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© 2020 Manfred Nemann

Satz, Umschlaggestaltung, Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand GmbH, Norderstedt

ISBN: 978-3-7504-3966-5

»Was wir wissen, ist nur ein Tropfen,

was wir nicht wissen,

ist ein Ozean.«

(Isaac Newton)

Sterne …,

Sterne über Sterne.

Millionen von Sternen

wie Sandkörner in

einer Wüste

oder jene Schneeflocken,

die aus den

Wolken fallen.

Sterne …,

Millionen von Sternen

so weit das Auge reicht,

unendlich bis

ins Nichts

der

Dunkelheit.

Die Physik ist nichts anderes als die Lehre von

der Materie

und ihrer Bewegung

durch

Raum und

Zeit.

Wir blicken zu

den

Sternen

bis ans

Ende der Welt

und

zum Anfang

der

Zeit.

Unser Auge findet

nirgendwo

ein Ende,

sondern wird überwältigt

von der

Unendlichkeit

des Raumes.

Wer Wissenschaft,

Kunst und

Philosophie besitzt,

braucht keine Religion.

Relativität und

Quantenphysik

stehen für die Suche

nach der

allgemeinen geometrischen

Theorie,

die alle Kräfte

der Natur

beschreibt.

Die Allgemeine Relativitätstheorie beschreibt die Wechselwirkung

zwischen

Materie, Raum und

Zeit.

Gravitation manifestiert

sich in der

gekrümmten vierdimensionalen Raumzeit.

Kosmologie ist die Wissenschaft

vom Universum,

insbesondere der Anordnung von

Größe,

Verteilung,

Bewegung,

Energie und Masse,

Phänomenen sowie der

Zusammensetzung von

Elementen.

Dies alles ist eine mathematische und theoretische physikalische Welt.

Frei von Glaube und Aberglaube.

Nur in unseren Träumen und in der Neugier sind wir dem Himmel nah.

Irgendwo da draußen

im Universum

gehen meine

Gedanken

spazieren.

INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

Es war mal wieder einer dieser Nachmittage, der mich bis zum Abend hin in Beschlag nahm. Wessen Idee es war, mich mit einzubeziehen in den Trubel der Heiterkeit, vermag ich nicht zu sagen. Doch denke ich, dass es die Kinder waren, denen es in den Kopf kam, mir mal wieder auf den Zahn zu fühlen. Wissen sie doch, wie sehr ich die Astrophysik liebe und dieses Wissen gern weitergebe, solange ich das Gefühl habe, dass man mir auch zuhört. Dass dabei trotz allem auch noch Schabernack getrieben wird, war mir von vornherein klar.

Doch, das gebe ich unumwunden zu, macht es mir auch selbst Freude, jungen Menschen etwas zu vermitteln, wenn es dazu beiträgt, das allgemeine Wissen ein wenig zu bereichern, solange es ihnen Freude macht. Und weil sich diese Zusammenkünfte, hm, mehr oder weniger so stimmungsvoll darbieten, bleibt es natürlich nicht aus, dass diese, darf ich sagen, dass diese »Rasselbande« manchmal auch über die Stränge schlägt, wenn es die Situation gerade hergibt. Aber so sind nun mal die »Kids« von heute. Jedenfalls die in meiner kleinen Dialog-Erzählung. Kevin, Merle und vor allem die spitzfindige Nele halten mich ganz schön auf Trab mit ihren spitzbübischen Bemerkungen, was aber die ganze Geschichte ein wenig auflockern soll. Denn die Themen, die hier besprochen werden:

Gravitation,

Licht, Zeit und Raum,

Schwarze Löcher bis hin zu

Gott und darüber hinaus bis zur Weltformel sind im Grunde genommen sachverständige Aussagen und Ansichten, die ich mir durch beständiges Lesen vieler Sachbücher angeeignet habe, um es den Kids nahezubringen und natürlich auch dem Leser dieses Buches, der hoffentlich mit Interesse meinen Ausführungen folgen wird.

