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Ganz einfach orientieren und jederzeit wissen, wo genau Sie gerade sind: Die praktische App zu den Erlebnistouren sorgt dank Offline-Karte und Navigation dafür, dass Sie immer auf dem richtigen Weg sind. Außerdem zeigen Nummern alle empfohlenen Aktivitäten, Genuss-, Kultur- und Shoppingtipps entlang der Tour an.
Immer auf dem neuesten Stand in Ihrer Destination sein: Der Online-Update-Service bietet Ihnen nicht nur aktuelle Tipps und Termine, sondern auch Änderungen von Öffnungszeiten, Preisen oder anderen Angaben zu den Reiseführerinhalten. Einfach als PDF ausdrucken oder für Smartphone, Tablet oder E-Reader herunterladen.
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„BLAUE REISE“ » |
Auf einem Holzschiff von Bucht zu Bucht – angenehmer lässt sich das Mittelmeer nicht erleben zur Karte |
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TROJA » |
Archäologen graben hier seit über hundert Jahren nach der legendären Stadt, doch die spektakulärsten Funde wurden längst außer Landes gebracht (Foto) zur Karte |
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HAGIA SOPHIA » |
Die Kirche der „heiligen Weisheit“ ist das berühmteste Bauwerk Istanbuls zur Karte |
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TOPKAPI PALAST » |
Der einstige Sultanspalast in Istanbul ist heute ein sehr reiches Museum zur Karte |
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EPHESOS » |
Krönung einer Türkei-Reise: ein Besuch der prächtigen Ruinenstadt Ephesos zur Karte |
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PAMUKKALE » |
Die „Baumwollburg“ aus weißen Kalksteinterrassen, über die heiße Quellen plätschern, ist ein bezauberndes Naturphänomen (Foto) zur Karte |
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ÖLÜDENIZ » |
Ein Stück Paradies: die geschützte Bucht von Ölüdeniz zur Karte |
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PATARA » |
Der längste Sandstrand des östlichen Mittelmeers ist so groß, dass man vom Meer aus in die Wüste zu blicken meint zur Karte |
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ÇEŞME » |
Die Halbinsel vor Izmir ist eine Wellness-Oase mit internationalem Flair zur Karte |
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KALE (BURG) » |
Die Burg von Ankara thront mit ihren Grundmauern aus byzantinischer Zeit wie ein Adlernest über der Stadt zur Karte |
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HATTUSCHA » |
Die ehemalige Hauptstadt der Hethiter ist die wichtigste archäologische Grabungsstätte des Landes zur Karte |
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KAPPADOKIEN » |
Eine Landschaft aus wundersam geformten Tuffsteinhügeln mit unterirdischen Höhlendörfern zur Karte |
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KONYA » |
Die tanzenden Derwische sind das bekannteste Markenzeichen des mystischen Mevlana-Ordens in Konya zur Karte |
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BERG NEMRUT » |
Riesige Götterhäupter, aus Stein gehauen, schmücken das Hochplateau des Nemrut- Berges – auf seinen Höhen warten ein Unesco- Weltkulturerbe und eine Begegnung jenseits der Zeit zur Karte |
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SUMELA KLOSTER » |
Mit seiner Gründung ist eine Sage verbunden: Wenn man glaubt, kein Pfad führe mehr weiter, sieht man wie an den Berg geklebt das Sumela-Kloster zur Karte (siehe auch >>) |
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Grätenloser Genuss » |
Die beste Nachspeise im Anschluss an Fisch: sıcak helva in einem der Restaurants von Gümüşlük auf der Bodrum-Halbinsel direkt am Meer (Foto) |
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Wilde Wasser » |
Für Raftingfans ist diese abenteuerliche Flusstour ein absolutes Muss. Der wilde Çoruh gehört zu den besten Raftingflüssen der Türkei (Foto) |
