Lektorat: Gerhard Rossbach

Layout und Satz: Cora Banek, Mainz

Copy Editing: Sandra Gottmann, Münster

Herstellung: Susanne Bröckelmann

Umschlaggestaltung: Anna Diechtierow

Druck und Bindung: Stürtz GmbH, Würzburg

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN:

Buch 978-3-86490-214-7

PDF 978-3-86491-570-3

ePub 978-3-86491-571-0

1. Auflage 2014

Copyright © 2014 dpunkt.verlag GmbH

Wieblinger Weg 17

69123 Heidelberg

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Das Sony α 6000 Handbuch

Martin Vieten

Inhalt

1.  Was Sie über Ihre Alpha 6000 wissen sollten

1.1    Diese Objektive gibt es für Ihre Alpha 6000

1.2    Für Auf- und Umsteiger

2.  Starten Sie mit Ihrer Alpha 6000 durch

2.1    Energieversorgung für Ihre Alpha 6000

2.2    Speicher für Ihre Aufnahmen

2.3    Objektiv ansetzen

2.4    Dioptrienkorrektur

2.5    Optimale Grundeinstellungen

2.6    Was sollen Display und Sucher zeigen?

3.  Alles automatisch: unbeschwerte Aufnahmen mit Ihrer Alpha 6000

3.1    Warum gleich zwei Vollautomatiken?

3.2    Ihre erste Aufnahme mit der Alpha 6000

3.3    Wie Sie die Vollautomatik an Ihre Vorstellungen anpassen

3.4    So geben Sie das geeignete Motivprogramm vor

3.5    Grundlegende Aufnahmetechniken

3.6    Clevere Gestaltungsassistenten

3.7    Weites Land – Panoramafotos in einem Rutsch aufnehmen

3.8    Digitalzoom – das Gratis-Fernglas Ihrer Alpha 6000

4.  Wie Sie Ihre Aufnahmen perfekt belichten

4.1    Diese Faktoren sorgen für eine korrekte Belichtung

4.2    So wirkt sich die Belichtungszeit auf Ihre Aufnahme aus

4.3    Blendenwert und Tiefenschärfe

4.4    ISO-Zahl und Bildrauschen

4.5    Belichtung richtig messen – so wird’s gemacht

4.6    Belichtungsverfahren

4.7    So passen Sie die Belichtung auf den Punkt genau an

5.  Wie Sie auf den Punkt genau scharf stellen

5.1    So legen Sie fest, was scharf aufs Bild kommt (und was nicht)

5.2    Manuell fokussieren

5.3    So halten Sie Actionmotive im Fokus

5.4    Autofokus und Serienaufnahmen

5.5    Belichtung nachführen oder auf erstes Foto fixieren?

5.6    Autofokus und Selbstauslöser

6.  Bildaufbereitung nach Wunsch

6.1    Ihre Alpha 6000 als Bildbearbeitungsmaschine

6.2    Weißabgleich

6.3    JPEG-Ausgabe nach Maß

6.4    Rauschreduzierung

6.5    Automatische Korrektur von Abbildungsfehlern

6.6    Basiswissen RAW-Bearbeitung

7.  Blitzbelichtung mit Ihrer Alpha 6000

7.1    Grundlegendes zum Blitzsystem der Alpha 6000

7.2    Für jede Aufnahmesituation der optimale Blitzmodus

7.3    Fotos mit Blitzlicht gestalten

8.  Film ab! Videodreh mit Ihrer Alpha 6000

8.1    Der Filmmodus

8.2    Aufzeichnungsformate

8.3    Videopraxis

8.4    Einschränkungen bei Filmaufnahmen

9.  Aufnahmen wiedergeben

9.1    Was der Wiedergabebildschirm zeigt

9.2    Zeigen Sie Ihre Aufnahmen auf einem TV-Gerät

9.3    Aufnahmen verwalten und bearbeiten

10.  Ihre Alpha 6000 maßgeschneidert

10.1    Ihr Speicher für drei Grundkonfigurationen

10.2    Ihr individuelles Schnellmenü

10.3    Individuelle Knöpfe und Schalter

11.  Camera Apps und PC-Software

11.1    Tethered Shooting: Fernsteuerung via PC

11.2    Kamera mit WLAN oder Mobilgerät verbinden

11.3    Camera Apps: Neue Funktionen für Ihre Alpha 6000

12.  Pflege, Wartung und Service

12.1    Gehäuse säubern

12.2    Linsen des Objektivs reinigen – so geht’s

12.3    Wenn eine Sensorreinigung nötig wird

12.4    Firmware-Update

12.5    Service und weiterführende Informationen

Index

Vorwort

Herzlich willkommen!

