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Layout: Michael Krauß, Kloster Lehnin

E-Mail: mchk807@aol.com

Band 4 von insgesamt 4 Bänden

© 2016 Michael Krauß

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt.

ISBN 9783743106192

Inhalt

Zeltbahnen und Zeltbesteck

1. Zeltbahn der Deutschen Volkspolizei im Flächentarndruck 1959

Schon etwas ausgeblichen ist diese Zeltbahn der Volkspolizei. Auf der Rückseite und an den Rändern ist deutlich Material geringerer Qualität erkennbar. Die viereckigen DDR-Zeltbahnen, die nach sowjetischem Vorbild gefertigt wurden, konnten als einzelner Unterschlupf aufgebaut oder zu mehreren zu einem größeren Zelt zusammengeknöpft werden. Auch die Verwendung als Regenumhang oder Sack war möglich. Bei der hier gezeigten Zeltbahn dominiert die dunkelbraune Farbe.

Wahrscheinlich Mitte/ Ende der 60er Jahre: Wachtmeister der 3. oder 20. Volkspolizei-Bereitschaft Potsdam haben ihre Flächentarnzeltbahnen in zusammengerolltem Zustand bereit zur Inspektion vor sich zu liegen. Deutlich sind auch die beiden Mantelriemen pro Zeltbahn zu erkennen. MPi K, das polizeigrüne "Schiffchen" und die Feldflasche mit dem wehrmachtsähnlichen, filzartigen Bezug werden wohl ebenso kontrolliert. Über die hier gezeigte Drillichuniform wurde der Flächentarnanzug gezogen. Bei dem Anwärter im Vordergrund ist sehr gut die vorschriftsmäßig von vorn nach hinten in die Marschstiefel eingeschlagene Drillichhose zu erkennen. Im Hintergrund ein "Vorgesetzter" in Stiefelhosen und ein sowjetischer Geländewagen GAS-69. 2)

Die Stempelung ist leider nur noch undeutlich zu erkennen: MdI, 1959/ I, 1827. Die hier gezeigte Zeltbahn wurde vor einigen Jahren bei einer Garagenräumung in einer ehemaligen Dienststelle der DVP aufgefunden.

Seltsamerweise bestehen bei dieser Zeltbahn die Knöpfe und die kleinen Ösen aus Stahl, während die großen Ösen an den Ecken aus Aluminium sind.

2. Zeltbahn 1962 Deutschen Volkspolizei 1962 im Flächentarndruck

In fast neuwertigem Zustand ist diese Zeltbahn von 1962 erhalten geblieben. Der Tarndruck ist nicht, wie man vermuten könnte, ausgeblichen, sondern wurde in etwas geringerer Druckqualität der Güteklasse 2 ausgeführt und wirkt überwiegend grünlich. Alle Knöpfe und Ösen bestehen bei dieser Zeltbahn aus Aluminium. Bei dieser Zeltbahn dominiert die hellgrüne Farbe.

Rechts: Der Arm-Durchgriff mit vier gegeneinander zu knöpfenden Alu-Knöpfen erinnert an den Durchgriff bzw. die Kopföffnung der Dreieckszeltbahn der Wehrmacht mit den zwei gegeneinander zu knöpfenden Alu- bzw. Stahlknöpfen in Napfform.

Die Innenseite des "Regenumhanges". Deutlich sind Kragen- und Kapuzenkordel und die Arm-Durchgriffe zu erkennen. Die untere Ecke wurde etwas hochgezogen und innen an einem dafür vorgesehenen Alu-Knopf festgemacht. An der Vorderseite konnte der Regenumhang dann zugeknöpft werden. Das Schließen der Alu-Knöpfe gerade bei neuen Zeltbahnen erforderte jedoch mitunter etwas Geduld und Fingerfertigkeit.

Rechts: Dreifach vernähter Aluknopf. Die Aluknöpfe späterer Ausführungen waren dann nur noch genietet.

1967: Achtmannzelt der 1. Kp. des MSR-2 Stahnsdorf. Die Flächentarn-Zeltbahnen gehören zur helleren Ausführung. Hier kamen wohl nur sechs Mann unter, wie die Kochgeschirre vor dem Zelt verraten. Foto: K. Schulz, Werder (Havel). 1)

Flächentarn Krauß © 2011

Ein Achtmannzelt kann wie folgt hergestellt werden:

  1. Sechs Zeltbahnen zu einem Rechteck zusammenknöpfen und wie ein Giebeldach aufstellen.
  2. Mit den beiden anderen Zeltbahnen die Giebelöffnung verschließen.
  3. Als Ein- bzw. Ausgang eine hochgeklappte Mittelzeltbahn benutzen, die tagsüber als Wetterdach über zwei Zeltstöcke gespannt werden kann.
  4. Geschlafen wird beiderseits des Mittelgangs. Die Mitte bleibt für Waffen, Geräte und Ausrüstung frei. Quelle: Handbuch Militärisches Grundwissen, Militärverlag der DDR, Berlin 1982, S. 189.

Links: MdI, 3. Quartal 1962 vom bisher leider unbekannten Hersteller 08/ 0860. Stempelungen auf DDR-Zeltbahnen finden sich meistens immer auf der Innenseite der äußeren Kapuzenecke. Der kreisrunde Stempel der TKO ist ebenfalls zu sehen. Die Ziffer 2 steht vermutlich für einen TKO-Arbeitsbereich. Rechts: Ein Hersteller von Zeltbahnen im Flächendruck waren die Textilwerke in Eibau (Sachsen) mit der uncodierten Stempelung „Eibau“. TKO-kontrollierte dunkelbraun dominierte Zeltbahn vom 4. Quartal 1961.

Zelt aus zwölf Zeltbahnen. Beachtenswert die unterschiedlichen Ausführungen des Tarndruckes.

3. Zwei Zeltbahnen im Flächentarndruck von 1962 im Vergleich

(Sammlung S. Wetzel)