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Frische Fische » |
Vor der herrlichen Kulisse der rauschenden Manavgat-Wasserfälle auf halber Strecke zwischen Antalya und Alanya schmecken die frischen Forellen besonders gut |
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Dorf mit Unterwasserstadt » |
Vor dem kleinen, verwunschenen Küstenort Kaleköy können Sie zu den Ruinen einer im Mittelmeer versunkenen Stadt hinabtauchen |
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Pfeifendunst » |
Die schönen, handgemachten Wasserpfeifen, die traditionell auf dem Kemeraltı-Basar in İzmir verkauft werden, sind ein höchst dekoratives Souvenir – auch wenn Sie sie gar nicht wirklich benutzen wollen |
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Tonschale selbst gemacht » |
Wer sich einmal an der (gar nicht so einfachen) Herstellung einer Tonschale versuchen möchte, kann im Terrakotta-Dorf Avanos in Kappadokien selbst Hand anlegen – selbstverständlich unter fachkundiger Anleitung |
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Reiten bei Sonnenaufgang » |
Das Akhal-Teke Horse Riding Center im zentralanatolischen Göreme macht’s möglich, zumindest für Reiter: Auf dem Pferderücken durch die surreale Landschaft der Tuffsteinkegel Kappadokiens traben – da glaubt man sich auf einen anderen Stern versetzt |
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Kebap mit Soße » |
„Herr Alexander“ hat in Bursa die Kebap-Variante mit Joghurtsoße erfunden. Im Kebapçi İskender können Sie es authentisch genießen |
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Menschen in Bienenwaben » |
Bis heute sind die bienenstockartigen Lehmhäuser in Harran die intelligenteste Antwort auf das heiße Klima |
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Die Karawane kehrt ein » |
Den besten Wein im Südosten der Türkei genießen Sie im ehemaligen Karawenenhof Sülüklü Han in Diyarbakır – ein guter Tropfen aus eigenem Anbau |
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Ein stattliches Herrenhaus » |
Im stilsicher eingerichteten Havuzlu Asmazlar Konağı in Safranbolu können Sie im Schatten des riesigen Walnussbaumes frühstücken |
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Ski und Baden gut » |
Dieses ungewöhnliche Kontrastprogramm hat es wirklich in sich: morgens im Schnee Ski fahren und abends im lauen Wasser des Mittelmeers baden – bei Antalya ist das möglich |
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Klassik in Ephesos » |
Wer würde sich nicht gern in einer wundervoll restaurierten antiken Stadt von dem zauberhaften Klang einer Arie hinreißen lassen? |
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Weihnachten bei Petrus » |
Die feierliche Weihnachtsmesse in der Petrus-Grotte in Antakya, wo der Apostel Petrus einst die erste Christengemeinde gegründet haben soll, ist ein großes religiöses Erlebnis |
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Ferien auf der Alm » |
Am Hochgebirgssee Uzungöl an der Schwarzmeerküste machen Sie in Holzbungalows Ferien wie auf einer Schweizer Alm |
Unweit von Fethiye liegt direkt am Meer das Schmetterlingstal. Unzählige Schmetterlinge haben sich hier angesiedelt, das Tal mit dem schönen Strand ist eine Augenweide. Fahren Sie bequem mit dem Boot, oder unternehmen Sie eine kleine Wanderung dorthin
Im Herzen Ankaras steht das berühmteste Mausoleum des Landes: Anit Kabir, die Grabstätte des Republikgründers Mustafa Kemal Atatürk. Das neoklassische Denkmal ist der „Wallfahrtsort“ der Türkischen Republik; der Eintritt ist frei
Als britische Archäologen im letzten Jahrhundert auf Çatalhöyük stießen, legten sie nach und nach ein städtisches Siedlungsareal frei, das bereits vor mindestens 7000 Jahren entstanden war – ein wunderbares Freilichtmuseum für einen einzigen Euro!
