Man gewinnt die Liebe nicht ohne ein riesiges Danke im Herzen, sagte Arnaud Desjardins. Ich bin sehr dankbar dafür, während meines gesamten Buchprojekts von vielen Menschen unterstützt worden zu sein. Ich danke dem Irisiana Verlag für die Chance, ein Buch über Astrologie und Medizin veröffentlichen zu können. Insbesondere Nina Sahm und Nikola Teusianu.
Danke an Ulrike Schöber, dank der ungewollte Kürzungen erträglich wurden und vieles im Text schnittiger wurde. Danke an Anna Cavelius, die ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort traf. Danke an Sarah Franz, für ihren schnellen gut gelaunten Profi-Einsatz kurz vor dem Abgabetermin. Ich danke all meinen wirklich guten Freunden, die auf mich verzichtet haben und mich dennoch unterstützten und bestärkten. Ein besonderer Dank geht an meine Familie, die immer hinter mir steht, jederzeit ein offenes Ohr hat und schöne gemeinsame Stunden zum Auftanken schenkt. Einen großen Dank an meine Tochter Sinah, mit der ich mich über medizinische Themen austauschen konnte und deren Sicht immer wieder eine große Bereicherung für mich ist. Danke an Gregor, für die Begleitung und guten Pausen. Danke an Holly und Schlomo, die der Natur und allen Instinkten viel näher sind als wir Menschen. Danke an all meine Yogaschüler und Yogalehrer fürs Ausprobieren, Praktizieren, Teilen und Meditieren.
Danke an all meine Lehrer. Danke an das Universum, das einfach da ist und weiterhin geheimnisvoll bleibt.
Die renommierte Astrologin Kirsten Hanser deutet seit mehr als 12 Jahren die Konstellation der Planeten im SAT.1-Frühstücksfernsehen und schreibt regelmäßig für diverse Zeitungen und Magazine. Sie beschäftigt sich seit den neunziger Jahren intensiv mit Astrologie und Yoga. Nach der Ausbildung am Astrologie-Zentrum Berlin folgten zahlreiche weitere Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Astromedizin, Homöopathie, Hypnose, NLP, Naturheilkunde, Cranio-Sakralsowie Körpertherapie und Schmerztherapie.
AstroZEN – die Verbindung von Yoga und Astrologie – hat Kirsten Hanser selbst entwickelt. Sie lebt und arbeitet in Berlin und betreibt eine eigene Praxis. Neben Vorträgen und persönlichen Beratungen und Coachings bietet sie auch Yogaunterricht und Yogareisen an.
1. Auflage
© 2018 by Irisiana Verlag, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München
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Bildnachweis
Bildredaktion und Leitung der Fotoproduktion: Anka Hartenstein
Fotografie: Johannes Rodach
Haare/Make-up: Corina Friedrich/www.les-artists.com
Für die freundliche Unterstützung der Fotoproduktion danken wir: Kamah Yoga (www.kamahyoga.com)
Weitere Bilder:
Alle Aufmacherfotos: Getty Images/Stocktrek Images
Illustrationen: Josefine Britz, bis auf die Illustration siehe hier: Ulrike Ziesche
Covermotive: shutterstock/Triff, shutterstock/whiteMocca, shutterstock/thewet nonthachai
Autorenfoto: Robert Recker
Projektleitung: Nina Sahm und Nikola Teusianu
Lektorat: Ulrike Schöber, Dortmund
Layout: Josefine Britz, Martin Knipping
Korrektorat: Susanne Schneider
Umschlaggestaltung: Geviert – Büro für Kommunikationsdesign, München
Astrologie ist die älteste Wissenschaft der Welt. Zwar ist der Begriff »Wissenschaft« heute etwas irreführend, weil die Auswirkungen des Universums, der Planeten und des Sonnensystems auf uns nicht feststellbar oder messbar sind. Dennoch ist die Astrologie seit Jahrtausenden die einzige Symbolsprache, die einen Bezug zwischen Mensch und Sonnensystem herstellt. Diese Symbolsprache verständlich zu »übersetzen« und mit viel individuellem Spielraum zu interpretieren – darin besteht die Kunst der Astrologen.
In den Anfängen wurden die Sterne tatsächlich einfach beobachtet und in Beziehung zur Erde gesetzt. In Griechenland, der Wiege unserer Kultur, wurde schließlich ein großer Teil der auch heute noch aktuellen intellektuellen, psychologischen und philosophischen Kunst der Deutung entwickelt: Die Planeten stellten die Wohnstätten der Götter dar, die Symbolik wurde umfassender. In Bezug auf die Tierkreiszeichen entstanden neue Deutungsspielräume, darunter auch das wichtige Prinzip der Analogie: »Wie oben, so unten«. Doch es dauerte noch einige Zeit, bevor Astrologie wirklich individuell eingesetzt wurde.
Heutzutage ist Astrologie intellektuell, psychologisch oder auch philosophisch. Als Astrologin liebe ich es, den Sternenhimmel zu beobachten, dennoch muss ich das nicht, um eine Aussage über jetzige Konstellationen zu treffen.
STERNBILDER UND STERNZEICHEN
Sternbilder und Sternzeichen sind nicht identisch. Es gibt 88 astronomische Sternbilder, die sich als abgegrenzte Regionen tatsächlich am Himmel befinden und unterschiedlich groß sind. Die zwölf astrologischen Sternzeichen haben die gleiche Größe und liegen auf der Ekliptik, der scheinbaren Bahn der Sonne um die Erde. Da die Erdachse (und mit ihr die Sternzeichen) in rund 25.800 Jahren einmal im Kreis wandert, haben sich Sternzeichen und Sternbilder voneinander getrennt.
Astromedizin war in der Geschichte ein fester Bestandteil der Astrologie, unter anderem für Hippokrates und Paracelsus. In unserer heutigen Zeit wird die Astrologie zur Behandlung von gesundheitlichen Problemen nur marginal miteinbezogen. Doch die Offenheit für eine ganzheitliche Anschauung wächst.
