Impressum

Die amerikanische Erstausgabe erschien 2008 unter dem Titel Hellboy: Oddest Jobs bei Dark Horse Comics, Inc.

Mike Richardson – President and Publisher

Scott Allie – Consulting Editor

Hellboy™: Oddest Jobs

Text and illustrations © 2008, 2019 Mike Mignola. Cedar Hill and related characters are © Gary A. Braunbeck. All other material, unless otherwise specified, © 2008, 2019 Dark Horse Comics, LLC. Hellboy™, B.P.R.D.™, Abe Sapien™, Liz Sherman™, and all related characters are trademarks of Mike Mignola. Dark Horse Books® and the Dark Horse logo are registered trademarks of Dark Horse Comics, LLC. All rights reserved.

Deutsch von

Verena Hacker [Seite 7–190] und

Aimée de Bruyn Ouboter [Seite 191–348]

Deutsche Erstausgabe

© 2019 by Golkonda Verlag GmbH, München • Berlin

Mit freundlicher Genehmigung von Dark Horse Comics, Inc.

Alle Rechte vorbehalten

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.

Lektorat: Anne-Marie Wachs, Melanie Wylutzki

Korrektorat: Clemens Voigt

Innenillustrationen: Mike Mignola

Innengestaltung (Konzept): Tina Alessi

Gestaltung: s.BENeš [www.benswerk.wordpress.com]

unter Verwendung eines Motivs von Mike Mignola

E-Book-Erstellung: Hardy Kettlitz

ISBN 978-3-946503-88-0 (Buch)

ISBN 978-3-946503-89-7 (E-Book)

www.golkonda-verlag.de


Inhalt

Impressum

Inhalt

EINLEITUNG

Christopher Golden

MIT SCHATTEN UND DRACHEN UND LANGEN SCHWARZEN ZÜGEN DAS TANZBEIN SCHWINGEN

Joe R. Lansdale

PUR, OHNE ALLES

Mark Chadbourn

ZWEITE FLITTERWOCHEN

John Skipp & Cody Goodfellow

DANNY BOY

Ken Bruen

MERKWÜDIGER ANGELAUSFLUG IN DEN WESTLICHEN HIGHLANDS

Garth Nix

SALAMANDERBLUES

Brian Keene

DIE DONNERSTAGSMÄNNER

Tad Williams

LECKERBISSEN

Amber Benson

RÜCKEROBERUNG

Barbara Hambly

IN GESCHIRRSCHRÄNKEN UND AUF BÜCHERBORDEN

Gary A. Braunbeck

DIE FÜSSE DES SKIRON

Rhys Hughes

MONSTER BOY

Stephen Volk

EVOLUTION IM HELLHOLE CANYON

Don Winslow

EIN EIGENES ZIMMER

China Miéville

Autorinnen und Autoren

Phantastik und Spannung im Golkonda Verlag

EINLEITUNG

Christopher Golden

Ich sehe nicht gerade wie ein Prediger aus. Jedoch ging es vor langer, langer Zeit einmal nicht um das Aussehen, wenn man die frohe Botschaft verkündete, sondern um die Leidenschaft. Als Kind arbeitete ich daran, meine Freunde und Familie zu überreden, zu meiner Religion und meiner Art von Anbetung überzutreten – einer Kirche der Monsterfilme, Comics und Schauergeschichten. Gern erinnere ich mich an das Jahr zurück, als ich zwölf wurde, als ich bei meiner Geburtstagsparty das Licht ausschaltete, eine Kerze anzündete und aus einem Horrorroman vorlas.

Ja, das kam ungefähr so an, wie Sie erwarten würden. Seltsamerweise traf mich der Spott nicht allzu sehr. Ich fühlte mich nicht wirklich beschämt. Ich war hauptsächlich nur perplex. Ich würde sogar sagen, verdutzt. Wie konnten sie nicht sehen, was ich sehe? Wie konnten meine Freunde nicht lieben, was ich liebte, und kapieren, wie verdammt cool das alles war?