Moscheen gehören zu den Sehenswürdigkeiten, die grundsätzlich keinen Eintritt kosten. Eine der schönsten der Türkei ist die Blaue Moschee in İstanbul. Auf einer Sichtachse mit der Hagia Sophia repräsentiert sie die Blüte des Osmanischen Reiches (Foto)
Ganz im Osten des Landes, auf einem Hügel, von dem aus man auf den Berg Ararat und die Grenze zum Iran blickt, steht der verwunschene Ishak-Pascha-Palast, den sich Fürst Ishak Pascha bauen ließ. Ein magischer Ort, für den nur ein kleiner Obolus fällig wird
Freien Zugang haben Sie zur Abrahamsgrotte in Şanlıurfa. Sie ist eine Wallfahrtsstätte der Angehörigen der drei „Buchreligionen“. Hier soll der Stammvater der Juden, Christen und Muslime geboren worden sein
Das Stadtviertel mit den überdachten Marktstraßen, der Basar, ist eine orientalische Erfindung. Der Besuch eines Basars ist ein Erlebnis für sich. Sie finden fast in jeder größeren Stadt Anatoliens ein Marktviertel, aber der 1461 erbaute Basar von İstanbul gilt als der größte der Welt
Die Türkei hat mehrere Tausend Kilometer Küste und eine kaum zu zählende Zahl von Städten am Meer. Alle haben ihre Promenade (piyasa caddesi), auf der die Menschen am Abend spazierengehen und dabei Sonnenblumenkerne kauen – eine der schönsten ist die Promenade in İzmir (Foto)
Es reicht ein kleiner Rasenplatz, um einen Grill aufzubauen und einer der beliebtesten Freizeitbeschäftigungen des Landes nachzugehen, dem Picknik. Es gibt sogar Restaurants, die einen Grill anbieten, auf dem Sie das ausgewählte Fleisch selbst grillen können – so auch im Strandlokal Maymi in Marmaris
Fisch zu essen ist in der Türkei nicht nur Nahrungsaufnahme. Wichtiger als das Essen sind die Gespräche mit Freunden zu einer Flasche Rakı. Im landesweit bekannten Fischlokal Yeni Dünya an der Hafenpromenade von Fethiye lernen Sie die Regeln des Rakı-Abends kennen
Zeitweilig fast in Vergessenheit geraten, erlebt sie zzt. in der Türkei eine Renaissance: die Wasserpfeife (nargile). Es gibt Tabak verschiedenster Geschmacksrichtungen, der als kalter Rauch genussvoll im Mund abgeschmeckt wird. Im Innenhof des Cevahir Konukevi in Şanlıurfa können Sie dem Laster in historischer Umgebung frönen
Es gibt in der Türkei nachgewiesene 131 antike Städte und unzählige, die auf ihre Entdeckung und Ausgrabung warten. Die altgriechische Stadt Ephesos bei İzmir ist größtenteils ausgegraben und teilweise rekonstruiert – ein Höhepunkt jeder Türkei-Reise!
Wenn es regnet, gibt es in İstanbul überraschende Entdeckungen unter der Erde zu machen. Yerebatan ist eine byzantinische Zisterne, in der man sich vor einem Medusenhaupt gruseln kann
Es gibt in der Türkei viele archäologische Museen, aber das von Antalya bietet angesichts der vielen griechischen Ausgrabungsstätten in der Umgebung besondere Highlights
Es ist das einzige Unterwassermuseum der Türkei und bietet eine überaus unterhaltsame Show: Das Museum im Kellergeschoss der Kreuzritterburg von Bodrum zeigt Funde aus dem Meer (Foto)
Der alte Basar von Şanlıurfa ist komplett überdacht und darüber hinaus der orientalischste Ort der Türkei. Kein Regenschauer kann einem den Bummel durch die Gassen von Teppichhändlern und Kupferkesselschmieden vermiesen
Wie schon vor 500 Jahren können Sie in Diyarbakır auch heute noch bei schlechtem Wetter in eine Karawanserei flüchten. Das restaurierte Gebäude bietet ein Restaurant und eine Bar, ab und zu tragen auch Musiker die Folklore aus der Region vor
Die Stadtväter von Ankara haben sich viel Mühe gegeben, die alte Burg zu restaurieren. Herausgekommen sind ansehnliche Gebäude, in denen heute Kultur und Gastronomie untergebracht sind. Ein lohnender Abstecher bei schlechtem Wetter
Der traditionelle Ort zum Entspannen ist der Hamam, das türkische Bad. Nach stundenlangem Schwitzen, Waschen und einer Massage verlässt man den Hamam wie neugeboren. Schön sind die osmanischen Bäder in İstanbul, z. B. das hinter der Süleymaniye Moschee (Foto)
Ganz der Entspannung gewidmet sind die berühmten Thermalbäder von Bursa im Süden İstanbuls. Schon im Altertum gerühmt, gibt es heute in Bursa zahlreiche Hotels, die einen Thermalbadaufenthalt anbieten, z. B. das Hotel Çelik Palas Thermal Spa
Spektakulär sind die weißen Sinterterrassen von Pamukkale. Sich unter freiem Himmel in einem der Becken von warmem Wasser umspülen zu lassen ist so nur im türkischen „Baumwollschloss“ möglich
Schon fast in den Wolken liegt das Ayder-Plateau hoch über dem Schwarzen Meer. In einem Naturparadies genießt man hier die Einsamkeit unter dem Himmel im Berghof Liligum
Um sich einmal richtig im Schlamm zu wälzen, bieten sich die heißen Quellen am Köyceğiz-See an, die mit dem Boot von Dalyan aus zu erreichen sind. Der Schlamm gilt als Heilmittel, weswegen Ihnen schon auf dem Weg dorthin schwarz verkrustete, aber strahlende Menschen begegnen
Wer Entspannung in der Natur und Ruhe sucht, sollte sich nach der Saison, im Herbst, in der Kale Pansiyon in Kaleköy einmieten. Das Dörfchen ist nur über Wasser zu erreichen und liegt malerisch inmitten einer Insellandschaft bei Kaş. Ein weltabgewandtes Plätzchen!
