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GEORG MARKUS

Es war ganz anders

GEORG MARKUS

Es war ganz
anders

Geheimnisse der
österreichischen Geschichte

Mit 121 Abbildungen

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© 2013 by Amalthea Signum Verlag, Wien
Alle Rechte vorbehalten
Umschlaggestaltung: Silvia Wahrstätter, vielseitig.co.at
Umschlagfotos Vorderseite: © IMAGNO/Barbara Pflaum
Satz: VerlagsService Dr. Helmut Neuberger
& Karl Schaumann GmbH, Heimstetten
ISBN 978-3-85002-838-7
eISBN 978-3-902862-71-6

Daniela, Mathias
und Moritz in Liebe

INHALT

WAS GANZ ANDERS WAR

Vorwort

Frau Schratt geht fremd

»Kathi ich lieb dich zum Sterben« Des Kaisers Nebenbuhler Graf Wilczek

»Aber die Schratt darf’s nicht wissen« Der König von Bulgarien

»Ein sehr begehrter Mann« Der Schauspieler Viktor Kutschera

Zwei Mal Kennedy

Ein geheimnisvoller Besuch John F. Kennedy am Wörthersee

Zwei Attentate, viele Parallelen Lincoln und Kennedy

Die Kaiserin – Überraschendes und Familiäres

»Sisi’s warme Herzlichkeit und Freude« Die Wahrheit über Elisabeth und ihre Schwiegermutter

Sisis kleiner Bruder … … war ein großer Arzt

Unmusikalisches von Beethoven bis Prawy

Der wahre Grund für Beethovens Taubheit Ein medizinischer Kriminalfall

»Weil ich das Gesindel nicht mehr ertrage« Wenn Wiens Operndirektoren gehen

Das Erbe des Opernführers Wo Marcel Prawys Nachlass landete

Drei Kriminalfälle, die Aufsehen erregten

Der Tod des Schleichhändlers oder Die Mörderin mit dem Engelsgesicht

Mord hinter dem Russendenkmal Die Tochter des Ministerialrats

Der Opernmord Wie die kleine Dagmar Fuhrich starb

Reicher als reich

Von Rothschild bis Lehár Millionäre anno dazumal

’s wird schöne Maderln geben

Die schönste Frau der Welt Lisl Goldarbeiter, »Miss Universum« 1929

Der Skandal ohne Kleid Josephine Baker in Wien

Eine Schauspielerin in Ekstase Aufstieg und Fall der Hedy Lamarr

Verbotene Liebschaften im Hause Österreich

Doch kein Sohn des Kaisers Diesmal ist Franz Joseph unschuldig

»Schöner Gigolo, armer Gigolo« Der Erzherzog und die leichten Mädchen

Die Prinzessin auf der Flucht Luise, der König und ihre Liebhaber

Ist Herr Pachmann ein Habsburger? Ein Sohn für Kronprinz Rudolf

Populärer geht’s nicht

Kriminalfall Girardi Ein Volksschauspieler erlebt die Hölle auf Erden

Der Hans-Moser-Skandal War der Schauspieler ein Nazi-Mitläufer?

»I hab g’hört, Sie haben a Stück über mich g’schrieben« Satirisches Zwischenspiel

Witwe Qualtinger Erinnerungen an »Quasi«

Es wurde nicht nur getanzt

Der Wiener Kongress Eine Richtigstellung

Wo die Prominenz einst residierte

Von Grillparzer bis Hörbiger Schmökern in alten Adressbüchern

Leben und Sterben des Thronfolgers

Franz Ferdinand auf Weltreise »Der schießwütigste Jäger der Monarchie«

»Die Tragödie meiner Großeltern in Sarajewo« Der Enkel des Thronfolgerpaares erzählt

Eine Pistole schreibt Weltgeschichte Die Waffe von Sarajewo

Der »Gräf & Stift« des Grafen Harrach Das Auto und die Fahrt in den Tod

Die ersten Bilder eines Genies

Schiele und die Eisenbahn Eine dramatische Kindheit

Post Scriptum Billy Wilder besucht Schieles Geburtshaus

Quellenverzeichnis

Danksagung

Bildnachweis

Personenregister

WAS GANZ ANDERS WAR

Vorwort

Natürlich war nicht alles GANZ ANDERS. Aber doch sehr vieles. Franz Joseph war wirklich Kaiser von Österreich, »Sisi« war seine Frau und Kronprinz Rudolf der Thronfolger. Aber so manche Geschichte, die wir aus der Geschichte kennen, muss durch Erkenntnisse aus jüngerer und jüngster Zeit neu geschrieben werden. Franz Josephs »Seelenfreundin« etwa, die stets als treue Weggefährtin beschriebene Katharina Schratt, war dem Kaiser alles andere als treu. Durch vor Kurzem erst aufgetauchte Korrespondenzen können wir hier mehrere Affären der Schauspielerin belegen, die bisher unbekannt waren – und die genau in die Zeit ihrer Beziehung mit dem Kaiser fallen. Die eindeutigen Belege dafür werden hier zum ersten Mal in einem Buch veröffentlicht.

