Insider-Tipp | |
Highlights | |
Best of ... | |
Schöne Aussicht | |
Grün & fair: für ökologische oder faire Aspekte | |
(*) | kostenpflichtige Telefonnummer |
€ € € | über 135 Euro |
€ € | 75–135 Euro |
€ | bis 75 Euro |
Die Preise gelten für ein Doppelzimmer ohne Frühstück (große Preisschwankungen je nach Saison und Tag)
€ € € | über 30 Euro |
€ € | 17–30 Euro |
€ | bis 17 Euro |
Die Preise gelten für ein Hauptgericht am Abend inklusive Steuern und 15 % Trinkgeld, mittags ist es günstiger
zu den Erlebnistouren zeigt, wo’s langgeht: inklusive Tourenverlauf und Offline-Karte
© huber-images: S. Kremer
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© W. Dieterich
Schräge Wolkenkratzer, dazu ein Shoppingpalast vom Stardesigner und coole Kunst zur Karte »
Fast wie in Ägypten: eine gläserne Pyramide aus 39 000 Fenstern, bewacht von einer zehn Stockwerke hohen Sphinx (Foto) zur Karte »
Die Skyline von Manhattan mitten in Nevada, inklusive Freiheitsstatue und rasanter Achterbahn zur Karte » (siehe auch »)
Elegantes, italienisch gestyltes Themenhotel mit -tanzenden Wasserfontänen zur Karte »
Eine Riesenradfahrt über die Neonlichter der City zur Karte »
Gondeln Sie zum Markusplatz, genießen Sie italienische Arien und die luxuriösen Suiten in den Türmen des Italo-Kasinos zur Karte »
Tolle Lightshow in der noch immer etwas gammeligen Downtown. 12 Mio. LED-Lichter blinken im rauschenden Farbenspiel zur Karte »
Die größte Schlucht der Welt lohnt einen Kurztrip per Helikopter oder während eines langen Tags per Bus zur Karte » (siehe auch ») (siehe auch »1)
Optisch und kulinarisch eine Überraschung: kreative Asienküche in schnee-weißem Dekor zur Karte »
Einkaufsbummel unter mittelmeerblauem Himmel, vorbei an römischen Säulen und Brunnen (Foto) zur Karte »
Shoppen, bis die Kreditkarte glüht: Discounts und günstige Deals zur Karte »
Tagsüber sind Poolpartys angesagt, abends Dancing in einem schicken Ultra-Club zur Karte »
Regelmäßig sind diese Stars im Caesars live zu erleben –in einer vergleichsweisen intimen Kulisse zur Karte »
Phantasievolle Traumgestalten, phantastische Akrobaten und quirlige Clowns glänzen in der aufwendigen Wassershow des Cirque du Soleil im Bellagio zur Karte »
Rockkonzerte und Marathonläufer im Gaunerkostüm – das gibt es jedes Jahr im November nur in Las -Vegas zur Karte »
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Von allen Insider-Tipps finden Sie hier die 15 besten
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Der „Friedhof der Neonschilder“ hat einen morbiden Zauber: Im Lagerhof des Neon Museum (Foto) erkennt man so manche Glitzerfassade aus alten Filmen wieder
Das Mauerstück aus Berlin auf der Herrentoilette und anderes Sammelgut machen das Hotel Main Street Station zum Museum der besonderen Art
So was kann nur Vegas bieten: Die klimatisierte Kiss-Minigolfanlage ist mit pulsierenden Neonlichtern und wilden Fratzen ganz auf die Rockband Kiss abgestimmt
Das richtige Outfit zählt in Las Vegas: Bei Cowtown Boots gibt es Stiefel für sie und ihn aus Schlangen-, Straußen- oder auch Krokodilleder
Mysteriöse Ufos wurden am Extraterrestrial Highway schon mehrfach gesichtet, manchmal auch Aliens (Foto). Und die US-Army betreibt in der Area 51 ultrageheime Forschung ...