Astromedizin basiert auf den folgenden drei Grundlagen:
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Astromedizin setzt die Prinzipien des Himmels in Bezug zur Gesundheit und zum Körper eines Menschen.
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Körperregionen und Organe sind den Tierkreiszeichen und Planeten zugeordnet.
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Das Universum ist in uns.
Da ich uns Menschen als Teile des Universums ansehe, empfinde ich Astrologie und Astromedizin als einen nützlichen Wissens- und Erkenntnisschatz, der uns auf die Sprünge hilft, uns beim Umdenken unterstützt, unseren Blick erweitert – und der uns bestenfalls der Heilung, dem Heilsein, näherbringt: Bei einer Erkrankung bekommen wir wertvolle Hinweise, wenn wir die entsprechende Körperregion oder das erkrankte Organ mit dem jeweiligen Sternzeichen und Planeten verbinden. Da Wissen allein zwar Erkenntnis bringt, doch nicht immer weiterhilft, möchte ich mit diesem Buch einen Schritt weitergehen und Sie zum praktischen Tun einladen – und somit zur Veränderung.
Die Astrologie ist kein rigides, feststehendes System. Leider mache ich immer wieder die Erfahrung, dass heute viele Deutungsansätze veraltet sind. Dabei ist unsere gesellschaftliche Entwicklung rasant. Die Astrologie sollte sich dabei nicht wie ein eingestaubtes, vorgeschichtliches Fossil verhalten – und auch nicht die Menschen, die sie betreiben. Sobald wir den Kontakt zur jetzigen Zeit und all ihren Entwicklungen verlieren, wird die Deutung zwangsläufig altmodisch und überholt.
Als 1884 weltweit die Zeitzonen eingeführt wurden, gab es bereits einige wichtige Persönlichkeiten, die sich für neue wissenschaftliche Erkenntnisse öffneten und die Astrologie reformierten und ihr zu neuer Aktualität verhalfen. Dazu trug meiner Ansicht nach im Wesentlichen die Psychologie bei, besonders die Werke von C. G. Jung, Dane Rudhyar, Begründer der humanistischen Astrologie, Thomas Ring, Maler, Dichter und Astrologe, sowie Rudolf Steiner, Esoteriker und Begründer der Anthroposophie.
Doch was mich während meiner Laufbahn als Astrologin immer wieder beschäftigte und auch beschämte, war die verbreitete geringe Wertschätzung dieses alten, zugleich reichhaltigen und modernisierten Wissens. Bisweilen war ich fassungslos über lose aus dem Handgelenk gedeutete Prognosen meiner Zunft.
Das wachsende »Pathologisieren« der Astrologie führte dazu, dass ich mich ganz klar anders positionierte. Damit meine ich: weg von der Konzentration auf die Schwierigkeiten eines Horoskops, seiner Aspekte und Konstellationen. Ich begann schon recht früh, die Astrologie mit anderen »Techniken« zu verbinden, um all das, was wir Menschen im Gepäck haben, auszuleben und zu entfalten, anstatt uns davor zu fürchten oder es sogar als Alibi für Probleme zu sehen.
Der seit Jahrzehnten stetig wachsende Esoteriktrend verschaffte einer Vielzahl von Menschen Gehör, die mit ihren schnellen Deutungen zwar großes Interesse weckten, jedoch gleichzeitig beträchtlichen Schaden anrichteten.
Angst und Schrecken zu verbreiten hat mit der Kunst der Prognose nichts zu tun. Es stellt sich überhaupt die Frage, ob wir derartige Voraussagen brauchen, um Astromedizin und Astrologie auszuüben. Die Astrologie steht für etwas, das ich als eines ihrer wunderbaren Attribute bezeichne – das jedoch in unserer heutigen Zeit immer mehr dahinschwindet: die Wertfreiheit.
Bei der Astrologie handelt es sich um ein komplexes System. Beim Ausüben meiner Tätigkeit halte ich mich deshalb gern an den sokratischen Ansatz der drei Siebe:
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»Steckt Wahrheit in meinen Aussagen?
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Findet sich Güte in den Deutungen?
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Ist es nützlich?« (Sokrates)
Ich gebe zu, dass die Begriffe »Güte« und »Wahrheit« etwas überhöht und veraltet erscheinen. Für das Heute neu formuliert, würde ich sagen:
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Deute ich verständlich – ohne Gefahr der Fehlinterpretation?
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Bin ich mit meinem Klienten empathisch verbunden und zeitgleich mit etwas Größerem verknüpft – bin ich dazu in der Lage?
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Was nimmt meine Klientin an wertvollen Informationen und Anstößen mit, wenn sie wieder geht?
Um Astromedizin professionell auszuüben, bedarf es einer stetigen Weiterbildung und teilweise auch harter Arbeit an sich selbst, um Missbrauch und Projektion auszuschließen. Wir Berufsastrologen unterschreiben, sofern wir Mitglieder des deutschen Astrologenverbandes sind, ein Gelöbnis, das unsere Ethik manifestiert.
Sobald Sie etwas aus Leidenschaft tun, wächst Ihre Überzeugung dafür. Sie brennen dafür, beginnen, Ihre Ansichten zu verteidigen, sich von anderen abzugrenzen. So zumindest erging es mir immer wieder in all den Jahren. Heute weiß ich, dass ich vieles nicht weiß, und vor allem, dass ich es nicht besser weiß als meine Klienten. Und dass es bei der Ausübung meines Berufs, besonders bei gesundheitlichen Themen, nicht um Rechthaben oder Besserwissen gehen darf. Wachsende Orientierungslosigkeit des Klienten verleitet den Beratenden leicht zur Selbstüberschätzung.