Angehörige regierender Häuser durften in früheren Zeiten weder eine private oder gar öffentliche Schule noch eine Universität besuchen. Auf Seite 70 findet sich ein prominentes Gegenbeispiel: Der jüngere Bruder Kaiserin Elisabeths, Herzog Carl Theodor in Bayern, war ein überaus angesehener Facharzt für Augenheilkunde und zählt zu den Pionieren der Staroperation. Apropos Sisi: Sie und ihre Schwiegermutter werden in Biografien und in Filmen gerne als erbitterte Gegnerinnen dargestellt, die sich bis aufs Blut bekämpften. Jedoch: Auch das war anders. Die vor nicht allzu langer Zeit entdeckte Korrespondenz der Erzherzogin Sophie wirft ein völlig konträres Bild auf diese Beziehung.

Bis vor Kurzem war man überzeugt davon, dass John F. Kennedy ein einziges Mal in Österreich war, als er nämlich im Juni 1961 in Wien Kremlchef Nikita Chruschtschow traf. Doch JFK war Jahre davor schon in Österreich gewesen, genau genommen in Kärnten. Was ihn damals an den Wörthersee trieb, erfahren Sie im Kapitel »Ein geheimnisvoller Besuch«. Zweieinhalb Jahre nach seiner offiziellen Wien-Visite als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wurde Kennedy in Dallas erschossen. Hier werden verblüffende Parallelen seiner Ermordung zu der eines seiner großen Vorgänger, Abraham Lincoln, zutage gefördert.

Bezüglich der bedeutendsten Direktoren der Wiener Staatsoper müsste man eigentlich meinen, dass sie mit Orden überhäuft und mit großen Dankesreden aus ihrem Amt geschieden sind, aber das Gegenteil ist der Fall: Viele von ihnen gingen – wenn auch aus sehr unterschiedlichen Gründen – im Streit und wollten mit Wien nichts mehr zu tun haben. Im Kapitel »Reicher als reich« geht es darum, wer im Jahre 1910 – berechnet anhand der Steuerunterlagen des k. u. k. Finanzministeriums – die bestverdienenden Österreicher waren. Dass sich in dieser Liste Namen wie Rothschild, Schoeller, Julius Meinl und Mautner Markhof finden, wird kaum verblüffen, dass auch der Komponist Franz Lehár und der Opernsänger Leo Slezak darunter waren, schon eher.

Meine wöchentliche Kolumne im Kurier, aber auch die Bücher mit zeitgeschichtlichen Inhalten, die ich im Lauf der Jahrzehnte veröffentlicht habe, bringen es mit sich, dass mich immer wieder Zeitzeugen, Historiker und Leser aus den verschiedensten Bereichen kontaktieren und mit bislang unbekannten Details aus der Geschichte versorgen. Das beginnt bei leichter Kost – wie im Kapitel über die einst schönsten Frauen Österreichs – und geht bis zu sehr tragischen Fällen: Als mir die Schwester der Dagmar Fuhrich die bisher unbekannte Geschichte hinter dem »Opernmord« des Jahres 1963 erzählte. »Der Opernmörder«, lautet ein Kernsatz, »hat nicht nur meine Schwester getötet, sondern meine ganze Familie.«

Auch ein Sohn des Theodor Rudolf Salvator Pachmann meldete sich bei mir. Sein Vater hatte in den 1960er- und 1970er-Jahren mehrere Prozesse gewonnen, mit denen amtlich bestätigt wurde, dass er ein direkter Nachfahre des Kronprinzen Rudolf ist. Ich ging der Sache nach – und ließ seine DNA und die seines Bruders mit der eines Mitglieds der Familie Habsburg vergleichen. Und gelangte auch hier zu einem verblüffenden Ergebnis, das zu dem Schluss führt: Es war wohl ganz anders.

Ein ganz anderer Grund als bisher angenommen ist es auch, der Ludwig van Beethovens Taubheit erklärt. Die Geschichte, wie zwei Wiener Ärzte die persönliche Tragödie des Musikgiganten anhand von drei Schädelknochen – die rund 150 Jahre nach seinem Tod auftauchten – klären konnten, kommt einem Krimi gleich. Dramatischer noch als vermutet verliefen auch Kindheit und Jugend des Malers Egon Schiele – nicht nur weil dessen Eltern seine frühen Werke verbrannten.