Leistungsfähig wie eine Spiegelreflexkamera, dabei aber leicht und handlich wie eine Kompaktkamera – das ist Ihre Sony Alpha 6000. In meiner Fototasche hat die Nachfolgerin der NEX-6 und NEX-7 in kürzester Zeit einen Stammplatz erobert, die kiloschwere DSLR-Ausrüstung bleibt jetzt meist zu Hause. Das gilt insbesondere auch dann, wenn ich typische Schnappschuss-Motive erwarte oder Actionaufnahmen angesagt sind: Der Autofokus der Alpha 6000 ist ausgesprochen schnell und treffsicher, er hat mich in den zurückliegenden Wochen niemals im Stich gelassen.

Doch auch wenn andere Motivwelten Ihr Metier sind, funktioniert die Alpha 6000 zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Nicht nur bei Porträtaufnahmen hilft Ihnen zum Beispiel die neue Zebrafunktion (siehe Seite 105), die Belichtung sehr exakt auszurichten. Und für kreative Fotografen hält die Alpha 6000 eine Vielzahl an Bildstilen und Effektoptionen parat (mehr dazu ab Seite 168). Gar nicht zu reden vom hochentwickelten Blitzsystem, das Ihnen sogar die drahtlose Steuerung entfesselter Blitzgeräte ermöglicht (siehe Seite 207).

Bei all den vielen Optionen und Einstellmöglichkeiten fällt es indes nicht immer leicht, die Kamera optimal für das jeweilige Motiv einzurichten. Um das volle Potenzial Ihrer Alpha 6000 ausschöpfen zu können, sollten Sie die Kamera von Grund auf kennen. In welchen Fällen hilft die Belichtungskorrektur? Kann man sich auf die ausgefuchsten Automatikfunktionen verlassen oder sollten Sie besser möglichst viel manuell einstellen? Was können Sie unternehmen, wenn die Alpha 6000 nicht so scharf stellt, wie Sie es sich wünschen?

Die Bedienungsanleitung von Sony gibt Ihnen keine Antworten auf diese und viele weitere Fragen. Diese Lücke möchte ich mit meinem Handbuch zur Alpha 6000 füllen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Sie bereits Erfahrungen mit einer spiegellosen Systemkamera haben oder bislang mit einer Kompaktkamera fotografiert haben. Einsteiger und Aufsteiger werden gleichermaßen ihre Alpha 6000 bis ins Detail kennen- und beherrschen lernen. In diesem Handbuch zur Alpha 6000 steht stets das Motiv im Vordergrund – und nicht die Technik der Kamera. Darin unterscheidet es sich grundlegend von der Bedienungsanleitung, die Sony zur Alpha 6000 veröffentlicht hat. Sie erfahren in meinem »Das Sony Alpha 6000 Handbuch«, wie Sie die vielen Funktionen der Kamera für die unterschiedlichsten Bildergebnisse einsetzen – ganz gleich, ob Sie bevorzugt Landschaften, Menschen oder Makros fotografieren oder Ihre Alpha 6000 vor allem als hochwertige Schnappschusskamera einsetzen.

Möglich wurde dieses Buch nur, weil mich wieder viele Freunde aus dem SonyUserforum mit Rat und Tat unterstützt haben. Hier geht mein Dank an alle und insbesondere an Reinhard Schugg sowie Christian Dandyk. Vielen Dank auch an Gerrit Gericke von Sony, ohne dessen Hilfe einige der Bilder in diesem Buch nicht möglich gewesen wären. Und last but not least ganz lieben Dank an Birgit, die alles noch einmal durchgesehen hat.

Viel Spaß beim Fotografieren mit Ihrer Sony Alpha 6000 wünscht Ihnen

Martin Vieten

1. Was Sie über Ihre Alpha 6000 wissen sollten

Im Mai 2010 betrat Sony mit dem NEX-System die Bühne der spiegellosen Systemkameras. Diese Kameraklasse hat viel mit digitalen Kompaktkameras gemeinsam, etwa dass das Sucherbild elektronisch erzeugt wird. Von den digitalen Spiegelreflexkameras übernimmt sie hingegen die Möglichkeit, verschiedene Objektive ansetzen zu können.

Das jüngste Mitglied in dieser Familie hört nun auf den Namen Alpha 6000. Sie löst die NEX-6 ab und ersetzt zudem die NEX-7. Gleichzeitig verabschiedet sich Sony mit der Alpha 6000 von der Modellbezeichnung NEX. Alle Systemkameras von Sony – ob nun mit Spiegel im Strahlengang oder ohne – tragen nun nur noch den gemeinsamen Familiennamen »Alpha«.