Auch Las Vegas wird grün: Im Szenelokal Holsteins kommen nur beste Biozutaten auf die Buletten, und es gibt sogar vegane Burger
Blitzüberflutungen und Wände aus Stroh: Springs Preserve zeigt Naturgeschichte und Umwelttechnologien. Interessant und spannend auch für Kinder
Diese Terrasse über dem Strip ist ein echter Glückstreffer: Kaltes Bier und toller Blick warten auf Sie im Beer Park
Der neue Trend: Partys und Diskos am Pool. Sie sind genau das Richtige im heißen Las-Vegas-Sommer
Die aufgelassene Bahnstrecke zum Lakeview Overlook hoch über dem Lake Mead ist ideal für eine Wüstenwanderung – schattigem Tunnel inklusive
Heiße Rhythmen, karibische Getränke und Gerichte: Das Reggaefestival lockt mit jamaikanischen Starmusikern wie Freddie McGregor jedes Jahr im Juni
Golden Gate, das älteste und kleinste Hotel in Downtown, lässt mit seinen schummrigen Gängen und prächtigen viktorianischen Ornamenten erahnen, wie es in den Kasinos früher wohl zuging
Dokumente, Fotos und Statements demonstrieren im National Atomic Testing Museum die verblüffende Naivität der frühen Atomforschung –es wurden sogar Grußpostkarten mit Bildern von den Explosionen verschickt
Seit über 100 Jahren liegt der Luxusliner auf dem Grund des Nordatlantiks. Die Ausstellung im Luxor zeigt ein gigantisches Teil der Bordwand, Repliken einiger Räume und anrührende Fundstücke wie Brillen oder Kleidung aus der persönlichen Habe der Passagiere
Schon das Anprobieren macht Riesenspaß: Jeansjacken, Designerklamotten, Glitzerkleider aus früheren Bühnenshows – die schönste Auswahl an verrückten Secondhand-Sachen bietet Buffalo Exchange
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Neues entdecken und den Geldbeutel schonen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Einzigartig ist ein nächtlicher Bummel über den Las Vegas Boulevard. Vorbei an der Freiheitsstatue und am Eiffelturm, an gigantischen Leuchtreklamen und Lagunen. Und mittendrin bricht vor dem Mirage zu dröhnendem Trommelwirbel ein Vulkan aus
Jeden Abend tanzen die Wasserfontänen vor dem Bellagio zu Musik von Pavarotti, Céline Dion und den Wiener Philharmonikern. Alle 15 Minuten treten die 1200 Düsen in dem fast 4 ha großen Kunstsee in Aktion und absolvieren ein beeindruckendes Wasserballett
Großskulpturen, Avantgardekunst – die neuen Kasinoresorts setzen auf moderne Kunst. Alles frei zugänglich. Im CityCenter etwa gibt es einen Riesenradierer von Claes Oldenburg und Lichtkunst von James Turrell. Noch spektakulärer aber sind die sich ständig verändernden digitalen Videoinstallationen in der Lobby des Cosmopolitan
Blackjack, Poker, Craps oder Roulette – sind Ihnen alle Regeln bekannt? Wenn nicht, können Sie in vielen Kasinos an kostenlosen gaming lessons teilnehmen, in denen Ihnen die wichtigsten Glücksspiele und Strategien erläutert werden
In den Lounges der großen Kasinos treten oft sehr gute Nachwuchsbands für Gäste kostenlos auf. Etwa in der Indigo Lounge des Bally’s oder der Mizuya Lounge im Mandalay Bay
Er ist ein modernes Weltwunder, der Hoover Dam. Aus dem hier verbauten Beton könnte man eine Straße von New York bis San Francisco bauen. Die Führung kostet Geld, aber der atemberaubende Blick von der neuen Brücke ist umsonst
Das erleben Sie nur hier
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Der weiteste Blick über die Stadt und die Wüste bietet sich vom Turm des Kasinohotels Stratosphere. Auf 350 m Höhe gibt es dazu noch einige rasante Attraktionen und Abfahrten
Im Helikopter, barfuß am Pool oder in einer wunderbar schnulzigen Kapelle –trauen Sie sich! Heiraten hat Tradition in Las Vegas, geht fix und ist günstig. 80 000 Paare pro Jahr können sich nicht irren …
Sterne, Kreise, Dreiecke zucken über den Himmel, dann bestimmt eine Rockband den Rhythmus der Lichter: Die Lightshow der Fremont Street Experience lohnt die Fahrt in die Downtown