Im bevorstehenden Jahr 2014 wird es mehrere historische Schwerpunkte geben. So begann vor zweihundert Jahren das bis heute bedeutendste Treffen von gekrönten Häuptern, Politikern und Diplomaten in Österreich, bei dem – wie Sie dem Kapitel »Der Wiener Kongress. Eine Richtigstellung« entnehmen können – nicht nur getanzt wurde, wie uns immer so schön erzählt wird. Vor hundert Jahren brach mit der Ermordung des Erzherzogs Franz Ferdinand und seiner Frau Sophie der Erste Weltkrieg aus. Spricht man mit Nachfahren des Thronfolgers, erfährt man, dass auch er nicht so war, wie dies oft kolportiert wird.

Und: Hans Moser, dessen fünfzigster Todestag 2014 begangen wird, stand vor Kurzem im Mittelpunkt eines Theaterstücks, das ihn als Mitläufer der Nazis zeigt. Doch auch hier war manches anders als dargestellt – wundern Sie sich also nicht, wenn sich der große Nuschler in einem satirischen Zwischenspiel dieses Buches persönlich zu Wort meldet.

Ich wünsche mir, dass Sie die nun folgenden dreihundert Seiten als informativ und – dort, wo die Geschichte es zulässt – auch als unterhaltsam empfinden. Das jedenfalls soll, so hoffe ich, NICHT ganz anders sein als in den von mir bisher verfassten Büchern.

Georg Markus

Wien, im August 2013

Frau Schratt geht fremd

»Kathi ich lieb dich zum Sterben« Des Kaisers Nebenbuhler Graf Wilczek

Als ich im Jahre 1982 eine Biografie über Katharina Schratt schrieb, konnte ich anhand der Aussagen von Zeitzeugen, anhand der vorliegenden Korrespondenz und anderer Dokumente davon ausgehen, dass die Schauspielerin eine dem Kaiser treu ergebene Gefährtin war. Jedoch: Es war ganz anders. Ergeben war sie ihm durchaus – treu sicher nicht.

Mehrere Liebschaften der Schratt können dokumentiert werden

Franz Joseph und die Schratt, das war eine wunderschöne Romanze. Doch drei Jahrzehnte nach Erscheinen der Biografie bekam ich Einsicht in Briefe und Unterlagen, aus denen klar hervorgeht, dass die Schratt – pardon: ein ziemliches Luder war, das den Kaiser nach Strich und Faden betrogen hat. Es sind gleich mehrere Liebschaften der Grande Dame des Hof-Burgtheaters, die hier dokumentiert werden können. Und alle ereigneten sich parallel zu der Beziehung mit dem Kaiser.

Die aufsehenerregende Lovestory Franz Josephs und der Schauspielerin wurde zwar mit großer Diskretion behandelt, aber die Bewohner der Donaumonarchie wussten davon bis in den hintersten Zipfel von Galizien, und sie hatten sogar Verständnis für ihren Regenten, da seine Gemahlin Elisabeth ständig auf Reisen war und ihn oft über Monate allein ließ. Kein Wunder also, dass der Kaiser nach einer Frau suchte, die ihm Seelenfreundin und Geliebte sein konnte. Und er fand die Schratt.

Franz Joseph sparte nicht mit Liebesbeteuerungen: »Ich habe Sie eben fürchterlich lieb«, schreibt er einmal, dann nannte er die Schauspielerin »mein heißgeliebter Engel« und wurde an anderer Stelle noch deutlicher: »Dieses ist mein letzter Brief vor dem ersehnten, endlichen Wiedersehen. Da ich am 19. ungefähr um 6 Uhr Früh in Schönbrunn eintreffen werde, so werde ich mir erlauben um 8 Uhr oder etwas später, in der Gloriette Gasse* zu erscheinen mit der Hoffnung, Sie, den Zeitumständen entsprechend, endlich wieder einmal zu Bett zu finden, was Sie mir auch halb und halb versprochen haben.«

»Ich denke Tag und Nacht an Eure Majestät«

Die Schratt reagierte, wenn der Kaiser auf Reisen war, nicht minder gefühlsbetont: »Ich denke Tag und Nacht an Eure Majestät und erwarte mit unsagbarer Sehnsucht die endliche Rückkunft.«

Nun stellt freilich ihre jüngst entdeckte Korrespondenz all das in den Schatten, was zwischen Kaiser und Schauspielerin belegt ist.

»Kathi, wie gut warst du in der Nacht für mich – wie noch nie – ich fühle deine Hand – sie hat ja meinen ganzen Leib berührt, ich fühle deine Küsse so warm so heiß …« Diesen an Deutlichkeit nicht zu überbietenden Brief schrieb der Gutsherr, Sportsmann, Abenteurer und Kunst mäzen Hans Graf Wilczek an Katharina Schratt, nachdem er mit ihr im Frühjahr 1886 eine Nacht in der von ihr gemieteten Villa Frauenstein am Wolfgangsee verbracht hatte.