Dabei war es mir wichtig, dieses doch im Grunde genommen astrophysikalische Thema mit dessen Gleichungen aller Art so leicht wie möglich verständlich »rüberzubringen«, sodass der »Laie« (gemeint bist du, lieber Leser) nicht gleich die Lust verliert, dieses Buch zu lesen, weil es sich zu wissenschaftlich darstellt, denn Sachbücher mit streng physikalischen Inhalten wie Formeln und Gleichungen gibt es mehr als genug. Und das ist auch gut so.

Dieses Buch, dein Buch, lieber Lesefreund, soll dich in erster Linie unterhalten, selbst bei solch einem Thema, hm.

Was will der Autor damit sagen?

Ich möchte nur, dass alle, die danach fragen, woher wir kommen und warum die Welt so ist, wie sie ist, einen, wenn auch nur einen ganz kleinen, Einblick bekommen in das Weltgeschehen, was sich da Universum nennt.

Ob es mir gelungen ist …?

Na wenigstens darf der Spaß nicht fehlen, dafür sorgen schon (meine) Kinder.

Und nun, liebe Leserin, lieber Leser, auf ins Vergnügen und viel Freude an dem Wunder des Lebens, an dem Wunder, dass wir in diesem Universum existieren können und dürfen.

M. Nemann

»EIN EINFÜHRENDES TELEFONAT«

(Das Telefon schrillt):

Ja, hallo …

Ach, Lisbeth, grüß dich.

Nein, du störst nicht, ich bin grad dabei, einen kleinen Imbiss vorzubereiten.

Nein, keine große Feier. Ich habe heute Nachmittag, äh, wir haben heute Nachmittag, wollte ich sagen, wieder einmal eine Zusammenkunft mit unserem Manni.

Na, du weißt schon.

Ja, genau, dieser Manni, unser Manni.

Ha, ha, ha, ja, böse Zungen behaupten, wir wären … Du weißt schon, was ich meine.

Ja, und?! Wir sind erwachsene Menschen. Uns hat keiner vorzuschreiben, mit wem und wie oft wir es »treiben«. Du bist meine beste Freundin, du solltest das wissen. Schließlich bist du auch kein Kind von Traurigkeit.

Nele, fragst du?

Tja, wenns nach Nele gehen würde, wären wir schon längst zusammen mit allem Drum und Dran. Du kennst doch meine Nele. Sie sieht in ihm ihren neuen Papa.

Was sagst du?

Nein, er ist nicht der leibliche Pa…, ich meine, ihr Vater. Das weißt du doch. Aber Nele lässt nicht locker. Sie mag den Manni eben recht gern und ich weiß, dass Manni auch in Nele, wie soll ich sagen, vernarrt ist. Sie mögen sich eben. Weiß der Teufel, warum das so ist. Dabei waren sie zu Beginn des Kennenlernens recht zurückhaltend. Vor allem Nele. Kein Mann durfte mir zu nahekommen, weil Nele es mir nachempfand, wie unglücklich ich war, wenn Männerbekanntschaften zu Bruch gingen. Sie hat allen Kerls, die sie nicht mochte, das Leben recht schwer gemacht und sie bloßgestellt und das mit ihren jungen Jahren.

Du kennst ja diese Geschichten.

Was sagst du?

Ja, Manni, er verstand es, Nele nach und nach aufzutauen und sie davon zu überzeugen, dass es auch Männer gibt, die nicht nur daran denken, eine Frau gleich ins …, du weißt schon.

Oh, du kennst Nele nicht. Trotz ihrer zehn Jahre ist sie ein ganz aufgewecktes Mädchen. Dazu habe ich beigetragen.

Manni und ich, wir sind gute Freunde, trotz des Altersunterschieds.

Er sieht mich als gleichberechtigte Partnerin und in Nele eben kein »Anhängsel«, wie einige Männer vor ihm. Aber lassen wir das. Die beiden verstehen sich, und ich mag ihn auch, so wie er ist. Ein wenig verschroben, grüblerisch, nachdenklich und … und ein bisschen verrückt ist er auch, auf seine Art.

Ha, ha, ha. Nele lässt keinen Moment aus, ihn mal zu necken, und umgekehrt. Die beiden mögen sich und das ist das, was zählt. Nele ist ein richtiger Teufelsbraten.