Siegfried & Roy treten nicht mehr auf, aber ihre seltenen weißen Tiger können Sie noch bewundern – als Attraktion im Mirage, wo die flauschigen Raubkatzen in einem recht luxuriösen Gehege wohnen
Der neueste Trend sind Musikshows – Sinatra, die Beatles etc. Der jüngste Star ist Michael Jackson, dem nun mit der Cirque-du-Soleil-Show ONE im Mandalay Bay ein musikalisches Denkmal gesetzt wird. Ein Revival nicht nur für Moonwalker
Blackjack, Roulette, Poker – es sind natürlich die Glücksspiele, derentwegen es Las Vegas überhaupt gibt. Also los! Ein paar Dollar müssen Sie Lady Luck schon opfern. Aber vielleicht ist sie Ihnen ja wirklich gewogen, und Sie knacken den Jackpot
Nicht alle der legendären Buffets von Las Vegas sind ihr Geld wert. Das im Cosmopolitan schon: Frische Pasta, Sushi, Muscheln, Markknochen, Steakstreifen, Schokotörtchen und bestimmt 100 andere köstliche Gerichte wollen verspeist werden
Aktivitäten auch für hohe Temperaturen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Ohne Pool geht’s in Las Vegas nicht. Besonders großen Wasserspaß bietet die fast 5 ha große Badelandschaft des Mandalay Bay mit Wellenbad, echtem Sandstrand, mehreren Pools und einem „Fluss“ zum Treibenlassen
Etwas Parfüm schnuppern, mal nach Schuhen schauen oder einem schicken Fummel? Die Fashion Show Mall lockt auf fast 200 000 m2 mit klimaanlagengekühltem Einkaufsspaß
Wenn die Artisten des Cirque du Soleil bei der Wassershow „O“ mit Schwung in das riesige Becken abtauchen, fühlen Sie förmlich die wohltuende Kühle. Und allein schon das Zuschauen erfrischt – den Rest erledigt die Klimaanlage
Unterhalb des Hoover Dam bleibt der Colorado River auch im Hochsommer angenehm kühl, denn das Wasser stammt aus den Tiefen des Lake Mead. Mieten Sie sich am Willow Beach ein Boot oder Kanu für einen erfrischenden Ausflug
Hier ist Abkühlung garantiert: Im Eisschloss der Minus 5 Ice Bar sind Sie von Eisskulpturen umgeben und schlürfen coole Cocktails bei minus 5 Grad – stilgerecht aus einem echten Eisglas
Wenn es bei über 40 Grad schier zum Umfallen heiß ist, lässt es sich am Stausee über der Stadt gut aushalten. Das luxuriöse Resort Westin Lake Las Vegas, ganz im marokkanischen Look erbaut, lockt dort mit großen Pools, sich sanft wiegenden Palmen und Golf-Greens
Durchatmen, genießen und verwöhnen lassen
Diese Punkte zeichnen in den folgenden Kapiteln die Best-of-Hinweise aus
Von zupackenden Hamam-Masseuren bis hin zu beruhigenden Schlamm-und-Honig-Packungen reicht das Programm des Sahra Spa & Hammam im Hotel Cosmopolitan. Die Poollandschaft bietet Ihnen dazu den besten Blick auf den Strip
Ein Flugboot an der Decke, Anglerboote als Sitzecken und einen im „Vulkan“ gemixten Margarita. Das Margaritaville kopiert die lockere Stimmung der Florida Keys und lässt Sie richtig entspannen. Schön: der Sonnenuntergang auf der Terrasse oben
Hotelpools sind wichtig in Las Vegas – zur Erholung nach den langen Nächten. Die im altrömischen Stil angelegte, elegante Poollandschaft des Bellagio rangiert mit fünf Badebecken ganz oben. Und wer will, kann sich zudem im preisgekrönten Spa verwöhnen lassen
Das Surren der Klimaanlage, das Dudeln der einarmigen Banditen – manchmal sehnt man sich in Las Vegas richtig nach Stille. Bei einem Picknick zwischen den roten Sandsteinfelsen des Valley of Fire State Park ist der Rummel für Sie ganz weit weg
Gut 12 000 m2 Fläche hat das Canyon Ranch Spa im Venetian. Kein Wunder, dass neben Saunen und Ayurveda-Massageräumen auch eine Salzhöhle und zwei Restaurants Platz haben – genügend Raum also zum Relaxen
Ein guter Drink, ein fabelhafter Blick über den Lichterglanz des Strip: Hier kann ein eleganter Abend ganz entspannt beginnen – oder enden. Die Skyfall Lounge liegt hoch oben im THEhotel-Turm des Mandalay Bay und hat sogar einen offenen Balkon
Entdecken Sie Las Vegas!