Der Beweis, dass es eine Dreiecksbeziehung Schratt-Kaiser-Wilczek gab, kann seit dem Jahr 2008 erbracht werden, als das Hofmobiliendepot der Republik Österreich achtzehn eng beschriebene Briefe des Grafen Wilczek an die Schratt erworben hat. Sie wurden nach eingehender Prüfung für echt befunden und ob ihrer zeitgeschichtlichen Bedeutung vom Bundesdenkmalamt für die Ausfuhr gesperrt. Inzwischen tauchte auch eine weitere Karte des Grafen Wilczek an die Schratt aus privatem Besitz auf, die mir zur Verfügung gestellt wurde:

Der Kaiser reagiert stets gereizt, wenn es um den Grafen Wilczek geht

»Kathi – ich bin Tag und Nacht bei dir – ich lieb dich jeden Tag me(h)r – jede Nacht me(h)r ob ich bei dir bin aus der Ferne oder bei dir recht nahe – Kathi ich lieb dich zum Sterben – dein dein dein treuer Mann Hans – Ich laß unsere Kathi küßen.«

Der Kaiser reagierte stets gereizt, wenn es um den Grafen Wilczek ging – ohne wissen zu können, was hier tatsächlich lief. »Nie hätte ich mir erlaubt, Sie zu ersuchen, Wilczek nicht zu empfangen«, schrieb er an die Schratt, »ich war eben nur wieder eifersüchtig, da ich Sie so lieb habe (zerreißen Sie gleich diesen Brief).«

Doch auch Wilczek fühlte, dass ihm der Kaiser im Wege stand: »Katherl, lass mich doch bei dir weilen lange, lange, ich werde dich ja nicht quälen – bei Wasser und Brot – allein sein mit dir, kein Butler soll uns stören und kein Kaiser.«

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»Kathi ich lieb dich zum Sterben«: Karte des Grafen Wilczek an die Schratt

Die im Hofmobiliendepot aufbewahrten Wilczek-Briefe an Katharina Schratt stammen aus den Jahren 1885/86. Die Schauspielerin hatte den Kaiser zwei Jahre davor, als sie ihm in einer Audienz als neues Mitglied des Burgtheaters vorgestellt worden war, zum ersten Mal getroffen und bald sein Interesse geweckt. Der Beginn der Beziehung zwischen der Schratt und dem Kaiser einerseits und ihrer Affäre mit dem Grafen Wilczek andererseits muss etwa zur gleichen Zeit stattgefunden haben.

Die Schratt war damals 32 Jahre alt, Wilczek 48, der Kaiser 55. Doch auch wenn der Graf in seinen Briefen immer wieder von »ewiger Treue« spricht, kann nichts darüber hinwegtäuschen, dass alle Beteiligten zum Zeitpunkt der ménage à trois verheiratet, also in höchstem Maße untreu, waren: Franz Joseph seiner Sisi, die Schratt ihrem Ehemann Nikolaus von Kiss und Wilczek seiner Frau Emma.

All das hinderte den Grafen nicht, seine geliebte Kathi immer wieder mit Beteuerungen seiner großen Liebe zu beglücken. Der Korrespondenz ist zu entnehmen, dass die Beziehung zum Grafen wesentlich leidenschaftlicher war als die zum Kaiser, wie Briefzitate Wilczeks an die Schratt aus den Jahren 1885/86 belegen:

»Das Leben… richtet mich früher als nötig zugrunde«

»Ich hab dich so gern, dich, dich dich, meine Frau, meine Kathi.«

»Ich denk und fühl nichts anderes als Liebe, Liebe, Liebe zu dir.«

»Du bist ja die beste Frau auf der ganzen Welt und die edelste Frau. Du bist mein Ideal – meine Kathi… Kathi, ich gehöre dir, mein ganzes Leben – daher möchte ich recht lange leben – das Leben aber wie du es mich führen lässt, richtet mich früher als nötig zugrunde.«

»Alle Tage liebe ich dich heißer und leidenschaftlicher – ich fühle mich jeden Tag fester an dich gebunden und gekettet.«

»Bitte Katherl, sei gut für mich – ich hab ja ein Recht auf dich – so wie ich selbst nur dir gehöre!«

»Meine Kathi – ich brauch mehr zum Leben von dir als du von mir je brauchen wirst. Ich habe einen wilden unerschütterlichen Hunger nach dir – alles in mir: Herz, Geist und Körper ist bis zur Verzweiflung verhungert – und jeden Tag – jede Nacht wächst dieses Leiden erschrecklich – und doch hab ich die Geduld, mich zu begnügen, heute Nacht wenigstens noch am selben Ort wie du zu sein.«

»Auf Wiedersehen morgen Dienstag, bitte Katherl sei allein, wenn ich komm. Dein dich liebender treuer Mann Hans.«