Bild: Mittelmeerküste bei Kemer |
Ein Land elfmal so groß wie Bayern, ein wechselhaftes Land, ein Land voller Schönheit und Widersprüche: Die Türkei zieht Besucher seit Jahrhunderten in ihren Bann. Ihre geografische Lage zwischen Europa, Asien und dem afrikanischen Kontinent prägt ihren reizvollen Charakter ebenso wie die Probleme, mit denen das Land immer wieder zu kämpfen hat. Eine junge, aufstrebende Bevölkerung, endlose Debatten über die Moderne und den Islam und ein ehrgeiziger Aufschwung charakterisieren das Land im 21. Jahrhundert.
Unbemerkt durchläuft die Türkei den größten Wandel gerade in der Reisebranche. Alte Hotels werden fortwährend durch neue, hochmoderne Anlagen ersetzt, daneben treten schicke Boutiquehotels, Residenzen, City-Apartments und Luxusvillen. Weg von All-Inclusive, hin zu gehobenem Individualtourismus heißt das Motto. Und da hat die Türkei von Ökofarmen in den Bergen bis hin zu versteckten Luxusresorts mit eigenen Sandbuchten allerhand zu bieten. Eine Reise entlang der West-Ost-Achse führt von den Getreidefeldern Thrakiens auf der europäischen Seite über die romantischen Buchten der Ägäisküste vorbei an den schneebedeckten Bergmassiven der anatolischen Hochlagen durch fruchtbare Täler bis zu den vulkanischen Alpen Kurdis-tans an der östlichen Grenze. Von Nord nach Süd geht es von den waldreichen Berghängen des pontischen Taurus am Schwarzen Meer über die gewaltige anatolische Steppe und die Mondlandschaft Kappadokiens zur Gebirgsscheide des Taurus, bevor man die Strände der südlichen Mittelmeerküste erreicht. Anatolien wurde jahrtausendelang von den zwischen Ost und West hin- und herziehenden Völkern, Heerscharen und Religionen geprägt – auf ihrem Weg durch die Türkei werden Sie oft die gleichen Routen benutzen wie die Kreuzritter oder die Karawanen auf der Seidenstraße. Hethiter, Griechen, Römer, Byzantiner, Seldschuken, Mongolen, Kreuzritter und Osmanen hinterließen in Anatolien ihre bis heute sichtbaren Spuren.
Strandurlauber erwartet eine über 4000 km lange Ägäis- und Mittelmeerküste mit herrlichen Buchten und dem saubersten Wasser Südeuropas. Naturfreunde finden eine vielgestaltige Flora und Fauna vor. An einigen Mittelmeerstränden brüten die letzten Exemplare der Meeresschildkröte Caretta caretta. Für Wanderer gibt es Mittel- und Hochgebirge, für Wintersportler eine wachsende Zahl von Skigebieten und für Taucher schillernde Reviere vor der Mittelmeerküste. Den Geschichtsinteressierten öffnet sich in der Türkei ein riesiges Freilichtmuseum. Nicht einmal in Griechenland selbst können mehr Zeugnisse der griechischen Antike bewundert werden als in Kleinasien. Hinzu kommen die Kirchen, Paläste und Burgen der byzantinischen Kaiser (4.–15. Jh.) und die prachtvollen Gebäude aus islamisch-osmanischer Zeit (16.–19. Jh.), etwa die großartigen Moscheen des Hofarchitekten Sinan in İstanbul und Edirne oder die Medresen, die Religionsschulen, von Konya. Außer Israel gibt es kein Land, das so viele Reiseziele für christliche Pilger und theologisch Interessierte bietet wie die Türkei. In Antakya (Antiochia) an der syrischen Grenze sollen sich die Anhänger Jesu den Namen „Christen“ gegeben und Paulus seine Mission begonnen haben. Maria und der Apostel Johannes sollen in Ephesos gestorben sein. In den Tuffsteinhöhlen Kappadokiens hielten sich die frühen Christengemeinden vor der Verfolgung durch die Römer versteckt.
