Verfasser: Gustav Falke
Herausgeber: Gabriel Arch
Digitale Reproduktion der Originalausgabe von 1908
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Nun um mich her die Schatten steigen,
Stellst du dich ein, willkommnes Schweigen,
Du, aller tiefsten Sehnsucht wert.
Sehr hab ich unter Lärm und Last
Des Tags nach dir, du scheuer Gast,
Wie einem lieben Freund begehrt.
Das wirre Leben ist verklungen,
In Höhen ging und Niederungen
Längst jeder laute Schall zur Ruh.
Urstimmen, die der Tag verschlang,
Erklingen, mystischer Gesang –
Ja, süßes Schweigen, rede du.
Was über deinen stillen Mund
Aus einem rätseltiefen Grund
Mit leisem Murmeln quillt herauf,
Ich halte zitternd meine Schalen
Und fang die feinen Silberstrahlen
Verborgner Quellen selig auf.
Der Wind, im dunklen Laube wühlend, bringt
Zu mir den Ruf der wachen Nachtigallen:
Dazwischen: welch ein Ton? Ein Fremdes singt.
Woher die Stimmen, die bald sacht,
Bald schwer aufklingen aus der Nacht
Und jetzt wie in sich selbst verhallen?
Der weiße Apfelzweig,
Der sich vor meinem offnen Fenster wiegt,
Ans Glas die feuchten Blüten schmiegt,
Glänzt märchenhaft im Vollmondlicht,
Und heilig schimmern Büsche, Beet und Steig,
Mein Blick ist fassungslos geweitet:
O welches hohe Fest ist hier bereitet
Den feinen Seelen, die in Träumen leben
Und unter jedem leisen Ton erbeben,
Der von der Harfe der Gottheit klingt und kündet,
Daß sie noch immer
Zum alten Spiel die fleißigen Finger ründet
Und noch zu Ende nicht ihr Lied gebracht.
Sie endets nimmer,
Horch, welch ein Klang der Liebe durch die Nacht!
Nachts in der träumenden Stille
Kommen Gedanken gegangen,
Nachts in der träumenden Stille
Atmet, zittert ein Bangen,
Nachts in der träumenden Stille,
Ratlose quälende Fragen.
Weit über alles Sagen
Kommen Gedanken gegangen,
Atmet, zittert ein Bangen
Nachts in der träumenden Stille.
Wenn der Gott die Seinen ruft,
Priester und Propheten,
Schallts wie zwischen Felsenkluft
Dröhnende Drommeten,
Wirbelts wie Novembersturm
Über Wälder nieder,
Fährt wie Blitz in Dach und Turm,
Schüttelt Herz und Glieder.
Wenn der Gott die Seinen ruft,
Klingts wie helle Flöten,
Zieht es wie durch weiche Luft
Sanfte Abendröten,
Taut es mild wie Sphärensang
Von den Sternen nieder,
Rührt zu rhythmisch höhern Gang
Herzen auf und Glieder.
Und so fährt es, Schlacht und Zorn,
Heut in uns wie Wetter,
Daß wir, wie ein Eichenknorrn
Ächzen im Geschmetter,
Fährt zum andern sanft und glatt
In uns wie ein Säuseln,
Daß wir wie ein Rosenblatt
Unterm Wind uns kräuseln.
Drum wenn ihr auf Gassen seht
Wie berauscht uns wanken,
Wenn ein Gottbesessner geht,
Ists ein trunknes Schwanken.
Wenn der Geist in Wirbeln kreist,
Werdewehn der Dichtung,
Gehen unsere Füße meist
Planlos aus der Richtung.
Herr, laß mich hungern dann und wann,
satt sein macht stumpf und träge,
und schick' mir Feinde, Mann um Mann,
Kampf hält die Kräfte rege.
Gib leichten Fuß zu Spiel und Tanz,
Flugkraft in goldne Ferne,
und häng' den Kranz, den vollen Kranz,
mir höher in die Sterne.