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Las Vegas Boulevard im Lichterglanz
Las Vegas ist eigentlich keine Stadt, sondern die Verkörperung des amerikanischen Traums vom schnellen Glück, eine neonbunte Fata Morgana in der Wüste. Las Vegas lebt vom Traum und von der Sucht der Menschen nach schnellem Reichtum. Nur deshalb konnte inmitten der öden, glutheißen Steinwüste im Süden Nevadas eine Großstadt aus dem Sand wachsen, die Weltmetropole des Spiels. Rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr inszeniert sich die Spielerstadt als glitzernde Phantasiewelt, in der für die Besucher der Alltag in unwirkliche Ferne rückt.
Raum und Zeit werden in der Neonoase Las Vegas bedeutungslos. Die Kasinoparadiese in der Downtown und am Las Vegas Boulevard, dem legendären „Strip“, entführen in klimaanlagengekühlte Kunstwelten. Hier finden Sie sich staunend im alten Rom wieder, dort spazieren Sie durch New York, Venedig, Paris, durch eine altägyptisch anmutende Pyramide oder durch mittelalterliche Märchenschlösser. Und selbst zu Zeiten von Rezessionen werden immer neue und spektakuläre Kasinopaläste gebaut, immer aufwendigere Shows und Illusionen geboten. Rund 40 Mio. Besucher überfluten jährlich die glitzernde Metropole mitten in der Mojavewüste – allerdings hat die Immobilien- und Finanzkrise der letzten Jahre die Aufenthaltsdauer der Besucher etwas beschnitten, und sie zeigen sich nicht mehr so spendabel an den Spieltischen. Die meisten bleiben heute drei bis vier Nächte – und diese Zeit braucht man auch, will man als Urlauber die Stadt in ihrer ganzen Vielfalt kennenlernen.
Nicht wenige Besucher, vor allem die Amerikaner, kommen regelmäßig wieder, gönnen sich ein paar Tage Auszeit vom normalen Leben, fordern das Glück heraus, zocken, gewinnen, verlieren, besuchen die phantastischen Shows, verbringen die Nächte in heißen Clubs und wahrhaft coolen Bars. Oder sie entspannen in Pools und Spas, gehen gut essen und lassen sich einfach beflimmern von den unzähligen Neonlichtern und LED-Schirmen auf dem Strip und in Downtown.
Las Vegas bietet billig gemachten Nepp ebenso wie niveauvolle Unterhaltung. Die mit modernster Technik auf die Bühne gebrachten Shows, wie sie vor allem der Cirque du Soleil präsentiert, sind ein Erlebnis, das alle Sinne anspricht. Wilde Achterbahnen, weiße Tiger und ultracoole Nachtclubs sorgen für Exotik und Action. Eine Reihe von Museen und Galerien, zum Teil in den Kasinos selbst, stellen Werke weltweit bekannter Künstler aus. Und viele der heute vorzüglichen Restaurants der City inspirieren zugleich Augen wie Gaumen.
