Polnisch für Dummies

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Über die Autorin

Daria Gabryanczyk hat ihren MA in Polnisch und polnischer Literatur an der Universität Łódź erworben und unterrichtet nun polnische Literatur und Polnisch als Fremdsprache. Sie ist als Dozentin und Prüferin in der Sprachkommission des Verteidigungsministeriums und an der Universität Westminster tätig. Als Sprachlehrerin hat Daria Gabryanczyk bei der Europäischen Hohen Kommission, im Außen- und Commonwealth-Ministerium, in der Vereinigung für Umweltrecht Großbritannien und an der Universität London gearbeitet. Sie bietet Workshops für Unternehmen zum Thema Business-Etikette in Polen an.

Einführung

Das Leben wird zunehmend internationaler – preisgünstige Flüge machen es einfacher, ins Ausland zu reisen, weltweite Geschäftsbeziehungen erfordern Reisen in andere Länder, Freunde und Nachbarn sprechen eine andere Sprache. Wenigstens ein paar Worte in einer anderen Sprache sagen zu können wird immer nützlicher. Vielleicht möchten Sie auch die Sprache lernen, die Ihre Großeltern sprechen?

Was auch immer Ihre Beweggründe sind, Polnisch zu lernen, dieses Buch wird Ihnen hilfreich zur Seite stehen. Mit Polnisch für Dummies erwerben Sie die Fähigkeit, sich in grundlegenden Situationen auf Polnisch verständlich zu machen. Sie lernen Wörter und Redewendungen, die notwendig sind, um sich in vielen Lebenssituationen zurechtzufinden, vom Einkaufen über die Bestellung in einem Restaurant bis hin zum Theaterbesuch.

Über dieses Buch

Polnisch für Dummies richtet sich an all jene, die einige Wörter und Redewendungen auf Polnisch lernen möchten oder sich auf eine Reise durch Polen vorbereiten. Vielleicht möchten Sie auch einfach nur einen polnischen Freund in seiner Muttersprache begrüßen.

Der beste Weg, eine Sprache zu lernen, besteht darin, sie zu sprechen. In diesem Buch finden Sie viele Wörter, Sätze und Dialoge, die Sie verwenden können, um Polnisch zu üben. Anhand der Audio-Tracks, die Ihnen auf der beiliegenden CD beziehungsweise auf der Website www.downloads.fuer-dummies.de zur Verfügung stehen, können Sie Ihre Aussprache und Intonation verbessern.

Das Beste an Polnisch für Dummies ist, dass Sie es nicht unbedingt von vorn bis hinten durchlesen müssen, um die gewünschten Informationen zu erhalten. Sie können im Inhaltsverzeichnis oder im Stichwortverzeichnis nachschlagen und dann direkt zu dem Thema springen, das Sie im Moment interessiert. Sie müssen die vorangegangenen Kapitel nicht gelesen haben, um ein bestimmtes Thema verstehen zu können. Wenn Sie mehr Informationen zu einem Thema suchen, leiten Sie Querverweise in den verschiedenen Kapiteln an die richtige Stelle.

Sie müssen sich keine langen Vokabellisten und Grammatikregeln merken. Ich gebe Ihnen fertige Sätze an die Hand; Sie müssen diese Sätze nur lesen und können sie dann umgehend umsetzen und Ihre polnischen Freunde damit beeindrucken.

Konventionen in diesem Buch

Hier einige Regeln, die es Ihnen ermöglichen, sich mit Leichtigkeit in diesem Buch zurechtzufinden:

Eine typische Konjugationstabelle enthält jeweils eine Spalte für die Personalpronomen, für die Verbformen auf Polnisch, für die Aussprache und für die deutsche Übersetzung:

Personalpronomen

Polnisch

Aussprache

Deutsch

ja

czyta-m

tschi-tam

ich lese

ty

czyta-sz

tschi-tasch

du liest

on/ona/ono

czyta-ø

tschi-ta

er/sie/es liest

my

czyta-my

tschi-ta-mi

wir lesen

wy

czyta-cie

tschi-ta-tsch'jä

ihr lest

oni/one

czyta-

tschi-ta-joN

sie lesen

Im Polnischen gibt es – genau wie im Deutschen – mehrere Anredeformen:

Wenn Sie die Verbtabellen lesen oder die Verben konjugieren, beachten Sie, dass pan die gleiche Verbform wie on (er) und pani dieselbe Form wie ona (sie) verlangt, also die dritte Person Singular. In der Präsensform folgt nach państwo, panowie und panie das Verb in der dritten Person Plural, wie oni (sie – rein männliche oder gemischte Gruppe) und one (sie – rein weibliche Gruppe). In den Vergangenheits- und Zukunftsformen folgen auf państwo und panowie die gleichen Verbformen wie auf oni, während auf panie dieselben Verbformen wie auf one folgen. (Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in Kapitel 2.)

