkt der Gesundung kommt der Moment des vorbehaltlosen Vertrauens in die Genesung und eine stille, tiefe Erwartung. Genesende fühlen die Veränderung, ihre Zweifel verschwinden, als wollten sie sagen: »Na endlich!« Sie sehen sich schon als Gesunde, in ihrer Seele scheint ein Licht auf, das sich mit jedem Tag verstärkt. Dieses ganze Gefühlsspektrum der bevorstehenden Genesung und Verjüngung ist schwer zu beschreiben. Ich hoffe, dass Sie es bald selbst erleben und fühlen.
Im Bereich des kranken Organs entstehen wellenartige Empfindungen: Beim einen ist es Wärme, beim anderen Kälte, beim dritten ein Prickeln; auch ein Zucken oder Kribbeln ist möglich. Diese Empfindungen treten unwillkürlich auf. Wenn das Organ wieder normal zu funktionieren anfängt, entsteht dort ein angenehmes Jucken wie bei einer Wundheilung, manchmal schmerzt es auch, aber dies ist, wie alle anmerken, ein angenehmer Schmerz.
Den krankhaften Zustand verlässt man direkt nach dem Übungsstart, also wenn man sich die Methode aneignet. Dafür braucht der eine zwei bis drei Tage, der andere drei bis vier. Die Menschen sind verschieden.
Der Übungskurs, den mein internationales Team und ich mit unseren Gruppen durchführen, ist für zehn Tage gedacht. In diesem Zeitraum schafft es die Mehrheit der Teilnehmer, sich die Methode sowie die grundlegenden Übungen anzueignen, und dann setzt eine lawinenartige Regenerierung, Gesundung und Verjüngung des Organismus ein.
Bei autodidaktischem Vorgehen ist die Intensität etwas verringert, deswegen dauert das Erlernen der Methode nach Buch ungefähr vierzig Tage. Der Grund dafür ist, dass sich bei der Anleitung von Lehrern Schwierigkeiten leichter überwinden lassen, und die Erfolge der anderen einen anstacheln.
Am Ende jedes Zyklus vollziehen sich bei unseren Teilnehmern innerliche und äußerliche Veränderungen, manchmal sind sogar wir erstaunt über das, was sie in den Fragebögen angeben.
Wenn sie ihr Verhältnis zu sich selbst, zu ihren Missgeschicken und zur Umwelt überdenken, überwinden die Menschen nicht selten auch Erkrankungen, die sie über Jahrzehnte geplagt haben. Dies ist durch klinische Studien und Untersuchungen mithilfe äußerst exakter, moderner Geräte nachgewiesen. Unsere Freude ist in solchen Momenten groß.
Grundlegende Regeln, Gebote und Verbote
Da wir nun an einem Strang ziehen und vor uns ein gemeinsamer Weg liegt, sollten Sie die folgenden Punkte besonders beachten. Das selbstständige Training sollte erst nach dem Verständnis und der Akzeptanz dieser Bedingungen begonnen werden.
Verbote
Gebote
Also, unser Ziel ist körperliche und seelische Jugend, die Verwirklichung des geistigen Potenzials, das die Natur in uns angelegt hat. Die Wiedererlangung der verlorenen Gesundheit ist ein Garant für Jugendlichkeit. Sie stellt sich dann von selbst ein.
Auf dieses Ziel muss etappenweise zugegangen werden, angefangen mit der Aneignung der Methode über das schrittweise gesteigerte Training.
Denken Sie daran: Die Genesung wird fast immer von sehr kurzen, vorübergehenden Verschlimmerungen der Krankheit begleitet. Zum Beispiel sind bei Bluthochdruck kurzfristige Krisen möglich, bei Nierensteinen eine Kolik. Doch wie gesagt, die Verschlimmerung ist von kurzer Dauer, sie zeigt den Beginn der Genesung an.
Diese Anzeichen bedeuten eine beginnende Wiederherstellung der normalen Funktionstüchtigkeit eines Organs:
Beim selbstständigen Arbeiten sollten Sie in der Zeit, in der Sie sich die Methode aneignen, also in den ersten sieben bis zehn Tagen, nicht länger als eine Stunde pro Tag üben, und an den folgenden Tagen nicht länger als dreißig bis vierzig Minuten. Geübt werden sollte drei- bis fünfmal in der Woche, wobei man sich zwei Tage hintereinander erholt. Später werden die Übungen je nach Indikation angewandt. Das Aufwärmen sollte nicht länger als fünfzehn Minuten dauern.