Las Vegas war lange die am schnellsten wachsende Stadt der USA mit heute gut 2 Mio. Einwohnern. Angelockt von guten Verdienstmöglichkeiten in der Kasinoindustrie entschieden sich in den 1990er-Jahren und bis etwa 2008 jährlich rund 80 000 Menschen, ins Clark County (Las Vegas und unmittelbare Umgebung) zu ziehen. Der amerikanische Traum von Taxifahrern, die Millionen machen, und Hotelportiers, die sich goldene Nasen und große Villen verdienen, wurde hier schon mal Wirklichkeit. Die Rezession von 2008 versetzte der Boomtown einen kräftigen Dämpfer: Häuser- und Grundstückspreise fielen um 50 Prozent. Tausende zogen weg – und ließen ihre Häuser und unbezahlten Hypotheken zurück. Doch schon lange geht es wieder bergauf, 2016 zogen bereits wieder fast 50 000 Menschen zu.
Ironie des Schicksals: Die Stadtgründer der heutigen Glitzerwelt waren Mormonen. Etwa um 1830 entdeckten mexikanische Händler eine kleine Oase mit artesischen Quellen am Fuß der Spring Mountains. Aus ihrer Zeit stammt der Name Las Vegas, „die Auen“. 1855 legten dann Mormonen zum Schutz ihrer Planwagentrecks auf dem Weg zum Pazifik ein kleines Fort an. Erst 1905 wurde jedoch das eigentliche Las Vegas gegründet: Aus einem Arbeitercamp der ersten Bahnlinie in der Region entstand ein Westernstädtchen, in dem entlang der staubigen Fremont Street vor dem Bahnhof Saloons und Spielhöllen florierten – zunächst noch illegal.
1931 sollte zum Schicksalsjahr für Las Vegas werden. Der Staat Nevada legalisierte das Glücksspiel (offiziell, um Steuergelder für Schulen einzunehmen). Zugleich begann die US-Bundesregierung mit dem Bau des Hoover Dam am nahen Colorado River. 5000 Arbeiter lebten bald im Camp vor den Toren der Stadt – und bescherten Las Vegas mitten in der Weltwirtschaftskrise einen ersten Boom. Rasant schossen immer neue Kasinos aus dem Wüstensand, und die Bevölkerung stieg bis 1940 auf 8500 Einwohner. Der Zweite Weltkrieg brachte Soldaten und die Rüstungsindustrie, aber auch Gefahren: Zehn Jahre lang fanden nur knapp 120 km von der Stadt entfernt überirdische Atomtests statt – für die Kasinogäste damals eine Attraktion.
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Schrill und bunt: Der Fremont District ist die Keimzelle des Entertainments in Las Vegas
Wie hätte der Mob (die amerikanische Mafia) dieses lukrative Städtchen einfach links liegen lassen können? Um die Kasinoprofite entbrannte ein Bandenkrieg zwischen den Nachfolgern von Al Capone und Lucky Luciano, den Mafiaclans aus Chicago und New York. Der berühmt-berüchtigte Benjamin („Bugsy“) Siegel eröffnete 1946 mit Stargast Frank Sinatra das Flamingo, das erste pompöse Edelkasino auf dem noch fast unbebauten „Strip“, damals die Ausfallstraße nach Los Angeles. Das Flamingo erwies sich zunächst allerdings als totale Pleite, und „Bugsy“ wurde von einem Killer erledigt.
Mitte der 1950er-Jahre begann die Zeit des glamourösen Entertainments, für das Las Vegas so bekannt ist, die Ära von Elvis Presley und dem Rat Pack mit Frank Sinatra, Dean Martin und Sammy Davis jr. Nun kontrollierte auch eine Kommission das Glücksspiel und vergab Lizenzen. Der Staat sagte dem organisierten Verbrechen den Kampf an. Jahrzehntelang ermittelte das FBI gegen die Verbrechersyndikate. In den 1970ern flogen mehrere Hintermänner auf, die verdeckt Zinsen aus Kasinoeinnahmen kassierten. Einige Politiker gerieten in Verdacht, mit dem Mob gemeinsame Sache gemacht zu haben. Und noch in den 1980ern ging eine Reihe von Morden eindeutig auf das Konto der Mafia.
