„Echte Fülle hat gar nichts zu tun mit dem, was ich habe,

und hat alles zu tun mit dem, was ich bin.

Und wenn ich meine Fülle des Seins in aller Fülle mit jenen teile,

deren Leben ich berühre, dann kommt mir alles,

was zu haben ich bestrebt war, automatisch zu,

ohne dass ich mich darum bemühen muss.“

(Neale Donald Walsch – „Rechtes Leben und Fülle“)

1. Was sind Reichtum und Fülle

Was ist Reichtum überhaupt? Was ist Fülle? Und was davon sollten wir für unser Leben wirklich erstreben?

Die ernsthafte und tiefgründige Auseinandersetzung mit dieser Frage kann in Dir eine Verschiebung Deines Bewusstseins bewirken, welche Dein Leben vollständig verändern kann und Dir das zum Geschenk macht, wonach Du bisher vielleicht ein Leben lang vergeblich gestrebt hast: Wirkliche Erfüllung und wahres Glück!

Die meisten Menschen verbinden mit den Begriffen „Reichtum“ und „Fülle“ jedoch zunächst einmal einen großen Haufen Geld. Sie glauben, dass sie reich sind, wenn sie einfach sehr viel Geld besitzen und damit die Freiheit haben, alles an materiellen Annehmlichkeiten in ihr Leben zu bringen, wonach ihnen gerade ist. Sie glauben, dass sie glücklich sind, wenn sie das alles haben. Und sie glauben, dass Reichtum bedeutet, nicht mehr für Geld arbeiten zu müssen.

Sie bringen so den Reichtum mit der Vorstellung in Verbindung, nun ausschließlich nehmen zu können, ohne dafür etwas geben zu müssen. Doch wenn sie dann beispielsweise durch einen Lottogewinn zu viel Geld kommen, merken sie meist sehr schnell, dass das Geld sie nicht glücklich macht. Sie stellen fest, dass all jene Dinge, die sie dann plötzlich kaufen oder tun können, in ihren Emotionen nur einen kurzen Kick von Lust erzeugen, der jedoch ganz schnell wieder verschwindet. Und übrig bleibt ein Gefühl der Leere, eine Art schwarzes Loch in ihrem Herzen, dass nur mit noch mehr Konsum – kurzfristig – überdeckt werden kann. Und ganz plötzlich stellen sie dann fest, dass alles Geld weg ist und sie sich nun noch viel schlechter, viel wertloser fühlen, als vor dem Lottogewinn.

Was ist geschehen? Diese Menschen haben äußere materielle Güter mit einem inneren Gefühl verwechselt. Sie glaubten, die innere Leere durch das Anhäufen all dieser materiellen Besitztümer ausfüllen zu können und stellen nun fest, dass sie sich nur kurz von ihrem eigentlichen Problem abgelenkt haben: Einem Mangel an Selbst-Wert, Selbst-Liebe und Selbst-Erkenntnis, einem Mangel an innerem Reichtum.

Ganz besonders die mangelnde Selbst-Erkenntnis ist es, die uns in unserem Leben zum Verhängnis wird. Dies wird aber erst klar, wenn wir aus dem Wort „Selbst-Erkenntnis“ das Wort „Selbst-Kenntnis“ machen und in dieser Bedeutung das Erkennen, das Kennen unseres „Wahren Selbstes“ entdecken.

An dieser Stelle ist es hilfreich, wenn wir uns daran erinnern, wer und was wir wirklich sind: Wunderbare und vollkommene, „Göttliche Schöpferwesen“, die mit nur einem einzigen Ziel auf die Erde gekommen sind: Ihrer Göttlichen Vollkommenheit mit Hilfe der Form kreativen Ausdruck zu verleihen.

Ja, und genau das ist es: Wir sind nicht hier, um Leben zu konsumieren, sondern wir sind hier, um ein Leben zu erschaffen, ein Leben, das zum vollkommenen und Wunder-vollen Abbild unseres großartigen Göttlichen Selbstes wird! Und dies wollen wir erfahren, indem wir es in und mit unserem Leben verwirklichen. Diese Erfahrung ist es, die uns tatsächlich unbegrenzte Freude, Erfüllung, aber auch Kraft gibt. Und diese Erfahrung ist es auch, die unser Leben zu einem reichen, erfüllten und wertvollen Leben macht. Wenn Du Dir diese Zusammenhänge verdeutlichst, wird Dir klar werden, was die Begriffe „Reichtum“ und „Fülle“ wirklich bedeuten: Sie haben mit „Erfüllung“ zu tun, mit der Erfüllung, die Du spürst, wenn Du Dein Leben mit dem füllst, was Du in Deinem tiefsten Inneren, in Deinem „Wahren Wesen“ bist!

Viele Reiche, jedoch nicht alle, haben ihren Reichtum auf eine Weise aufgebaut, die nichts mit dem Ausdruck Göttlicher Vollkommenheit zu tun hat. Da wären beispielsweise die Broker, die an der Börse durch virtuelle Käufe und Verkäufe Aktien- und Warenwerte manipulieren oder gar auf die Auf- und Abwertung von Währungen oder den finanziellen Kollaps ganzer Staaten wetten und auf diese Weise ein Vermögen verdienen. Ihr Leben besteht nur noch aus der Gier nach mehr und noch mehr. Und von dem, was sie in ihrem Inneren sind, spüren sie nichts mehr. Sie erschaffen mit dem, was sie tun, gar nichts. Im Gegenteil, sie unterstützen durch dieses Tun die Entstehung von Armut, Hunger, Ausbeutung und Kriegen. In einem solchen Tun liegt kein Segen. Somit wird hier auch kein „Reichtum“ im universellen Sinn erschaffen, sondern das Gegenteil, Armut.