Das Prinzip »Des Guten ist es nie zu viel« trifft hier nicht zu. Dadurch verringert sich die Effektivität Ihrer Anstrengungen, es können auch Anzeichen eines Übertrainings auftreten, zum Beispiel Schlafstörungen, Reizbarkeit, Kopfschmerzen. Diese unangenehmen Empfindungen verschwinden, sobald die Belastung verringert wird.
Falls Sie in ärztlicher Behandlung sind, nehmen Sie die verordneten Medikamente weiterhin ein. Auf keinen Fall dürfen Sie eigenmächtig die Dosierung eines Medikaments verändern oder es absetzen, sondern nur nach Absprache mit dem behandelnden Arzt, und zwar vor allem bei Bluthochdruck oder der Einnahme hormoneller Präparate (zum Beispiel bei Diabetes oder Bronchialasthma). Deuten Sie eine rasche Verbesserung Ihres Befindens nicht als endgültige Heilung. Immer schön langsam! Das sollten besonders die Jüngeren beherzigen – sie sind ihrer Natur nach oft »Maximalisten«.
Lassen Sie uns nun noch einmal präzisieren, was zur Erlangung unseres Ziels zu tun ist – bis zur vollständigen Genesung und Verjüngung des Organismus:
Bevor wir zur nächsten Lektion kommen, bitten wir Sie, folgende Verpflichtungen einzugehen.
Verpflichtungen
Das ist wichtig, um nichts zu vergessen. Versuchen Sie nicht, sich Ihren Zustand nur zu merken. Die Erfahrung zeigt, dass Schüler, wenn sie keine Aufzeichnungen machen, ihre Empfindungen zwei, drei Tage später durcheinanderbringen.
Urinieren Sie in ein sauberes Glas, notieren Sie Farbe, Transparenz, Menge, ob es einen Niederschlag gibt (dafür lassen Sie ihn zehn bis fünfzehn Minuten stehen). Schreiben Sie alles in Ihr Tagebuch.
Wenn Sie morgens nicht duschen können, reiben Sie sich mit einem groben Handtuch ab, das nass und warm ist, bis die Haut sich rötet und ein brennendes Gefühl entsteht. Abends duschen Sie warm, das beruhigt und entspannt.
Das hilft dem Organismus vor allem in den ersten Übungstagen, wenn der Reinigungsmechanismus in Gang gesetzt wird, während des Trainings die großen Anforderungen zu bewältigen. Wenn Ihre Leber oder Ihre Nieren nicht sonderlich gesund sind, kann Ihr Schweiß einen unangenehmen Geruch annehmen. Das spricht dafür, dass die Haut zunehmend eine Reinigungsfunktion übernimmt.
Zählen Sie keine Krankheiten und Diagnosen auf. Vergessen Sie das alles. Schreiben Sie in einer bejahenden Form, was Sie normalisieren müssen und wann.
Die Fristen können ausgehend davon gesetzt werden, dass unser Kurs für vierzig +/– fünf Tage gedacht ist (siehe Abschnitt »Programm für die selbstständige Arbeit«). Hier ein Beispiel: Innerhalb von zehn Tagen normalisiert sich (oder: normalisiere ich) mein Sehvermögen; innerhalb von acht Tagen normalisiert sich, bessert sich (oder: verbessere, normalisiere ich) die Funktion meiner Leber.
Teilen Sie sich die bevorstehende Arbeit in Etappen ein. Zum Beispiel, Etappe I – Aneignung der Methode, Starten des Reinigungsmechanismus. Das ist eine Vorbereitungsphase, aber für Sie die wichtigste. Sie ist das Fundament für alles, was Sie tun wollen. Etappe II – Aneignung der grundlegenden Übungen. Von diesem Tag an beginnt für Sie die Gesundung, eine lawinenartige Verbesserung. Etappe III – Festigung der Ergebnisse und Beginn der biologischen Verjüngung.
Achtung: Wer erfolgreich sein will, muss bei der Aneignung der Methode die Reihenfolge beachten, es darf keine Übung übersprungen oder hinzugefügt werden.
Und ein Letztes noch: Wählen Sie ein Ziel, das ein wenig höher und größer ist, als für Sie notwendig, dadurch verschaffen Sie Ihrem Organismus eine »Stabilitätsreserve«.