Eines ist klar: Wenn ein Mensch in eine Beratung kommt, gibt es Themen, bei denen er Hilfe, Rat oder Unterstützung sucht. Meine langjährige Tätigkeit beim Fernsehen hilft mir sehr dabei, der Astrologie mehr Humor und Leichtigkeit einzuhauchen. Meine Deutungen musste ich auf meinem persönlichen Weg immer wieder verändern. Komplexes auf Einfachheit und Verständlichkeit herunterzubrechen ist ein wichtiger Baustein, um eine wertvolle Vermittlerin zwischen Himmel und Erde zu sein. Nicht zuletzt ist es mir wichtig, statt Hiobsbotschaften Mut, Courage und Zuversicht zu vermitteln – und dabei unterhaltsam zu sein. Ich bin ein großer Fan der positiven Psychologie. In der Körpertherapie arbeiten wir nie am Problem direkt, sondern stärken das Umliegende, damit die »kranke« Stelle gestärkt wird und heilen kann.
Meiner Erfahrung nach begleitet jene Menschen, die zur Beratung kommen, eine Mischung aus Angst und Neugier. Anhand eines Horoskops kann ich zwar Krankheitsdispositionen erkennen – doch darum geht es nicht! Zur astromedizinischen Beratung kommen schließlich Menschen mit konkreten Symptomen. Was bringt die Fokussierung auf eine Disposition überhaupt? Ohne Intuition und Neugier wird es schwer, dauerhaft mit Menschen zu arbeiten. Sobald wir in Schemata abgleiten, die wir aus Büchern entnommen haben, fällt das Niveau. Der Beratende kann sich zwar an bestimmten Hinweisen entlanghangeln, doch es kann schnell problematisch werden. Das »Hineindeuten« halte ich für gefährlich. Wir können Klienten auf diesem Weg stark verunsichern oder auf eine Fährte bringen, die sie eher vom eigenen Weg abbringt, als sie zu ihm hinzuführen. Schon auf seelischer Ebene ist »hineindeuten« grenzwertig. In der Astromedizin gilt das noch mehr. Wie würden Sie es auffassen, wenn ein Astromediziner zu Ihnen sagt, dass ein Steinbock Knieprobleme bekommt oder Fische-Geborene immer suchtgefährdet sind? Was machen Sie mit diesem ebenso zweifelhaften wie »gefährlichen« Halbwissen?
Oft reicht es aus, einem Menschen zu sagen, wie er ist, um sicherzugehen, dass er sich mit diesen Eigenschaften identifiziert oder sie bekämpft. So oder so führt beides weg von ihm selbst und seiner inneren Wahrheit und Identität.
Mir persönlich geht es um Lösungen, wachsende Leichtigkeit, Akzeptanz sowie vertieftes Verständnis. Doch vor allem geht es mir darum, dazu anzuregen, seine Potenziale zu entfalten, um vollständiger und gewappneter zu sein – für all das, was uns im Leben begegnet. Ich gehe prinzipiell vom Besten aus statt von einem Worst-Case- Szenario, das möglicherweise nur Ängste schürt. Und bei aller Unterstützung: Veränderung in Angriff nehmen kann jeder nur für sich. Astrologie ist ein wunderbares Hilfsmittel auf diesem Weg und die Astromedizin ein wertvoller Begleiter.
ASTROLOGIE BRAUCHT NEUGIER
Astrologie lernen wir nicht aus den Büchern – diese sind eine Basis dafür, um in die Deutung einzusteigen. Erst unsere echten Erfahrungen werden zu echtem Wissen, dafür braucht es Neugier, Entdeckerfreude, Offenheit, Menschenliebe, ein solides Grundwissen und den Mut, immer wieder neu zu denken und zu handeln.
Die meisten von uns suchen Erklärungen und Ursachen für ein bestimmtes Problem oder ein Ungleichgewicht, damit sie sich wieder besser orientieren können und Heilung finden. Die wachsende Bereitschaft für eine Psychotherapie beispielsweise spiegelt das deutlich. Negativ erlebte Situationen werden häufig erzählt, um sie »loszuwerden«, doch dieses Wiederholen führt nicht selten dazu, dass wir sie erneut emotional und körperlich durchleben. Wir bleiben in den Mustern und im Schmerz stecken, auch wenn sich unser Bewusstsein im therapeutischen Setting verändert.
Was ich damit sagen möchte, ist dies: Es ist zwar wunderbar, sich einiges bewusst zu machen, doch das allein verändert noch nichts. Das Reden darüber mag kurzfristig Erleichterung verschaffen, langfristig kann es jedoch im ungünstigsten Fall dazu führen, etwas zu verschlimmern.
Unsere Energie folgt der Aufmerksamkeit. Wir haben die Neigung, unsere negativen Erfahrungen dauerhafter abzuspeichern als die positiven. Das ergibt aus biologischer Sicht sogar Sinn: Das Erinnern an negativ erlebte Situationen ermöglicht, sich in Zukunft anders zu verhalten, und gewährleistet so im Zweifelsfall das Überleben. Ich erwähne dies, um nun den komplexen Bereich von Krankheitsdisposition und Symptom zu betreten.
Vereinfacht ausgedrückt bedeutet Disposition in Zusammenhang mit Krankheiten Veranlagung. In der Astromedizin sprechen wir ebenfalls von Dispositionen. Ich würde diesen Begriff jedoch etwas abändern. Wenn ich ein Horoskop anschaue und die innere Landkarte eines Menschen in Bezug auf seine Stärken oder vorhandenen Spannungsfelder betrachte, dann übersetze ich ihm quasi seine innere Matrix, indem ich seinen verschiedenen Persönlichkeitsanteilen eine Stimme gebe. Eine Disposition muss gar nicht erwähnt werden. Denn Krankheit löst immer eine gewisse Angst in uns aus, ganz besonders dann, wenn wir krank sind oder ein Mensch aus unserer Umgebung erkrankt ist.
Doch wie wirkt es auf Sie, wenn ein Astromediziner beispielsweise zu Ihnen sagt:
»Ach, Sie sind Skorpion? Haben Sie schon viele lebensbedrohliche Erkrankungen erlebt oder sind Sie anfällig für Geschlechtskrankheiten?« Das ist jetzt etwas übertrieben, dennoch – selbst wenn Sie bis dato kerngesund waren – wird Sie die eventuelle Erkrankung spätestens ab jenem Zeitpunkt beschäftigen.