Die Alpha 6000 ist die jüngste spiegellose Systemkamera im Sortiment von Sony. Sie löst die NEX-6 und die NEX-7 ab.

Einerseits ist es ja schön, dass Sony alle Systemkameras unter einem gemeinsamen Markennamen zusammenführt. Andererseits stiftet das aber auch Verwirrung: Denn bei der bisherigen Modellbezeichnung NEX war klar: Diese Kameras weisen ein E-Bajonett auf – und nicht das bis dato ausschließlich den Alphas vorbehaltene A-Bajonett. Deutlich wird dies nur noch in Sonys interner Modellbezeichnung für die Alpha 6000, sie lautet ILCE-6000.

Wenngleich das Äußere der Alpha 6000 große Ähnlichkeit mit der Vorgängerin NEX-6 aufweist, so hat Sony unter der Haube doch vieles erneuert und verbessert. Dazu zählt unter anderem ein neuer Bildsensor mit jetzt 24 Megapixel Auflösung, die runderneuerte Benutzerführung sowie das leistungsfähigste Autofokussystem ihrer Klasse (das Sie in Kapitel 5 näher kennenlernen werden). Ebenfalls neu sind die Möglichkeit zur Fernsteuerung Ihrer Alpha 6000 vom PC aus (sogenanntes Tethered Shooting) oder die Zebrafunktion zur Belichtungskontrolle (Seite 120).

1.1 Diese Objektive gibt es für Ihre Alpha 6000

An Ihre Alpha 6000 passen alle Objektive mit einem E-Bajonett. Sony kennzeichnet diese Objektive mit dem Kürzel SEL in der Typenbezeichnung. A-Mount-Objektive mit der Bezeichnung SAL können Sie jedoch mithilfe des Adapters LA-EA4 ebenfalls an Ihrer Alpha 6000 verwenden. Neben Sony selbst bieten zudem andere Hersteller passende Linsen für Ihre Alpha 6000 an, etwa Sigma oder Zeiss. Ferner können Sie an die Alpha 6000 praktisch jedes Objektiv für eine Kleinbild-Spiegelreflex- oder Messsucherkamera adaptieren. Möglich macht dies das sehr geringe Auflagenmaß der Kamera, das lediglich 18 Millimeter beträgt. Allerdings gehen dabei viele Automatikfunktionen verloren.

Speziell für Ihre Alpha 6000 bietet Sony inzwischen 13 E-Mount-Objektive an. Hinzu kommen noch die Linsen, die Sony für die Vollformat-Kamerafamilie entwickelt hat.

Ihre Alpha 6000 ist mit einem Bildsensor im APS-C-Format ausgestattet, dessen lichtempfindliche Fläche exakt halb so groß ist wie die eines Kleinbildfilms. Es hat sich nun aber eingebürgert, die Brennweite eines Objektivs bezogen auf das Kleinbildformat anzugeben. Durch die kleinere Sensorfläche ergibt sich bei Ihrer Alpha 6000 ein Verlängerungsfaktor oder Cropfaktor von 1,5. So deckt das Objektiv E PZ 16–50 mm F3,5–5,6 OSS (mit dem die Alpha 6000 auch im Set angeboten wird) bezogen auf Kleinbild einen Brennweitenbereich von 24 bis 75 Millimeter ab.

1.2 Für Auf- und Umsteiger

Dank des reichhaltigen Objektivangebots sowie des zahlreichen weiteren Systemzubehörs eignet sich die Alpha 6000 für nahezu jede fotografische Aufgabe. Ihre kompakten Maße und das geringe Gewicht prädestinieren sie natürlich für die Street- und Reportagefotografie oder einfach immer dann, wenn Sie mit kleinem Gepäck unterwegs sein möchten. Aber selbst anspruchsvolle Sport- und Actionfotografie ist mit der Alpha 6000 kein Hexenwerk, ihr rasanter Autofokus und die hohe Serienbildrate machen’s möglich.

Aufsteigern von einer Kompaktkamera hat die Alpha 6000 zunächst einmal die deutlich bessere Bildqualität zu bieten – ein Verdienst ihrer größeren Sensorfläche. Hinzu kommt die größere Flexibilität, denn Sie können ja für jedes Motiv das geeignete Objektiv ansetzen. Allerdings ist die Alpha 6000 schon größer und schwerer als eine Kompaktkamera, in die Hosentasche passt sie nicht.

