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SALMAN RUSHDIE, 1947 in Bombay geboren, studierte in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman »Mitternachtskinder« wurde er weltberühmt. Seine Bücher erhielten renommierte internationale Auszeichnungen, u.a. den Booker Prize, und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt. 2008 schlug ihn die Queen zum Ritter.

ANMERKUNGEN

Begriffe, Wörter und Namen, deren Bedeutung aus dem Kontext hervorgeht, und Figuren aus der indischen Mythologie werden an dieser Stelle nicht erklärt.

Achkan: knielanger, durchgeknöpfter Mantel mit hohem Kragen.
’Ad und Thamoud: entsprechen Sodom und Gomorrha, sind jedoch keine Orte, sondern alt-arabische Volksstämme, die häufig im Koran erwähnt werden.
Afeem: Opium.
Aficionada (spanisch): leidenschaftliche Anhängerin.
Afrit: böser Dämon.
Amma: Mutter.
Angrez: Engländer.
Arré: he, he da!
Arré baap: O Vater, auch: Ach du lieber Gott.
Arre deo: O Gott.
Avatara: indische Bezeichnung für die Inkarnation eines Gottes, insbesondere Wischnu.
Ayah: Kindermädchen.
Baap-re-baap: eigentlich Vater, o Vater, im übertragenen Sinn: Gott, o Gott.
Baapu ré: Ausruf des Staunens.
Baba: wörtlich Großvater, aber auch liebevolle Anrede für einen älteren Mann oder Jungen.
Babu/Bapu: eigentlich Herr, auch: während der britischen Kolonialherrschaft Bezeichnung für kleine Angestellte; davon abgeleitet (herablassend): Inder mit oberflächlicher englischer Bildung.
Bandh: Streik.
Banghra: Volkstanz aus dem Punjab.
Barfi: geraspelte Kokosnuß mit Milch und Zucker (Konfekt).
bas: genug.
Begum: eigentlich Titel indischer Fürstinnen; Frau (in der Anrede).
Benarsi-Sari: Sari im Stil von Benares.
Bhaenchud: jemand, der mit der eigenen Schwester schläft: Inzest.
Bhai: Bruder.
Bhaijan: Bezeichnung für Verwandte.
Bhangi: Latrinenreiniger, Straßenkehrer.
Bhelpuri: salziger Imbiß, Spezialität von Bombay.
Bhurta: Auberginen-Curry.
Bibi: höfliche Anrede oder Bezeichnung für Frau.
bilkul: völlig, ganz.
Biri: Zigarre.
Burqa (arabisch): Umhang oder Schleier, der den Körper von Kopf bis Fuß verhüllt.
Bustee: Siedlung oder Ansammlung von Hütten in Indien.
Cha: Tee.
Chaat: süßer Snack.
Chaloo chai: Tee mit Milch und Zucker.
Chandela: indische Herrscherdynastie (9. – 11. Jh.).
Chapati: Fladenbrot.
Chappals: Ledersandalen.
Chaprassi: Bote.
Choli: unter dem Sari getragenes Leibchen.
Chola Natraj: Statue des Shiva, in der Rolle des Tänzers, der den kosmischen Tanz tanzt. (Chola: indisches Königreich im 14. Jahrhundert).
Chootia: Schimpfwort.
Dabba: Schachtel, Kiste.
Dada: Großvater.
Dam: Steinchen.
Dhaba: Kneipe, Bar.
Dholki: Trommel.
Dosa: Pfannkuchen aus Linsenmehl.
Dothi: weißes Lendentuch aus Baumwolle.
Dschaina: Angehöriger einer indischen Glaubensgemeinschaft, die an das Gebot der Nichtverletzung von Lebewesen gebunden ist.
Dschellaba: weites Männergewand.
Dschinn: böser Geist im islamischen Volksglauben.
Dupatta: Frauenkopftuch aus dünnem Stoff; Schal.
ekdumjaldi: auf der Stelle, ganz schnell, sofort.
Farangis: in Indien gebräuchliche Bezeichnung für Europäer, insbesondere Engländer.