Noch halt mit beiden Händen ich
Des Lebens schöne Schale fest,
Noch trink und kann nicht enden ich
Und denk nicht an den letzten Rest.
»Doch einmal wird die Schale leer,
Die letzte Neige schlürftest du.«
So trank ich doch, was will ich mehr,
Dem Tod ein volles Leben zu.
Der Morgen steigt und glüht und steigt,
Und frohe Herzen beben;
Ein Tag, und überschauert schweigt
Das trunken reiche Leben.
Und zwischen Auf- und Niedergang
Blutwellenheißes Schlagen,
Ein Hoffen tausend Leben lang,
Ein Schmerz und ein Entsagen.
Und ists nur einen Sonnenblitz,
Daß uns ein Glück bereitet,
Nur einen kurzen Sattelsitz,
Daß Freude uns begleitet:
Freiweg durchs Leben! Sprung und Sporn!
Und Schwert und Schlacht und Scherben,
Und Glück und Tück und Kranz und Dorn,
Und rauscht der Tod durchs reife Korn,
Ein Lächeln noch im Sterben.
Sitz' ich sinnend, Haupt in Hand gestützt:
Schöner Tag, hab' ich dich recht genützt?
Einen Kuß auf meines Weibes Mund,
Liebesgruß in früher Morgenstund'.
Sorg' ums Brot in treuer Tätigkeit,
offnes Wort in scharfem Männerstreit.
Einen guten Becher froh geleert,
kräftig einem argen Wunsch gewehrt.
Leuchtend kommt aus ewigem Sternenraum
noch zuletzt ein seliger Dichtertraum.
Sinnend sitz' ich, Haupt in Hand gestützt:
Schöner Tag, ich hab' dich ausgenützt.
Am Abend zwischen Traum und Wachen,
Ich dachte nicht grad an heilige Sachen,
Vor mir der Nazarener stand.
Die schönen Gottesaugen lagen
Auf mir wie zwei freundliche Fragen.
Hielt eine Blume in der Hand,
Hochstengelig ein goldener Stern
Lehnt an der Schulter unserm Herrn,
Wie frommer Maler Engelsgestalten
Ihre Friedenspalmen halten:
Eine Sonnenblume, voll erschlossen,
Von einem lieblichen Licht umflossen,
Hob sich von seinem blauen Kleid
Als ein glänzendes Geschmeid.
So schwebte wie ein Nebel zart
Vor mir die göttliche Gegenwart,
Darauf ich holden Schreckens geblickt,
Bis ich darüber eingenickt.
Am Morgen, nach gesundem Schlaf,
Stand mir der Sinn ins Feld hinaus,
Wo ich auf eine Hütte traf,
Ein leicht gezimmert hölzern Haus.
Drum ragten als ein Schirm und Zaun,
Als ein golden Gegitter anzuschaun,
Hochsäulig aufgereiht beisammen,
Sonnenblumen, zehn helle Flammen.
Das war ein dichterlicher Platz,
Wie nur am Wege hold versteckt
Ein Sonntagskind ihn einmal entdeckt.
Ein Wässerlein lief mit süßem Geschwätz
Durch eine schattige Wiese hin,
Sonst war die Stille hier Königin;
Ihr König, der Frieden, saß auf der Bank
Und putzte seine Krone blank.
So oft ich dem Häuschen vorübergeh,
Ein blau Gewand ich vor mir seh.
Geht nicht, steht nicht, schwebt vielmehr
In einiger Höhe vor mir her.
Schöne Gottesaugen schlagen
Sich nach mir auf mit freundlichem Fragen,
Und von der Schulter unserm Herrn
Nickt schwankend der goldne Blätterstern,
Die Sonnenblume, voll erblüht,
Von einem himmlischen Leuchten umglüht.
War nie diesen Blumen recht gut gewesen.
Schalt sie bäuerisch und gemein,
Kamen mir vor wie Küchenbesen,
Die gerne wollten Prinzessinnen sein.
