Ich freue mich sehr, wenn Sie mit und in diesem Buch arbeiten! Schreiben Sie Ihre Notizen ins ebook, dann haben Sie hier alles zusammen und keine Idee geht verloren. Denn Sie können in Ihrem ebook-Reader Notizen machen, die direkt im jeweiligen Kapitel gespeichert werden. Für Leser, die mit dem ebook-Reader vertraut sind, ist das eine schöne Möglichkeit, den ebook-Reader optimal zu nutzen.
Alternativ besorgen Sie sich ein schönes Notizbuch und schreiben Ihre Ideen dort hinein. Wichtig ist, dass Ihre wertvollen Ideen nicht in einem Zettelwirrwarr verlorengehen...
Es gibt verschiedene Arten von Reden. Bei der Kommunionsrede sind
es die Dankesrede und die Laudatio.
Die Dankesrede, manchmal auch Begrüßungs- oder Tischrede genannt,
ist dem Kommunionskind oder einem Elternteil vorbehalten. Dem
Kommunionskind, weil es zu seinem Festtag einlädt und der
Beschenkte ist. Den Eltern, weil sie stellvertretend für das
Kommunionskind eingeladen haben und die Rechnung zahlen. Ganz
pragmatisch.
Bei der Dankesrede geht es darum, die Gäste zu begrüßen und
ihnen zu danken. Außerdem werden einige Worte zum Anlass der Feier
gesagt, eventuell das Tischgebet gesprochen und das Essen
angekündigt.
Bei der Laudatio oder Lobrede geht es um die
Hauptperson des Tages: Das Kommunionskind. Die Laudatio kann
grundsätzlich von allen Personen gehalten werden. Üblicherweise
sind das bei einer Kommunion die Großeltern, Paten oder
Taufzeugen.
Überlegen Sie nun, wer die Dankesrede und wer die Laudatio
halten wird.
Warum ist es eigentlich so unbeliebt, eine Rede zu halten? Und dass nicht nur im Beruf, wo es häufig „um etwas geht“ sondern auch im privaten Bereich. Also wenn wir mit den Menschen zusammen sind, die uns etwas bedeuten und wo wir uns so zeigen dürfen, wie wir sind? Wo wir unsere Nächsten mit einer Rede beschenken und zeigen möchten, dass diejenigen wichtig für uns sind? Wo wir uns gemeinsam freuen und feiern?
Untersuchungen zum Lampenfieber haben ergeben, dass sich die Nervosität bei einigen Menschen verstärkt, wenn sie vor Bekannten, Freunden und Verwandten reden sollen. Es kann daran liegen, dass wir uns durch bekannte Personen stärker beobachtet und beurteilt fühlen. Warum eigentlich?
Weil jeder einen ansieht?
Weil man das Gesprächsthema sein wird?
Weil man nicht weiß, was man sagen soll?
Weil jeder Fehler auffällt?
Überlegen Sie für sich, ob Sie nervös sind, wenn Sie vor Freunden und Verwandten einige Sätze sprechen und was Sie daran stört. Demgegenüber steht, dass Sie den Festtag für das Kommunionskind mit Ihrer Rede bereichern möchten. Was wiegt schwerer für Sie?
Sie entscheiden sich für die Kommunionsrede obwohl Sie nervös sind?
Herzlichen Glückwunsch! Ich unterstütze Sie mit diesem Buch beim Schreiben der Rede, bei der Vorbereitung des Auftrittes und natürlich auch bei der Bewältigung Ihrer Nervosität! Denn es ist unnötig, wegen der eigenen Nervosität auf dieses Geschenk an das Kommunionskind und an die Gäste zu verzichten.
Es handelt sich bei Ihrer Kommunionsrede weder um eine mündliche Prüfung noch um eine Ansprache an die Nation sondern darum, den Gästen zu danken, dass sie heute mit Ihnen feiern und dem Kommunionskind an seinem Festtag ein paar nette, hilfreiche und unterstützende Worte mitzugeben. Nicht mehr aber auch nicht weniger!
Kein Mensch mag geschniegelte und gestriegelte Typen, die perfekt und unfehlbar sind. Genauso ist es bei einer Kommunionsrede. Sie begeistern nicht mit einer rhetorisch einwandfreien Kommunionsrede sondern Sie begeistern, wenn Ihre Worte mit Ihrem Auftreten und Ihrem Verhalten übereinstimmen. Also wenn Ihre Worte von Herzen kommen.
Die einzelnen Reden unterscheiden sich durch die individuellen Inhalte und in welcher Beziehung Sie zum Kommunionskind stehen. Denn als Patin oder Taufzeugin möchten Sie andere Themen ansprechen und dem Kommunionskind andere Wünsche mitgeben als wenn Sie der Vater oder die Mutter wären. Sind Sie der Vater oder die Mutter, dann haben Sie zusätzlich noch die Aufgabe, die Gäste zu begrüßen.
Die Beziehung, in der Sie zum Kommunionskind und zu den Gästen stehen, wird auch als „Rolle“ bezeichnet. Für jede Ihrer Rollen haben Sie Ihre eigenen Ansprüche und Ideen, nämlich wie Sie diese Rolle ausfüllen möchten. Daneben gibt es auch die Ideen und Ansprüche der anderen, das heißt Ihrer Umwelt. Die möchte Sie nämlich in einer ganz bestimmten Art und Weise in der Rolle als … sehen. Wenn die Ansprüche der Umwelt und Ihre eigenen Wünsche auseinanderdriften ohne dass Sie eindeutig Stellung beziehen, dann sind Sie wie ein Fähnchen im Wind und werden von Außenstehenden nicht ernst genommen.
Wenn Sie sich selbst darüber im Klaren sind, wie Sie in Ihrer Rolle als Taufpatin, Elternteil, Großmutter etc. sein möchten und welche Ansprüche der Umwelt Sie (nicht) erfüllen wollen, dann wirken Sie in Ihrer Rollenklarheit auf andere überzeugend und authentisch. Und dann überzeugen Sie auch mit Ihrer Kommunionsrede, die Sie selbst geschrieben haben.
Was bedeutet denn Authentizität bei Ihrer Rede? Für Sie und Ihre Kommunionsrede bedeutet es, dass das Kommunionskind und die Gäste Sie so wahrnehmen, wie Sie wirklich sind und man Ihnen glaubt, was Sie sagen.
Für Sie selbst bedeutet es, dass Sie sich mit dem Redetext und Ihrem Auftreten wohlfühlen. Wir sind dann authentisch, wenn wir das sagen, was wir denken und wo wir dahinter stehen.
Einige Beispiele:
Wenn die Kirche und der christliche Glaube für Sie im Alltag keine
Rolle spielt, dann glaubt es Ihnen keiner, wenn Sie auf deren
wichtige Bedeutung im Alltag eingehen.
Wenn Sie selber pessimistisch in die Zukunft blicken, dann wirken Sie unglaubwürdig, wenn Sie dem Kommunionskind erzählen, es solle voller Hoffnung ins Leben schauen.