Obwohl die Disposition nur eine Anlage ist, also etwas, das keineswegs eintreten muss, gibt das Wissen darum vielen Menschen das Gefühl von Unabänderlichkeit. Es kann großen Schaden anrichten, Ihnen eine Idee von etwas zu geben, das Sie bis dato nicht beschäftigte, denn noch einmal: Energie folgt der Aufmerksamkeit.
In der Astromedizin wird jedes Sternzeichen einer bestimmten Körperregion zugeordnet. Körperliche Beschwerden entsprechen dann dieser Region, dem Sternzeichen und Planeten.
Der Aspekt Disposition ist ein heikles Thema. Benutzen Sie dieses Buch deshalb bitte nicht mechanisch wie ein Kochbuch, nach dem Motto: »Sag mir dein Sternzeichen und ich sage dir, welche Krankheit dich erwischen wird.« Meist weiß jeder von uns, welche Organe sich bei ihm immer wieder melden, welche körperlichen Beschwerden sich häufen, wo die »Schwachstellen« sind. Schütten wir deshalb nicht zusätzlich Öl ins Feuer, sondern lassen die geschwächten Regionen wieder stärker werden und tanken die Ressourcen auf.
Symptom ist ein anderes Wort für Anzeichen und Merkmal einer Krankheit. Der Fuß ist dick, die Leberwerte sind schlecht, die Pusteln knallrot und überall zu sehen. All das sind Beschwerde-Stimmen Ihres Körpers, der Ihnen damit etwas sagen will. Jede davon ist ein Geschenk. Natürlich: Wenn ich morgens vor dem Spiegel mit Halsschmerzen meine belegte Zunge und die dicken Mandeln betrachte, kommt mir sicher kein Jubelschrei über die Lippen. Das Geschenk gibt es meist erst danach, wenn das Krankheitszeichen überwunden, behandelt oder auch nur akzeptiert wurde. Ein Symptom ist aber immer etwas Handfestes, mit dem wir loslegen können, um uns ins Abenteuer Gesundung zu stürzen. Ein Beschwerdezeichen will entschlüsselt werden, ohne dass wir ihm zu viel Bedeutung beimessen. Dabei das richtige Maß zu finden – zwischen der aufmerksamen Wahrnehmung für Körper, Seele, Geist und hypochondrischer Selbstbezogenheit ist eine Kunst, in die wir allmählich hineinwachsen.
Als ich meiner Mutter das Konzept für dieses Buch zeigte, schrie sie bei folgendem Satz laut auf: Symptome sind Geschenke. Mit ihren über 80 Jahren konnte sie daran so gar nichts finden. Doch für uns alle, egal in welchem Alter, möchte ich diesen Satz als stille Überschrift mitführen. Lassen Sie uns positiv an unsere »Baustellen« herangehen, ohne daran vorbeizulächeln und ohne steckenzubleiben in dem Gefühl, bestraft zu werden. »Warum ausgerechnet ich?«, ist eine menschliche und normale Reaktion, doch sie hilft nicht weiter.
Gehen Sie bei einer Krankheit immer davon aus, dass kein strafender Gott und kein böses Universum seinen Zorn über Sie ausgeschüttet haben: All diese Gedanken sind für die Gesundung nicht förderlich. Nehmen Sie stattdessen das Symptom als Leitfaden, um herauszufinden, was uns die Seele sagen will. Um herauszufinden, was nun ansteht und was verändert werden will. Um festzustellen, was so nicht weitergehen kann, und noch viel mehr.
Nicht wenige von uns müssen ein Leben lang mit einer Erkrankung oder Behinderung umgehen und sie in ihr Leben integrieren. Oder sie identifizieren sich mit ihr so sehr, dass die Identität daraus besteht, krank zu sein. Symptom und Ursache, Symptom und Auslösung – in diesem Buch werden wir ausführlich die Zusammenhänge betrachten. Sobald wir erkranken, sucht der Körper einen Weg, mit einem Konflikt umzugehen, der häufig länger zurückliegt. Krankheit bedeutet also gleichzeitig auch: gesund werden wollen.
Seit jeher ist der Mensch vom Sternenhimmel fasziniert. Wir stellen uns neugierig die Frage, was uns mit denen verbindet, die vor uns da waren, sowie mit denen, die nach uns kommen werden. Sobald wir astrophilosophische Herkunftsfragen auf konstruktive Art integrieren, wird unser Leben reichhaltiger. Manche von Ihnen mögen eher eine religiöse Sicht auf die Entstehung der Menschheit haben, andere sehen es rein wissenschaftlich, wiederum andere interessiert es einfach nicht.
Als Astrologin und Erdenbewohnerin vertraue ich auf die universelle und schöpferische Kraft, die sich in uns spiegelt. Unser Körper, unser Geist und unsere Seele halten die Zeitqualität in Form von Planetenständen fest: In dem Moment, in dem wir geboren werden, scheint die Zeit für einen Moment stillzustehen. Die Konstellationen am Himmel, die Planetenstände und deren Verbindungen zueinander, werden zu unserem Horoskop (übersetzt = Stundenschau). Sie bleiben durch unsere Geburt feststehend, sodass unser Horoskop zu einer Art innerem Wegweiser auf unserer Lebensreise wird.
VERBINDUNG
Astrologie ist das Bindeglied zwischen Mensch und Kosmos. Mit den Füßen auf dem Boden und der Schädelkrone Richtung Himmel. Wir sind Mittler zwischen Himmel und Erde.
Bewegen wir uns an den Anfang, denn allem Anfang wohnt ein Zauber inne. Wann genau fing alles an? Und wenn es einen Anfang gibt, was war davor?