Aber so läßt, was wir verachtet,
Ehs drüber getagt nur oder genachtet,
Oft plötzlich die schlichte Hülle sinken
Und uns seine heimliche Schönheit trinken.
Besonders Poeten kommen oft
Zu solchen Gnaden unverhofft.
Ich träumte mich auf einem bangen Weg,
auf einem hohen, schwindelschmalen Steg,
der führte mich bis an das Himmelstor.
Da stand ich lange, ohne Mut, davor.
Und zitternd griff ich nach dem rost'gen Ring,
das Himmelsglöcklein an zu läuten fing;
mein Herz erschrak vor seinem hellen Klang,
ein armer Sünder auf dem letzten Gang.
Dann rasselte ein großer Schlüsselbund,
ein Knarren, bis der Himmel offen stund;
doch hascht' ich nur von seiner Herrlichkeit
mit scheuem Blinzeln einen Streifen breit,
ein Wiesengrün und einen Engelsfuß.
Sankt Peter barg mir jeden weitern Gruß
mit breitem Rücken und erschreckte mich
mit barschen Fragen: »Freund, wer schickte dich?«
»Mich schickte keiner.« »Und was suchst du hier?«
»Nach Erdennot ein ruhiges Quartier,
ein Flügelpaar und himmlisches Gewand,
ein Tröpfchen Tau aus Gottes hohler Hand.«
»Hast du zu solchen Dingen auch ein Recht,
warst du auf Erden ein getreuer Knecht?«
»Ich war Poet.« »Und kommst zu Fuß hier an?
Wo hast du deine Flügel hingetan?«
»Ich schämte mich, weil sie so sehr beschmutzt
und ihre schönsten Federn arg gestutzt,
weil durch das Fliegen nach dem Flitterkranz
des Menschenruhmes dunkel ward ihr Glanz.«
»Und deinen Kranz?« »Ich hab' ihn abgelegt,
daß man mit andern ihn zum Kehricht fegt,
und komm' nun nackt und ohne Glorienschein.«
Da sprach der Pförtner gütig: »Komm, tritt ein.«
(Meinem Bruder)
Du wolltest, jung und hohen Sinns,
Paläste bau'n und Tempel
und sehntest dich, ein Haus zu sehn
mit deines Geistes Stempel.
Was dir der Gott an Schönheit gab,
das liegt nun all im dunklen Grab.
Der Tod, der Neidgeselle,
nahm dir zu früh die Kelle,
das Richtmaß und den Zirkel ab.
Ich aber lebe noch im Licht
und bau' auf meine Weise
und bau' an einem Tempel fromm,
darin ich bet' und preise.
Aus Liedern soll ein Haus erstehn,
draus meine Augen fröhlich sehn,
darin vor allen Wänden
in stillen Opferbränden
der Schönheit ewige Flammen wehn.
Und eine Tafel bring' ich an,
davor zwei Kerzen ragen,
die soll auf ihrem hellen Grund
nur deinen Namen tragen
und soll mich mahnen früh und spät,
je herrlicher mein Haus gerät,
wie oft ein hohes Streben
sich bitterlich muß geben
und all in einer Nacht vergeht.
Ihr Hochmütigen,
Euch mehr dünkenden,
Ihr Pharisäer,
Wie vieles danke ich euch.
Nicht vielleicht alles?
Ich danke euch meine Einsamkeit,
Mein Abseitssein;
Ich danke euch meinen zornigen Stolz
Und danke euch meinen Schmerz;
Und mein Lachen danke ich euch,
Mein stilles, einsames Lachen.
Jegliche Spuren des tausendfüßigen Tages
Bewahrt auf weicher,
Wächserner Tafel die empfindliche Seele.
Und auf den Knien die Tafel,
Hockt brütend darüber die Einsamkeit.
Und der Stolz tritt herrisch heran,
Und mit schnellem, zornigem Knöchelschlag
Klopft er bald hier, bald da
Hart auf.