In Polnisch für Dummies finden Sie außerdem einige besondere Abschnitte:

Die Bedeutung eines Satzes stellt nicht immer die Summe aller in diesem Satz vorhandenen Wortbedeutungen dar. In diesem Fall wird die Bedeutung einzelner Wörter (die im Wörterbuch zu finden sind) und der sogenannten idiomatischen Bedeutung (die sinngemäße Bedeutung in diesem Satz, Text oder Dialog) erwähnt.

Törichte Annahmen über den Leser

Bevor ich anfing, dieses Buch zu schreiben, habe ich mir zunächst einmal Gedanken über Sie gemacht. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wer Sie sind und was Sie veranlassen könnte, Polnisch für Dummies zur Hand zu nehmen:

Wenn einer dieser Gründe auf Sie zutrifft, möchte ich Sie herzlich dazu einladen weiterzulesen.

Wie dieses Buch aufgebaut ist

Dieses Buch ist in sechs Teile gegliedert. Außerdem gehören Audio-Tracks dazu. Jeder Teil ist in sich abgeschlossen und kann separat gelesen werden.

Teil I: Los geht's

In diesem Teil erwerben Sie die Grundkenntnisse der polnischen Sprache. Gleich in Kapitel 1 finden Sie polnische Wörter und Ausdrücke, die Sie schon seit Längerem kennen – Sie dürfen auf ein paar Überraschungen gefasst sein. Außerdem lernen Sie in diesem Teil die polnische Aussprache und die Grammatik kennen.

Teil II: Polnisch in Aktion

In diesem Teil liegt der Schwerpunkt auf alltäglichen Situationen, in denen Sie sich selbst zurechtfinden müssen, wenn Sie in Polen leben oder mit Polen umgehen. Sie führen hier einfache Gespräche beim Einkaufen oder im Restaurant und erfahren etwas über den polnischen Lebensstil. Sie lernen das kulturelle Leben Polens mit wichtigen polnischen Menschen und Orten kennen.

Teil III: Polnisch für unterwegs

In diesem Teil lernen Sie Wörter und Redewendungen kennen, die Sie unterwegs brauchen können, ob Sie nun ein polnisches Restaurant besuchen oder in ein Museum in Warschau gehen. Die Informationen in diesem Teil helfen Ihnen, sich am Bahnhof oder am Flughafen zurechtzufinden, im Hotel einzuchecken oder ein Taxi zu bestellen. Darüber hinaus erfahren Sie mehr über die polnische Kultur.

Teil IV: Polnisch im Arbeitsleben

In diesem Teil finden Sie ausgewählte Situationen aus dem Arbeitsleben und spezielle Redewendungen, die für Sie nützlich sein können, wenn Sie in Polen oder mit Polen arbeiten.

Teil V: Der Top-Ten-Teil

Der Top-Ten-Teil wartet auch in Polnisch für Dummies mit den für die … für Dummies-Reihe typischen Zehnerlisten auf. Hier erfahren Sie den schnellsten Weg, Polnisch zu lernen, lernen die zehn gebräuchlichsten polnischen Redewendungen kennen sowie zehn Sätze, die Sie wie einen echten Polen klingen lassen, und lesen alles über die zehn beliebtesten polnischen Feiertage.

Teil VI: Anhänge

Dieser Teil enthält wichtige Informationen, die Sie immer wieder nachschlagen werden. Sie finden hier ein kleines Wörterbuch Polnisch – Deutsch und Deutsch – Polnisch. Verbtabellen zeigen Ihnen, wie regelmäßige Verben konjugiert werden; außerdem gibt es eine Liste unregelmäßiger Verben, die häufig verwendet werden. Anhang C hilft Ihnen, sich bei den Audio-Tracks zurechtzufinden; er enthält die Beschreibungen sämtlicher Dialoge, die auf der CD beziehungsweise auf der Website www.downloads.fuer-dummies.de verfügbar sind, und informiert Sie darüber, in welchem Kapitel Sie den zum jeweiligen Dialog gehörenden Text finden.

Symbole, die in diesem Buch verwendet werden

Einige Informationen in diesem Buch sind mit Symbolen gekennzeichnet.

Dieses Symbol hebt Informationen hervor, die es wert sind, im Gedächtnis behalten zu werden.

Dieses Symbol weist Sie auf Tipps hin. Sie finden hier nützliche Hinweise dazu, wie Sie Ihre Polnischkenntnisse verbessern können und im Land leichter zurechtkommen.