Ein anderes Beispiel sind solche Sportler, Schauspieler und Pop-Stars, die verzweifelt ihrem äußeren Erfolg nachjagen, um darin Selbstbestätigung und Selbstwert zu finden. So kommt es, dass viele Stars gleichzeitig abhängig von Alkohol und Drogen sind und dadurch schließlich auf tragische Weise ums Leben kommen.

Oder nehmen wir diejenigen Politiker, die in sich eine Selbstbedienungsmentalität entwickelt haben und einzig und alleine nach Macht und immer mehr Geld streben und dabei ihre eigenen Pfründe sichern, anstatt sich um ihre eigentliche Aufgabe zu kümmern, dem Wohl ihres Landes sowie den Menschen in ihrem Land zu dienen.

Mit diesen Negativbeispielen möchte ich jedoch keinesfalls die Aussage machen, dass alle Menschen, die über viel Geld verfügen, „schlecht“ sind oder dieses Vermögen auf unlautere, unethische Weise erworben haben. Auch möchte ich damit nicht aussagen, dass Geld an sich schlecht ist! Geld ist nichts weiter, als ein Werkzeug: Wir können damit Gutes tun und Wundervolles in der Welt bewegen, oder wir können damit erheblichen Schaden in der Welt anrichten. Es ist das Gleiche, wie mit einem Messer: Wir können ein Messer verwenden, um einen Apfel aufzuschneiden, oder wir können damit einen Menschen verletzen. Nicht das Messer an sich ist schlecht (oder gut, oder was auch immer), sondern es bekommt seinen Wert in unserer Hand erst durch das, was wir damit tun. Ebenso ist es mit dem Geld: Das, was wir mit Geld tun, bewirkt, dass das Geld etwas Gutes oder eben etwas Schlechtes in Gang setzt. Wir bestimmen es durch unsere eigenen Entscheidungen und Handlungen, nicht das Geld.

Es gibt genügend Beispiele von Menschen, die mit ihrem Leben Wundervolles bewirkt haben und dadurch reich geworden sind. Doch diesen Menschen geht es nicht darum, immer mehr Geld anzusammeln, sondern es ist ihnen nur wichtig, was sie mit dem Geld bewegen, das sie besitzen. Und diese Menschen wissen sehr genau, was sie in der Welt durch ihr Sein bewegen möchten.

Wenn wir darüber nachsinnen, was Reichtum und Fülle in umfassender Hinsicht wirklich bedeuten, so erkennen wir, dass es dabei im Wesentlichen darum geht, was wir mit unserem Leben anfangen und aus uns selbst heraus hervorbringen.

Fülle hat etwas mit Erfüllung zu tun. Bringen wir etwas Wunderbares aus uns selbst hervor, so sind wir sowohl in diesem Tun erfüllt, als auch erfahren wir aus dem, was wir hervorgebracht und bewegt haben, wirkliche Erfüllung und wahres Glück in unserem Leben. Und das macht uns reich. Es macht uns innerlich reich und wertvoll. Und diesen Wert können wir in unserem Herzen spüren. Dieser Wert wird nun zu einem echten Selbst-Wert, der mit der Erkenntnis einhergeht, wer wir wirklich sind!

Das Erstaunliche und Wunderbare dabei ist, dass uns dieser Wert nun auch mehr und mehr im Außen zufließt und so zur Ressource wird, zu einer Quelle, die uns dazu ermächtigt, noch mehr aus uns selbst hervorzubringen und zum Ausdruck zu bringen.

Wenn Du Fülle – wirkliche Erfüllung – in Dein Leben rufen möchtest, dann lade ich Dich dazu ein, Dir Gedanken darüber zu machen, wie Du Dich selbst in das Leben einbringen und Dich selbst dem Leben schenken kannst. Und so wird das Leben zum Geschenk für Dich, das Dir allumfassende Erfüllung auf allen Ebenen zurückgibt.

Wirklichen Reichtum und wahre Fülle können wir also niemals erfahren, wenn wir glauben, es ginge dabei nur um äußeren Besitz, den wir einfach nur „nehmen“ zu können, ohne dafür etwas zu „geben“. „Nehmen“ wir uns einfach den Reichtum, ohne etwas dafür zu tun oder zu geben, so wird dieser Reichtum zu einer hohlen, leeren Angelegenheit: Wir bleiben in unserem Inneren leer und unerfüllt. Bringen wir den Reichtum hingegen aus uns selbst hervor, so sind wir erfüllt: Wir spüren den Reichtum und die unbegrenzte Fülle in uns selbst. Und aus dieser verwirklichten Fülle heraus fließt nun auch äußere Fülle zu uns zurück und ermächtigt uns dazu, noch mehr von unserem inneren Reichtum im Außen zu verwirklichen.