Wer von einer Spiegelreflexkamera auf die Alpha 6000 umsteigt (oder sie als Ergänzung zur kiloschweren DSLR-Ausrüstung nutzt), wird sich vor allem an das elektronisch erzeugte Sucherbild gewöhnen müssen. Es hat viele Vorteile, aber auch einige Schattenseiten. Vorteil ist zum Beispiel, dass Ihre Alpha 6000 jede Änderung der Aufnahmeparameter sogleich im Sucher simuliert – Sie sehen also schon vor der Aufnahme, ob Ihr Foto beispielsweise zu dunkel oder zu hell gerät. Zudem ist der Sucher groß, fast so groß wie im optischen Sucher einer Vollformat-DSLR. Nachteil ist andererseits, dass die maximale Helligkeit des elektronischen Suchers begrenzt ist – auf der Skipiste in der Mittagssonne ist darin kaum noch etwas zu erkennen. Dafür zeigt der elektronische Sucher auch in einer schummrig beleuchteten Wirtshausstube ein klares Sucherbild.

Sucherkonzepte im Vergleich (Symboldarstellung): Links das Bild, wie es ein optischer Vollformatsucher anzeigt. In der Mitte das typische Sucherbild einer Mittelklasse-DSLR mit APS-C-Sensor. Die Anzeige ist deutlich kleiner, meist spürbar dunkler und matter, zudem zeigt sie nicht 100 % des Bildausschnitts an. Rechts das elektronisch erzeugte Sucherbild der Alpha 6000. Das Bild ist ebenso groß wie bei einer Vollformatkamera. Allerdings stellt der EVF (electronic view finder) Kontraste etwas hart dar und ist nicht 100%ig farbtreu.

1.  Objektiventriegelung

2.  Empfänger für IR-Fernbedienung

3.  Auslöser

4.  AF-Hilfslicht

5.  Objektivbajonett

6.  Bildsensor

7.  Kontakte

8.  elektronischer Sucher

9.  Dioptrienkorrektur

10. Blitzentriegelung

11. MENU-Taste

12. Belichtungsspeicher

13. Movie-Taste

14. Schnellmenü

15. Steuerrad

16. SET-Taste

17. C2-Taste

18. Wiedergabe

19. Multi-Interface-Zubehörschuh

20. Programmwählrad

21. Auslöser

22. C2-Taste

23. Drehregler

24. NFC-Kontaktstelle

25. Akku

26. Speicherkarte

27. Stativgewinde

28. Ladekontrollleuchte/Speicherzugriff

29. Mikro-USB-Buchse

30. HDMI-Buchse

2. Starten Sie mit Ihrer Alpha 6000 durch

Ihre Alpha 6000 liegt vor Ihnen, jetzt brennen Sie natürlich darauf, die ersten Fotos aufzunehmen. Warten Sie noch einen Augenblick – in diesem Kapitel erfahren Sie, wie Ihnen der Start mit der Alpha 6000 perfekt gelingt. Aber auch wenn Sie bereits erste Erfahrungen mit Ihrer Alpha 6000 gesammelt haben, überblättern Sie dieses Kapitel nicht. Sie lesen hier viele Tipps und Tricks, wie Ihnen ohne viel Aufwand eindrucksvolle Aufnahmen gelingen.

2.1 Energieversorgung für Ihre Alpha 6000

Ihre Alpha 6000 benötigt Energie, die liefert der Akku, der der Kamera beiliegt. Der Akku wird in der Kamera geladen, dazu verbinden Sie das Ladegerät mit dem beigelegten USB-Kabel mit der Alpha 6000. Am besten laden Sie den Akku noch vor seinem ersten Einsatz randvoll auf, also bis die Kontrollleuchte am Schnittstellen-Terminal erloschen ist. Andernfalls laufen Sie Gefahr, dass Ihnen ausgerechnet dann der Saft ausgeht, wenn dieser kapitale Zwölfender aus den Büschen tritt, den Sie schon seit Monaten auf den Chip bannen wollten!

Insbesondere, wenn Ihnen eine Vielzahl außergewöhnlicher Motive vor die Linse kommt, sollten Sie ausreichend Akkukapazität bereithalten. 16 mm, 1/200 s, f/8, ISO 100

2.1.1 So haushalten Sie richtig mit der Akkuenergie

Obwohl der Akku NP-FW50 recht potent wirkt, liefert er doch nur Energie für eine begrenzte Anzahl an Fotos bzw. Zeit an Filmaufnahmen. Sony nennt folgende Akkureichweiten: 310 Aufnahmen (wenn Sie ausschließlich den elektronischen Sucher verwenden), 360 Fotos (nur Display) und 60 Minuten bei Filmaufnahmen.