Größte Basilika des byzantinischen Reichs: die Hagia Sophia in Istanbul |
75 Mio. Türken sind heute stolz darauf, Selbstversorger zu sein. Was Sie auf den Wochenmärkten sehen, stammt fast alles vom eigenen Feld. Dennoch ist der Wohlstand bei den Kleinbauern noch nicht angekommen. Samen und Dünger werden immer teurer; große Supermärkte machen Dumpingpreise, mit denen sie nicht konkurrieren können. Dafür gibt es auf dem Industriesektor Fortschritte: Ob Elektronik, Haushaltstechnik, Computer, Autos (Lizenzen aus Japan und Deutschland) oder Herrenmode – das Siegel „Made in Turkey“ wird nicht mehr belächelt. Im Gegenteil, in den letzten Jahren war die Türkei mit rund 7 Prozent Jahreswachstums die dynamischste Volkswirtschaft Europas. Das schlägt sich jedoch nicht in einer gerechten Einkommensverteilung und sinkenden Arbeitslosenzahlen nieder: Die Kluft zwischen Arm und reich ist in der Türkei größer als im EU-Durchschnitt.
Vor allem der Großraum İstanbul ist ein Boomcenter, das in Europa seinesgleichen sucht. Die quirlige 12-Mio.-Stadt wächst weiterhin jährlich um rund 100 000 Einwohner, fast im Monatstakt wird in der City ein neuer Wolkenkratzer errichtet. İstanbul soll zu einem mächtigen Bankenzentrum werden, dessen Einzugsbereich vom Balkan bis zum Persischen Golf reicht. Der Ausbau İstanbuls trägt aber auch dazu bei, dass das Wohlstandsgefälle zwischen dem reichen Westen der Türkei und dem armen Osten weiter zementiert wird. Bis auf einzelne „anatolische Leuchttürme“ wie Gaziantap, Kayseri, Mersin und Konya gelingt es vor allem nicht, den kurdisch besiedelten Südosten der Türkei wirklich zu entwickeln. Dennoch ist unter den Kurden mittlerweile ein veritabler Mittelstand entstanden, der sich auch nicht mehr von der Türkei abspalten will.
Während sich in den Metropolen im Westen das Durchschnittseinkommen der oberen Schichten auf mitteleuropäischem Niveau eingependelt hat, ist im Osten, aber auch an den Rändern der Großstädte landesweit die Armut schon sichtbar. Diese führt dazu, dass viele Menschen an alten, teils archaichen Wertvorstellungen festhalten. Dazu gehören ein strenges Patriachat, ein Verständnis von Ehre, das auch vor Ehrenmord nicht haltmacht, und ein Denken, das an Clanstrukturen orientiert ist. Dieses Gesellschaftsverständis steht im Kontrast zu dem der urbanen, weltlich orientierten Mittelklasse, die sich den Menschen in Berlin oder Paris näher fühlt als den Dorfbewohnern Ostanatoliens. In İstanbul können sie so leben wie in Berlin, Frankfurt oder Rom, in den Pubs trifft sich eine kosmopolitische, gebildete Mittelschicht. Diese war lange die Trägerin für Reformen, die der Türkei den Weg zu den Beitrittsverhandlungen mit der EU geebnet haben. Zu dem wirtschaftlichen Gefälle und den daraus resultierenden unterschiedlichen Wertvorstellungen kommt noch ein ideologischer Konflikt, der das Land spaltet. Bis in die 2000er-Jahre wurde die Türkei dominiert vom Geist des Kemalismus, einer Doktrin, die auf den Gründervater Kemal Atatürk zurückgeht und vorsieht, das Land durch eine radikale Modernisierung vorbei am Islam dem Westen anzunähern. Dazu gehört die Trennung von Staat und Religion. Seit 2002 Jahren wird das Land aber von einer konservativ-islamischen