Viel hat sich nicht verändert. Ich wohne in einem ruhigen Vorort in Massachusetts, wo die Leute nicht verstehen, warum 365 Tage im Jahr ein ausgehöhlter Kürbis mit gruseliger Fratze auf meiner Eingangstreppe steht. Gäste kommen in mein Arbeitszimmer und sehen meine Bücher und Comics und DVDs, meine Statuen von Hellboy und Spectre und Daredevil, die Filmposter und eingerahmten Illustrationen, und sie sind es, die perplex sind. Sie verstehen nicht, was an den handsignierten Bildern von Christopher Lee, Clint Eastwood und Darren McGavin (als Kolchak) so großartig ist. In ihren Augen bin natürlich ich es, der seltsam ist.

Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit.

Mein Freund und häufiger Kollaborateur Tom Sniegoski und ich haben für dieses Phänomen einen kurzen Ausspruch. Mit gewisser Verachtung sagen wir einfach, »Die wissen nicht, was gut ist.«

Aber damit ist es für mich nicht getan. Ich bin nämlich ein Prediger. Hätte ich die Zeit, würde ich von Tür zu Tür gehen, öfter klingeln als die Zeugen Jehovas, und versuchen, die frohe Botschaft zu verkünden. Und die Botschaft würde sich täglich ändern.

»Sie schauen nicht The Shield – Gesetz der Gewalt? Das ist die beste Fernsehserie. Da verpassen Sie was.« »Bester Film 2007? Gone Baby Gone – Kein Kinderspiel, und er war nicht einmal nominiert. Unglaublich. Amy Ryan hätte den Oscar als beste Schauspielerin gewinnen sollen, zweifellos.«

»Sie haben ernsthaft noch nie etwas von Joe Lansdale gelesen? Damit müssen Sie sofort anfangen. Es ist wie legales Crack ohne Nebenwirkungen.«

»Der coolste Ort, an dem ich je war? Kroatien! Da müssen Sie hin!«

Sicherlich finden manche Leute mein Predigen lästig. Ehrlich gesagt, kann ich nicht anders. Sobald ich für etwas eine Leidenschaft entwickelt habe, will ich sie teilen. Ich möchte, dass es alle so glücklich macht wie mich.

Weshalb jeder auf der ganzen Welt Hellboy lesen sollte.

Meine Verbindung zu Hellboy reicht mindestens ein Dutzend Jahre zurück, vielleicht etwas länger, zu einem Interview, das ich mit Mike Mignola für ein kurzlebiges Magazin namens Flux führte. Seither habe ich das Glück, meiner Liebe zu diesem Charakter und seiner Welt nachzugehen, indem ich drei Romane schrieb, einen Packen anderer überarbeitete und (mit Sniegoski) an der ersten B.U.A.P.–Minireihe mitschrieb. Die ganze Zeit über habe ich versucht, die Botschaft zu verkünden, wie großartig und einzigartig die Reihe ist, dank der außergewöhnlichen Kunst und der geistesgestörten Begabung von Hellboys Schöpfer. Mignola ist nämlich auch ein Prediger. Er liebt Folklore, Monster, Geschichte und Pulp-Magazine, und mit Hellboy, B.U.A.P., Lobster Johnson, Abe Sapien und Millionen anderer Dinge, die er geplant hat, bringt er Sie dazu, sich ebenfalls in sie zu verlieben.

Aber zurück zu dem kleinen Jungen, der bei Kerzenschein auf seiner Geburtstagsparty Geistergeschichten vorlas.

Ich möchte, dass alle Hellboy so lieben wie ich. 1999 trieb mich diese Liebe an, Medusas Rache zusammenzustellen, eine Anthologie von Kurzgeschichten über Hellboy und seine Welt, geschrieben von Autoren, die ich bewunderte und von denen ich dachte, sie würden die Reihe zu schätzen wissen. Mit ihnen konnte ich meine Liebe zu Hellboy teilen, und sie konnten diese an ihre eigenen Leser weitergeben. In diesem ersten Band versammelten wir Poppy Z. Brite, Brian Hodge, Max Allan Collins, Greg Rucka und sogar einen Cartoon von Gahan Wilson.