Hans Graf Wilczek war eine in Österreich-Ungarn überaus populäre Erscheinung: Der Zweimeter-Mann, der in einem prunkvollen Innenstadtpalais residierte, zählte zu den reichsten Aristokraten seiner Zeit. Er hatte sich als Forschungsreisender einen Namen gemacht und die Nordpolarexpedition von Julius Payer und Karl Weyprecht, an der er 1872 selbst teilnahm, ermöglicht. An die von Wilczek finanzierte Forschungsreise erinnern heute noch das nach seinem späteren Nebenbuhler benannte Franz-Joseph-Land und die Wilczek-Insel im Arktischen Ozean. Geschichte schrieb Wilczek auch als Mitbegründer der Wiener Rettungsgesellschaft: Er und der Arzt Jaromir von Mundy hatten nach dem Brand des Ringtheaters im Jahr 1881 erkannt, dass viele der fast vierhundert Menschen gestorben waren, weil es in Wien keine funktionierende Rettung gab. Wilczek ließ Arzte und Sanitätspersonal ausbilden, spendete Einsatzfahrzeuge und brachte in seinem Palais in der Herrengasse die erste Ambulanz unter.

Wilczek galt auch als großes Original, zu dessen Freunden der Kaufmann Gustav Pick zählte. Picks Hobby war es (erfolglose) Melodien zu komponieren, und doch sollte er mit einem Wienerlied unsterblich werden: als er aus Anlass eines Wohltätigkeitsfestes im Mai 1885 für Wilczeks Rettungsgesellschaft Text und Musik des Fiakerliedes schuf. Alexander Girardi sang es bei dieser Veranstaltung in der Wiener Rotunde zum ersten Mal, obwohl er die Melodie für »nicht lebensfähig« hielt.

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Hans Graf Wilczek war eine populäre Erscheinung und hatte sich als Forschungsreisender, Financier der Polarexpedition von Payer und Weyprecht und als Gründer der Wiener Rettungsgesellschaft einen Namen gemacht. Ganz nebenbei war er auch der Nebenbuhler des Kaisers.

Die Ehe existiert schon nach kurzer Zeit nur auf dem Papier

Apropos Girardi. Auch mit Österreichs populärstem Volksschauspieler hatte die Schratt eine Affäre, sie war sogar, allerdings etliche Jahre vor der Begegnung mit dem Kaiser, mit ihm verlobt. Erst als Girardi fremdging, löste Katharina Schratt die Verbindung und heiratete – mehr aus Trotz denn aus Liebe – 1879 den ungarischen Diplomaten Nikolaus von Kiss, dem sie ein Jahr später einen Sohn schenkte. Die Ehe blieb zwar bis zu Kiss’ Tod am 20. Mai 1909 aufrecht, existierte aber schon nach kurzer Zeit nur auf dem Papier. Das Malheur hatte bereits im Verlauf der Hochzeitsreise begonnen, die das junge Paar in die Niederlande führte. Dort sagte sich im Hotelzimmer plötzlich unerwarteter Besuch an: Gleich mehrere Gläubiger waren Herrn Kiss von Wien aus in die Flitterwochen gefolgt. So musste die Braut erfahren, dass ihr aus reichem Haus stammender Ehemann dank seiner Lebensweise bis über beide Ohren verschuldet war. Ein Mann ohne Vermögen kam jedoch für die Schratt nicht infrage. Das »Eheproblem« löste sich praktisch von selbst, da Nikolaus von Kiss als Mitglied des k. u.k. diplomatischen Korps die halbe Welt bereiste und sich nur selten in Wien aufhielt.

Zu den Pikanterien in der Dreiecksgeschichte Kaiser-Wilczek-Schratt zählt auch die Tatsache, dass Franz Joseph und der Graf einander gut kannten: Der Kaiser war Protektor von Wilczeks Rettungsgesellschaft und hatte ihn ein Jahr, bevor sie zu Rivalen wurden, zum Geheimen Rat und zum Mitglied des Herrenhauses ernannt. Außerdem war Wilczeks Ehefrau eine Hofdame von Franz Josephs Mutter Sophie.

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Die Schratt war mit Nikolaus von Kiss verheiratet, doch der Diplomat hielt sich kaum je in Wien auf.

Erstaunlich auch, dass der Graf, der sonst mit beiden Beinen in der Welt stand, seine Briefe an »meine Kathi, meine Gottheit« schwärmerisch wie ein Teenager formulierte: »Katherl, du kannst mich geistig und körperlich zugrunde richten, töten, aber los wirst du mich weder im Leben noch nach dem Tod.«

Wilczek spürte freilich, dass das »Dreieck« auf Dauer nicht aufrechtzuhalten sein würde – schon weil der Kaiser ein allzu mächtiger Gegner war. Auch waren die handelnden Personen allesamt so prominent, dass es immer schwieriger wurde, die Lovestory geheim halten zu können. Der verheiratete Wilczek zeigte sich seinem »Katherl« gegenüber um Diskretion bemüht: »Ich werde mein Telegramm an dich als ›Johannes‹ unterschreiben, die Telegrafisten brauchen nicht zu wissen, dass ich Hans heiße.«

Nach mindestens zweijähriger Doppelgleisigkeit musste sich die Schratt für einen ihrer beiden Verehrer entscheiden – und sie entschied sich für den Kaiser. Eher aus praktischen denn aus emotionalen Gründen, denn natürlich war es für die Tochter eines Papierwarenhändlers aus Baden bei Wien der ungleich größere gesellschaftliche Aufstieg, die Vertraute des Kaisers als die Geliebte eines Grafen zu sein.