Beginnen wir mit dem Urknall. Stattgefunden hat er, aus wissenschaftlicher Sicht, vor 13,81 Milliarden Jahren. Ausgelöst wurde er durch eine Menge Hitze, ein Übermaß an Energie und die Kollision verschiedener Atome. Die Astrophysik geht seit Langem davon aus, dass das Universum expansiv ist, sich also ausdehnt, und der Raum dementsprechend größer wird. Daraus könnten wir schlussfolgern: Ein Überschuss an Energie lässt Materie entstehen.
Doch was bitte schön verursachte diese Energie, die Kollision? Gab es da etwa eine Art Schöpfer? Das Universum ist also expansiv. Aber wenn es expandiert: Wie klein war es dann zum Zeitpunkt des Urknalls? Und was hat das mit mir hier und heute zu tun? Interessanterweise haben auch wir Menschen meist den Wunsch zu expandieren, uns zu optimieren und zu wachsen. Weniger an Masse, sondern eher geistig, beruflich, materiell oder auch als Persönlichkeit und Mensch.
Durch das Vergehen des einen entsteht das neue andere. Die faszinierende Genesis setzt sich fort. Wir sind Teil der Schöpfungsgeschichte. Alles ist in uns. Doch meist treffen wir nicht auf optimale Bedingungen, um das Potenzial, das wir mitbringen, vollständig zu entfalten. Der soziale und kulturelle Rahmen, in den wir hineingeboren werden, ist unterschiedlich. Das ändert jedoch nichts an unserer Vollkommenheit.
Das Universum in sich selbst zu erwecken ist der erste Schritt, um verloren gegangene Anteile aufzustöbern und Potenziale zu entfalten, um vollständiger zu werden. Unsere Wertfreiheit ist Voraussetzung dafür, das Gesamtpaket kennenzulernen und zu integrieren. Auf den folgenden Seiten werden die Planeten als innere Persönlichkeitsanteile beschrieben – wie wir sie leben oder wieder lebendiger werden lassen können. Jeder Mensch bringt einen inneren Bauplan in Form von verschiedenen Planetenstellungen und deren Aspekten mit. Anhand eines Horoskops zeigt sich dieser innere Plan mit unseren Anlagen, Ressourcen und Potenzialen, die verwirklicht werden wollen.
Jedes Zeichen hat einen zugehörigen Planeten. Jeder Mensch hat ein Horoskop, inklusive aller Planeten. Den inneren Bauplan nenne ich auch innere Matrix. Jeder Planet verfügt über eine Grundenergie, auf die ich nun näher eingehen werde.
Jeder von uns hat eine andere Bezeichnung für das, was ich persönlich »göttlich« nenne. Ich vermute, die wenigsten von uns würden ihren momentanen Zustand als göttlich bezeichnen. Lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Ich vertraue darauf, dass es in Ihrem Leben göttliche oder vollkommene Momente gab und geben wird. Immer wieder geht es darum, zur ursprünglichen Vollkommenheit zurückzukehren. Nicht zu verwechseln mit dem »Perfektsein«! Zwischen Vollkommenheit und Perfektion liegt ein schmaler Grat. In uns ist alles vorhanden, nur unterschiedlich verteilt. Genau das beschreibt für mich den Zustand von Vollkommenheit: Alles ist da.
Perfektionismus zeigt sich als ständiges Streben nach etwas, das noch nicht vorhanden ist. Dies setzt ein ständiges Beurteilen voraus, ein Bemessen und Bewerten. Wir leben dadurch häufig in der Vorstellung davon, wie wir sein müssten, doch nicht in der Wahrnehmung dessen, wie wir sind. Deshalb kann Perfektionismus zu viel Unglück führen. Noch dazu ist dieser Drang häufig darauf ausgerichtet, den Vorstellungen und Erwartungen unserer Umgebung gerecht zu werden. Darin können wir uns regelrecht verlieren und unsere wahren Bedürfnisse aus den Augen verlieren.
Die folgenden Informationen und Übungen sollen Ihnen einen ganz praktischen Einstieg in die Welt von Astrologie und Astromedizin geben. Es werden die Verknüpfungen sichtbar zwischen Körper, Persönlichkeitsanteilen, Astrologie und Astromedizin, um herauszufinden und auch zu spüren, was gut gelingt, wann Widerstände auftauchen oder wo der Zugang fehlt. Sie lernen die körperliche Zuordnung zu den Planeten kennen. Astrologie bietet ein komplexes und vollkommenes System, angezeigt durch Planeten und Zeichen. Alles in der Welt lässt sich ihm zuordnen. Jeder Mensch bringt mit seiner Geburt und seinem Horoskop alles mit, um vollständig zu sein bzw. zu werden.
Ich lade Sie ein, diesen ersten praktischen Teil zu dokumentieren. Legen Sie sich ein Heft zu, in dem Sie Ihre Erfahrungen festhalten. Lassen Sie sich Zeit mit jedem Planeten. Wir befassen uns mit zehn Planeten, die auf zwölf Zeichen verteilt sind. Venus und Merkur teilen sich auf.
Die Tierkreiszeichen, den dazugehörigen Planeten sowie das zugeordnete Element finden Sie in der folgenden Übersicht:
Widder | Mars | Feuer | ||
Stier | Venus | Erde | ||
Zwillinge | Merkur | Luft | ||
Krebs | Mond | Wasser | ||
Löwe | Sonne | Feuer | ||
Jungfrau | Merkur | Erde | ||
Waage | Venus | Luft | ||
Skorpion | Pluto | Wasser | ||
Schütze | Jupiter | Feuer | ||
Steinbock | Saturn | Erde | ||
Wassermann | Uranus | Luft | ||
Fische | Neptun | Wasser |
WAS BEDEUTET ANALOGIE?
Bevor wir tiefer in die Welt von Astrologie und Astromedizin eintauchen, brauchen wir ein Verständnis für Analogien. Analogie bedeutet, dass wir Dinge, Vorstellungen, Themen, Ereignisse und vieles mehr in Beziehung zueinander setzen sowie Ähnlichkeiten und Übereinstimmungen finden. Kurzum: Wir verbinden ursprünglich Getrenntes.