Ermittelt werden die Reichweiten gemäß CIPA-Standard. Dazu ist unter anderem festgelegt, dass bei jeder dritten Aufnahme der Blitz ausgelöst wird. In der Praxis sollten Sie eher mit einer geringeren Akkureichweite rechnen. Mit den folgenden Maßnahmen sparen Sie Energie:

  • Starten Sie möglichst selten die Bildwiedergabe, Display und elektronischer Sucher sind die größten Energieverschwender Ihrer Alpha 6000.
  • Natürlich möchten Sie nicht auf die schnelle Kontrolle Ihrer Aufnahmen verzichten. Verkneifen Sie es sich aber, schon jetzt missratene Fotos zu löschen (es sei denn, der Platz auf der Speicherkarte ist noch knapper als die Energieversorgung).
  • Schalten Sie Ihre Alpha 6000 nicht ständig aus und wieder ein. Bei jedem Neustart fährt die Kamera ihr internes Betriebssystem hoch (so wie Ihr Rechner) und verbraucht dabei einiges an Strom. Lassen Sie die Alpha 6000 stattdessen nach spätestens fünf Minuten in den Stand-by-Modus wechseln.
  • Eine deutlich längere Akkulaufzeit erhalten Sie, wenn Sie Serienbilder aufnehmen.
  • Regulieren Sie die Displayhelligkeit herunter oder lassen Sie Ihre Alpha 6000 die Helligkeit automatisch einstellen (siehe Seite 32).
  • Sie wollen vor allem fotografieren? Dann meiden Sie Videoaufnahmen – sie saugen den Akku schneller leer, als Sie zuschauen können!
  • Ihre Alpha 6000 können Sie mit dem Internet verbinden, etwa um Ihre neuesten Schnappschüsse auf Facebook oder PlayMemories online zu veröffentlichen. Auch diese Funktion ist recht energiehungrig und lässt die Anzahl der Aufnahmen rapide in den Keller gehen.

Glücklicherweise informiert Sie Ihre Alpha 6000 fortwährend und detailliert über den aktuellen Füllstand des Akkus. Behalten Sie diese Anzeige ebenso gut im Auge wie die Tankanzeige in Ihrem Auto! Rechnen Sie damit, dass die letzten 25 Prozent Kapazität schneller zur Neige gehen als die ersten 25 Prozent – insbesondere, wenn der Akku bereits etwas älter ist.

2.2 Speicher für Ihre Aufnahmen

Okay, Ihr Akku ist geladen, die Alpha 6000 liegt startklar vor Ihnen. Jetzt benötigen Sie noch eine Speicherkarte für Ihre Foto- und Filmaufnahmen. Ihre Alpha 6000 nimmt zwei verschiedene Typen von Speicherkarten auf:

  • SD-, SDHC- und SDXC-Karten. Diese Speicherkarten sind äußerlich baugleich, sie unterscheiden sich vor allem in der maximalen Speicherkapazität. Die noch seltenen SDXC-Karten können zudem von älteren Rechnern nicht gelesen werden (sie benötigen mindestens Windows Vista mit Service Pack 1 oder Mac OS X).
  • Memory Stick PRO Duo und Memory Stick PRO-HG Duo. Die Memory Sticks sind spezielle Speicherkarten von Sony, die fast nur in Sony-Geräten verwendet werden.

Die Schreibgeschwindigkeit Ihrer Speicherkarten sollte mindestens 10 MByte/Sek. betragen. Entsprechende SDHC-Karten werden mit Class 10 gekennzeichnet. Für besonders lange Serienbildreihen lohnt sich auf alle Fälle die Anschaffung einer besonders schnellen UHS-I-Karte. Noch schnellere, aber zurzeit extrem kostspielige UHS-II-Karten lohnen sich für Ihre Alpha 6000 nicht.

Speicherkarte und Akku teilen sich ein gemeinsames Fach, das von unten her zugänglich ist. Insbesondere wenn Sie Ihre Alpha 6000 auf ein Stativ montieren, sollten Sie zuvor für einen frischen Akku und ausreichend Speicherplatz sorgen.

Eine Speicherkarte mit einer Kapazität von 8 GB fasst ganz grob dreimal so viele Fotos (im JPEG-Format), wie Sie mit einer Akkuladung aufnehmen können. Sony garantiert übrigens, dass Speicherkarten bis 64 GB Kapazität problemlos in Ihrer Alpha 6000 funktionieren – Karten mit größerer Kapazität sollten Sie nicht verwenden.