… und ob …

Ja, wem sagst du das? Ha, ha, ha, …

Was sagst du? Warum wir uns hier zusammenfinden? Weißt du, das hat sich so ergeben. Wenn es die Zeit zulässt und Manni mal weniger mit seinen Büchern beschäftigt ist, du weißt ja, er ist sehr belesen, dann besucht Nele ihn und geht ihm mächtig auf den Geist.

Nein, nicht so wirklich. Er mag Nele und hilft ihr auch gerne in den Fächern, in denen sie ihre Schwierigkeiten hat, in der Schule mitzukommen. Ich lasse es geschehen, solange es mir gefällt. Natürlich darf Nele den Bogen nicht überspannen.

Ja, das stimmt.

Weißt du, Lisbeth, Manni sagte mal zu mir, dass die beiden einen kleinen Handel abgeschlossen hätten. Nele schenke ihm kleine Bonbons und er helfe ihr bei den Mathematikaufgaben. So hätten beide was davon, meinte er.

Natürlich, Lisbeth, das sagt er nur zum Scherz. Er mag gar nicht so viel süßes Zeug. Aber Nele zuliebe ging er darauf ein. Tja, und heute Nachmittag kommt die ganze Rasselbande wieder zusammen.

Na, die anderen Kinder, Neles Freundin Merle und Kevin.

Von wegen, rumkaspern. Die wollen, dass Manni ihnen was erzählt über die … die … Raumfahrt oder dergleichen. Ich weiß nicht so genau.

Manni ist ein so begeisterter Amateurastronom und kennt sich so ein bisschen damit aus.

Oh Gott, frag mich nicht. Ich weiß von nichts. Aber die Kinder sind ganz wild darauf, ihn auszufragen. Besonders Kevin, glaube ich. Weißt du, Lisbeth, Manni versteht es, in bewunderungswürdiger Weise die schwierigen Probleme der Astrophysik so klar und verständlich den Kindern nahezubringen, und es ist uns allen immer ein Genuss, seinen Ausführungen zu folgen. Nele ist ganz stolz auf ihren neuen Papa, wie sie Manni gerne nennt.

Und er, fragst du?

Er lässt sich das gefallen. Ich glaube, es gefällt ihm auch, den Kindern etwas zu vermitteln, wenn sie wissbegierig sind, etwas über das Universum zu erfahren.

Wie es heute wird? Ich weiß es nicht, deshalb habe ich was vorbereitet für die Rasselbande, Manni mit eingeschlossen.

Oh, wart mal, ich glaube, ich höre was. Das kann nur Nele sein. Keine klingelt so lang und stürmisch wie meine Tochter. Warte mal, sie hat bestimmt wieder ihren Haustürschlüssel verlegt. Ich gehe mal eben öffnen.

Mama, Mama, …

Ja, Nele, was ist denn wieder los? Du schreist ja das ganze Haus zusammen und deine Hausschlüssel liegen auch wieder sicherlich irgendwo rum.

Mama, Papa kommt doch heute noch.

Ja, ich weiß, aber warum, warte mal, ich muss noch mal eben ans Telefon gehen.

Wer ist denn dran?

Lisbeth.

Leg schnell auf!

Warum denn das?

Weil ich Merle noch schnell anrufen muss.

Ja, aber, das hat doch noch Zeit …

Nein, nein, ich muss das sofort tun.

Na, das kann ja was werden, nun warte doch. Darf ich mich noch von Lisbeth verabschieden?!

Aber nicht so lang.

Nele, sei nicht so vorlaut.

Bitte, bitte mach schnell.

Also wirklich, Nele. Hör mal, Lisbeth, vielleicht konntest du etwas am Telefon mitbekommen, Nele nervt mal wieder, …

… ja so ist sie eben, also wie verbleiben wir?

Ach so, deswegen. Ja, doch, bin ich mit einverstanden. Wir treffen uns dann vor dem Kaufhaus zum Shopping und anschließend klönen wir noch bei einer schönen Tasse Kaffee.

Wann? Na in etwa einer Stunde. Ich freue mich, mal ganz ohne Kerls und (leise gesprochen) ohne Nele.

Was sagst du, Mama?

Wie? Ach nichts.