Und der Schmerz,
Über die Tafel geneigt,
Gleitet mit leisem, durchsichtigem Krankenfinger
Über diese, über jene Stelle:
»Hier deine Ernte.«
Und wie der Bauer
Beim Anblick seiner vollen Tenne
Frischgefallenen Segens,
Unterm Sichelschnitt gefallen,
Jäh, weinend,
Wer hörte das Weinen gemäheter Halme?
Wie der Bauer,
So lacht meine Seele und freut sich
Ihres mehrenden Reichtums.
Wie vieles danke ich euch!
Alles vielleicht! –
Der Morgen warf, steh auf du Wicht,
Mir goldne Perlen auf die Kissen,
Da taumelte ich traumentrissen
Vor sein erglühtes Angesicht.
Blank lag die Welt in seinem Glanz.
Hinaus! Mein Herz war frisch und heiter!
Durch Duft und Farben, weiter, weiter!
Und jeder Schritt war Lust und Tanz.
Und auf und ab ein großes Kind,
Lief ich durch all die Morgenschöne,
Und oben schwammen Lerchentöne
Und Blütenblätter mit dem Wind.
Da kam, da kam, durchs feuchte Kraut,
Die frühen Freuden voll zu machen,
Mein Schatz, und wurden Kuß und Lachen
Und tausend süße Worte laut.
Die Purpurdecke deines Zeltes hebt
Ganz langsam eine schmale weiße Hand,
Und meine Königin, im Rosenschmuck
Der schlaferquickten Jugend, grüßt den Tag.
Seit gestern weilen wir auf diesem Stern,
Millionenmal millionen Meilen weit
Entrückt der Erde. Als ich von dir ging,
Stand über mir der blasse Erdenmond,
Und eines Wächters harte Stimme wies
Von deines stillen Gartens Gitter mich,
Vermutend den gesuchten Äpfeldieb.
Seit gestern weilen wir auf diesem Stern,
Und eine Nacht, der selbst der Wettgesang
Von vielen hundert Nachtigallen nichts
Vom Zauber ihres tiefen Schweigens nahm,
Bracht uns Vergessen. Mißverständnis, Stolz
Und jede Kluft, die Menschennarrheit schuf,
Blieb hinter uns, und die Erinnerung starb.
Die Purpurdecke deines Zeltes hebt
Ganz langsam eine schmale weiße Hand,
Und meine Königin, im Rosenschmuck
Der schlaferquickten Jugend, grüßt den Tag.
Wie bist du schön im vollen Morgenglanz
Der sieben Sonnen, die, ein reicher Ring,
Hier unseres Glückes Wiegenbett umstehn.
Schneeweiße Seide, lose aufgerafft
Von goldnen Spangen, hüllt den schlanken Leib,
Und nicht der kleinste Zierat weiter stört
Der zarten Formen keuschen Linienfluß.
Seit gestern weilen wir auf diesem Stern,
Und niemals ist ein schönerer Morgen wohl
Auf eine schönere Nacht, wo auch, gefolgt.
Den sieben Sonnen wich die Siebenzahl
Der sanften Silbermonde, die das Amt
Der Wächter vor dem Liebeszelt versahn
Und blaß und blässer wurden, stündlich mehr,
Vor Neid und Neugier. Doch das dichte Tuch
Des Purpurdaches wehrte jedem Blick,
Selbst jeder Laut verfing im schweren Stoff
Des Vorhanges sich, und wie ein Traumakkord
Traf leis von draußen das Geschluchze nur
Der lauten Liebessänger unser Ohr.
Die Purpurdecke deines Zeltes hebt
Ganz langsam eine schmale weiße Hand,
Und meine Königin, im Rosenschmuck
Der schlaferquickten Jugend, grüßt den Tag.
Ein wenig neigst die weiße Stirne du
Und senkst den Blick, geblendet von dem Licht,
Und hold verwirrt von dem Gedenken noch
Der Nacht und ihrer süßen Heimlichkeit.
Doch stürmisch reißt mein Arm dich zu mir her,
Und stürmisch küßt mein Mund auf deinem Mund
Den ersten Morgengruß des Weibes wach.