Leute, die wissen, was gut ist.

2004 kam Eine offene Rechnung (engl. Odder Jobs) hinzu. Uns war schon immer klar, dass wir es machen würden, wenn das Timing stimmte. Dann schickte Frank Darabont Mignola eine Hellboy-Geschichte, die er geschrieben hatte, und unserer Meinung nach bedeutete dies, es war an der Zeit. Neben Frank hatten wir weitere herausragende Autoren, einschließlich Charles de Lint, Sharyn McCrumb, Graham Joyce und Tim Lebbon. Sniegoski gesellte sich dazu, ebenso Hellboy-Redakteur und guter Hirte Scott Allie. Eine Geschichte von Guillermo del Toro bildete das Sahnehäubchen. Als Regisseur des Hellboy-Films war del Toro zum weltweit bekanntesten Hellboy-Prediger geworden.

Nun, hier sind wir wieder, mit noch mehr Leuten, die wissen, was gut ist. Vielleicht denken Sie, Leckerbissen (engl. Oddest Jobs) war unumgänglich. Wahrscheinlich haben Sie recht. Aber Mike und ich waren nicht sicher, ob es je zustande kommen würde. Damals, ganz am Anfang, vor zehn Jahren, bat ich Joe R. Lansdale, eine Hellboy-Geschichte zu schreiben. Er wollte, aber sein Terminplan ließ es nicht zu. 2003 wandten wir uns für den zweiten Band dieser Reihe erneut an ihn, aber wieder klappte es nicht.

Vor zwei Jahren dann trafen Mike und ich uns mit Joe in New York, und er fragte, ob wir je ein weiteres Buch herausbringen würden. Wir forderten ihn heraus.

»Wenn du eine Hellboy-Geschichte schreibst, dann machen wir Leckerbissen

Joe nickte. Er hatte es schon immer gewollt, aber nie die Zeit dazu gefunden. Jetzt musste er es jedoch in seinen Terminplan eintragen.

Ich wartete, nicht sicher, ob er je dazu kommen würde.

Wie Sie sehen können, tat er es. Und wie!

Statt einer Kurzgeschichte schrieb Joe eine absolut wahnsinnige Novelle, im erstklassigen Joe-Landsdale-Stil und noch dazu erstklassigen Hellboy-Stil. Es war wie Weihnachten.

Sobald wir Joes Geschichte hatten, war es wieder an der Zeit, hinauszugehen und zu predigen, die Liebe zu Hellboy überall zu verkünden. Zeit, Rekruten anzuwerben.

Eines der Ziele bei der Auswahl der Autoren war Vielfalt, auf verschiedenen Ebenen. Die Mitarbeiter von Leckerbissen setzen sich in gewisser Weise aus einer ungleichen Mannschaft von Krimiautoren, Horrorschriftstellern und Phantastikern zusammen, auch wenn viele von ihnen sich fließend zwischen verschiedenen Genres bewegen. Sie stammen von drei Kontinenten und sind von unterschiedlichster Herkunft.

Manche von ihnen wussten gar nichts über Hellboy, als ich sie anfangs kontaktierte, und andere waren bereits leidenschaftliche Anhänger. Natürlich sind sie jetzt alle Prediger.

Das andere Ziel bestand darin, eine Liste von Autoren zusammenzustellen, die zu lesen ich anderen immer wieder empfehle. Einige der Namen hier drinnen sind Ihnen vielleicht sofort vertraut, andere hingegen vielleicht nicht. So oder so sind es Leute, die wissen, was gut ist. Und Sie wissen es jetzt auch. Verkünden Sie die Botschaft, meine Freunde, von Hellboy und von diesen Autoren, die unsere Leidenschaft teilen.

Blättern Sie jetzt um, und lesen Sie Leckerbissen

Christopher Golden

Bradford, Massachusetts

St. Patrick’s Day, 2008