Du, Mama.

Ja?

Darf ich auch mal mit Tante Lisbeth reden?

Äh, ja, wenn du möchtest. Hier, nimm den Hörer.

Tschüss!!! (aufgeknallt)

Na, hör mal, Nele, du kannst doch nicht …

Es ist wichtig Mama, dass ich Merle sofort anrufe.

So, na das muss ja außerordentlich dringend sein.

Danke, Mama, du, Mama, …

Ja?

Du kannst jetzt ruhig weggehen.

Ach nee, warum denn, wenn ich fragen darf?

Weil …, weil …

Na?

Weil ich was mit Merle besprechen muss, was nicht jeder gleich hören soll.

Seit wann hast du Geheimnisse vor mir?!

Hab ich ja gar nicht, nur …

Nur was?

Ach, Mama …

Ja, ist schon gut, solange du mir keine groben Dummheiten anstellst. Ja, ja, ich geh ja schon … in die Küche und bereite noch was vor.

Prima, Mama.

Wie? Ja, ich geh ja schon, du kleine … (Göre).

So, jetzt aber schnell, die Nummer von Merle. Wo steht sie noch? Ah, hier im Telefonalphabet … unter … M … wie … Merle. So nun aber …, was ist denn los?! Geh ran, Merle! Mach schon! Schläft die?!

Ja, hallo, endlich, ich bins, Nele. Wo warst du denn so lange, häh? Auf Toilette? Das kann warten.

Was los ist, fragst du? Mein Papa kommt gleich zu uns. Wir wollen doch was über das Weltall hören von dem Manni, der richtig Bescheid weiß und so.

Universum, sagst du, ja, das auch, hi, hi. Du, pass mal auf. Wenn du gleich kommst, (leise gesprochen) bring mein Geschenk mit, das ich für Papa … ja, ja, es liegt noch bei dir, ich habs vergessen.

Weil du mit mir gezankt hast, du dumme Nuss.

Gar nicht wahr, ist ja jetzt egal, bring es mit, hörst du?! Und bring Kevin auch mit.

Wie, der ist noch beim Fußballspielen? Der spinnt wohl. Geh hin und mach Dampf, sonst trete ich ihn in die … irgendwo … hin. Und sag ihm, er soll sein Flugzeug mitbringen.

Was sagst du?!

Ja, dann eben sein Raumschiffmodell. Ist doch egal. Weißt du, das gefällt sicher meinem Papa, dann erzählt er uns bestimmt mehr über die Abenteuer im Universalweltraum.

Was sagst du?

Universum, hab ich doch gesagt. Verbessere mich nicht immer. Also bis gleich … und vergiss nicht meine Überraschung, die ich vorbereitet habe, hörst du!? Und trödle nicht so rum. Jetzt kannst du wieder aufs

Klo gehen. Tschüss! (Telefonhörer aufgeknallt)

Na, Nele, alles geklärt mit Merle?

Ja, Mama.

Dann hilf mir noch mal kurz in der Küche und stell mit mir die Schnittchen zusammen, die ich für euch vorbereitet habe.

Ich dachte, es gibt Pizza?!

Na, hör mal, du kannst doch nicht jeden zweiten Tag Pizza in dich reinfuttern. Das ist ungesund.

Aber Papa sagt …

Papa sagt, Papa sagt, ich bin deine Mutter und ich sage dir …, oh es klingelt schon wieder an der Tür.

Ich mach auf, Mama.

Ja, mach das. Das fängt ja gut an.

»ORDNUNG BRAUCHT NIEMAND, WOHL ABER DAS CHAOS«

Guten Tag, bin ich hier richtig? Ich habe gehört, dass es hier was umsonst zu futtern gibt.

Papa ist da! Mama, hörst du?

Na, du kleine Mickey Maus, da staunst du wohl, dass ich so überpünktlich bin. Komm, lass dich knuddeln, mein Mädchen.

Ach, sieh mal an, der Herr Manni, heute mal ganz pünktlich.

Ja, Silke, die Liebe geht halt durch den Magen. Weiß ich doch, dass es bei dir immer was Gutes zu essen gibt.

So, so, das spricht sich wohl schnell rum.