funtoosh: erledigt, ruiniert.
Gana: Lied.
Gehenna (hebräisch): Hölle.
Ghul: leichenfressender Dämon.
Gitanjali: »Musikalisches Opfer«; Werk des indischen Nobel-preisträgers Tagore.
Gopi: Schäferin.
Gora: »Der Hellhäutige«; Werk von Tagore.
Gota: Goldstickerei auf Gewändern.
Gulab jaman: fritiertes Gebäck aus Quark und Rosensirup.
Hadschi: Mekkapilger.
Haramzada: Hurensohn, Mistkerl.
Haschaschine: Haschischraucher; früher: gedungener Mörder; Ursprung des englischen Wortes assassin (politischer Mörder, Attentäter).
Hijra: Transvestit, Eunuch.
Hoosh: Geist, Gespenst, Dämon, Kobold.
Houri: Jungfrau im islamischen Paradies: wollüstige Frau.
Hubshee: indischer Ausdruck für Neger.
’Id (arabisch): Fest, besonders der Tag, an dem das Ende des Fastenmonats Ramadan gefeiert wird.
Imam (arabisch): Vorbeter in der Moschee.
Isa: Anspielung; arabischer Name für Jesus.
Islam: wörtlich übersetzt: Unterwerfung.
Jalebi: Süßigkeit in Brezelform.
Janab: mein Herr (in der Anrede).
Jahannum (arabisch): Hölle.
-ji: die Nachsilbe -ji ist Ausdruck respektvoller Zuneigung.
Jukéh: Großbritannien (United Kingdom).
Juma Masjid: große Moschee in Delhi.
Kabbadi: beliebtes Mannschaftsspiel.
Kachori: Gebäck.
Kahin: Seher.
Kauri: kleinste indische Münzeinheit; eigentlich Muschel.
khattam-shud: Ende, aus, basta.
Khir: Kokoscreme.
Kurta: weites, kragenloses Oberhemd.
Kurus und Pandavas: zwei gegnerische Parteien in einem Krieg.
Lafanga: Hurensohn, Mistkerl.
La ilaha illalah
(arabisch): Es gibt keinen Gott außer Allah.
Lala: Händler, Krämer.
Lassi: Joghurtgetränk.
Lathi: langer, eisenbeschlagener Knüppel der indischen Polizisten.
Maha: groß.
Mahabharata: eines der großen Epen des alten Indien.
Mahound: Mohammed; während des Mittelalters im Englischen und Französischen Verfälschung von Mohammeds Namen; bedeutete: der Teufel.
Mantra: Gebet, Vers, Zauberformel.
Masala: Gewürzmischung.
Masjid: Moschee.
Maslama: Anspielung auf den Gegenpropheten Mohammeds gleichen Namens.
Mirza: ursprünglich Name eines persischen Prinzen; Bezeichnung für einen gelehrten Mann oder einen Mann in offizieller Stellung.
Mubarak: Glückwunsch.
Muezzin: islamischer Gebetsrufer.
Mufti: moslemischer Rechtsgelehrter.
Mughlai: eine Form nordindischer Küche.
Muqaddam: Chef, Person in leitender Position.
na: nicht wahr?
Nabob: ein in Indien reich gewordener Europäer.
Namaqool: Dummkopf.
Natyam-Tänzerinnen: hinduistische Tempeltänzerinnen.
Nikah: Heiratszeremonie.
Paan: Betel.
Pajama: in Indien: weite, um die Hüfte gebundene Hose.
Panchayat: Stadt- oder Dorfrat.
Pani: Wasser.
Paratha: dünner Pfannkuchen aus Mehl, Wasser und geklärter Butter.
Parsi: Nachkommen der Zoroaster, die im 8. Jahrhundert von Persien nach Indien auswanderten.
Pasanda: Fleischklößchen.
Pattie: Pastete.
Pir (persisch): im Islam: Ehrentitel für einen heiligen Mann oder religiösen Führer.
Pooja: Anbetung, religiöses Fest.
Pugri: Kopftuch.
Punkah: von Hand betätigter Zimmerfächer.
Purana: in Sanskrit verfaßte Mythensammlung der Hindus.