Wenn Sie neugierig sind zu erfahren, wie die polnische Sprache aufgebaut ist, und wenn Sie Ihren polnischen Wortschatz so erweitern möchten, dass Sie eigene Sätze bilden können, werden die mit diesem Symbol gekennzeichneten Informationen zur polnischen Grammatik für Sie von Interesse sein.

Wenn Sie nach Informationen Ausschau halten, die Sie auf kulturelle Besonderheiten hinweisen, achten Sie auf dieses Symbol. Hier finden Sie auch landeskundliche Informationen, die Ihre Polnischkenntnisse abrunden.

Dieses Symbol kennzeichnet die Beispiel-Dialoge. Falls die Listings im eBook-Display nicht gut lesbar sind oder nicht korrekt dargestellt werden, empfehlen wir Ihnen, die MP3-Dateien der Dialoge von unserer Webseite herunterzuladen: www.fuerdummies.de unter dem Eintrag »Polnisch für Dummies«.

Wie es weitergeht

Polnisch für Dummies ist so angelegt, dass Sie in den Kapiteln blättern und sich gezielt Lese- und Lernstoff zu bestimmten Themenbereichen holen können. Wenn Sie nicht wissen, wo Sie anfangen sollen, könnte Kapitel 2 ein passender Einstieg sein, um ein paar Grundlagen der polnischen Grammatik kennenzulernen. Ein anderer guter Ausgangspunkt ist Kapitel 1, der Ihr Selbstvertrauen ganz einfach dadurch steigert, dass Sie erfahren, dass Sie bereits einige polnische Wörter kennen.

An welcher Stelle auch immer Sie anfangen, Sie finden in jedem Kapitel nützliche Sätze, die Sie verwenden wollen, wenn Sie Polnisch sprechen. Und nun wünsche ich Ihnen: Powodzenia! (po-wo-dsä-n'ja; Viel Erfolg!)

Teil I

Los geht's

Kapitel 1

Einstieg in die polnische Sprache leicht gemacht

IN DIESEM KAPITEL

  • Vertraut klingende polnische Wörter erkennen
  • Einblick in das polnische Alphabet und die Wortbetonung
  • Häufig benutzte Redewendungen

Die Möglichkeit, unterschiedliche Laute zu produzieren, die Muttersprachler erkennen und verstehen können, ist wichtig für eine erfolgreiche Kommunikation. In diesem Kapitel lernen Sie die Aussprache polnischer Laute kennen sowie einige Konventionen, die in diesem Buch verwendet werden.

Sie können schon ein wenig Polnisch

Wie in vielen anderen Sprachen gibt es auch im Polnischen einige Wörter, die aus dem Englischen oder Deutschen entliehen sind; diese Wörter stammen aus unterschiedlichen Bereichen, wie etwa Informatik, Politik, Technik, Sport und Wirtschaft. Die Lehnwörter haben entweder ihre ursprüngliche Schreibweise beibehalten oder sich der polnischen Schreibweise angepasst, aber sie sind immer noch gut zu erkennen. Sie müssen sich nicht allzu sehr bemühen, um die Bedeutung dieser Wörter zu erraten:

  • adres (a-dräss; Adresse)
  • budżet (bud-shät; Budget)
  • bank (bank; Bank)
  • gimnastyka (gim-nass-ti-ka; Gymnastik)
  • hotel (cho-täl; Hotel)
  • kawa (ka-wa; Kaffee)
  • komputer (kom-pu-tär; Computer)
  • kredyt (krä-dit; Kredit)
  • kultura (kul-tu-ra; Kultur)
  • marketing (mar--tink; Marketing)
  • menadżer (mä-na-dshär; Manager)
  • park (park, Park)
  • telefon (tä--fon; Telefon)

Natürlich kann es auch mal zu Verwirrung führen, wenn Sie es mit sogenannten falschen Freunden zu tun haben – Wörtern, die im Deutschen und im Polnischen ähnlich aussehen, jedoch völlig unterschiedliche Bedeutungen haben:

  • akademik (a-ka--mik) bedeutet Studentenwohnheim, nicht Akademiker.
  • ekstra (äk-sstra) bedeutet super, nicht extra.
  • garnitur (gar-n'i-tur) bedeutet Anzug.
  • kantor (kan-tor) bedeutet Wechselstube.
  • mapa (ma-pa) bedeutet Landkarte, nicht Mappe.
  • konkurs (kon-kurss) bedeutet im Polnischen Wettbewerb.
  • kryminalista (kri-mi-na-liss-ta) heißt der Kriminelle.