Komm, Silke, heute küsse ich dich mal mündlich.

Was ist denn das für ein Spruch?

Den hab ich mal irgendwo gelesen. Nele, ich darf doch deine Mama küssen, oder?

Ja, aber nicht so fest, … auf die Backe.

Ja, du meinst Wange.

Ja, die auch.

Ja, meine Nele achtet auf mich und passt auf.

Davon bin ich fest überzeugt. Aber es wird der Tag kommen, da wirst du es sein, die aufpassen muss, wenn die Jungs Nele den Hof machen.

Erinnere mich nicht daran.

Ich kann selbst auf mich aufpassen, jawohl!

Davon bin ich fest überzeugt, mein Engel. So, nun komm doch erst mal ins Wohnzimmer. Setz dich. Möchtest du was trinken?

Ein Bier wär nicht schlecht.

Und du, Nele?

Auch ein Bier.

Das wüsste ich aber. Nix da, du trinkst deine Limonade.

Du, Papa …

Ja?

Merle und Kevin kommen auch gleich.

Ja, ich weiß, es war wohl deine Idee, dass wir uns hier noch mal sehen und uns austauschen? Ich muss dir aber sagen, dass ich es nur dir zuliebe mache, weil du mich so angegangen bist.

Du hattest es mir versprochen.

Hm, ja, stimmt … und ich stehe zu meinem Wort.

Weißt du, Manni, Nele schwärmt von dir, weil du beim letzten Mal den Kindern so viel erzählt hast über den Weltenraum und dergleichen, so was behält sie im Kopf.

Universum heißt das, Mami!

Respekt, Nele, das hast du dir gut gemerkt.

Ja, so bin ich eben.

Siehst du, das meinte ich damit. Ach, entschuldige, ich vergaß dein Bier.

Ich hol es schon, Mama.

Wo sie gerade weg ist … Nele hat ein Geschenk für dich vorbereitet.

So?

Ich gebe es zu, ich habe vorhin gelauscht, als Nele mit ihrer Freundin Merle telefonierte. Weißt du, wenn Nele so geheimnisvoll tut, werde ich immer misstrauisch.

Schäm dich, Silke.

Pst, sie kommt schon.

Hier Papa, dein Bier.

Stell bitte noch ein Glas dazu, Nele.

Lass sein, ich trink aus der Flasche, war als Baby schon ein Flaschenkind, ha, ha, …

Wirklich, Papa?

Nix da, wir sind hier nicht in einer Kneipe oder an einer Imbissbude.

Nele, bitte hol ein Glas.

Hm.

Was, hm?

Schon gut.

Du hast doch was.

Weißt du, Silke, das ist mitunter auch ein Grund, weshalb wir in manchen Dingen nicht so eng zusammenkommen, du verstehst, was ich meine?

Ich bin nun mal für Ordnung. Das fängt beim Essen und Trinken schon mal an. Du bist und bleibst ein Eigenbrötler, trägst verlotterte Pullover, schlampige Hosen, bist an manchen Tagen unrasiert, trägst Socken mit Löchern und deine Haare könnten auch mal wieder geschnitten werden.

Du redest wie meine Mutter.

Weißt du, wem du ähnlich siehst?

Na?

Diesem »Einstein«, dieser verrückte Professor, von dem mir Nele mal ein Bild gezeigt hat. Ist das Absicht?

Hm.

Du bist wie ein Kind. Ein großes Kind.

Vielleicht hast du recht.

Nun guck nicht so. Ich mag dich dennoch, weil du ein so netter Kerl bist … und … und …

Was und?

… weil Nele dich so mag, wie du bist.

Hör mal, Silke, ich …

Pst, Nele kommt zurück mit dem Glas.

So, da bin ich wieder, hi, hi. Hier dein Glas.

Danke, Nele.

Worüber habt ihr gerade geredet?

Über kaputte Socken mit Löchern!

Wirklich?

Ach, Nele, Papa … äh, Manni redet mal wieder wirres Zeug.

Hm.

Papa kann recht witzig sein, oder, Mama?!

Ja, jeder auf seine Art. Ach, übrigens, Nele …

Ja, Mama?