»Ich glaube nicht, dass sie den Kaiser wirklich geliebt hat«

Während Franz Joseph die Schratt »angebetet« hat, wie er mehrmals schreibt, erwiderte sie seine Gefühle eher mit großer Sympathie und Zuneigung, vertraute mir ihre Nichte Katharina Hryntschak an, die viele Jahre mit der Schratt in einem Haushalt gelebt hat: »Sie hat ihn sehr gern gehabt, ich glaube aber nicht, dass sie den Kaiser wirklich geliebt hat.«

In der Tat wirkte sich die Verbindung mit Franz Joseph lange Zeit günstig für ihre Karriere am Burgtheater aus. Der Kaiser war ein so treuer Besucher ihrer Vorstellungen, dass man sich im Publikum, sobald Franz Joseph seine Loge betrat, zuraunte: »Da schau her, der Herr Schratt is heut wieder da!« Vor allem aber schenkte der Kaiser der Freundin Unmengen an Schmuck, ein Palais an der Ringstraße und eine Villa in Hietzing. Und er beglich Spielschulden in Millionenhöhe, die sich bei der krankhaften Roulette-Spielerin anhäuften. Aber auch Graf Wilczek ließ sich nicht lumpen, wenn es darum ging, die Geliebte in sicherer Abgeschiedenheit treffen zu können. Laut Auskunft seiner Nachfahren dürfte er eigens für seine Rendezvous mit Katharina Schratt das Salzburger Schloss Moosham erworben haben, das sich heute noch in Familienbesitz befindet.

Das Verhältnis der Schratt mit dem Kaiser hielt dreißig Jahre lang – bis zu seinem Tod im November 1916. Wann ihre Affäre mit Hans Graf Wilczek endete, wissen wir nicht genau.

Während sich in dem Konvolut achtzehn Wilczek-Briefe an die Schratt befinden, blieb von ihr nur eine einzige Karte an den Grafen erhalten: »Morgen Sonntag, bin ich zu Haus Vormittag von halb 10 bis 12 Uhr oder Nachmittag von halb 3 bis 5 Uhr. Ich freue mich sehr auf Morgen; aber bitte bestimmt kommen, wenn möglich lieber Vormittag. Kathi.«

Die Zeilen der Schratt an den Grafen sind nicht so feurig wie die seinen, sie zeigen aber, dass auch sie großes Interesse an der Beziehung hatte. Es ist leicht nachvollziehbar, dass sich die 32-jährige Schratt in den um sechzehn Jahre älteren, blendend aussehenden, sportlichen, sensiblen und klugen Grafen verliebte. Dennoch durchlief die Beziehung, wie die Korrespondenz zeigt, etliche Krisen, die wohl auf das »Doppelleben« der Schauspielerin, hier der Kaiser, dort der Graf, zurückzuführen war. »Wann wirst du sagen«, schreibt Wilczek an die Schratt, »ich will das nicht mehr, denn es verletzt und macht so unglücklich den armen Hans.«

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»Aber bitte bestimmt kommen«: Karte der Schratt an Hans Graf Wilczek, 1886

Hans Graf Wilczek starb 1922 im Alter von 84 Jahren und ist in der Gruft der von ihm wiedererrichteten ursprünglich mittelalterlichen Burg Kreuzenstein bei Wien bestattet.

Wie aber kam es mehr als 120 Jahre nach seinem »Gspusi« mit der Schratt zur Auffindung der brisanten Korrespondenz?

Katharina Schratts Korrespondenz mit Wilczek galt lange als verschollen

Die Briefe stammen aus dem Nachlass eines Autografensammlers, der sie nach dem Tod der Schratt im Jahre 1940 von ihrem Sohn Anton von Kiss – der oft in Geldnöten war – gekauft hatte. Sie galten jedoch als verschollen, ehe sie im Juni 2008 im Wiener Dorotheum zur Versteigerung angeboten und vom Hofmobiliendepot erworben wurden.

Die Briefe sind nicht nur durch die Dreiecksgeschichte Kaiser-Schratt-Wilczek interessant, sondern auch, weil sie die Moralvorstellungen in der Spätzeit der Monarchie aufzeigen. Sie belegen nunmehr eindeutig, dass Wilczek der Liebhaber der Katharina Schratt war, während bisher lediglich bekannt war, dass er ihrem engeren Freundeskreis angehörte.