Downtown, in der Fremont Street, lässt sich noch erahnen, wie es wohl im alten Vegas war, als das Hauptvergnügen im verruchten Glücksspiel bestand, dabei trinken und rauchen, hinterher bezahlter Besuch bei einer Dame. Seither hat Las Vegas seine Unterhaltungspalette erweitert. Zwar kommen noch immer die meisten zum Spielen, wird hier weit mehr getrunken und gepafft, gibt es mehr und offenere (obwohl verbotene) Prostitution als in anderen amerikanischen Städten. Aber auch Urlauber, die diesen Lastern nicht frönen, kommen auf ihre Kosten.
Immer prächtiger, immer phantasievoller wurden die Kasinos. 1973 war das MGM mit 2100 Zimmern das größte Hotel der Welt. 1990 wurde es das Excalibur mit 4032 Zimmern, bis ihm 1994 das MGM Grand mit über 5000 Zimmern den Rang streitig machte. Fast jährlich erweiterte sich seitdem das eine oder andere der Riesenkasinos um einen neuen Turm für tausend weitere Gäste. Mehr als 150 000 Zimmer gibt es heute in der Stadt. Dabei gehören die meisten Hotelriesen zu großen Konsortien, die mehrere solcher Kasinos ihr Eigen nennen.
Die Rezession von 2008 konnte den Bauboom nur kurz bremsen. Doch eine andere Gefahr könnte die Entwicklung der Stadt langfristig gefährden. Las Vegas wird – wie der gesamte Südwesten der USA – von einer anhaltenden Dürre bedroht. Am Hoover Dam, der den größten künstlichen See Amerikas, den Lake Mead, staut, stehen die Abflusskanäle leer. Der Winter 2016/2017 war zwar wieder feuchter, doch es wird viele Winter mit viel Schnee in den Rockies brauchen, um diesen Trend umzukehren.
Mittlerweile hat in Las Vegas ein Umdenken begonnen: Neubauten dürfen nur noch ein begrenztes Maß an Grünflächen aufweisen, der Bau neuer Swimmingpools ist verboten. Noch bleiben die Touristen weitgehend von den Beschränkungen verschont. Auf dem Strip und Downtown wird (mit Ausnahmegenehmigung) weiterhin hemmungslos geprasst, planschen Tausende täglich in dem kostbaren Nass, flimmern die Lichter Tag und Nacht.
Aber der Stadt, ein Symbol westlicher Dekadenz, droht in Zeiten von Terror und leicht verfügbaren Waffen in den USA noch eine weitere Gefahr. Wie real sie ist, zeigte der 1. Oktober 2017, als ein wahnsinniger Schütze bei einem Konzert im Mandalay Bay Resort 58 Menschen tötete. Doch ob Terrorgefahr oder Dürre, niemand will die Gefahren wahrhaben – oder besser gesagt, hierher kommt man nicht, um apokalyptischen Reden zu lauschen, alle Vorfälle werden schnell verdrängt. Und die meisten, die sich der Sin City, der Stadt der Sünden, mit skeptischem Stirnrunzeln nähern, erliegen am Ende doch der Verführungskraft der phantastischen Glitzerwelt. Denn Las Vegas ist einzigartig. Es ist wie ein kitschiger, surrealer Film, in dem der Besucher mitspielen darf – einige Dollars muss er Fortuna dafür aber schon opfern.
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Phantastische Aussicht! Auf zu einem gepflegten Drink in die Tea Lounge des Mandarin Oriental
In Las Vegas gibt es viel Neues zu entdecken. Das Spannendste auf diesen Seiten
Vom Plastiktablett müssen Sie in den modernen Fastfood-Palästen nicht essen. In der Burger Brasserie (im Paris Las Vegas | 3655 Las Vegas Blvd. S) kommt bestes Fleisch und knackiger Salat zwischen zwei Brotscheiben. Auf Wunsch auch Koberind und Hummer aus Maine. Auch bei Sammy’s (6500 W Sahara Av.) sind Fastfood und Luxus kein Widerspruch. Probieren Sie die Pizza mit Trüffelöl und importiertem Brie. Bei LVB Burger (im Mirage) sind Lammburger und frittierte Essiggurken zu haben.