Das polnische Alphabet

In diesem Buch steht hinter jedem polnischen Wort dessen Aussprache in Klammern. Um es möglichst einfach zu halten, ist die betonte Silbe unterstrichen, wie zum Beispiel in alfabet (al-fa-bät; Alphabet). Versuchen Sie, die unterstrichene Silbe ein wenig stärker zu betonen. Weitere Hinweise zum Thema Betonung in der polnischen Sprache finden Sie weiter hinten in diesem Kapitel.

Als die ersten Schriften in polnischer Sprache erschienen, konnten die 26 Buchstaben des lateinischen Alphabets die 45 Laute des Polnischen nicht wiedergeben. Also musste man einige typisch polnische Buchstaben entwickeln. Heute besteht das polnische Alphabet aus 32 Buchstaben und verwendet zahlreiche Konsonantenverbindungen wie ch, cz, , dz, , sz und rz. Q, V und X gibt es nur in Fremdwörtern.

Obwohl die Aussprache des Polnischen nicht so einfach zu bewältigen scheint, ist sie sehr regelmäßig. Wenn Sie sich ein paar Muster merken, werden Sie bald feststellen, dass Sie neue Wörter relativ problemlos aussprechen können.

Für Muttersprachler ist es einfach, ein Wort zu buchstabieren (mit einigen Ausnahmen, die man auswendig lernen muss). Aber als Ausländer werden Sie möglicherweise gebeten, Ihren Namen zu buchstabieren, oder Sie suchen jemanden, der einen Straßennamen für Sie buchstabiert. Dann können sich die folgenden Sätze als nützlich erweisen:

  • Czy może pan/pani przeliterować? (tschi mo-shä pan/pa-n'i pschä-li-tä-ro-watsch'; Können Sie bitte buchstabieren?)
  • Proszę przeliterować. (pro-schä pschä-li-tä-ro-watsch'; Buchstabieren Sie bitte.)
  • Czy mam przeliterować? (tschi mam pschä-li-tä-ro-watsch'; Soll ich es buchstabieren?)
  • Proszę mi to napisać. (pro-schä mi to na-pi-ssatsch'; Schreiben Sie es mir bitte auf.)

Beim Buchstabieren auf Polnisch werden wie im Deutschen häufig Vornamen verwendet, beispielsweise: A jak Anna (a jak an-na; A wie Anna), Be jak Barbara (bä jak bar-ba-ra; B wie Barbara), Ce jak Celina (tzä jak tzä-li-na; C wie Celina) und so weiter.

Wenn Sie nach Polen reisen, können Sie sich vorab eine Liste der Vornamen erstellen, die Sie zum Buchstabieren Ihres eigenen Namens verwenden, damit Sie im Fall der Fälle nicht in Panik geraten.

Aussprache der Konsonanten

Einige polnische Konsonanten werden wie im Deutschen ausgesprochen: b, d, f, g, k, l, m, n, p, s, t und z. In Wörtern, in denen ein Konsonant doppelt vorkommt, wie bei Anna und lekki, wird jeder dieser Konsonanten separat ausgesprochen: an-na und läk-ki.

In der polnischen Sprache gibt es keinen Unterschied in der Aussprache zwischen den Buchstabenkombinationen nk und ng am Wortende. Das Wort jogging wird wie dsho-gink und das Wort bank wie bank ausgesprochen.

In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die einzelnen Konsonanten sowie deren Aussprache im Vergleich zum Deutschen.

C

Im Polnischen wird c wie tz in »jetzt« ausgesprochen. Auch wenn es vor k steht, wie in dziecko (ds'jätz-ko; Kind), wird es wie tz ausgesprochen. In der in Klammern stehenden Aussprache wird der Buchstabe als tz wiedergegeben, beispielsweise:

  • cebula (tzä-bu-la; Zwiebel)
  • co (tzo; was)
  • centrum (tzän-trum; Zentrum)

Ć und Ci

Diese Konsonanten repräsentieren den gleichen Laut. Leider findet sich keine direkte Entsprechung im Deutschen. Denken Sie an das italienische Wort »ciao« und versuchen Sie, die Buchstaben ci weich aussprechen. Lächeln Sie dabei ganz breit. In der in Klammern stehenden Aussprache werden die beiden Laute ć und ci mit tsch' angezeigt.