Im Sommer 1896 trat die Schratt in dem Lustspiel Monsieur le directeur zwei Wochen lang am Münchner Theater am Gärtnerplatz auf. Der Kaiser, der sich wie immer auf die gemeinsamen Wochen mit ihr in Ischl gefreut hatte – sie zählten für ihn zu den schönsten des Jahres, weil er die geliebte Frau dort wesentlich öfter sehen konnte als in Wien –, musste von diesem Gastspiel aus der Zeitung erfahren. Er reagierte in einem Brief enttäuscht und eifersüchtig:

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Die Korrespondenz beweist, dass sie eine Affäre mit dem Grafen Hans Wilczek hatte: des Kaisers »Seelenfreundin« Katharina Schratt

»Wiederholt sagte ich Ihnen in den letzten Tagen vor unserer Trennung, dass ich hoffe, Sie am 10. Juli in Ischl wieder zu sehen. Sie widersprachen nicht und stimmten bei; das war eigentlich falsch von Ihnen. Ich bin Ihnen gegenüber immer ganz offenherzig und Sie sind es nicht. Das erzeugt recht schwarze Gedanken … Doch ich habe ja eigentlich gar kein Recht zu klagen und will kein Wilczek oder Bulgare werden, schweige daher lieber.«

*In der Gloriettegasse 9 befand sich die Villa der Katharina Schratt, die der Kaiser ihr im Jahre 1889 geschenkt hatte.

»Aber die Schratt darf’s nicht wissen« Der König von Bulgarien

König Ferdinand I. von Bulgarien (1861–1948)

Dass die Eifersucht Franz Josephs im Falle Wilczek berechtigt war, ist geklärt. Doch auch des Kaisers Misstrauen bezüglich des Bulgaren hatte einen realen Hintergrund. »Der Bulgare«, wie der Kaiser ihn stets nannte, war Ferdinand von Sachsen-Coburg, seines Zeichens Fürst und später König von Bulgarien. Der temperamentvolle und geistreiche Aristokrat – er stammte aus dem Wiener Zweig des Hauses Coburg – war um acht Jahre jünger als die Schratt und ein Theaternarr, der keine Gelegenheit ausließ, um nach Wien zu reisen und hier die »Burg« zu besuchen.

Und die Schratt.

Bei seiner Vorliebe für Schauspielerinnen dürfte sie nicht sein einziger Schwarm gewesen sein. Der Schauspieler Hugo Thimig notiert in seinem Tagebuch, »dass der König von Bulgarien in die Marberg verschossen ist, aber die Schratt darf s nicht wissen«. Die spätere Hofschauspielerin Lilli Marberg war damals gerade zwanzig Jahre alt, konnte der Schratt allerdings beim »Bulgaren« keine echte Konkurrentin werden – zu groß war die Zuneigung, die der König für seine »Kathi« empfand.

»Ja, der König von Bulgarien hat die Tante wahnsinnig verehrt«, erinnerte sich die Schratt-Nichte Katharina Hryntschak. »Kaum war er in Wien, ist er schon zu ihr nach Hietzing gekommen – wobei er seine Kinder nicht selten mitgebracht hat.« Kaiser Franz Joseph reagierte immer verärgert, wenn es um die innige Beziehung der Schratt zu dem – auch ihm freundschaftlich verbundenen – König ging. Als er erfuhr, dass die Schratt im Juni 1890 zur gleichen Zeit in Karlsbad zur Kur weilte wie Ferdinand, reagierte er mit den Worten »Beneidenswerther Fürst!«

Dass die Eifersucht auch in diesem Fall berechtigt war, lässt einer der wenigen erhalten gebliebenen Briefe, die Ferdinand an die Schratt richtete, zumindest erahnen: »Bin um 4 Uhr in Wien«, schreibt er am 27. Juni 1891, »und erwarte Deine Befehle; Kathi, ich bitte Dich, sei gut zu einem armen unglücklichen gebrochenen Menschen, lass mich bei Dir Kraft und Muth schöpfen und mein Herz bei Dir ausschütten!«

Der Kaiser hofft, die »Nummer eins« bei der Schratt zu bleiben

Der Kaiser schien sich damit zu trösten, dass er – trotz des charmanten und viel jüngeren Fürsten – hoffen durfte, die »Nummer eins« bei der Schauspielerin zu bleiben. Doch so richtig zufrieden war Franz Joseph erst, als er 1893 ein Telegramm erhielt, in dem ihm die Vermählung des »Bulgaren« mit Marie-Prinzessin von Bourbon-Parma – einer Halbschwester der späteren Kaiserin Zita – offiziell verlautbart wurde. »Unser Freund wäre also glücklich versorgt und das Weitere steht in Gottes Hand.«