Astrologie braucht Fantasie, um zu gelingen. Astrologie und Astromedizin brauchen eine Neugier, damit dieses komplexe System erfasst werden kann. So kann die Verbindung zwischen Seele, Geist, Körper – Mensch, Planet, Sternzeichen entstehen. Die Welt besteht aus Verbindungen, diese sind das Formgebende.
Jeder Planet repräsentiert einen Persönlichkeitsanteil.
Nutzen Sie die folgenden Informationen und beschäftigen Sie sich in Ihrem Rhythmus mit einem Planeten und den Übungen dazu. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf, machen Sie ein Foto, eine Collage, eine Skizze! Wie sieht der jeweilige Persönlichkeitsanteil bei Ihnen aus? Das Universum entstand in Milliarden Jahren. Um es in uns wachzurufen, brauchen wir ebenfalls Zeit und Muße. Noch immer trennen wir sehr häufig Körper und Seele – oder Körper und Geist. Der Körper spielt bei vielen Menschen eine untergeordnete Rolle – vorausgesetzt, er »funktioniert«. Bei Krankheit, Schmerz oder Symptomen sind wir damit beschäftigt, diese loszuwerden. Wir fühlen uns gepeinigt, eingeschränkt oder sogar bestraft. Viele Menschen finden es peinlich, in ihren Körper hineinzuspüren. Unsere Entfremdung vom eigenen Körper ist eine Entfremdung von der Natur.
Krank zu werden oder zu sein gleicht häufig einem Makel. Ein Symptom zu entschlüsseln und damit konstruktiv und ehrlich umzugehen, kann uns jedoch sehr gut zu unserer wirklichen Natur zurückbringen. »Geh du vor«, sagt die Seele zum Körper. »Auf mich hört er nicht.«
Bitte bedenken Sie bei allem, was Sie in diesem Buch lesen: Astrologie ist Analogie. Logos bedeutet in der antiken Philosophie: auf verstehen angelegte Sprache. Kein Planet ist der »Verursacher« von irgendetwas. Sondern er stellt ein Symbol dar, um herauszufiltern, was unsere Seele uns über unseren Körper sagen will.
In unserem Universum dreht sich alles um die Sonne. Sonne in Ihnen bedeutet: Das bin ich, das ist meine Identität, meine Schöpferkraft, meine Kreativität und meine Lebenslust. Sonne im Horoskop sagt auch etwas über das Verhältnis zu unserem Vater aus. Wie wir ihn wahrnehmen und wahrgenommen haben.
Ein Sternzeichen zu haben gehört mit zur Identitätsbildung, zur Identifikation und Individualität. Es bedeutet nichts Anderes, als dass sich zum Zeitpunkt Ihrer Geburt die Sonne im Zeichen Widder, Stier, Zwillinge oder in einem anderen Sternzeichen befand. Die Sonne ist der wichtigste Punkt auf Ihrer Seelenkarte, Ihrer inneren Landkarte, Ihrer inneren Matrix.
Mit Ihrer eigenen Sonnenkraft verbunden zu sein bedeutet, eine klare Vorstellung davon zu haben, was Ihr Ich ist. Jeder Satz, der mit »Ich bin« beginnt, entspringt Ihrem inneren Zentralgestirn. Dieser Feuerball ist das pure Leben in Ihnen, der Kern Ihrer Schöpferkraft.
Manchmal bedarf es eines ganzen Lebens, um zu diesem inneren Kern der Persönlichkeit vorzudringen. Oder – anders gesagt – zu dem zurückzukehren, was immer schon in uns angelegt war. Aufgrund von kulturellen, gesellschaftlichen oder ethischen Rahmenbedingungen werden wir jedoch oft anders geleitet.
Astromedizinisch ist Sonne das Kernstück in Ihnen, also Ihr Herz. Diese rund 350 Gramm Fleisch halten uns am Leben – so viel wiegt unser menschliches Herz. Bei einem Embryo bezeichnen wir das Herz als den springenden Punkt. In jeder Minute werden fünf Liter Blut durch den Körper gepumpt. Dieses Blut versorgt unseren Körper unter anderem mit Sauerstoff, bringt Nährstoffe und Hormone in die richtigen Regionen, gewährleistet den Abtransport von Abfall und Giftstoffen. Und hilft bei der Wundheilung.
ÜBUNG MIT GESCHLOSSENEN AUGEN
•
Lege deine Hände auf dein Herz, spüre deinen Herzschlag, deinen Rhythmus. Nur spüren. Schlägt es langsam oder schnell?
•
Atme bewusst und fühle, wie der frische Sauerstoff in deiner Lunge ankommt, dein angereichertes Blut durch deinen Blutkreislauf rauscht. Spüre in dieses Rauschen hinein. Mit jeder Ausatmung gibst du das Verbrauchte ab. So erneuerst du ständig deine Persönlichkeit. Fühle, wofür dein Herz schlägt.
•
Du bist göttlich. Höre auf dein Herz.
•
Wen hast du in dein Herz geschlossen?
•
Wer bist du?
•
Du brauchst nicht viel Zeit am Tag, um ins Herz zu spüren.
Unser Herz schlägt ca. drei Milliarden Mal in einem Leben. Krankheiten des Herzens und des Kreislaufsystems haben im Kern immer eine Identitätsthematik. Dort können wir ansetzen, wenn wir gesunden wollen. Denn wir können kein richtiges Leben im falschen führen. Wenn wir mit unserer Sonnenenergie verbunden sind, können wir aus uns selbst schöpfen.