Dann schreiten wir umschlungen in den Tag,
Glücktrunken in das goldne Paradies,
Das niemals eines Menschen Fuß betrat.
Denn unser ist der Stern, der uns jetzt trägt,
Von Anbeginn, und unserer Liebe ward
Er vorbestimmt in Gottes Weltenplan.
Warst eben aus der Kirche gekommen,
Das junge Herz noch heilig beklommen, –
Aber doch wieder weltlich so weit,
Daß du mir zur linken Seit
Brav Brötchen schmaustest am Frühstückstisch,
Und nach dem Brötchen frech und frisch
Das größte Stück nahmst von der Torte.
Zur Rechten mir sprach würdige Worte
Der Großpapa. Ihm hatte vor allen
Des Herrn Pastoren Text gefallen:
»Der Glaube macht es, der Glaube allein.
Des sollen wir denn getröstet sein,
Nicht lassen durch Spott und Hohn uns rauben
Den wahren, einfältigen Christenglauben.«
Der Papa nach seiner stillen Art
Lächelt in den weißen Bart:
»Ich würde das alles auch unterschreiben,
Wär ich Pastor. Bins nicht, laß es bleiben.«
Auch ich hätt gern vermerkt, was ich dacht,
Aber es war nicht angebracht.
Achte den Glauben nicht gering,
Es ist um den Glauben ein trefflich Ding,
Und ging er dir über in Fleisch und Blut,
Fährst du wahrlich mit ihm gut.
Von mir schon längst er Abschied nahm,
Irgendwo mir abhanden kam.
Sind mir nur die zwei andern geblieben:
Das Hoffen, Kind, und das Lieben, das Lieben.
Mit diesen beiden kam ich bisher
Leidlich zurecht, oft etwas für quer,
Aber alles in allem genommen,
Bin ich dabei zu Gewinn gekommen,
Und möchte im Leben nicht anders fahren,
Und bin doch schon einigermaßen bei Jahren.
Du hast nun die Schule erst hinter dir,
Die Welt liegt vor dir, ein blühend Revier,
In das deine schönen, großen, grauen
Augen erwartend und ahnend schauen.
Dein schwarzes Kleid, dein süßes Gesicht,
Deines Zöpfchens blondbraun Licht,
Dein kindlich Wesen, dein schwellender Mund,
Dein junger Leib, frisch und gesund:
Wie ich so neben dir sitze, geht
Es wie ein tief und fromm Gebet
Durch mein ungläubig Herz, und leis,
Verstohlen, nach frommer Beter Weis,
Kreuz ich die Finger: Hoffen und Lieben,
Die treu mir alle Tage geblieben,
Wendet auch diesem Kind euch zu,
Streut eure Rosen vor seinem Schuh,
Daß es gleich mir mit hellem Mut
Spricht dereinst: Das Leben ist gut.
Du aber, Liebe, reich mir sacht
Das Glas jetzt, ihr seis dargebracht.
»Mein Fräulein, Ihr spezielles Wohl.« –
Daß doch der Teufel das Rotwerden hol!
Schönes Kind von fünfzehn Jahren,
Gertenschlank, mit blonden Zöpfen,
Mit dem Strickstrumpf vor den Töpfen,
Ach, was läßt sich da erfahren?
Mußt mit hellen Augen schaun
Übern Zaun.
Hast du übern Zaun gesehen,
Gertenschlank, mit blonden Zöpfen,
Mit dem Strickstrumpf vor den Töpfen,
Magst du dann nicht länger stehen.
Ist im Zaun kein Pförtchen drin?
Sieh doch hin.
Zaun und Pförtchen erst im Rücken,
Schönes Kind von fünfzehn Jahren,
Ach, was wirst du da erfahren!
Kann das Leben so beglücken?
Wieviel Glanz und Herrlichkeit
Weit und breit.
Gertenschlank, mit blonden Zöpfen,
Wirst nicht lang alleine bleiben,
Und wie anders ist solch Treiben