Der Kaiser hatte sich zu früh gefreut: Die Verbindung des Königs zur Schratt blieb auch nach dessen Eheschließung aufrecht. Als die Schauspielerin – noch dazu nach längerem Auslandsaufenthalt – endlich wieder in Wien eintraf, war sie verkühlt und konnte den Kaiser nicht treffen – während Ferdinand von Bulgarien sehr wohl zum Besuch zugelassen wurde. Also schreibt Franz Joseph am 30. März 1894 neiderfüllt: »Freilich sind zweistündige bulgarische Audienzen kein Mittel, um die Heiserkeit los zu werden.« Der Brief endet mit den Worten: »In schmerzlicher Sehnsucht und mit 1000 Grüßen Ihr müder und trauriger Franz Joseph.«

Der Kaiser nützte jede Gelegenheit, um seine Rivalen mit kleinen Sticheleien zu verunglimpfen. Als ihm der Bulgare am 7. März 1898 in der Hofburg einen Besuch abstattet, schreibt Franz Joseph an die Schratt: »Er ist sehr dick und nicht schöner geworden.«

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Ein weiterer Verehrer der Katharina Schratt: König Ferdinand I. von Bulgarien

Dass die populäre Schauspielerin neben Kaiser Franz Joseph I. noch andere Liebschaften hatte, sprach sich in Wien, der Stadt des Kaffeehaustratsches, herum. Nur damit ist ein Witz zu erklären, der in jenen Tagen kursierte: »Hast schon g’hört? Die Schratt is’ narrisch worden!«

»Wieso?«

»Sie hat dem Franz Joseph g’sagt, er ist der Erste!«

»Da alles Interesse von mir nur bei Eurer Majestät ist …«

Dass er der Erste war, wird Franz Joseph wohl nicht angenommen haben, aber der Einzige zu sein, das hat ihm die Schratt zumindest vorzuflunkern versucht. Dies geht aus einem Brief hervor, den sie ihm von einem Kuraufenthalt nach Schönbrunn schickte: »Auch der kleine schwarze Graf, mit dem ich von Eurer Majestät ungerecht verdächtigt wurde, ist da – aber wenn er wirklich tausendmal schöner und gescheiter wäre, so könnte ich mich doch nicht für ihn interessiren, da alles Interesse von mir nur bei Eurer Majestät ist. Einige Male versuchte er sich mir zu nähern, da ich aber unempfänglich für seine schöne Rede blieb, hat er mich wieder aufgegeben.«

»Ein sehr begehrter Mann« Der Schauspieler Viktor Kutschera

Viktor Kutschera (1863–1933)

Die wohl letzte große Liebe ihres Lebens sollte im reiferen Alter auf die Schratt zukommen. Eineinhalb Jahre, nachdem ich von ihrer Affäre mit dem Grafen Wilczek erfahren hatte, wurde mir ein Brief der Schauspielerin an einen ihrer seinerzeit sehr prominenten Kollegen zugespielt.

»Du! Du! Lieb, fürchterlich lieb hab ich Dich!« Diese Worte schrieb die Schratt in jenen Tagen, da sie vom Kaiser fast täglich besucht wurde. Aber sie waren wieder nicht an ihn gerichtet, sondern an den Schauspieler Viktor Kutschera. Der Brief wurde am Silvesterabend des Jahres 1903 verfasst – und sein Inhalt lässt kein Missverständnis zu: »Heute in den letzten Stunden des alten Jahres danke ich dem lieben Gott«, schreibt die Schratt an Kutschera, »dass er uns zusammengeführt hat – und morgen in der Kirche bete und bitte ich, dass wir immer beisammen bleiben dürfen.«

Viktor Kutscheras Enkel, der in Wien lebende Bankdirektor i. R. Carl-Ludwig Kutschera, hat mir das fünf Seiten lange Schreiben der Schratt anvertraut. »In meiner Familie«, sagt er, »war die Beziehung meines Großvaters zu Katharina Schratt bekannt, aber wir haben die Details bisher für uns behalten, weil wir das für sehr privat hielten. Nun bin ich achtzig Jahre alt und habe mir überlegt, dass es bei dieser Beziehung doch nicht nur um das Privatleben der Frau Schratt geht, sondern auch um ein Stück österreichischer Geschichte, und daher stelle ich Ihnen den Brief zur Veröffentlichung zur Verfügung.«

Katharina Schratt und Viktor Kutschera standen 1903, als der verfängliche Brief geschrieben wurde, gemeinsam auf der Bühne des Wiener Volkstheaters. Sie als Maria Theresia in Franz von Schönthans gleichnamigem Lustspiel und er als ihr Ehemann, Franz Stephan von Lothringen.

Wem Katharina Schratt aller untreu ist

Katharina Schratt und Viktor Kutschera kannten einander schon länger, waren gemeinsam am Burgtheater aufgetreten, doch weiß man nicht, ob es in früheren Zeiten zu einer Beziehung gekommen war. Klarerweise war die Schratt auch jetzt nicht nur dem Kaiser untreu, sondern auch ihrem Mann, der nach wie vor im Ausland weilte. Und auch Viktor Kutschera war verheiratet und hatte zwei Kinder.