Der Apostroph in der Lautschrift kennzeichnet, dass der Laut weich ausgesprochen wird. Folgt dem ci ein Vokal, wird ein leichter J-Laut gesprochen. Probieren Sie, folgende Wörter richtig auszusprechen:

  • ciepło (tsch'jä-pUo; warm)
  • mówić (mu-witsch'; sprechen)

Ci und ć werden in verschiedenen Situationen verwendet. Die Kombination ci erscheint vor Vokalen wie in ciocia (tsch'jo-tsch'ja; Tante) und wenn das i in ci eine eigenständige Silbe bildet, wie zum Beispiel in ci-cho (tsch'i-cho; leise) und ni-ci (n'i-tsch'i; Garnrolle). Sie müssen ein Wort in Silben trennen und prüfen, ob jede Silbe einen Vokal enthält. Man schreibt ć, wenn es am Wortende erscheint, wie im Wort pić (pitsch'; trinken) oder vor einem anderen Konsonanten wie in ćma (tsch'ma; Nachtfalter). Die gleichen Regeln gelten für weitere weiche Konsonantenpaare wie ś und si, ź und zi, und dzi sowie ń und ni.

Cz

Der Laut cz sollte Ihnen keine Schwierigkeiten bereiten. Er wird wie tsch in »Tschechien« ausgesprochen. In der in Klammern stehenden Aussprache sehen Sie die Lautschrift tsch. Hier einige Beispiele:

  • czarny (tschar-ni; schwarz)
  • czas (tschass; Zeit)
  • wieczór (wjä-tschur; Abend)

Dz

Im Deutschen gibt es keine Entsprechung für die Aussprache von dz. Sie müssen die Laute d und s schnell und zusammen aussprechen. In der Lautschrift wird es mit ds wiedergegeben. Üben Sie folgende Wörter:

  • dzwon (dswon; Glocke)
  • bardzo (bar-dso; sehr)

Dź und Dzi

Auch die weichen Konsonanten und dzi gibt es nicht im Deutschen. Ihre Aussprache ist weicher als je in »Jeans«. Sie werden wie ein stimmhaftes tsch' ausgesprochen. In der Lautschrift werden diese Laute mit ds' wiedergegeben. Der Apostroph in der Lautschrift zeigt an, dass der Laut weich ausgesprochen wird. Folgt dem dzi ein Vokal, wird ein leichter J-Laut gesprochen. Versuchen Sie, folgende Vokabeln richtig auszusprechen:

  • dzień (ds'jän'; Tag)
  • godzina (go-ds'i-na; Stunde)

Die Regeln, wann man und wann man dzi schreibt, können Sie weiter vorn in diesem Kapitel bei den Konsonanten ć und ci nachlesen.

Der Laut entspricht in der Aussprache dem j in Fremdwörtern im Deutschen, beispielsweise in »joggen«. In der Lautschrift wird er mit dsh wiedergegeben. Üben Sie die Aussprache dieser Wörter:

  • dżungla (dshun-gla; Dschungel)
  • dżem (dshäm; Marmelade)

H und Ch

Die Aussprache von h und ch ist im Polnischen identisch. Der Laut ist dem deutschen Laut ch in »Dach« ähnlich. Den deutschen Laut »h« wie in »Haus« gibt es im Polnischen nicht. In der Lautschrift werden die beiden Buchstaben mit ch wiedergegeben. Hier einige Beispiele:

  • historia (chi-ssto-rja; Geschichte)
  • hotel (cho-täl; Hotel)
  • chleb (chläp; Brot)
  • ucho (u-cho; Ohr)

J

Der Laut j ist mit dem deutschen »j« vergleichbar. In der Lautschrift wird er mit j wiedergegeben wie in den folgenden Beispielen:

  • jeden (-dän; eins)
  • projekt (pro-jäkt; Projekt)

Ł

Dieser Buchstabe klingt ein bisschen exotisch – er hat keine direkte Entsprechung im Deutschen und wird wie w in englischen Wörtern wie etwa in »weekend« ausgesprochen. Um diesen Laut hinzubekommen, sprechen Sie einfach ein kurzes »u« aus, genau so wie in »wow!«. Die Druckbuchstaben sehen wie folgt aus: Ł, ł; die handschriftliche Version dieser Buchstaben zeigt Abbildung 1.1. In der Lautschrift wird der Konsonant mit U abgebildet, damit es nicht zu Verwechslungen mit w kommt.

Abbildung 1.1: Das große Ł und das kleine ł handgeschrieben

Hier ein paar Beispiele:

  • szkoła (schko-Ua; Schule)
  • mały (ma-Ui; klein)
  • łatwy (Ua-tfi; einfach)

Ń und Ni

Diese zwei Konsonanten sind ähnlich wie ć und ci weich und trotz unterschiedlicher Schreibweise identisch in der Aussprache. Sie werden wie gn in »Lasagne« oder in »Kognak« ausgesprochen und in der Lautschrift mit n' wiedergegeben. Vor Vokalen wird noch ein j eingefügt, um die Aussprache zu erleichtern. Sprechen Sie folgende Beispiele aus:

  • nie (n'jä; nein)
  • koń (kon'; Pferd)
  • hiszpański (chisch'-pan'-sski; Spanisch)
  • nisko (n'i-ssko; niedrig, klein)

Mehr zu den Regeln der Rechtschreibung von ń und ni finden Sie weiter vorn in diesem Kapitel bei den Buchstaben ć und ci.