Hast du dein Zimmer aufgeräumt, wenn ihr gleich allesamt darin …, äh, … diskutiert?

Ja, ja …

Nele!!!

Ich muss nur noch ein bisschen … nachbessern, oder so.

Oder so, sagt meine Tochter, so, so.

Ha, ha, ha, …

Was gibts denn da zu lachen, Manni?

Ich denke gerade da an einen Spruch von Albert Einstein.

Na, was kommt jetzt?!

Wie geht der, Papa?

Er sagte mal: »Ordnung braucht nur der Dumme,

das Genie aber beherrscht das Chaos.«

Ha, ha, ha.

Hi, hi, hi.

Ho, ho, ho.

Da haben sich zwei gesucht und gefunden.

Du, Papa?

Ja?

Das versteh ich nicht so ganz.

Wie? Was? Äh … lass gut sein, Nele.

Ha, ha, jetzt muss ich aber lachen, ihr zwei Neunmalklugen. Na, das wird ja was werden mit euch.

Du, Papa …

Ja?

Hast du schon meine neueste Babypuppe gesehen?

Äh, nein, hab ich nicht.

Willst du sie sehen?

Ja, warum nicht? Zeig sie mir, bitte.

Das geht nicht.

Das geht nicht und warum nicht?

Sie liegt im Puppenbett und schläft ihren Mittagsschlaf, jawohl.

Schläft ihren Mittagsschlaf … oh, … äh, … hm, … und nun?

Du kannst sie aber trotzdem sehen, komm mit in mein Zimmer.

Ja, Manni, geh nur. Es ist Neles Lieblingspuppe. Ein jeder soll sehen, wie schön ihre Puppe ist.

Sie ist mein Baby, jawohl. Kommst du?!

Ja doch, nun zerr doch nicht so, Nele.

Da liegt sie, siehst du?

In der Tat, sie schläft, deine Puppe.

Wenn ich sie hochhebe, macht sie ihre Augen auf und schreit nach Mama.

Nach Mama?

Ja, nicht nach Mami, nach mir.

Ach so, ja das leuchtet mir ein.

Nachher, wenn sie ausgeschlafen hat, gibts was zu essen.

Aha …, und was?

Gummibärchen!

Gummibärchen, natürlich, … die isst du auch ganz gerne, stimmts?

Hi, hi.

Hat sie auch einen Namen, deine Puppe?

Pipi!

Pipi?

Ja, weil sie immer ins Bett macht, hi, hi, hi.

Du, hör mal, Nele, du räumst hier aber vorher noch auf, hörst du!

Ja, Mama.

Das sieht ja hier aus wie bei Manni zu Hause.

Vielen Dank auch.

Ach, hab dich nicht so.

Nele, es ist ein geordnetes Chaos, dein Zimmer, mir gefällt es.

Siehst du, Mama, Papa sagt …

Dein Papa mag sich mit Physik auskennen, aber mit häuslicher Ordnung hält er es nicht so genau.

Wir wollen uns bessern, Nele, oder?

Ja, ein bisschen, hi, hi.

Du sag mal, deine Puppe, die »Pipi«, ist das nun ein Junge oder ein Mädchen?

Aber Papa, es ist natürlich ein Mädchen. Sie heißt doch auch »Pipi« und nicht »Papa«.

Wie? Ach so, darauf hätte ich auch selbst kommen können, hm.

Außerdem trägt sie rosa Wäsche. Jungs tragen nur blau, das weiß doch jedes Kind.

Äh, das, äh, … leuchtet auch mir jetzt ein.

Du, Manni, leg dich nicht mit Nele an. Es gibt Dinge, von denen die

Herren der Schöpfung keine Ahnung haben, da haben wir Frauen mehr Durchblick als die Jungs, stimmts, Nele?

Genau, Mama, hi, hi, hi, hi, …

Was grinst du so, Nele? Du hast doch bestimmt was ausgeheckt. Ich kenn dich doch.

Nein, Mama, ich freue mich nur auf Merle, wenn sie meine neue Puppe sieht, weiß ich, dass sie meine Puppe auch mal halten will.

Ja und?

Das erlaube ich nicht, jawohl.

Du bist aber streng.