Purdah: Vorhang, insbesondere um Frauengemächer abzuschirmen; auch allgemein Abtrennung, Isolierung.
Puri: fritiertes Brot aus Vollkornweizenmehl.
Qalmah: islamisches Glaubensbekenntnis.
Raita: Joghurtsalat mit Gemüse.
Rakshasa: Dämon.
Ramayana: indisches religiöses Nationalepos, erzählt die Taten des Königssohns Rama.
Rig-Veda: eines der vier alten, heiligen Bücher der Hindus.
Rishi (Sanskrit): Weiser oder Dichter.
RSS (Rashtriya Swyamsevak Sangh): extrem rechtsgerichtete fundamentalistische Gruppierung.
Sahib: Bezeichnung für »Herr«, auch Anrede für Europäer.
Salah: Hurensohn, Mistkerl.
Samosa: mit Fleisch oder Gemüse gefüllte, fritierte Teigtasche.
Sanyasi: Eremit.
Sarpanch: Dorfältester.
Schaitan (arabisch): Satan.
Seth: Kaufmann, Geldverleiher.
Seven tiles: indisches Kinderspiel, bei dem sieben zerbrochene Ziegelsteine aufeinandergestapelt und mit einem Ball umgestoßen werden.
Shabash: bravo.
Shakti: im Hinduismus das weibliche Prinzip, personifiziert vor allem durch die Frau Shivas oder anderer Götter.
Sharif: edel.
Shiva lingam: Phallussymbol des Gottes Shiva.
Simurg: persisches Vogelungeheuer.
Sirdarji: Anrede eines Sikh.
Swadeshi: vor der Unabhängigkeit Indiens: nationalistische Bewegung, die zum Kauf von im eigenen Land hergestellten Produkten und zum Boykott ausländischer Erzeugnisse aufrief. Bezeichnet heute in Indien hergestellte Waren.
Takht: ungepolsterte Holzliege oder Sitz, auch Thron.
Testudo (spanisch): Schilddach.
Thela: kleiner Karren.
Tiffin: Mittagessen, leichte Zwischenmahlzeit.
Umra: die Reise.
Uttapam: Sauerteigfladen.
Vilayet (Urdu): Großbritannien.
Vishwa Hindu Paris- had: rechtsgerichtete, nationalistische Organisation.
» Wählt die Hand«: Die Hand ist das Wahlsymbol der indischen Kongreßpartei.
walla(h): Partikel, das die Position/Tätigkeit einer Person bezeichnet.
Yatri: der Reisende.
Yelamma: südindische Hindu-Göttin; wird vorwiegend in Kavnatka verehrt.
Yoni: weibliches Fruchtbarkeitssymbol.
Zamindar: Großgrundbesitzer.
Zenana: in Indien und im Iran die Frauengemächer; entspricht dem Harem in arabisch sprechenden moslemischen Ländern.

BIBLIOGRAPHISCHE NOTIZ

Die in diesem Buch verwendeten Zitate aus dem Koran sind angelehnt an die deutsche Übersetzung von Rudi Paret. Die Beschreibung des Mantikor verdanke ich Jorge Louis Borges’ Finhorn, Sphinx und Salamander. Buch der imaginären Wesen, das Material über Argentinien stammt zum Teil aus den Schriften W. H. Hudsons, insbesondere seinen Kindheitserinnerungen Far Away and Long Ago (In weiter Ferne und vor langer Zeit). Dank sagen möchte ich Pauline Melville dafür, daß sie für mich Locken von Dreadlocks geschieden hat; bekennen möchte ich, daß die »Gagari«-Gedichte von »Bhupen Gandhi« auf Arun Kolatkars Sammlung Jejuri anspielen. Die Verse aus »Living Doll« (»Lebende Puppe«) sind von Lionel Bart, die von Kenneth Tynan im letzten Teil des Romans wurden Tynan Right and Left (Tynan rechts und links) entnommen.

Etliche der zahlreichen Autoren, von denen ich gelernt habe, enthüllt, so hoffe ich, der Text; andere müssen anonym bleiben, auch ihnen danke ich.