Regierung geführt, die viele Gewissheiten des Kemalismus in Frage stellte und in vielen Bereichen versuchte, wieder an die Tradition des Osmanischen Reiches anzuknüpfen. Das damit verbundene Wiedererstarken des Islam hat zu einem Kulturkampf geführt, der sich in fast allen Lebensbereichen bemerkbar macht, nicht nur im Streit um das Kopftuch oder um das Verbot von Alkohol, sondern im Erstarken traditioneller Vostellungen insgesamt. Ausdruck dieser Spannungen waren die Proteste rund um den İstanbuler Gezi-Park im Juni/Juli 2013. Ausgelöst durch ein großes Bauvorhaben, dem der gesamte Park zum Opfer gefallen wäre, weiteten sich die Proteste in wenigen Tagen auf die gesamte Türkei aus. Erstmals setzte sich der urbane, säkulare Mittelstand massiv gegen die weitere Islamisierung des Landes zur Wehr. Die Türkei ist dabei, in einem teils sehr konfliktbeladenen Prozess eine Synthese zwischen Ost und West zu entwickeln, die ihrer geografischen Lage entspricht.
Abenteuer Gleitschirm: Tandemflug über der Bucht von Ölüdeniz bei Fethiye |
Machen Sie sich deshalb darauf gefasst, dass Ihnen auf den Reisen durch die Türkei unterwegs so manches lang gehegte Vorurteil abhanden kommt. Lassen Sie sich einfach überraschen. Entdecken Sie die Türkei!
Um 7000 v. Chr.
Erste Siedler in Kleinasien
Ab 700 v. Chr.
Kolonisation der Westküste durch Griechen
133 v. Chr.
Beginn der römischen Herrschaft in Kleinasien
395 n. Chr.
Das Imperium zerfällt in Ost- und Weströmisches Reich
1453
Eroberung Konstantinopels durch Mehmet I., Umbenennung in İstanbul
1453–1683
Größte Ausdehnung des Osmanischen Reiches und kulturelle Blüte
1683–1923
Niedergang des Osmanischen Reiches
1876
Erste Verfassung
1914–1918
Erster Weltkrieg; Teilnahme der Osmanen an deutscher Seite
1919
Unabhängigkeitskrieg unter Mustafa Kemal Pascha gegen die beschlossene Aufteilung der Türkei
1922–1938
Kemalistische Kulturrevolution
29. Oktober 1923
Gründung der Türkischen Republik
1952
Nato-Beitritt
1960/1971/1980
Militärputsche
1974
Türkische Invasion in Zypern
2002
Die moderat islamistische AKP kommt an die Macht
2005
Beginn Beitrittsverhandlungen mit der EU
2013
Proteste gegen die Bebauung des Gezi-Parks in istanbul
2014
Recep T. Erdoğan wird zum 12. Staatspräsid. gewählt
Mode Seine türkische Heimat ist in Hussein Chalayans Mode immer präsent, seine Designs sind weltweit erfolgreich; bei V2K Designers (Abdi Ipekçi Cad. 31 | Nişantasi | İstanbul | chalayan.com). Der Balanceakt zwischen Orient und Okzident gelingt auch Arzu Kaprol (Arzu Kaprol Showroom | Muallim Naci Cad. 93–95/Armona Denizcilik Binası, 1. Stock | Beşiktas | İstanbul | www.arzukaprol.com). Die für ihre klassischen Kollektionen berühmte Modeschöpferin lebt in Paris und İstanbul. Die Gegend um den Galata-Turm in Tünel ist voller Designerläden: Junge türkische Modemacher verkaufen ihre Produkte u. a. im Bilstore Bilsar Binası (Meşrutiyet Cad. 90 | Beyoğlu).
Kulinarisch Im Kulinarischen Institut (www.istanbulculinary.com) in İstanbul kann man bei Meisterköchen einen Tag lang (nicht nur türkisch) kochen lernen. In den Seitenstraßen von Beyoğlu warten versteckte Minilokale und Märkte. Das Team von Turkish Flavours (www.turkishflavours.com) zeigt Ihnen, wo.