R

Der Buchstabe r wird ein wenig anders als im Deutschen ausgesprochen – es ist ein Zungenspitzen-r. In der Lautschrift wird der Laut als r dargestellt. Sie können ihn aber wie im Deutschen aussprechen, polnische Muttersprachler werden es sicherlich trotzdem verstehen. Hier einige Beispiele, mit denen Sie das r üben können:

  • rok (rok; Jahr)
  • rower (ro-wär; Fahrrad)
  • park (park; Park)

Ś und Si

Ś und si klingen identisch trotz der unterschiedlichen Schreibweise. Auch hier werden Sie keine direkte Entsprechung im Deutschen finden. Man kann es mit ch in »Mädchen« vergleichen, die Zunge befindet sich aber dicht am Gaumen. In der Lautschrift werden diese Laute mit sch' wiedergegeben. Der Apostroph in der Lautschrift zeigt an, dass der Laut weich ausgesprochen wird. Folgt dem si ein Vokal, wird ein leichter J-Laut gesprochen. Hier ein paar Beispiele:

  • siedem (sch'jä-däm; sieben)
  • środa (sch'ro-da; Mittwoch)
  • coś (tzosch'; etwas)
  • silny (sch'il-ni; stark)

Mehr zu den Regeln der Rechtschreibung von ś und si finden Sie weiter vorn in diesem Kapitel bei den Buchstaben ć und ci.

Sz

Sz wird wie sch in »Schule« ausgesprochen. In der Lautschrift wird es mit sch wiedergegeben:

  • szansa (schan-ssa; Chance)
  • szkoda (schko-da; schade)
  • wasz (wasch; euer)

W

Das w wird wie w in »Wasser« ausgesprochen. In der Lautschrift finden Sie auch ein w, etwa:

  • Warszawa (war-scha-wa; Warschau)
  • woda (wo-da; Wasser)
  • nazywam się (na-si-wam sch'jä; ich heiße)

ź und Zi

Diese Lautfolge gibt es im Deutschen nicht. Wenn Sie das g in »Genie« weich aussprechen, erklingt ein ź-Laut. In der Lautschrift wird der Laut als s' wiedergegeben. Der Apostroph in der Lautschrift zeigt an, dass der Laut weich ausgesprochen wird. Folgt dem zi ein Vokal, wird ein leichter J-Laut gesprochen. Versuchen Sie, folgende Wörter richtig auszusprechen:

  • źle (s'lä; falsch)
  • zima (s'i-ma; Winter)
  • późno (pu-s'no; spät)

Mehr zu den Regeln der Rechtschreibung von ź und zi finden Sie weiter vorn in diesem Kapitel bei den Buchstaben ć und ci.

Ż und Rz

Die beiden etwas exotisch aussehenden Konsonanten ż und rz werden wie das g in »Genie« ausgesprochen. Es gibt keinen Unterschied in der Aussprache von ż und rz. Daher werden beide in der Lautschrift als sh wiedergegeben. Hier einige Beispiele:

  • żart (shart; Witz)
  • rzeka (shä-ka; Fluss)
  • marzec (ma-shätz; März)

Aussprache stimmhafter und stimmloser Konsonanten

Manchmal werden einige Buchstaben anders ausgesprochen als in den vorherigen Abschnitten beschrieben. Willkommen in der Welt der polnischen Sprache! Es kommt zu Unterschieden in der Aussprache der Konsonanten, weil sie ihr Wesen leicht verändern, wenn sie sich in der Umgebung anderer Konsonanten befinden. Sie haben bereits gelernt, dass w wie w in w Gdańsku (wgdan'-ssku; in Gdansk) stimmhaft ausgesprochen wird, aber in w Polsce (fpol-sstzä; in Polen) stimmlos als f wegen des folgenden p ausgesprochen wird.