Unser Rücken und unsere Aufrichtung symbolisieren ebenfalls die Sonne: unsere Herzenergie. Das Herz symbolisiert den göttlichen Funken in uns. Ohne unser bewusstes Zutun schlägt, pulsiert und pumpt das Herz unentwegt, sodass der kleine und der große Blutkreislauf funktionieren. Unser Herz ist unser Taktgeber und gibt uns mehr Hinweise als ein Buch, Lehrer oder Guru jemals geben kann. Es meldet sich, wenn wir uns überfordern, uns freuen, uns fürchten, uns zu sehr anstrengen oder wenn wir anfangen zu lieben. Es meldet sich, wenn der Druck in unserem Leben zu stark wird, und zwingt uns, Veränderungen vorzunehmen, um gesund zu bleiben. Es fühlt sich stark und kraftvoll an, wenn wir unser Wunderwerk Körper gut pflegen und bewegen. Es kränkelt, wenn wir unsere vitalen Bedürfnisse vernachlässigen.
Das Herz ist unser Guru. Unser Leben begann mit dem springenden Punkt, bevor unser Körper entstand. Unser Herz schlug bereits, bevor wir zu denken anfingen. Sonne in Ihnen ist gleichzusetzen mit Ihrer inneren Quelle.
Apollon stammt in direkter Linie von Zeus ab. Für die Griechen – und für die Römer ihr Apollo – ist diese Gottheit schön, jung, musisch sowie auch in der Heilkunst bewandert. Apollon ist der Gott des Lichts. Die Musen begleiten ihn. Sein Charakter zeichnet sich durch Reinheit, Kreativität, Unbestechlichkeit und sein Strahlen aus. Wir können das im Sinne von Wahrhaftigkeit und Authentizität übersetzen. Davon war in den letzten Jahren oft die Rede. Wie viel Apollon gibt es in Ihnen? Auch in Ihnen als Frau. Oder als Mann. Kennen Sie Menschen, die mit dem Herzen als Taktgeber leben? Oder gehören Sie selber zu den Herzmenschen? Sobald Sie sich in der Nähe von Herzmenschen aufhalten, fühlen Sie sich richtig und angenommen, es wird warm und wohlig. Kurzum: Es geht uns gut in solcher Gesellschaft.
WECKRUF FÜR SONNE
•
Tanze in den Tag, lege schon morgens deine Lieblingsmusik auf. Falls Tanzen nicht dein Ding ist, genieße einfach die Musik und singe laut mit.
•
Bewege dich so, dass dein Herz mindestens einmal am Tag kraftvoll schlägt, vielleicht indem du die Treppen rauf- oder runterrennst.
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Was und wer liegt dir am Herzen? Sage oder singe es laut.
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Schreibe mindestens fünf Sätze auf, die mit »Ich bin« beginnen.
•
Mache ein Selfie, drucke es aus und beschreibe dich so, wie du bist, im positiven Sinne. Ausgeschmückt mit allen Attributen, die du hast oder noch entfalten wirst.
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Schreibe dir einen Liebesbrief mit den besten Wünschen.
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Verteile einen Tag lang nur Komplimente.
•
Wenn du nichts Gutes sagen kannst, dann sage gar nichts.
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Werde Schöpfer deines Umfelds, genieße es ohne Einschränkungen.
Mond ist gleichzusetzen mit Mutter Erde. Astrologisch gesehen spiegelt Mond Ihr Verhältnis zu Ihrer Mutter, zu Ihrer Familie und Ihren Kindern. Mond bedeutet: Mutter, weibliche Kraft, Geburt, Zuhause, Familie, Bedürfnisse, inneres Kind, Gefühle, Emotionen, Wahrnehmung, Geborgenheit, Heimat, Beheimatung, Nahrung, Wasserhaushalt, Fürsorge, Unterbewusstsein, Schattenseiten, Dunkelheit.
Wie fühlen Sie sich jetzt im Moment? Nicht denken, sondern fühlen und spüren.
Gefühle begleiten uns unentwegt. Doch meist dominiert unser Verstand. Gefühle sind fließend, sie sind in ständiger Veränderung. Der Mond, unser Erdtrabant, wird genau wie die Sonne, der Fixstern, in der Astrologie als Planet angesehen. Astromedizinisch werden ihm vor allem der Magen, der Wasserhaushalt und das Unterbewusstsein zugeordnet. Was nährt uns im Leben? Darüber gibt uns der Mond in einem Horoskop Aufschluss (siehe auch die Informationen zur Ernährung ab hier).
Ein lunares Temperament zu haben wird häufig damit gleichgesetzt, launisch zu sein. Ein Gegenbeispiel: Kleine Kinder sind lunare Wesen, hier wirkt der Mond noch stärker als die Sonne und alle anderen Planeten. Kinder drücken ihre Bedürfnisse direkt aus. Leider verlernen wir dies als Erwachsene häufig. Bei manchen von uns geht dies sogar so weit, dass wir unsere Bedürfnisse noch nicht einmal mehr wahrnehmen können. Doch wer soll sich darum kümmern, wenn nicht wir? »Das geht nicht«, sagen mir dann viele Menschen. Es sei im »normalen« Alltag nicht möglich, auf eigene Bedürfnisse zu achten, und fürs erwachsene Leben sei es wichtig, sie zurückstellen zu können. Ist das wirklich so?
Die gesamte vordere Faszienbahn kann dem Zeichen Krebs und dem Mond zugeordnet werden. Alles in unserem Körper ist von Faszien umhüllt, 80 Prozent der Nervenenden verlaufen in den Faszien (siehe hier). Faszien sind Informationsträger und wir können behaupten: Faszien transportieren auch Gefühle. Negative Emotionen werden der Vorderseite unseres Körpers zugeordnet.
Alles, was Ihnen auf den Magen schlägt, hat mit Mond zu tun, mit einer Dysbalance Ihrer Gefühlswelt. Wir leben phasenweise mit Ambivalenzen, doch auf Dauer verursachen sie Stress und nicht selten Magenprobleme, Geschwüre, Erbrechen, Schleimhautentzündungen, Essstörungen oder andere Erkrankungen. Im weitesten Sinne nennen wir das Bauchweh – all das steht in engem Kontakt zu Mond. Wir alle lieben es, den Himmel bei Vollmond zu bestaunen. Viele Frauen stellen einen Zusammenhang zwischen Mondphasen und ihrem Zyklus fest. Die Mondphasen beeinflussen bei einigen Menschen den Schlaf. Vollmond fasziniert uns seit jeher – Werwölfe, Vampire oder Vollmond-Märchen spiegeln sehr viel von der Gefühlsintensität, die dieser Erdtrabant mit sich bringt.
Neben der Sonne ist der Mond das Gestirn, zu dem wir die engste Verbindung haben: Mond verbindet uns mit unseren Ahnen – als Symbol für unsere Familie, unsere Sippe.
Die Phasen von Neu- bis Vollmond ähneln unseren Gefühlen: Gefühle gleichen den Gezeiten des Meeres. Gefühle können sich stabilisieren, doch sie sind nie gleichbleibend. Bei unseren Gefühlen gibt es kein gut oder schlecht. Mit Ihren Gefühlen in Verbindung zu sein bedeutet auch mit sich in Verbindung zu sein und entsprechend auch ehrlicher und besser für sich sorgen zu können. Wenn wir uns gut um uns selbst kümmern, ist für alle gesorgt.
Mond ist die Mondgöttin in uns selbst und ganz praktisch gesehen sowohl unsere innere Mutter als auch unser kindlicher Anteil, das innere Kind. Unsere Erinnerungen sind in den Zellen gespeichert. Alles, was wir erlebt haben, ist in unserem Körper gespeichert. Wir haben ein sogenanntes Körpergedächtnis.
Mond ist die Verbindung zu unserer Natur – und die Verbindung zu unserem Planeten Erde. Mond ist das, was beginnt, wenn wir beginnen – nach der Befruchtung, wenn die Zellen anfangen sich zu teilen.
ÜBUNG MIT GESCHLOSSENEN AUGEN
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Schüttle zunächst Arme, Beine und den ganzen Körper aus.
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Lege die Hände auf den Bauch. Fühle in dich hinein, Schicht für Schicht. Was erzählt dir dein Magen? Hunger? Worauf ? Auch wenn du jetzt nichts fühlst, lass deine Hände dort. Spüre die Wärme, verlasse für eine Weile dein Denken.
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Fühle, was ist.
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Was auch immer aufsteigt, nimm es einfach nur wahr, bewerte nichts. Vielleicht taucht auch ein Mensch vor deinem inneren Auge auf.
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Fühlen, was ist – das ist dein erster Schritt, um deinen Gefühlen und deinen Bedürfnissen näherzukommen.
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Bleibe für eine Weile so und atme – sonst nichts. Lege deine Hände dann auf die Körperregion, die du jetzt im Moment am stärksten fühlst. Und dann öffne die Augen und überlege:
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Kennst du deine Bedürfnisse?
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Sorgst du gut für dich?
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Wie erwachsen fühlst du dich?
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Wie frech, wie wild, wie wunderbar?
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Wie viel Kind kannst du sein?
Seine Mondpotenziale zu leben bedeutet, sich mit sich selbst wohl zu fühlen. Und natürlich auch mit all jenen Menschen, die für uns die Familie bedeuten. Mond erzählt viel darüber, wie wir die Familie wahrgenommen haben, aus der wir stammen. Mond ist dabei das Symbol unserer Herkunftsfamilie sowie auch jener, die wir selber gründen können.
In der römischen Mythologie finden wir den Mond unter dem Namen Luna. Sie ist die Hüterin der Nacht, das Licht der Nacht. Sie spiegelt das Unbewusste und befindet sich in ständigem Wandel, wie uns Vollmond und Neumond zeigen. Ebbe und Flut stehen in direktem Zusammenhang zu ihr. Unsere inneren Gezeiten ebenso. Die Akzeptanz der verschiedenen Gezeiten in unserem Leben würde für viele von uns einiges erleichtern. Es ist eben nicht immer Vollmond, nicht gleichbleibend Flut...
Die römische Luna ist ein wundervolles Symbol. Zusammen mit ihrem Bruder Sol, der Sonne, steht sie für Ganzheit und Ewigkeit. Sie ist Teil der magischen Göttinnen-Triade:
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Luna, die Himmelsgöttin
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Diana, die Erdgöttin
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Hekate, Göttin der Unterwelt
Im Griechischen steht Demeter für Mutter Erde. Sie ist dem Weiblichen sehr verbunden und auch eine lunare Gottheit. Magna Mater (lat. = Große Mutter) ebenso.
Wir werden, bei aller Bewusstheit, zu 90 Prozent von unserem Unbewussten geleitet. Bewusstsein beträgt umgerechnet dementsprechend 10 Prozent. Unsere Rückseite spiegelt unser Unbewusstes eins zu eins. Rückenschmerz ist ein Dilemma vieler Menschen. Sobald sich der Rücken meldet, meldet sich auch etwas, was wir nicht sehen oder nicht sehen wollen.
WECKRUF FÜR MOND
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Verbringe mehr Zeit mit deiner Familie.
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Geh auf den Spielplatz und buddle, schaukle, tue, was immer dir Spaß macht.
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Wenn du mit deiner Mutter zusammen sein kannst, dann mach es und mach das Allerbeste daraus. Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.
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Stöbere in alten Fotos, nimm Kontakt zu dem Kind in dir auf. Und bleibe gleichmütig und wohlwollend dabei. Was war, ist vorbei. Die Vergangenheit ist in dir und du kannst gut mit ihr sein.
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Stelle deine Ernährung so um, dass sie dir wirklich guttut.
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Spiele für einen Tag die weltbeste Mutti für dich, mit allem Drum und Dran.
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Geh in den Wald oder irgendwohin in die Natur und sei ganz still. Du musst nicht gleich die Bäume umarmen, um Teil davon zu sein.
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Bereite ein Festmahl für deine besten Freunde und deine Familie zu.
GEFÜHLE VON ANFANG AN