Die allgemeine Regel besagt, dass ein stimmhafter Konsonant zu einem stimmlosen wird, wenn er sich am Wortende befindet (chleb, Brot, wird chläp ausgesprochen, das b wird zum p) oder wenn er vor einem stimmlosen Konsonanten steht wie in podpisać (pot-pi-ssatsch' und nicht als pod-pi-ssatsch'; unterschreiben).Wenn zwei stimmlose Konsonanten nebeneinander in einem Wort oder in zwei aufeinanderfolgenden Wörtern stehen, werden sie auch stimmlos ausgesprochen: w Polsce (fpol-sstzä; in Polen). Wenn aber der letzte Konsonant einer Wortreihung stimmhaft ist, wie das w in jest wesoły (jässd wä-sso-Ui oder jässt wä-sso-Ui; er ist glücklich), wird er stimmhaft ausgesprochen. Die Aussprache hängt manchmal auch davon ab, aus welcher Region in Polen der Sprecher kommt. Hier wähle ich die Aussprache, die für Sie am einfachsten ist: Die Kombination dk in wódka (Wodka) wird wie tk (wu-tka), das ż in już idę (jusch i-dä; ich komme schon) wie sch, aber in już dzwonię (jush dswo-n'jä; ich rufe schon an) wie sh ausgesprochen.

Anstatt zu versuchen, diese Regeln auswendig zu lernen, lesen Sie die Wörter und Sätze laut vor oder unterhalten Sie sich mit Muttersprachlern, sodass Sie sich an die polnische Aussprache gewöhnen. Schauen Sie sich auch polnische Muttersprachler an, wie sie ihren Mund und die Lippen beim Sprechen bewegen.

Hier noch einmal alle stimmhaften Konsonanten: b, d, g, w, z, ź, dz, , ż/rz, ; und ihre stimmlosen Entsprechungen: p, t, k, f, s, ś, c, ć, sz, cz. Nur für den Fall, dass Sie sich mit diesem Thema weiter beschäftigen möchten.

Aussprache der Vokale

Es ist ganz einfach: Polnische Vokale werden immer gleich ausgesprochen, egal ob am Wortanfang, in der Mitte eines Wortes oder am Wortende. (Das betrifft allerdings nicht die Nasallaute und .) Tabelle 1.3 enthält polnische Vokale mit Beispielen sowohl in polnischer als auch in deutscher Sprache sowie ihre Lautschrift.

Deutsch

Polnischer Buchstabe und Lautschrift

Ähnlich wie

Benennung Aussprache

Polnisches Beispiel

a

a (a)

Auto

a (a)

apteka (a-ptä-ka; Apotheke)

e

e (ä)

Ära

e (ä)

element (ä--mänt; Element)

i

i (i)

Igel

i (i)

idol (i-dol; Idol)

o

o (o)

von

o (o)

oko (o-ko; Auge)

ó (u)

Ute

o z kreską (o skräss-koN)

mój (muj; mein)

u

u (u)

Uwe

u (u)

ubranie (u-bra-n'jä; Kleidung)

y

y (i)

bin

igrek (i-gräk)

syn (sin; Sohn)

Tabelle 1.3: Polnische Vokale (ohne Nasalvokale)

Nasalvokale

Das Deutsche kennt keine Nasalvokale. Im Polnischen gibt es zwei Nasallaute: und , die ziemlich leicht auszusprechen sind. Bei der Aussprache müssen Sie sich nur vorstellen, dass Sie eine Erkältung haben und Ihre Nase ein bisschen verstopft ist. Die Aussprache dieser Vokale hängt von ihrer Stellung im Wort ab, mit anderen Worten, welche Konsonanten ihnen folgen. Der beste Weg, sich die Aussprache zu merken, ist, ein Beispielwort zu lernen. Wenn Sie dann neue ähnliche Vokabeln lernen, halten Sie sich an das Aussprachemuster.

Generell wird das ą nasal wie oN oder wie om, on und ausgesprochen. Das ę kann folgende Aussprachevarianten haben: nasal wie äN oder äm, än und äń. Tabelle 1.4 zeigt einige Beispiele.

Buchstabe

Lautschrift

Wie im deutschen Wort

Polnisches Beispielwort

Aussprache

Deutsch

ą

om

Tomate

kąpać się

ząb

kom-patsch' sch'jä

somp

baden

Zahn

on

blond

mądry

pączek

mon-dri

pon-tschäk

klug

Pfannkuchen

wziąć

ws'jon'tsch'

nehmen

oN

Bonbon

wąski

wąchać

woN-sski

woN-chatsch'

eng

riechen

ę

äm

Tempel

zęby

tępy

säm-bi

täm-pi

Zähne

dumpf

än

Englisch

ręce

ręka

rän-tzä

rän-ka

Hände

Hand

än'

Äpfel

dziesięć

ds'jä-sch'jän'tsch'

zehn

äN

Cousin

często

gęsty

tschäN-ssto

gäN-ssti

oft

dicht

Tabelle 1.4: Polnische Nasalvokale vor Konsonanten

Die Nasalvokale ą und ę am Wortende

Am Ende eines Wortes wird das nasal wie in »Bonbon« ausgesprochen. Man hört in dieser Position kein n. In der Lautschrift wird mit oN wiedergegeben. Hier einige Beispiele:

  • (ssoN; sie sind)
  • idą (i-doN; sie gehen)

Das in der Endposition verliert seinen nasalen Klang und wird wie ä in »Äste« ausgesprochen. In der Lautschrift wird es als ä wiedergegeben. Hier einige Beispiele:

  • imię (i-mjä; Vorname)
  • idę (i-dä; ich gehe)

Wortbetonung

In jedem polnischen Wort wird eine Silbe stärker und lauter als die anderen betont. Im Polnischen ist die Wortbetonung ganz einfach – sie liegt in der Regel auf der vorletzten Silbe eines Wortes oder einer Wortgruppe. Hier einige Beispiele:

  • Polska (pol-sska; Polen)
  • aparat (a-pa-rat; Kamera)
  • dyskoteka (di-ssko--ka; Diskothek)

Präpositionen und die Wortbetonung

Präpositionen zählen als Silben der Wörter, die sie begleiten, und werden so behandelt, als ob sie zusammen mit dem Folgewort ein Wort bilden. Daher müssen Sie auch entsprechend die Wortbetonung setzen:

  • bez cukru (bäss tzu-kru; ohne Zucker): drei Silben insgesamt; Sie betonen die vorletzte tsu.
  • dla nas (dla nass; für uns): zwei Silben insgesamt; Sie betonen die vorletzte dla.

Eine ähnliche Situation trifft auf verneinte Verben zu. Wenn Sie nie mit einem einsilbigen Verb sehen, wird das nie betont:

  • nie mam (n'jä mam; ich habe nicht/kein)
  • nie spał (n'jä spaw; er hat nicht geschlagen)

In der Lautschrift werden längere Präpositionen wie zum Beispiel dla, na, bez, ot und so weiter getrennt von den Wörtern betont, die ihnen folgen, wie zum Beispiel in od Marty (ot mar-ti; von Marta) und na lotnisku (na lot-n'i-ssku; am Flughafen). Allerdings kommen die kurzen Präpositionen wie z und w immer mit dem nächsten Wort zusammen, wie in w pracy (fpra-tzi; bei der Arbeit) und z Anglii (san-gli; aus England).

Unregelmäßige Betonung

Die Betonung liegt auf der drittletzten Silbe, wenn

  • die Substantive auf -yka oder -ika enden, die ursprünglich aus dem Lateinischen und dem Griechischen kommen:
    • gramatyka (gra-ma-ti-ka; Grammatik)
    • muzyka (mu-si-ka; Musik)
    • botanika (bo-ta-n'i-ka; Botanik)
  • es Zahlwörter wie 400, 700, 800, 900 sind:
    • czterysta (tschtä-ri-ssta; 400)
    • siedemset (sch'jä-däm-ssät; 700)
    • osiemset (o-sch'jäm-ssät; 800)
    • dziewięćset (ds'jä-wjän'tsch'-ssät; 900)
  • es die erste oder zweite Person Plural in der Vergangenheitsform ist:
    • lubiliśmy (lu-bi-li-sch'mi; wir mochten)
    • robiliście (ro-bi-li-sch'tsch'jä; ihr habt gemacht)

Die Betonung der vorletzten Silbe bei den Beispielen ist ein grober Verstoß gegen die polnische Grammatik. Sie können falsche Betonungen auch bei vielen polnischen Muttersprachlern hören. Das heißt aber nicht, dass es gut klingt. Gewöhnen Sie sich lieber gar nicht erst daran, obwohl die falsche Betonung in umgangssprachlichen Gesprächen akzeptiert wird.

Bei der ersten und zweiten Person Plural der Konditionalform ist die Betonung auch unregelmäßig. Dann liegt sie auf der viertletzten Silbe:

  • chcielibyśmy (chtsch'jä-li-bisch'-mi; wir möchten)
  • moglibyście (mo-gli-bisch'-tsch'jä; ihr könntet)

Beliebte grundlegende Redewendungen

Hier ein paar ganz einfache Sätze, die sehr nützlich sind, wenn Sie Ihre ersten Sätze auf Polnisch sprechen möchten:

  • Nie rozumiem (n'jä ro-su-mjäm; Ich verstehe nicht.)
  • Słucham? (ssUu-cham; Wie bitte? Entschuldigung?)
  • Dziękuję (ds'jän-ku-jä; Danke.)
  • Przepraszam (pschä-pra-scham; Entschuldigung.)
  • Co to znaczy? (Tzo to sna-tschi; Was heißt das?)
  • Jak się mówi po polsku …? (jak sch'jä mu-wi po pol-ssku …; Wie sagt man auf Polnisch …?)